Symbia von debo-chan ================================================================================ Prolog: Kapitel 0 ----------------- Kapitel 0 „Mir ist schlecht!“ „Kein wunder bei dem ganzen Zeug dass du dir heute reingepfiffen hast!“ Key musterte das betrunkene Mädchen skeptisch. „Warum musst du dir auch auf der Feier deines Ex-Freundes die Kante geben?“ Mary sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, was aber auch daran liegen konnte dass sie nahe der Bewusstlosigkeit ihre blauen Augen verdrehte. „Verflucht Mary! Ein Jahr ist dass nun schon her. Meinst du nicht dass du langsam über diesen Vollidioten hinweg sein solltest?“ Mary wollte antworten, doch sie brachte nicht ein Wort über ihre Lippen, sondern erbrach sich direkt vor Keys Füßen. „Wasser,“ stöhnte sie keuchend und beugte sich erneut würgend nach vorne. Key trat angewidert zurück. So schlimm hatte er seine Freundin schon lange nicht mehr erlebt. Er kannte sie schon sehr lange, und sie war immer ein glücklicher und lebensfroher Mensch gewesen. Na ja, fast immer. Seit ihr damaliger Freund Aron sich von ihr getrennt hatte, weil er mit dem beliebtesten Mädchen der Schule, Nancy, zusammen sein wollte, hatte sich Mary total verändert. Sie war nur noch bedrückt und depressiv. Hatte sogar einige Zeit lang einen Therapeuten besucht, doch dann die wöchentlichen Sitzungen abgebrochen. Dass dies jedoch überhaupt nichts mit Aron zu tun hatte, ahnte er nicht. „Komm, ich bring dich jetzt nach Hause.“ Doch Mary schüttelte den Kopf. „Zu dir!“ ♥ „Du solltest dich wirklich mal mit deinen Eltern aussprechen. Du weißt wie sehr sie sich um dich sorgen. Und ich mich übrigens auch. Wenn du weiter so machst wirst du noch so ’ne kleine Alki-Braut.“ Er warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu und versuchte seine Bedrückung zu verbergen. Mary lag mit verheulten Augen auf seinem Bett und hatte sich in die weichen Daunendecken seines Doppelbettes eingemummelt. Key war bereits mit 16 Jahren von zu Hause ausgezogen, weil er sich nicht mit seinem Vater vertragen hatte. Beide waren sie sehr stur und konnten niemals Kompromisse schließen. Finanziell unterstützen ihn seine Eltern dennoch und tatsächlich hatte sich ihr Verhältnis seit seinem Auszug vor fünf Jahren gebessert. Key seufzte und wuschelte Mary durch die schwarzen, glatten Haare. „Du siehst aus wie ein begossener Pudel, fast schon wie ein Emo...“ Key musste lachen als Mary ein wütendes Knurren von sich gab und ihm einen Klaps auf den Oberschenkel gab, als er sich neben sie auf das Bett legte. Sie hasste es, wenn jemand sie so nannte. Sie mochte zwar ab und zu den Styl eines Emos zu haben, behauptete aber standfest keiner zu sein. „Du solltest schlafen Kleines, du siehst total fertig aus.“ Mary zitterte wie Espenlaub und lächelte ihn müde an. „Danke!“ Key gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann stand er auf, verließ das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, wo er sich sein Nachtlager auf der Couch gemacht hatte. Er schaltete gerade das Licht im Wohnzimmer aus, als er ein flackerndes Licht über dem Flur flimmern sah. Fast so, als würde jemand in der Küche immer wieder das Licht an- und ausschalten. Key blickte verschlafen auf seine Armbanduhr. 4.00Uhr! Gähnend ging er auf den Flur. Das Flackern hatte aufgehört und er konnte durch die angeschobene Küchentür das brennende Licht sehen. Verwundert hielt er vor der Tür inne. Er war sich ziemlich sicher, das Licht überall in seiner Wohnung ausgeschaltet zu haben. Vorsichtig griff er nach dem Türknauf und schob die Tür langsam auf. Erleichtert stellte Key fest, dass die Küche vollkommen verlassen war. Er wusste nicht weshalb, aber für einen Moment, war er ziemlich nervös gewesen. Er wandte sich um und wollte das Licht ausschalten als er erstarrte und das Mädchen in der Ecke neben der Tür stehen sah. Sie trug ein weißes Nachthemd und starrte zu Boden. Langsam trat er auf sie zu. „Mary?“ Seine Stimme war kaum ein Hauch und dennoch schien sie ihn gehört zu haben, denn sie blickte auf und sah ihn mit verweinten Augen an. Der Verlaufene Mascara hatte ein abstraktes Muster auf ihrer elfenbeingleicher Haut hinterlassen. Key spürte plötzlich den Drang sie an sich zu reißen und für immer fest in seinen Armen zu halten um sie vor allem Übel zu schützen. Er ging hastig zu ihr und hob ihr Kinn mit seiner Hand an. „Ich kann nicht mehr, “ kam es über ihre bläulichen Lippen. Sie fror immer noch stark. Ihre Worte jagten ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Ihre hellblauen Augen wirkten matt und kühl und allgemein sah Mary sehr blass aus. „Warum solltest du nicht mehr können? Und was meinst du überhaupt?“ Key konnte seine Gedanken kaum ordnen. Immer wieder neue Fragen schossen ihm durch den Kopf und hinterließen einen fahlen, bittren Geschmack in seinem Mund. „Ich kann nicht mehr leben, Key. Ich will sie nicht mehr sehen. Sie machen mich wahnsinnig!“ „Du bist betrunken Süße, total durcheinander.“ Besorgt legte Key seine Hand auf ihre Stirn. „Du glühst ja total!“ « Das ist immer so wenn ich sie sehe. » Fieberwahn. Dass würde Marys seltsames Verhalten erklären. „Geh wieder schlafen. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“ Er spürte wie Mary protestieren wollte. Doch sie schwieg und ging gehorsam ins Schlafzimmer zurück. ♥ Eiseskälte und heulender Wind rissen Key aus seinem Schlaf. 5.00Uhr. Dann bemerkte er die geöffnete Balkontür, deren Vorhänge wie weiße Gespenster flatterten. „Scheiße!“ Fluchend stürmte er auf den Balkon und erblickte Mary, die auf dem Geländer stand. „Mary! Mach jetzt keinen Scheiß. Komm da wieder runter!“ Er schrie fast, während er versuchte die Hysterie und Panik aus seiner Stimme zu verbannen. „Ich tu’ das für dich Key! Wegen mir würdest du sterben. Ich will nicht, dass du wegen mir sterben musst! Ich liebe dich doch!“ Sie wandte sich noch einmal zu ihm um. Sie lächelte während ihr Tränen über die Wangen liefen. „Ich liebe dich doch.“ Dann ließ sie sich fallen. --------------------------------------------------------------------------------- Der Anfang isn bissel traurig..aber bald gehts richtig ab^^ ich hoffe die story gefällt i-wem...kommis und kritik erwünscht;) lg debo^.~ Kapitel 1: If i were an Angel... -------------------------------- 1.Kapitel If i were an Angel... Keuchend schrak Key aus seinem Schlaf auf. 5.00Uhr. Erneut hatte er von Mary geträumt. Niemals würde er dieses Unglück vergessen können. Niemals würden ihn die Schuldgefühle loslassen und niemals würde er ihr sagen können, dass er sie liebte. Heute Nacht vor einem Jahr, hatte sie sich vom Balkon seiner alten Wohnung gestürzt. Nach diesem Vorfall hatte er nicht länger in diesem Gebäude leben können. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen die ihn in diesen Räumen geplagt hatten. ...Ich tu’ das für dich Key... Noch immer hallten ihre letzten Worte durch seinen Kopf und nagten an seinem Gewissen. ... Ich tu’ das für dich Key... Wieso? Was hatte ihm ihr Tod gebracht? Er hatte es immer noch nicht verstanden und wahrscheinlich würde er niemals eine Antwort bekommen. Gähnend richtete er sich auf und trat auf den Flur, als er plötzlich das leise Knarren seiner Küchentür hörte. Für einen kurzen Moment hielt er inne, schalte sich dann jedoch selbst und ging weiter. Die Küchentür stand einen spaltbreit offen und das Licht brannte. Schmerzhaft erinnerte er sich an den letzten Abend mit Mary. War es damals nicht so ähnlich gewesen? Er öffnete die Tür mit einem gewaltigen Stoß und trat ein ohne sich um zu sehen und ging zur Spüle hinüber, nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit eiskaltem Leitungswasser. Während er trank wandte er sich zurück zur Tür und ließ vor Schreck das Glas fallen. Ein dunkelhaariges Mädchen stand in der Ecke neben der Tür und starrte ihn ebenso erschrocken an. „Wer zum Teufel bist du und was willst du hier?“, fragte Key bissig während er den Eindringling musterte. Sie schien nicht älter als 17 Jahre zu sein und sah ihn mit grün-leuchtenden Augen unschuldig an. Ihre Kleidung war schwarz und formte ihren perfekten Körper genau nach. „Du kannst mich sehen?“, fragte sie verblüfft. „Natürlich kann ich dich sehen! Was ist das denn für eine Frage?“ Vollkommen verwirrt und kopfschüttelnd ließ sich das Mädchen auf einen Stuhl sinken. „Das du ein harter Fall sein würdest, haben sie mir ja gesagt. Aber dass du auch noch ein Seher bist..., davon hatte ich keine Ahnung. Diese Schweine hätten mich ruhig vorwarnen können.“ Sie redete mehr zu sich selbst als dass sie ihm weiter Beachtung schenkte. „Weißt du, im Grunde ist es mir Scheiß egal wer du bist. Verschwinde einfach. Ich muss jetzt ’nen Job erledigen.“ Key war aufgestanden, hatte das Mädchen am Arm gepackt und unsanft hinter her gezogen und vor die Tür gesetzt. Dann ging er zurück ins Schlafzimmer, kramte die Sachen für seinen Auftrag heraus, zog sich um und verließ gerüstet dass Haus. Es war mittlerweile 6.00Uhr und übermüdet legte Key sich auf die Lauer. Eine dreiviertel Stunde später fuhr eine dunkle Limousine vor und hielt vor dem mehrstöckigen Fünfsterne Hotel, auf dessen Gegenüberliegendem Gebäude Key sich platziert hatte. Mit seiner MK14 lag er auf dem Dach und behielt sein Ziel, einen alten Mann im Auge, kurz bevor er das Gebäude betreten konnte, drückte Key den Auslöser. Plötzliche Panik breitete sich unten aus, als der Millionär plötzlich umfiel und sich eine rote Lache um seinen Kopf auf dem hellen Pflaster bildete. Nun hieß es schnellst möglich verschwinden. Key hatte seine Sachen zusammen gepackt und stürmte nach unten, als sie plötzlich vor ihm stand. „Stop! Keinen Schritt weiter Key!“ Das dunkelhaarige Mädchen musterte ihn tadelnd und schnalzte abschätzend mit der Zunge. „Was willst du denn schon wieder? Verschwinde lieber!“ „Wenn du jetzt nach unten läufst, werden sie dich kriegen!“, fuhr sie unbeirrt fort. „Ach ja? Wenn Frau Schlaumeier dann einen besseren Vorschlag ma...“- „Aus dem Fenster! Los! Ganz blöd sind die auch nicht! Die denken sich dass du von hier aus geschossen hast. Sie zu, dass du die Feuerleiter nimmst!“, unterbrach sie ihn. „Und das soll so viel cleverer sein?“ Sie zuckte mit den Achseln. „Probier doch aus ob sie dich kriegen wenn du jetzt die Stufen nimmst.“ Key stand einige Sekunden verwirrt vor ihr. Dann bekam er wieder einen klaren Kopf, betete und ging dann zum Fenster hinüber. Hoffentlich war das keine Falle! Als er das Fenster öffnete konnte er bereits aufgeregte Stimmen hören. „Hey Mädchen, willst du nicht mitkommen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Irgendwer muss sich ja darum kümmern dass du unbeschadet fliehen kannst.“ Dann zwinkerte sie ihm zu und lief die Treppe hinunter, den Männerstimmen entgegen. Key durfte nicht zögern. Hastig nahm er die Feuerleiter und floh. ♥ Seufzend schloss Key die Tür hinter sich. Nachdem er geduscht hatte fühlte er sich gleich viel besser. Es war jedes mal so als würde er die Schuld von sich waschen. Zu dem schien das warme Wasser seinen Kopf frei zu machen. Nur heute wollte es ihm nicht gelingen. Immer wieder musste er an das Mädchen denken. Wer war sie und was wollte sie von ihm? Hatte sein Boss ihm eine Gehilfin geschickt? Aber warum hatte sie dann dieses wirre Zeug erzählt? Seher? Was meinte sie? Er legte sich auf seine schwarze Ledercouch und schaltete den Fernseher ein. „Schockierende Nachrichten erreichen uns so gerade eben. Der Hotelbesitzer und mehrfache Millionär Michael Dumsen wurde heute morgen um 6.50Uhr erschossen. Bisher gibt es noch keine Spur. Augenzeugen werden aufgerufen Hinweise bei der Polizei zu melden...“ „Bla, bla ,bla.” Erschrocken zuckte Key zusammen. „Du schon wieder!“ Das Mädchen lächelte ihn zuckersüß an. Wie falsch. „Du bist ja richtig begeistert mich wieder zu sehen,“ entgegnete sie spöttisch. „Allerdings,“ knurrte er und sah sie fragend an. „Wer bist du und was willst du von mir...und wie kommst du in meine Wohnungen?“ Sie klimperte mit einem Schlüssel. „Eine perfekte Kopie,“ antwortete sie immer noch lächelnd. „Ich hab ihn dir vor einigen Tagen abgenommen und ihn kopiert. Ach ja, ich bin Desideria.“ Er musterte sie skeptisch, während sie sich ihm gegenüber im Sessel niederließ. „Hat mein Boss dich geschickt?“ Sie lachte glockenhell auf. „Nein,“ winkte sie ab. „Ich bin auch kein Mensch.“ Jetzt war es an ihm zu lachen. „Kein Mensch, nein. So siehst du auch wahrhaft nicht aus. Eher wie eine Katze.“ „Wirklich witzig, Key.“ Sie nahm einen Apfel aus dem Obstteller, der auf dem Glastisch vor der Couch stand und biss herzhaft hinein. „Ich bin eine Symbia.“ So als wäre dies Erklärung genug, aß sie ohne weitere Worte den Apfel auf. Key biss die Zähne zusammen um dieses lästige Mädchen nicht eiskalt mit seiner MK14 umzunieten. Dann versuchte er sein Wut zu unterdrücken und fragte möglichst ruhig, was eine Symbia sei. „Ich dachte du bist ein Seher. Warum weißt du nicht bescheid?“ Obwohl er immer noch nicht verstanden hatte, was sie ihm damit sagen wollte, zuckte er mit den Schultern. „Symbia...hmm...wie erklär ich dir das am besten? Ich denke unwissende Menschen würden uns auch als Schutzengel bezeichnen. Aber mit Gott haben wir nichts zu tun. Der ist wesentlich ranghöher gestellt und bis man sich zum Engel hochgearbeitet hat, können schon mal ein paar Jahrhunderte vergehen. Key verschluckte sich an seinem Wasser, das er gerade trank. Sie konnte das doch nicht wirklich ernst meinen. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, verdrehte sie ihre Augen. Wenn du mir nicht glauben willst, bestell ’ne Pizza.“ Trotz seiner Skepsis Desideria gegenüber, wählte er die Nummer eines Pizzalieferanten und bestellte zwei Margaritas. Als es an der Wohnungstür klingelte, schoss das Mädchen vom Sessel hoch und rannte zur Tür. Key folgte ihr und stand noch im Flur, als er die verdatterte Stimme des Pizzaboten wahrnahm. „Hallo? Sir? Ihre Pizza wird kalt!“ Hastig eilte Key zur Tür und beobachtete verblüfft, wie Desideria sich an den jungen Mann schmiegte, ihm durch die Haare wuschelte und in die Wange kniff, ohne dass er auch nur irgendwie reagierte. Äußert komisch. „’Ne unheimliche Tür haben sie. Is’ ja so als würd’ ein Geist öffnen.“ Er lächelte freundlich und drückte Key, der bereits gezahlt hatte, die Pizzen in die Arme. „Bon apetit“ Dann ging er fort, ohne sich noch einmal verblüfft umzudrehen, obwohl Desideria ihn trat. Schmunzelnd wandte diese sich Key zu. „Na, was sagst du dazu?“ „Du hast dich bestimmt mit diesem Typen abgesprochen. Ansonsten hätte er wahrscheinlich auf deine billige Flirterei reagiert.“ Sie schüttelte seufzend ihr Haupt. „Ein schwieriger Fall. Da hatten sie tatsächlich recht. Ich habe Hunger, lass uns essen.“ Auch wenn ihre direkte Art ihn verblüffte, folgte er ihr in die Küche, als wäre er in ihrer Wohnung, statt in seiner. ♥ Entsetzt hatte Key beobachtet wie Desideria plötzlich Koffer in die Wohnung geschleppt und in seinem Schrank verstaut hatte. „Als dein Schutzengel,“ sie kicherte, „muss ich doch in deiner Nähe sein.“ Key hatte noch nie jemanden kennen gelernt der so dreist war und immer seinen Kopf durchsetzte, so wie dieses Mädchen. Key hatte die letzte Nacht kaum geschlafen und legte sich deshalb auf die Couch im Wohnzimmer. Fast wäre er eingeschlafen, wenn ihn nicht plötzlich eine Melodie aus seinem Träumen gerissen hätte. „I dreamt I was in Heaven And I was sitting in a bar With all the other angels, You were smoking a cigar One hand on your hip And one foot on a chair And a golden ostrich feather That was planted in your hair And if I really were an angel, I'd float over your bed Each night a different dream of me I'd plant inside your head And if I were an angel, I tell you what I'd do I'd appear in a vision And I'd give my wings to you And I'd say, "come closer Fly into the light And please, please don't be stupid Let me sleep tonight" No I'd say, "Please don't be stupid Let me sleep tonight".(Ezio, Angel Song) Key musste sich eingestehen, dass sie wirklich eine wundervolle Stimme hatte und auch wirklich gut singen konnte. Dennoch wollte er sie nicht hören. Schlaf, das war alles was er sich wünschte. „Hey Symdingsbums,…Desideria! Bitte, bitte hör auf zu singen!” Überraschend beugte sie sich über die Lehne und blickte ihn schmollend an. Dann begann sich ein Lächeln auf ihren Lippen zu kräuseln. Ein fieses, hinterhältiges... Desideria sang weiter. Wütend sprang Key auf, packte sie am Hals und drückte sie gegen die Wand. „Ich sag’s die jetzt zum letzten Mal! Hör! Auf! Zu! SINGEN!“ Er hatte sie angebrüllt und bereute seine Reaktion noch im selben Moment. Desideria hatte ängstlich versucht zurückzuweichen, was jedoch durch die Wand unmöglich war. Nun blickte sie starr zu Boden und zitterte. Er wollte sich gerade bei ihr entschuldigen, als er ihre Stimme hörte. Sie sang weiter! Fluchend schlug er mit der Faust neben ihr Gesicht. Er hatte tatsächlich gedacht, sie hätte geweint, stattdessen hatte sie gelacht. Plötzlich packte sie ihn und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Er wollte sie hinfort stoßen, doch er fühlte sich plötzlich schwach und benebelt. Sein Blick verschwamm, sein Herz raste. „Ups...“, hörte er Desideria noch sagen. Dann lag er plötzlich wieder auf der Couch und sank in einen ruhigen Schlaf. ------------------------------------------------------------------------------- ich hoffe es gefällt i-wem^^ Kapitel 2: Angels Fear ---------------------- 2.Kapitel Angels Fear Als Key aufwachte, schien bereits die Sonne herrlich warm und ließ ihn für den Bruchteil einer Sekunde glauben, der vergangene Tag sei bloß ein Traum gewesen und das seltsame Mädchen wäre niemals bei ihm gewesen. Doch ausgerechnet dieses Mädchen holte ihn zurück in die brutale Realität. „Hey du Trantüte! Döst du immer so rum wenn du wach bist? Ein Wunder dass du noch nie bei einem deiner Jobs (sie betonte das Wort mit angewiderter Miene) erwischt worden bist!“ Key richtete sich auf und massierte seine schmerzenden Schläfen, während er die Augen schloss und betete sie möge endlich aus seinem Leben verschwinden. „Hey!“ Er zuckte erschrocken zusammen und musterte sie abschätzend. Scheinbar versetzte sie irgendetwas in Rage, denn ihr Gesicht hatte einen rötlichen Schimmer angenommen und sie stemmte ihre Hände in ihre Hüften, wobei sich ihre Augen zu kleinen Schlitzen verengten. „Was ist denn nun schon wider?“, fragte er sie seufzend. „Wenn du mich noch einmal anschwärzt kannst du auf mich verzichten. Dann erwischen sie dich halt das nächste mal.“ Sie streckte ihm die Zunge raus und ging in die Küche. Key versuchte sich zusammeln. Angeschwärzt? Und was machte er überhaupt auf der Couch? War er gar nicht ins Bett gegangen? „Desideria? Ich...du musst mir einiges erklären fürchte ich. Wie kommst du darauf ich hätte dich angeschwärzt? Bei wem überhaupt???“ Sie schien sich beruhigt zu haben, denn sie lächelte als sie aus der Küche zurückkam. Sie hielt einen Apfel in der Hand und setzte sich ihm gegenüber auf den Sessel. „Entschuldige bitte.“ Er glaubte nicht richtig zu hören. Sie entschuldigte sich bei ihm? „Ich vergesse immer wieder dass du vollkommen ahnungslos bist, obwohl du sehen kannst. Wenn du noch einmal betest ich möge verschwinden...ich weiß nicht inwiefern Gott auf diese Gebete hört ich meine...du bist ein Mensch und ich nicht. Weiß’ nicht auf wessen Urteilsvermögen er eher vertraut.“ Key nickte einfach nur stumm. Dass konnte doch alles nicht wahr sein? Wenn es Gott laut Desideria gab, warum hatte er Mary nicht geholfen? Bei dem Gedanken an sie schien sich sein ganzer Körper zu verkrampfen. „Allmächtigkeit kann auch ein Fluch sein,“ wisperte Desideria, mehr zu sich selbst als an Key gerichtet. „Und warum habe ich nicht auf meinem Bett geschlafen?“, riss er das Mädchen aus seinen Tagträumen. Desideria biss herzhaft in den roten Apfel. „Lecker schön saftig.“ Was sollte das? Ignorierte sie ihn? Da bemerkte er, dass sie errötete. „Was war gestern?“ Sie schluckte ein weiteres Stück Apfel herunter. „Konnte ich wissen, dass du gleich schlappmachen würdest? Also, ich meine, das solltest du ja, aber nicht sofort. Und auf einmal musste ich dich noch zum Sofa bringen. Ich sag’ dir, leicht bist du nicht gerade...“ Key sah sie nur verwirrt an. „Was?“ „Ich sage nichts, ehe du mir versprochen hast, nicht auszuflippen!“ Er war schon längst auf 180 Grad, schon seit der Morgen graute. Dennoch wollte er wissen, was am Abend zuvor passiert war. Also nickte er mit zusammengebissenen Zähnen und warf ihr sogar ein steifes Lächeln zu, dass seine blitzenden Zahnreihen entblößte. „Okay, du bist wütend Key. Aber bitte, grins mich nie wieder so an. Da bekommt man ja Angst!“ Key verdrehte entnervt die Augen. „Na los, erzähl schon.“ Sie seufzte. „Nun gut. Du warst entnervt...keine Ahnung warum. Mein Gesang ist wunderschön, das weiß ich. Meine Stimme ist meine besondere Gabe. Also, jeder Schutzengel hat besondere Fähigkeiten. Manche können Gedanken lesen, andere haben hellseherische Fähigkeiten, andere wiederum können durch Wände hindurch und so weiter und sofort. Und ich habe eine wunderschöne Stimme.“ „Meinst du nicht, dass deine Fähigkeit ein wenig armselig ist?“, fragte Key spöttisch, doch Desideria ignorierte seinen bissigen Kommentar und redete munter weiter. „Mit meinem Gesang beruhige ich die Menschen, obwohl sie ihn eigentlich, insofern sie keine Seher sind, gar nicht bewusst wahrnehmen. Bisher hat es immer funktioniert.“ „Immer?“ „Du bist nicht der erste auf den ich aufpasse.“ Ihre Miene verfinsterte sich plötzlich. „Zurück zum eigentlichen Thema. Du bist ausgeflippt und ich habe dich geküsst.“ Überrascht musterte Key das Mädchen. Ihr sonst so heller Teint glich nun eher dem einer reifen Tomate. „Warum?“ Mehr brachte er nicht hervor, als ihm wie ein Blitz, Erinnerungen durch den Kopf schossen. Weiche Lippen, kühle Haut und warmer Atem. Seine Haut prickelte, als läge Elektrizität in der Luft. Er musterte sie. Bisher war im völlig entgangen, wie hübsch sie war...und wie weiblich. Entsetzt über seine eigenen Gedanken schüttelte er den Kopf, als würde dies seine Gedanken vertreiben. „Küsse von Engeln sind ebenfalls beruhigend und schläfern die geküsste Person ein. Viel besser als Schlaftabletten,“ erklärte sie mit einem unschuldigen lächeln. „Dass es bei dir, obwohl ich nur eine Symbia bin, so gut funktionieren würde, hätte ich nicht gedacht.“ Ganz folgen konnte er ihr immer noch nicht. Aber nickte, als hätte er alles verstanden. „Wow! Und ich dachte du würdest mir sofort wieder an die Grugel gehen. Heute ist scheinbar mein Glückstag.“ Tänzelnden Schrittes ging sie ins Bad. Kurz darauf hörte er, wie das Wasser in der Dusche angestellt wurde und auf den Wannenboden ( und verdammt! Auch auf ihren Körper) prasselte. Unwillkürlich schossen ihm Bilder durch den Kopf, die nicht Jugendfrei waren. Erneut fing sie an zu singen. Wieder dass selbe Lied. Das vibrieren an seinem Oberschenkel riss ihn aus seinen Tagträumen. Er hatte vergessen sein Handy aus seiner Hosentasche zu nehmen. „Hallo?“ „Ich bin es.“ Eine tiefe, computerverzerrte Stimme drang an sein Ohr. „Hey Boss.“ „Gute Arbeit. Wie immer.“ „Danke.“ „Ich habe einen neuen Auftrag für dich. Die Daten schick ich dir auf deinen PC. Vergiss nicht regelmäßig die Ordner zu leeren! Wenn du irgendwann doch mal auffliegen solltest, will ich nicht, dass die ganze Organisation mit auffliegt. Verstanden?“ „Ja!“ „Gut. Wir hören von einander.“ Damit hatte der Boss das Telefonat beendet. Key streckte sich und ging in sein Zimmer. Als er die Tür öffnete erstarrte er. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ seinen Atem für wenige Sekunden stocken. Dann stürmte er hinaus und schloss die Tür. „Verdammt, Key! Ich vergesse manchmal dass du mich sehen kannst. Aber ich verstehe nicht warum du dich jetzt so anstellst. Hast du noch nie ein nacktes Mädchen gesehen? Außerdem war ich ja nicht ganz nackt. Alles was du nicht sehen solltest, hast du nicht gesehen.“ Sie stand direkt vor der Tür, dass hörte er. Dann drückte sie Klinke herunter und stieß die Tür auf. „Siehst du? Ich trage Unterwäsche, also stell dich mal nicht so an!“ Halbnackt stolzierte sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer. „So ein Schwachsinn! Ich habe schon viele nackte Frauen gesehen! Da kann ich auf einen Kinderkörper wie deinen verzichten.“ Sie hatte keinen Kinderkörper um Gotteswillen! „Ich dachte dir wäre es vielleicht peinlich.“, ergänzte er flüsternd, bevor er ins Bad ging. ♥ „Den sollst du also abknallen? Nicht doch. Der ist jung und attraktiv. Ich habe ein Fabel für junge, attraktive Männer. Das ist schrecklich.“ Desideria verzog ihren süßen Schmollmund und sah ihn bittend an. „Verdammt! Hör auf mich so anzusehen. Du bringst mich total außer Konzentration!“ Sie kicherte und schmiegte sich an ihn. „Der Ast ist nicht breit genug für uns beide. Willst du mich runterschubsen?“ Sie schüttelte den Kopf und deutete auf sein Opfer. „Zeig mir was du drauf hast Key. Fällt dir denn gar nichts auf?“ Verwirrt musterte sie. Aber sie starrte nur gerade aus vom Baum herab auf sein Opfer, dass in einem Café außerhalb der Stadt saß. Vom Parkplatz aus hatte er freie Schussbahn. Seine Hand lag auf dem Auslöser. „Noch nicht! Schieß noch nicht! Guck genau hin!“ „Was soll ich sehen?“ „Sicher dass du ein Seher bist? Also jetzt enttäuscht du mich wirklich.“ Entnervt wandte er seinen Blick von ihr ab und starrte nach vorne. Und da sah er sie. Sie stand direkt hinter dem sitzenden Opfer, dass sich angeregt mit einer Frau unterhielt, die ihm gegenüber saß. Ihre schwarzen langen Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht, aus dem ein paar blauer Augen herausstach. „Dass ist unmöglich.“, stotterte er. Desideria schüttelte den Kopf. „Nein ist es nicht.“ „Aber...“, bevor er weiter reden konnte packte Desideria an der Hand. „Wir müssen hier weg, Key! Sofort!“ Doch da hatte er schon die grässlichen Gestallten entdeckt, die sie eingekreist hatten. „Oh Scheiße!“ ♥ Desideria hatte nicht damit gerechnet, dass sie an ihrem zweiten Tag schon mit einer solch schwierigen Aufgabe konfrontiert wurde. Dämonen. Es wimmelte nur so von ihnen. Schwarze Gestallten mit Augen so rot wie Blut und Fratzen, bei deren Anblick es einem eiskalt über den Rücken lief. Sie erkannte sofort, dass Key solche Wesen noch nie gesehen hatte. „Desideria? Was zum Teufel sind das für Viecher?“ Sie war überrascht über den ruhigen Klang seiner Stimme. Scheinbar schien er sich überhaupt nicht zu fürchten, so lange er seine Schusswache in den Händen hielt. „Dämonen! Mit deiner Waffe kannst du nichts gegen sie ausrichten! Wir müssen versuchen hier irgendwie weg zukommen...lebendig!“ Sie spürte dass ihre Stimme zitterte. Das hatte gerade noch gefehlt. Wie konnte sie jetzt Angst haben? Sie musste sich um Key sorgen, da waren ihre eigenen Gefühle vollkommen Fehl am Platz. „Okay Süße. Was also schlägst du vor?“ Desideria spürte wie es in ihr zu brodeln anfing. Süße? Dem würde sie süß geben. Sie hielt sich an ihm fest und sprang. ♥ Für einen Laut der Überraschung blieb Key keine Zeit, so schnell waren sie unten und dazu noch vollkommen unversehrt. Er hörte wie sie irgendetwas mit „Süße“ zischte, aber es war zu leise, als das er es hätte verstehen können. „Verdammt Key! Beweg dich!“ Erst jetzt registrierte er, wie die Dämonen (Oh Gott, was geschah hier nur?) ebenfalls hinab sprangen und wieder die Verfolgung aufnahmen. „Desideria! Wir müssen zurück! In dem Café ist meine Freundin! Sie ist nicht tot!“ Er sah wie sich auf ihren Lippen ein Lächeln bildete. Aber es war anders als ihr sonst so fröhliches oder auch intrigantes, hinterhältiges Lächeln. Es war vollkommen tot und kalt. „Sie ist tot, Key. Mausetot!“ „Aber ich habe sie doch gesehen!“ Wütend schüttelte er ihre Hand von seinem Arm ab. Doch bevor er zum Café laufen konnte, wurde sein Blick auf einen weißes Gewand gelenkt. Nur wenige Meter von ihm entfernt, stand sie im Wald. „Mary!“ Er konnte Desideria fluchen hören. „Komm hier her!“ Doch das blauäugige Mädchen sah ihn nur ausdruckslos an und löste sich dann in nichts auf. Key erstarrte. Drehte er durch? Verlor er seinen Verstand? „Du bist wirklich keine große Hilfe!“ Desiderias Stimme löste ihn aus seiner Starre. Dann begann sie zu singen. Mit ihrer wunderschönen, reinen Stimme. „Pater noster, qui es in caelis...“ Sang sie etwas in Latein? Er war nie sonderlich gut in Sprachen gewesen. Dann auch noch in einer Toten? Nein. Aber es gab Wörter, die selbst er nicht vergessen hatte. „...adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra...“ Überrascht sah er dass die schwarzen Geschöpfe vor Schmerz zu schreien begannen. „...da nobis hodie...“ Mit einem letzten verzerrten Schrei ergriffen die Dämonen die Flucht. „Dämonen hassen alles was schön ist, deshalb sind sie häufig in der Dunkelheit unterwegs, dort entgeht ihnen die Schönheit der Welt. Aber gegen eine schöne Stimme sind sie auch nicht immun und wenn diese ihnen auch noch das Vater unser auf lateinisch vorsingt...“ Desiderias volle Lippen verzogen sich zu einem düsteren Lächeln. „Hältst du mein Talent immer noch für armselig?“ ♥ Er hatte versagt. Key hatte noch nie einen Job in den Sand gesetzt. Erschöpft legte er sich auf die Couch. Er war doch tatsächlich von Desideria aus seinem Schlafzimmer vertrieben worden. Wieso ließ er sich das alles von ihr gefallen? Sie hatte ihn gerettet. Schon zum zweiten mal. Aber dass war ja auch ihre Aufgabe. Stöhnend versuchte er eine Position zu finden, die halbwegs bequem für seinen ausgelaugten Körper war. Doch es war zwecklos. Seine Gedanken kreisten immer wieder um die Geschehnisse der letzten Stunden. ...Mary... Er hatte sie gesehen, und er wusste, dass auch Desideria sie gesehen hatte. Obwohl sie immer noch behauptete, dass seine beste Freundin tot sei. Wenn es aber nicht Mary gewesen war, wer dann? Sein Handy bimmelte. „Ich bin enttäuscht.“ Die mechanische Stimme ließ Key vollkommen kalt. „Ich werde meinen Auftrag noch erledigen.“ „Das will ich hoffen.“ Damit hatte der Boss aufgelegt. Key musste neue Kraft tanken und dass gelang ihm nur durch Schlaf. Entschlossen trat er in sein Schlafzimmer. Desiderias dunkle Haare lagen wie ein Schleicher aus schwarzer Seide um ihren Kopf drapiert auf dem weißen Kissen. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Atem ging ruhig. Zum ersten mal wirkte sie wie ein Engel. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Wie unscheinbar und unschuldig sie wirkte. „Wie lange willst du mich noch anstarren?“ Sie hatte die Augen leicht geöffnet, richtete sich nun auf und starrte ihn aus ihren hellgrünen Augen verwundert und misstrauisch zugleich an. „Was willst du?“ ,fragte sie ihn. Ihre Stimme war etwas rau vom schlafen. „Schlaf,“ wisperte er und trat an sie heran. Entsetzt riss sie die Augen auf, als sie ihn durchschaute. Doch zu spät. Key hatte sich zu ihr hinunter gebeugt und presste seine Lippen auf ihre. Der gewünschte Effekt trat sofort ein. ------------------------------------------------------------------------------- trallalaaaa...*sing*(leider nich so gut wie desideria:D) alsoo...das war das zweiter kappi^^ ich hoffe es gefällt kritik, meinungen und anbetung sind willkommen, morddrohnungen dürfen für sich behalten werden^^ ganz liebe grüße^.~ dat debo-chan♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)