Blutmond von dannysahne (alternatives (Zutara?) Ende) ================================================================================ Kapitel 4: Flucht (Teil 2) -------------------------- ZUKO Der Durchgang durch die Mauer war überraschend einfach gewesen – zu einfach. Zuko hatte sich zwar erhofft, dass die Ablenkung der Anderen die meisten Wachen am hinteren Tor weglocken würde, er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass gar keine Wachen mehr da sein würden. Er erwartete schon fast, dass hinter der nächsten Ecke eine versteckte Kompanie auf sie zustürmen würde, doch nichts dergleichen geschah. Nachdem er und Katara durch das Tor in den Wald geflüchtet waren, erlaubte er sich zum ersten Mal seit Stunden wieder frei und erleichtert durchzuatmen – auch wenn eine gewisse Vorsicht noch nicht gewichen war. Hätte er sich in diesem Augenblick, bevor sie in den Wald eintauchten, noch einmal umgedreht, wäre ihm vielleicht auch die Gestalt in den Schatten der Mauern aufgefallen, die den beiden unbewegt nachsah. TY LEE Ty Lee schaute den beiden hinterher, wie sie im Wald verschwanden und fühlte eine unglaubliche Erleichterung in sich aufsteigen. An die Konsequenzen ihrer Handlung wollte sie im Moment noch nicht denken, aber sie bereute keineswegs was sie getan hatte. Den beiden zur Flucht zur Verhelfen, was das einzig richtige gewesen. Sie hoffte nur, dass sie die Wachen schnell genug ausgeschaltet hatte, bevor diese sie hatten erkennen können. Seufzend wand sie sich von geöffneten Tor ab und machte sich auf die Suche nach Azula um ihr zu sagen, dass der Wasserbändigerin unerklärlicher Weise die Flucht gelungen war. Den Weg den Zuko eingeschlagen hatte, würde sie unmöglich verschleiern können, sie hoffte nur dass er clever genug war zwischendurch die Richtung zu wechseln. Langsamens Schrittes ging sie zum östlichen Tor, von dem immer noch ein gewaltiger Lärm herüberklang. Ihre Hoffnung, Azula würde auf der anderen Seite noch eine Weile beschäftigt sein, löste sich jedoch schnell in Rauch auf, als diese auf einem der Echsenreittiere und gefolgt von einer ganzen Kompanie in ihre Richtung stürmte. Der Lärm am Osttor hatte Azula nicht lang genug täuschen können und mit den Echsen würden sie Zuko und Katara schnell eingeholt haben. Ty Lee versuchte dennoch ein fröhliches Gesicht aufzusetzen und winkte Azula zu, als diese schlittern vor ihr zum Stehen kam und ihr barsch zubrüllte: „Wo zum Teufel bist du gewesen? Dieses kleine Wasserbändigerluder ist entkommen. Wir müssen sie wieder einfangen bevor sie uns entwischt und wir kein Druckmittel mehr gegen den Avatar in der Hand haben!“ Ty Lee setzte ein schuldbewusstes Gesicht auf bevor sie antwortete. „Na, ich habe dich gesucht!“ Azulas einzige Antwort darauf war ein genervtes „Beeil dich lieber“ bevor sie weiter voranstürmte und es Ty Lee überlies sich auf eine der Echsen zu schwingen und ihr zu folgen. KATARA Zuko wanderte immer weiter schnellen Schrittes in den Wald hinein, so dass Katara kaum noch mithalten konnte. Die teilweise Heilung ihrer Wunden hatte zunächst für etwas Erleichterung gesorgt, doch der Heilungsprozess an sich hatte sie so geschwächt und erschöpft, dass sie fast wünschte sie hätte damit noch gewartet. Mit Mühe versuchte sie Zuko zu folgen, dessen Gestalt immer wieder vor ihren Augen verschwamm. Schließlich blieb sie einfach stehen und lehnte sich an den nächst besten Baum. Sie hasste sich selbst für ihre Schwäche und verfluchte ihre Hilflosigkeit und ihren schmerzenden Körper. Ihr Heilungsversuch hatte zwar dazu geführt, dass sie wenigstens ihre Finger wieder einigermaßen bewegen konnte und die größten Wunden etwas verkleinert wurden, trotzdem spürte sie immer noch einen pulsierenden Schmerz der durch ihren ganzen Körper zog. Sie schloss die Augen um die kleinen Lichtblitze die ihr vor den Augen tanzten nicht mehr sehen zu müssen. Dennoch spürte sie sogar mit geschlossenen Augen, dass Zuko neben sie getreten war und auf sie herunterblickte. Sie versuchte krampfhaft die Augen zu öffnen, doch das Einzige dass sie jetzt noch sah, war eine sich drehende Welt und dann nur noch Schwärze, als ihre Knie unter ihr nachgaben. ZUKO Er hatte sofort bemerkt, dass es Katara schwer file auf den Beinen zu bleiben, als er neben sie getreten war. Ihr schwerer Atem kam nur noch stoßweise und sie hatte die Augen fest geschlossen während sie haltsuchend an einem Baum lehnte. Im Nachhinein verfluchte er sich für sein fehlendes Feingefühl. Er war einfach vorangestürmt und davon ausgegangen, dass sie ihm folgen würde. Er hatte ein schnelles Tempo vorgegeben und sie war zunächst auch nicht zurückgefallen, dennoch wäre es ihr wahrscheinlich leichter gefallen, wenn er ihr seinen Arm als Stütze angeboten hätte. Im Brunnen hatte sie einen erstarkten Eindruck gemacht und ihm war nicht in den Sinn gekommen, dass allein ihre Heilung sie vielleicht schon wieder geschwächt hatte. In seiner Eile hatte er nicht einmal gleich gemerkt, dass sie zurückgefallen war und hatte ein ganzes Stück zurücklaufen müssen um sie wieder zu finden. Gerade als er ihr anbieten wollte sich auf ihn zu stützen, damit sie weiter konnten, fiel sie geradewegs vornüber in seine Arme, die er noch rechtzeitig hatte ausstrecken können um sie aufzufangen. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er sich ein Lachen wahrscheinlich nicht verkneifen können. Da saß er hier mit seiner ehemaligen Feindin auf dem Waldboden und hielt sie heute nun schon zum zweiten Mal in seinen Armen. Eine Situation die er unter anderen Umständen allerdings auch nicht wirklich als unangenehm empfinden würde. Ihr langes Haar, dass seine Haut kitzelte und die Nähe ihres Körpers an seinem eigenen verursachten ein seltsame prickelndes Gefühl in seinem Bauch. Nein, das war wirklich nicht als unangenehm zu beschreiben, eher sogar das Gegenteil. Und der Wunsch so schnell wie möglich wieder aufzustehen und weiter zu gehen hielt sich ebenfalls in Grenzen. Wäre ihm in der Ferne nicht eine Bewegung von aufsteigenden Vögeln aufgefallen, er hätte ewig so hier sitzen könne. So blieb ihm jedoch nichts anderes übrige, als sich die bewusstlose Katara über die Schulter zu legen und weiterzustürmen, denn die Vögel konnten nur bedeuten, dass sie verfolgt wurden. Die Jagd hatte begonnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)