Partygrauen von Liare ================================================================================ Kapitel 1: 1 Woche Party ------------------------ Diese verfluchte Party! Ich wusste, ich hätte die Finger davon lassen sollen! Aber nein, ein Hündchen Blick von Alice und ich bin dabei! Langsam sollte ich echt zu lernen anfangen! Aber was ich auch versuche, es ist immer das Gleiche! Ich muss erst mal etwas ausholen um die Umstände meiner Zwickmühle zu klären, also mein Name ist Rin, ich bin achtzehn und manipulierbar wie ein kleines Kind nach dem Motto, '“oh guck mal, da ist ein Kaninchen“ und vergessen ist dass ich grad hingeflogen bin und dass mein Knie weh tut'. Alice kam neulich in das Café meiner Tante, in dem ich jobbe, reingestürmt und hat mir von einer suuuuper Party erzählt. Wobei sich natürlich sämtliche männlich Wesen sich nach ihr umgedreht haben. Alice's Mum ist Designerin und der Meinung ihrer Tochter würden nur Rüschenkleidchen stehen, was sie auch wirklich tun. Nun ja, auf alle Fälle sabbert die komplette Männerwelt bei ihrem Anblick. Na, weiter im Text. Sie hat mich dann in die Küche geschleift und erzählt, dass irgendso ein reicher schnöseliger Sohn der reichen, schnöseligen Bekanntschaft ihrer Mum eine ganze Villa gemietet hat um eine Fete zu veranstalten. Klingt ja ansich ganz nett. Eigentlich wollte ich an dem Abend ja arbeiten, aber dann kam Hündchen und teilte mir mit, dass sie ohne mich nicht fahren würde. Ich hab sie dann an den Freitagabend abgeholt und als erstes wurde ich gefragt, wo denn meine Reisetasche sei. Natürlich hatte sie vergessen mit mitzuteilen, dass die Fete die ganze nächste Woche wüten würde. Naturlich hatte ich keine Lust auf eine geschlagene Woche Fete, aber hab ich schon gesagt, dass ich manipulierbar wie ein kleines Kind bin? Also zurück zu mir nach Hause, Sachen gepackt, Bescheid gesagt und viel zu spät losgefahren. Zu früh waren wir dann trotzdem, nicht dass ich zum Rasen neige, im Gegenteil immer genau auf Geschwindigkeitsbegrenzung. Das amüsante an dieser Fahrweise ist, dass einem die Leute immer hinten auffahren wollen, aber da man ja offiziell kein Verkehrshindernis ist es dann doch nicht machen und kommt mir dann doch einer zu nahe zücke ich einfach die Kamera in meinem Handschuhfach und halte sie demonstrativ hin. Das hat bisher noch jeden abgeschreckt! Die wissen ja nicht, dass das Ding schon längst den Geist aufgegeben hat, tja nützlich bis über den Tod hinaus! Sechs Uhr war vereinbart... Wir sind um halb neun angekommen... Die schnöseligen Freunde schienen nicht viel von Pünktlichkeit zu halten. Außer uns war kaum einer da. Die Villa ähnelte übrigens einem Nachbau einer Burg inklusive Burggraben... Ob die auch ne Folterkammmer haben?! Müsste eigentlich da sein, da der Erbauer sehr auf Authentizität geachtet hat. Alice hat sich zu den bereits angekommenen gesellt, während ich durch den Vorhang meiner Haare weiter vor mich hin sinniere. Ich hab relativ dicke Haare, die vorne lang genug sind, damit ich sie auch hinter die Ohren bekomme, was allerdings nur bei vollkommener Windstille der Fall ist. Sonst bilden sie, genau wie jetzt einen Vorhang, der mich vor ungebetenen Anblicken schützt. Irgendwann waren dann doch alle da (halb zwölf) und uns wurden die Regeln des Wochenendes erklärt. (Keine Ahnung was das sollte, aber jeder außer mir wusste mal wieder Bescheid) Also, 1.Zugbrücke hochgezogen, damit wir unter uns sind 2.alle elektrischen Geräte abgeben (Also alle komunikationsfähigen. Mein Handy wird sich sicher abheben, war ein Geschenk und ist etwa 4 Jahre alt, aber so find ichs schnell wieder) damit wir nicht um Hilfe rufen können während wir abgeschlachtet werden 3.die Zimmergenossen werden ausgelost! (es gibt nur Doppelzimmer, aber entweder Doppel-, oder Einzelbetten) 4.Alk saufen bis zum Anschlag ist angesagt. Mit Regeln 1 und 2 komm ich ja klar, Nummer 3 ist grenzwertig und Nr. 4 wird mich zu Fall bringen! Ich trinke schließlich keinen Alk. Nicht dass ich irgendein prägendes Erlebnis oder so mal gehabt hätte, das Zeug schmeckt einfach nicht! Eine ganze Woche voller besoffener Schnösel! Help me! Alice, ich kill dich! Aber allein lassen kann ich sie natürlich auch nicht (Alice Mum hat mich mal darum gebeten; ich persönlich bin der Meinung, dass sie selbst allein ganz gut zurecht kommt) Ich werde mich einfach in den Gemäuern umsehen und hoffentlich was authentisches, interessantes finden. (das nennt man Selbsthypnose) Ergebnis: Die Authenzität endet bei der Folterkammer. Nur schnöde Kellerräume waren zu finden. (voller Spirituosen, was sonst!) Irgendwann haben wir dann Zimmergenossen ausgelost (4:56) weil die Ersten ins Bett wollten. Und hurrei, nicht nur, dass ich nen Kerl erwischt hab, nein, es ist auch noch ein Zimmer mit Doppelbett, juhuu Jackpot! Tauschen unmöglich (nicht, dass ichs nicht versucht hätt) Ich mein, wenns wenigstens der Kerl mit dem geilen Arsch gewesen wär, aber der... (ok ich hab dem von meinem Zimmergenossen nichtmal angeschaut) Der Arsch von dem zuerst erwähnten Typen war doch soooo toll! Natürlich hätte ich auf den Rest vom Menschen verzichten können, aber der Hintern... Genug der Träumereinen. Während wir zu dem Zimmer geführt werden (Personal, damit wir bis Sonnteg nächste Woche nicht vor Hunger sterben) geh ich in Gedanken nochmal den Selbstverteidigungsgrundkurs durch, den ich mal gemacht hab. Verteidigung aus der Bodenlage, wie treffend! Morgen bring ich Alice um! Sie schien furchtbar amüsiert über meinen Zimmergenossen und wünschte mir noch eine wundervolle Nacht.... Hahaha, verarschen kann ich mich selber. (Leider hab ich nicht mehr mitbekommen, wen sie ihr aufs Auge gedrückt haben. Irgendwie mache ich mir Sorgen deswegen, aber nicht zu viele) Und nun stehe ich hier. Allein mit nem Kerl, denn ich noch nie gesehen hab und der mich die Bohne interessiert. Er zieht sich auch gleich aus, natürlich ohne Vorwarnung. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, kralle mir eine Decke und ein Kissen vom Bett, werfe das Zeug aus den Boden und mache es mir bequem. „Wenn du willst, kannst du das Bett haben,“ höre ich da auch schon, aha, die Gentelman Nummer. „Kann in Betten nicht schlafen,“ grummle ich zurück und wühle mich noch tiefer in das Bettzeug. Das stimmt allerdings wirklich! Zu Hause hab ich auch nur ne Matraze am Boden und das auch nur, weil meine Mum sonst durchgedreht wär. (allerdings benutze ich das Ding nicht) Ich mein, gegen nen schönen Teppich stinkt doch jedes Bett ab! Platz nach links und rechts, alle viere von sich strecken und vor allem ein schön harter, kalter Boden... Schnurr... Ja, ich hab ne Meise, oder laut Alice nen ganzen Zoo, aber was solls! Außerdem ist die Tierwelt doch wunderschön! (Ich bedaure immer noch, dass die Mammuts ausgestorben sind. Elefanten sind da ein echt dürftiger Ersatz) Irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Und kaum bin ich weg, tritt mich jemand. Ich fahre fauchend hoch und lasse ein paar äußerst unschöne Schimpfwörter los, bevor ich auch nur die Augen auf mache. ER liegt neben mir, mein lieber Zimmergenosse. Über mich drüber geflogen, wie er stammelt. Leider fängt er sich relativ schnell wieder und mault zurück warum ich direkt zwischen Bett und Zimmertür liege. Warum wohl, weil ich nachts immer durch die Gegend rolle, deswegen sind Betten ja auch tödlich für mich! Ich würde mir früher oder später den Hals brechen. Das muss er aber nicht wissen. „Verdammt nochmal, ich wollte bloß aufs Klo,“ mault er und reibt sich Fuß, Knie und seine rechte Hand, leider hat der Sturz nicht das Genick erwischt! „Dann mach die Augen auf!“ „Es ist dunkel“ „Dann mach das Licht an“ „Der Lichtschalter ist bei der Tür.“ Ok, unbestreitbare Tatsache. „Die Vorhänge?“ starte ich den nächsten Versuch. Er zieht eine Augenbraue hoch, was ich nur sehe, weil sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt haben. Vom Fenster her kommt ein kleiner Lichtschimmer, der meine Augen unterstützt. Er steht auf und sucht etwas. Als er den Lichtschalter findet, kommt mit einem Mal ungesundes gleißendes Licht auf mich zu. Herzlichen Dank für die Warnung. Ich verkrieche mich unter meine mitgeschleppte Bettdecke und hoffe, dass sich dieser Dämon meiner erbarmt, was er natürlich nicht tut. Im Gegenteil, er verschwindet und lässt mich in dieser lichternen Hölle allein. Aber ich habe ja immernoch meine Decke! Ein hoch auf den Besitzerschnösel, der für seine Gäste extra große und fette Decken hat. Es (auf er hab ich keinen Bock mehr) kommt irgendwann wieder. Doch anstatt das Licht auszuschalten und wieder ins Bett zu gehen, packt es mich unbarmherzig samt Decke und schleift mich ins Bett. Ich höre noch ein Grummeln, dem ich entnehme, dass er meinen Schlafwunsch auf dem Boden für ausgemachten Blödsinn hält. Ich will gerade auf meine heiß geliebten Boden fliehen, als das dämliche Licht endlich erlischt. Wenigstens etwas! Auf dem Boden komm ich allerdings nicht an. Es packt mich an der Taille und zerrt mich zurück, na dass kann ja heiter werden. Es hat aber scheinbar nicht vor, meine Selbstverteidigung zu testen, denn nachdem es mich an sich gefesselt hat (mit seinen Armen) döst es auch schon wieder selig weg! Alice, du bist so was von tot! kommis seeeeehr erwünscht ;) Kapitel 2: Kratzer ------------------ Ich ertaste die Bettkante und ziehe mich langsam dran hoch. Verdammter Kreislauf, mir ist schwindlig! Morgens bin ich zu nichts zu gebrauchen (das wird öfters ausgenutzt um mir irgendwelche Versprechen abzuringen) und so schaue ich mich erst mal um. Das Zimmer ist wirklich toll. Der Architekt muss ein richtiges Genie gewesen sein! Leider kann ich meine Umgebung nicht lange genießen, denn es kommt zurück vom duschen, natürlich nur mit Handtuch um die Hüften. Wie selbstverliebt ist der Kerl eigentlich? Anscheinend sehr, denn er reist auch noch die Vorhänge auf, damit ich auch alles sehe. Der Anblick ist übrigens nicht schlecht, aber um sein Ego zu unterstützen bin ich nicht verpennt genug! Zurechtstutzen würde mir eher passen! Bin dann auch ins Bad, das wir uns mit was weiß ich wie vielen anderen teilen. Es ist leer, wie man zu dieser „frühen“ Stunde erwarten kann, vorhin war es schließlich erst 13 Uhr. Keine Uhrzeit für ein ausgelassenes Saufgelage, das weiß sogar ich! Ich mache mich im Bad komplett fertig. Schließlich bin ich nicht so freizügig wie der Rest der Schöpfung, ok, mein Mitbewohner. Danach liefere noch mein Waschzeug und meinen Schlafanzug (schwarz) in „unserem“ Zimmer ab und begebe mich nach einem letzten Blick auf es, das in seiner Tasche nach irgendwas sucht, nach unten. Irgendwo muss hier die Küche sein. Die einladende Räumlichkeit finde ich dann auch. Es ist natürlich vor mir da, hat wahrscheinlich einen Geheimgang hinter irgendeinem Bild genommen. Gerade will ich mich dem Kühlschrank widmen, als ich Alice nach mir rufen höre. Was soll ich zuerst mit ihr anstellen, rädern oder strecken? Die Nacht neben dem Kerl war die Hölle! Ich drehe mich um und glaube plötzlich wieder an göttliche Gerechtigkeit! Alice trägt ein kurzes T – Shirt, sodass ich die Kratzer, die ihre Arme und ihr Gesicht bedecken gut sehen kann. „Was ist den mit dir passiert?“ Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken ob sie mir leid tut. „Denise, meine Zimmergenossin!“ Mehr braucht sie nicht zu sagen. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Denise und Alice sind so was wie natürliche Feinde. Jedes Mal wenn sie sich sehen gibt’s Knatsch. Und wie es scheint hatten sie eine ganze Nacht, bzw, einen ganzen Vormittag zeit um sich gegenseitig zu beweisen, wie gerne sie sich haben. „Es juckt,“ holt mich Alice aus meinen Gedanken zurück. Ich begebe mich auf die Suche nach einem Verbandskasten mit Desinfektionsmittel. Nachher entzünden sich die Kratzer noch. Mein Zimmergenosse hat alles interessiert verfolgt, widmet sich aber zwischendurch wieder seinen Cornflakes. Die Ruhe in Person also. Nachdem ich den Kasten fast gänzlich ausgeräumt hab gehe ich zu Alice zurück. Eine halbe Stunde später (oder auch länger) hab ich dann alle Pflaster an ihr verklebt (sieht lustig aus). „Wie sieht Denise eigentlich aus?“ frage ich sie dann, rein aus Interesse. Das Jucken der Kratzer ist vergessen. „Gut,“ sie grinst schelmisch, „sehr gut“ Alice will sofort nach dem Frühstück in den Pool, weswegen sie meinem Zimmergenossen (ich merk grad, dass ich den Namen net weis!) die Cornflakes Schachtel klaut und das Zeug mit Hochgeschwindigkeit ins sich rein schaufelt. Dann ist sie auch schon wieder weg. Er, oder besser es schaut ihr erstaunt hinterher, zuckt mit den Schultern und holt sich Nachschlag. Ich suche mir auch was zum Frühstück, allerdings etwas kulinarischer: Marmeladentoast! Das Zeug macht einfach süchtig. Nach einem Glas O-Saft verschwinde ich auch schon wieder um mein Badezeug zu holen. Im Zimmer gesellt es sich nach kurzer Zeit zu mir, trägt sogar bereits seine Badehosen. Aber das ist es nicht was mich interessiert! Eher der fette blaue Fleck, der unter dem Ende des Hosenbeins hervorlugt. „Oh, Armer, war ich das?“ frage ich triefend vor Mitleid. Ich knie mich neben ihm nieder und betrachte die Farbgebung, wunderschön. „Wieviele Furien, die nachts um sich schlagen gibt es hier noch außer dir?“ angepisste Gegenfrage. Ich gehe nicht darauf ein, stattdessen schiebe ich die Hose etwas hoch, damit ich den ganzen Fleck begutachten kann. „Habe ich so etwas anziehendes an mir, dass du den Blick nicht von mir lassen kannst?“ „Selbstverständlich! Die Farbgebung ist wunderbar. Dieser violett rosa Übergang... Findest du nicht auf jeder Farbpalette, glaub mir! Und anziehen, möchte sich glaube ich jedes halbwegs intelligente Mädchen in deiner Gegenwart!“ „Gestört bist du gar nicht oder? Warum kannst du mich eigentlich nicht leiden?“ Ich stehe auf und hebe mein T-shirt an. „Es tut nicht gut!“ Auf meiner Seite ist ein blauer Fleck zu sehen, nicht so groß wie an seinem Bein, aber was solls. Ansich tuts ja nicht sonderlich weh, aber irgendeinen Grund brauch ich ja oder? Plötzlich grinst er. Ehe ich reagieren kann, hat er mich aufs Bett geworfen und drückt mir einen Kuss auf meinen Fleck. „Tuts noch weh Prinzessin?“ In Anbetracht dessen, dass ich gerade begraben bin, sage ich lieber nein und versuche zu fliehen, was mir nicht gelingt. „Also, noch mal ganz von vorne, hallo mein Name ist Jun und es freut mich, dass diese Räumlichkeit für diese Woche unser zu Hause ist und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Sein Kopf schwebt über meinem, während ich immernoch um Bewegungsfreiheit kämpfe. Ok, damit hab ich nicht gerechnet. Ich dachte er würde wütend sein, mich ignorieren oder Ähnliches, aber sowas... „Also?“ holt er mich in die Wirklichkeit zurück. „Rin,“ mehr kann ich im Moment nicht sagen, dazu bin ich zu schockiert. Verdammt, für gewöhnlich bringt mich nichts und niemand aus der Ruhe. (wie sollte ich sonst Alice ertragen) Alice, dass ist die Lösung, hach meine liebe Alice! „Alice wartet,“ teile ich ihm auch schon mit. Er grinst weiter, richtet sich aber auf. „Schade, na dann bis heut Nacht Prinzessin, ich hoffe du läufst nicht wieder vor mir davon, ich werde dich auch gaaaanz fest halten.“ Sicher würde er mich gaaaaanz festhalten, aus Eigenschutz. Leider will ich ihm dieses Vergnügen nicht gönnen. „Danke für das Angebot, aber ich schlafe tatsächlich gern auf dem Boden,“ ein Versuch kann ja nicht schaden. „Aber du willst doch nicht, dass ich morgen früh Rückenschmerzen habe, nur weil ich zu dir kommen musste, außerdem wer benutzt dann das Bett?“ Ich ziehe es vor nicht zu antworten und mit meinem Badezeug Richtung Pool zu wandeln. Der Tag wird dann auch noch wirklich schön. Wir chillen in der Sonne und ich kühle mich im Pool ab (Alice kann wegen der Kratzer nicht) Denise bekomme ich auch zu Gesicht, ich muss schon sagen Alice hat ganze Arbeit geleistet! Der Kratzer quer übers ganze Gesicht ist echt ein Volltreffer! Kaum haben sich die Beiden gesehen, geht das Gezenke auch schon wieder los. Interessiert beobachte ich die Beiden, zumindest so lange bis sich Denises Zickenverein hinter derselben aufbaut. Ich stelle mich nicht wie ein weiblicher Schläger hinter Alice, setzte mich aber auf, um meine Aufmerksamkeit zu bekunden. Eine zeit lang passiert gar nichts, dann beginnen die Beleidigungen, aber noch bevor sie aufeinander logehen können, schalten sich andere Partyteilnehemer ein und verbannen jede Mädchenpartei auf eine Seite des Pools. Für sie ist das Problem damit behoben, meiner Meinung nach eher aufgeschoben. Heute Nacht geht’s sicher weiter. Apropro heute Nacht, mir kommt da so eine zündende Idee.... Natürlich! Mein lieber Zimmergenosse hat sicher kein Problem damit, dass ich jemanden bei uns einquartiere... Damit sieht der Tag schon viel besser aus! Ich schenke der Sonne ein fröhliches Grinsen und fläze mich in ihr Licht. Kommis seeehr erwünscht! ;) Kapitel 3: Probleme und ungewünschte Lösungen --------------------------------------------- @ suilein: strecken kann durchaus tödlich sein... (glaub ich zumindest) wir sollten mal wieder in die nürnberger Lochgefängnisse! Sonnenbrand! Kaum läuft etwas gut kommt auch schon das nächste Übel. Im Bad reibe ich mir mein Dekolleté mit geschnorrtem After Sun ein und verfluche mal wieder eine eigene Blödheit! Is ja nicht das erste Mal, dass ich mit so etwas Bekanntschaft mache. Dann geht’s auch schon tanzen. Gestern hab ich mir eher das Gemäuer angeschaut, als dass ich mich ausgiebig der Musikanlage gewidmet hätte. Das muss ich heute natürlich nachholen und so entfernen Alice und ich uns schon gar nicht mehr von der Tanzfläche. Aya, Laura und Lia gesellen sich noch zu uns sodass es immer lustiger wird. Aber irgendwann is auch der beste Teil der Party vorbei (ab jetzt wird nur noch gesoffen), sodass ich irgendwann schlafen will. Jun habe ich demonstrativ NICHT gesucht, keine Ahnung wo er im Moment steckt. In unserem Zimmer wie sich herausstellt. In Boxershorts, die zum Glück weit sind. „Wie konntest du mich so lange warten lassen Rinni,“ er schaut mich gespielt bekümmert an. Zum Glück wollte Alice noch ihr Kissen holen. Dieser Anblick muss echt nicht sein. „Hast du keinen Schlafanzug?“ „Nein, wozu? Ich will dir ja nichts vorenthalten!“ Ich schaue ihn böse an, wühle meine Schlafanzughose aus meinem Schalfhaufen und werfe sie ihm zu. „Alice kommt gleich“ „Oh, verstehe, du bist eifersüchtig! Keine Andere soll mich also so sehen. Ich fühle mich so geschmeichelt!“ Er riecht doch glatt an dem Stück Stoff (am Liebsten hätte ich sie ihm gleich wieder abgenommen) und zieht sie an. „Eifersüchtig? Worauf? Ich will nur nicht dass Alice den Schock ihres Lebens bekommt!“ So, dieser Punkt geht an mich! Ich hoffe zumindest, dass er an mich gegangen wäre, denn er kommt nicht dazu etwas zu erwidern, weil Alice das Zimmer stürmt. Jun schaut auf Kissen und Decke, die Alice im Arm hält und schaut uns fragend an. „Alice schläft heut Nacht hier, hatte ich vergessen das zu erwähnen?“ „Rinni bitte, willst du wirklich, dass sie den wilden, hemmungslosen Sex zwischen uns mitbekommt? Nein, wie kann man nur so taktlos sein.“ Ich bin sprachlos, nicht zum ersten mal, wie ich mir eingestehen muss. Ich kann ihn nur anstarren. Verdammt noch mal!.... „Ich will aber nicht zurück zu Denise,“ lädt sich Alice jetzt selber ein. Eine etwas nervtötende Angewohnheit, die mich jetzt aber rettet. „Du kannst meine Betthälfte haben, kennst meine Angewohnheiten ja.“ Alice lächelt glücklich. Jun ist dagegen, eindeutig. Ich weis nicht, was er sich von dieser Nacht erhofft hat, (oder tue so, als ob ichs nicht wüsste) aber es geht tierisch in die Hose! Denise, ich liebe dich! (Sofern du auf Abstand bleibst) „Sagt mal,“ meldet sich jetzt Alice, „Warum hat er deine Hose an?“ „Sie ist eifersüchtig, du könntest zu viel sehen,“ lautet die ruhige Antwort. Jetzt reichts aber. Ich strecke ihm die Hand hin und fauche, „Her damit!“ „Nein, ausziehen vor ner Fremden, ist mit peinlich!“ Ach plötzlich! Und ich bin etwa nicht fremd oder was? Selbstverständlich frage ich ihn das auch, worauf ich die Antwort bekomme, dass er sich bei mir fühlt, als wären wir schon Jahre verheiratet. NA DANKE! Ich kuschle mich wie am Abend zuvor in meinen Deckenhaufen, mein Rücken Richtung Jun. Alice wünsche ich eine gute Nacht (Jun wird übergangen) und dann schlafe ich beschützt von dem Gedanken an Alice seligst ein. Ein wenig Licht kommt zum Fenster herein, als ich aufwache. Was für ein friedlicher Morgen. Nur irgendwas stimmt nicht, also mache ich mir doch die Mühe und öffne meine Augen ganz. Im Nachhinein hätte ich das besser sein lassen sollen, den Jun grinst mich von oben her an. Ich will nicht wissen, wie lange er schon unter meiner Bettdecke liegt und mich anstarrt. Gerade will ich mit meinem Gemecker loslegen, als er mir seine Hand auf den Mund drückt. „Shhht, du willst Alice doch nicht aufwecken oder?“ Das ist mir im Moment eigentlich schnurz egal, was er auch merkt und mir mit einem Kuss droht. Ok, unschlagbares Argument. Aber zumindest weg von hier muss ich. Ich setze mich auf und reibe mir die Augen. Ich werde nicht mal festgehalten! Der nächste Dämpfer kommt aber sofort. „Trägst du eigentlich nur schwarze Unterwäsche? Himmelblau würde dir sicher auch stehen.“ Verdammt, ich trage ja keine Hose! Mit knall rotem Gesicht rupfe ich mir die Decke um meine Hüften und verschwinde damit gen Bad. Seine Rufe, dass es kalt ist ignoriere ich einfach. Im Bad angekommen setzte ich mich erst mal auf die Toilette. So kann ich nicht ins Zimmer zurück. Mein Gesicht ist äußerst rötlich verfärbt und ich schwitze. Mir bleibt also nichts anderes übrig als erst mal hier zu bleiben. Selbstverständlich kommt just in dem Moment jemand der dringend aufs Klo muss. Also, Ohren steif halten und zurück. Schließlich kann ich Alice mit diesem Lustmolch nicht lange allein lassen? Da kann ihr ja wer weiß was passieren! Als ich zurückkomme liegt Jun aber immer noch am Boden und grinst mich an, was ich ignoriere. Wieder ist ein Tag am Pool geplant, was ich aber umgehe. Mein Dekolletee brennt wie Sau! So mache ich eine kleinen Spaziergang über die Zinnen. Wie ich schon sagte, bis auf die Folterkammer hat sich hier wer verdammt viel mühe gegeben. Ich genieße den Wind. Wind ist einfach mein Element, ich liebes es, wenn er mir durch die Haare streicht, mir übers Gesicht fährt... Ja ich werde poetisch! Geschrei holt mich aus meiner Trance. Wird vielleicht doch Zeit zu den Anderen zurückzukehren. Am Pool angekommen, sehe ich eine Traube Leute, die sich um irgendetwas schart. Scheint wie in einer Arena zuzugehen. Da Ringkampf noch nie meine Leidenschaft war, besorge ich mir was zum trinken. An der Bar treffe ich auf Aya, die mit dem Kerl hinter dem Tresen flirtet. Ich schaue, dass ich so schnell wie möglich wieder wegkomme. Man möchte ja nicht stören, oder? Aya hat eine interessante Beziehung zu ihrem Freund. Die zwei können weder mit- noch ohne einander. Deswegen haben sie sich auf eine offene 'Beziehung' geeinigt. Soll heißen, jeder geht dem Anderen so oft er will 'fremd' und der Andere sagt dazu nichts. Ich muss gestehen, meins wärs nicht! Ich suche mir einen Liegestuhl (im Schatten) und mache es mir bequem. Würde mich interessieren, wo Alice steckt, oder Laura und Lia. „Nanu, du bist ja gar nicht bei Alice!“ Ich dachte ehrlich, ich dachte ich muss es erst heute Abend wieder sehen! „Wieso? Wir sind doch keine Siamesischen Zwillinge!“ Jun lässt sich grinsend neben mir auf meiner Liege nieder. „Ja sicher, aber nach diesem Kampf könnte sie deine Hilfe sicher gebrauchen!“ Bitte, bitte nicht. Mein Kopf schnellt zu der kleinen Arena am Pool. Die Umstehenden verdecken mir die Sicht. Ich nehme noch einen tiefen Schluck aus meinem Glas und mache mich auf den Weg. Als ich mich durch die Reihen der Zuschauer durchgekämpft habe, sehe ich Alice und Denise, wie sie sich gegenüber stehen, mit gezückten, perfekt manikürten Krallen! Laura, die plötzlich neben mir steht, erklärt, dass die Gewinnerin das Zimmer bekommt. Das verstehe ich nicht, Alice schläft doch gut bei mir im Zimmer. Der Kampf geht weiter. Alice reist Denise ein paar Haare aus, diese rächt sich mit einem Tritt gegen das Schienbein. Die Männer- (oder besser Jungen-) Schar ist begeistert. Ich hoffe, dass es hier noch mehr Erste-Hilfe-Kästen gibt. Trotzdem war der Kampf von Anfang an entschieden. Denise hat zwar die haltbareren (qualitativ höheren) Krallen, aber Alice verfügt über mehr Erfahrung. Sie war früher mal ein richtiger Raufbold. Von solchen oberflächlichen Verletzungen, wie denen von Fingernägeln, lässt sie sich nicht ausbremsen. Fünf Minuten später zeigt sich, dass meine Prognose stimmt. Alice fährt einen Sieg, durch aufgeben der Gegnerin im Schwitzkasten, ein. Strahlend kommt sie auf mich zu. „Heute Nacht schlaf ich nicht mehr bei euch!“ Ich frage mich, was daran so toll sein soll! „Es macht wirklich nichts, wenn du kommst,“ versuchen kann mans ja, oder? „Ich glaub, da würde ich sowieso bloß stören,“ ihr Grinsen wird breiter. Muss die das so laut sagen? Alice ist mit sich und der Welt im Reinen. Ich versuche sie umzustimmen, während sie vom Hausherren persönlich verarztet wird – ein Teil der Siegesprämie. Leider führen meine Bemühungen nicht zum Erfolg. „Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, du müsstest dich um das Zimmer prügeln?“ „Denise hat getönt, dass ich ein Feigling bin, weil ich einfach so abgehauen bin. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen!“ Kapitel 4: at night.... ----------------------- Als ich Abends in das Zimmer komme ist Jun noch nicht da. Wieso auch? Bin ja extra früh gegangen. Ich versuche jetzt einfach mal, die Zeit, in der sich unsere Anwesenheit hier überschneidet möglichst kurz zu halten. Ich mache es mir bequem und bin alsbald in beunruhigen Träumen verschwunden. Ich erwachte schweißgebadet. Nein, nein, nein, die wollte sich auf den Hintern des einen Kerls konzentrieren und nicht auf Jun. Ich atme tief durch und langsam verschwindet mein Zimmergenosse aus meinen Gedanken und des Bild des anderen Hinterns wird klarer. „Was ist denn los Rinni? Hast du schlecht geträumt? Und weg ist das Bild wieder! Er hat mal wieder seine Arme um mich geschlossen – fest genug, damit ihm nichts passieren kann und wir liegen im Bett. Dass er mal wieder nur Boxershorts trägt ist auch nicht gerade förderlich. „Ich kann in Betten nicht schlafen,“ grummle ich. Ein Hoch auf die zugezogengen Vorhänge! Ich bin sicher knallrot im Gesicht und verdammt heiß ists auch. „Und ich kann am Boden nicht schlafen.“ „Wer sagt, dass du mitkommen musst?“ „Ich lasse dich nur ungern alleine. Wer ist eigentlich Luc?“ Bitte? Woher weiß der von Luc? „Hä?“ fragte ich deswegen auch sehr intelligent. „Du hast im Schlaf geredet, dass Luc gefälligst von dir runter gehen soll und dann hast du versucht, meinen Arm wegzuschieben.“ „Luc ist ein Freund,“ sage ich vorsichtig. Um genau zu sein, ist Luc der Kater meiner Kusine, der in der Lage ist, einem mit seiner fülligen Figur jeglichen Atem zu nehmen. Aber das muss Jun ja nicht wissen, oder?“ „Ein Freund, oder dein Freund?“ Ich würde jetzt gerne sagen, dass er mein Freund ist, aber da er ja nur ein Fleischberg von Kater ist.... käme irgendwie peinlich. Scheiß drauf! „Mein Freund! Und er ist sehr eifersüchtig,“ Letzteres ist allerdings wahr. „Hm, schade.“ Und lässt er mich jetzt los? Nein, natürlich nicht! Wir schweigen und bald darauf vernehme ich, dass sein Atem ruhiger wird. Er schläft ein und atmet so nahe an meinem Hals, dass ich nicht schlafen kann. Wundervoll! Mit der Zeit schaffe ich es, mich aus seinen Armen zu befreien. Ich stehe auf und lege mein Schlafzeug auf den Boden. Nachdem ich in die Decken eigekuschelt bin, versuche ich wieder ins Reich der Träume abzudriften, aber es will nicht so ganz gelingen. Wäre doch toll, wenn sich ein paar schöne, warme Arme um mich schlingen würden, oder? Nein! Das wäre nicht schön! (Selbsthypnose) Schaf nummero uno, Schaf nummero due... Warum hat das 73. Schaf einen pinken Kopf? Naja, dass 55. war ja auch komplett grün... Hallihallo, so gets nicht weiter! Ich stehe auf und verlasse das Zimmer. Die Sonne ist bereits aufgegangen. Ich bin völlig im Arsch, muss schlafen, aber mit DEM im Zimmer ist das unmöglich! Warte mal, hat Alice jetzt nicht ein 'Einzelzimmer'? Bleibt nur eine kleine Frage: Wo ist dieses Zimmer? Und natürlich ist zu dieser Zeit keiner unterwegs! Hurra! Ich gehe zurück in 'unser' Zimmer, teils, weil mit kalt ist, teils, weil ich froh bin es wiedergefunden zu haben, nachdem ich mich verfranst hab! Man hätte ja auf die Idee kommen können nicht nur mit einem Schlafanzug bekleidet zu fliehen! Draußen mags ja warm sein, (mein Sonnenbrand schickt sofort eine Bestätigung) aber dieses Gemäuer absorbiert jegliche Wärme. Naja, ist ja auch ne Burg... Ne Burg mit Fußbodenheizung im Bad, aber egal... Zurück im Zimmer präsentiert sich mir Jun von seiner schönsten Seite, soll heißen, er pennt, hat dabei die Decke weggestrampelt und natürlich kaum was an. Draußen ist es inzwischen hell genug, dass ich jede Kleinigkeit unterlegt mit sanften Schatten gut erkennen kann... Muss das sein? Ich seufze und lege mich wieder auf den Boden. Zurück zu meinen Schäfchen... Ich glaub ich war bei Nummer 73. Ich will nicht nochmal bei 1 anfangen... jetzt wo ich schon so weit bin. Irgendwann ist das Zählen dann so langweilig, dass ich davon einschlafe... Montag. Noch eine ganze Woche, bis dieser Albtraum ein Ende hat. Viel vom Montag ist allerdings nicht mehr übrig, als ich aufwache. ER ist nicht da, aber dafür hat er mir Frühstück hingestellt, sehr nett. Man kanns aber auch so sehen, dass er will dass ich denke, dass er nett ist und dabei nur so tut, als wäre er nett... Nun, der Dankbarkeit meines Magens kann er sich sicher sein, das ist klar! Unten erwartet mich eine deprimierte Alice. Sie vermisst Dano. Dano ist der Barmensch aus dem Café in dem ich arbeite und das einzige männliche Wesen das Alice als das Biest erkennt, das sie ist. Einmal ist Alice vor einem Kunden ausgetickt, da hat Dano sie einfach nur ganz ruhig gepackt und nach hinten gebracht. Als ich sie dann wieder sah, sah sie aus wie eine gebadete Maus. Er hat ihr Gehirn etwas gekühlt. Hat sogar wirklich was gebracht, sie war schockiert. Sowas hatte bisher noch niemand gewagt! Ich muss grinsen. An dem Tag hat sie gesagt, dass sie nie wieder kommt – am nächsten Tag war sie wieder da! Wie dem auch sei, durch diese Aktion hat Dano ihr Herz gewonnen, was vermutlich nicht beabsichtigt war. Leider lässt er sich nicht so leicht einwickeln wie ich. Zu mehr als zu einem Rummelbesuch hat sie ihn bisher nicht gebracht. Aber sie wird auch nicht aufgeben! Und nachdem sie ja so leidet, verbringe ich den Rest des Nachmittags bei ihr und lausche ihren Sorgen. Dabei will ich gar nicht wissen, wie sie sich den ersten Sex mit ihm vorstellt und die Beschaffenheit seines Oberkörpers, den sie mal gesehen hat, als sie die Mitarbeiterumkleide ohne Vorwarnung gestürmt hat, will ich auch nichts wissen. Aber Alice bekommt nun mal was sie will, alles! Bis auf Dano auf dem Silbertablett! Ach ja, sie will mir nicht verraten, wo ihr Zimmer ist, schließlich, ich zitiere: 'muss doch wenigstens einer von uns traute Zweisamkeit genießen!' Grummel! Kapitel 5: it goes on... ------------------------ @ Kazairl: Danke für die Blumen! XD @ -sui-: das sehen aber auch nur Alice und du so! ;) Protest halber mache ich die Nacht durch und gehe nicht ein einziges Mal in 'unser' Zimmer. Am nächsten Morgen bin ich zwar etwas müde, aber was solls. Während des Tages sucht mich Jun heim und erklärt mir (lautstark, vor allen Leuten), dass er seine große Liebe letzte Nacht in seinen Armen vermisst hat und dass es ihn umbringen würde, wenn ich heute Nacht nicht da wäre. Muss ich da noch hinzufügen, dass wir Tagesgespräch sind? Ich denke nicht. Ich flüchte mich in ein kleines Mittagsschläfchen, bei dem sich dann nach nur zwei Stunden Störfaktor Alice einschaltet und mich fragt ob die Brautjungfer sein darf! Ich finde, dass geht dezent zu weit! Was ich ihr auch sage, aber Alice geht das natürlich am Allerwertesten vorbei: „Heutzutage muss man früh dran sein, wenn man was erreichen will, das ist so!“ No comment! Ich nehme heute Abend nicht am Saufgelage Teil. Will nicht. Ich bins gewohnt, Zeit für mich zu haben, das ist in den letzten Tagen unter gegangen. Mal abgesehen davon, dass das Gerücht die Runde macht, dass Juns Ex hier irgendwo frei rumläuft und gerne mit mir als Partner ihre Schlagfertigkeit unter Beweis stellen möchte. Leider muss ich dankend ablehnen. Ich bade gemütlich und lege mich dann zu meinem Buch und meiner Kuschelecke auf den Boden. Leider währt mein Glück nicht allzu lange. „Oh, du bist ja noch wach,“ mein Zimmergenosse ist zurück. Dann grinst er. „Rutsch mal!“ „Warum ich? Weil ich gerade greifbar bin?“ Ich muss das einfach sagen! Ich bin zwar nicht die Hellste, aber auch kein doofes Spielzeug. „Du und greifbar? Glaub mir, wenn du eins nicht bist, dann greifbar,“ mehr sagt er nicht, sondern zieht sich aus und kuschelt sich zu mir. Ich versuche weiter zu lesen, Betonung auf 'versuche'. Schaffen tue ichs nicht. Und als ich auch noch seinen leisen Atem neben mir höre, ists hat er meine Gedankenwelt ganz im Griff. „He, ich dachte, du kannst am Boden nicht schlafen.“ „Kann ich auch nicht,“ er macht eine kunstvolle Pause. „Ich warte nur darauf, dass du schlafen willst.“ „Ich mache nochmal durch!“ Er sieht mich schief von unten an. Betrachtet meine bereits halb geschlossenen Lieder. „Dann ist die nächste Nacht also nur noch Minuten entfernt... Wenn du meinst.“ „Ja!“ Diesmal wartet er nicht, bis ich eingeschlafen bin. Er entreißt mir das warme Bettzeug und verfrachtet es aufs Bett. Ich muss wohl oder übel folgen, ums mir zurückzuholen! Leider ist seine Festhaltetechnik inzwischen zu ausgefeilt. Kaum fünf Minuten später liege ich in einem menschlichen Schraubstock. Wunderbar dieser Geruch, diese wohlige Wärme... Wenn dieser kleine verflixte Teil meines Gehirns mal die Klappe halten würde, wäre alles leichter! „Ich frags dich nochmal, warum magst du mich nicht?“ „Hm?“ „Und schiebs diesmal nicht auf deinen blauen Fleck.“ Ich schweige, was soll ich dazu sagen? Er seuftzt. „Bin ich dies so zu wieder?“ „Hm? Ich bin sowas einfach nicht gewöhnt,“ sage ich dann. „Aber du magst mich?“ Hakt er sofort nach. Ich nicke wiederstrebend. Mehr brauchte er scheinbar nicht, denn ich werde noch fester geknuddelt. „Ach ja, zu Luc...“ Müsste nicht eigentlich ich mit meinem Freund anfangen und nicht er? Logisch wärs schon... „Weißt du, ich glaube nicht, dass ein fetter Kater Konkurrenz für mich darstellt.“ Ach du Schande! Ich werde knallrot und verberge meinen Kopf im nächst gelegenen Kissen. War ja klar, dass das raus kommt, aber so schnell? „Alice?“ frage ich dann. „Ja.“ Morgen ist sie tohot, hausetohot!!! Säuselt es in meinen Gedanken. Jun liegt inzwischen schon halb auf mir drauf und haucht mir seinen Atem ins Genick. Also, die perfekten Voraussetzungen um über irgendwas Unverfängliches nachzudenken. Kann jetzt nicht irgendwas passieren? Und natürlich könnt sofort meine ganz persönliche Glücksfee pardon -hexe und erfüllt mir meinen Wunsch. Denn kurze Zeit später entnehme ich Juns ruhigen Atemzügen, dass er eingeschlafen ist. Und ich? Ich bin beerdigt! Hilfe, Hallo... ach egal. Ich versuche mich unter dem lebendigen Schwergewicht hervorzuwühlen. Jun ist zwar nicht gerade fett oder so, aber trotzdem nicht gerade der Leichteste. Ich gewinne den Kampf gegen die Masse und ziehe mich auf meinen wohlverdienten Boden zurück. Eigentlich wollte ich ja noch schlafen, aber der Schlaf will meine Geist nicht behalten und so wache ich dann doch auf. Ich liege, wie irgendwie nicht anders erwartet, im Bett. Jun brummt neben mir, während er mir – und das ist ja wohl die Höhe – den Bauch krault. „Guten Morgen Prinzessin. Meine tapfere Kriegerin! Starkes Mädchen, echt keine dumme Technik, wie du dich heute Nacht unter mit vorgewühlt hast.“ Ich stoße ein Fauchen aus, wälze mich von ihm weg, nur um mich dann wieder auf ihn zu werfen. Dafür wird er büßen. Wir balgen ein wenig durch die Kissen, bis wir (oder besser ich) außer Atem sind und ich schaue, dass ich in die Dusche komme. Könnte ja sein, dass ich was ganz Dummes tue, wen ich ... vergessen wirs lieber... is ja nix passiert! Genau! Mittwoch, die Mitte der Woche... Alice ist im Moment nicht ansprechbar. Sie hat ein Dano-Photo gezückt und schmachtet fröhlich vor sich hin. Hab ihr ne zeitlang aus sicherer Entfernung dabei zugesehen und ein paar Bilder geschossen... Dann verfalle ich einem Activity – Zirkel... Hab ich schonaml gesagt, dass ich weder pantomimisch, noch zeichnerisch begabt bin? Dementsprechend sieht auch das Ergebnis meiner Zweiergruppe aus. Lia und ich werden nur Dritte (von vier). Ich schaue dann wieder bei Alice vorbei. Sie hängt immernoch über dem Bild. Eigentlich müsste sies doch schon im Kopf haben, oder nicht? Passender Weise schießen sich in diesem Moment auch noch zwei Arme um mich. „Liebe ist was tolles, nicht meine Schöne?“ Man merkt seiner Stimme an, dass er voll zu Frieden ist. Ich bekomme einen Kuss auf den Hals und dann legt er sein Kinn auf meine Schulter und beobachtet mit mir zusammen Alice. Die ganze Zeit suche ich nach einer passenden Erwiderung und ungefähr drei Minuten später hab ich die auch. „Ja? Keine Ahnung, war noch nie verliebt!“ Jun hebt den Kopf an und drückt mich noch enger an sich. „Mein armer Engel, wird Zeit, dass ichs dir beibringe. Jetzt gleich, oder erst heute Nacht?“ Ich werde stocksteif! Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein, oder? „Du hast nen Vogel!“ Ich mache mich von ihm los und gebe Fersengeld. Ach du heilige Schrotte. Eigentlich voll unverschämt, oder? Das Problem ist bloß, dass ich nicht mal so abgeneigt wäre.... Ich sollte endlich herausfinden, wo Alice Zimmer ist! Bitte um Kommis! ;) Kapitel 6: Alk + Jun -------------------- @ Kazzuki: Ja, er ist verdammt unverschämt und sorry, dass es etwas sehr lange gadwuert hat. @ Mitsuki11: Ja, Rin kämpft noch... macht Spaß sie zu ärgern ;) @ Sui: du bist das Vorbild für Alice, aber nicht Alice selbst... von daher kann ich mir solche Abwandlungen erlauben... ;) Jun wird heute Nacht von zwei Kerlen, die auch nicht mehr ganz gerade stehen ins Zimmer getragen, er hat sich volllaufen lassen, weswegen ich jetzt mit einer Halbleiche allein bin! Einer Halbleiche, die sich gerade umgedreht hat und aus dem Bett gefallen ist. Hat nen ganz schönen Schlag getan und mich von meinen Schafen weggebombt. War gerade bei Nummer 43. Hatte einen bunten Iro, sah toll aus! Langsam krablle ich zu ihm rüber und betrachte ihn, besser will ihn betrachten, aber da es nunmal Nacht ist kann ich kau etwas sehen. Egal, der bekommt eh nichts mit, da kann ich genauso gut das Deckenlicht anschalten! Ich stehe auf und knippse das Licht an. Muss man doch nutzen, wenn man einfach mal so schaun kann, nicht wahr? Leider haben ihn seine Kumpels nicht ausgezogen, ja, jetzt wo er pennt kann ichs ja zugeben, er sieht verdammt gut aus. Ich bin auch kein Übermachen, nur eine junge Frau mit ganz primitiven Gelüsten! Ich lege mich aufs Bett. Schlafend gefällt er mir sehr gut, da bringt er mich zumindest nicht aus der Bahn. Von oben herab beobachte ich, wie er sie strampelnd von seiner Decke befreit und – ach du Scheiße – anfängt zu schnarchen. Dahin ist die wunderbare Stimmung (wo kam die eigentlich her?) Irgendwann lege ich mich dann schlafen, kann aber nicht schlafen, weil die Schäfchen von einer Schallmauer aus Schnarchen von mir fern gehalten werden. „Halt endlich deine Klappe!“ knurre ich dann. „Njö,“ kommt doch tatsächlich zurück. Besoffener Vollidiot, nicht mal kurz vor ner Alkoholvergiftung stehend, ist er wirklich weggestreten. Nein, er sägt wie ein ganzes Werk! Jetzt reichts mir! Ich springe auf, beuge mich über ihm und sage etwas lauter: „Ich hab deine Spässchen satt!“ „Rinni,“ vernehme ich als nächstes. Ein Schritt meinerseits Richtung Tür und ein wenig Suchen an der Wand und 'klick' ist das Licht auch schon wieder an. Da ich gehofft hatte, dass ihn das stört, sehe ich mich enttäuscht, entweder er ist ein verdammt guter Schauspieler, oder.... oder er spricht im Schlaf! Ich muss grinsen, na wenn dass mal nicht ein Ass ist! „Sag mal Jun, warum gehst du Rin so auf die Nerven?“ Schon mal was von dem 'Spruch Betrunkene und Kinder sagen immer die Wahrheit' gehört? Ich vernehme allerdings nur ein unverständliches Gemurmel als Antwort auf meine Frage. „Sag nochmal, Jun ich kann dich nicht verstehen,“ sage ich darauf. „Lieb hab,“ hat er da gerade wirklich gesagt? Wie Süß! Allerdings wird er mir nicht so leicht entkommen! „Erzähl mir was über deine letze Ex,“ setzte ich meine Befragung fort. „Simi,“ haucht er. „Genau, über Simi, “ wer auch immer das sein mag. „Mh, große Oberweite,“ Arschloch. „Und weiter?“ „Nicht besonders intelligent, nur Spaß,“ extremes Arschloch. „Wie lautet eigentlich ihr richtiger Name?“ „Simone, auch hier,“ na dass ist ja mal interessant! „Warum habt ihr euch getrennt?“ „Rinni,“ Hä? „Wie soll ich das verstehen?“ Er murmelt etwas, das ich nicht verstehen kann und dreht mir den Rücken zu. Ph, wenn er glaubt, dass er mir so entkommt, hat er sich gewaltig geschnitten! „Juuunnn,“ schnurre ich dann. „MMMhhhh,“ höre ich genießerisch von ihm und er wendet sich mir wieder zu. Ich denke, das Thema Ex sollte ich nicht nochmal ansprechen, aber ich denke, morgen unterhalte ich mich mit Simone persönlich! „Was hast du anfangs über Rinni,“ ich verwende absichtlich seinen Spitznamen für mich, „gedacht?“ „Mauer.... blümchen...“ er braucht länger zum reden, warum auch immer. „dann Furie, süße Furie.“ Ich hätte mir ein besseres Thema aussuchen sollen, zum Beispiel sein peinlichstes Erlebnis, oder so. Irgendwas zum erpressen. „Wunderbare Haut,“ vernehme ich weiter und ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. „schöne Lippen“ Die schmalen Dinger? Ich muss gestehen, dass ich geschmeichelt bin. „Zum Küssen“ Auf seinem Gesicht erscheint ein entrücktes Lächeln und meine Röte weitet sich aus. „Riecht gut,“ Ich sollte nicht mehr baden, dann wäre das gegessen! „Total spitze Ellbogen,“ sein Gesicht nimmt einen etwas schmerzverzerrteren Ausdruck an. „Nix dran, kaum Oberweite,“ jetzt wird er aber beleidigend! „Total gestört und..... wie ein Kind,“ jetzt schlägts aber 13! „Ich glaub du spinnst,“ knurre ich, „ ich bin ganz normal für mein Alter.“ Er dreht sich zu mir und ich entkomme seinen Armen die nach mir greifen gerade noch. Glück gehabt! „Ok, dann sag mir mal was, dass dir verdammt peinlich war.“ Wieder blos Gemurmel... „Ich kann dich nicht verstehen, Jun.“ „Rinni,“ es ist zwar schmeichelhaft, aber hat der noch was anderes im Hirn? Diesmal sehe ich die Arme nicht kommen. Ich werde umschlungen und an ihn gepresst. Ich höre, wie er geräuschvoll an meinem Haar riecht. Langsam gewöhne ich mich dran, in die Arme genommen zu werden... Ist ja nicht wirklich unangenehm. Vor allem, weil er sich so verdammt gut anfühlt.... Trotzdem kann ich es nicht unterlassen rot zu werden... Lassen wir das... Stellt sich nur eine Frage: Wer macht jetzt das Licht aus? „Jun, lass mich das Licht ausmachen.“ „Kommst wieda?“ „Ja, ich komm wieder.“ „Gud,“ Ich kann mich wieder von ihm loseisen und gehe erst mal ein paar Schritte weg. Man hatte der ne Fahne... Ich gehe zu meinem 'Bett' und lege mich nieder. Für heute habe ich genug erfahren. Das Licht ist aus und mich erwarten jetzt sicher wundervollste Träume. Ich bin noch nicht ganz weggetreten, als sich das Alkoholbündel das holt, was ich ihm vorhin versprochen habe... mich, in seinen Armen... Den rest der Nacht atme ich soviel Alk Geruch ein, dass ich fast eine Schwips bekomme. Dafür gibt’s morgen was auf die Mütze! Bitte um Kommentare ;) Kapitel 7: Donnerstag --------------------- Am nächsten morgen bin ich, wie sollte es auch anders sein, vor Jun wach. Und mir tut mein gesamter Rücken weh! Ich habe schon auf Steinböden, Parkett und allem möglichen anderem gepennt und mir gings gut danach, aber jetzt? Eine Nacht Kuscheln und mir tut alles weh, Wahnsinn! Während ich mich aufrichte knackt es irgendwo in meiner rechten Schulter bedenklich. Nachdem ich im Zimmer ein paar Dehnungsübungen gemacht habe verschwinde ich gen Bad und nehme eine heiße Dusche. Dann geht’s auf Richtung Küche. Schon etwas geübt greife ich zum Marmeladensortiment und schmiere mir ein paar Brötchen, ich hab einen riesen Kohldampf! Alice ist bisher nicht aufgetaucht und so überlege ich, was ich denn sonst noch so tun könnte. Ich gehe gedanklich die bestehenden Möglichkeiten durch, die ich auf meinen Streifzügen entdeckt habe und bin noch nicht bei einem Ergebnis angekommen, als sich vor mir ein Mädchen mit Model-maßen aufbaut. Während ich an ihr nach oben blicke entdecke ich nicht nur einen Hyper-Mini, den sie unter uns gesagt echt tragen kann, dann ein durchsichtiges Hemd über einem echt großen Vorbau. Ihre Haare sind glatt und platin-blond. Und sie sieht nicht besonders nett aus, während sie auf mich herabstiert. „Bist du Rin?“ fragt sie mich während sie mich weiter mit ihren blicken durchbohrt. „Ja?“ frage ich leiser, als eigentlich gewünscht, während ich beide Augenbrauen hochziehe und zu ihr nach oben blicke. „Lass die Pfoten von meinem Freund! Eine wie du ist nicht gut genug für ihn!“ Wo sind wir hier, im Kindergarten? Zwei Sätze und ich kann sie schon nicht leiden, dass ging aber fix. Irgendwie geht die mir voll auf die Nerven, eigentlich wollte ich sie ja benutzen um Jun loszuwerden, aber wenn die mir schon so am frühen Morgen (Nachmittag) kommt, dann bestimmt nicht! „Ich dachte Ex-Freund!“ dabei lächle ich sie nett an, „und glaub mir, er ist der Meinung ich bin besser als gut genug für ihn.“ Das hat er zwar nie gesagt, aber was solls! Ich lüge ja nicht, ich flunkere nur! „Das ist ja wohl die Höhe,“ ereifert sie sich und, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, packt mich an den Haaren um meinen Kopf daran hin und her zu reißen. „Was soll die Scheiße!“ faucht es und während und ‚Simi‘ wendet sich erstaunt Alice zu, die mit blitzenden Augen auf sie zukommt. Dass ihre Arme mit offen sichtbaren Kratzern übersäht sind, macht ihren Anblick kein Stück besser. Ich nutze die Gelegenheit um meine Haare aus ‚Simis‘ Fingern zu ziehen. „Dafür wirst du noch büßen!“ zischt sie mir zu und verschwindet, während Alice näher kommt und sich ein geschmiertes Brötchen von meinem Teller schnorrt. „Wer war denn das?“ fragt sie mich dann. „Juns Ex. Eigentlich wollte ich mich ja mit ihr verbünden um ihn loszuwerden, allerdings scheint sie abgeneigt zu sein.“ „Ich finde Jun und du, ihr passt toll zusammen,“ lächelt sie mich dann an. „Ich nicht, aber danke für die Hilfe.“ „Kein Problem, ich bin unbesiegbar.“ Es ist deprimierend, aber wie ich sie kenne, meint sie das auch noch ernst! „Weist du, was Denise sich ausgedacht hat?“ ich schüttle den Kopf, während sie eine kurze Pause einlegt, „sie hat mir Würmer ins Bett gelegt, Regenwürmer. Als ob ich Angst vor denen hätte. Und weist du, was ich dann gemacht habe?“ „Du hast die Viecher umgesiedelt, irgendwohin, wo es Denise stört, nehme ich an.“ Alice lächelt schelmisch. „In ihren Zahnputzbecher!“ Danach frühstücken wir fröhlich und beschließen uns am Billiard zu probieren, das ich in einem Raum während meiner Erkundungstour gefunden habe. Wir haben zwar wenig Ahnung von den Spielregeln, außer, dass die schwarze nicht ins Loch darf, oder erst am Schluss, oder so, aber es macht auch so Spaß. Wir sind grad mitten im Spielen, als irgendwann ein spitzer Schrei zu hören ist. Alice und ich schaun uns grinsend an, bevor wir in lautes Lachen ausbrechen und uns fast am Boden rollen, weil uns die Bäuche weh tun. Bein abendlichen Buffet treffen wir auf den Rest der Mädels-Clique. Irgendwann, hatte mich gerade mit den Kartoffeln beschäftigt, werde ich plötzlich von Hinten umarmt und ein Kopf fällt wie ein nasser Sack auf meine Schulter. „Mir tut alles weh,“ murrt Jun in mein T-shirt. „Was schläfst du auch auf dem Boden?“ „Was schläfst du nicht im Bett?“ „Du bist von selber rausgeflogen!“ „Wärst du im Bett gewesen, wäre ich wieder reingegangen!“ „Ich mag Betten nicht. Außerdem ist das dein Problem!“ „Ich will aber mit dir kuscheln!“ Ich will grade zu einer passenden Erwiderung ansetzten, als mir von links der Satz, „ihr seid ja so süß,“ jeglichen Kommentar raubt. Was will man dazu sagen. Ausgerechnet diesen Moment nutzt Simone um wieder einen Auftritt hinzulegen. „Jun mein Tieger, geht’s dir gut?“ Jun dreht sich zu ihr um, allerdings bleibt sein Arm weiter um meine Schultern geschlungen. „Und warum bist du bei der?!“ dabei sieht sie mich an, als wäre ich eine Küchenschabe. Ich versuche sie zu ignorieren und nehme einen Bissen von meinen Kartoffeln. Allerdings fällt mir die Kartoffel fast wieder aus dem Mund als ich Juns Erwiderung höre. „Ganz einfach, weil sie klasse im Bett ist und ich sie gleich wieder entführen werde!“ Und das Ganze mit einem Lachen in der Stimme. Ich bring den Kerl um! Dann dreht er sich zu mir um und haucht mir ein „iss schnell, damit wir wieder unter uns sein können“ ins Ohr. Verständlich, dass ich ab diesem Zeitpunkt keinen Bissen mehr runterbekomme. Stattdessen laufe ich knallrot an und lasse meinen Kopf hängen, damit man mein Gesicht nicht sieht und mir zusätzlich dazu noch ein paar Strähnen ins Gesicht fallen. Simone gibt nur ein typisch zickiges „ahhh“, von sich und stapft in ihren High-Heels ab. Jun derweil hat gemerkt, dass ich nichts mehr esse und schleppt mich kurzerhand fort, wobei das von Alice nachgerufene „viel Spaß, wenn ich schon keinen haben kann“, nicht sonderlich förderlich ist. „Sie hat dich Tieger genannt“ fällt mir dann erst auf. „Vergiss dies teuflische Wort besser gleich“, meint er darauf nur passend zum Wortlaut feierlich-historisch. Dann werde ich auch schon in unser Zimmer geschleift und aufs Bett gesetzt. Doch anstatt sich auf mich zu stürzen beginnt er meinen Kopf zu untersuchen. „Hat sie dir weh getan, heute früh?“ Dabei klingt er so nett und besorgt, dass ich glatt vergesse, was er am Tisch so laut gesagt hat. Ich lasse mich von ihm in den Arm nehmen und ok, ich gebs zu, ich genieße es. Aber nur ganz kurz! Zwei Minuten später klopft es allerdings an der Tür. „Habt ihr noch was an?“ brüllt es wenig romantisch durch die Tür. Dann geht sie auch schon auf. Jun kommt der Brüllkröte an die Tür entgegen, während er gewinnend angelächelt wird. „Wir wollen doch nicht, dass jetzt schon Nachwuchs kommt, oder nicht? Du hast doch nur immer ein paar wenige dabei!“ Damit drückt er Jun ein kleines Päckchen in die Hand und verschwindet mit einem vielsagenden Grinsen wieder. Als Jun wieder zu mir zurück kommt grinst er bis über beide Ohren und hält mir ein Päckchen Kondome vor die Nase. „Gefühlsecht“, meint er nur hocherfreut, während ich am Liebsten einen Schreikrampf bekommen würde. Ist das zu fassen?! „Und?!“ meint er dann, als ich keine Reaktion von mir gebe. Leider war das das falsche Wort. „Sag mal hast du sie noch alle?“ fauche ich ihn an, rupfe ihm das Päckchen aus der Hand und donnere es gegen die nächste Wand, ich bin ja normalerweise echt nicht aggressiv, aber was zu viel ist, ist zu viel! Die nächste halbe Stunde verbringe ich damit ihn in Grund und Boden zu schreien. Als ich dann endlich außer Atem bin, sieht er mich von seiner sitzenden Position vom Bett her an und sagt etwas, dass ich einfach nicht fassen kann. „Rinni, ich liebe dich!“ mit einem Lächeln zum aus-der-Haut-fahren auf den Lippen. „Du hast doch wohl ne Vollmeise!“ fauche ich ihn an und flüchte aus dem Zimmer. Mein gesamtes Gesicht brennt. Ach du scheiße! Dann verziehe ich mich auf die Zinnen der Burg um mich ein wenig abzukühlen. Das kann doch alles nicht wahr sein! Heute Nacht schlafe ich bei Alice. In meinem bisherigen Zimmer ist mein Leben, oder meine Unschuld, eindeutig nicht sicher! Nachdem ich mich halbwegs abgekühlt habe, die Sonne geht langsam unter, mache ich mich auf die Suche nach Alice. Ungefähr eine halbe Stunde später finde ich sie auch, beim Twister spielen. „Rin,“ ruft sie mir zu, als sie mich sieht, „hat er dich schon gehen lassen?“ In diesem verdammten Gebäude habe ich nur Feinde. Selbst meine Freunde verschwören sich gegen mich! Damit packe ich sie am Kragen und schleife sie mit mir mit. „Hey, ich war grad am gewinnen,“ mauelt sie. „Freu dich,“ knurre ich, „jetzt hast du verloren.“ Ich schleife sie in den typischen Mädchen-Diskutierort, die Damen-Toilette. „Ich schlafe heute Nach bei dir, keine Wiederrede!“ fauche ich sie gleich an. „Und was ist mit Jun?“ ich wusste, dass das kommt. „Der kann mich mal kreuzweise am Hintern kratzen! Obwohl, nein, das macht er auch noch. Hallo, der Kerl wollte mir an die Wäsche!“ Damit erzähle ich ihr von meiner kleinen Begegnung, die mich so dezent aufregt. „Ach, der will doch nur spielen,“ meint Alice nur. Hat die se noch alle? „Und ich bin die Kaiserin von China,“ antworte ich nur, während ich beide Augenbrauen hochziehe. Dann taxiere ich sie so lange, bis sie nachgibt. „Ok, du kannst bei mir pennen.“ „Danke!“ Der Rest des Abends verläuft relativ harmlos. Ein bisschen tanzen, irgendwelche Spiele und zum Ende das Beste: Ein Jun-freies Bett! Bzw. ein Jun freies Zimmer. Immerhin interessieren Betten mich nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)