Ich war noch niemals in New York von abgemeldet (Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals) ================================================================================ Prolog: Vielen Dank für die Blumen ---------------------------------- Ich war noch niemals in New York Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals ! Es war ein ganz gewöhnlicher Tag für die Moderatorin Lisa Wartberg im Studio Hamburg. Ihr ganzes Team war wie immer bis aufs äußerste gespannt, da sie wussten, dass nur der kleinste Fehltritt ihre Kündigung bedeuten würde! Lisa verstand auf diesem Gebiet absolut kein Spaß und ihre schwulen Stylisten Fred und Costa kannten diese Seite an ihr nur zu gut ! 5 Minuten vor der Show feuerte sie mal wieder einen Kameramann, der nicht auf ihre Schokoladenseite gerichtet war. 3 Minuten vor der Show verlangte sie dass die Scheinwerfer ausgetauscht wurden, was das Team beinahe zur Verzweiflung brachte… 2 Minuten vor der Show musste auch noch ein kleines Kind zum gratulieren vorgelassen werden und überreichte der Moderatorin schüchtern einen Blumenstrauß! Lisa lächelte kurz falsch, schickte das kleine Mädchen fort und warf den Blumenstrauß in die nächste Ecke! Bei ihren Stylisten erkundigte sie sich noch einmal schnell nach ihrem Aussehen, auf das es sowieso nur eine RICHTIGE Antwort gab, die nicht direkt zur Kündigung geführt hätte und ging auf Sendung! Ihr heutiges Thema war heute: „Deutschlands Gesellschaft überaltert“ Als die Sendung endlich lief atmeten alle Angestellten merklich aus, denn dies war die einzige Zeit des Tages, wo sie Ruhe hatten vor Lisas Wutausbrüchen. Alle genossen diese Zeit sichtlich und fürchteten sich schon vor der Sekunde in der es hieß: Die Sendung ist beendet! Dann würde es wieder Kritiken hageln, von denen meisten NIEMAND verschont blieb! Jeder kleinste Fehler würde ihnen vorgehalten werden… Warten auf ein Lob ? Vergebens… Das haben nicht einmal ihre engsten angestellten wirklich erhalten… Nur dieses in der Öffentlichkeit aufgesetzten: Ihr seid die besten! Aber jeder wusste natürlich, dass Lisa dieses niemals ernst meinte. Währenddessen saßen in einem Hamburger Altersheim Maria Wartberg und Otto Staudach zusammen auf einem Sofa und verfolgten die Sendung. Maria nahm die Sendung ziemlich mit… „Ist das nicht deine Tochter?“, fragte Otto vorsichtig. Maria nickte nur leicht. „Ja ich habe sie immer dazu erzogen, dass sie stark sein soll, aber SO stark… Wann hatte sie schon mal das letzte mal Zeit mich hier zu besuchen? Abgeschoben hat sie mich…“, sagte Maria bitter. „Ach mit meinem Sohn geht es mir doch auch nicht anders… Hat nur seine Karriere im Kopf… Und ich ? Was bin ich denn schon noch in seinem Leben… Wäre ich sonst heute an meinem Geburtstag alleine?“, fragte Otto frustriert. Maria zog hinter ihrem Rücken einen Teller mit einem Stück Kuchen hervor und überreichte dieses Otto strahlend „Wo hast du das denn her ?“, fragte dieser völlig entzückt „In der Küche geklaut und extra viel Schnaps hineingemischt!“, antwortete Maria grinsend. Otto wollte grade genüsslich in den Kuchen hineinbeißen, als plötzlich die Heimleiterin Frau Dünnbügel vor ihnen stand. „Das kann ich nicht gut heißen! Sie beiden sind mit Abstand die Mitbewohner, die sich am schlechtesten Anpassen! Kuchen aus der Küche zu stehlen… Darüber werde ich Ihre Kinder in Kenntnis setzten! So kann das nicht weiter gehen. Um 22 Uhr wird das Licht ausgemacht und dann liegt jeder in seinem EIGENEN Bett“, machte sie den beiden Rentnern deutlich und verschwand daraufhin. Maria und Otto schauten sich zunächst etwas verwirrt an und mussten dann beide loslachen „Ich meine was sollen diese Regeln? Sind wir hier im Heim oder in einem Strafgefängnis?“, fragte Otto. „Weißt du was Otto? Ich habe dich gern! Ich will dich heiraten… Lass uns von hier abhauen und nach New York fahren, um dort unter der Freiheitsstatue zu heiraten!“, schlug Maria. Otto war mit diesen Informationen sichtlich überfordert. „Ich weiß nicht… Ich habe dich auch gern Maria, aber einfach von hier fortgehen? Was werden denn unsere Kinder dazu sagen?“, fragte er unsicher. „Ach die… Was haben die denn jemals für uns getan? Ich sage es dir! Nichts… Die werden nicht einmal bemerken dass wir fort sind… Und wenn doch, dann sind sie sicherlich froh, dass sie uns los sind… Weg mit der Altlast!“, schlug Maria vor. Otto zögerte immer noch sichtlich… „Ach stell dich nicht so an! Wir hinterlassen ihnen einen Abschiedsbrief… Eine kleine Chance sollen sie ja auch haben uns zu verfolgen und zu zeigen, dass sie uns wirklich gerne haben!“, schlug Maria vor und schrieb währenddessen fleißig den Brief: Liebe Lisa, Lieber Axel… Wir laufen mit dem nächsten Schiff aus Richtung New York und werden dort unter der Freiheitsstatue heiraten! Versucht nicht uns aufzuhalten Liebe Grüße Maria und Otto Während Otto die Zeilen überflog packte Maria ihre wenigen Sachen in ihre Koffer und kurz darauf schlichen sich die beiden Rentner aus dem Altersheim. Das war das erste Kapitel ^-^ Ich werde mich bemühen schnell weiterzuschreiben ^-^ Kapitel 1: Alles was gut tut ---------------------------- 2. Kapitel (alles was gut tut) Endlich war die Sendung beendet und Fred konnte sich endlich dem Brief widmen, den er kurz bevor er sein Haus verließ, erhalten hatte. Er überflog die Zeilen wieder und wieder, weil er einfach nicht glauben konnte und wollte, was dort geschrieben stand. Ihm stiegen beinahe die Tränen in die Augen, wie sollte er DAS nur Costa erklären? Nach kurzer Zeit hörte er diesen von draußen heranstürmen und fand sich in einer Umarmung wieder. Schnell versteckte Fred den Brief in seiner Tasche und erwiderte die Umarmung glücklich. „Was hast du dort?“, wollte Costa neugierig wissen. „Eine Mahnung… fürs zu schnell fahren…!“, erlog Fred schnell. „Aber du hast doch überhaupt keinen Führerschein!“ gab Costa zu gedenken. „Die blitzen neuerdings auch Fußgänger“, log Fred und hätte sich für diese dumme Lüge am liebsten selbst geohrfeigt… „Es ist dein Brief“, antworte Costa und ließ von seinem Freund ab. Fred seufzte leise und schaute Costa traurig an. Er wollte grade antworten, als Lisa hereingestürzt kam. „Super Sendung“, rief ihr Costa glücklich hinzu. Lisa ließ sich schwer seufzend auf ihren Stuhl vor ihrem Spiegel nieder. Fred trat besorgt etwas näher „Wie ist dein Date gelaufen Lisa?“, fragte er vorsichtig. „Wir haben einfach nicht zusammengepasst… Es war furchtbar!“, antwortete Lisa entschieden. Nun trat auch Costa näher und warf sich mit Fred viel sagende Blicke zu. Beide seufzenden und Fred begann sich um Lisas Haare und Make up zu kümmern. „Irgendwann findest du schon den richtigen!“, versuchte er sie auf zu bauen. „Tue ich eigentlich ständig… Nur sind sie schwul oder vergeben!“, gab Lisa traurig zurück. „Deine Sendung war heute übrigens der Hammer! 1,5 Millionen Fernsehzuschauer! Herzlichen Glückwunsch!“, versuchte Costa vom Thema abzulenken. „2 Millionen wären besser gewesen… Ich WILL diesen Fernsehpreis gewinnen… Und das kann ich nicht, wenn ich so Mitteldurchschnittlich bleibe!“, klagte Lisa. Fred und Costa seufzten beide traurig. „Lisa du musst dich entspannen! Mal zur Ruhe kommen, du bestehst nur noch aus Arbeit!“, Lisa warf Costa einen bitterbösen Blick zu. „Du hast recht, vielleicht sollte ich mal wieder meine Mutter im Altersheim besuchen…“, schlug sie sarkastisch vor. Der letzte Besuch endete darin, dass sich Mutter und Tochter wieder einmal in die Haare bekommen haben über Lisas Karriere. „Mutter… Ist das nicht die Person, die einmal im Jahr einen Termin bei dir hat!“, fragte Fred böse grinsend, weil er genau wusste, wie Lisa so etwas traf. „Bitte lasst uns jetzt nicht noch streiten… Der Tag war einfach zu anstrengend… Was haltet ihr davon, wenn wir heute einfach mal alle gemeinsam den Abend ausklingen lassen und in den Beauty Salon gehen?“, schlug Costa vor um die Situation etwas zu entspannen. Zu seiner eigenen Überraschung stimmten jedoch beide zu und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Fred und Costa genossen den Abend sichtlich und alberten die ganze Zeit herum. Lisa allerdings saß die ganze Zeit seufzend am Tisch und nippte an ihrem Coctail. Klar tat es ihr gut sich wieder einmal richtig verwöhnen zu lassen, aber irgendwie konnte sie einfach nicht zu ihrem inneren Frieden finden! Die Worte von Costa über ihre Mutter hatten Lisa tief verletzt. Sie machte sich schon lange Vorwürfe, aber sie war nicht die Person, die über irgendwelche Probleme reden konnte. Sie lief immer davon, dass war schon immer ihre Taktik gewesen! Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sie einfach nicht in der Lage war eine Beziehung zu führen. Sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen, weil sie Fred und Costa diesen gemeinsamen Abend nicht verderben wollte. Sie beneidete die beiden wirklich. Sie schienen immer so sorglos… Sie sehnte sich nach jemanden, mit dem sie ihre Probleme teilen konnte, einfach jemand in deren Arme sie sich werfen konnte, wenn sie sich schlecht fühlte, aber würde sie jemals auf eine solche Person treffen ? War sie inzwischen nicht viel zu alt geworden für solch albernde Träume? Nach einiger Zeit holte das klingeln ihres Handys sie aus ihren Gedanken. Sie entschuldigte sich kurz und ging ans Telefon. Es war das Altersheim… Es gab wohl eine wichtige Mitteilung… Sie sollte sich morgen Vormittag dort melden… Genau zu dieser Zeit fand jedoch auch ein Interview im Studio statt. Sie versuchte zu drängen und wollte wissen, worum es sich bei der Mitteilung handelte. Jedoch wurde am anderen Ende bereits wieder aufgelegt. Dieses Mal konnte sie ihre Fassade, der ewig starken Frau nicht aufrecht halten. Sie ließ sich schwer seufzend neben Costa fallen. Was ist geschehen? Ist ihrer Mutter etwas zugestoßen? Lisa würde es sich nie verzeihen… Warum konnte diese merkwürdige Frau am Telefon keine weitere Auskunft geben? Sie konnte sich nicht beherrschen und eine einzelne Träne lief Lisa die Wange hinunter… Wann hatte sie zuletzt geweint? Sie konnte sich nicht erinnern… Denn für sie sind Gefühle ein Tabu. „Lisa?“, fragte Costa besorgt. So hatte er seine Chefin niemals zu vor erlebt. Auch wenn sie immer die unnahbare spielte, wusste er doch, dass es einfach nur aufgesetzt sein konnte… SO stark war einfach niemand… Drum so besorgter schien er, als er diese Träne sah. Lisa weinte? Und noch dazu in der Öffentlichkeit? Fred und Costa nahmen Lisa in den Arm „Es ist nichts…“, log Lisa „Ich muss jetzt los..“, sagte sie und wollte schnell aufstehen. Doch sie hatte die Rechnung ohne Fred und Costa gemacht. Diese hielten sie am Handgelenk fest und zwangen sie dazu ihnen in die Augen zu schauen. „Was ist los?“, fragte Fred ernst. „Ich… Ach… Ihr versteht es nicht…“, versuchte Lisa hervorzubringen. Sie versuchte den Blicken ihrer Stylisten auszuweichen, doch es gelang ihr nicht so wirklich… Sie kannte die beiden gut genug um zu wissen, dass es hoffnungslos war jetzt noch etwas anderes zu sagen, als die Wahrheit… Sie wollte ihre Tränen wenigstens zurückhalten, um noch ihr letztes bisschen Würde zu behalten. „Wenn du es uns nicht erzählen kannst, wem dann?“, gab ihr Fred zu bedenken. „Lisa wir kennen dich gut genug um zu wissen, dass du endlich einmal über deine Gefühle reden MUSST! Wir sind hier alleine… Lass deinen Tränen ruhig freien Lauf… Wir fangen dich doch auf und sind immer für dich da!“, versuchte Costa ihr das Geheimnis zu entlocken. Lisa schwieg eine lange Zeit… Sie wusste nicht was sie tun sollte… Ihre Tränen rannen ihr die Wangen hinunter… Was geschah mit ihr? So kannte sie sich selbst nicht einmal… Wieso konnte sie sich verdammt noch einmal nicht beherrschen… War es richtig ihren engsten vertrauten etwas aus ihrer Gefühlswelt zu erzählen, oder würde sie bloß ausgelacht werden? Costa strich ihr sanft über den Rücken und die beiden Freunde warfen sich besorgte Blicke zu. „Lisa… Egal was es ist… Auch wenn du nicht reden willst… Du weißt, dass wir IMMER für dich da sind…“, versuchte Costa Lisa zu beruhigen. Lisa schaute ihm tief in die Augen und begann zu schluchzen. Sie konnte einfach nicht mehr… Die einst so starke Frau zerbrach an so einer dummen Nachricht aus dem Altersheim. Sie vergrub tief ihren Kopf an der Schulter ihres schwulen Freundes. Fred begann ihr sanft durch die Haare zu fahren um sie etwas zu beruhigen. Doch nichts half. Lisa war klar, sie MUSSTE jetzt mit der Sprache rausrücken, sonst würde sie den Bogen überspannen… Sie wusste, dass Fred und Costa nicht eher ruhe geben würden, bis sie die ganze Wahrheit erzählt hatte, also begann Lisa unter schluchzen den beiden alles zu erzählen, was sie bedrückte…. Fred und Costa hörten ihrer Freundin geduldig zu. Sie konnten nicht fassen, was sie dort von Lisa erfuhren? Aber es erleichterte beide, dass sie nun endlich die Bestätigung dafür erhielten, dass selbst Lisa Wartberg nichts weiter als ein Mensch war! Kapitel 2: Zeig mir den Platz an der Sonne ------------------------------------------ Kapitel 3: Zeig mir den Platz an der Sonne! Maria und Otto hatten die Nacht in einem billigen Hotel verbracht und waren froh, als der morgen endlich graute und sie sich auf den Weg ins Reisebüro machen konnten. Otto hatte bei alldem kein gutes Gefühl, aber er kam mit, denn er wusste, was Maria diese Reise bedeutete. Also betraten sie nun gemeinsam das Reisebüro und trugen der Verkäuferin ihr anliegen vor. Die Verkäuferin war ganz entzückt von der Idee des Rentnerpaares und bot ihnen sofort die Hochzeitsuite an. Doch dies zu einem Preis, den sich Maria und Otto niemals würden leisten könnten! Das Schiff war nur komplett ausgebucht… Es war nur noch ein Zimmer hinten bei den Schiffsschrauben übrig. Maria überlegte nicht lange und ließ das Zimmer sofort buchen. „Wie willst du das eigentlich bezahlen“, fragte Otto seine angetraute flüsternd. „Schicken sie die Rechnung an diese Adresse“, sagte Maria selbst bestimmt und gab der Verkäuferin einen Zettel in die Hand. Diese überflog kurz den Zettel… Schaute auf. Schaute noch einmal hin „DIE Lisa Wartberg? Ich denke, dass geht in Ordnung… Meinen sie es wäre möglich, dass ich ein Autogramm von ihr bekomme?“, fragte diese aufgeregt. „Handschriftlich und nicht gestempelt.“, gab Maria zurück. Die Verkäuferin war völlig verzückt „Handschriftlich“, seufzte sie. „Ihre Buchungsbestätigung“, sagte sie noch kurz und hielt Maria das schreiben hin, eher sie weiter ins schwärmen verfiel. Währendessen im Altersheim: Axel war sehr beunruhigt, wegen der Nachricht, die er gestern erhalten hatte. Jedoch versucht er es sich nichts anmerken zu lassen, da er heute seinen Sohn bei sich hatte. Es war sein Sohn aus erster Ehe und er bekam Florian nur jede 2. Woche im Monat zu sehen und er versuchte diese Zeit jedes mal so gut es ging zu genießen. Lässig lehnte er sich an den Schreibtisch der Altersheimleitung und verschränkte die Arme. Florian hatte sich währenddessen auf einem Stuhl niedergelassen und wartete nun mit seinem Vater auf das eintreffen von Frau Dünnbügel. Diese betrat auch nach einigen Minuten wütend das Büro. Und wollte grade etwas zu Axel sagen, als die Tür erneut aufgerissen wurde. Lisa Wartberg betrat das Büro. Sie hatte den Termin heute beinahe verschlafen und war dementsprechend gelaunt. Noch dazu hatte sie in einer halben Stunde eine Sendung zu geben und hatte nun absolut keine Zeit für lange Erklärungen. Sie war sowieso durch den gestrigen Abend auf das schlimmste gefasst. Sie schob sich an Axel vorbei und baute sich vor Frau Dünnbügel auf. „Okay… Fassen wir uns kurz! Irgend so ein Volltrottel blockiert mit seiner rostenden gelben Schrottkarre sämtliche Parkplätze vor dem Gebäude und ich stehe jetzt vor der Tür im absoluten Halteverbot, ich habe gleiche eine Sendung zu machen…“ „Jetzt holen sie erst einmal Luft!“, unterbrach sie Axel. „Ich weiß ja nicht wo sie ihre Kinderstube genossen haben, aber hier gilt immer noch: Wer zu erst kommt, kommt auch zuerst zu Wort“, warf Axel ihr an den Kopf und drängte sich wieder vor Lisa. „Wissen sie denn überhaupt wer ich bin?“, schnaubte Lisa. „Sie können sich gar nicht vorstellen WIE egal mir das ist“, gab Axel zurück. Sein Sohn Florian schoss währenddessen ungerührt vom Gespräch Fotos von Lisa. „Sie hätten vielleicht, bevor sie aus dem Haus gingen einmal in den Spiegel blicken sollen… Immerhin renne ICH nicht mit einem Lockenwickler im Haar durch die Straßen..“, gab Axel zu bedenken. Lisa fühlte sich verwirrt durch die Haare und zog schnell den Lockenwickler raus. Ihr war das ganze verdammt unangenehm und sie drehte sich schnell zu Frau Dünnbügel um, damit Axel nicht sehen konnte, wie sie rot wurde. „Also warum genau haben sie mich..“ „uns“, unterbrach Axel. „Also gut, warum haben sie UNS jetzt rufen lassen und bitte erklären sie schnell, ich habe keine Zeit….“, schnauzte Lisa die Heimleiterin an. „Sagen wir es so… Ihre beiden Eltern sind die zur Zeit unsere unangenehmsten Bewohner… Letzte Nacht haben sie sich aus dem Staub gemacht… Und haben diesen Abschiedsbrief hinterlassen.“, erklärte Frau Dünnbügel und hielt Axel den Brief hin. Lisa ließ sich nicht lange bitten und riss Axel den Brief sofort aus der Hand. „Sagen wir es so… Wenn ihre Eltern nicht innerhalb einer Woche wieder in den 4 Wänden unseres Heimes sind, dann werden ihre Heimplätze an Nachzügler vergeben und SIE können sehen wo sie ihre Eltern unterbringen. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Tag!“ sagte Frau Dünnbügel knapp und verschwand wieder. Axel konnte einfach nicht glauben, was er da eben gehört hatte und starrte die zugeschlagene Tür mit aufgeklapptem Mund fassungslos an. Florian konnte sich ein Lachen nicht unterdrücken, so hatte er seinen Vater noch niemals erlebt. „Na gut… Ich muss so schnell wie möglich in ein Reisebüro und herausfinden, welches Schiff sie genommen haben… Vorher gebe ich noch schnell mein Interview, dann hole ich meine Mutter von dem Dampfer runter und ich schaffe es noch rechtzeitig nach Köln, um den Fernsehpreis im Empfang zu nehmen…“ , ging Lisa laut denkend ihren Plan noch einmal im Kopf durch. Schnell rannte Lisa aus dem Büro und wollte in ihren Wagen springen. Doch als sie auf der Straße ankam musste sie feststellen, dass ihr Wagen abgeschleppt wurden war. Hatte sich denn wirklich ALLES gegen sie verschworen… Langsam ging sie ins Büro zurück und schaute Axel an. „Nehmen sie mich kurz mit? Und bilden sie sich JA nichts darauf ein…“, fauchte Lisa Axel hing immer noch seinen Gedanken nach, bis er von Lisa wachgerüttelt wurde. „Florian es tut mir wirklich sehr leid… Ich weiß wie sehr du dich jedes mal auf die Zeit mit mir freust und …“, versuchte Axel seinem Sohn zu erklären. „Ach ist schon okay Paps, dass ist die Gelegenheit die endlich mal etwas länger als die paar Tage zu Gesicht zu bekommen, also los Abflug!“, grinste Florian und schnappte sich das Handgelenk seines Vaters. Das er Lisa einfach im Raum stehen ließ, bemerkte er gar nicht. Sie stiegen ins Auto und wollten grade losfahren, als Lisa auf Highheels angestochert kam. Ohne zu fragen ließ sie sich hinten auf den Jeep nieder und gab wieder ihre Anweisungen. „Also zuerst ins Reisebüro und hoffen wir das dort alles schnell über die Bühne läuft und dann so schnell wie möglich ins Studio“, befahl sie in einem unmissverständlichen Ton. Axel seufzte nur, startete den Motor und fuhr los, während sein Sohn sich ins Fäußchen lachte. Florian wusste nur zu gut, dass sein Vater früher oder später explodieren würde und das könnte bei Lisa zu einem großen Spaß werden… Kapitel 3: Buenos Dias ---------------------- Kapitel 4: Buenos Dias Axel fuhr so schnell er konnte in Richtung des nächsten Reisebüros, das ihm grade in den Sinn kam. Wie konnte sein Vater ihm so etwas antun? Und überhaupt was hatte sein Vater denn jemals für ihn getan? Axel war solange er sich zurückerinnern kann auf sich alleine gestellt. Seine Mutter hatte sie verlassen, als er noch klein war, so dass er nicht wirklich mehr eine Erinnerung an sie besaß. Sein Vater hatte nur seine Karriere als Musiker im Kopf. Axel wurde eigentlich immer von Bekannten zu Bekannten gereicht. Seinen Vater bekam er so gut wie nie zu Gesicht, dabei hätte er ihn gebraucht. So sehr gebraucht, wie jeder Sohn seinen Vater brauchte. Axel konnte niemals zuvor eine Beziehung zu einem Menschen aufbauen. Er hatte es einfach nicht gelernt. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum seine erste Ehe in die Brüche ging. Ständig war Axel verschlossen und ließ niemanden an sich heran. Axel redet nicht gerne über seine Beziehung zu seiner Exfrau. Niemand wusste, was vorgefallen war, nicht einmal Florian. Sicher ist nur, dass Axel seitdem noch verbissener geworden ist. Er ließ keine Frau an sich heran, einmal davon abgesehen, dass auch keine Frau es länger als eine halbe Stunde in seiner Gegenwart aushalten würde. Was er auch tat und er versuchte wirklich nett zu sein, immer wenn es in die Richtung ging, dass er über seine Gefühle sprechen sollte, blockte er ab und wurde wirklich gemein zu seinem Gegenüber. Dies war wohl wahrscheinlich nur eine Schutzreaktion. Axel besaß auch keinerlei Feingefühl oder Einfühlungsvermögen, er sagte einfach frei heraus was er dachte und das kam beim sensiblen Geschlecht nicht sonderlich gut an. Zunehmend vereinsamte Axel, die einzige Person, zu der er wirklich noch Kontakt hatte war sein Sohn Florian. Er sehnte sich schon jedes mal bei der Trennung nach dem erneuten Wiedersehen, nur leider wurde es ihnen nicht sehr oft vergönnt, da sein Beruf ihn begann aufzufressen. Er hoffte dass sein Sohn aus den Fehlern seines Vaters lernen würde. Er unterstütze Florian wo er nur konnte, achtete aber auch sehr darauf, dass er seine Kindheit leben durfte, etwas was Axel nie durfte. Leise seufzte er in sich hinein, bis ihn eine schrillende Stimme aus seinen Gedanken riss. „Sind sie jetzt auch noch blind? Der grüne Pfeil da neben der Ampel bedeutet dass sie abbiegen können! Mein Gott wo haben sie denn ihren Führerschein gemacht? Ich habe nicht ewig Zeit jetzt geben sie doch endlich einmal Gas!“, schnaubte Lisa. Lisa war die ganze Fahrt über darauf bedacht, dass dieses etwas, sie konnte es unmöglich Auto nennen, ihr nicht die Frisur zerstörte. Sie würde keine Zeit mehr haben, um sich erneut zu schminken und zu recht zu machen. Schnell zückte sie ihren kleinen Taschenspiegel um noch einmal alles zu überprüfen. Als Axel auf einmal hart auf die Bremse trat. Lisa konnte sich noch grade so an der Ladefläche festkrallen, da sie sonst wahrscheinlich vom Jeep runtergestürzt wäre. „Sind sie nicht mehr ganz bei Trost? Was fällt ihnen eigentlich ein.“, Axel hörte gar nicht mehr weiter zu, stieg aus, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und öffnete seinem Sohn die Tür. Lisa schluckte ihre Wut runter, sprang vom Wagen fuhr sich kurz durch die Haare, drängte sich an Axel vorbei und betrat als erstes das Reisebüro. Sie achtete darauf, dass sie Axel die Tür vor der Nase zuschlug. Florian gluckste leise in sich hinein, während Axel leise vor sich hin knurrte. Sie befanden sich im selben Reisebüro, wo kurz davor Maria und Otto ihre Kreuzfahrt gebucht hatten. Die Mitarbeiterin blickte leicht genervt zur Tür, denn eigentlich hatte sie in 5 Minuten Feierabend und hatte nicht wirklich jetzt noch die Lust irgendetwas zu buchen. Als sie die potenzielle Kundin genauer in Augenschein nahm, stockte ihr fast der Atem. Es war tatsächlich Lisa Wartberg. Lisa ließ sich genervt auf den Stuhl nieder. Axel und Florian kamen nun auch langsam ins Reisebüro. Axel rieb sich seine schmerzende Nase und fluchte immer noch leise in sich hinein. „Das ist aber nett, dass sie ihrer Mutter diese teure Luxusreise bezahlt haben!“, sagte die Verkäuferin und hielt Lisa die Rechnung hin. Axel konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Lisas Gesichtsausdruck in diesem Moment war einfach unbezahlbar! Lisa warf Axel einen bitterbösen Blick zu. „Ich habe WAS?“, fragte Lisa und nahm die Rechnung entgegen. „Ach MUTTER!“, fluchte Lisa. „Das ist wirklich so nett, dass sie den beiden in deren Alter noch eine Hochzeitsreise zahlen.“, schwärmte die Verkäuferin. Lisa rang sichtlich um ihre Fassung, was Axel im Hintergrund nur noch mehr lachen ließ. Lisa versuchte ihn einfach zu ignorieren und setzte ein Lächeln auf. „Das ist doch selbstverständlich. Und wie kommen wir jetzt auf diesen Kutter!“, fragte Lisa gereizt. „Gar nicht mehr, für eine Besuchergenehmigung ist es schon zu spät, da das Schiff in einer Stunde auslaufen wird.“, entgegnete die Verkäuferin. Lisa seufzte schwer. „Okay dann hätte ich gerne eine Kabine.“ „Für 3 Personen“, fuhr ihr Axel ins Wort. Lisa wurde schon beinahe rot vor unterdrückter Wut. „Ich hätte gerne eine Kabine für mich und meine Begleiter“, knurrte sie. „Das tut mir leider sehr leid, aber das Schiff ist vollkommen ausgebucht… Nur noch die Hochzeitssuite ist frei..“, gab die Verkäuferin zurück. „Okay.. Dann nehmen wir halt die und machen sie schnell, ich bin gleich auf Sendung!“, fauchte Lisa. „Es ist für mich natürlich selbstverständlich, dass ich ihnen unseren Anteil überweise…“, versuchte Axel zu erklären. Aber das war Lisa in diesem Moment ziemlich egal. Hauptsache sie holte ihre Mutter rechtzeitig von diesem Kutter runter. Kaum war die Bestätigung ausgedruckt stürmte sie zu Axels Auto und setzte sich auf die Ladefläche. Axel und Floria schlenderten genüsslich hinterher. Lisa schaute noch schnell in den Spiegel, um Frisur und Make up zu überprüfen. „Wird das HEUTE noch etwas, ich muss in fünf Minuten im Fernsehstudio sein!“, schrie Lisa ziemlich genervt. Axel knurrte immer noch vor sich hin, seine Nase sah inzwischen alles andere als gut aus, setzte sich ans Steuer und vor los. Für seinen Sohn Florian war das alles ein großer Spaß. Maria und Otto betraten währenddessen das Kreuzfahrtschiff und waren völlig überrascht, dass sie ein Steward begrüßen kam. „Herzlich Willkommen Frau Wartberg und Herr…“, fragte der Steward. „Otto“, sagte Otto freundlich und hielt ihm die Hand hin „Otto….“, sagte der Steward etwas angewidert und schaute auf dessen Hand hinab. „Im Namen unserer ganzen Crew heißen wir sie herzlich Willkommen, wir sind stolz sie hier begrüßen zu dürfen“, fuhr der Steward förmlich fort. „Ich habe ihre Sendung zwar nie gesehen, aber ich hatte sie mir immer etwas Jünger vorgestellt…“, gab der Steward zu bedanken. „Na hören sie mal!“; schnauzte Maria Wut entbrannt. „Verzeihung! Ich wollte sie nicht beleidigen!“, der Kapitän wird sie selbstverständlich persönlich empfangen in ihrer Honey Moon Suite!“, sagte der Steward. „Na dann nichts wie los zu unseren Schiffschrauben“, entgegnete Otto glücklich. „Schiffschrauben ? Köstlich!“, gab der Steward zurück und lachte. So machten sie sich auf den Weg ins Innere des Schiffes. Axel und Florian hatten Lisa im TV Studio abgesetzt. Natürlich nahm Lisa sie nicht mit rein, so dass sie jetzt draußen im Auto wie 2 Hunde warten mussten. „Ich HASSE diese Frau… Warum tun wir so was überhaupt? Warum warte ich hier, anstatt einfach zum Hafen zu fahren und meinen Vater vom Schiff runterzuholen? Es kann mir doch egal sein, was dieses Tusse macht… Die hat doch sicher ihre Handlanger, die das alles für sie erledigen könne…“, fauchte Axel. Florian hatte seinem Vater in der Zwischenzeit einen Eiswürfel besorgt, den er sich auf seine Nase legen konnte. Diese war inzwischen noch mehr angeschwollen und versuchte sie so gut wie möglich zu verbergen. Es sollte niemand denken, dass er gegen diese Frau den kürzeren gezogen hatte. Florian machte es sich inzwischen im Wagen sichtlich bequem und suchte erneute die Kamera seines Vaters. „Was meinst du, was wir für ein paar Bilder von ihr bekommen?“, fragte er. „Das ist mir egal… So etwas wie die kommt nicht vor meine Linse“, fauchte Axel und trommelte nervös auf das Lenkrad. Wann würde sie denn endlich kommen? Das Schiff würde ganz sicher nicht auf sie warten und der Hafen war am anderen Ende von Hamburg. Kapitel 4: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff -------------------------------------------------- Kapitel 5: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff ! Endlich kam Lisa wieder aus dem Fernsehstudio. Axel seufzte schwer, wie konnte so ein verdammtes Interview nur SO verdammt lange dauern? Kaum setzte sich Lisa in den Wagen ging das Streitgespräch in die nächste Runde. „Sind sie wirklich so blöde? Schauen sie doch mal DORT geht es lang zum Hafen“, keifte Lisa. „Ich fahre, dass heißt sie haben jetzt endlich einmal Sendepause!“, gab Axel genervt zurück. „Wenn sie weiter in diesem Tempo durch die Innenstadt fahren, kommen wir nie an!“, sagte Lisa und rutschte aufgeregt auf ihrem Platz hin und her. Axel gab währenddessen wirklich sein bestes um schnell zum Hafen zu gelangen. Nur leider war genau zu dieser Zeit Berufsverkehr. „Da wäre ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schon zehn Mal am Hafen gewesen…“, meckerte Lisa. „Es hält sie NIEMAND in diesem Jeep. Sie können einfach aussteigen und zu Fuß weiterlaufen, da hätte ich wirklich nichts gegen einzuwenden.“, entgegnete Axel inzwischen ziemlich entnervt. Leider war auch wirklich jede verdammte Ampel rot, was seine Nerven nicht sonderlich entlastete. Als er wieder einmal auf die Bremse treten musste und an einer Kreuzung hielt, platze Lisa der Kragen. „Seit wann halten Kerle wie SIE bitte schön an einer roten Ampel?!“, schrie sie Axel ins Ohr. Dieser konnte sich wirklich nicht mehr beherrschen, drehte sich um und entgegnete nur gehässig: „Seitdem man bewiesen hat das Querverkehr tödlich ist!“, fauchte Axel. „Glauben sie etwa, dass ich meinen Vater nicht von diesem Schiff runterholen will? Aber WER ist denn bitte schön schuld, dass wir so schlecht im Zeitplan liegen… Wenn sie ihr dummes Interview einfach mal verschoben hätten, dann wären wir jetzt auch schon lange am Hafen gewesen.“, fuhr Axel fort. „Wenigstens habe ich keine Angst einmal eine rote Ampel zu überfahren!“. Warf Lisa ihm an den Kopf. „Meine Güte, könntet ihr beide nicht wenigsten für die paar Minuten bis wir den Hafen erreichen die Luft anhalten“, fragte Florian inzwischen ziemlich genervt von den beiden Sturköpfen. Axel murrte leise in sich hinein. „Haben sie denn wenigsten eine Ahnung wo sie diese… dieses… Gefährt parken werden?“, fragte Lisa nachdem sie den Hafen erreicht hatten. „Ich werde einfach dort hinfahren, wo auch die Lastwagen die Schiffe beladen… Ich soll doch gegen die Regeln verstoßen… Können sie haben“, sagte Axel. Als sie endlich den richtigen Anleger in Sichtweite hatten, sahen sie grade noch, wie das Schiff den Anker lichtete und ablegte. Axel trat noch einmal aufs Gaspedal, während Lisa aufstand, mit beiden Armen winkte und dabei noch versuchte das Gleichgewicht zu halten. Doch nichts half. Das Schiff legte genau vor ihrer Ankunft ab. Axel konnte sich die Genugtuung nicht verkneifen und trat scharf auf die Bremsen, so dass Lisa das Gleichgewicht verlor und ihre geheiligte Frisur durcheinander kam. Lisa schlug hart mit ihrem Handgelenk auf und rieb sich dieses schmerzend. Axel stieg währenddessen lächelnd aus seinem Jeep aus und atmete tief die frische Seeluft ein. „Wo war noch einmal der nächste Halt dieses Schiffes… Genua oder ?“, fragte er eher an sich selbst gerichtet. Sein Sohn nickte leicht. „Ich gehe mal etwas zu trinken und zu essen holen!“, sagte er an seinen Vater gewandt und verschwand daraufhin. Lisa tigerte währenddessen am Steg auf und ab… Okay… Ich muss nach Genua… Fred und Costa müssen jedenfalls auch dort hinkommen… Ich kann es mir nicht erlauben die Zeit zu vertrödeln… Wir müssen dort die nächste Sendung besprechen“, murmelte Lisa und hatte auch schon eine Idee, wie sie das ganze so in Worte verpackte, dass Fred und Costa keinen Verdacht schuften konnten, was wirklich hinter dieser ganzen Aktion stecken konnte. Also wählte sie schnell die Nummer von Fred und lud ihn und Costa zu einer gemütlichen Kreuzfahrt ab Genua ein um, wie sie es nannte, einfach einmal zu entspannen. Natürlich erinnerte sie auch mit Nachdruck daran, dass auf keinen Fall die Unterlagen für die nächste Sendung vergessen werden durften. „Ja mein Fredybär… Ich dich doch auch und ich freue mich schon“, sagte Lisa glücklich und küsste mehrmals ihr Handy. Axel hob eine Augenbraue und schaute Lisa an. „Fredybär ? Lässt sich ihr Freund das auch in der Öffentlichkeit gefallen?“, fragte Axel misstrauisch. „Es ist nicht mein Freund… Es ist ein vertrauter! Ja… So etwas gibt es in der menschlichen Zivilisation, mit der SIE hoffentlich auch noch irgendwann einmal in Kontakt treten werden!“, konterte Lisa. „Wie komme ich am besten jetzt nach Genua…“, murmelte Lisa. „Ich fliege, dass geht am schnellsten, dann verpasse ich nicht wegen irgend so einem Deppen wieder das Schiff.“, fuhr Lisa fort. „FLIEGEN ? Wir Fliegen nicht…“, schrie Axel panisch. „Der Florian hat Flugangst…“, stotterte er. „Wenigstens einer in der Familie, der seine Gefühle zeigen kann.“, gab Lisa kalt zurück. Axel wollte natürlich nicht die Wahrheit sagen. Nicht vor Lisa! Denn eigentlich war er derjenige, der unter der Flugangst litt. Als er noch sehr klein war und mit seinem Vater zu einem seiner Konzerte nach New York geflogen ist, gerieten sie in ein fürchterliches Unwetter. Die gesamte Maschine wurde durchgeschüttelt und alle an Bord gaben die Hoffnung bereits auf, lebend das Flugzeug wieder zu verlassen. Erst nachdem 4. Landeanflug gelang es dem Piloten die Maschine sicher zu laden. Noch dazu kommt, dass seine Großeltern bei einem ähnlichen Flug nach Australien tödlich verunglückt sind. Und er hing wirklich sehr an diesen, da sie für ihn die einzigsten Bezugspersonen waren. . Axel weigerte sich seitdem strikt auch nur in die Nähe eines Flughafens zu kommen. Als ihm das alles so durch den Kopf ging musste er sich sehr zusammenreißen, dass ihm keine Tränen hoch kamen, aber diese Blöße konnte und WOLLTE er sich nicht vor Lisa geben. Ihre hohe Stimme riss ihn sowieso grade wieder aus den Gedanken. „Hallo ? Ich brauche Flugdaten nach G E NU A!“, schrie Lisa in ihr Handy. „Haben sie etwas auf den Ohren, ich habe ihnen doch gesagt, dass wir nicht fliegen werden!“, schrie sie Axel wütend an. „Wer hat denn gesagt, dass ich mit ihnen Fliege?“, zischte Lisa leise zurück. Axel verdrehte nur genervt seine Augen. „Hallo ? HALLO ? HALLLLLOOOO?“, schrie Lisa in ihr Handy. Axel schaute sie fragend an. Lisa klappte daraufhin ihr Handy mit runter hängenden Kopf zu. „Akku leer“, gab sie klein laut von sich. Axel war nun sichtlich genervt und wandte sich von ihr ab. Wie konnte diese verdammte Frau ihn nur so wahnsinnig machen? Axel ließ sich neben Lisa auf der Motorhaube wieder und wartete auf seinen Sohn, der kurze Zeit später mit einer Mc Donalds Tüte ankam. Als er den Gesichtsausdruck seines Vaters sah, drehte er lieber schnell wieder um. „Ähm… Ich… muss noch etwas zu trinken holen“, log er schnell und sah zu dass er verschwand. Er kannte seinen Vater gut genug um zu wissen, dass er kurz davor stand in die Luft zu gehen. Es wäre zwar sicherlich lustig geworden, dabei zuzusehen, wie er Lisa anschrie, aber er ging lieber auf Nummer sicher und verschwand, da er sicher nicht seinen Kopf hinhalten wollte, wenn Lisa anfing zu kontern und das konnte sie, wie ihm schien sehr gut. Axel griff mürrisch in die Tüte und hielt Lisa einen Burger hin, während er seinen auspackte und begann zu essen. „Was ist das?“, fragte Lisa skeptisch und begutachtete das kleine Päckchen skeptisch. „Das ist ein Hamburger, normale Leute sagen dazu: NAHRUNG“, gab Axel als Antwort. „Wäre es nicht einfacher mich mit einem Handtuch zu ersticken?“, fragte Lisa und versuchte den Burger aus seiner Verpackung zu befreien. Axel schaute ihr dabei zu und musste gegen seinen Willen leicht grinsen. „Probieren sie doch erstmal?“, schlug er vor. Lisa tat ihm den Gefallen und biss leicht in den Burger hinein und kaute misstrauisch drauf herum. Nach einiger Zeit viel sie wie ein ausgehungert Wolf über den Burger her und schlang ihn beinahe ohne zu kauen hinunter. Axel schaute ihr verwirrt, aber belustigt dabei zu. „Da sind ja Mayo UND Ketchup drauf“, schwärmte Lisa. „Willkommen in der Realität!“, gab Axel zurück und bot ihr einen Platz neben sich auf der Motorhaube an. Kapitel 5: 17 Jahr blondes Haar ------------------------------- Kapitel 6: 17 Jahr blondes Haar Maria und Otto betraten währenddessen ihre Suite. Otto fühlte sie äußert unwohl, da aller Anschein nach eine Verwechslung vorlag. Sie hatten ganz sicher nicht die Hochzeitssuite gebucht. Sie sollten eigentlich ein kleines Zimmer bei den Schiffsschrauben beziehen und dieser Luxus war einfach zu viel. Maria hingegen schien das ganze absolut nicht zu stören. Sie ließ sich seufzend aufs Sofa nieder und wartete auf den Steward, der ihr Gepäck bringen sollte. „Maria…Wir müssen das ganze hier aufklären! Wir befinden uns nicht rechtens hier!“, flüsterte Otto sichtlich verunsichert. „Entspanne dich Otto“, gab Maria nur zurück. Kurz darauf kam auch endlich der Steward mit ihrem Gepäck hinein und hielt Otto die Hand für ein Trinkgeld hin. Dieser Verstand die Geste jedoch nicht und schüttelte dessen Hand. Der Steward zog seine Hand leicht angewidert zurück und stellte den Sekt hin. „Nun möchte ich sie gerne mit unserer Suite bekannt machen“, fuhr der Steward fort und führte den beiden Rentnern vor, wie sie das Licht ihrer romantischen Stimmung anpassen konnten. Maria war ganz verzückt und leerte in der Zwischenzeit die Champanger Flasche die auf dem Flügel stand. Otto fühlte sich immer schlechter, er hatte große Angst, dass das alles bald auffliegen würde. Niemand hörte dem Steward weiterhin zu. „Und morgen Abend ist großer Maskenball“, schloss er seine Führung. Erneut hielt er Otto die Hand hin, der sie erneut schüttelte. Beleidigt verließ der Steward die Suite. Otto kramte in seiner Tasche währenddessen die Reisebestätigung raus. „Maria, wir müssen das ganze sofort aufklären, bevor es noch böse endet“, flehte Otto. Doch es war bereits zu spät. Der Kapitän betrat die Suite. Der Steward baute sich stolz an der linken Seite seines Vorgesetzten auf. „Zeigen sie mir bitte ihre Bordkarten“, bat der Kapitän höflich Otto, der diesem sofort die Unterlagen aus dem Reisebüro reichte. „Habe ich es mir doch gedacht… Sie befinden sich nicht rechtens in dieser Suite…“, sagte der Kapitän streng und reichte Otto die Bestätigung zurück. „NICHT RECHTENS?“, schrie Maria und baute sich theatralisch vor dem Kapitän auf. „NICHT RECHTENS ? Und das wagen sie hier so einfach zu behaupten? Im Angesicht meines Verlobten? Das wird ein ernstes Nachspiel haben!“, wollte Maria fortfahren, ehe sie ihre Kräfte verließen und sie auf dem Sofa zusammen brach. „MARIA!“, schrie Otto und eilte zu seiner verlobten. „Holen sie sofort einen Arzt!“, befahl der Kapitän dem Steward. Währenddessen zwinkerte Maria Otto kurz zu, um ihm auf diese Weile mitzuteilen, dass sie nur spielte. „Ich denke nicht dass es nötig ist, sie ist nur etwas geschwächt…“, versuchte Otto zu erklären. „Okay die gebuchten Passagiere haben scheinbar die Abfahrt unseres Schiffes verpasst… Ich gestatte ihnen die Räumlichkeiten zu nutzen, bis wir Genua erreicht haben…“, seufzte der Kapitän… „Oh mein Gott.. Vielen Dank… Wie kann ich das je wieder gut machen?“, sagte Otto ganz aufgebracht und sank vor dem Kapitän auf die Knie… „Ich war auch einmal verliebt… Und sagen wir es so… Ich bin erfahren!“, fuhr der Kapitän fort und verließ die Suite. Otto setzte sich zu Maria aufs Sofa „Du kannst jetzt aufhören… Er ist weg… Wie du das eben gespielt hast… Das war OSCAR reif…“, freute sich Otto. Er nahm die Hand seiner geliebten, doch diese rührte sich immer noch nicht. „Maria? Um Gottes willen Nein… MARIA? Du darfst mich nicht verlassen… Nicht jetzt… Ich liebe dich doch!“; gestand Otto sich ein. Maria wachte seufzend wieder auf „Mein Gott ist das schön… So bin ich doch noch endlich zu meiner Liebeserklärung gekommen“, sagte sie und schaute Otto glücklich an, der sie daraufhin auch gleich in seine Arme schloss… Lisa setzte sich neben Axel. Sie war unsicher… Was tat sie da überhaupt? Wie sollte sie jetzt ihre Mutter rechtzeitig von dem Schiff herunterbekommen? Leise seufzte sie in sich hinein. Sie wollte sich auf andere Gedanken bringen und schaute deshalb Axel an. „Entschuldigen sie, wenn ich frage… Aber wie ist es mit ihrer Frau?“, fragte sie vorsichtig. Axel schwieg kurze Zeit. Er wusste nicht, ob er mit IHR darüber reden wollte. Eben noch hätte er sie am liebsten im Hafenbecken ertränkt und jetzt machte sie auf einmal auf mitfühlend? Was spielte sie eigentlich für ein Spiel mit ihm? Aber was hatte er andererseits zu verlieren? Irgendwie saßen sie beide jetzt im selben Boot und hatten dieselben Probleme. „Ach wissen sie… Für sie sind Männer doch eh alle das gleiche? Was können wir schon? Wir können nicht die Klobrille runterklappen… Lassen unsere schmutzigen Klamotten überall liegen… Schauen nur Fußball und besaufen uns am Abend vorm Fernseher… Habe ich irgendwas vergessen, was ihrem Männerbild entspricht? Sie haben doch sicherlich in ihrem kleinen hochgestylten Kopf eine ganz eigene Geschichte… Was soll ich da noch erklären, sie würden es mir doch eh nicht glauben!“, seufzte Axel. „Ich meinte es doch nicht so. Ich wollte wissen, wie es zu Florian gekommen ist…“, fragte Lisa mitfühlend. „Ach wissen sie… Man sucht man sieht… Man findet einen Menschen… Und Irgendwann… Da wird aus dieser Sehnsucht Liebe… Und aus der Liebe… Na ja… Sie wissen schon… Wir kannten uns kaum… Und irgendwie passten wir später einfach nicht zusammen…“, stotterte Axel verlegen. Er war es einfach nicht gewohnt über seine Gefühle zu sprechen und das war ihm auch in diesem Moment wieder sichtlich unangenehm. „Wissen sie, irgendwann landet man dann halt im Bett und da ist das Kind da und man darf blechen!“, fuhr Axel, der wieder seine alte Art zurück gewann fort. „So genau wollte ich es gar nicht wissen!“, sagte Lisa, der die Schamesröte ins Gesicht stieg. „Doch wollten sie“, entgegnete Axel. „Wissen sie… Für einen sehr kleinen Moment, hätte ich sie beinahe ernst genommen…“, seufzte Lisa, schnappte sich eine der Wolldecken aus dem Jeep und breitete diese auf dem Boden aus. Währendessen kam Florian wieder und warf seinem Vater eine Cola zu. Er war sichtlich erleichtert, als er merkte, dass sein Vater sich wieder die Fassung gewonnen hatte und Lisa nicht im nächsten Moment umbringen würde. Axel nahm seinen Sohn in den Arm und beide betrachteten das seltsame Bild, was Lisa bei ihren Gymnastikübungen mitten am Hamburger Hafen abgab. „Was machen sie da?“, wollte Axel wissen. „Bauch, Beine, Po… Ich muss bis zur Fernsehpreisgala in mein rotes Kleid hineinpassen…. Sonst bekommt ihn noch diese Ms. Piggie… Und das kann ich auf gar keinen Fall zulassen“, keuchte Lisa zwischen ihren Übungen. „Wenn sie der Burger nicht umgebracht hat… Diese Übungen tun es sicher… Und haben sie eigentlich auch noch irgendwas anderes im Kopf als diese blöde Blechschüssel“, fragte Axel, der wieder sichtlich genervt war von Lisa. „Es tut mir ja leid, dass sie in ihrem Leben nichts erreichen, außer vielleicht ihre Gelüste zu befriedigen… Aber ich habe wenigstens noch ein Leben“, entgegnete Lisa gereizt und begann jetzt Liegestütz zu machen. Axel drehte sich genervt um und stieg in seinen Jeep. Dort leerte er schnell seine Cola und stellte den Motor an. „Komm Florian wir fahren los“, forderte er seinen Sohn auf zu ihm in den Wagen zu klettern, was dieser auch sofort tat. „WAS ? Wo wollen sie hin?“, fragte Lisa sichtlich schockiert. „Nach Genua… Wir müssen dort an Bord eines Schiffes gehen“; antwortete Axel amüsiert und fuhr den Wagen ein Stück vor. „Aber… Ich ? Wie soll ich denn bitte schön dort hinkommen? Sie lassen mich SOFORT zu ihnen in den Wagen steigen!“, befohl Axel. „DAS muss ich mir aber noch einmal überlegen… Die Fahrt vom Fernsehstudio hierher hat mir eigentlich völlig gereicht… Sie müssen versprechen ihre Klappe zu halten… Was meinst du Florian?“, fragte er amüsiert seinen Sohn, der nun laut zu lachen begann. Axel begann im Schritttempo den Wagen über das Hafengelände rollen zu lassen. Lisa versuchte so gut es ging in ihren, für Kopfsteinpflaster äußerst ungeeigneten, Schuhen zu folgen. „Jetzt halten sie doch endlich an und lassen mich einsteigen!“, befahl Lisa. „Wie heißt das Zauberwort?“, wollte Florian belustigt wissen. „bitte…“, nuschelte Lisa und ließ demütig ihren Kopf sinken. Woraufhin Axel kurz den Wagen anhielt und Lisa endlich zusteigen ließ. „Und dieses mal gibt es KEINE Zwischen Stopps!“, fauchte er Lisa an, eher er sich auf den Weg zur Autobahn machte. Kapitel 6: Die Fahrt nach Genua ------------------------------- Kapitel 7: Die Fahrt nach Genua Kaum hatten sie den Elbtunnel hinter sich gelassen ging das rum Gejammer von Lisa wieder los. „Halten sie an der nächsten Raststätte… Ich muss auf Toilette“, sagte Lisa und schlug die Beine übereinander. Florian drehte sich amüsiert um. „Ich denke nicht, dass mein Vater dich hören kann…“, sagte er und deutete lachend auf die Kopfhöher, die sie zuvor gar nicht an Axel bemerkt hatte. Lisa zog einen Schmollmund und schwieg kurze Zeit. Axel konnte sich dieses Gejammer von Lisa einfach nicht mehr anhören. Ihm war klar, dass sie es keine 100 km aushalten würde, bis sie wieder irgendwas an seinem Fahrstil auszusetzen hatte. Er hoffte sowieso, dass ihm sein Jeep nicht im Stich lassen würde… Es war nicht mehr grade das neuste Modell und hatte seine Macken, aber für den Stadtverkehr hatte es immer noch gereicht und mit diesem Wagen waren sehr viele Erinnerungen verbunden! Es war das erste, was sich Axel von seinem ersten Gehalt gekauft hatte. Axel versank in seinen Erinnerungen, als er plötzlich von Lisa aus seinen Träumen gerissen wurde. Vor Schreck wäre Axel seinem Vordermann beinahe hinten aufgefahren. Lisa konnte es einfach nicht mehr aushalten, sie riss Axel die Kopfhörer aus seinen Ohren und schrie: „Sie verdammter Idiot, sie fahren SOFORT an die nächste Raststätte ran“ Als Axel den Schock einigermaßen überwunden hatte drehte er sich entnervt um. „Was fällt ihnen eigentlich ein? Wollen sie uns alle umbringen? Dieses ist eine Non Stop Fahrt nach Genua und erinnern sie sich an unsere Abmachung? Sie halten bis dahin den Mund, außer sie möchten, dass ich sie an irgendeinem Parkplatz rauslasse und sie können sehen wie sie Per Anhalter nach Genua kommen. Ich habe keine Lust wegen ihren Star Allüren erneut das Schiff zu verpassen. Also SETZTEN sie sich wieder auf ihren Platz, halten die Klappe und wenn sie wirklich dringend müssen, dann habe ich da irgendwo sicherlich noch ein paar leere Flaschen herumstehen!“, fauchte Axel zurück. Lisa gab sich geschlagen und ließ sich wieder auf ihren Platz nieder. Sie versuchte sich auf andere Gedanken zu bringen, denn inzwischen musste sie wirklich verdammt dringen auf Toilette, sie waren grade einmal an Hannover vorbei… Wie sollte sie das bitte schön ganz nach Genua aushalten? Wie stellte sich dieser dämliche Kerl überhaupt vor… Und überhaupt, wusste er überhaupt, wen er da vor sich hatte. Sie war Lisa Wartberg… JEDER andere ließ ihr jeden noch so kleinen Wunsch von den Lippen ab und Axel? Der fuhr für sich nicht einmal an die nächste Raststätte. Lisa versuchte es auf eine andere Tour. Sie versuchte Axel solange auf die Nerven zu gehen, bis er nach gab und endlich für sie kurz hielt. So viel Zeit würde es doch gar nicht kosten? Okay Lisa war eine Frau, wenn sie schon einmal auf Toilette geht, würde sie natürlich zu allererst ihre Haare, die von dieser Fahrt völlig zerzaust waren, wieder versuchen in den Griff zu bekommen. Dann würde sie ihr Make up neu auflegen, eventuell noch ihre Fingernägel neu lackieren… Schließlich war sie eine Frau, die im Rampenlicht stand, da konnte sie es sich nicht erlauben, dass sie jemand in diesem Zustand sah. Alles in allem würde das ganze doch höchstens 30 Minuten dauern… Die könnte Axel doch leicht wieder einholen, wenn er doch nur einmal ordentlich Gas geben würde. „Wissen sie was? Wenn sie endlich einmal wie ein MANN fahren würden, dann könnten wir uns 100 Pinkelpausen erlauben, aber sie schleichen stattdessen die gesamte Fahrt über auf der rechten Spur“, nörgelte Lisa. „Wenn sie denn lieber das Auto nach Genua SCHIEBEN wollen, dann könnte ich gerne etwas mehr Gas geben… Aber wie vielleicht auch in ihren kleinen Kopf angekommen ist, ist dieses Auto nicht mehr das jüngste Modell… Und jetzt: KLAPPE HALTEN!“, befahl Axel. Nachdem sie endlich Kassel erreicht hatte und Lisa der Verzweiflung verdammt nahe gekommen war schaute Axel auf dem Tank. „Verdammt, ich muss jetzt wirklich an die nächste Tankstelle… Da haben sie ihren Willen und WEHE sie brauchen länger als ich…. Sobald der Tankfüllung bezahlt ist fahre ich weiter… Mit oder OHNE sie…“, fauchte Axel und setzte den Blinker für die entsprechende Ausfahrt. Kaum stellte Axel den Motor ab rannte Lisa, so schnell es ihre Schuhe zuließen, in die Tankstelle rein und verlangte den Schlüssel. Ganz nebenbei kaufte sie sich noch eine kleine Flasche Wodka, damit sie den Rest der Fahrt irgendwie überstehen konnte. Axel hatte inzwischen schon den Tankvorgang beendet und befand sich auch beinahe in der Tankstelle. Lisa rannte also schnellst möglich zur Frauentoilette, sie wusste, dass Axel es ernst meinte und sofort losfahren würde, wenn er alles erledigt hatte. Sie beeilte sich und bemerkte dabei nicht, dass sich etwas Papier unter ihrem Schuh verfing. Sie eilte schnellstmöglich zum Auto zurück, Axel saß bereits in seinem Auto und teilte sich mit seinem Sohn ein Eis. Lisa wunderte sich, warum sie alle Leute so merkwürdig anstarrten. Sah sie inzwischen wirklich SO schlimm aus, sobald sie wieder im Auto saß würde sie nachschauen und hoffte sie würde es hinbekommen sich etwas nachzuschminken. Axel schob seine Sonnenbrille hoch und musste sich ein Grinsen verkneifen. Auch Florian begann zu lachen und schnappte sich schnell die Kamera seines Vaters um einige Fotos von Lisas kleinem Missgeschick zu machen. „Was fällt dir überhaupt ein?“, schnauzte Lisa. „Lady, wie wäre es, wenn sie mal an sich hinabschauen…“, sagte Florian und schoss weiterhin Fotos. Lisa schaute hinab und wurde rot vor Scham, schnell entfernte sie das Papier und setzte sich auf ihren Platz. Kaum dass sie saß fuhr Axel auch schon wieder los. „Da haben sie noch einmal Glück gehabt, dass ich so nett war und auf sie gewartet habe… Aber das war natürlich nicht umsonst, nehmen sie den Straßenatlas und suchen sie uns eine Route raus“; sagte Axel und warf Lisa die Karten zu. So war Lisa wenigstens etwas beschäftigt und bis zur Österreichischen Grenze ging auch alles gut. Sie machten noch einen weitern Tankstop und wunderten sich über Lisas Laune. Axel vermutete, dass diese Fahrt ihre letzten paar Gehirnzellen absterben ließ und kümmerte sich nicht weiter um sie. Jedoch beginnen sie in Österreich einen großen Fehler. Weder Axel, noch Lisa hatten daran gedacht, sich für die Autobahnen eine Plakette zu besorgen und wurden natürlich auch gleich nach den ersten Metern angehalten. Der Polizist musterte das Auto und war erstaunt, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Lisa schaute immer wieder nervös auf die Uhr, aber nachdem die Kontrolle länger als 30 Minuten dauerte platze ihr der Kragen. „Sagen sie mal, haben sie denn nichts besseres zu tun? Sie haben unser Geld, was wollen sie noch? Die Österreicher sind also noch dümmer, als ich dachte…“, fauchte sie. Kurz darauf waren sie weitere 500 € wegen Beamtenbeleidigung los. Nachdem auch Lisas Personalien aufgenommen wurden konnten sie endlich weiterfahren. Axel kochte inzwischen wirklich vor Wut, wie konnte diese Frau nur SO dermaßen schlimm sein? Axels Wut steigerte sich weiterhin, als sie sich mindestens 20 mal bis zur Italienischen Grenze verfahren hatte, weil Lisa nicht in der Lage war die Karten richtig zu lesen. „Norden ist im Norden und nicht im SÜDEN“, fauchte Axel. „und außerdem wäre es wirklich nicht nötig gewesen durch WIEN zu fahren, wenn man zur Grenze will…“, fügte Axel hinzu. Lisa war inzwischen ganz kleinlaut geworden. Irgendwann war es denn soweit: Noch 20 km bis Genua und sie lagen sehr gut in der Zeit… Doch dann begann der Motor plötzlich zu stottern und blieb kurze Zeit später komplett liegen. Und das natürlich in der größten Einöde die man sich vorstellen konnte… Niemand außer ihnen befand sich auf der Straße und es gab weit und breit keine Werkstadt. Natürlich hatte es begonnen in Strömen zu gießen. Also schwang sich Axel aus dem Auto und öffnete die Motorhaube, aus der ihm eine große Dunstwolke entgegegen kam. Florian machte sich inzwischen auf die Suche nachdem richtigen Werkzeug. Lisa hatte natürlich nichts besseres zu tun, als sich erneut die Wolldecke zu schnappen und wieder mit ihren Trainingsprogramm fortzufahren. Sie schaute sich nach einem Unterstand um, damit sie nicht komplett nass wurde und ihr teures Kleid nicht ruinierte. Sie fand eine verlassen Bushaltestelle und startete dort ihr Programm von vorne. Dieses mal störten sich Axel und Florian jedoch nicht darum, denn sie hatten genug damit zu tun ihren Wagen wieder zum Laufen zu bringen. Nach einer halben Stunde schweißtreibende Arbeit dachte Axel, dass er endlich den Fehler gefunden hatte und stieg mit Florian ins Auto. Er drehte den Zündschlüssel, doch nichts geschah. Lisa schmiss genervt die Wolldecke wieder auf die Ladefläche. „Was ist denn nun schon wieder?“, fragte sie. „Es muss wohl jemand anschieben..“, gab Axel zurück. „Warum kommt dann Florian nicht raus?“, fragte Lisa ; die schon ahnte, was Axel von ihr verlangen würde. „Der hat es sich schon bequem gemacht und sie werden sich dabei schon keinen ihrer teuren Fingernägel abbrechen.“, sagte Axel und lachte böse. Lisa fluchte leise vor sich hin. Natürlich hatte sich der Wagen in einer Schlamm Pfütze festgefahren und Lisa musste genau in diese hinein um den Wagen anzuschieben. Sie sprach noch einige Verwünschungen aus, bis der Motor auf einmal aufheulte, die Räder durchdrehten und sie den gesamten Inhalt der Pfütze auf ihrem Kleid und in ihrem Gesicht wieder fand. „Das haben sie mit Absicht gemacht!“, schrie Lisa. Axel und Florian konnten inzwischen nicht mehr vor lachen und fanden, dass Lisa einen sehr netten Anblick so bot, da ihr Kleid nun durch die Nässe leicht durchsichtig wurde. Lisa knurrte weiter vor sich hin und ließ sich wie ein begossener Pudel auf ihren Platz sinken, ehe Axel weiterfuhr und Florian fleißig beginn Bilder von ihrer Mitfahrerin zu machen. Nach kurzer Weiterfahrt erreichten sie dann auch endlich den Hafen von Genua. Kapitel 7: Schöne Grüße aus der Hölle ------------------------------------- Schöne Grüße aus der Hölle ! Maria hatte grade die dritte Flasche Champagner geleert und hatte auch schon bereits die nächste in Auftrag gegeben. Sie ließ sich seufzend auf das große Sofa fallen und genoss einfach die Zeit, die sie mit Otto hier verbringen konnte! Otto hing schon seit einiger Zeit Schnell sprang sie vom Sofa auf und versteckte sich im begehbaren Kleiderschrank. Grade noch rechtzeitig, denn schon stand Lisa sichtlich genervt im Raum. „Herzlich Willkommen in unserer Honeymoon Suite!“, begrüßte sie der Steward, der die gesamte Zeit in der Tür stand und diese aufhielt. „WO BITTE?“, fauchte Lisa sichtlich schockiert. „In der Honeymoon Suite, der von ihnen gebuchten Suite!“, gab der Steward zurück. Axel und Florian standen lachend an der Seite und beobachteten Lisa, die in diesem Moment sichtlich damit zu kämpfen hatte, sich zu beherrschen. „Passen sie auf… Es kann sein, dass die Presse von meinen Aufenthalt hier erfährt und dann reise ich sicherlich NICHT in der Honeymoonsuite… Für die Dauer meines Aufenthaltes heißt diese Suite…. Suite! Haben sie mich verstanden ?!“, funkelte Lisa den Steward an. Der Steward verließ sichtlich eingeschüchtert die Suite. Seine Miene hellte sich jedoch etwas auf, als Axel ihm etwas Trinkgeld zusteckte. Lisa schaute sich skeptisch in ihrer Suite um, während Axel, der immer blasser wurde, sich langsam auf dem Weg zur Tür machte. „Wo wollen sie hin?“, fragte Lisa skeptisch. „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss… Gepäck holen…“, gab Axel zurück und verschwand. „Gepäckträger… Nicht Wasserträger… Da besteht er drauf Lady!“, ergänzte Florian, ehe er seinem Vater folgte und die Tür hinter sich schloss. Lisa schaute sich neugierig um und wollte grade die Tür zur Toilette öffnete, als auf einmal Otto vor ihr stand. „Wer sind sie? Was machen sie in meiner Suite?“, wollte Lisa wissen. „Ich.. Ich bin der Schiffsmechaniker…. Ich bin hier wegen… der Geräusche…“, stotterte Otto. „Dann tun sie ihre Arbeit… Wo sind die zusätzlichen Betten?“, fragte Lisa, die absolut keinen Verdacht schöpfte. Otto zeigte ihr den Weg und rannten schnell zu Maria in den Kleiderschrank, um sie darüber zu informieren, dass ihre Kinder eingetroffen waren, grade wollten sie schnellstmöglich die Suite verlassen, als die Tür erneut geöffnet wurde. Schnell zwängten sich die beiden Rentner wieder in den Kleiderschrank. Im selben Moment stießen Fred und Costa die Tür auf und waren überwältigt von der Inneneinrichtung. Schnell ließen sie ihre Taschen fallen und nahmen die Suite in Augenschein. „Hast du das dekoriert Fred?“, fragte Costa überglücklich. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein…“, antwortete Fred seufzend. Fred öffnete grade die Tür zum Kleiderschrank, als Otto herraussprang und die Tür schnell wieder schloss, damit die beiden Maria nicht sehen konnten. Fred und Costa sprangen kreischend ein Stück zurück. „Entschuldigen sie, ist das nicht die Kabine von Frau Wartberg?“, wollte Fred unsicher wissen. „Warum bin ich denn sonst hier?“, gab Otto selbstbewusst zurück. „Otto heiß ich und ich bin hier wegen der Geräusche…“, lachte Otto. Das schwule Pärchen bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. „Hat Frau Wartberg sie hier kennen gelernt?“, fragte Costa unsicher. „Nein im Altersheim! Wir wollen heiraten!“, sagte Otto strahlend. Fred und Costa fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Sie konnten einfach nicht glauben, was sie da eben zu hören bekamen… „So einen erfahrenen hat sie genommen…. ENDLICH…“ versuchte Costa lächelnd zu sagen, ehe er mit Costa schnell Richtung Gästebetten verschwand. Axel, der währenddessen am anderen Ende des Schiffes angekommen war, verlor immer mehr an Gesichtsfarbe. Er wurde schon Seekrank, wenn er ein Schiff nur von weitem sah und da dieses jetzt auch noch abgelegt hatte und begann an Fahrt aufzunehmen, war es für Axel nahezu eine Qual. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, schaffte es aber irgendwie sich auf den Rückweg mit dem Gepäck zu machen. Hierzu hielt er sich aufrecht, indem er sich mit einem Arm an der Reeling abstütze. Seinen Sohn hatte er etwas Freizeit gegönnt, er sollte sich die Vorbereitungen zur Kostümparty anschauen und das wichtigste war: Er sollte seinen Vater nicht in einem solchen Zustand sehen! Warum musste sein Vater ausgerechnet mit einem Schiff Richtung New York fahren? Okay ein Flugzeug wäre auch nicht besser gewesen, da Axel unter Flugangst litt. Aber diese Schiffsreise würde ihn sicher an die Grenzen seiner körperlichen Belastung führen. Aber er konnte als Mann ja auch nicht einfach, wie ein kleines Kind nach Medikamenten gegen Seekrankheit fragen… Dann würde er Lisa gegenüber eingestehen, dass er doch verletzbar ist und das wollte Axel unter allen Umständen versuchen zu verhindern! Er hatte nur keine Ahnung, wie er seine Übelkeit vor den anderen verstecken sollte? Als er grade seinen Gedanken nachging, wurde das Schiff grade von einer großen Welle getroffen, was zu einer ruckartigen Bewegung des Decks führte. Axel war momentan aufgrund der Seekrankheit sowieso sehr wackelig auf den Beinen, so dass ihm dieser Ruck schmerzhaft der Länge nach stürzen ließ. Axel ärgerte sich dermaßen über sich selbst und richtete sich vorsichtig und leise fluchend wieder auf. Er zog sich das letzte Stück an der Reeling hoch, nahm das Gepäck wieder auf und schleppte sich weiter Richtung seiner Kabine. Er war nur froh, dass niemand seinen kleinen Ausrutscher gesehen hatte! Schmerzend rieb er sich seinen Arm, atmete noch einmal tief durch und öffnete die Tür zur Suite. Vor ihm stand mitten im Raum plötzlich sein Vater: „VATER“, rief er entsetzt. Lisa wurde von dem Geschrei angelockt, betrat durch die obere Tür ebenfalls den Raum sah ihre Mutter. „MUTTER!!!“, schrie Lisa nun ebenfalls. „Axel“; rief Otto glücklich und breitete seine Arme aus. „Lisaaa~!“, schrien Fred und Costa, die ebenfalls grade die Kabine durch die Tür zu ihren Zusatzbetten betraten. „Fred ? Costa ?“, rief Lisa den beiden zu und warf ihnen schnell einige Luftküsschen zu. Axel war momentan nicht in der Lage sich zu bewegen und ließ Maria und Otto einfach an sich vorbeirennen und den Raum verlassen. Als Lisa sich wieder ihrer Mutter zuwenden wollte, stellte sie fest, dass diese sich nicht mehr in der Kabine befanden. „Sind sie jetzt von allen guten Geistern verlassen? Wollen sie auf diesem Kutter hier festsitzen? Warum haben sie unsere Eltern nicht aufgehalten?“, redete Lisa, mit sich überschlagender Stimme auf Axel ein. Dieser wusste immer noch nicht richtig wie ihm geschah und starrte Lisa einfach nur mit offenen Mund an. Lisa begann mit ihrer Hand vor Axels Augen herumzufuchteln: „HALLOOOO~“, schrie sie ihm an. „Wir müssen unsere Eltern schnellstmöglich finden, damit ich noch rechtzeitig zur Fernsehpreisgala wieder in Hamburg bin!“ Axel begann irgendwann zu bemerken, dass Lisa etwas von ihr wollte, konnte auch sehen, dass sie mit ihm sprach, konnte jedoch irgendwie nicht verstehen, was sie von ihm wollte. Seine Beine fühlten sich immer noch an wie Wackelpudding und ihm war wirklich verdammt schlecht. „Entschuldigen sie mich bitte…“, keuchte er und rann, so schnell es sein Zustand zuließ zur Toilette. Lisa schaute ihn verwirrt an. „Sie sind doch ein MANN… Da sollte es doch kein Problem sein, die Blase etwas besser unter Kontrolle zu halten“, schnauzte sie und zog sich währenddessen die Absatzschuhe aus, damit sie sich gleich schneller und besser auf dem Schiff bewegen könnte. Nervös trommelte sie gegen den Türrahmen, während sie auf Axel wartete. Costa und Fred warfen sich ratlose Blicke zu. War Lisa momentan so in ihrer blinden Wut vertieft, dass sie nicht sah, wie schlecht es Axel ging? Als dieser endlich wieder aus der Toilette gekrochen kam, schnappte sich Lisa rücksichtslos seinen Arm und begann in einem Höllentempo mit ihm das Schiff abzusuchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)