Ich war noch niemals in New York von abgemeldet (Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals) ================================================================================ Kapitel 4: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff -------------------------------------------------- Kapitel 5: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff ! Endlich kam Lisa wieder aus dem Fernsehstudio. Axel seufzte schwer, wie konnte so ein verdammtes Interview nur SO verdammt lange dauern? Kaum setzte sich Lisa in den Wagen ging das Streitgespräch in die nächste Runde. „Sind sie wirklich so blöde? Schauen sie doch mal DORT geht es lang zum Hafen“, keifte Lisa. „Ich fahre, dass heißt sie haben jetzt endlich einmal Sendepause!“, gab Axel genervt zurück. „Wenn sie weiter in diesem Tempo durch die Innenstadt fahren, kommen wir nie an!“, sagte Lisa und rutschte aufgeregt auf ihrem Platz hin und her. Axel gab währenddessen wirklich sein bestes um schnell zum Hafen zu gelangen. Nur leider war genau zu dieser Zeit Berufsverkehr. „Da wäre ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schon zehn Mal am Hafen gewesen…“, meckerte Lisa. „Es hält sie NIEMAND in diesem Jeep. Sie können einfach aussteigen und zu Fuß weiterlaufen, da hätte ich wirklich nichts gegen einzuwenden.“, entgegnete Axel inzwischen ziemlich entnervt. Leider war auch wirklich jede verdammte Ampel rot, was seine Nerven nicht sonderlich entlastete. Als er wieder einmal auf die Bremse treten musste und an einer Kreuzung hielt, platze Lisa der Kragen. „Seit wann halten Kerle wie SIE bitte schön an einer roten Ampel?!“, schrie sie Axel ins Ohr. Dieser konnte sich wirklich nicht mehr beherrschen, drehte sich um und entgegnete nur gehässig: „Seitdem man bewiesen hat das Querverkehr tödlich ist!“, fauchte Axel. „Glauben sie etwa, dass ich meinen Vater nicht von diesem Schiff runterholen will? Aber WER ist denn bitte schön schuld, dass wir so schlecht im Zeitplan liegen… Wenn sie ihr dummes Interview einfach mal verschoben hätten, dann wären wir jetzt auch schon lange am Hafen gewesen.“, fuhr Axel fort. „Wenigstens habe ich keine Angst einmal eine rote Ampel zu überfahren!“. Warf Lisa ihm an den Kopf. „Meine Güte, könntet ihr beide nicht wenigsten für die paar Minuten bis wir den Hafen erreichen die Luft anhalten“, fragte Florian inzwischen ziemlich genervt von den beiden Sturköpfen. Axel murrte leise in sich hinein. „Haben sie denn wenigsten eine Ahnung wo sie diese… dieses… Gefährt parken werden?“, fragte Lisa nachdem sie den Hafen erreicht hatten. „Ich werde einfach dort hinfahren, wo auch die Lastwagen die Schiffe beladen… Ich soll doch gegen die Regeln verstoßen… Können sie haben“, sagte Axel. Als sie endlich den richtigen Anleger in Sichtweite hatten, sahen sie grade noch, wie das Schiff den Anker lichtete und ablegte. Axel trat noch einmal aufs Gaspedal, während Lisa aufstand, mit beiden Armen winkte und dabei noch versuchte das Gleichgewicht zu halten. Doch nichts half. Das Schiff legte genau vor ihrer Ankunft ab. Axel konnte sich die Genugtuung nicht verkneifen und trat scharf auf die Bremsen, so dass Lisa das Gleichgewicht verlor und ihre geheiligte Frisur durcheinander kam. Lisa schlug hart mit ihrem Handgelenk auf und rieb sich dieses schmerzend. Axel stieg währenddessen lächelnd aus seinem Jeep aus und atmete tief die frische Seeluft ein. „Wo war noch einmal der nächste Halt dieses Schiffes… Genua oder ?“, fragte er eher an sich selbst gerichtet. Sein Sohn nickte leicht. „Ich gehe mal etwas zu trinken und zu essen holen!“, sagte er an seinen Vater gewandt und verschwand daraufhin. Lisa tigerte währenddessen am Steg auf und ab… Okay… Ich muss nach Genua… Fred und Costa müssen jedenfalls auch dort hinkommen… Ich kann es mir nicht erlauben die Zeit zu vertrödeln… Wir müssen dort die nächste Sendung besprechen“, murmelte Lisa und hatte auch schon eine Idee, wie sie das ganze so in Worte verpackte, dass Fred und Costa keinen Verdacht schuften konnten, was wirklich hinter dieser ganzen Aktion stecken konnte. Also wählte sie schnell die Nummer von Fred und lud ihn und Costa zu einer gemütlichen Kreuzfahrt ab Genua ein um, wie sie es nannte, einfach einmal zu entspannen. Natürlich erinnerte sie auch mit Nachdruck daran, dass auf keinen Fall die Unterlagen für die nächste Sendung vergessen werden durften. „Ja mein Fredybär… Ich dich doch auch und ich freue mich schon“, sagte Lisa glücklich und küsste mehrmals ihr Handy. Axel hob eine Augenbraue und schaute Lisa an. „Fredybär ? Lässt sich ihr Freund das auch in der Öffentlichkeit gefallen?“, fragte Axel misstrauisch. „Es ist nicht mein Freund… Es ist ein vertrauter! Ja… So etwas gibt es in der menschlichen Zivilisation, mit der SIE hoffentlich auch noch irgendwann einmal in Kontakt treten werden!“, konterte Lisa. „Wie komme ich am besten jetzt nach Genua…“, murmelte Lisa. „Ich fliege, dass geht am schnellsten, dann verpasse ich nicht wegen irgend so einem Deppen wieder das Schiff.“, fuhr Lisa fort. „FLIEGEN ? Wir Fliegen nicht…“, schrie Axel panisch. „Der Florian hat Flugangst…“, stotterte er. „Wenigstens einer in der Familie, der seine Gefühle zeigen kann.“, gab Lisa kalt zurück. Axel wollte natürlich nicht die Wahrheit sagen. Nicht vor Lisa! Denn eigentlich war er derjenige, der unter der Flugangst litt. Als er noch sehr klein war und mit seinem Vater zu einem seiner Konzerte nach New York geflogen ist, gerieten sie in ein fürchterliches Unwetter. Die gesamte Maschine wurde durchgeschüttelt und alle an Bord gaben die Hoffnung bereits auf, lebend das Flugzeug wieder zu verlassen. Erst nachdem 4. Landeanflug gelang es dem Piloten die Maschine sicher zu laden. Noch dazu kommt, dass seine Großeltern bei einem ähnlichen Flug nach Australien tödlich verunglückt sind. Und er hing wirklich sehr an diesen, da sie für ihn die einzigsten Bezugspersonen waren. . Axel weigerte sich seitdem strikt auch nur in die Nähe eines Flughafens zu kommen. Als ihm das alles so durch den Kopf ging musste er sich sehr zusammenreißen, dass ihm keine Tränen hoch kamen, aber diese Blöße konnte und WOLLTE er sich nicht vor Lisa geben. Ihre hohe Stimme riss ihn sowieso grade wieder aus den Gedanken. „Hallo ? Ich brauche Flugdaten nach G E NU A!“, schrie Lisa in ihr Handy. „Haben sie etwas auf den Ohren, ich habe ihnen doch gesagt, dass wir nicht fliegen werden!“, schrie sie Axel wütend an. „Wer hat denn gesagt, dass ich mit ihnen Fliege?“, zischte Lisa leise zurück. Axel verdrehte nur genervt seine Augen. „Hallo ? HALLO ? HALLLLLOOOO?“, schrie Lisa in ihr Handy. Axel schaute sie fragend an. Lisa klappte daraufhin ihr Handy mit runter hängenden Kopf zu. „Akku leer“, gab sie klein laut von sich. Axel war nun sichtlich genervt und wandte sich von ihr ab. Wie konnte diese verdammte Frau ihn nur so wahnsinnig machen? Axel ließ sich neben Lisa auf der Motorhaube wieder und wartete auf seinen Sohn, der kurze Zeit später mit einer Mc Donalds Tüte ankam. Als er den Gesichtsausdruck seines Vaters sah, drehte er lieber schnell wieder um. „Ähm… Ich… muss noch etwas zu trinken holen“, log er schnell und sah zu dass er verschwand. Er kannte seinen Vater gut genug um zu wissen, dass er kurz davor stand in die Luft zu gehen. Es wäre zwar sicherlich lustig geworden, dabei zuzusehen, wie er Lisa anschrie, aber er ging lieber auf Nummer sicher und verschwand, da er sicher nicht seinen Kopf hinhalten wollte, wenn Lisa anfing zu kontern und das konnte sie, wie ihm schien sehr gut. Axel griff mürrisch in die Tüte und hielt Lisa einen Burger hin, während er seinen auspackte und begann zu essen. „Was ist das?“, fragte Lisa skeptisch und begutachtete das kleine Päckchen skeptisch. „Das ist ein Hamburger, normale Leute sagen dazu: NAHRUNG“, gab Axel als Antwort. „Wäre es nicht einfacher mich mit einem Handtuch zu ersticken?“, fragte Lisa und versuchte den Burger aus seiner Verpackung zu befreien. Axel schaute ihr dabei zu und musste gegen seinen Willen leicht grinsen. „Probieren sie doch erstmal?“, schlug er vor. Lisa tat ihm den Gefallen und biss leicht in den Burger hinein und kaute misstrauisch drauf herum. Nach einiger Zeit viel sie wie ein ausgehungert Wolf über den Burger her und schlang ihn beinahe ohne zu kauen hinunter. Axel schaute ihr verwirrt, aber belustigt dabei zu. „Da sind ja Mayo UND Ketchup drauf“, schwärmte Lisa. „Willkommen in der Realität!“, gab Axel zurück und bot ihr einen Platz neben sich auf der Motorhaube an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)