Ich war noch niemals in New York von abgemeldet (Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals) ================================================================================ Kapitel 2: Zeig mir den Platz an der Sonne ------------------------------------------ Kapitel 3: Zeig mir den Platz an der Sonne! Maria und Otto hatten die Nacht in einem billigen Hotel verbracht und waren froh, als der morgen endlich graute und sie sich auf den Weg ins Reisebüro machen konnten. Otto hatte bei alldem kein gutes Gefühl, aber er kam mit, denn er wusste, was Maria diese Reise bedeutete. Also betraten sie nun gemeinsam das Reisebüro und trugen der Verkäuferin ihr anliegen vor. Die Verkäuferin war ganz entzückt von der Idee des Rentnerpaares und bot ihnen sofort die Hochzeitsuite an. Doch dies zu einem Preis, den sich Maria und Otto niemals würden leisten könnten! Das Schiff war nur komplett ausgebucht… Es war nur noch ein Zimmer hinten bei den Schiffsschrauben übrig. Maria überlegte nicht lange und ließ das Zimmer sofort buchen. „Wie willst du das eigentlich bezahlen“, fragte Otto seine angetraute flüsternd. „Schicken sie die Rechnung an diese Adresse“, sagte Maria selbst bestimmt und gab der Verkäuferin einen Zettel in die Hand. Diese überflog kurz den Zettel… Schaute auf. Schaute noch einmal hin „DIE Lisa Wartberg? Ich denke, dass geht in Ordnung… Meinen sie es wäre möglich, dass ich ein Autogramm von ihr bekomme?“, fragte diese aufgeregt. „Handschriftlich und nicht gestempelt.“, gab Maria zurück. Die Verkäuferin war völlig verzückt „Handschriftlich“, seufzte sie. „Ihre Buchungsbestätigung“, sagte sie noch kurz und hielt Maria das schreiben hin, eher sie weiter ins schwärmen verfiel. Währendessen im Altersheim: Axel war sehr beunruhigt, wegen der Nachricht, die er gestern erhalten hatte. Jedoch versucht er es sich nichts anmerken zu lassen, da er heute seinen Sohn bei sich hatte. Es war sein Sohn aus erster Ehe und er bekam Florian nur jede 2. Woche im Monat zu sehen und er versuchte diese Zeit jedes mal so gut es ging zu genießen. Lässig lehnte er sich an den Schreibtisch der Altersheimleitung und verschränkte die Arme. Florian hatte sich währenddessen auf einem Stuhl niedergelassen und wartete nun mit seinem Vater auf das eintreffen von Frau Dünnbügel. Diese betrat auch nach einigen Minuten wütend das Büro. Und wollte grade etwas zu Axel sagen, als die Tür erneut aufgerissen wurde. Lisa Wartberg betrat das Büro. Sie hatte den Termin heute beinahe verschlafen und war dementsprechend gelaunt. Noch dazu hatte sie in einer halben Stunde eine Sendung zu geben und hatte nun absolut keine Zeit für lange Erklärungen. Sie war sowieso durch den gestrigen Abend auf das schlimmste gefasst. Sie schob sich an Axel vorbei und baute sich vor Frau Dünnbügel auf. „Okay… Fassen wir uns kurz! Irgend so ein Volltrottel blockiert mit seiner rostenden gelben Schrottkarre sämtliche Parkplätze vor dem Gebäude und ich stehe jetzt vor der Tür im absoluten Halteverbot, ich habe gleiche eine Sendung zu machen…“ „Jetzt holen sie erst einmal Luft!“, unterbrach sie Axel. „Ich weiß ja nicht wo sie ihre Kinderstube genossen haben, aber hier gilt immer noch: Wer zu erst kommt, kommt auch zuerst zu Wort“, warf Axel ihr an den Kopf und drängte sich wieder vor Lisa. „Wissen sie denn überhaupt wer ich bin?“, schnaubte Lisa. „Sie können sich gar nicht vorstellen WIE egal mir das ist“, gab Axel zurück. Sein Sohn Florian schoss währenddessen ungerührt vom Gespräch Fotos von Lisa. „Sie hätten vielleicht, bevor sie aus dem Haus gingen einmal in den Spiegel blicken sollen… Immerhin renne ICH nicht mit einem Lockenwickler im Haar durch die Straßen..“, gab Axel zu bedenken. Lisa fühlte sich verwirrt durch die Haare und zog schnell den Lockenwickler raus. Ihr war das ganze verdammt unangenehm und sie drehte sich schnell zu Frau Dünnbügel um, damit Axel nicht sehen konnte, wie sie rot wurde. „Also warum genau haben sie mich..“ „uns“, unterbrach Axel. „Also gut, warum haben sie UNS jetzt rufen lassen und bitte erklären sie schnell, ich habe keine Zeit….“, schnauzte Lisa die Heimleiterin an. „Sagen wir es so… Ihre beiden Eltern sind die zur Zeit unsere unangenehmsten Bewohner… Letzte Nacht haben sie sich aus dem Staub gemacht… Und haben diesen Abschiedsbrief hinterlassen.“, erklärte Frau Dünnbügel und hielt Axel den Brief hin. Lisa ließ sich nicht lange bitten und riss Axel den Brief sofort aus der Hand. „Sagen wir es so… Wenn ihre Eltern nicht innerhalb einer Woche wieder in den 4 Wänden unseres Heimes sind, dann werden ihre Heimplätze an Nachzügler vergeben und SIE können sehen wo sie ihre Eltern unterbringen. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Tag!“ sagte Frau Dünnbügel knapp und verschwand wieder. Axel konnte einfach nicht glauben, was er da eben gehört hatte und starrte die zugeschlagene Tür mit aufgeklapptem Mund fassungslos an. Florian konnte sich ein Lachen nicht unterdrücken, so hatte er seinen Vater noch niemals erlebt. „Na gut… Ich muss so schnell wie möglich in ein Reisebüro und herausfinden, welches Schiff sie genommen haben… Vorher gebe ich noch schnell mein Interview, dann hole ich meine Mutter von dem Dampfer runter und ich schaffe es noch rechtzeitig nach Köln, um den Fernsehpreis im Empfang zu nehmen…“ , ging Lisa laut denkend ihren Plan noch einmal im Kopf durch. Schnell rannte Lisa aus dem Büro und wollte in ihren Wagen springen. Doch als sie auf der Straße ankam musste sie feststellen, dass ihr Wagen abgeschleppt wurden war. Hatte sich denn wirklich ALLES gegen sie verschworen… Langsam ging sie ins Büro zurück und schaute Axel an. „Nehmen sie mich kurz mit? Und bilden sie sich JA nichts darauf ein…“, fauchte Lisa Axel hing immer noch seinen Gedanken nach, bis er von Lisa wachgerüttelt wurde. „Florian es tut mir wirklich sehr leid… Ich weiß wie sehr du dich jedes mal auf die Zeit mit mir freust und …“, versuchte Axel seinem Sohn zu erklären. „Ach ist schon okay Paps, dass ist die Gelegenheit die endlich mal etwas länger als die paar Tage zu Gesicht zu bekommen, also los Abflug!“, grinste Florian und schnappte sich das Handgelenk seines Vaters. Das er Lisa einfach im Raum stehen ließ, bemerkte er gar nicht. Sie stiegen ins Auto und wollten grade losfahren, als Lisa auf Highheels angestochert kam. Ohne zu fragen ließ sie sich hinten auf den Jeep nieder und gab wieder ihre Anweisungen. „Also zuerst ins Reisebüro und hoffen wir das dort alles schnell über die Bühne läuft und dann so schnell wie möglich ins Studio“, befahl sie in einem unmissverständlichen Ton. Axel seufzte nur, startete den Motor und fuhr los, während sein Sohn sich ins Fäußchen lachte. Florian wusste nur zu gut, dass sein Vater früher oder später explodieren würde und das könnte bei Lisa zu einem großen Spaß werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)