Ich war noch niemals in New York von abgemeldet (Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals) ================================================================================ Kapitel 1: Alles was gut tut ---------------------------- 2. Kapitel (alles was gut tut) Endlich war die Sendung beendet und Fred konnte sich endlich dem Brief widmen, den er kurz bevor er sein Haus verließ, erhalten hatte. Er überflog die Zeilen wieder und wieder, weil er einfach nicht glauben konnte und wollte, was dort geschrieben stand. Ihm stiegen beinahe die Tränen in die Augen, wie sollte er DAS nur Costa erklären? Nach kurzer Zeit hörte er diesen von draußen heranstürmen und fand sich in einer Umarmung wieder. Schnell versteckte Fred den Brief in seiner Tasche und erwiderte die Umarmung glücklich. „Was hast du dort?“, wollte Costa neugierig wissen. „Eine Mahnung… fürs zu schnell fahren…!“, erlog Fred schnell. „Aber du hast doch überhaupt keinen Führerschein!“ gab Costa zu gedenken. „Die blitzen neuerdings auch Fußgänger“, log Fred und hätte sich für diese dumme Lüge am liebsten selbst geohrfeigt… „Es ist dein Brief“, antworte Costa und ließ von seinem Freund ab. Fred seufzte leise und schaute Costa traurig an. Er wollte grade antworten, als Lisa hereingestürzt kam. „Super Sendung“, rief ihr Costa glücklich hinzu. Lisa ließ sich schwer seufzend auf ihren Stuhl vor ihrem Spiegel nieder. Fred trat besorgt etwas näher „Wie ist dein Date gelaufen Lisa?“, fragte er vorsichtig. „Wir haben einfach nicht zusammengepasst… Es war furchtbar!“, antwortete Lisa entschieden. Nun trat auch Costa näher und warf sich mit Fred viel sagende Blicke zu. Beide seufzenden und Fred begann sich um Lisas Haare und Make up zu kümmern. „Irgendwann findest du schon den richtigen!“, versuchte er sie auf zu bauen. „Tue ich eigentlich ständig… Nur sind sie schwul oder vergeben!“, gab Lisa traurig zurück. „Deine Sendung war heute übrigens der Hammer! 1,5 Millionen Fernsehzuschauer! Herzlichen Glückwunsch!“, versuchte Costa vom Thema abzulenken. „2 Millionen wären besser gewesen… Ich WILL diesen Fernsehpreis gewinnen… Und das kann ich nicht, wenn ich so Mitteldurchschnittlich bleibe!“, klagte Lisa. Fred und Costa seufzten beide traurig. „Lisa du musst dich entspannen! Mal zur Ruhe kommen, du bestehst nur noch aus Arbeit!“, Lisa warf Costa einen bitterbösen Blick zu. „Du hast recht, vielleicht sollte ich mal wieder meine Mutter im Altersheim besuchen…“, schlug sie sarkastisch vor. Der letzte Besuch endete darin, dass sich Mutter und Tochter wieder einmal in die Haare bekommen haben über Lisas Karriere. „Mutter… Ist das nicht die Person, die einmal im Jahr einen Termin bei dir hat!“, fragte Fred böse grinsend, weil er genau wusste, wie Lisa so etwas traf. „Bitte lasst uns jetzt nicht noch streiten… Der Tag war einfach zu anstrengend… Was haltet ihr davon, wenn wir heute einfach mal alle gemeinsam den Abend ausklingen lassen und in den Beauty Salon gehen?“, schlug Costa vor um die Situation etwas zu entspannen. Zu seiner eigenen Überraschung stimmten jedoch beide zu und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Fred und Costa genossen den Abend sichtlich und alberten die ganze Zeit herum. Lisa allerdings saß die ganze Zeit seufzend am Tisch und nippte an ihrem Coctail. Klar tat es ihr gut sich wieder einmal richtig verwöhnen zu lassen, aber irgendwie konnte sie einfach nicht zu ihrem inneren Frieden finden! Die Worte von Costa über ihre Mutter hatten Lisa tief verletzt. Sie machte sich schon lange Vorwürfe, aber sie war nicht die Person, die über irgendwelche Probleme reden konnte. Sie lief immer davon, dass war schon immer ihre Taktik gewesen! Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sie einfach nicht in der Lage war eine Beziehung zu führen. Sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen, weil sie Fred und Costa diesen gemeinsamen Abend nicht verderben wollte. Sie beneidete die beiden wirklich. Sie schienen immer so sorglos… Sie sehnte sich nach jemanden, mit dem sie ihre Probleme teilen konnte, einfach jemand in deren Arme sie sich werfen konnte, wenn sie sich schlecht fühlte, aber würde sie jemals auf eine solche Person treffen ? War sie inzwischen nicht viel zu alt geworden für solch albernde Träume? Nach einiger Zeit holte das klingeln ihres Handys sie aus ihren Gedanken. Sie entschuldigte sich kurz und ging ans Telefon. Es war das Altersheim… Es gab wohl eine wichtige Mitteilung… Sie sollte sich morgen Vormittag dort melden… Genau zu dieser Zeit fand jedoch auch ein Interview im Studio statt. Sie versuchte zu drängen und wollte wissen, worum es sich bei der Mitteilung handelte. Jedoch wurde am anderen Ende bereits wieder aufgelegt. Dieses Mal konnte sie ihre Fassade, der ewig starken Frau nicht aufrecht halten. Sie ließ sich schwer seufzend neben Costa fallen. Was ist geschehen? Ist ihrer Mutter etwas zugestoßen? Lisa würde es sich nie verzeihen… Warum konnte diese merkwürdige Frau am Telefon keine weitere Auskunft geben? Sie konnte sich nicht beherrschen und eine einzelne Träne lief Lisa die Wange hinunter… Wann hatte sie zuletzt geweint? Sie konnte sich nicht erinnern… Denn für sie sind Gefühle ein Tabu. „Lisa?“, fragte Costa besorgt. So hatte er seine Chefin niemals zu vor erlebt. Auch wenn sie immer die unnahbare spielte, wusste er doch, dass es einfach nur aufgesetzt sein konnte… SO stark war einfach niemand… Drum so besorgter schien er, als er diese Träne sah. Lisa weinte? Und noch dazu in der Öffentlichkeit? Fred und Costa nahmen Lisa in den Arm „Es ist nichts…“, log Lisa „Ich muss jetzt los..“, sagte sie und wollte schnell aufstehen. Doch sie hatte die Rechnung ohne Fred und Costa gemacht. Diese hielten sie am Handgelenk fest und zwangen sie dazu ihnen in die Augen zu schauen. „Was ist los?“, fragte Fred ernst. „Ich… Ach… Ihr versteht es nicht…“, versuchte Lisa hervorzubringen. Sie versuchte den Blicken ihrer Stylisten auszuweichen, doch es gelang ihr nicht so wirklich… Sie kannte die beiden gut genug um zu wissen, dass es hoffnungslos war jetzt noch etwas anderes zu sagen, als die Wahrheit… Sie wollte ihre Tränen wenigstens zurückhalten, um noch ihr letztes bisschen Würde zu behalten. „Wenn du es uns nicht erzählen kannst, wem dann?“, gab ihr Fred zu bedenken. „Lisa wir kennen dich gut genug um zu wissen, dass du endlich einmal über deine Gefühle reden MUSST! Wir sind hier alleine… Lass deinen Tränen ruhig freien Lauf… Wir fangen dich doch auf und sind immer für dich da!“, versuchte Costa ihr das Geheimnis zu entlocken. Lisa schwieg eine lange Zeit… Sie wusste nicht was sie tun sollte… Ihre Tränen rannen ihr die Wangen hinunter… Was geschah mit ihr? So kannte sie sich selbst nicht einmal… Wieso konnte sie sich verdammt noch einmal nicht beherrschen… War es richtig ihren engsten vertrauten etwas aus ihrer Gefühlswelt zu erzählen, oder würde sie bloß ausgelacht werden? Costa strich ihr sanft über den Rücken und die beiden Freunde warfen sich besorgte Blicke zu. „Lisa… Egal was es ist… Auch wenn du nicht reden willst… Du weißt, dass wir IMMER für dich da sind…“, versuchte Costa Lisa zu beruhigen. Lisa schaute ihm tief in die Augen und begann zu schluchzen. Sie konnte einfach nicht mehr… Die einst so starke Frau zerbrach an so einer dummen Nachricht aus dem Altersheim. Sie vergrub tief ihren Kopf an der Schulter ihres schwulen Freundes. Fred begann ihr sanft durch die Haare zu fahren um sie etwas zu beruhigen. Doch nichts half. Lisa war klar, sie MUSSTE jetzt mit der Sprache rausrücken, sonst würde sie den Bogen überspannen… Sie wusste, dass Fred und Costa nicht eher ruhe geben würden, bis sie die ganze Wahrheit erzählt hatte, also begann Lisa unter schluchzen den beiden alles zu erzählen, was sie bedrückte…. Fred und Costa hörten ihrer Freundin geduldig zu. Sie konnten nicht fassen, was sie dort von Lisa erfuhren? Aber es erleichterte beide, dass sie nun endlich die Bestätigung dafür erhielten, dass selbst Lisa Wartberg nichts weiter als ein Mensch war! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)