Ein glücklicher Un-und Zufall von Hikari- (Einfach mal zum Quälen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So, viel Spaß ^^°° *Rriing riing* Ohh, scheiß Wecker, wieso muss der immer so früh klingeln? Ich stehe auf. In einer Stunde muss ich in der Schule sein, aber zum Glück sind in 2 Wochen Sommerferien. Dann ziehen wir um, zurück nach Finnland. Seit 9 Jahren lebe ich in Deutschland und habe es hier nie richtig gemocht. Ich lege eine CD in den Player um wach zu werden, Into von The Rasmus. Das ist ihre neuste CD. Ich kenne die Gruppe, weil ich jede Sommerferien bei meiner Tante in Finnland verbracht hab. Sie wollen bald versuchen, mit F-F-F-Falling auch hier in Deutschland berühmt zu werden. Ich ziehe mich an und gehe nach unten. Meine Eltern und meine kleine Schwester, Astrid, 9 Jahre, frühstücken schon. „Hallo Siina, kommst du auch endlich? Und mach morgen deine Musik nicht so laut an, das ist ja nicht zum Aushalten“ begrüßt mich meine Mutter. So laut ist sie nicht, man kann sie nur hier unten hören, da alle Türen offen stehen „Hyvää huomenta“ sagt meine Höflichkeit. Ich setze mich an den Tisch und beginne zu essen. „Schreibst du nicht heute eine Deutscharbeit? Ich hab gestern eine Notiz in deinem Hausaufgabenheft gefunden!“ fragt Astrid herausfordernd Kannst du nicht einmal die Klappe halten und nicht in meinen Sachen rumschnüffeln? „Tja, so spielt’s Leben“ antworte ich. „Hast du denn gelernt?“ fragt mein Vater Meine Güte, wir ziehen doch bald um und da hab ich kein Deutsch mehr! „Joa, ein wenig, genug um keine allzuschlechte Note zu schreiben“ „Das hört sich ja nicht gerade viel versprechend an“ bemerkt meine Mutter. „Ich werd’ das Kind schon schaukeln“ antworte ich fröhlich. 10 Minuten später habe ich es überstanden und mache mich zur Schule fertig. Ich sag noch „ Näkemiin!“ und schon bin ich weg, zum Schulbus. Nach etwas mehr als einer halben Stunde bin ich bei der Schule und steige aus. Das wird auch ein Vorteil, wenn wir nach Finnland gehen, wir ziehen nämlich nach Helsinki und da wird es keine halbe Stunde mit dem Bus sein, da ich in’nem kleinen Kaff wohne, man könnte es „Kleinkleckersdorf“ nennen. Auf dem Schulhof treffe ich meine Freunde, ne, Freunde sind es nicht wirklich, Klassenkameraden kann man eher sagen. Sie heißen Sarah und Regina. Wir plaudern noch ein wenig, da dongt es auch schon. Bei den Schultüren ist es wie immer dasselbe: Alle wollen als erster rein, wieso frag ich mich des Öfteren, sind die so begierig in die Schule zu kommen?? Die ersten beiden Stunden schrieben wir die Deutscharbeit. Ich glaub, die hab ich doch voll in den Sand gesetzt. Die nächsten vier Stunden sind, bis auf Englisch und Mathe (ja, Mathe) schrecklich wie immer. Die Fächer mag ich wahrscheinlich auch nur, weil wir eine super Lehrerin haben, die diese unterrichtet. In Englisch haben wir unsere letzte Arbeit wiederbekommen: 1-. Das bessert meine Laune total. Ich fahr nach hause und während ich von der Bushaltestelle zu unserem Haus laufe, singe ich laut „Madness“ und „Chill“. Manche, die auch das Pech haben, in unserem Dorf zu wohnen, schauen mich an, als ob sie noch nie ein fröhliches Mädchen gesehen haben. Zuhause sag ich erstmal „Terve, mum!“ und bring erstmal meine Schultasche nach oben und esse dann. „Ich hab ne 1- in Englisch“ sag ich stolz „Super, wird deine Deutscharbeit auch so gut?“ „Ne, glaub ich nicht so wirklich“ „Du hättest mehr lernen sollen, nicht“ „Das hätte nichts gebracht, das weiß ich“ „Na wenn du das weißt...“ „Ich mach jetzt Hausaufgaben!“ „Siina, wenn du fertig bist, sieh erst nach, ob Astrid mit ihren Hausaufgaben fertig ist bevor du wieder laut Musik anmachst“ „Okey dokey“ Die Hausaufgaben sind schnell erledigt und ich frag meine Schwester, wie weit sie denn ist. „Ich fang gleich an“ ist die Antwort. Wie kann man eigentlich nur so doof sein? Ich mache den Computer an und höre erst einmal Musik mit Kopfhörer. Dann gehe ich ins Internet und sehe nach, ob’s irgendwo etwas Interessantes gibt. Dann kommt meine Schwester und eröffnet mir: „Ich bin fertig“ Na endlich „Danke“ ruf ich ihr hinterher Jetzt höre ich meine Musik auch laut und singe wieder mit, auch wenn sich das meiner Meinung nach ziemlich schräg anhört. Mein liebstes Hobby nach Musik hören ist Bassgitarre spielen. Ich kann alle Lieder von TR auswendig (Anm. d. Aut.: Klar...) und sogar einigermaßen gut. Vielleicht finde ich in Finnland eine Band, in der ich spielen kann. Irgendwann essen wir dann zu Abend und ich gehe um 21:15 ins Bett und höre noch etwas Musik. Das geht die nächsten 2 Wochen so weiter und in der Deutscharbeit bekomme ich eine 4-. Das gab erstmal etwas Stress, aber ich hab es durch eine am gleichen Tag zurückbekommene Mathearbeit (2+) ausgebessert. Am letzten Tag, als wir die Zeugnisse bekommen haben, hab ich dann der Klasse gesagt, dass ich wieder nach Finnland ziehe und alle haben mir (manche etwas Halbherzig) „Auf Wiedersehen“ gesagt. Mein Zeugnis hat bei meinen Eltern eine kleine „zerissenheit“ hervorgerufen, Franze und Deutsch 4, Englisch und Mathe 1. Das muss mir erst mal einer nachmachen. Jetzt geht es an das große packen und ich muss viele Sachen in Deutschland lassen, da man bei einem Umzug von so großer Entfernung nicht 10 mal fahren kann, sondern alles beim 1. Mal mit muss. Eine Woche nach Schulschluss fahren wir los. Ich hab mich vorher noch von meinen Klassenkameradinnen am Telefon verabschiedet. Langsam wird mir irgendwie hibbelig, ich freu mich schon total. „Na, freust du dich schon“ fragt meine Mutter Ach, wie ich diesen Satz hasse! „Joa, sonst würde ich ja lieber hier bleiben.“ „Ich will aber hier bleiben, ich will nicht nach Finnland“ sagt meine kleine Schwester trotzig „Du warst ja seit 4 Jahren nicht mehr da, weil du ja keine Lust hattest, zu unserer Tante zu fahren, kein Wunder, dass dir Finnland so fremd ist“ antworte ich neckend „Du bist blöd“ ist alles, was meine Schwester rausbringt. Die ganze Fahrt schweigen wir uns an und hören Musik. Astrid hört liebend gerne DSDS und Alexander, das ist zum Kotzen während ich TR und Linkin Park höre. Als wir abends in Rostock auf die Fähre nach Helsinki, ist Astrid schon eingeschlafen. Ich übernehme sehr gerne die Aufgabe sie zu wecken, in dem ich rufe „Guck ma, da sind Juliette und Alexander!!“ „WAS, WO?“ „Was für ein guter Wecker ich doch sein kann hehe“ „Man, du bist blöd“ Anscheinend ihr neuer Lieblingssatz: Du bist blöd. Wir schlafen auf dem Schiff und ich stehe schon früh am Morgen auf dem Deck und halte Ausschau nach Finnland. Nach einer halben Stunde sehe ich, was ich gesucht hab: eine schmalen Landstreifen am Horizont. Bisher war es mehr Morgendämmerung, aber jetzt geht die Sonne auf. Ein wunderschönes Bild. Da wurde ich von dem Klingeln meines Handys unterbrochen (Anm.d.Aut: funzt das da draußen eigentlich??). „Ja“ „Siina, wo bist du?“ Wer würde sonst jetzt stören außer meiner Mutter? „Ich stehe an Deck und schaue mir den Sonnenaufgang an. Kommt doch auch hoch!“ „Ok, aber jag uns nie wieder so einen Schreck ein, als ich dein leeres Bett gesehen habe...“ „Bis gleich“ Ich lege auf Tja, jetzt hab ich das Deck nicht mehr für mich allein. Genau 4 Minuten später war der Rest meiner Familie bei mir. Nach weiteren zwei Minuten quengelt Astrid: „Können wir nicht reingehen? Ich hab Hunger.“ „Warte noch 10 Minuten“ sagt meine mum. „Nee, ich hab ganz großen Hunger, ich will etwas zu essen.“ „Ich geh dann schon mal rein und wir essen“ sagt mum mit leicht genervtem Unterton „Ich komm auch schon mal mit, du kannst ja hier bleiben, Siina, und gleich nachkommen“ sagt mein Vater. „Ok!“ Jetzt bin ich wieder allein. Oder auch nicht! Eine ziemlich große Reisegruppe älterer Damen und Herren kommt an Deck „Schaut euch die schöne Sonne an!“ sagt eine Frau, deren Haut 10-mal zu groß für ihren Körper war. „Lasst uns Fotos machen“ sagt ein Mann. „Wie findest du diesen Sonnenaufgang“ fragt mich die Frau mit der zu großen Haut. „Minä en ymmärrä“ antworte ich (dt.: Ich verstehe nicht.) Ich hatte keine Lust, mich mit diesen Touris zu unterhalten. „Eine Finnin!“ ruft sie Jetzt fotografieren sie mich wahrscheinlich als wäre ich ein außergewöhnliches Tier im Zoo. Ich hab jetzt genug und gehe zu meinen Eltern. Da wir uns in der Familie meist auf Finnisch unterhalten, hab ich die Sprache zwischen den Sommerferien nicht vergessen. Die Reisegesellschaft für uralte Touris kam nach 6 Minuten. Ich seufzte hörbar auf und einer der Opas machte doch wirklich ein Foto von mir. Wenn sie nach Finnland fahren, kann er ja gar nicht mehr den Finger vom Fotoapparat heben, ansonsten könnte es sein, dass er einen Finnen verpasst *g* Nach einigen Minuten verlassen wir den Speiseraum wieder und ich gehe wieder an Deck. Wiederum einige Minuten später kam die Reisegruppe wieder hier hin Verfolgen die mich oder was ist los? Ein Reiseführer, ein ca. 27 Jähriger, nicht schlecht aussehender Mann, kam auf mich zu. „Do you live in Helsinki“ fragt er mich „Yeah, I do. Do you like to guide these tourists? They’re looking much older than you.“ „It’s just a job, because I can’t get another. And you can see the world“ „I think you’re right. It was just a little bit curious!“ „Well, I have to leave now and inform the tourists a bit“ sagt er und lächelt. Ist ja lustig. Nun konnte man auch schon die Stadt sehen und einige kleine Fischerboote waren schon hier draußen. Manchmal grüßten die Leute auf den Booten und zumindest ich winkte zurück. Dann kam der Hafen in Sicht und die Aufregung legte von neuem los. Ich gehe zu meiner Familie zurück und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu unserem Auto. Astrid isst noch eine Banane, die sie vom Frühstück dabei hatte. Wir sahen sie zufällig alle auf einmal an. „Ess-ich so schön?“ fragt sie ärgerlich. „Ich find nicht, dass Essig so schön ist“ antwortet mein Vater belustigt. Alle lachen. Wir steigen ins Auto und nach einigen Minuten fahren wir langsam los, nachdem die Autos vor uns losgefahren sind. (*g*) Etwas später sind wir bei unserem neuen zu Hause angekommen. Es ist ein Einfamilienhaus aus dunkelbraunem Holz und steht am Rand vom Strand, nicht fern von der Innenstadt. Ca. 4 m. Rasen an den Seiten, ca. 6 m. hinterm Haus und 2 m davor. Um das Haus herum waren insgesamt 10 Tannen verteilt. Das Grundstück wurde von einem hüfthohen Holzzaun umgeben und zur Meerseite gab es ein Tor, so dass man in wenigen Sekunden am Meer war. Es war traumhaft. Im Haus war es hell und freundlich und ebenso hell und freundlich eingerichtet. Mein Zimmer war in der oberen Etage und hatte ein Dachfenster. Es war in einem warmen Orange- ton tapeziert und einigermaßen groß. Ich wusste sofort, dass ich mich in diesem Haus wohl fühle, es gibt fast keinen Stadtlärm und man hört das Meer rauschen. Ich freue mich auf diesen neu beginnenden Lebensabschnitt. Am selben Nachmittag mache ich noch (mit meiner Schwester) einen Spaziergang durch unsere neue Nachbarschaft. Wir sehen einige Leute die entweder im Garten arbeiten oder zusammen sitzen und quatschen oder auch welche, die, wie wir, einen Spaziergang machen. Immer wenn wir jemanden sehen, sagen wir: „Hyvää päivää!“ Uns wird dann auch immer geantwortet. Man darf’s sich mit seiner neuen Nachbarschaft nicht zu schnell verscherzen, also muss man höflich und nett sein. Als wir fast wieder zu Hause sind, hören wir einen Streit. „Ich will aber zum The Rasmus Konzert!“ „Du wirst da nicht hingehen, solange du so schlechte Noten in der Schule schreibst.“ „Ich kann doch nichts dafür wenn die Lehrer mich nich abkönnen!“ „Du kannst ja an einem anderen Tag dahin, in einem halben Jahr oder so.“ „Ich will da aber jetzt hin. Wer weiß, ob die in einem halben Jahr noch hier wohnen wenn sie in Deutschland erfolg haben.“ Das muss ich jetzt mal einbringen: 5 Tage bevor wir gefahren sind, haben sie F-F-F-Falling raus gebracht und bisher ist es nicht unter den 50 meistverkauften Platten(leider!) „Ich hab es dir gesagt: du gehst da jetzt nicht hin und damit basta!“ „Das ist...Das ist... gemein!“ Ein Mädchen in meinem Alter kommt aus der Haustür gestürmt und scheint zu weinen. Ich gehe zu ihr. „Moi! Mitä kuuluu? (Wie geht’s)“ „Moi, kiitos, hyvää“ „Das glaub ich dir nicht. Du würdest nicht weinen.“ „Das ist alles so gemein, aber wer bist du?“ „Minä olen Siina und das ist meine Schwester Astrid.“ Ich deute auf jene. „Aha, minä olen Lena.“ „Emm, ich hab eben deinen Streit da gehört und falls ich dich beruhigen kann: In Deutschland sind sie nach 5 Tagen immer noch nicht unter den 50 meistverkauften Platten der Woche“ „Woher weißt du das?“ „Ich komme grad daher, wir lebten 9 Jahre dort und davor 6 in Tampere.“ „Ah, auf welche Schule wirst du gehen?“ „Auf die Janne-Hanssen-Schule.“ „Da bin ich auch, vielleicht kommen wir ja in dieselbe Klasse!“ „Ja, vielleicht. Wir müssen jetzt weiter, also, hei, hei! „Hei, hei“ Die ist ja ganz nett. Zu dem The Rasmus Konzert zu gehen wär nicht schlecht, aber das ist bestimmt jetzt schon ausverkauft, von daher... Am nächsten Tag sehe ich sie noch mal und wir verabreden uns für Morgen. Am darauf folgenden Tag treffen wir uns und sie zeigt mir Helsinki. So geht das die ganzen Ferien weiter. Wir sehen uns fast jeden Tag und werden Freunde. Die Tage verstreichen und das Konzert leider auch, aber es ist nicht so schlimm für Lena, da sie mich hat, hat sie gesagt. Ich hab auch noch mal eine meiner Kameradinnen aus Deutschland angerufen und die meinte, TR hätten immer noch keinen Erfolg, nach 5 Wochen, da hat sich Lena gefreut. Irgendwann waren dann plötzlich die Ferien zu Ende und wir mussten wieder zur Schule. Ich gehe mit Lena zusammen zu meiner neuen Penne, die nur 10 Minuten zu Fuß von zu Hause weg ist. Auf dem Schulhof stellt Lena mich einigen Leuten aus ihrer Klasse vor, Hannes, Rudi, Anna und Magda lerne ich so kennen. Sie sind ziemlich nett, nach meiner ersten Beurteilung. Dann gongt es und ich mache mich mit Lena, die mich begleiten wollte, auf zum Sekre. Dort angekommen werde ich schon begrüßt: „Hyvää huomenta, du musst Siina sein, richtig?“ „Jap!“ antworte ich „Gut. Du bist in der 9 c von Herrn Lunii.“ „Das ist meine Klasse“ sagt Lena. „Gut, dann lass uns mal losgehen“ antworte ich schon fast begierig. In der Klasse ist es so wie in jeder, wenn der Lehrer noch nicht da ist: laut! Hannes, Rudi und die anderen beiden Mädchen kommen zu uns, sie sind auch in dieser Klasse. „Dann bist du also jetzt bei uns, willkommen im Irrenhaus!“ sagt Rudi ganz ernst „Ahh, ich glaube aber nicht, dass dieses Irrenhaus so schlimm ist, wie das aus dem du ausgebrochen bist!“ scherzte ich. „Menno, du bist gemein“ sagt er und verzieht eine Schnute. Wir können alle nicht anders und lachen los. „Ihr seid alle gemein!“ Er fängt auch an zu lachen. Dann kommt der Lehrer, erste Stunde Mathe bei Herrn Saalo. Lehrer: „Hyvää huomenta!“ Schüler: „Hyvää huomenta!“ „Ahh, wir haben ein neues Gesicht in der Klasse, stellst du dich mal bitte vor?“ fragt er nett. „Minä olen Siina, bin 15 Jahre alt und habe die letzten 9 Jahre in Deutschland verbracht. Ja, das wars erst mal!“ „Ahh, schön. Nun machen wir mit den Strahlensätzen weiter!“ Wie oft will der noch Ahh sagen? In den anderen Stunden ist es so ähnlich, in den Pausen lerne ich die ganze Klasse kennen. Einige Wochen später kommt Lena an einem Sonntag ganz aufgeregt zu mir. „Ich hab was herausgefunden!“ „Was??“ „Demnächst geben The Rasmus ein Konzert hier in Helsinki!“ „Super!! Hast du schon Karten?“ „Ne, aber ich hab bei einer Zeitschrift ein Preisausschreiben mitgemacht und da kann man zwei Backstagekarten gewinnen! Stell dir vor, wir gewinnen!“ „Das ist so unrealistisch, das stell ich mir mal lieber nicht vor.“ „Sei doch nicht so pessimistisch, wir werden gewinnen, ich hab so das Gefühl!“ „Wen nimmst du denn mit??“ „Dich natürlich, bist du blöd oder tust du nur so?“ „Man kann doch mal Fragen“ lache ich. Drei Tage später treffen wir uns erst in der Schule und sie sagt: „Rat mal, warum ich so fröhlich bin!“ „Du hast gewonnen...?“ „JA, wir haben gewonnen, wir treffen The Rasmus!“ „Cool, ich wollte immer schon mal Eero fragen, wie er bei der einen Stelle, die ich dir mal gezeigt hab, den Bass hinbekommt, ich schaff das nie.“ „Oh, du denkst immer nur an das eine: deine Bassgitarre! Du bist so beschränkt! Hehe!“ „Ich bring dich gleich um!“ quetsche ich unter meinem Lachanfall vor. „Hilfe!“ lacht sie sich ebenfalls schrott. Nach 2 Wochen, die für uns vor Aufregung kaum zum Aushalten waren, war es Samstag, der lang erwartete Samstag. Wir standen erst um 12 Uhr mittags auf, damit wir heute Abend etwas länger wach sind. Wir duschen uns und fangen an uns zu überlegen, ob wir wirklich das anziehen sollten, was wir uns ausgeguckt haben. „Natürlich ziehen wir die an!“ sage ich überzeugt. „Findest du die nicht ein wenig langweilig...?“ „Ich find sie normal!“ sage ich und ziehe mir das T-Shirt an, das ich heute Abend tragen wollte, ein einfaches, rotes mit schwarzer und dunkelblauer Aufschrift. „Wenn du meinst..., du übernimmst aber die Verantwortung dafür, falls jemand etwas sagt!“ „Geht klar“ sage ich und mache den Knopf der schwarzen Jeans zu. „Bist du schon aufgeregt?“ frage ich. „Oh man, ich bin fast am Zerspringen vor Aufregung. Und du?“ „Nich ganz so schlimm, aber ich freu mich auch sehr!“ Wir essen noch etwas und um 14 Uhr machen wir uns langsam auf den Weg zur Halle, die nur 40 Minuten zu Fuß von uns entfernt ist, was wir auch gehen wollten. Am Abend werden wir nach Anruf abgeholt, wir müssen also nicht noch nachts durch Helsinki laufen. Um Punkt 14:42 waren wir an der Halle und bis auf ein paar gelangweilt rumstehende Groupies war noch niemand da. Wir würden zwar auch dazuzählen, aber wir durften wegen des Backstagepasses, der mit der Post gekommen ist, schon in den Backstage(ach nee)bereich. Wir werden zu einem Raum gebracht, in dem sich eine Redakteurin der Zeitschrift bei der Lena gewonnen hatte befindet. „Hallo, da seid ihr ja, ich bringe euch dann jetzt mal zu den Jungs, die erwarten euch schon sehnsüchtig!“ Ich flüstere zu Lena: „Wer’s glaubt wird selig!“ Sie fängt an zu kichern „Da magst du wirklich Recht haben.“ Die Redakteurin fühlt sich angesprochen und lächelt. „So, da wären wir, ich lass euch jetzt allein!“ Sie geht. Ich sag zu Lena: „Sehr nett, jetzt stellt sie uns nicht einmal vor!“ „Tja, müssen halt alles alleine machen.“ Wir machen die Tür auf. Die Jungs bemerken uns zuerst nicht, da sie seitlich zur Tür sitzen und wir diese sehr leise geöffnet haben. Wir sagen fast im Chor: „Moi Jungs!“ Aki fällt vor Schreck das Glas Wasser, aus dem er getrunken hatte, aus der Hand und Eero, der ein wenig wackelig saß, kippt nach vorne und fällt mit der linken Hand in die Glasscherben von Aki. „Was zum Teufel...!“ ruft Pauli. „Tut uns leid, wir wollten euch nicht erschrecken“ entschuldigt Lena uns. „Oh, aua“ hört man von Eero. „Was hast du gemacht?“ fragte Lauri. „Ich bin in die Glasscherben von Aki gefallen“ Ich bin schon an seiner Seite. „Das sieht schlimm aus. Habt ihr hier einen Verbandskasten?“ sage ich. „Hab ihn schon geholt!“ sagt Aki. „Gut, gib mir mal die Flasche da und den Verband.“ Nach zwei Minuten habe ich die Wunde gesäubert und den Verband angelegt. „Woher kannst du das?“ fragt Lena. „Ich war früher mal eine Zeit lang beim Deutschen Roten Kreuz. Da haben wir so was gelernt“ antworte ich. „Du solltest aber noch zum Arzt gehen, Eero!“ rate ich ihm. „Ja, aber was soll heute Abend aus dem Konzert werden, wie heißt ihr überhaupt?“ „Ich bin Lena!“ „Und ich Siina“ antworten wir. „Aha, und wie stellt ihr euch das jetzt vor?“ sagte Lauri verärgert. Ein oder zwei Minuten schweigen. Dann: „Siina, du hast doch mehr als einmal gesagt, dass du alle Lieder auf Bassgitarre spielen kannst. Spring doch für Eero ein!“ schlug Lena vor „Du spinnst wohl, ich kann die Lieder zwar einigermaßen, aber nicht so gut.“ „Also, wenn du mir was vorgespielt hast, hat sich das ein wenig anders als schlecht angehört!!“ „Du kannst also Bassgitarre?“ fragt Lauri Blitzmerker! „Jaaa, aber...!“ „Nix aber, dann kannst du ja heute Abend für Eero einspringen!“ entscheidet Pauli. Ich mache ein etwas gequältes Gesicht. „Guck nicht so, wenn ihr mich schon halb umbringst, kannst du das doch mal tun!“ „Da hab ich jetzt wohl keine Wahl mehr, was?“ „Nee!“ kommt es aus 5 Mündern gleichzeitig. „Du sei mal ruhig!“ neckte Lauri Lena. „Du musst gleich Test-Groupie spielen, beim proben. Das ist eine schwere Aufgabe!“ sagte Aki mit gespieltem Ernst. „Ok, mach ich doch gerne!“ Nachdem wir noch 10 Minuten geredet haben über ganz normale Sachen wie Lieblingsmusik usw. machen wir uns ans proben, das ja eigentlich Soundcheck ist, aber unter diesen Umständen ist es gleichzeitig das aufeinander Einspielen. Nach dem ersten Lied, F-F-F-Falling ist die Band ziemlich erstaunt. „Nach dem, was du uns gesagt hast, hätte ich jetzt gedacht, du wärst schlechter, aber du bist bestimmt so gut wie ich!“ lobt Eero. „Find ich auch!“ stimmt Lauri ihm zu. „Danke für die Blumen!“ antworte ich geschmeichelt. „SIINA, ICH WILL EIN KIND VON DIR!“ ruft Lena in dem Moment. „Ach nee, geht ja gar nicht. Groupies haben’s schon schwer!“ Wir lachen uns schrott. „Na dann lass uns jetzt mal weiterspielen“ bringt Pauli grad noch so unter seinem Lachen hervor und beruhigt sich dann. Wir folgen seinem Beispiel, fangen dann aber vor lauter Ernst wieder an zu Lachen. Nach 2 Minuten hat es sich vollends ausgelacht und wir beruhigen uns diesmal wirklich. Dann spielen wir noch Bullet, Swimming with the kids, Small town, Everyday, Help me sing , Heartbreaker, Chill, Madness, Liquid, Smash, One & Only und zu guter Letzt noch mal Falling. Das ist genau die Reihenfolge wie wir gleich spielen werden. Die Zugabe muss auch geprobt sein, also spielen wir noch Someone else, jetzt war eigentlich der neue Song Days vorgesehen, aber da ich den noch nicht kenne, spielen wir nach meinem Wunsch City of the Dead und als allerletztes kommt Last waltz. Nachdem wir dabei unseren Spaß hatten, gehen wir für nur 1 ½ Stunden zurück in den Raum, in dem sich Eero eben verletzt hatte. Ein Arzt wartet dort schon. „Woher kommt der Arzt denn auf einmal?“ fragt Pauli erstaunt. „Ich bin heute Abend für ihre ohnmächtigen Fans da, aber nachdem mich dieses Mädchen eben angesprochen hat, dass einer von euch sich verletzt hat, bin ich ihr gefolgt. Was ist denn los?“ erzählt er nett. „Ich hab mich eben geschnitten“ erläutert Eero. „Aha, dann zeigen sie mir das mal bitte.“ Eero zeigt seine linke Hand. „Die ist ja sehr gut verbunden.“ „Das hat Siina hier gemacht!“ sagt Lauri, als ob er stolz darauf wäre. Komischer Vogel, wirklich. „Ah, dann schauen wir uns das mal an.“ Der Arzt nimmt eine Lupe heraus und untersucht die Wunde. Ab und zu nimmt er mit der Pinzette den ein oder anderen kleinen Glassplitter aus seiner Hand. Dann legt er wieder einen Verband an. „So, das wär’s. Morgen sollten sie den Verband noch einmal wechseln und übermorgen noch einmal zu ihrem Hausarzt gehen, damit er es noch einmal nachprüft.“ „Wie lange werde ich nicht mehr Gitarre spielen können?“ fragte Eero schon fast sorgenvoll. „Die nächste Woche sollten sie das ganz unterlassen, danach die Woche nur ein wenig, aber nicht 1 ½ Stunden am Stück. Näheres wird ihnen aber erst ihr Hausarzt übermorgen sagen können.“ „Ok, danke. Näkemiin.“ „Näkemiin“ „So, Siina, jetzt weißt du, was du nächstes Wochenende zu tun hast. Wir haben einen Auftritt in Tampere. Zum Glück machen wir gerade keine Tour“ sagt Aki. „Das trifft sich gut, nächstes Wochenende bin ich bei meiner Tante, die da wohnt.“ Dann geht Lauri weg, um sich die Haare zu machen, damit die die 1 ½ Stunden auch so stachelig überstehen. Wir machen uns auch fertig, nachdem uns ein Kabeltyp erzählt hat, dass die Vorgruppe schon angefangen hat. Wir sind schnell fertig und hinterlassen Lauri, der immer noch nicht wieder da ist, eine Nachricht, dass wir uns die Vorband ansehen. Also gehen wir 5 zur Bühne. „Wie heißt die Band da? Die kenn ich gar nicht“ fragt Lena. „Weiß ich auch grad nicht, ich hab’s mal gewusst, aber ich find die nicht besonders“ antwortet Pauli. „Ich auch nicht so!“ pflichtete ich ihm bei. Als diese „Band ohne Namen“ (*g*) bei ihrem vorletzten Lied war, kommt etwas blondes und stacheliges um die Ecke. Ich brauche ne Sekunde um zu realisieren, wer das ist: Lauri hat den Ausgang vom Bad gefunden. „Du kommst auch noch!“ sagt Eero, „ich dachte schon, ich müsste nun alleine singen.“ Mit einer verletzten Hand kann man ja noch singen, das macht der Eero natürlich auch. „Quatsch kein Scheiß!“ sagte Lauri ein wenig geknickt, „ich muss halt schön aussehen, sonst...“ „...sonst laufen dir die Groupies in Scharen davon!“ ergänzte ich lachend. „Aber du bleibst ja hier, für die nicht- Groupies müssen wir ja noch zu ende spielen.“ „Natürlich, ich bin ja kein Groupie!“ „Ne, du bist eine Erschreckerin, die sind fast noch schlimmer!“ neckte er mich „Ich bring dich gleich um, dann muss Eero doch alleine singen!“ „Ist ja gut, schlagt euch nicht die Köpfe ein!“ sagt Aki lachend. „Maul halten, Hattu!“ sagt Lauri. „Ne, tu ich nicht, da du sonst nicht merken würdest, dass die Vorgruppe schon weg ist und die Bühne für uns umgebaut wird. Wie machen wir das gleich, geht Siina gleich mit auf die Bühne?“ „Ja, das ist am einfachsten“ beschließt Pauli. „Gut“ ist alles, was Aki dazu noch sagt. Dann ist es so weit: wir müssen auf die Bühne während sich Lena unten in die Menge geschlichen hat. Also springen (gehen) wir auf die Bühne: zuerst Lauri, dann Aki, Pauli, Eero und als letztes ich. Hier oben, vor der vollen Halle, ist einem irgendwie mulmig zu Mute. Die Menge, die eben noch gekreischt hat, ist plötzlich, als sie mich gesehen haben, ziemlich ruhig geworden und man hört ein Gemurmel. Dann geht Lauri an’s Mikro. „Hallo! Ihr wundert euch bestimmt, dass dieses Mädchen, Siina, hier oben ist, aber sie hat heute eine Verletzung von Eero an der Hand verursacht und vertritt ihm am Bass.“ Die Menge wird nach dieser Erklärung wieder etwas lauter. Dann fingen wir an zu spielen bzw. zu singen und springen. Während wir Bullet spielten, schien die Menge vergessen zu haben, dass nicht Eero Bass spielt. Nach dem 6. Lied, Heartbreaker, spricht Lauri „Und, kann Siina einigermaßen gut spielen? Antwort auf 3. 1- 2- 3“ Der größte Teil der Menge schreit „JA!“, am lautesten aber ist bestimmt Lena. Nun macht es mir richtig Spaß hier oben zu stehen, da man weiß, dass die Fans der Band einen nicht ablehnten „Gut! Dann kommt jetzt Chill!“ kündigt Lauri an. Die Menge klatscht und johlt und ich sehe, wie ein Mädchen, das Lauri bei den Wörtern „jetzt Chill“ angesehen hatte, in Ohnmacht fällt. Nachdem das Konzert zu ende ist, gehen wir wieder zurück, um uns auszuruhen, am schlimmsten aber hatte es Lauri, der nicht nur an den normalen Schweißstellen sondern am ganzen Körper so nass war, als ob er unter der Dusche gewesen ist, riechen tat er aber nicht so. Bei F-F-F-Falling hat er sich seines T-Shirts entledigt, das nun ein glücklicher Fan mit nach Hause nimmt und wahrscheinlich auch noch drauf schläft, ohne es zu waschen. Man kann es mit seiner Verehrung auch zu weit treiben. Folglich wird unserem Lieblingssänger nun einmal kalt. Er springt sofort unter die nächste Dusche und kommt eine Stunde, in der wir restlichen vier uns ein anderes Bad teilen, nicht zurück. Als er wiederkommt, hat er schon wieder seine Stacheln neu gemacht. „Wozu hast du die Stacheln schon wieder gemacht, du würdest nur ¼ der Zeit brauchen, die du jetzt gebraucht hast. Oder hattest du vor, heute noch irgendwo hinzugehen?“ frage ich ihn auch gleich „Man darf sich doch wohl mal schön machen wenn man schon mal Besuch hat.“ „Danke!“ sagt Lena, die mir schon erzählt hat, wie die Fans am Anfang gesagt haben:“ Wer ist das denn“ und „Hoffentlich klaut sie mir nicht Lauri, ich liebe ihn doch so“ was mich ziemlich zum lachen gebracht hat. Als Kumpel oder Freund im freundschaftlichen Sinne kann ich mir ihn vorstellen, aber als Freund im verliebten Sinne eher nicht, dazu ist er mir auch viel zu berühmt. „Was machen wir jetzt?“ fragte Eero. *didel dum dum didel da* Wie zur Antwort fängt mein Handy an zu klingeln. Ich gehe ran. „Terve, hier ist Siina, wer da?“ frage ich auf Finnisch „Hallo, hier ist Sarah, Siina, bist du dran?“ kommt es mir auf Deutsch entgegen. „Ja, ich bin’s, hi! Was gibt’s denn?“ „Es geht um Regina, sie wurde von einem Auto angefahren und liegt im Krankenhaus. Ich dachte, du würdest es wissen wollen und außerdem brauch ich jemanden, dem ich das erzählen kann, da ich total traurig bin.“ Sie weinte fast. „Oh scheiße, die Arme. Aber wart mal kurz, ich bin hier grad mit 5 anderen Leuten zusammen und die wollen unbedingt wissen, mit wem ich hier telefoniere.“ „Ok!“ Ich wende mich an die anderen. „Das ist eine alte Klassenkameradin aus Deutschland. Ihre Freundin wurde von einem Auto angefahren und liegt im Krankenhaus“ sage ich, diesmal auf finnisch. „Oh, das ist wirklich schlimm!“ sagt Lauri und sieht ein wenig mitfühlend aus. „Ich red dann mal wieder mit Sarah“ „So, da bin ich wieder. Geht’s dir denn einigermaßen gut?“ „Es geht, ja. Aber sie ist ziemlich schwer verletzt.“ „Vielleicht wacht sie ja morgen schon über dem Berg.“ „Aber die Ärzte sagen...“ „Ist doch egal, was die sagen, Hoffnung gibt es immer.“ „Danke, das war genau der Satz, den ich jetzt brauch. Ich geh dann jetzt ins Bett. Ciao!“ „Ciao, ruf an, wenn’s was Neues gibt!“ Sarah legt auf. „Kanntest du ihre Freundin?“ fragte Aki „Ja, ich war auch ein wenig mit ihr befreundet, aber ich mochte sie beide nicht wirklich, sie waren nur die Nettesten in der ganzen Stufe.“ „Ah, verstehe, aber du bist jetzt trotzdem traurig, oder?“ fragt Eero. „Um ehrlich zu sein, nur ein wenig. Warum weiß ich nicht. Lasst uns bitte über etwas anderes reden.“ „Ok, worüber denn?“ fragt Aki. „Zum Beispiel darüber, was wir jetzt machen wollen“ schlägt Lena vor. „Gute Idee, wie wär’s mit feiern?“ fragt Lauri. „Kommt drauf an, wie. Ich bin gegen feuchte Feiern“ sage ich. „Dann kannst du dich mit Eero zusammentun“ sagt er grinsend, „was ist mit dir, Lena?“ „Ich will auch nicht, ich würde nur Anschiss kriegen. Ich durfte nur hier hin nachdem ich versprochen habe, dass ich nichts trinken werde“ antwortet sie. „Dann müssen wir uns halt so unterhalten!“ freute sich Eero, weil sie mal nicht feucht– fröhlich feierten. „Ok, was machen wir als erstes? Wie wär’s mit Flaschendrehen, hat jemand ne leere?“ „Wir könnten Lauri als Flasche benutzen!“ schlägt Lena vor. „Nein, ich bin dafür viel zu groß!“ wirft er ein. Alle kichern. „Nein, hier ist eine Cola-Flasche, wir müssen sie nur noch austrinken“ sagt Aki. Da sitzen wir also nun, alle im Kreis nebeneinander. Eero, daneben Lauri, daneben Lena, dann Pauli, Aki und dann ich. "Ok," Pauli schnappt sich die Flasche als erster, "Auf wen die Flasche zeigt, der muss... ähm... ja genau, der muss Lena einen Knutschfleck machen!" "Na klasse...", brummt meine Freundin nur, aber sie hat ja eh keine Chance zu widersprechen. Aki dreht die Flasche mit vollem Schwung und alle warten gespannt darauf, bei wem sie stoppen würde. Allmählich wurde sie langsamer und langsamer, hielt dann bei? Lauri. "Na dann komm mal her!", er zieht sie ein Stückchen zu sich ran und presst seine Lippen auf ihren Hals. Lena quiekt kurz auf, wehrt sich aber nicht weiter, als Lauri an ihrer Haut saugt. "So, fertig. Jetzt bin ich dran.", er nimmt sich die Flasche und legt sie drehbereit hin. "Kommt da heute noch was, Lintu?", fragt Aki genervt. "Ja Mann, ich brauch nur ne gute Idee... Ich muss nachdenken." "Wusste gar nicht, dass du so was kannst.", alle lachen kurz auf. "Und schon weiß ich was...", grinst er fies, "Auf wen die Flasche zeigt, der muss Aki küssen. Mit Zunge!" Was? Oh na klasse, bei meinem Glück würde die dann auch noch bei mir stehen bleiben... Lauri dreht die Flasche und setzt sich wieder zwischen Lena und Eero. Hoffentlich bleibt die bei Lauri selbst stehen, dachte ich und muss beim Gedanken daran grinsen. Ich bin so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht merke, dass die Flasche wirklich bei mir landet. "Kann man Pfand ablegen?", frage ich flehend. "Nope, kneifen ist nicht!" "Fuck, voi paska...", grummele ich. "Ist das so schlimm für dich?", Aki sieht mich etwas enttäuscht an. Was sollte ich denn jetzt sagen? "Nein Aki, ich schlabbere gerne mit fremden Typen rum!" "Hm... Lässt sich ja nichts machen." Ich beuge mich zu ihm rüber, ganz langsam. Und kurz bevor sich unsere Lippen berühren, schließe ich meine Augen. Erst küssen wir uns nur sacht, dann merke ich, wie er mit seiner Zunge an meine Lippen kommt. Er will rein. Ich gewähre ihm den Wunsch und schon spielen unsere Zungen miteinander. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie finde ich Gefallen daran... Aki legt seine Hand in meinen Nacken und holt mich so noch ein Stückchen näher zu sich. "Hey, hallo? Das ist nur 'n Spiel. Ihr könnt mal wieder aufhören!", lachen die anderen. Wir lösen uns voneinander. Kurz sehe ich ihm noch in die Augen, die mich so stark anfunkeln, dann nehme ich die Flasche. Dieser Kuss hat mich total aus meinem Konzept gebracht. "Auf wen die Flasche zeigt...", keinen klaren Gedanken kann ich mehr fassen, "Der muss... Der darf Lauri's Frisur ruinieren!", dabei grinse ich den verdatterten Lauri fies an. "Nä, alles, nur nicht meine Frisur!", schützend lege er seine Hände auf den Kopf. "Tja, Pech gehabt!", ich drehe nur ganz schwach und hoffe dabei, dass sie vielleicht wieder bei mir stehen bleiben würde. Leider hält sie dann bei Eero. Dieser lehnt sich Freude strahlend nach vorn und wuschelt einmal komplett durch das Gestrüpp auf Lauri's Kopf. Dieser versucht sich zu wehren, was aber nicht wirklich was brachte. Ich kann nicht mehr und platze fast, während ich lachend an Aki's Schulter hänge, um nicht umzufallen. So geht es dann weiter und alle müssen irgendwelche Sachen machen, die sie net mögen (ach nee) Nach 2 Stunden Spaß rufen wir unser „Taxi“ an, das uns nach Hause bringt. Wir tauschen noch schnell die Handynummern, da ich sie ja spätestens nächstes Wochenende wieder sehen muss. Bevor wir gehen, bitten wir sie noch um gut 10 000 Autogramme für Klassenkameraden Ich habe eine ganze Tasche mit Sachen, die sie signiert haben wollen. Lachend fallen die Jungs über diese her und bekritzeln sie. Nach wenigen Minuten ist die Mutter von Lena da und wir verabschieden uns voneinander. Im Auto reden wir fast gar nicht, außer: „Na, war’s schön? Sind sie nett?“ „Ja, es war sehr schön, besser geht’s fast gar nicht und die Jungs sind sehr nett!“ erzählt Lena begeistert. Das war auch schon fast alles. Sie setzen mich zu Hause ab. „Hyvää yötä, Lena und Näkemiin, Frau Ruluu.“ „Hyvää yötä, Siina!“ Am nächsten Tag in der Schule war alles normal, niemand, aber auch wirklich niemand anderes war auf dem Konzert. Das verblüffte mich. Lena und ich verteilen die signierten CDs und sonstige Gegenstände und wurden alle 2 Minuten von verschiedenen Personen gefragt, wie es denn war. Genau zu Beginn der ersten großen Pause klingelte mein Handy. „Terve, hier ist Siina!“ „Moi, hier Aki.“ „Oh, hei!“ „Was machst du grad?“ „Doofe Frage, ich bin in der Schule!“ „Achso. Ich wollte nur mal schnell sagen, dass du heute Nachmittag um drei Uhr zur Ronuus- Straße 14 kommen sollst, damit wir noch mal proben können.“ „Das geht. Kann ich eventuell Lena mitbringen?“ „Ja, gerne, mach das! Ich freu mich schon.“ „Ich auch, dann bis gleich!“ „Bis gleich!“ „Wer war das?“ fragt Lena. „Aki“ flüsterte ich, „ich soll heute noch mal mit ihnen proben und du darfst mitkommen.“ „Wann?“ „Um 3.“ „Aha, läuft da was zwischen euch, oder warum ruft gerade er an?“ „Quatsch, da läuft nichts, das war bestimmt nur Zufall!“ *Ding dang dong* „Sag mal, hat die Pause nicht grad erst angefangen?“ „Irgendwie schon.“ „Was haben wir jetzt?“ „Finnisch.“ „Och nee.“ „Och doch!“ Wir lachen. Um 1 haben wir Schule aus, einige Minuten später sind wir zu Hause und erzählen unseren Müttern, dass wir um halb 3 in die Stadt gehen. Wir machen den größten Teil Hausaufgaben und nehmen uns dann unsere Fahrräder und fahren los, da diese Straße schon etwas weiter entfernt ist. Wir haben das Haus Ronuus- Straße 14 schnell gefunden. Es sieht wie ein ganz gewöhnliches Haus aus, wie die anderen nebenan, um genau zu sein. Wir klingeln. Durch eine Sprechanlage spricht jemand mit uns „Wer ist da?“ Hört sich an wie ein verzerrter Pauli. „Hier sind Siina und Lena!“ sage ich. „Achso, dann kommt mal rein.“ *döööt* Wir gehen rein. Der Flur sieht auch ganz normal aus, außer dass er ziemlich unordentlich ist. Jemand kommt um die Ecke. Es ist Pauli. „Moi, habt ihr also den Weg hierhin gefunden“ grinst er. „Sieht so aus“ antwortet Lena. „Na dann kommt mal mit.“ Wir gehen in den Keller. Pauli macht eine Tür auf und wir befinden uns in einem ziemlich schalldichtem Raum, in dem Instrumente stehen (welche ist ja wohl klar). „Das ist unser Proberaum“ erklärt er. „Was ist im Rest des Hauses?“ will ich wissen. „Meine Unterkunft!“ sagt er. „Ahh.“ „Da kommen auch die anderen“. Man hört durch die offene Tür Gepolter auf der Treppe. „Wie kommen die denn hier rein?“ „Hab eben die Tür nur angelehnt!“ grinst er. „Hei alle mit einander“ sagt ein gut gelaunter Lauri. „Moi!“ sagen wir im Chor. „Dann lass uns mal anfangen, du musst jetzt schließlich Days lernen“ sagt Aki. „Achso, deswegen sollten wir noch mal alle zusammen proben, verstehe!“ grinse ich. Während sich die anderen unterhalten zeigt Eero mir die Noten zu Days. Zum Glück ist das Lied nicht sooo schwer. Nachdem ich eine halbe Stunde geübt habe, sagt Lauri „Lass uns jetzt noch mal alle zusammen ein wenig üben.“ „Ok“ kommt von allen Mündern. „Welches Lied zuerst? Bullet?“ „Ok.“ „Sagt mal etwas anderes als „Ok““ „Ok.“ Gelächter. Dann geht es los und wir spielen noch ein wenig zusammen die verschiedensten Songs. Danach verabreden wir uns für Mittwoch, also übermorgen, dass wir noch mal proben, diesmal dann auch Days, d.h., ich hab morgen viel zu tun: ich muss üben. Die Schule ist am nächsten Tag wie immer aber als ich zu Hause bin, setze ich mich gleich hin und übe. Nach einer Stunde hängt mir das Lied fast zum Hals heraus (jedenfalls für heute) Ich mache Hausaufgaben und dann gehe ich an den Computer und spiele Solitär. Dann ruft Sarah an. „Hallo Siina. Regina wird übermorgen aus dem Krankenhaus entlassen!“ „Schön! Wenn du sie mal wieder siehst, grüß sie von mir.“ „Mach ich. Ich muss jetzt wieder auflegen, meine Mutter will was von mir. Bye!“ „Bye!“ Dann geht’s denen also jetzt gut. Am nächsten Tag kommt Herr Lunii in die Klasse und sagt „Unsere Schule macht mit einer deutschen Schule ein Austauschprogramm. Schon in einem Monat werden die Deutschen dann für eine Woche hier sein, das ist ein wenig plötzlich, aber nicht mehr zu ändern. Es kommen aber nur 12.“ Ich melde mich. „Wo ist denn die Schule?“ „In Pusemuckel, das Hans Schmidt Gymnasium.“ (Anm. d. Aut.: sehr schöne Namen, nich?) „Das ist jetzt ein Scherz, was? Das ist meine alte Schule!“ „Was für ein Zufall, dann kennst du die ja schon“ grinst Herr Lunii. „Wissen sie schon, wer kommt?“ „Ja, hier ist die Namensliste.“ Er gibt sie mir. Ich sehe drauf und mein erster Ausruf: „Oh nein! Das sind ausgerechnet die, die ich überhaupt nicht abkann... nur die beiden hier unten, Regina und Sarah...“ „Aha. Aber ich fände es besser, wenn du keine aufnehmen würdest, schließlich ist das Programm da, damit man sich mit Englisch verständigt, ok?“ „Jaa.“ „Wer will denn einen aufnehmen?“ Es melden sich 6 Leute, darunter auch Anna und Rudi. „Ahh, gut, aus den anderen Klassen wollen auch insgesamt 6 einen, dann passt das ja und keiner kommt zu kurz. Siina, ich würde es begrüßen, wenn du aber wenigstens bei den Veranstaltungen dabei bist, falls es mal Probleme mit der Verständigung gibt, wenn das geht.“ „Von mir aus“ antworte ich. „Ihr 6 kommt dann mal nach der Stunde zu mir und wir suchen euch die richtigen Partner aus.“ Anna bekommt Sarah und Rudi leider den schlimmsten Jungen aus meiner alten Klasse: Stefan. Am Nachmittag gehen Lena und ich wieder zu Pauli, weil wir uns ja zum Proben verabredet haben. „Hei, wie geht’s?“ fragt Aki. „Danke, gut!“ grinsen wir. „Euch muss es ja wirklich gut gehen, man könnte euch ja eine Banane quer in den Mund schieben“ lachte Eero Der restliche Nachmittag verläuft ohne besondere Zwischenfälle. „Wie und wann kommst du eigentlich zu deiner Tante?“ fragt Lauri plötzlich. „Weiß noch nicht, meine Eltern kommen nicht mit, wahrscheinlich am Freitag mit dem Zug.“ „Wir wollten auch schon am Freitag los, du kannst ja mit uns mitfahren und dann setzten wir dich bei deiner Tante ab“ schlägt Aki vor. „Gerne, auf alleine im Zug sitzen hab ich keine Lust. Lena, hast du denn auch Zeit?“ „Ne, ich muss zuhause bleiben. Meine Mutter hat gesagt, ich sollte auch noch mal ein wenig Zeit mit ihnen verbringen. Wir gehen am Stadtrand von Helsinki zelten“ sagt sie ein wenig traurig. „Nimm's nicht so schwer, wir erzählen dir genau, wie’s war!“ sagt Pauli. „Gut!“ „Wir müssen jetzt wieder los, ich muss noch Hausaufgaben machen.“ „Lass sie doch mal ausfallen!“ schlägt Lauri vor. „Ne, ich will meine Schulausbildung vernünftig abschließen und dazu braucht man nun mal einigermaßen gute Noten und durch Hausaufgaben ausfallen lassen bekommt man eine schlechtere.“ „Wenn du meinst...“ „Ja, ich meine! Also, um wie viel Uhr am Freitag?“ „Komm um halb drei hier hin, schaffst du das?“ „Ja, wir haben nur 5 Stunden. Dann bis Freitag um halb drei. Bye!“ „Bye!“ Ich gehe mit Lena nach Hause. Der nächste Tag vergeht wie im Fluge, ich hab noch mal geübt und angefangen zu packen, dann ist auch am Freitag die Schule schon wieder zu Ende, nur sind die fünf Stunden schleppend langsam und langweilig gewesen. Ich gehe mit Lena nach Hause und wir verabschieden uns dann voneinander, da wir uns dieses Wochenende ja nicht mehr sehen. Ich pack noch schnell die Sachen ein, die noch eingepackt werden müssen und bringe die dann in den Flur. „Mum, könntest du mich zur Ronuus- Straße 14 fahren?“ „Wieso, wer wohnt da?“ „Ein Freund, der mich mit nach Tampere nimmt, da er auch dort hin muss.“ „Aber...!“ „Ist gut, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich rufe dich sofort an, wenn wir in Tampere sind und der Freund macht wirklich nichts. Ich war mit Lena schon öfters bei ihm.“ „Wenn du dir da so sicher bist... ok, dann mal los.“ „Danke. HEY, Astrid, bis Sonntagabend!“ „Ja, ja, tschüss!“ kommt es von oben. Ich wuchte meine Tasche, die schwerer geworden ist als ich dachte, ins Auto und wir fahren los. Ich leite meine Mutter zu der besagten Straße. Dort angekommen verabschieden wir uns voneinander und wir umarmen uns noch mal. Dann nehme ich die Tasche und gehe zum Haus. Es ist 14:21. Ich klingle und Pauli öffnet mir die Tür. Dann fährt meine Mutter los und winkt mir noch einmal. „Hi Pauli, wie geht’s?“ „Danke, gut. Und selber?“ „Bestens!“ „Hast du irgendwann eigentlich mal keine gute Laune?“ fragt er. „Nee, bisher nicht. Stört dich das etwa, soll ich mit so’ner Schnute durchs Leben laufen?“ sage ich und ziehe meine Mundwinkel so tief, so dass es schmerzt, runter. „Ne, lachend gefällst du mir besser!“ lacht er und ich grinse ebenfalls. „Da kommen die anderen!“ sagt er als ein roter Van mit getönten Scheiben um die Ecke kommt. „Ahh“ ist alles was ich dazu sage. Pauli holt seine Tasche und wir gehen zu dem Auto, das mittlerweile vor unserer Nase hält. Aki steigt aus und spielt Kavalier indem er meine Tasche in den Kofferraum hievt. „Was hast du geladen. Blei?“ fragt er. „Ne, das sind Sachen für 2 ½ Tage und sonst nichts Besonderes. Es wurde halt ein wenig mehr“ sage ich und lache mich halb tot. „Hättest mich ja vorwarnen können!“ „Wann denn? Du bist doch gleich raus gesprungen und hast dir die Tasche geschnappt, da blieb mir doch keine Zeit, dir etwas zu sagen!“ *grins* „Ja ja, ich weiß, ich hab Schuld!“ Wir steigen ein. Ich sitze in der Mitte (es gibt ja vorne, mitte und hinten) und dann rechts. Neben mir sitzt Eero, vor uns (da mitte und hinten gegenüber sind) die restlichen drei. „Na, haben sich die Lehrer gefreut, dass du Hausaufgaben hattest?“ fragt Lauri neckend. „Ja, in Englisch und Bio hab ich sie auch vorgelesen und für beide ein Lob bekommen!“ grinse ich, „War das bei dir früher nicht so?“ Pauli und Aki fangen an zu lachen. „Die Lehrer haben sich zuletzt schon gefreut, wenn er sie mal hatte, egal wie grottenschlecht der Inhalt war!“ lachen sie. „Ha ha, sehr witzig, so schlecht war ich nun auch wieder nicht!“ verteidigte Lauri sich. Ich grinste in mich hinein. Wenn er meint... Wir reden wieder über dies und das, ich erzähle auch von den Austauschschülern und so weiter. Dadurch finden sie erst mal raus, dass ich nicht immer in Finnland gewohnt hab. Nach 2 Std. Fahrt kommen wir in Tampere an. Ich leite den Fahrer zu dem Haus, in dem meine Tante wohnt. „Wir holen dich morgen um 14 Uhr ab, ok? Wir wissen ja jetzt, wo du bist“ sagt Eero. „Gerne, dann bis morgen!“ sage ich und steige aus. „Bis morgen!“ Ich klingle bei meiner Tante. Sie öffnet die Tür. „Hallo Siina, schön dich wieder zusehen.“ Sie umarmt mich. „Ja, Tante Lea, ich freu mich auch!“ lächle ich sie an. Ich mag meine Tante sehr. „Komm rein!“ „Ich ruf’ mal eben meine Mutter an.“ „Ja, mach das. Ich bringe schon mal deine Tasche hoch.“ Ich nehme den Hörer ab und wähle. „Hallo?“ „Moi mum, ich bin’s. Ich wollte dir nur schnell sagen, dass ich heil angekommen bin!“ „Schön, grüß Lea von mir, tschüss!“ „Ciao!“ Ich gehe zu Tante Lea. Sie fängt schon an, meine Sachen auszupacken. Warum eigentlich, die können doch so lange in der Tasche bleiben, ich bleib doch keine Woche hier. „Ich soll dir schöne Grüße bestellen“ sage ich. „Ah, grüß zurück“ Soll dich zurückgrüßen, mum. „Was willst du machen während du hier bist?“ fragt Lea. „Emm, morgen hab ich von 14 bis irgendwann abends volles Programm, das hab ich mir schon vorgenommen!“ „Was denn?“ „Ich geh auf das Rasmus Konzert.“ „Aber 14 Uhr?“ „Das ist eine laaannngggeee Geschichte. Also, es hat angefangen, indem...........“ ich erzähle ihr die ganze Geschichte, von Eeros Verletzung bis heute. „Achso, verstehe. Na dann, viel spaß!“ (Anm. d. Aut.: sehr realistisch, sie darf immer alles machen und es werden nie Fragen gestellt!) An dem Abend machen wir beide noch einen Spaziergang mit Leas Hund, Nemo. Er ist ein Dackelmischling. Am nächsten Tag packe ich die Sachen, die ich am Abend anziehen will in den Rucksack, da ich sie nicht schon eher dreckig machen wollte. Um 2 kommen die Jungs aus dem Auto gestiegen, um mich abzuholen. Lauri geht als erster und dann kommt Nemo um die Ecke geschossen. Währenddessen bin ich nach unten gelaufen und mache die Tür auf. Nemo steht bellend vor Lauri, der ihn wie angewurzelt anstarrt. Ich fange an zu lachen. „Nemo, pfui, komm her!“ *wuff wuff* Er läuft zu mir. „Was lachst du“ fragt Lauri. „Na, er ist so ein kleiner Hund, vor dem brauch man keine Angst haben.“ „Das sagt sich so leicht!“ „Nicht traurig sein. Außerdem ist der Hund für Lauri größer als für uns!“ lacht Pauli. Stimmt, ich bin immerhin 1, 75 groß, denke ich. „Duuuuu *zensiert*!“ ruft Lauri. Wir fangen an zu lachen während Lauri beleidigt dreinschaut. Dann hole ich meine Sachen und verabschiede mich von Tante Lea. Wir gehen zum Auto und fahren los. Nach wenigen Minuten sind wir bei der Halle, in der das Konzert stattfindet. Wir gehen rein und finden schnell den Raum, in dem wir uns ausruhen dürfen (Wovon nur?). Nach einer halben Stunde ist Soundcheck. Wir spielen und anschließend machen wir uns langsam fürs Konzert fertig. „Lintu, brauchst du wieder 2 Stunden im Bad?“ fragt Pauli. „Weiß nicht, vielleicht“ antwortet der Angesprochene. „Dann lass uns mal zuerst fertigmachen!“ lacht Eero. „Von mir aus...“ „Heute keinen Spaß zu argumentieren?“ fragt Pauli. „Ich lass mich jetzt nicht von euch aufregen!“ sagt Lauri gaaanz cool. „Ok, das respektieren wir jetzt mal“ sagt Aki. Ich fange an, in mich hineinzukichern. Das sind manchmal ganz schön komische Komiker! Nach 3 Stunden (!) waren wir fertig. Die Vorband fängt gleich an zu spielen, deswegen begeben wir uns zur Bühne, da wir uns die ansehen wollen. „Die sind ganz ok, nich?“ sag ich nach ein paar Minuten. Zustimmung von allen Jungs „Jo“. Nach einiger Zeit sind sie fertig und wir kommen dran. Wir haben uns abgesprochen, dass diesmal erst die Band kommt und dann etwas zu mir ‚erzählt’ und dann komm ich. Es läuft alles ganz gut ab und dann fangen wir an zu spielen. Während des Konzertes passiert nichts aufregendes, es fallen nur ein paar (ca.5) Kreischies um und Aki haut sein Schlagzeug kaputt. Ok, das ist schon etwas aufregender. Er hatte in der Mitte von One & Only ein wenig zu stark geschlagen. Vor Schreck ist er auch noch vorne über in sein Schlagzeug gefallen und hat alles mit zu Boden gerissen. Es ist zum Glück nichts weiter kaputt gegangen und die Drums waren schnell wieder aufgebaut bzw. ausgetauscht. Nach dem Konzert will ich nicht länger da bleiben, ich bin irgendwie müde. Wir machen uns alle schnell (das geht??) frisch und nach einer (!) Stunde steigen wir alle ins Auto und ich werde nach Hause gebracht. „Wir kommen dann morgen gegen 3 um dich mitzunehmen“ sagt Lauri. „Gerne, ihr seit irgendwie voll mein Taxi- Unternehmen“ lache ich. „Ja, ne?“ Wir kommen an Tante Leas Haus an und verabschieden uns voneinander. „Bye!“ Ich erzähle Lea noch schnell, was so schönes passiert ist und dann gehen wir schlafen. Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine kleine Fahrradtour. Dann fängt es plötzlich an zu regnen. Zum Glück sind wir nicht so weit entfernt von Leas Haus und wir kommen zu Hause an, ohne groß nass zu sein. Wir fangen dann an, wieder meine Sachen zu packen. Um 3 kommen die 4 (das Taxi- Unternehmen) dann. Es regnet immer noch. „Halli hallo du!“ begrüßt mich Aki „Moi ihr!“ antworte ich. Wir fahren los. „Wie fandest du eigentlich Aki, als er seien Trommeln zu Schrott gemacht hat?“ frage ich. „Lustig, ich fand das zum kreischen! Aber das haben ja schon die Kreischies übernommen, da musst man nicht selber ran!“ lachte Lauri. „Und dir ist noch nie ne Panne passiert, was?“ fragt Aki ein wenig sauer. „Ok, lass uns über etwas anderes reden“ sagt Eero. „Gern!“ ruft Aki. Wir reden über die Sachen, über die wir noch nicht geredet haben. Zwei Stunden später kommen wir in Helsinki an, wo die Sonne scheint, und ich werde nach Hause gebracht. „Hey Siina, lass uns in Kontakt bleiben, wie wär’s?“ fragt Eero. „Gerne, ihr denkt doch nicht echt, ich würde nein sagen, oder?“ „Emm, eigentlich nicht!“ grinst er. „Na also. Dann lass uns ma alles aufschreiben!“ schlage ich vor. Wir schreiben Name, Adresse, Telefon (+Handy) und E-mail-Adresse auf und tauschen sie aus. Ich hab leider viermal soviel Arbeit wie die. Wie kommt das nur? Kurze Zeit später hält das Auto plötzlich an. „Sind wa etwa schon da?“ fragt Aki verwirrt. „Sieht so aus, das scheint mein Haus zu sein“ antworte ich. „Na dann, ich helf dir noch die Tasche rein zubringen“ bietet sich diesmal Lauri an. „Gerne, mein Herr“ sag ich mit amüsiertem Unterton. Wir beide gehen zum Haus und ich klingle. Meine Mutter öffnet die Tür. „Hallo Schatz, wie geht’s dir?“ „Hi mum, danke, gut. Lauri, das ist mum, mum, Lauri.“ „Hallo junger Mann. Wollen sie noch reinkommen und einen Kaffee mit uns trinken?“ fragt sie. „Ne, tut mir Leid, die anderen drei warten im Wagen.“ „Dann geh sie doch holen, wenn ihr meine Tochter schon fahrt, solltet ihr auch dafür belohnt werden!“ Tja, meine Mutter weiß halt nicht alles, noch nicht. „Ok“ er düst ab. „Siina, bring dann schnell deine Sachen nach oben!“ sagt Mum. Ich latsch los. Die Jungens kommen rein und Mum bringt sie ins Wohnzimmer. Dort streiten sie, als ich wieder komme, gerade darüber, wer wo sitzt. „So, ihr setzt euch jetzt einfach auf den Stuhl der euch grad am nähsten ist und basta“ sage ich. Sie gehorchen. Guuut. Mum hat irgendwoher Kuchen für 8 Personen (der Rest meiner Fam. kommt ja auch noch) gefunden und stellt diesen auf den Tisch. Dann holt sie den Kaffee. Ich nehme mir eine Apfelschorle, da ich Kaffee nicht mag. Wir essen und reden. „Irgendwo hab ich euch schon ma gesehen“ sagt Astrid plötzlich. „Das kann gut sein, falls du mal Musikfernsehen geguckt hast oder Siina ein paar Poster hat!“ grinst Pauli. „Genau, ich hab euch schon mal auf nem Poster von TR gesehen!“ ruft sie, „Wie kommt es, dass ihr euch kennt?“ Wir erzählen die Geschichte, bla bla bla. Meine Eltern sind total erstaunt, positiv oder negativ kann ich nicht ausmachen, ich denk mal eher neutral. Und Astrid? „Eh, dann will ich zurück nach Hause und Alexander und den Rest von DSDS kennen lernen wenn sie das darf!“ ruft sie beleidigt. „Was ist DSDS?“ fragt Lauri. „Ne Castingshow für untalentierte Leute, Deutschland sucht den Superstar. Aber mehr als Fassade ist da nix. Die wählen nur nach Aussehen und nicht nach Können aus, total Niveaulos“ erkläre ich. „Ah, ich kann mir das schon vorstellen!“ sagt er. „Tja, aber die Deutschen lieben es.“ „Kann ich mir vorstellen, die sind ja so gemein und wollen uns net!“ lacht er. Nachdem wir jeder bestimmt 4 Stücke Kuchen, einige besondere Exemplare sogar 7, gegessen hatten, sind wir natürlich alle so voll, dass wir uns kaum bewegen wollen. „Lass uns doch einen kleinen Verdauungsspaziergang machen, am Strand“ schlage ich vor. „Ähm, müssen wir?“ fragt Pauli (eins der besonderen Exemplare). „Ja, wir zwingen dich notfalls dazu!“ lacht Eero, der nicht so zu geschlagen hatte. „Ohhhh. Na dann lass uns gehen. Wo ist denn der Strand?“ fragt Pauli. „Der is gleich hinter dem Haus.“ „Ah, cool. Strand hinterm Haus“ sagt Aki. Wir gehen. Die Sonne fängt langsam an, unterzugehen und wir latschen und latschen und talken. Ich gehe in der Mitte, zwischen Aki und Eero. „Sind sie nicht ein schönes Paar?“ fragt Lauri, der neben Eero geht. „Weiß nicht“ antwortet dieser. „Ich bring dich um!“ ruft Aki, der das mitgekriegt hat, da ich grad auf etwas anderes geachtet hab. „Was ist los?“ frage ich. „Lauri hat Aki und dich gerade als Paar bezeichnet“ sagt Pauli „WAS? Sag ma, hast du ne Schraube locker, Lauri? Aki, helf ma mit anfassen!“ sag ich und kralle mir Lauri’s Arme. „Was hast du mit mir vor?“ ruft er und versucht sich zu befreien. Doch da kommt schon Aki und nimmt seine Beine. „Auf zum Wasser!“ rufe ich. „JAA!“ ruft Pauli, der sich einen Spaß draus macht, dass wir ihn jetzt nass machen. „HIILFEEE!“ kreischt Lauri. *Platsch* „Boah ey, jetzt wird’s auch für euch nass!“ droht er und zieht uns die Beine weg. Ich klammer mich an Eero, der grad so neben mir steht und Aki tut dasselbe bei Pauli. Dadurch fallen wir alle ins Wasser. Wir planschen uns, so gut es in dem flachen Wasser geht, nass. Leider ist es schon Oktober und etwas kälter. Nun ja, wir laufen dann jetzt im Dunkeln und total nass und frierend nach Hause. Das einzige schöne ist der Sternenhimmel, der über uns leuchtet. Wir kommen zu Hause an. „Kind, was hast du gemacht? Komm rein und zieh die nassen Sachen aus! Und ihr Jungs besser auch, ihr erkältet euch ja noch. Was habt ihr gemacht?“ ruft meine Mum als wir reinkommen. „Eine Wasserschlacht“ antworte ich wahrheitsgemäß. Sie bringt uns Decken und Handtücher und befiehlt uns, uns aufs Sofa zu setzen. Wir ziehen uns bis auf Boxershorts für die Jungen und T-Shirt für mich aus und setzen uns in Decken gehüllt hin. „Was machen wir jetzt?“ fragt Aki als meine Mum mit heißer Schokolade hereinkommt. „Weiß nicht, wie wär’s mit DVD gucken?“ schlage ich vor. „Ok“ sagt Lauri und stürmt sofort zu jenen, die im Regal stehen, „Was hast du denn feines? Ahh, mhh, öhh, wie wär’s mit Herr der Ringe 2? Ich sehe, du hast die Special Edition!“ „Ok“ alle sind einverstanden, also helfe ich dem Kleinen beim DVD einlegen. Wir gucken uns den Film an und die 4 sind von den zusätzlichen Szenen begeistert. Nachdem der Film zu Ende ist, so gegen 23 Uhr kommt meine Mum im Nachthemd an. „Siina, du gehst jetzt sofort ins Bett, weißt du wie spät es ist? Morgen musst du wieder zur Schule!“ „Och mum... muss das sein?“ „Ja. Und was macht ihr 4 jetzt?“ „Ich denke, wir fahren nach Hause, was?“ fragt Eero. „Ok, also Siina, bis bald mal, kannst uns ja mal anrufen und hyvää yötä“ sagt Aki mit einem leichten gähnen. Jaja, Filme gucken macht müde... „Jo, dann bis bald, Nacht“ sag ich und wir gehen zur Tür und verabschieden uns voneinander. Dann gehe ich ins Bett. Jetzt erst wird mir klar wie viele Kreischies doch gerne an meiner Stelle gewesen wären, auch wenn sie sich voll blamiert hätten... Der nächste Tag fängt an wie alle anderen, Wecker klingelt, zur Schule gehen. In der Schule treffe ich Lena wieder „Hi, wie war’s Wochenende, hat’s Zelten Spaß gemacht?“ frage ich. „Jo, war ganz ok. Wie war denn dein Wochenende?“ „Super. Wir hatten voll viel Spaß, schade dass du nicht mitgekommen bist“ sage ich. „Was habt ihr denn schönes gemacht?“ „Also,............“ ich erzähle ihr die ganze Story. Es klingelt. In der ersten Stunde haben wir Finnisch bei Herrn Lunii. Bevor wir uns dem Unterricht zuwenden, hat er noch etwas zu sagen „Alle, die bei dem Deutschlandaustausch mitmachen, gehen in der ersten großen Pause bitte in den Zeichensaal, wir besprechen dort das Programm, dass wir während des Aufenthaltes hier machen werden. Siina, du kommst auch, ja?“ Ich nicke. „Gut. Nun, wir machen jetzt ein wenig Grammatik. Also, wer kann mir die Fälle der Nomen sagen?“ Nach dieser und der nächsten Stunde gehe ich mit Anna und Rudi, die ja einen Austauschschüler aufnehmen, in den Zeichensaal. „Also, was könnten wir machen? Jemand ein paar Vorschläge? Eine Stadtführung und Besichtigung einiger Museen und ein Besuch beim Bürgermeister stehen schon fest, aber wir haben noch 2 Tage und einen Nachmittag frei!“ sagt Herr Lunii. „Wir könnten eine Sporttag machen!“ schlägt Arne, ein sportlicher Junge, vor. „Ja, Sport wird auch ein Bestandteil sein, eine gute Idee“ „Ein BBQ, wie wär das?“ fragt Ella. „Oder eine Wanderung im Wald?“ fragt Lisa, eine total „Waldverrückte“. „Die Vorschläge sind beide gut, sonst noch was?“ „Wir könnten ja einen Abend in unserem Club verbringen“ schlägt Anna vor, deren Eltern eben einen haben. „Au ja, das ist gut.“ Die anderen stimmen zu. „Ich weiß ja nicht, aber ohne Alkohol.... ok“ sagt Lunii. So war’s also gebongt, einen Abend bei guter (hoffentlich) Musik in Annas Club. Jetzt freu ich mich schon voll drauf. „Ok, wir machen das dann am 4. Abend“ sagt Herr Lunii, „Dann könnt ihr jetzt noch den Rest der Pause genießen.“ „Ich frag wenn ich zu Hause bin gleich meine Eltern, wer an dem Tag bei uns spielt“ sagt Anna. „Eine gute Idee“ meint Rudi. Die nächsten Stunden gehen auch irgendwann zu Ende, erfahren habe ich unter anderem, dass wir in einer Woche Englisch Arbeit schreiben. Als Lena und ich uns von Rudi, Anna, Hannes und Magda verabschieden wollten, klingelt mein Handy. „Ja, wer stört?“ frage ich. „Störe ich?“ Lauri’s Stimme an meinem Ohr. „Achso, nee, eigentlich nicht.“ „Ich wollte dir nur sagen, dass du deinen Pulli bei uns im Auto vergessen hast“ erklärt er. „Ahhh, emm, wie krieg ich denn dann wieder?“ „Komm bei mir vorbei, ok?“ „Ja, wo wohnst du denn?“ Er sagt mir einen Straßennamen und eine Hausnummer. „Ok. Ich komme gleich vorbei, also, bis gleich!“ sage ich. „Ja, tu das, bis gleich.“ Ich wende mich wieder zu den anderen. „Wer war das?“ wollte Hannes wissen. „Ein Freund, aber im freundschaftlichen Sinne...! Lena, ich gehe jetzt mal eben bei ihm vorbei, kommst du mit?“ „Ja, wohin denn?“ „Sag ich dir später.“ „Ok, dann, tschüss ihr 4“ „Ciao“ „Tschüss“ „Bis morgen“ „See you“ Sie gehen. „So Siina, worum geht’s denn?“ „Um meinen Pulli, ich hab im am Sonntag im Auto liegen lassen.“ „Aha. Und wo gehen wir jetzt hin?“ „Zu Lauri, er hat ihn bei sich zu Hause“ „Aha. Na dann lass uns ma gehen. Du weißt, wohin?“ „Natürlich.“ Nach einigen Minuten kommen wir bei der angegebenen Adresse an. Wir mussten gar nicht auf die Hausnummer gucken, da einige Groupies vor dem Haus campten. Wie die das veranstalten frag ich mich, der Bürgersteig ist ziemlich hart und der nächste weiche Fleck ist nur einige Quadratzentimeter groß. Nun ja, wir gehen zum Haus. „Was machen die da?“ hören wir eine rufen. „Weiß nicht, aber es wohnt ja nicht nur Lauri in dem Haus...“ Genau. Wir klingeln. „Ja, wer da?“ kommt es aus der Sprechanlage. „Wir sind’s, Lena und Siina“ sage ich. „Ah, schön. Dann kommt mal rein.“ *döööt* Lena drückt die Tür auf und wir gehen rein. Lauri wohnt im 2. Stock, also müssen wir ein wenig Treppe laufen. Wir kommen oben an. In der Tür steht Lauri schon und erwartet uns. „Terve ihr beiden“ begrüßt er uns „Terve, du allein!“ sagt Lena. „Hehe“ lache ich. „Kommt rein!“ Er geht in seine Wohnung. Wir folgen ihm. Mir stockt fast der Atem als ich reinkomme. Überall (nur nicht auf dem Boden) liegen Sachen rum, von CDs über Klamotten bis zu einem Kopfkissen. Oh je, der betreibt ja noch weniger Ordnung als ich!! „Ich hab grad ein wenig aufgeräumt...“ sagt er. „Bist du schon fertig oder hast du grad angefangen?“ frage ich. „Ich bin jetzt eigentlich fast fertig, nur noch staubsaugen“ sagt er. „Aha.“ „Jaaa, wollt ihr was trinken? Ich hab Kaffee und Apfelsaft da.“ „Gerne, ich nehm nen Apfelsaft.“ „Ich auch“ „Na, wie war die Schule?“ fragt er uns. „Wie immer, immer dasselbe Rezept: eine große Portion Langeweile, eine etwas kleinere Portion Lustige Sachen und eine Prise Ärger mit Lehrern...“ antworte ich. „Achso... was macht ihr denn schönes, wenn die Deutschen da sind, wisst ihr das schon?“ „Ja, wir besuchen den Bürgermeister, die Stadt, einige Museen, den Wald, machen ein BBQ und gehen ins Vamos „Aha. Wann geht ihr denn dort hin?“ „Am 14.5., wieso?“ „Was für ein Zufall, wir spielen da dann grade!!!“ „Echt? Nich im Ernst, oder?“ „Doch!“ „Mann, das ist ja lustig! Wenn ich denen erzählen würde, dass wir mit euch befreundet sind..., die würden mir das nie im Leben zutrauen...“ „Tja“ antwortet er. „Was tja?“ „Tja eben“ „Was soll denn das bitteschön jetzt heißen?“ „Weiß nich...“ Wir fangen an zu lachen. Was für eine geistreiche Unterhaltung... „Was sollen wir jetzt machen?“ „Weiß nich“ „Weißt du überhaupt irgendetwas?“ „Ja.“ „Gut, dann könntest du uns ja bei den Hausaufgaben helfen“ sage ich. „Was?“ „Du weißt also doch nichts?“ „Natürlich weiß ich eine ganze Menge. Zeig ma her“ Ich gebe ihm mein Geschichtsbuch. „Hier. Wir müssen das hier, das hier und das da erklären können.“ Es ging um die Industrialisierung. „Ohhh. Ok. Ist das denn irgendwo erklärt?“ fragt er. Also machen wir zusammen Hausaufgaben und der Lintu lernt sogar noch ein wenig dazu. Tja, Pech wenn man nich brav zur Schule geht... Nach einer Stunde sind wir fertig und unser blondes Igelchen sieht aus, als hätte er Schwerstarbeit geleistet. „Was sollen wir jetzt machen?“ frage ich. Es war schließlich erst 15:30. „Also ich muss jetzt los zum Proben...“ sagt Lauri. „Können wir mitkommen?“ „Ne, wir gehen heute ins Studio und wollen eventuell noch anfangen, ein neues Lied aufzunehmen.“ „Wie heißt es denn?“ „Wir müssen uns noch einen Namen ausdenken...“ „Hast du denn den Text da? Vielleicht fällt uns was ein“ schlägt Lena vor. „Ok.“ Er steht auf und holt den Text. Nach 2 Minuten ist er immer noch nicht zurück. „Wo bleibst du denn?“ rufe ich. „Ich suche den Text, der muss hier doch irgendwo sein... Hab ihn!“ mit triumphierenden Lächeln kommt er wieder und legt ein Blatt auf den Tisch. „Vielleicht solltest du doch ein wenig mehr Ordnung halten, dann müsstest du deine Texte nicht überall suchen. Aber jetzt zeig ma her!“ Time to laughter but you know the answer Who will be the one To finally stand up and take a chance Cause life has just begun And I don't need the TV I don't need the shotgun I don't have to run I can reach you I'll follow the feeling Swallow the meaning …(keine Lust alles zu schreiben) „Hmm, wie wär’s mit can’t stop me?“ schlägt Lena vor. „Das ist eine sehr gute Idee.“ Er schreibt dies darüber, „ich hatte zuerst do what i feel like gedacht.“ „Nun ja, dann schmeiß ich euch jetzt ma raus, da ich in ner Viertelstunde losmuss.“ Sagt er. „Musst du nicht, wir gehen auch freiwillig!“ sage ich. „Ok, na dann, bis bald, nech?“ sagt er „Ja und grüß die anderen schön!“ „Ciao“ sagt Lena Am nächsten Tag in der Schule treffen wir auf Anna. Sie läuft uns entgegen. „Ratet mal, wer an dem Tag spielt“ fragt sie uns. „Keine Ahnung“ sage ich. Man muss ja nicht jedem sofort diese Story auf die Nase binden. Neider und Presse gibt’s überall... „The Rasmus kommen!“ ruft sie. Ich sehe sie ungläubig an. „Nicht im Ernst, oder?“ fragt Lena, ebenfalls mit gespielter Überraschung. „Doch. Dann seht ihr sie wieder, ihr wart ja bei denen Backstage...“ „Jo.“ Ich lache ein wenig in mich hinein, „ Dann kannst du ja gleich Sarah Bescheid sagen, sie findet die nicht schlecht...“ „Woher kennt sie die denn... ach ja, wegen dir. Ich Dummkopp“ lacht sie. Nach 2 Wochen ist es so weit. Die Deutschen kommen. Die meisten sind schon aufgeregt, bei mir geht es einigermaßen. Sie kommen mit der Fähre und wir stehen am Hafen. Dann legt das Schiff an und die Austauschschüler steigen aus. Ich erkenne Regina und Sarah. Neben mir steht Anna. „Siehst du da vorne die braunhaarige neben der dunkelblonden? Das ist Sarah“ erzähle ich ihr. „Aha“ antwortet sie. Die beiden kommen auf uns zu, da sie mich bemerkt haben. „Hallo Siina! Wie geht’s“ fragt Regina. „Gut, danke. Sarah, das ist Anna, Anna, tämä on Sarah!“ stelle ich sie vor (Anm. d. aut.: ein Wörterbuch is schon was feines...ob’s richtig is weiß i net...) .. das wars.. hehe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)