Hawk's Quest von propheiy (Die Legende von Nevermore) ================================================================================ Kapitel 13: Die Croxy-Sekte --------------------------- Kapitel 13: Die Croxy-Sekte Dankbar verabschiedeten sich beide vom Weisen Adler, ehe sie sich an den Abstieg machten. Dieser hatte wieder seine Flügel ausgebreitet und die Wolken über ihm begannen sich zu drehen. Doch sie schauten sich nicht mehr um, ab jetzt ging es weiter und wenn es etwas zu sehen gab, dann war es vor ihnen, dort, wo die Gefahr auf sie wartete, jeden Moment, jede Sekunde. Akira und Sora würden auf sie warten, dass hoffte Java zumindest insgeheim. Doch man konnte nie wissen. In den Bergen könnte alles passieren, aber es würde ihnen gut gehen, hoffte er. Es ging hinab über das felsige Unland des mächtigen Berges weiter hinab bis zur Grünlandgrenze, dort, wo einst die Blumen blühten und das gras saftig-grün gedeite, so wie im Tal der Wasserläufer. Java begann zu träumen, über Landschaften, wie er sie noch nie gesehen hatte, über fantastische Wesen und märchenhafte Szenarios. Doch er versank immer weiter im Unterbewusstsein, sodass er nicht die lauernde Gefahr spürte, die den Beiden stetig näher kam. Auch Myron schien anderweitig beschäftigt, welcher dauerhaft an seinem Ärmel herumzupfte. „Aaarghh!“, ertönte hinter ihnen mit einem Mal ein Schrei und noch ehe sich die Beiden umdrehen konnten um nachzusehen, rammte ein etwas ihn unsanft zu Boden. Ungläubig zuckte Myron zurück; schließlich kannte er dieses Wesen nicht so gut wie Java: Es war keine Geringere als Dopedia, die Java jetzt angriff und an seiner Hose riss. Myron zückte sein Schwert und schrie. „Lass ihn, oder ich muss handeln!“ Doch Dopedia schien ihn gar nicht zu hören, sie zog und schüttelte weiter an Javas Hose, während sie kurz davor war, ihn zu erdrücken. „Gib mir den Fortuna-Staub!“, zischte sie. Java begann aufzustöhnen, da sie anfing, mit ihrem gesamten Körpergewicht auf ihm herumzureiten. Myron holte derweil mit seinem Schwert aus und schmetterte auf ihren Körper. Doch ihr Panzer werte den Schlag ab und ein eisernes Geräusch ertönte, ehe Myrons Schwert zurückprallte. Er benötigte einen Moment, da er die Kontrolle zurückerlangen musste. „Ich…keine Luft!“, keuchte Java und er schien es so ernst zu meinen, wie noch nie zuvor in diesem Abenteuer. Hilflos wedelte er mit den Armen und Beinen, die durch Dopedias Druck in die Höhe gepresst wurden. „Gib mir den Fortuna-Staub“, zischte sie jetzt noch lauter. „Nein!“, schrie Myron und holte mit all seiner Kraft erneut zum Schlag aus, wutbrennend und voller Zorn dieser Ungerechtigkeit einer gierigen alten und nicht zuletzt hinterhältigen alten Gestalt, die sich hier an Java vergriff. Der Schlag saß. Dopedia zuckte in sich zusammen. Doch sie ließ nicht locker. Und dann, keiner von beiden, weder Myron noch Java konnte so schnell reagieren fasste sie gezielt an den wertvollen Bündel voller Zeitstaub, der den Beiden doch helfen sollte, löste sich von Java und flüchtete. Ungläubig verfolgte Myrons Blick das Geschehen, ehe er zu einer Handlung fähig wurde. „Verdammt, hinterher!“, war das erste, was Myron als Lösung einfiel. „Komm schon, gib jetzt nicht auf!“ Es klang tatsächlich, als wären es Worte, die er zu jemanden sprechen würde, der jede Sekunde sterben würde, doch es war in der Tat zum verzweifeln: Dopedia hatte sich soeben mit etwas aus dem Staub gemacht (im wahrsten Sinne des Wortes), was für sie der einzige Schlüssel zu etwas wurde, was kaum noch aufzuhalten war. Java konnte sich aufraffen, doch eindeutig zu langsam. Dopedia war bereits längst hinter allen Bergen und Myron wusste sich nicht zu helfen. Er blickte schweißgebadet um sich in der Hoffnung, es möge doch ein Wunder geschehen. Java konnte es nicht fassen. „Renn du doch! Siehst du denn nicht, das ich nicht kann?“, keuchte er, als er sich auf die Knie aufgerafft hatte und allmählich wieder Luft bekam. „Bist du unfähig?!“ Myron zuckte beschämt unruhig abwechselnd zu ihm hin und wieder in die Versuchung, ihr zu folgen. „Na gut, lass es sein, du hast wie es aussieht versagt…“, sagte er halb flüsternd, tief enttäuscht von Myrons Hilflosigkeit. „…wir beide haben versagt.“ Wie synchron ließen beide zeitgleich den Kopf sinken. Es wurde still um sie, nur der Wind wehte um die Beiden wie eine unangenehme Wahrheit, die Akira und Sora noch nicht einmal wussten. Was sollten sie tun? Zurück zum Adler und nach einer neuen Portion verlangen? Doch Java wimmelte diesen Gedanken ab, das Problem würde sich nicht so einfach lösen. Dopedia konnte Zeitreisen unternehmen und sie würde nur alles verschlimmern. Java hob seinen Kopf und schaute in den Himmel, wie er es oft tat, wenn es nichts Besseres zu tun gab. „Es ist alles zu spät…“, flüsterte Java nur so laut, das grade er es hören konnte, „…alles.“ Nach vielen Minuten, die sie sich mit der Enttäuschung auseinandersetzten, begannen sie Wortlos den Abstieg. Keiner von Beiden wagte ein weiteres Wort zu sagen. Das Bergland schien sie untergehen zu lassen, die zwei kleinen Punkte in der unendlichen rauen Wildnis; wie machtlos doch Geschöpfe ihresgleichen sein konnten. Nichts stand in ihrer Macht, eine noch viel Größere aufzuhalten, schon gar nicht, wenn sie ohne die Hilfe des weißen Adlers auskommen mussten. Sie wussten nicht, wie es weitergehen würde, vielleicht auch gar nicht. Zurück ging es immer. Doch damit wäre niemandem geholfen. Spät am Abend erreichten sie das Lager, betäubt von der Einsamkeit und verlorenen Perspektive. Akira und Sora triumphierten auf. „Ich wusste, dass ihr es schaffen würdet, ich wusste…“, freute sich Sora und Akira stimmte mit ein. „Wir beide wussten es, wir haben immer an euch geglaubt!“ Beide Augen blickten sie leuchtend an, in die trüben, erloschenen Augen von Java und Myron. Gespannt warteten sie auf eine ebenso freudige Reaktion, doch natürlich vergeblich. „Wir haben versagt, es tut mir leid“, antwortete Java und marschierte an ihnen vorbei. Schockiert blickte Sora ihm nach, während Akira fragend Myron fixierte. Dieser zuckte mit den Schultern und wandte sich ebenso von ihnen ab. Das Lächeln von Akira und Sora schwand aus ihren Gesichtern und schauten ratlos ins Leere. Dann blickte Sora wieder rasch auf. „Also würde mir jetzt jemand bitte mal verraten, was hier los ist? Ich weiß nicht, warum ihr so lange Gesichter macht…“, begann sie empört, ehe sie Myron ungezügelt unterbrach. „Wir haben zu deiner Information gerade wertvolles Gut gestohlen bekommen und Java wäre beinahe erstickt, also, frag erst gar nicht, wie es uns geht!“ „Bitte Myron, kein weiteres Wort“, befahl Java aus der Distanz, nicht laut, aber mit einer saftigen Portion drohenden Untertones. Dann kam er wieder ein paar Schritte zurück. Und schaute abwechselnd in Akiras und in Soras Augen. Dann begann er zu erzählen, dass, was sie auf ihrem Abstecher erlebten, vom Aufstieg bis zur Attacke von der scheinbar harmlosern Dopedia. Seine Stimme war ruhig und ausgeglichen und doch betonte er hie und da ein paar Wörter, wie zum Beispiel Fortunastaub und Zeitreisen. Akira machte große Augen, als Java fertig war. „Du sagtest Dopedia?“, fragte er ihn eindringlich. „Ja“, bestätigte Java und fügte noch ihr genaues Aussehen an. Akira machte noch größere Augen. „Ja, ich kenne sie… Dopedia“, sagte er geheimnisvoll. „Dopedia ist die schlimmste von allen, die Befehlshaberin!“ Java runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz…“ „…Die Croxy-Seke!“, ergänzte Akira schon in der Hälfte von Javas angefangenen Satzes. „Die Croxy-Sekte?“, wiederholte Sora interessiert. „Ja, die Croxy-Sekte!“, bestätigte Akira erneut. „Sie unterstützen Zowan, keine Annhänger, aber Befürworter. Sie gründeten sich vor vielen Jahrzehnten, Dopedia hat alles ins Leben gerufen. Sie war einst eine Anhängerin von ihm, doch sie wurde verbannt, warum weiß keiner so genau. Doch sicher ist, dass sie ihm treu blieb, ja, sie war so von ihm überzeugt, dass sie diese Sekte gründete und vielleicht auch eine Wiederaufnahme durch Zowan im Hinterkopf hatte. Sie glauben nicht an den mächtigen Adler, sie sind Atheisten. Insgesamt aber sind sie tatsächlich, und dass ist die Frage auf deine Antwort, Java, bekannt dafür, Leute falsche Vortäuschungen zu machen, beziehungsweise sie psychisch zu beeinflussen und sie sind wirklich Meister ihres Faches!“ “ „Wissen sie, wo ihr Quartier ist?“, fragte Java mit einem Anflug von Hoffnung. „Ich nicht, aber ein guter Freund von mir, der hier ganz in der Nähe wohnt. Wir müssen ihn aufsuchen und zugegebenermaßen bin ich mir nicht sicher, ob er noch lebt…“ „Auf jeden Fall müssen wir es versuchen!“, meldete sich plötzlich Myron zu Wort, der offenbar alles mitgehört hatte. Java warf ihm einen bösen Blick zu, dann aber nickte er mit zusammengepressten Lippen. „aber es ist schon spät, wir müssen jetzt schlafen gehen, wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Über sie wachte der sternenklare Himmel und eine Sternschnuppe huschte geschwind vorbei. Zu spät für Wünsche, denn alle vier schliefen bereits tief und fest und ahnten nichts von dem was kommen würde. Hosted by Animexx e.V. 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