Blätterrascheln von Longing (wenn die Bäume flüstern... SessXKago) ================================================================================ Kapitel 5: Shunkan ------------------ „Wir gehen“, kamen diese obligatorischen Worte von Sesshoumaru am nächsten Morgen. Alle waren zum Aufbruch bereit, und so konnte es losgehen. Irgendwann fragte Kagome beiläufig: „Wo ist eigentlich dieser Drache mit den zwei Köpfen?“ „Ah-Uhn!“, schrie Rin, „Ah-Uhn ist weg! Sesshoumaru-sama, Ah-Uhn ist weg!“ Hysterisch rannte die Kleine um ihren Meister herum und war kaum zu bremsen. Entnervt seufzte Sesshoumaru auf. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Entweder war Ah-Uhn noch in dem Wald, in dem der Kampf gegen das Monster stattgefunden hatte, oder er war zusammen mit Inu Yasha und den anderen verschwunden. Ein hohes Pfeifen, dass nur Dämonen hören konnten, hallte durch die Wälder. Wenn der Drache ihn nicht hörte, war er tatsächlich auch eingesogen worden. Eine Zeit lang herrschte absolute Stille. Niemand rührte sich. Kagome wagte es nicht mal zu atmen. Gerade, als Sesshoumaru dachte, der Drache würde nicht kommen, kam dieser angeflogen. Erleichtert ging Rin auf ihn zu und umarmte ihn so gut es ging. „Es tut mir so Leid, Ah-Uhn! Wie konnte ich dich nur vergessen?! Aber sei mir bitte nicht böse, ja? Es ging alles so schnell...“, flüsterte sie dem Reittier behutsam ins Ohr. Zuerst war dieses beleidigt, doch der kleinen Rin konnte niemand lange widerstehen. So auch nicht Ah-Uhn und die ganze Sache war vergessen. Des Nachts hielt die Gruppe wieder und ein Lagerfeuer wurde entfacht. Als Kagomes Ramen gegessen war, legten sich die Kinder zum Schlafen hin. Auch Kagome versuchte einzuschlafen, doch es gelang ihr nicht. In einem Anflug von Todeswahn ging sie auf Sesshoumaru zu, der an einem Baum lehnte, und setzte sich neben ihn. Der Prinz hatte sie druchaus bemerkt, doch wusste er nicht, worauf sie hinauswollte. Also tat er einfach so, als würe er schlafen und wartete ab. Kagome ließ sich dadurch nicht foppen und sagte einfach: „Wann werden wir ankommen?“ „In 2 Tagen“, antwortete Sesshoumaru zwar, doch er hielt es nicht für nötig, die Augen zu öffnen. „Willst du mir jetzt endlich sagen, wohin wir gehen?“, fragte sie weiter. Stille. Dann: „Du wirst es sehen, wenn wir dort sind“ „Natürlich...“, murmelte Kagome und stand auf, „Weißt du: Du bist wirklich manchmal angsteinflößend. Auch muss man vor dir einfach Respekt haben, es geht gar nicht anders. Doch mich kannst du mit diesem kalten Getue nicht beeindrucken. Du lässt niemanden an dich herankommen, denn der große Sesshoumaru braucht niemanden. Es hat schon auch gute Seiten, wenn man allein ist: man wird zum Beispiel nicht verletzt, aber... man ist auch furchtbar einsam. Ich würde um nichts auf der Welt mit dir tauschen wollen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist...“ Mit diesen Worten ging sie und ließ einen erstaunten, verwirrten und absolut erschütterten Sesshoumaru zurück, der ihr hinterher starrte. Und wie du das zu mir gesagt hast... das werde ich wohl nie vergessen. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Warum habe ich dich nicht umgebracht? Ich weiß es nicht. Nie zuvor hat jemand so mit mir gesprochen und auch hinterher nicht. Du warst etwas ganz besonderes... Deine Worte brachten mich ins Grübeln. Ob etwas Wahres dran war? Ja, doch das habe ich erst später eingesehen. Für den Augenblick hielt ich dich einfach für wahnsinnig und für... etwas ganz Besonderes... Am nächsten Tag würdigte Sesshoumaru die Miko keines Blickes. Er ignorierte sie vollkommen, was keinen der beiden sehr verwunderte. Kagome war schon froh, dass sie lebend davongekommen war. Am Abend setzte sich das Mädchen aus der Neuzeit etwas abseits von den anderen hin und hing ihren Gedanken nach. Es bemerkte den Prinzen erst gar nicht, als er auf es zukam. Erst als Sesshoumaru sich neben Kagome an einen Baum lehnte, sah sie auf. „Was...?“, weiter kam sie nicht, denn da sagte der Yokai wider Erwarten plötzlich: „Du denkst, alles wäre so einfach, oder?“ „Ich... äh...“ „Nichts ist so einfach, wie es scheint. Du hast ja keine Ahnung, was du da gestern gesagt hast. Ich weiß nicht, ob dir klar ist, dass ich dich dafür hätte töten können?“ „Doch, schon, aber ich...“ „Ihr Menschen macht es euch gerne leicht. Du denkst, du wüsstest warum ich tue, was ich tue? Du denkst, du kennst die Beweggründe für mein Handeln? Niemand weiß, warum ich tue, was ich tue, warum ich so bin, wie ich bin, aber eins ist klar: Du wirst daran sicher nichts ändern!“, mit diesen Worten verschwand er zwischen den Bäumen. Dieses Mal war es Kagome, die nicht wusste, was sie tun sollte. Er hatte sie angeschrieen. Ja, ok: Er hatte nicht geschrieen, das war nicht seine Art, aber mal abgesehen davon, dass er seine Stimme nicht erhoben hatte, hatte er sie angeschrieen. Und was noch viel schlimmer war: Er hatte mit ihr geredet. Von sich aus. Jetzt war Kagome vollends verwirrt und schaffte es nicht, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Warum ich das getan habe? Ich weiß es nicht. Es störte mich einfach, dass du so etwas zu mir gesagt hattest. Warum? Keine Ahnung. Mit der Zeit kam es immer öfter vor, dass ich nicht wusste, was ich tat, wenn du dabei warst. Ich wusste nie, wie ich mich verhalten sollte. Du dachtest, ich hätte dich angeschrieen? Nein, du irrst dich. Ich habe MICH angeschrieen. MICH habe ich getadelt. Ich wollte nicht, dass du über mich Bescheid weißt. Schon komisch, oder? Mir war wichtig, was du denkst, doch jetzt spielt das keine Rolle mehr... Am darauffolgenden Tag wurde wieder eisig geschwiegen. Rin und Kohaku warfen sich vielsagende Blicke zu. Kagome hing zwar ihren Gedanken nach, doch den Dämon, der auf sie zukam, bemerkte sie trotzdem. Schnell zückte sie ihren Bogen, genau wie Sesshoumaru sein Schwert. Auch er hatte die Aura wahrgenommen, die sich auf sie zubewegte. Plötzlich stand einer von Narakus Abkömmlingen vor ihnen. „Wer bist du?“, fragte Kagome zaghaft. Diesen hatte sie noch nie gesehen. „Ich bin Shunkan“, erklärte er sanft. „Was willst du hier, Abkömmling?“, fragte Sesshoumaru verächtlich. „Ich? Was ich will? Ich will SIE! Und er will... dich...“, ein schmales Lächeln zierte sein Gesicht. „Ich hoffe, mit SIE meinst du deine gerechte Strafe, Scheusal“, sagte Sesshoumaru total ruhig. „Nein. Ich will die Miko, an deiner Seite“, lächelte er weiterhin. „Mich? Wieso denn ausgerechnet mich?“, fragte Kagome verzweifelt. Warum wollte eigentlich immer wer was von ihr? „Weil du SIE bist“, sagte er ernst. „SIE? Meinst... Meinst du... Kikyou? Aber natürlich! Du bist Narakus menschliche Hälfte, Onigomo!“, schlussfolgerte sie für alle hörbar. „Wie schlau sie doch ist! Genau deshalb will ich dich! Du gehörst mir!“, rief er und stürmte auf sie zu. Kagome war unfähig, sich zu bewegen. Nicht aus Angst, nein. Sie konnte es einfach nicht fassen. Schon wieder war da dieses nagende Gefühl, dass sie verspürte, wenn sie den Namen Kikyou hörte. Sie wollte ihn nicht mehr hören, nicht mehr mit ihr verglichen werden. Sie war nicht einfach nur eine Wiedergeburt, sie war Kagome! Ka-Go-Me! Was diese Leiche konnte, konnte sie schon lange! Geschickt wich sie Shunkan aus, und jagte ihm einen Pfeil in die Hand. Er schrie auf. Dann lächelte er: „Und wie bissig sie doch ist! Eine kleine Furie, aber warte nur: Ich werde dich schon zu bändigen wissen! Doch zuerst... möchte ich natürlich meinen Spaß haben...“ Kaum hatte er das gesagt, wurde alles in ein violettes Licht getaucht. ------------------------------------------------------------------------------- Jaha... ich weiß, es hat lange gedauert, aber ich habe noch "Schicksalsfügung" fertiggeschrieben, für ne Schularbeit gebüffelt... Tja... so ist das Leben... Ich hoffe, der Teil ist etwas länger geworden! Lasst mir'n Kommi da! bb^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)