There's a jinx on it von Light_Shelter (HP x DM) ================================================================================ Kapitel 1: Lumb sugar --------------------- Harry Potter Disclaimer: Charaktere und Ursprungsidee sowie jegliche Rechte liegen bei Joanne K. Rowling, ich danke ihr, will mit dieser Fic keinesfalls irgendein Copyright verletzen und mache keine Geldeinnahmen. Slash-Warnung! Plus gelegentliche Kraftausdrücke und Hammerpubertät! (vor allem bei Harry...)! Keine Flames! *** Light Shelter There’s a jinx on it ~ Chap1 – lump sugar ~ Dunkelblaue Wolken zogen über die Köpfe der Hogwartsschüler hinweg, einige von bewundernden Blicken verfolgt, andere ungesehen und die Sternendecke nur undeutlich verbergend, selbst nicht mehr als ein zarter Schleier. Ein kurzer Blitz erhellte geräuschlos den Saal, nur für Sekunden und mit nicht mehr als einem müden Zwinkern betrachtet, denn hier, das wussten alle, konnte ihnen kein Gewitter der Welt gefährlich werden, hier in der Großen Halle von Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei, dem sichersten Ort neben Gringotts und dort wachten schließlich Kobolde über ihr Gut. Schon morgen würde der erste Schultag beginnen und damit das neue Schuljahr, vielleicht auch ein neues Abenteuer, seinen Anfang finden. Aber von alledem wollte der Junge in der unauffälligen schwarzen Robe am Griffindor-Tisch noch gar nichts wissen, der Junge mit den ungebändigten verstrubbelten Haaren, den so beeindruckenden Smaragdaugen und der blitzförmigen Narbe auf der Stirn, dem berühmtesten unter allen Hogwartsschülern, bekannt als der Junge, der lebte, der Quidditchlegende in spe, der Hoffnung der Zauberwelt, der.. „Ron, du stehst auf meinem Fuß.“ ..sich selbst zugegebenermaßen überhaupt nicht als lebende Legende ansah, was auch unschwer vorstellbar war, da Ronald Weasley seit geschlagenen zehn Minuten nicht besseres zu tun hatte, als neben ihm zu sitzen, nervös an seinen Fingernägeln zu kauen und auf dem Fuß der sogenannten Legende herumzutrampeln als wäre der ein Punchingball. Nicht, dass der rothaarige Vertrauensschüler nicht auch wirklich allen Grund hatte, nervös zu sein, denn nachdem die schreckliche Schulhymne, die ihr liebenswerter, angemerkt steinalter, Direktor so vergötterte, endlich bis auf ihre letzten Reste abgeschafft war, war man zu der Einigung gekommen, nach der Häuserwahl der Erstklässler ein selbständiges Programm auf die Beine zu stellen, was dem Namen Hogwarts alle Ehre machte und über den trägen Zeitraum zwischen der Rede des Direktors und dem Servieren des Abendessens hinwegtrösten sollte. Einigen Schülern, beispielhaft seien Goyle und Crabby aufgelistet, denen es hauptsächlich um das Büfett ging, kam das zwar recht ungelegen, aber sie besaßen zumindest genügend Anstand, besser gesagt, sie hatten keine große Wahl, alles schweigend über sich ergehen zu lassen und sich zu bemühen, das hoffnungsvolle Knurren ihrer Mägen zu unterdrücken oder wenigstens zu ignorieren. Doch Ronald Weasley plagte sich bisweilen mit ganz anderen Problemen, denn niemand anderes als Hermine Granger, muggelabstämmig, Streber, wie er im Buche steht, aber durch und durch liebenswert und leider viel zu intelligent für diesen Teil der Erde, hatte sich bereit erklärt, die Programmleitung für den heutigen Abend in die Hand zu nehmen. Demnach war sie weder im Hogwarts-Express noch just in der Großen Halle anzutreffen gewesen und kein anderer als ihr rothaariger Freund konnte sich wohl in diesem Moment mehr Sorgen um sie machen, außer sie selbst vielleicht. Harry war keineswegs von Hermines Lampenfieber oder gar von Rons Panikanfall verschont geblieben und betete zu allen Göttern, die er kannte, dass heute Herrgott noch eins nichts schiefging, womit ihm die beiden die nächsten vier Wochen wieder in den Ohren liegen konnten – es war ja nicht so, dass er das Gefühl hätte, sie ritten sich absichtlich in irgendwelche unmöglichen Situationen und Chaosmiseren, nur um ihn dann mit ihrem Elend zu belagern und zu dauern... Doch, eigentlich glaubte er das langsam. Endlich war auch der letzte Schüler aufgeteilt und der Sprechende Hut landete an seinem ursprünglichen Platz auf dem Hocker, ehe die kleine Judy Ixford zum Slytherin-Tisch – „Nicht noch eine“, jammerte Harry und drehte die Augen zu den Sternen – ihres neuen Hauses hinübertapste und sich zwischen zwei gleichaltrigen Jungen niederließ, die sich gleich in eine derart aufrechte Pose setzten, dass sie aussahen als hätten sie jeder mindestens einen Quidditch-Besen verschluckt – diese Kinder! Jetzt erhob sich Albus Dumbeldore, Orden der Merlin erster Klasse, Großzauberer, Hexenmeister, Ganz hohes Tier, Mitglied der Internationalen Vereinigung der Zauberer und zufällig Schulleiter von Hogwarts und selbst das leiseste Getuschel, das sich bis eben hartnäckig an den einzelnen Tischen gehalten hatte, verstummte. Es war totenstill im Saal. „Nun, meine lieben Schülerinnen und Schüler“, begann er redelustig, der Mann, der seit gut zwei Jahrhunderten dieselbe halbmondförmige Brille trug und seinen Bart heute elegant geflochten und mit einer schwarzen Schleife zusammengebunden hatte, „Bevor wir das Abendessen auftragen, folgt unser alljährliches Programm, als Gemeindearbeit unter den Häusern!“ Er hob die Hand an seine vom Bart umrandeten Lippen und pustete einen glitzern aussehenden Staub, wusste der Geier, wo er den plötzlich herhatte, rüber zu den Tischen. „Damit übergebe ich das Wort an unsere diesjährige Schulsprecherin, Hermine Granger!“ Der Staub sauste durch die Luft zum anderen Ende der Halle und löschte im Vorbeifliegen die Kerzen, die bis eben noch hell leuchtend über den Haustischen geschwebt hatten. Sekundenlang waren nun die Sterne und die gelegentlichen Blitze das Einzige, was den Raum erfüllte. Die Kerzen sausten dem Pulver hinterher und zischten an den irritierten Schülerköpfen vorbei, um sich eigenständig bei den Türen zu sammeln. Ron stieß etwas wie einen Freudenschrei aus, aber es klang mehr, als würde irgendein Nagetier ziemlich derb gequält werden und nach dem Tod flehen, also schenkte ihm Harry keine Beachtung. Hermine hatte sich ja ganz schön was ausgedacht. Harry gähnte. Zu schade, dass ihm jetzt eine gute Mahlzeit ungefähr vierhundertmal lieber gewesen wäre, da er wie immer bei den Dursleys nicht sonderlich viel zu kauen gehabt hatte und sich eher mit dem Problem, was um Himmels Willen dieses Jahr anders an Hogwarts war, was zum Teufel heute fehlte, was sonst immer da war, auseinandersetzte als mit der Glanzleistung einer Show, die ja nun hoffentlich bald folgen würde. Mit anderen Worten: Er war gelangweilt. Und das änderte sich auch nicht weitgehend, als die Kerzen in ihrer Anhäufung rechts und links der Türen plötzlich wieder Feuer fingen und Hermines Gesicht, sowie ihre ganze zierliche Erscheinung beleuchteten – ganz abgesehen von Ron, der wieder Tiere quälte. Ob es auffallen würde, wenn er schonmal hoch in seine Schlafräume ging und sich von Ron einfach was zu Essen mitbringen ließ? „Ich...äh..“, stammelte Hermine, der gerade bewusst wurde, WIEVIELE Blicke sich da an sie geheftet hatten. Ihre Augen fielen auf den Weasleysprössling mit dem abgetragenen Umhang und sie lächelte zögernd. „Nun, ich begrüße euch ebenso wie Professor Dumbeldore und wünsche allen im Voraus ein schönes und vor allem lehrreiches“, die Schüler, die Hermine kannten, stöhnten, weil sie wussten, wie ernst sie das meinte, „Schuljahr! Wie ihr ja wisst, bin ich dieses Jahr eure Schulsprecherin, wenn ihr also Fragen oder Probleme habt an die Vertrauensschüler eurer Häuser oder im Notfall an mich. Das Betreten des Waldes ist verboten sowie sich nachts auf den Gängen aufzuhalten oder durch andere Unannehmlichkeiten aufzufallen. Besonders ans Herz legen möchte ich euch die Hauspunkte, die ihr für Erfolge sammeln, für schlechtes Benehmen aber ebenso schnell wieder verlieren könnt. Am Ende des Schuljahres erntet das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal.“ Harry gähnte schon wieder. Hermine war ganz ideal für diese Besetzung, vollkommen einschläfernd und stupide. Er ließ den Blick über die Tische schweifen. Ihm wollte und wollte einfach nicht einfallen, was fehlte. Er blieb am Ravenclaw-Tisch hängen und fing Cho Changs Lächeln ab, das diese ihm vorsichtig zuwarf. Harry hob eine Augenbraue und sie drehte sich schnell zu Hermine, als wäre sie gerade gar nicht bei der Sache gewesen. Hatte Cho ihn etwa beobachtet? Na, jetzt wollte er auch nicht mehr… „Und nun!“, holte ihn Hermines Stimme aus seinen Gedanken zurück, „beginnen die Zweitklässler das Programm mit einem selbst geschriebenen Gedicht über Hogwarts gefolgt von den Drittklässlern mit einer kurzen mehrfach gesprochenen Anekdote. Den Abschluss bildet auch dieses Jahr wieder unser Schulchor des 4.,5. und 6.Jahrgangs. Viel Spaß!“ Damit loderten die Kerzen an ihren Seiten heller und höher auf und im tosenden (Anstands-)Beifall, der folgte, schritt Hermine zu Harry und Ron hinüber. Ohne Umschweife setzte sie sich zwischen sie und noch während das Klatschen sich im Saal hielt, blickte sie die beiden Jungs dermaßen erwartungsvoll an, dass eine Veela vor Neid erblasst wäre. Ron lobte sie sofort in allen Tönen der Kunst, ohne Nagetiergekreische, wofür Harry einschließlich seine Ohren ihm und der Welt mehr als unendlich dankbar waren und er selbst nickte zumindest anerkennend, auch wenn er nicht einmal die Hälfte ihrer Rede richtig mitbekommen hatte. „Du wirst so staunen, Harry!“, flüsterte Hermine verschwörerisch, als der Applaus nun langsam abklang und sich der Geräuschpegel lichtete. Wieder waren alle Augen zum Ende der Halle gerichtet und Harrys fielen fast zu. Dass er in der nächsten halben Stunde nicht einschlief, in der sich die Zweitklässler mit der tieferen Kunst der Dichterei und des Reimens beschäftigten, während ungefähr vier Textzeilen komplett weggelassen, zwei vergessen, acht sinnentstellt und fünfzehn verdreht wurden, war nicht nur ein Wunder, es war BESTIMMUNG! Und dass er die darauffolgende Viertelstunde „Hogwarts ist wie... Schlagsahne“ überlebte, verdankte er wohl einer Macht, die viel stärker und grausamer war, als das Schicksal. Dann kam der Chor und Harry dachte nur noch an Essen und Schlafen, Begriffe beliebig vertauschbar. Wie lange konnte so ein Lied schon dauern? Seine Befreiung rückte immer näher, sie musste einfach! Die Schüler, die einheitlich in den verschiedenen Umhangfarben ihrer Häuser gekleidet waren, stellten sich nun in Position. Die Jüngeren oder etwas klein geratenen nach vorn, die älteren Jahrgänge nach hinten. Da sie nach der Größe und nicht nach Farbe angeordnet waren, gab es ein hübsch buntes Durcheinander, aber Harry hätte wohl nichts auf der Welt gerade weniger interessieren können. Hunger... Dann blinzelte er überrascht. Hatte er jetzt Halluzinationen, oder...? Doch keine Zeit, die ersten Takte begannen schon. ~Kommt viel, kommt Rat~ ~Kommt Zeit kommt Tat~ ~Klänge niemals still~ ~Erzähl ich heut mit müder Freud~ ~Und Stimme ohne Ziel~ ~Vier Gesichter~ ~Vier Geschwister~ ~Seelen, Leibe, Vereint~ ~Will was, wollen das~ ~Gleiche Geister~ ~Dem Untergang geweiht~ Mit Schrecken erkannte Harry, den silberblonden Slytherin in der zweiten Reihe und Hermine hatte seine Überraschung folgenschwer vorausgeahnt. Während jetzt die einzelnen Häuser und Solisten ihre Strophen und Verse begannen, zupfte sie an Harrys Robe, der sie darauf anstarrte, als hätte sie einen Indianerpfeil im Kopf stecken. „Harry“, flüsterte sie fast tonlos und formte mit ihren Händen eine Schale, einem Trichter gleich, die sie an sein Ohr legte, um besser mit ihm tuscheln zu können, was Ron – der besagten silberblonden Chorsänger bislang noch nicht bemerkt hatte, eifersüchtig zur Kenntnis nahm, „Das meinte ich mit dem Staunen! Ist es nicht Wahnsinn?! Hättest du Malfoy sowas zugetraut?“ NATÜRLICH NICHT – wollte er schreien, doch er schüttelte stattdessen nur ungläubig den Kopf und starrte zurück zu der improvisierten Bühne. Dann grinste er. Malfoy als Chorknabe???? Das brachte Harry ja einen Heimvorteil im Hänseln, mit dem er niemals gerechnet hatte! Jede Wette, dass Zuckerpüppchen Malfoy das alles andere als freiwillig abzog. Aber wer könnte denn... Sein Vater konnte ihn unmöglich zu so einem entwürdigenden Unterfangen treiben. Blieb ja nur noch... „Gott! Ist das Malfoy dort vorn?!“ Jetzt hatte es auch Weasley bemerkt. Hermine deutete mit dem Zeigefinger auf die Lippen, als Zeichen, dass er nett ausgedrückt gefälligst den Rand halten sollte, weil das schließlich ihr Werk war, was da die kleinste Störung in Altmüll Stufe Sondersammlung verwandeln konnte. „Ja.“, zischte sie leise, „Seine Mutter, munkelt man. Sie wollte wohl sein Talent fördern.“ Harry lachte auf. „Talent?“, japste er im Flüsterton, offensichtlich sehr bemüht, nicht lauter zu werden, „die Kratzbürste und Talent zum... Singen? Was singt er denn? Zaubertrankrezepte?“ Ron stimmte in das Lachen ein – sie verstummten erst, als ihnen Hermines Blick, der sie höchstwahrscheinlich aufspießen und überm Feuer rösten wollte, voll und ganz bewusst wurde. „Hört einfach zu!“, fauchte sie. Gerade sang ein schwarzhaariges Mädchen, auch eine Slytherin, die direkt neben Malfoy saß. Retlay – oder so ähnlich... ~Einst, bergauf, in ferner Zeit~ Blaise setzte mit ein und Malfoy verzog säuerlich das Gesicht. Entweder hatte er seinen Einsatz verpasst oder er war gleich dran, auf jeden Fall war ihm der Unmut an der Sache deutlich anzusehen. ~Gaben wir uns frei~ ~Und Slytherin dem Gott Kleinbei~ ~Doch jetzt sind wir befreit~ Tatsächlich sang jetzt nur Malfoy – und Harry klappte der Mund auf. ~Kommt Sieg, kommt Geist~ ~Vom Licht befreit~ ~Klänge niemals still~ Eine jüngere Hufflepuff führte weiter: ~Erzählten wir und alle hier~ ~Angelangt am Ziel~ Und ein letztes Mal der ganze Chor, fröhlicher, schneller, oder einfach erleichterter, weil es jetzt wirklich bald vorbei war, Malfoys Begeisterung hielt sich in Grenzen. ~Vier Gesichter~ ~Vier Geschwister~ ~Dem Untergang geweiht~ ~Wollten was, sollten das~ ~Gleiche Geister~ ~Jetzt für alle Zeit vereint~ Die Schüler an den Tischen erhoben sich klatschend und johlend! Sie pfiffen, die Mädchen schrien vor Begeisterung – waren die so froh, dass es endlich was zu Essen gab? Selbst einige Lehrer gaben Beifall, auch wenn sie sich nicht erhoben. Ebenso wenig wie Harry Potter. Dessen Hände waren an der Tischkante fest verankert und seine Fingernägel gruben sich beinahe ins Holz. Seine Lippen formten irgendwelche tonlosen Worte ohne dass er es mitbekam, noch während der Schulchor und ihre vorhergehenden Akteure vom Applaus begleitet ihre Plätze in der Großen Halle einnahmen, als wäre nichts gewesen. Schön, einige waren schon etwas aufgewühlt und hibbelig, aber die meisten überhaupt nur erleichtert, dass nicht allzuviel schief gegangen war und Malfoy natürlich würdevoll wie immer – nicht einmal einen Hauch einer Sekunde auch nur in Potters verabscheuungswürdige Nähe schauend, was diesem keinesfalls entging, aber ihn auch nicht sonderlich traurig stimmte. Oh nein, im Gegenteil! Harry Potter gewann soeben seine Fassung wieder. Jetzt war es amtlich! Draco Malfoy konnte singen und das – auf Harrys Zügen machte sich ein Grinsen breit, was dem-dessen-Name-nicht-genannte-werden-durfte unangenehme Konkurrenz machte – wie ein Mädchen! Ein ganz bezauberndes Mädchen! Seine Stimme war so schallend hell gewesen, hatte die Melodie so weitergetragen, als wäre sie ein Seidentuch und sein verbissenes Gesicht dabei war schlichtweg... putzig! Noch ehe Malfoy sich auf seinen Platz setzen konnte hatte er ein „Wie niedlich, fängst du jetzt noch an, zu häkeln oder macht dir das doch wieder deine Mami?“ mit besten Wünschen und lieben Grüßen von Harry Potter im Rücken stecken. Reflexartig wandte er sich um. „Auch schön dich zu sehen, Potter.“ Natürlich spuckte er den Namen so herzallerliebst malfoyisch aus, wie nur er es konnte, hatte ja lange genug geübt. „Immer noch besser als gar keine Eltern zu haben.“, fügte er an und ein Grinsen kehrte auch auf seinen Gesichtszügen ein. Harry klimperte mit den Wimpern. „Besser? Nicht unbedingt, oder musste ich im Schulchor singen, Baby?“ Da war es wieder. Das Zucken in Malfoys linkem Mundwinkel, wenn Harry seinen Geduldsfaden mit einer Eisenpfeile drangsalierte. Er hatte einmal durch Zufall am Bahnsteig mitbekommen, dass seine Mutter ihm diesen Kosenamen gegeben hatte und seitdem sprang er mit diesem Wissen... nun, nicht wirklich kameradschaftlich aber ja auch nicht hundertprozentig sadistisch um. Er nannte ihn eben gelegentlich aus Provokationsgründen so und Malfoy regte das vorsichtig ausgedrückt tierischst auf. Ach, das Leben war schön. DAS hatte ihm also gefehlt. „Potter, wenn du..!“ „Mister Malfoy, wenn Sie sich bitte setzen würden!“, durchschnitt die Stimme des Direktors einmal mehr den Saal, „Ich möchte das Abendessen auftragen!“ Und genau JETZT fiel es dem angesprochenen Mister Malfoy verdammt schwer, seinem liebensgewürzigem Direktor nicht mindestens ebenso liebenswürzig zu sagen, dass er sich ficken sollte und Potter in ein ekliges schleimiges Insekt zu verwandeln, auch wenn er damit alle Hauspunkte für die nächsten sechs Jahre einbüßen würde. Murrend und sich des frech ausgestreckten Mittlefingers an Potters rechter Hand durchaus bewusst, nahm er Platz und Ron schlug Harry auf die Schultern und machte ein Gesicht, als hätte der ihm soeben all seine Schokofrösche auf einmal überlassen. Mit einem >Plopp< stand das Essen auf den Tischen – Gemüse konnte man nicht erblicken, Kalorienbomben, wo man auch hinsah, ein Wunder, dass die Schüler nicht spätestens nach den ersten drei Wochen die Treppen zum Zaubertränkekeller runterROLLTEN – und die Schüler beluden sich in vollem Einsatz ihre Teller. Harry, im Moment wirklich äußerst selbstzufrieden, schaufelte schon, was das Zeug hielt, während Ron und Hermine noch damit beschäftigt waren, den Tellern, die ihnen rübergereicht wurden, auch etwas aus den Schüsseln aufzutun, an die die andere Hälfte ihres Tisches nicht herankam. Idiotischer Helferkomplex. Wenn Harry schon die Welt retten musste, hatte er ja wohl wenigstens das Recht, in Ruhe zu essen, oder??!! „Sag mal, Harry...“, begann Hermine ganz beiläufig, als sie nun auch endlich die Gabel in ihren Kartoffelbrei tunkte, „Wo hast du eigentlich deine Brille gelassen?“ Ron zog die Augenbrauen hoch als Zeichen, dass er das auch wissen wollte, aber gerade mindestens 150Gramm im Mund hatte, sodass es unmöglich blieb, die Frage nachdrücklich auszusprechen, wenn er nicht den gesamten Gryffindor-Tisch vollspucken wollte. Harry verdrehte die Augen. „Wachstumsbedingt.“, nuschelte er nur zwischen zwei Bissen und winkte Ron weiter zu sich rüber, um lieber ein ihm wesentlich wichtigeres Thema anzuschneiden. Ron verstand sofort und schluckte hastig seinen Bissen runter. „Alles klar, Harry! Dieses Jahr ist er dran!“, meinte er grinsend. Hermine seufzte theatralisch. Sie konnte sich schon denken, worum es wieder ging.. „Also bitte, Jungs! Wir sind 17! Glaubt ihr nicht, dass ihr langsam zu alt für diese Kindereien seid?!“, meckerte sie berechtigterweise. Ron und Harry sahen sie an als wäre sie es, die verrückt geworden war. „Hermine“, sagte Harry dann ganz langsam, damit sie es auch verstand, wie zu einem dummen kleinen Kind, „Wir hören auf, sobald unser Ziel erreicht ist.“ Wieder stieß Hermine nur einen empörten Seufzer aus. „Das hat letztes Jahr doch auch nicht geklappt!“, beschwerte sie sich, nun für alle sichtbar, dem Plan doch nicht gänzlich abgeneigt und deutlich interessiert, was die Zwei im Spezifischen vorhatten. „Dieses Jahr haben wir aber einen entscheidenden Vorteil!“, erwiderte Ron und deutete mit dem Zeigefinger in Richtung Ende des Saals, wo sich vor Minuten noch der Chor eingefunden hatte. Harry grinste schon wieder so beängstigend. „Ja, DIESES Jahr kriegen wir ihn soweit.“, stimmte er zu und sah seinerseits direkt zwischen Ginny und Neville, die sich angeregt unterhielten, durch auf Malfoys Rücken, „Dieses Jahr heult er!“ Er schob sich eine weitere Gabel zwischen die Lippen. Coming soon... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)