Die Suche nach dem Sonnenkristall von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: John Störmer ----------------------- John Störmer „Oh Gott“, rief John Störmer, der in einem Schlafzimmer stand. Es war ein kleines Zimmer, in dem sich ein Bett befand. Ein Schrank hatte auch noch Platz. Man konnte sich in dem Zimmer aber kaum bewegen. Durch ein kleines Fenster fiel Licht auf die dunkelblaue Tapete. Es gab keine Pflanzen, nur das Bett und den Schrank. Das Zimmer war jetzt jedoch nicht mehr so schön, denn auf dem bett und der blauen Tapete sah er rote Spritzer. John wusste selbst nicht, was es war, bis er sich aufraffte und an sich selbst runterschaute. Er war auch voll mit dieser Flüssigkeit. Es was Blut. Als John dies herausfand, bekam er Schweißausbrüche, Atemnot, bis er schließlich in Ohnmacht fiel. John war 29 Jahre alt, weißhäutig, von normaler Statur, blauen Augen, dunkelbraunem Haar mit roten Strähnen. Diese ließ er sich erst vor kurzem in die Haare färben. John hat ein sehr gepflegtes Auftreten, wenn man von seinem Dreitagesbart absah. Doch auf diesen war er sehr stolz. Heute trug John eine schwarze Jeans, die er mit einem grünen T-Shirt kombinierte. Auf dem T-Shirt waren diverse Schriftzüge, ohne eine bestimmte Bedeutung. Er führte ein normales Leben, bis jetzt. Erzieher ist Johns Beruf, den er schon seit 8 Jahren in einem Kindergarten ausübte. Seine 27 jährige Freundin namens Shania Gorbinson, mit der er heiraten will, lebt bei ihm in der Fullham Road 77 in Galway. Doch Shania war zurzeit auf der Arbeit, denn sie arbeitete als Fleisch-Fach-Verkäuferin. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man eine Nachtschicht einlegen musste, so wie heute, an dem Tag, an dem sich alles verändern würde. Als John wieder zu sich kam, schaute er durch das Fenster, mittlerweile regnete es. „Was ist passiert?“ „Wo bin ich?“, Dachte sich John. Durch den Blackout vergaß er, weshalb er in Ohnmacht gefallen war. Doch dann sah er das Blut und ihm wurde wieder alles klar. Er schaute sich noch einmal die Blutflecken an sich und der Einrichtung an. Er konnte das alles nicht verstehen. In seiner Verwirrung und wie in einem Reflex ging er in die Küche und machte sich einen Cappuccino. Die Küche war etwas größer als das Schlafzimmer. Die Wände waren noch vom Vormieter vergilbt und es roch nach Schimmel. Der Regen prasselte bedrohlich auf das Dach. In der Küche gab es einen Kühlschrank, mit roter lackierung. Daneben befanden sich einige Schränke, mit Geschirr, Besteck und Töpfen. Spülbecken und Ofen hatten ihren Platz an der Wand gegenüber der Tür. Die Cappuccinomaschine zischte und die dunkelbraune Flüssigkeit spritzte dampfend in die Tasse. Mit tausend Fragen im Kopf holte er sich Zucker aus einem der dunkelbraunen Schränke und süßte sein Getränk. Er nahm die Tasse und ging so blutverschmiert, wie er war vor die Tür nach draußen in den Regen. Er wollte, so wie jeden Abend, auf Shania warten. Verwirrt stand er auf dem Gehweg, bis er bemerkte, dass er sich in einer total fremden Straße befand. „Wo bin ich?“ „Wessen Haus ist das?“ „Warum kommt mir hier alles so bekannt vor?“ „Ich war hier doch noch nie.“ Nachdem er orientierungslos eine Weile die Straße entlang gelaufen war, klingelte er am nächsten Nachbarshaus. Ein netter fettleibiger älterer Herr öffnete ihm die Tür. Schweren Schrittes kam er aus dem Haus und man sah seine kurzen grauen Haare. Er fragte mit tiefer Stimme: „Guten Abend junger Mann, was kann ich für Sie tun?“ Der ältere Herr musterte John von oben bis unten, während John es ihm gleich tat. Er erwiderte: „ Guten Abend, wo bin ich hier?“ Der ältere Herr blickte auf Johns verschmutzte Kleidung und, fragte in scharfem Ton: „Woher kommt das Blut an Ihrer Kleidung?“ John schaute nach drüben zum Haus. Die Türe stand offen und das Licht brannte noch. Dem Nachbarn wurde alles klar, John musste aus dem Haus des Ehepaars Clankins kommen. Er fragte daraufhin ängstlich: „W-was haben Sie mit Mr. Und Mrs. Clankins g-gemacht?“ John verzog keine Miene. „Ich werde nun die Polizei rufen, Sie bleiben hier und warten!“ „Was soll ich nur tun?“, dachte sich John. Die Tür fiel ins Schloss. „Das ist meine Chance.“, überlegte er sich schnell. John ließ die Cappuccinotasse fallen und rannte, so schnell ihn seine schwachen Beine tragen konnten von dem Haus die Straße entlang weg. Nach einer Viertelstunde kam die Polizei mit Blaulicht angerast. Doch von John war weit und breit nichts mehr zu sehen. Durch ein Zeugengespräch konnten sich die Polizisten ein ungefähres Bild von ihm machen. So erfuhren Sie auch, wo er herkam und was er dem dicken Alten alles erzählte. Nun gingen zwei der drei Polizisten zum Tatort. Der dritte Polizist blieb bei dem Zeugen. Sie betraten das Haus und begannen mit der Spurensuche. „Oh mein Gott, was hat der nur getan, diese armen beiden Seelen.“, erwiderte der eine Polizist. „Warum, was ist denn?“, fragte der andere. „Komm einmal ins Schlafzimmer, dann siehst du, was ich meine.“ Den beiden Polizisten wurde schlecht, als sie die Blutflecken sahen und anschließend die toten Körper fanden. Die Leiche der Frau hing enthauptet kopfüber im Deckenventilator. Das Blut tropfte immer noch aus den Halsadern. Ihre Beine waren über zwei der vier Rotorblätter gelegt und die Arme hingen regungslos an ihrem toten Körper hinunter. Den Kopf fand man im Schrank des Schlafzimmers wieder, den Mund und die Augen weit aufgerissen. Die Leiche des Mannes lag aufgeschlitzt und steif im Bett, die Augen und den Mund weit aufgerissen. Die Eingeweide hingen zum Teil aus dem Körper, wie als hätte jemand etwas gesucht. Beide Leichen waren jedoch bereits kalt, also musste der Mord schon etwas länger zurück liegen. In dem Haus roch es nach „Tod“. „Wer kann nur so etwas machen?“, fragte der eine Polizist am ganzen Körper zitternd den anderen. „Ich habe keine Ahnung, das muss ein total Verrückter sein.“, beantwortete der andere kopfschüttelnd die Frage. Die Polizisten forderten Verstärkung an, voranzutreiben, was aber nichts brachte, denn man fand keine Mordwaffen, geschweige denn Fingerabdrücke. Nur durch eine Blutprobe konnten die beiden Leichen identifiziert werden, da sie bis zur Unerkenntlichkeit verstümmelt wurden. Ja, es waren Mr. Und Mrs. Clankins, die beide nun tot waren und nie wieder ihr Leben weiterführen konnten. Nach der Untersuchung des Tatortes kamen die Polizistenzu dem Haus des alten Herrn, ohne den sie wahrscheinlich nie gekommen wären. Sie fragten ihn weiter aus: „Wie hieß der Herr, welche Kleidung trug er und in welche richtung lief er davon.“ Als die Polizisten mit dem Kreuzverhöhr fertig waren, lief der alte Herr total verwirrt in das Haus zurück und die Polizei verschwand mit genauso vielen Informationen, wie sie gekommen sind. Dadurch, dass John dem alten Herr nichts erzählte, konnte er nichts weiterleiten. Währenddessen bei John John hatte keine Ahnung, wo er nun war. Er rannte nur so schnell er konnte, damit ihn die Polizei nicht finden konnte. Durch das viele Rennen im Regen war er total erschöpft und durchnässt. Die Kleidung wurde schwer und jeder einzelne Regentropfen fühlte sich durch die Kälte wie ein Nadelstich an. Es kam eine Straße nach der anderen, alle sahen gleich aus. „Wo bin ich nur?“ Endlich kam eine Straße die er kannte, dann noch eine und noch eine, bis er endlich die Fullham Road erreichte. Die Gefühle überkamen ihn, sodass er in Tränen ausbrach. Er wusste, dass ihn die Polizei nun suchen würde, bis sie ihn gefunden hätten. Dann würde er verurteilt werden für ein Verbrechen, das er gar nicht begangen hatte, ....... oder doch??? Von weitem hörte er schon Shania rufen: „Da bist du ja endlich, wo bleibst du denn?“ Shania hatte schulterlanges, blondes Haar und grün-blaue Augen. Shania trug heute ein rotes enganliegendes Oberteil, mit einem V-Ausschnitt. Dazu trug sie eine dunkelblaue Röhrenjeanshose. Auch sie war total vom Regen durchnässt und sie fror, so dass sie schon mit den Zähnen klapperte. John wusste nicht, was er sagen sollte. Unter Tränen kam er ihr immer näher. Als sie schließlich das Blut an seiner Kleidung sah, fing sie an zu schreien: „Woher ist das Blut?“ Sie war so schockiert, dass ihr die Tränen in die Augen schossen, aber nicht vor Angst, sondern vor Mitleid mit den Menschen, denen das Blut gehörte. Mit kläglicher Stimme fragte sie: „W-was hast du nur getan?“ Perplext antwortete er: „Ich weiß es nicht, ich bin in einem Haus aufgewacht. Wie ich dort hingekommen bin, weiß ich aber nicht. Ich war einfach dort. Das Komische an der Sache war aber, dass ich mich in diesem Haus auskannte, obwohl ich noch nie dort war und jetzt sucht mich die Polizei.“ Unter Schock schrie Shania: „Und diese Geschichte soll ich dir jetzt glauben? Wie soll so etwas denn gehen?“ „Ich weiß es doch auch nicht.“, antwortete er verzweifelt. Mittlerweile ließ der Regen nach, bis er schließlich komplett aufhörte. Eine Eule stieß ihren Schrei aus und flog über ihre Köpfe hinweg. Es wurde auf einmal so kalt, dass die Tränen, die die Beiden vergossen auch auf der Haut schmerzten. Shania schaute John entsetzt an, denn sie konnte diese Geschichte einfach nicht glauben. Mit einem zornigen Blick im Gesicht drehte sie sich um und ging zur Haustüre. Es machte „klick“ und die Türe ging auf. Shania trat ein und schmiss vor Zorn die Türe ins Schloss. Da John nicht wusste, was er tun sollte, blieb er in der Kälte stehen und überlegte, warum er um Himmelswillen in diesem Haus gewesen war. Nach langer Zeit vor der Türe, kam er durch einen starkes kribbeln in den Beinen wieder zu sich. Seine Beine waren eingeschlafen. „Komm ins Haus!“, rief Shania von drinnen zu John hinaus. Als er auf dem Weg zur großen Holztüre des Hauses war, drehte sich alles in seinem Kopf, so dass ihm schlecht wurde. Er musste sich übergeben, dann sah er Sternchen, bis es ihm schließlich schwarz vor Augen wurde. Nach diesen Attacken fiel er in Ohnmacht, sein Kopf zuckte nach hinten und die Beine knickten ein. Er fiel mit dem Kopf zuerst und schlug auf den harten Beton. Die Hände fielen weit vom Körper weg, so dass er wie ein Kreuz da lag. Sichtlich erschrocken kam Shania, die alles aus dem Fenster beobachtet hatte, aus dem Haus gerannt, beugte sich über John und gab ihm eine Ohrfeige, in der Hoffnung, dass er wieder aufwachen würde. Regungslos blieb der bewusstlose Körper des Mannes auf dem kalten Beton liegen. Da sie nicht wusste, was sie machen sollte, gab sie ihm einen Kuss und begann zu weinen. Sie flüsterte in sein Ohr: „ Ich will dich nicht verlieren, du darfst nicht sterben, was soll ich nur ohne dich machen?“ Sie packte ihren Freund unter den Achseln und schleifte ihn schweratmend unter der Last in die Wohnung. John war schon total abgekühlt. Wenn sie sich nicht beeilte, würde er erfrieren. Shania wuchtete John über die Türschwelle durch den Hausflur, der voll mit Schuhen stand, weshalb es auch etwas streng roch. Die weiße Tapete wurde durch ein schwaches Licht beleuchtet und an der Wand hingen verschiedene Jacken. Da John sich nicht bewegen konnte, riss er sämtliche Schuhe, die im Weg lagen mit in das Wohnzimmer. Im Wohnzimmer legte Shania John auf einen runden weichen Teppich. Bald würde es zu spät sein, Johns Lebensuhr tickte immer langsamer. Total erschöpft ließ sich Shania neben John auf den Teppich fallen, doch an Ausruhen war jetzt nicht zu denken. Shania sprang auf und holte eine dicke Wolldecke, in die sie John einwickelte. Danach rannte sie in die Küche und kochte Wasser, für einen Tee. Die Küche war sehr groß und man konnte durch eine Türe auf den Balkon gelangen. Die geräumige Kochzeile, enthielt eine Spülmaschine, ein Spülbecken, einen Herd mit Ceranfeld und eine Abzugshaube. Daneben gab es auch noch viele verschiedene Schränke, die zusammen eine große Arbeitsplatte ergaben. Über diesen Schränken hingen wiederum Schränke, aus denen Shania Johns Lieblingstasse holte. Die Farbe, in der die Küche gehalten wurde ist dunkelbraun, da die Schränke aus dunkelbraunem Eichenholz waren. Das Licht war sehr hell und die Wände waren weiß. Um den große Esstisch, der mit einer bunten Tischdecke bestückt war, standen drei Stühle und die Essbank reichte für eine ganze lange Seite des Tisches. Der Wasserkocher fing an zu blubbern, dann schaltete er sich ab und Shania schüttete das Wasser in die Tasse. Ein Duft von Waldfrucht durchströmte das Haus. Sie nahm die Tasse und brachte sie ihm mit zittrigen Händen entgegen. Dabei verschüttete sie etwas auf den Teppich, direkt neben John. Da sie ihm im Liegen keinen Tee geben konnte, hievte sie ihn auf und hielt ihm die Tasse an den Mund. Der heiße Tee verbrannte ihm die Zunge, doch davon merkte John nichts. Die Flüssigkeit lief ihm die Speiseröhre hinunter und John begann wieder von innen aufzutauen. Er spürte nun wieder seine Eingeweide und sein Herz schlug schneller, denn je, da er merkte, dass sich Shania trotz alledem noch Sorgen um ihn machte. John drehte sich zu Shania um und küsste sie auf den Mund. Er flüsterte: „Danke, dass du mich gerettet hast.“ Nach einem intensiven gegenseitigen Anschauen, fragte Shania: „ Also jetzt erzähle mal, was ist genau passiert?“ John begann zu erklären: „Ich bin in einem Haus aufgewacht. Alles kam mir so vertraut vor. Ich kannte mich sogar aus.....“ Nachdem er überlegt hatte, wie er weitererzählen sollte, begann er mit dem ganzen Drama. Shania hörte ihm aufmerksam zu und versuchte für das alles eine plausible Erklärung zu finden, was ihr aber nicht gelang. Nach einer Zeit des Dasitzens und Anstarrens, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, raffte sich Shania auf und schaltete den Fernseher ein, in der Hoffnung, dass etwas über den Tod der beiden berichtet werden würde. Es kam jedoch nichts Besonderes, lediglich Werbung für arme Hausfrauen, die es anscheinend nötig haben, sich im Fernsehen anzubieten und Talkshows, in denen Menschen anderen Menschen ihre privaten Probleme aufzwangen. Der Fernseher half jedoch dabei das Zimmer zu beleuchten. Der kommplette Raum war nun in ein beruhigendes helles Blau gehüllt. Man konnte jetzt die große rote Couch sehen, die um einen alten Holztisch stand. Der Tisch war mit einem Fliesenmosaik verziert. Die Kachelofenbank, sehr stilvoll aus dunkelbraunem Holz, reichte rund um den Kachoelofen im Wohnzimmer. An der Wand gegenüber der Couch befand sich der Fernseher, der mit verschiedenen Schränken und der Glasvitrine verbunden war. John suchte Gegenstände, an denen er seine schlechten Erinnerungen durch gute Erinnerungen ersetzen konnte. Er sah zum Beispiel die Indianerfiguren, die er Shania zum Geburtstag schenkte. Über dem fernseher hing ein Bild des alten Buffalo Bill und neben der Couch an der Wand hing ein Mandala aus Fällen und Federn. Auf der Kachelofenbank lagen verschiedene Dinge, die John im Kindergarten brauchte. In der Ecke plätscherte ein Zimmerbrunnen, um den kleine und große grüne Pflanzen standen.Auf den Fensterbänken befanden sich auch noch verschiedene Blumen und Pflanzen, Kakteen oder ein Passionsblume. Durch das Wohnzimmer gelangte man dank einer Glastüre auch auf den Balkon. John fixierte all diese vertrauten Dinge, in der Hoffnung, darin eine Beruhigung zu erfahren und schlotterte dabei nur noch mehr..... ..... nicht mehr vor Kälte, sondern aus Furcht vor dem Unerklärlichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)