Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 212 - Schlechtes Verhalten am Telefon bringt Kummer und Sorgen ---------------------------------------------------------------------- Juchzend drückte ich auf den grünen Knopf und lauschte dem Wählen des Handys der Nummer der PS Company. „Guten Tag. Hier spricht Nakamura von der PS Company, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ Da war ich voreilig gewesen. rief ich mich selbst zur Ordnung. Wenn ich jetzt anfing mit ‚Könnten Sie mich bitte mit Kai von the GazettE verbinden?’, wäre ich schneller aus der Leitung, als ich reagieren könnte. Also anders. „Guten Tag. Hier spricht Yuri. Ich versuche schon die ganze Zeit Kai-san zu erreichen. Er geht aber nicht ran. Würden Sie ihm bitte eine Nachricht ausrichten?“ Irgendwie musste ich meinen Kopf nun auch noch dazu kriegen die richtigen keigo-Formen zu präsentieren. „Kai-san sagten sie?“ „Ja. Kai von the GazettE.“ „Was wünschen Sie als Nachricht?“ Gott klang das gestelzt! Aber das ist Japan. „Er möge mich doch bitte unter dieser Nummer zurückrufen.“ „Das werde ich ihm mitteilen lassen.“ Ich frohlockte. „Yuri-sama. Nicht wahr?“ „Bitte schreiben Sie ‚Yuri-chan’, Nakamura-san. Dann weiß er es.“ Ich hoffte, dass dem wirklich so war. „Also. Die Nachricht lautet demnach ‚Bitte Yuri-chan anrufen unter der folgenden Nummer…’“ Ich hätte den Boden küssen können, so bejahte ich nur, bedankte mich wortreich und legte dann auf. Gut. Das geschafft. Ich atmete tief durch und bemerkte ein paar Japanerinnen, die mich interessiert aus etwa 2 Metern Entfernung musterten. Die kamen näher. „Hallo. Wir haben das zufällig gehört…“ Im Geist rollten mir sturzbachartig Tränen die Wangen runter. Nach außen… da versuchte ich zu lächeln. „Hallo.“ Leicht schiefes Lächeln und leichte Unsicherheit. Na klasse. Das wurde sicher wunderbar. Als ob ich noch nicht durch mein Äußeres genug auffiel. Nein. Jetzt machte ich noch von mir reden, indem ich auf offener Straße Starnamen am Telefon fallen ließ. Wirklich klasse, wunderbar, begeisternd… „Bist du wirklich mit ihm bekannt?“ Ich nickte nur. „Wir haben uns mal zufällig kennen gelernt.“ Stimmte ja. Das war schon mal keine Lüge. Dass die aber nun quietschten, als hätten sie sonst was verschluckt… „Das ist ja so cool!“ Seufzend nickte ich. Auf offener Straße so ein Gespräch… Ich konnte mir auch gleich die Kugel geben. „Du siehst nicht wie eine Japanerin aus.“ Welch grandiose Feststellung! „Dürfen wir fragen, woher du kommst?“ „Aus Europa.“ Ich wollte weg. Bitte! Gnade! Hilf mich doch jemand! „Wie cool!“ Hilfe! Ich… „Und du kennst ihn wirklich?“ Herzchenaugen versus Sternchenaugen. Ach du Scheiße! „Ja… ein wenig…“ Die kippten doch tatsächlich fast um. „Sag, können wir Freunde werden?“ Ha! Abgekartetes Spiel. Die wollten doch nur an den armen Kai ran… und vielleicht an die andern Jungs der Gruppe. Wie konnte ich mich da jetzt herauswinden, ohne irgendwen zu gefährden? Ich wollte ja auch noch eine Weile leben, wenn möglich noch eine lange Weile. „Also… ich weiß nicht, ob ich überhaupt lange…“ murmelte ich vor mich hin. Loswerden… ich musste die irgendwie loswerden! „Du bist wirklich nur auf Besuch hier? Dein Japanisch ist so gut, da dachte ich, du würdest hier leben.“ Prompt klingelte das Handy. Ich zog es heraus und blickte auf den tanzenden Chibi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)