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Darkness

von

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Prolog

Darkness
 

Eines Tages ging ich mit meinen Freundinnen Sakura und Kotori spazieren. Sakura, ein sehr liebes und meist zurückhaltendes Mädchen, mit langem braunen Haar und bernsteinfarbene Augen, ist zwar etwas älter als ich, aber ein ganzes Stück kleiner, womit ich sie auch sehr oft aufziehe, denn sie ärgert sich immer auf eine sehr amüsante Art und Weise darüber. Um Kotori zu beschreiben bedarf es nicht vieler Worte. Sie ist auch ein Stück älter als ich, hat langes blondes Haar und blaue Augen und ist eher eine Draufgängerin. Im Gegensatz zu Sakura ist sie nicht viel größer, behauptet es aber zu gern.

Mein Name ist Ayame. Ich habe langes schwarzes Haar, blaue Augen und bin in etwa so groß wie Kotori. Viele behaupten von mir, dass ich sehr liebenswert bin und mich bemühe immer für meine Freunde da zu sein. Ich selbst rede aber nicht gerne über mich. Und daher fange ich nun lieber damit an Ihnen eine Geschichte zu erzählen, die uns vor einiger Zeit in ihre tiefen Höhlen gezogen hat.

Wir gingen eines Tages ganz gemütlich die Baker Street entlang, mit dem Garuda Friedhof als Ziel, da wir am Tag zuvor ausgemacht hatten, die Nacht dort zu verbringen. Doch dies sollte sich als ein verhängnisvoller Fehler herausstellen. Der Grund, warum wir dies taten? Nun ja, Sie müssen sich drei abenteuerfreudige Teenager mit sechzehn vorstellen, die einfach mehr über die Schattenseiten der Welt kennen lernen wollten. Warum ich Ihnen das erzähle? Wir hatten durch einige Freunde erfahren, dass es auf dem Friedhof spuken solle und das war wie eine Aufforderung einfach mal eine Nacht dort zu verbringen. Und falls dort nichts passieren sollte hätten wir den Gerüchten ein Ende setzten können.

Und so begaben wir uns gegen zwanzig Uhr zum Friedhof, wo das Unglück begann...

Wie alles Begann

Kapitel 1 Wie alles begann
 

„Am Abend wirkt der Friedhof richtig gruselig, findest du nicht auch Ayame?” fragte Sakura ängstlich. „Irgendwie schon” stimmte ich ihr zu. „Aber wir müssen das durchziehen! Kneifen gilt nicht!” sprang laut Kotori ein. „Ja, Kotori, dass wissen wir keine Bange. Aber bevor wir hinein gehen, hätte ich noch eine winzige Frage” antwortete ich Kotori. „Und was wäre das für eine Frage, Ayame?” fragte Kotori und sah mich an, als ahnte sie bereits, um was es ging. „Naja, weißt du Kotori, gewissermaßen würde ich gerne Jann Lee und Hayate mitnehmen” sagte ich und wandte den Blick unsicher zu Boden. „Erstens mal, ist das keine Frage, du musst die Stimme am Ende des Satzes heben, wenn du etwas fragst. Und zweitens, was erhoffst dir du davon, dass die zwei mitkommen?” fragte Kotori, verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. „Naja, wenn das stimmt, was man sich erzählt, dann wäre es doch bestimmt von Vorteil, zwei starke Typen dabei zu haben, meint ihr etwa nicht?” fragte ich und sah hoffnungsvoll in Sakuras Richtung.
 

Sie müssen sich mal meine damalige Situation vorstellen. Wenn auf dem Friedhof nämlich wirklich was passieren würde, wäre ich ganz allein gewesen. Die zwei hätten sich nämlich als erstes aus dem Staub gemacht. Erst wären sie sich schreiend in die Arme gefallen und dann im Affenzahn davon gerannt. Ich armes kleines Mädchen hätte dann da gestanden und mich nicht von der Stelle getraut. Verstehen Sie jetzt, warum ich wollte, dass die zwei mitkommen? Warum beide? Man, so viele Fragen auf einmal. Die zwei sind immer zu zweit unterwegs, wie siamesische Zwillinge, Sie verstehen? Sie glauben mir nicht? Nun gut, Sie haben recht. Ich konnte mich bloß nicht entscheiden, welchen der beiden ich hätte mitnehmen sollen.

„Aber reicht denn da nicht einer?” fragte Sakura. „Nein! Ich möchte beide mitnehmen. Bei drei Mädchen müssen mindestens zwei Jungs da sein!” erklärte ich zielstrebig. „Okay. Dann ruf sie halt an!” sagte Kotori genervt. „Danke” sagte ich glücklich und holte dann auch sofort mein Handy heraus. Gekonnt suchte ich im Telefonbuch nach ihren Nummern und rief sie an.

Da wir uns bereits vor dem Friedhof befanden, mussten wir zwar noch einige Zeit warten, aber das nicht sehr lange, da die beiden ja nur fünf Minuten entfernt wohnten. Und so erschienen sie auch, ich habe die ganze Zeit auf die Uhr gesehen, genau sieben Minuten und sechzehn Sekunden, nachdem ich sie angerufen hatte. „So, die Bodygards sind da, dann können wir ja endlich los” sagte Kotori mit Erleichterung in der Stimme. Da der Friedhof immer verschlossen war mussten wir über das Tor klettern.

Falls Sie meinen ”Die müssen doch blöd sein, wenn sie gesehen werden...” liegen Sie falsch. Wir hatten es nämlich bereits dreißig Minuten nach acht und da es Herbst war, war es bereits dunkel. Und wenn es dunkel war traute sich sowieso niemand auch nur in die Nähe des Friedhofes, es gab nicht einmal einen Wärter oder so etwas.
 

Schweigend sahen Jann Lee und Hayate sich an und halfen dann widerwillig erst Kotori, dann Sakura und dann mir über das Tor, um sich dann selber mit Leichtigkeit darüber zu schwingen. Auf der anderen Seite angekommen liefen wir gen Ende des Friedhofes, doch der Friedhof ist lang, sehr lang. Um genau zu sein hatte ich das Gefühl, wir würden ewig laufen. Ich fragte mich, warum wir überhaupt so weit hinein mussten, jedoch traute ich mich nicht, es auszusprechen, denn ich wollte nicht als Feigling dastehen. Das wäre mir besonders vor Jann Lee und Hayate peinlich gewesen.

Denn, um die zwei mal zu beschreiben, sie sind alles andere als feige. Beide sehen super aus, betreiben gemeinsam mit meinem Bruder Kampfsport, wo sie meinen Bruder kennen gelernt haben, durch den ich sie dann wiederum kennen lernen durfte, und sie sind beide super lieb, im Vergleich zu meinem Bruder, der mich immer ärgert, da ich ein Feigling bin. Aber gerade aus dem Grund, dass er mich dann nicht mehr ärgern kann, habe ich mir das feige sein abgewöhnt. Naja zumindest glaube ich das. Und zu guter Letzt noch das Alter der Beiden, sie sind nämlich, wie mein dämlicher Bruder zwanzig.

Doch ob feige oder nicht, in einem plötzlichen Moment spürte ich etwas, ich kann bis heute nicht sagen, ob es ein Gefühl war, was mich waren wollte oder ob ich einfach etwas merkwürdiges gefühlt hatte.

„Was ist das!!!” brüllte ich sofort und sah mich panisch um. „Was denn?” fragte Kotori, blieb wie angewurzelt stehen und sah zu mir. „Spürst du es denn nicht?!” fragte ich aufgebracht und konnte mich auch kaum noch rühren.. „Doch ich glaube ich weiß, was du meinst, lass uns lieber wieder gehen, bevor etwas passiert” antwortete Kotori rasch. „Ja, das ist besser, ich spüre eine böse Aura, kann sie aber nicht orten!” gab nun auch Jann Lee zu verstehen. „Worauf warten wir dann noch? Nichts wie weg hier!” rief ich mit leicht zitternder Stimme. „Ich habe Angst” begann Sakura nun zu jammern. Und in diesem Moment packten Jann Lee und Hayate mich bei der Hand und wir rannten Richtung Ausgang. Allerdings kamen wir nicht weit, da plötzlich Kotori Stimme von weiter vorn zu hören war. „Verdammt! Wo ist das Tor?” rief sie verzweifelt und wandte sich fragend in unsere Richtung. „Was meinst du damit? Wo ist das Tor, wir müssten es doch schon längst wieder sehen können!?” fragte ich nervös. „Es... ich weiß es auch nicht, aber man sieht den Eingang nicht mehr, da ist nichts!!” kam es nun etwas leiser zurück, jedoch war der panische Unterton nicht zu verkennen. „Was?! Aber wir sind doch gar nicht so weit hinein gegangen oder? Es kam mir zwar wie eine Ewigkeit vor, aber wir sind doch höchstens zehn Minuten gelaufen” stellte ich mit Entsetzen fest. „Ja. Was ist hier bloß los?” stammelte Kotori. Ich hielt immer noch die Hand von Jann Lee und Hayate und drückte diese nun fester, ging dann in die Knie und konnte mich vor lauter Angst nicht mehr bewegen.

Sie müssen sich diese Situation einmal vorstellen. Sie stehen da und bekommen es plötzlich aus einem unbekannten Grund mit der Angst zu tun. Dann denken Sie sich, lieber zu gehen, bevor noch etwas passiert und dann haben Sie keine Chance mehr, das Tor zu erreichen. Die Angst wird größer und größer und Sie fühlen sich absolut hilflos, weil Sie keine Ahnung haben, was gerade passiert. Sie fragen sich immer wieder ob es das jetzt gewesen ist? Ob Sie nun auf diesem Friedhof sterben würden, sterben auf so mysteriöse Weise, wie es sonst nur in Horrorfilmen oder ähnlichem passiert? Sie fragen sich, ob es nicht besser gewesen wäre, die ganze Sache einfach abzublasen? Ob Sie schuld sind, dass ihre Freunde nun mit Ihnen sterben? Verstehen Sie, was ich Ihnen sagen will?

Solch ein schrecklicher Moment und man selbst kniet auf dem Boden und kann nichts unternehmen, weil man starr vor Angst ist, obwohl man doch eigentlich helfen will.

„Ayame, reiß dich zusammen! Wir müssen hier weg! Komm schon!” wurde ich von Kotori gedrängt, die jedoch alles andere als mutig klang. Ich jedoch, blieb auf dem Boden knien und zitterte. „Kotori, Ayame!??” ertönte nun auch Sakuras Stimme, die voller Angst war. „Sakura? Was ist los? Wo bist du?” rief Kotori sofort zurück. „Hier vorne. Komm bitte schnell her. Ich habe solche Angst” antwortet Sakura. „Ich bin gleich da. Hayate, kümmert ihr euch bitte um Ayame?” bat Kotori Hayate noch und rannte dann, halb stolpernd davon. „Machen wir, deswegen sind wir ja hier, geh nur. Keiner kann besser auf Ayame aufpassen als wir” sagte er. Gerade in diesem Moment wurde ich erneut von einer Panikattacke überfallen „AAAAH!!!” schrie ich so laut ich nur konnte. „Ayame? Was ist los? Was hast du?” fragte Hayate besorgt und ging in die Knie. „Schau...schau doch mal dort. Was ist das Hayate?” fragte ich, als ich eine Art riesiges Schwarzes Loch sah. „Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, als würde es uns in sich hinein ziehen” sagte er ein und schlang schützend die Arme um mich.

Aber um es Ihnen mal zu erläutern. Ich selbst konnte gar nicht fassen, wie ruhig Hayate und Jann Lee die ganze Zeit waren. Alles versinkt in Panik und die zwei bleiben ruhig. Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, aber ich glaube, dass diese ruhige Art der beiden mir etwas Geborgenheit gab. Etwas. Ich konnte nämlich nicht verstehen, wie man in so einer unheimlichen, einfach unrealistischen Situation, die Nerven behalten konnte. Es gibt sicher viele, die behaupten, nichts könne sie aus der Ruhe bringen, doch wer auch immer das miterlebt hätte, was ich dort erlebt habe, und wenn es ein Buddhist gewesen wäre, wäre völlig außer sich geraten. Doch die zwei blieben einfach ganz ruhig. Und das war es sicherlich, was ihnen und auch Kotori, Sakura und mir das Leben gerettet hat.

Blieb nur abzuwarten, was als nächstes passieren würde. Doch wenn sie das nicht beunruhigte, dann konnte gar nichts mehr kommen, was ihnen Angst einjagen würde.

Dachte ich, aber wir werden sehen. Nun kam auch Jann Lee zu mir und hielt mich gemeinsam mit Hayate fest. Wir kämpften zwar dagegen an, nicht in das merkwürdige schwarze Loch gezogen zu werden. Doch so viel wir auch es auch versuchten, wir konnten es nicht schaffen. „AAAAAAAHHH!!!!!“ .......

Der beschwerliche Weg nach Outland

Kapitel 2 Der beschwerliche Weg nach Outland
 

Gruppe 1
 

„Ayame! Ayame! Mach die Augen auf !” brüllte Jann Lee mich an und rüttelte mich sanft. „Mmh, was ist denn? Oh mein Gott, wo sind wir?” fragte ich völlig verwirrt, als mir auffiel, dass wir uns in einer Art Gruft befanden. In diesem Moment durchströmten mich Gefühle, zwiespältige Gefühle. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich mich freuen sollte, ob ich schockiert oder traurig sein sollte.

Lassen Sie mich Ihnen das erläutern. Alles, an was ich mich erinnern konnte war, dass da dieses merkwürdige schwarze Loch aufgetaucht war, wir hinein gezogen wurden, und ich nun hier sitze. Nun gut, manch einer mag denken, „Was hat sie denn? Soll sie doch froh sein, das sie lebt” , aber nein, so kann man sich das bestimmt nicht vorstellen. Ich wusste nämlich nicht einmal, ob ich überhaupt noch lebte denn es wäre ja durchaus möglich, längst nicht mehr am Leben gewesen zu sein. Weiß man´s?

„Das können wir dir auch nicht sagen wir wissen nur, dass wir von Sakura und Kotori getrennt worden sind” sagte Jann Lee ruhig. Einer seiner starken Hände ruhte noch immer auf meiner Schulter, bis er mir dann auf die Beine half. „Nein, das kann nicht sein, Jann Lee du irrst dich bestimmt” antwortete ich verängstigt, krallte meine Finger in sein Shirt und zog ihn zu mir. Doch auch mir war bereits aufgefallen, dass die zwei nicht mehr da waren, was mir auch den Anlass gab mir sofort Sorgen um sie zu machen. „Nein. Ich bin mir ganz sicher! Sie dich doch um!” sagte Jann Lee, nahm meine Hände in seine und versuchte bei seinen Worten ruhig zu klingen, auch wenn ihm dies nicht ganz gelang, seine Anwesenheit allein beruhigte mich schon um einiges. „Komm jetzt Ayame! Wir müssen so schnell wie möglich einen Ausgang finden!” rief Hayate, der schon ein paar Meter vorgegangen war. Und so kam es, dass wir eine ganze Weile ziellos umher irrten, bis wir plötzlich erschrocken stehen blieben. „Äh? Was ist denn jetzt los?” fragte Hayate leicht verblüfft und kratze sich am Hinterkopf. „Ich weiß auch nicht, aber es sieht recht merkwürdig aus” antwortete ich zu ihm und sah mir das vor uns liegende genauer an. „Was meinst du Jann Lee?” wandte Hayate sich nun an Jann Lee. „Also wenn ich ehrlich sein soll, ich finde es sieht sehr nach einer Art nun ja, Labyrinth aus, zumindest würde ich das auf den ersten Blick vermuten, viel offenbart sich uns an dieser Stelle ja noch nicht” antwortet er ruhig und setzte dann die Analyse der Situation fort. „Ja, so etwas in der Art hatte ich auch schon befürchtet” sagte Hayate nicht weniger gelassen, als Jann Lee schon vor ihm. „Hey Jungs, das...das meint ihr doch nicht im Ernst, oder?” stotterte ich, da ich alles andere als ruhig bleiben konnte. „Doch, leider Ayame” sagte Hayate und zuckte mit den Schultern. Seine stimme war noch immer ruhige und sanft, während er mir eine solch famose Tatsache schilderte. „Pfft! Also ich glaube einfach nur das wir träumen, so was kann doch nicht wirklich passiert sein! Wer weiß, vielleicht sind wir ja sogar schon tot. Könntet ihr mir das Gegenteil beweisen?” brach es nun aus mir heraus, vorbei war es mit der Ruhe, die mir die beiden vermittelten, nun war ich völlig außer mir. „Doch Ayame! Es ist passiert und die Sache ist bitter Ernst! Wie ich dir beweisen will, dass wir nicht tot sind?” pflaumte Jann Lee mich an. Mit leicht finsterem Blick kam er dann auf mich zu und kniff mir in den Arm, woraufhin ich leicht auf quiekte. „Tote haben keine Gefühle, also hättest du das eben sicher nicht als Schmerz empfinden können!” erklärte er mit noch immer finsterer Mine. „Ist ja gut Jann Lee. Du musst sie nicht gleich anschreien. Sie hat eben Angst, dass ist doch völlig normal” ging Hayate nun dazwischen. Er kam zu mir und strich mir sanft durchs Haar. Doch so normal schien diese Angst ja nicht zu sein, sonst wäre ich ja nicht die einzige, die so in Panik gerät. „Wenn es so normal ist, warum habt ihr dann keine Angst?” fragte ich deshalb auch sogleich und sah die beiden abwechselnd an. „Natürlich haben wir auch Angst, wir zeigen es nur nicht so sehr, wie du. Das gehörte alles zu den Lehren unseres Meisters. Tut mir übrigens wirklich Leid, dass ich dich so angeschrien habe Ayame, aber ich bin halt auch ein wenig nervös. Wenn man es einfach mal so bezeichnet” gab Jann Lee zur Antwort, er war wieder vollkommen gelassen. „Nun denn, ich würde vorschlagen, dass wir erst einmal Sakura und Kotori suchen, die müssen doch irgendwo hier sein, meint ihr nicht?” fragte ich wieder halbwegs gefasst. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie auch hier sind! Die Frage ist nur wo” kam die Antwort von Jann Lee. „Ja, dass vermute ich auch” fügte Hayate zur Bestätigung hinzu. „Na dann mal los Jungs, suchen wir die Beiden!” animierte ich Jann Lee und Hayate, voller Tatendrang, denn das wichtigste war mir, Kotori und Sakura zu finden, alles andere konnte an dieser Stelle erst einmal warten.

Und so kam es dann, dass wir den größten Fehler begangen, den wir in dieser Lage nur begehen konnten. Wir betraten das LABYRINTH.
 

Gruppe 2
 

Währenddessen erging es Sakura und Kotori auch nicht besser, sie befanden sich nämlich am anderen Ende des Labyrinths.

„Wo sind wir denn hier gelandet!?” fragte Sakura irritiert und sah sich in alle Richtungen um. „Keine Ahnung, und wo sind Ayame und die Jungs?” stellte Kotori erschrocken fest. „Was sollen wir denn jetzt bloß machen?” jammerte Sakura weinerlich und setzte sich auf den Boden.

Die Entscheidung, die gleich getroffen wird, ist typisch Kotori also nicht das Sie sich wundern, wobei in dieser Sache auch kein sinnvoller Weg in Frage gekommen wäre, also von daher, macht das auch nicht viel aus.

„Ich würde sagen wir gehen einfach der Nase nach” gab sie gleichgültig zu verstehen und zuckte mit den Schultern. Sakura sah Kotori etwas verwundert an, aber auch ihr war klar, das ein anderer Weg im Moment zu noch weniger führen würde. „Naja, es ist vielleicht nicht die beste Lösung, aber wohl die einzige” stimmte sie Kotori zu.

Ich hätte eigentlich gedacht, dass Sakura “die Stimme Vernunft” jetzt sagen würde “Nein, das sollten wir besser nicht machen, wir sollten erst einmal etwas darüber nachdenken und dann den besten Weg nehmen” aber das tat sie leider nicht. Und so betraten die beiden ebenfalls das Labyrinth.
 

Gruppe 1
 

Wenn ich behaupten würde, ich täte es nicht bereuen ins Labyrinth gegangen zu sein, dann müsste ich lügen, denn ich bereute es aufs tiefste. „WAAAAAHHH!!! Was soll das denn jetzt?” schrie ich, als in einer Sackgasse plötzlich eine riesige Steinkugel von der Decke fiel und nun hinter uns her rollte. „Lauf schneller Ayame! Los mach schon!” konnte ich Jann Lee von hinten brüllen hören. Doch das war eine Sache der Unmöglichkeit, ich war einfach viel zu schnell durch die Gänge gerannt und hatte nun kaum mehr Energie übrig. „Ich kann aber nicht schneller!” jammerte ich und gab alles, was ich in mir hatte, doch die Kugel kam immer näher. „Hey! Schnell, kommt hier her, hier rein los macht schon!” rief Hayate uns zu, denn er hatte eine kleine Tür in einer Wand entdeckt. Gerade noch rechtzeitig gelang es uns durch diese zu schlüpfen und so dem Geschoss auszuweichen. „Puh, was war das denn jetzt schon wieder für eine Hühnerkacke! Mir reicht es langsam!” jappste ich völlig außer Atem lies ich mich auf den Boden sinken und stütze mich mit den Händen am Boden ab. „Hey, reg dich ab Ayame! Wir haben es ja überlebt” beruhigte Jann Lee mich. Skeptisch sah ich zu ihm hoch. Dann zu Hayate und ich stellte fest, dass die beiden in keinerlei Hinsicht erschöpft wirkten. „Ja, dass mag sein, aber nur ganz knapp oder? Und für euch scheint das ja eh eine Art Spaziergang gewesen zu sein! Könnt ihr nicht wenigstens so tun, als wärt ihr erschöpft?!” fragte ich die beiden und gewann langsam wieder an Kraft. Und dann sah ich eine kleine Grinsen auf ihren Gesichtern, was mich dazu brachte leicht aufzulachen. „Ja, das stimmt. Die Kugel hätte uns bestimmt schon überrollt, wenn du nicht so geschrien hättest. Ich schätze, sie hatte Angst vor dir” stellte Jann Lee belustigt fest und nun lachten auch er und Hayate. „Haha! Und? Was wollen wir jetzt machen? Wir müssen Kotori und Sakura unbedingt finden, aber nochmal will ich so was nicht erleben.” sagte ich und richtete mich wieder auf. „Erst einmal sehen wir, wo der Gang hier hinführt. Scheint ja eine Art Geheimgang zu sein, mal sehen worauf wir am anderen Ende stoßen, falls es ein anderes Ende gibt” antwortete Hayate ruhig und machte sich auf den Weg. „Ja ja, geh du schon einmal vor!“ ich lehnte mich an die Wand und sah ihm nach, doch wurde ich dann auch gleich von Jann Lee gepackt und mitgeschleift. Und so machten wir uns auf, den Gang zu erforschen, doch dieser war sehr dunkel und es roch muffig. Hayate holte sein Feuerzeug heraus und als er es anmachte erschrak ich und plumpste rückwärts in die Dunkelheit. Der ganze Weg war von Skeletten gepflastert und es hingen überall Spinnenweben, mit extrem fetten Spinnen in den unterschiedlichsten Farben dran, herum. Noch dazu schien der Gang schier endlos lang zu sein. Jann Lee nahm meine Hand und half mir auf die Beine. Ich klopfte den Staub von meinen bereits recht mitgenommen Sachen und dann gingen wir los.
 

Gruppe 2
 

Sakura und Kotori hatten nicht gerade mehr Glück gehabt, was die Sauberkeit ihres Ganges anging.

„Ach du meine Güte! Was ist das denn?” sagte Sakura angewidert und deutete in eine Ecke. „Was denn? Was meinst du Sakura?” fragte Kotori, als ob alles wie bei ihr zu Hause aussehen würde und nichts ungewöhnliches existierte. „Na das da” würgend wies sie noch immer auf einen Haufen von Knochen und Schleim, der in einer Ecke am verrotten war..

Dieser Haufen muss schon eine Ewigkeit dort gelegen haben erklärte Sakura mir, als wir uns neulich diesbezüglich sprachen.

„Bäähh, wie widerlich ist das denn nun wieder?! Davon bekomme ich ja eine dicke fette Gänsehaut und Herpes obendrein. Komm! Wir gehen lieber” forderte Kotori Sakura auf und nahm sie bei der Hand. „Ja, wer weiß, was das für Knochen sind? Sind das Menschenknochen, oder was? Und wer oder was hat sie gerissen?” fügte Sakura ängstlich zu Kotoris Aussage hinzu und folgte ihr dann. „Ja, genau diese Fragen habe ich mir auch schon gestellt” antwortete Kotori ihr und lief weiter.

Doch während die zwei sich Sorgen darüber Gedanken machten, was das wohl für Knochen waren, herrschte hinter ihnen schon reges Treiben. Als dann auch noch ein Knurren ertönte, zuckten die zwei erschrocken zusammen. „Kotori, was war das für ein merkwürdiges Knurren?” fragte Sakura ängstlich und klammerte sich an Kotori. Sie hatte gemerkt, dass das Knurren hinter ihnen war, das war sie vor Schreck wie gelähmt und traute sich nicht sich zu bewegen „Psst, nicht so laut! Dreh dich mal um, aber langsam!” mahnte Kotori und Sakura tat wie ihr geheißen, zumindest zur Hälfte. „AAAAH!” schrie Sakura auf und schlug dann beide Hände vor den Mund, um den Schrei zu ersticken. „Aha, das verstehst du also unter leise, ja? Du bist wohl verrückt!” knurrte Kotori jedoch mit ängstlichem Unterton. „Nein, ich glaube nicht oder siehst du auch, was ich sehe?” fragte Sakura mit angsterfülltem Blick. „Ja. Deswegen solltest du ja auch eigentlich leise sein, aber das hast du ja nicht all zu gut hin bekommen” warf Kotori Sakura vor und ging langsam einige Schritte rückwärts, von dem Wesen weg.

Sie fragen sich sicher schon die ganze Zeit, was sie dort gesehen haben, nehme ich an. Nun ja, es war ein ziemlich merkwürdiges Wesen. Ein Tier, wie Sakura mir gegenüber erläuterte, welches geringfügig Ähnlichkeit mit einem Wolf hatte, aber eher nach etwas Unwirklichem aussah. Es war riesig, hatte einen schuppigen, eidechsenähnlichen Körper, lange Eckzähne, wie die eines Säbelzahntigers und sehr lange, spitze Krallen. Der Speichel tropfte ihm aus dem Maul und seine Augen kamen in der Dunkelheit rüber, als würden sie rot glühen. Können Sie sich jetzt in etwa vorstellen, wie sich die beiden gefühlt haben? Also ich kann es mir gut vor Augen führen.

„Also ich würde vorschlagen...“ begann Kotori leise. „Wir nehmen die Beine in die Hand laufen los!!” schrie sie dann und kurz darauf rannten die zwei auch schon um ihr Leben.

Also ich würde nicht unbedingt behaupten, dass es den beiden besser erging, als Jann Lee, Hayate und mir. Was meinen Sie? Währen Sie gerne mal eben von ein Wesen gejagt worden, von dem Sie nicht einmal wussten, was es war? Nein? Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht, ich währe nicht gerne in eine solche Situation geraten.

Und so rannten die zwei den ewig langen Gang entlang. Mal bogen sie rechts ab, mal links, doch dann... „Verdammt! Eine Sackgasse” fluchte Kotori und drehte sich in die Richtung der Bestie mit dem Rücken zur Wand. „So ein Mist! Was sollen wir denn jetzt machen?” jammerte Sakura mit Tränen in den Augen. „Woher soll ich das wissen!? Bin ich allwissend oder was!?” fauchte Kotori Sakura an als könnte sie etwas für ihre Lage. Das Wesen bog gerade um die Ecke, als plötzlich KLACK! Die Wand hinter ihnen wegklappte und sie in einem finsteren Raum standen.
 

Gruppe 1
 

„Hey! Seht ihr das da vorn? Das sieht wie ein Ausgang aus, findet ihr nicht?“ hoffnungsvoll sah ich die beiden an und deutete in die Richtung, aus der das Licht kam. „Ja, so ziemlich” antwortete Jann Lee knapp. Und so liefen wir los in die Richtung aus der das Licht kam. Da sich unsere Augen schon so an die Dunkelheit gewöhnt hatten kam es auch, dass wir erst etwas erkennen konnten, als wir bereits draußen waren. Wir rieben unsere Augen und schirmten sie etwas gegen die Helligkeit ab, bis wir alles klar sehen konnten. „Hilfe, wo sind wir denn hier gelandet?” fragte Hayate verwirrt und sah sich genauste um. „Hey! Ich glaube, ich weiß wo wir sind” stellte ich überrascht fest und zog so die verwunderten Blicke der beiden auf mich. „Ach ja, und wo wenn ich mal fragen darf? Ich wüsste nämlich auch gerne, wo wir hier sind!” fragte Hayate neugierig, verschränkte die Arme und sah interessiert in meine Richtung. „Ich habe davon geträumt oder so, ich glaube, es hieß Outland” erklärte ich ihm sofort und sah mich zur Sicherheit nochmals um. „Outland?” fragte Hayate immer noch völlig durcheinander, tat es mir aber gleich uns sah sich erneut um. „Ja. Wir sollten vorsichtig sein. Hier ist es verdammt gefährlich” steuert nun auch Jann Lee zur Unterhaltung bei. „Du kennst es auch Jann Lee? Bin ich denn hier der einzige, der nicht weiß wo wir sind?” fragte Hayate beleidigt. „Sieht wohl so aus” konterte Jann Lee gelassen und beobachtete mich.

Aber ich muss Ihnen sagen, mir war bei der Sache nicht ganz wohl. Denn dass ich diese Welt als Outland erkannte beruhigte mich nicht im geringsten, nein, es machte mich nur noch nervöser. Denn wie ich bereits gesagt habe, habe ich bereits einmal von Outland geträumt und ich kann nicht behaupten, dass das ein wunderschöner Traum war. In dem Outland, in meinem Traum, trieben sich nämlich viele böse Ganoven und zwielichtige Gestalten herum müssen Sie wissen. Ich denke, Sie verstehen jetzt, warum mir bei der Sache nicht ganz wohl war. Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass das ganze nur ein Traum war,also wie kam es, dass wir plötzlich wirklich in Outland standen?
 

Gruppe 2
 

„Huch! Wer hat denn das Licht aus gemacht?” sagte Kotori leicht belustigt und erleichtert darüber, dem Vieh entkommen zu sein.

„Haha, wir sind wohl in einem versteckten Raum oder so etwas gelandet” sagte Sakura und atmete zufrieden aus. „Naja, wenigstens sind wir dem Ding entkommen” sprach Kotori in Sakuras Richtung, auch wenn sie sie nicht sah. Sakura tastete sich im Dunkeln etwas voran und bemerkte so auch, dass es hier noch vorne weiter ging. „Das scheint auch ein Gang zu sein hier, mal wieder, lass uns den einfach entlang gehen, mal sehen wo wir hinkommen. Ich glaube nicht, dass wir etwas noch schlimmerem begegnen können als diesem Wesen eben” schlug Sakura vor und suchte in der Finsternis nach Kotori. „Naja, was bleibt uns anderes übrig, dann gehen wir mal” stimmt Kotori letztlich zu und fuchtelte ebenfalls planlos durch das schwarze Nichts, bis sich ihre Hände trafen.

Und so liefen sie durch die vollkommene Finsternis. Da sie wirklich absolut gar nichts sehen konnten blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich an den widerlichen Wände entlang zu bewegen, aber mit einem Mal...

„Aaaah!!!” schrie Sakura plötzlich und lies Kotoris Hand los. „Was ist denn Sakuraaaaa!” rief Kotori noch doch dann bemerkte sie auch sofort “was” los war. „Das ist ja wie in einer Achterbahn!” schrie Sakura dann freudig, denn sie liebte Achterbahnen.

Was passiert ist? Natürlich wollen Sie das wissen. Wie gesagt sind die zwei ja diesen Gang entlang gegangen und was sie dann so mehr oder weniger angenehm erschreckte war nichts weiter, als eine Falltür. So erzählte Sakura mir die Story, aber was soll es auch anderes gewesen sein, als eine Falltür. Wer weiß, vielleicht hat sich auch die Erde gespalten, in dieser komischen Gegend war alles möglich. Also suchen Sie sich einfach aus, was Ihnen am besten gefällt. Als die beiden dann einige Zeit damit verbrachten hatten, einen rutschenartigen Gang herunter zu purzeln, kamen sie dann, wie aus dem Nichts, hinter Hayate, Jann Lee und mir an.
 

Gruppe 1 und 2 sind wieder zusammen
 

„Hey, wo kommt ihr denn her? Und was habt ihr die ganze Zeit getrieben?” fragte ich sofort und die Erleichterung war mir imGesicht anzusehen. „Hi Ayame, lange nicht gesehen. Wo sind wir hier eigentlich?” kam es sogleich von Kotori, die sich gerade noch aufrichtete und ihre Sachen versuchte zu säubern, jedoch war sie nicht weniger verwirrt, als Hayate. „Wir, also Jann Lee und ich, vermuten, dass wir in Outland sind” erklärte ich ihr, als müsste sie ja wissen, was Outland ist. „Was ist Outland?” warf nun auch Sakura ein, die noch immer auf dem Boden saß und zu uns hinauf blickte. Als wollte Kotori gerade dasselbe fragen sah sie mich perplex an. „Wie, was es ist?” musste nun ich fragen, da mich das ganze ein wenig durcheinander brachte. „Ich könnte dir ja eine Geschichte über Outland erzählen, aber dazu ist jetzt keine Zeit. Wir müssen schnell hier weg. Folgt mir, wir gehen zu meinem Bruder. Da sind wir vorerst in Sicherheit” antwortet Jann Lee auf Kotoris Frage als wäre er jetzt der Reiseführer. „Dein Bruder? Wie darf ich dass denn verstehen?”warf ich leicht plemplem ein und bewegte mich nicht von der Stelle, da ich auf eine Antwort wartete. Jann Lee bemerkte, dass ihm niemand zu folgen schien und drehte sich so nochmal um. „Ich habe euch bis jetzt zwar noch nie davon erzählt, aber ich komme ursprünglich von hier” sagte er ruhig, als wäre das was er da sagte das normalste auf der Welt.

„Und warum hast du uns das nie erzählt? Wie sollen wir dir denn jetzt vertrauen, wenn wir nicht einmal dein wahres Gesicht kennen?!” fragte ich leicht gereizt und machte noch immer keine Anstalten mich zu bewegen, die anderen taten es mir gleich. „Nur weil du diesen Teil von mir nicht kanntest, heißt es nicht, dass du mich nicht kennst. Alles, was du von mir weißt ist wahr, nur dass ich diesen Teil von mir nie erwähnt habe, weil ich nunmal in eurer Welt zu leben begonnen hatte. Ich bin immer noch der Selbe, den du kennen gelernt hast” fügt er seiner vorherigen Erklärung noch hinzu. „Also, ich finde, dass wir, wo wir eh schon hier sind, auch zu Jann Lee´s Bruder gehen können. Ayame? Ich kenne Jann Lee schon etwas besser und länger, als du und ich bin der Meinung, dass das was er sagt, durchaus einen Sinn ergibt. Also lass uns gehen, ja?” gab Hayate seiner Meinung kund und wartete auf eine Reaktion meinerseits. „Na gut. Ich bin ja auch der Meinung, dass man ihm glauben kann, aber ich will halt nur das Beste für die zwei” erklärte ich kurz und deutete auf Kotori und Sakura.

Als wir dann auf dem Weg zu Jann Lee´s Bruder waren bekamen wir einen kleinen Einblick in diese andere Welt.

Wir gingen durch einen schönen Wald, mit vielen riesigen Bäumen mit wunderschönen grünen Kronen und den unterschiedlichsten Vogelarten, die um sie herumflogen, es waren andere Vögel als die bei uns, sie waren größer, teilweise schriller oder auch viel kleiner als die unsrigen. Es liefen vereinzelt sogar Rehe oder Füchse durch den Wald, auch einige Streifenhöhrnchen sprangen von Baum zu Baum und warfen uns dabei neugierige Blicke zu. Allerdings gab es da etwas, dass mich beunruhigte. Es wahr verdammt still. Trotz der vielen Vögel, die man nur sah, aber nicht hörte, herrschte eine schon fast unheimliche Stille. Fragend sah ich zu Kotori und Sakura, doch diese starrten nur begeistert durch die Gegend, während Jann Lee und Hayate an der Spitze liefen. Auch Jann Lee schien beunruhigt über die Stille, denn er sah sich andauernd in alle Richtungen um, als ob er vermutete, dass gleich etwas passieren würde.

Und ich kann Ihnen sagen, diese Tatsache, dass er sich so umsah, war es, die mich am meisten besorgte. Als wir bereits eine Weile durch den Wald gegangen waren, kam Sakura plötzlich von hinten auf mich zu, da ich ja nicht damit rechnete schrie ich leise auf, als sie mich berührte. Hayate und Jann Lee bekamen das mit und wandten sich sofort um. Mit einem nicken gab ich die Entwarnung und sie wandten sich, breit grinsend, wieder um und gingen achtsam weiter.

„Bist du verrückt?!” fragte ich mit noch immer rasendem Herz. „Entschuldige. Ich wollte nur über etwas mit dir reden” entschuldigte sie sich und sah mich betrübt an. „Und was wäre das?” neugierig sah ich sie an. Sie zögerte etwas meinte dann aber. „Meinst du wirklich, dass wir Jann Lee und seinem Bruder trauen können?” bei diesen Worten sah sie verunsichert zu Jann Lee nach vorne. „Ja, ich denke schon. Ich kenne seinen Bruder zwar nicht, aber ich bin mir ganz sicher dass wir Jann Lee vertrauen können und wenn wir seinen Bruder erst einmal kennen werden wir sehen, ob wir ihm auch vertrauen können, ich denke, dass entscheiden wir besser dann, jetzt voreilige Schlüsse zu ziehen wäre eh unangebracht. Aber bei Fremden sollten wir auf jeden Fall vorsichtig sein! Hier kennt uns niemand und umgekehrt ist es genauso, wir wissen nicht, was sich hier zu herumtreibt!” mahnte ich sie mit erhobenem Zeigefinger. „Du meinst also wir können Jann Lee und vielleicht auch seinem Bruder trauen, aber keinem Anderen?” Sakura sah mich an, als hätte sie meine Worte gerade gar nicht mitbekommen. „Ja, Sakura, das meine ich” gab ich er zu verstehen und an ihrem Blick merkte ich auch, dass sie verstanden hatte. Also setzen wir unseren weg fort und nahmen weiter die Umgebung in Augenschein. Von weitem konnten wir dann einen kleinen Fluss erkennen. Er war breit, aber nicht tief und so taten wir es Jann Le und Hayate gleich und wateten einfach hindurch. Als wir dann noch einen kleinen Hügel erklimmten konnten wir dann auch ein Stadttor sehen, was allem Anschein nach zur Stadt führte nach der wir suchten, denn sonst wäre Jann Lee ja nicht direkt darauf zu gesteuert. Erfreut sahen Kotori, Sakura und ich uns an, denn es war gewiss kein kurzer Fußmarsch den wir an diesen Tag zurückgelegt hatten.

Die Stadt

Kapitel 3 Die Stadt
 

Als wir dann in einer altertümlichen Stadt ankamen, die viele Stände in ihrer Mitte hatte, auf denen Sachen zum Verkauf lagen, waren Kotori, Sakura und ich so erleichtert, dass wir laut aufatmeten. Jann Lee bemerkte dies und grinste. Neben den Ganzen Ständen die in der Mitte der Kleinen Stadt einen Kreis bildetet, waren rund herum Häuser, in denen die Verkäufer wohl wohnten. Zwischen den Vereinzelten Häuserblocks führten vereinzelt Gassen zu einem Hinterhof oder ähnlichem.

Was Jann Lee angeht kann ich Ihnen sagen, warum er grinste. Ich habe es am Anfang schon erwähnt, dass mein Bruder es sich zum Hobby gemacht hat allen möglichen Mist über mich erzählt, und so kann ich nun auch mit Gewissheit sagen, dass er aus einem Grund grinste, den mein Bruder ihm erzählt hatte, dass lässt sich auch ganz einfach bestätigen, denn Hayate hatte ebenfalls gegrinst. Genau wie an der Stelle vorhin im Wald. Finden Sie das nicht auch gemein? Vielleicht haben Sie ja auch einen älteren Bruder der Viel Mist über Sie erzählt. Sollte dass so sein, drücke ich Ihnen hiermit meine Beileid aus.
 

Jann Lee lief, in der Stadt angekommen, direkt auf eine Handelstation auf der rechten Seite zu und trat ein, als ob er dort zu Hause wäre. „Koji, Raika, Meero? Seid ihr da?” rief er lauthals eine Treppe hinauf. Während er ganz gemütlich durch den Raum lief und sich umsah, standen wir noch immer in der Tür und wussten nicht so recht, ob wir überhaupt eintreten durften. „Hallo Bruder. Du bist schon zurück? So früh hätte ich mit dir gar nicht gerechnet” begrüßte ihn ein junger Mann, der ihm ziemlich ähnelte, mit kurzem schwarzem Haar, braunen Augen und guter männlicher Statur, der gerade die Treppe herunter kam. „Ja, und wie du siehst habe ich sie mitgebracht” antwortete Jann Lee ihm. „Wie? Du hast uns mitgebracht? Dann war das alles geplant? Und du spielst uns hier den Scheinheiligen vor” nun trat ich in den Raum und sah Jann Lee erzürnt an. „Ja, es tut mir Leid, dass es auf eine so unangenehme Art und Weise war, aber anders ging es nicht und wir brauchen euch hier” erklärte Jann Lee unbeholfen. „Aha. Und wofür, wenn ich mal so ganz bescheiden fragen darf?” Sakura und Kotori standen nun direkt hinter mir und Hayate stand an eine Wand gelehnt neben der Tür. „Koji. Erklär du es ihnen bitte” und somit übergab Jann Lee das Wort an seinen ominösen Bruder. „Es geht um Zhang Mao. Er ist der Herrscher Outland´s, doch er versucht auch das Erdenreich unter seine Gewalt zu bringen. Wir benötigen deine Starken Kräfte Ayame, und eure Freundschaft. Nur dann können wir ihn in die Knie zwingen” stellte Koji kurz und bündig Sachen in den Raum, die uns die Kinnlade herunterklappen ließen. „Äh, warte mal! Was heißt hier “Deine starken Kräfte” wenn ich mal fragen darf? Mal von dem ganzen anderen Schrott abgesehen, den du da eben von dir gegeben hast” fragte ich sichtlich genervt. „Du weißt es natürlich noch nicht. Sub Zero wird dich trainieren. Du besitzt die Kraft des Feuers und bist eine Halbgöttin, die Tochter von Ramun, dem Feuergott. Und erst wenn du deine Macht vollkommen beherrschst werden wir uns auf den Weg machen, Zhang Mao zu vernichten. Hast du schon Vorkenntnisse im Kampf?” begann er seine Erklärungen fort zu setzen. Entnervt schüttelte ich den Kopf, jedoch nicht zur Verneinung der Frage, sondern weil mir das langsam zu viel wurde. „Ja, habe ich, und um Sakura und Kotori auch mal zu beachten, die Beiden ebenfalls. Wir haben nämlich immer zusammen trainiert. Verstehst du? Zusammen! Und ich will nicht, dass sich das hier ändert” antwortete ich ihm dann ungeduldig und sah finster in seine Richtung. „Das wird nicht gehen. Denn du musst schließlich deine magischen Kräfte anwenden und das wäre zu gefährlich für die zwei. Deshalb wirst du von Sub Zero trainiert, der hat nämlich ebenfalls magische Kräfte. Um Sakura und Kotori kümmern wir uns” gab er mir ruhig zu verstehen und wartete regelrecht auf weitere Fragen. „Aber...” (Ich will nicht, dass ihnen was passiert) wollte ich eigentlich sagen, doch Koji fiel mir ins Wort. „Keine Sorge, ihnen wird nichts passieren. Wir passen auf sie auf und bringen ihnen einige Sachen bei” fügte er seiner letzten Aussage hinzu,als er meinen besorgten Gesichtsausdruck bemerkte. „Sicher? Jann Lee meinte, dass es hier sehr gefährlich sei” hakte ich erneut nach. „Ist es ja auch, für Leute, die neu sind, aber deine Freundinnen sind bei uns, und du bei Sub Zero, sicherer als in eurer alten Welt” erläuterte er weiter. „Sub Zero, Sub Zero, Sub Zero! Kannst du auch mal was anderes sagen? Seit wann ist er denn überhaupt auf unserer Seite?!” warf nun Jann Lee sein Wort dazwischen und sah Koji verwundert an. „Bruder. Du warst seit fünf Jahren nicht mehr hier, da hast du einiges verpasst. Wir haben sogar Skorpion auf unserer Seite” erklärte Koji nun Jann Lee. „Was?! Den auch? Und du meinst das man denen trauen kann? Wo sie doch für Zhang Mao gearbeitet haben. Naja, du musst es ja wissen” somit gab sich Jann Lee recht schnell geschlagen, was ich von ihm eigentlich gar nicht kannte. „Genau. Er wird Ayame übrigens auch trainieren” fügt Koji seiner vorherigen Erklärung noch hinzu. „Hallo?! Darf ich vielleicht auch mal ein Wort mitreden? Die ganze Zeit wird darüber geredet, was mit mir werden soll und ich werde gar nicht gefragt? Ich wollte nur mal sagen, dass mir völlig egal ist, was mit mir ist, aber ich will hundert prozentig sicher sein, dass Sakura und Kotori in Sicherheit sind. Und dann hätte ich da noch eine Frage. Was wäre denn eigentlich, wenn ich gar nicht hier bleiben will? Wenn mir euer Schicksal nun Schnuppe ist?” fragte ich nun sehr genervt. Ich hatte mich kaum noch unter Kontrolle, am liebsten hätte ich ihn einfach angeschrien. „Da könnten wir nichts gegen machen, aber du solltest eigentlich langsam verstanden haben, dass das hier auch deine Welt ist und du hierher gehörst. Wenn du zurück willst, dann geh! Wenn du den Untergang der Welt von deinen zwei Freundinnen mit verantworten willst, bitte!” Koji war anscheinend genervt davon, dass ich nichts verstehen wollte. „Okay ich bin dabei. Aber ich möchte meine neuen Trainer erst einmal sehen” und mit diesen Worten gab ich mich meinem neuen Schicksal hin. Entschlossen sah ich Koji entgegen. „Ich denke, das lässt sich einrichten” seine Mine hatten sich verändert, er wirkte nun freundlich und zufrieden über meine Worte. „Tut mir ja Leid, wenn ich störe, aber ich würde gerne mal wissen, was ich eigentlich mit dem ganzen zu tun habe?!” ertönte mit einem mal Hayate´s Stimme, der noch immer neben der Tür an die Wand gelehnt stand und dem ganzen merkwürdigen Geschehen bis jetzt nur gelauscht hatte. „Du wirst vorerst an meiner Seite kämpfen” war das einzige, was Jann Lee zu seiner Frage zu sagen hatte. Hayate stieß sich von der Wand ab und kam etwas weiter in die Mitte des Raumes. „Ja. Das ist ja schön und gut, aber was soll ich hier?” sprach er und sah verwirrt in die Runde. „Das wissen wir leider auch nicht genau. Wir wissen nur, dass du noch eine wichtige Rolle spielen wirst. Da die Wahrsagerin, von der wir unsere Informationen erhalten meinte, dass du wichtig bist” Koji sprach in einem Ton, den ich nicht deuten konnte, hatte er etwas gegen Hayate? „Aber das du mir ja auf Hayate aufpasst, Jann Lee!” ermahnte ich ihn und sah Hayate sorgenvoll entgegen. „Ja, das mach ich” waren Jann Lee´s Worte, doch Hayate sah ihn und mich an, als fühlte er sich verarscht. „Seit wann brauche ich einen Aufpasser?“ sprach er dann, musste jedoch zu meiner Erleichterung grinsen. Während des Gespräches sind auch Meero und Raika gekommen. Sie waren anscheinend einkaufen, denn sie hatten zwei große Taschen voll mit Nahrungsmitteln bei sich. Als ob es selbstverständlich gewesen wäre, dass wir alle da waren, packten sie die Taschen aus, setzten sich dann und sahen uns beim diskutieren zu.

„So, ich denke, wir sind jetzt mit dem wichtigsten durch. Ihr seid sicher müde. Ich stelle euch noch kurz meine zwei Freunde vor und die werden euch dann auch in eure Zimmer geleiten. Also, dass ist Meero” Koji deutete mit dem Finger auf den jungen Mann, welcher kurze blonde Haare hatte, blaue Augen und ein etwas eckiges Gesicht und er war ziemlich groß, so eins neunzig bestimmt, mal davon abgesehen, das sein Körper jeden Mann vor Neid platzen lassen würde, in seiner engen, schwarzen Hosen und dem lockeren, weit ausgeschnittenen Hemd kam es alles sehr gut zur Geltung. „Und das ist Raika. Eigentlich heißt es ja Ladys First, aber daran habe ich eben nicht gedacht. Sorry Raika” sagte er und deutet auf die junge Frau mit blondem Haar, blauen Augen, einer schönen Figur und einer freundlichen Ausstrahlung, ihre kurze, braune Hose war am Bund mit einem Stofftuch festgebunden und über ihrem Lederbüstenhalter hatte sie ein durchsichtiges Netzshirt, wodurch man ihre Traumfigur noch besser sehen konnte. „Ich hoffe, ihr werdet euch gut verstehen. Eigentlich habe ich aber keinen Zweifel daran. Meero? Zeigst du den Damen dann gleich, wo sie schlafen können?” fragte er an den jungen Mann gewandt. „Geht in Ordnung. Also, kommt ihr Hübschen” Meero ging die Treppe hinauf und deutet uns, ihm zu folgen. „Gut. Ich mache mich auf die Suche, nach Sub Zero und Skorpion” hörten wir Koji noch sagen, als wir gerade die Treppe hinauf gingen.
 

Oben angekommen lotste Meero uns in ein Zimmer ganz am Ende eines etwas längeren Ganges, auf dessen einen Seite eine weiße Wand und auf der anderen nur ein Holzgatter war. Als er die Tür zu unserem Zimmer öffnete und wir das Innere des Raumes sahen staunten wir nicht schlecht. Es sah aus, wie, naja, wie für Adelige eingerichtet. Es war schön groß, sodass wir mehr als genug platzt hatten, die Wände waren mit goldenen Bilderrahmen bestückt und das Fenster wurde von einem langen roten Vorhang verschönert,der an den Seiten zusammengebunden war. Unsere Betten bestanden aus lauter Kissen und ein paar Decken. Und so richteten wir uns noch schnell unsere Betten und fielen dann auch sofort, von den Geschehnissen des Tages ausgelaugt, hinein. Einschlafen konnten wir jedoch noch nicht. Und so lagen wir noch eine Weile wach da und hörten den Grillen beim Zirpen zu.

Die erste Nacht im neuen Land

Kapitel 4 Die erste Nacht im neuen Land
 

„Was hältst du von der ganzen Sache Ayame?” unterbrach Kotori die Stille nach einiger Zeit. „Hmmm, ich weiß es auch nicht so genau. Es kommt mir alles etwas merkwürdig vor. Erst die Sache auf dem Friedhof, dann dieses Labyrinth und jetzt diese andere Welt? Eigentlich verstehe ich gar nichts mehr. Aber eins ist ganz sicher, wir können Koji und den Anderen vertrauen...denke ich” antwortete ich ihr leise. „Meinst du wirklich? Aber woher willst du das wissen? Es kann doch auch gut sein, dass die uns alles nur vorspielen, meinst du nicht?” Sakura sah nachdenklich zur Decke hinauf, als sie ihre Vermutung äußerte. „Ach Sakura... Vertraust du mir?” ich seufzte und sah zu ihr hinüber. „Aber natürlich!” kam es prompt von ihr und diese Gewissheit in ihrer Stimme, stimmte mich freudig. „Gut, dann vertraue darauf, dass ich euch nie in Gefahr bringen würde. Wenn man ihnen nicht trauen könnte würde ich es nicht tun und du kennst mich, ich erkenne das Gute in einem Menschen. Und jetzt versucht zu schlafen. Ich glaube, wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns” erklärte ich ihr und lächelte. Der schwache Kerzenschein erleuchtete den Raum ein wenig, doch als sich die zwei in ihre Decken einkuschelten blies ich die Kerze aus und tat es ihnen gleich. Einschlafen konnte ich allerdings nicht, stattdessen wälzte ich mich auf meinen Kissen hin und her. So kam es dann, das ich nach ewigem hin und her dann doch wieder aufstand. Sakura und Kotori schließen schon tief und fest, weswegen ich mich leise aus dem Zimmer schlich, um sie nicht zu wecken. Ich schloss die Tür hinter mir und ging den Gang entlang, der zur einen Seite geöffnet war. Man konnten nach unten in eine der vielen kleinen Gassen schauen und über einige tiefer gelegene Dächer. So stand ich eine ganze Weile da und starrte zu den Sterne hinauf, bis mir auffiel, dass der Himmel nicht wie bei uns zu Hause mit einem Mond, sondern mit drei Monden geschmückt war. So fasziniert von diesem Anblick zuckte ich leicht zusammen als ich hinter mir ein Geräusch vernahm. In Abwehrhaltung wandte ich mich um, konnte mich aber wieder abregen, denn es handelte sich nur um Hayate. „Ich bin es nur!“ lächelnd sah er mich mit verschlafenem Gesicht an. „Kannst du etwa auch nicht schlafen?“ bei diesem Worten musste er gähnen, woran ich dann auch eindeutig erkennen konnte, das er alles andere als schlaflos gewesen musste, außerdem sah er eh aus, als wäre er gerade aus einem wunderschönen Traum geholt worden. Ich sah in skeptisch an und musste grinsen. „Habe ich dich geweckt? Tut mir leid. Es war mir einfach nicht möglich zu schlafen, mir geht zu viel durch den Kopf. Und du kannst also nicht schlafen? Woran liegt es?“ ich lächelte ihn noch immer an und sah dann mit ihm gemeinsam wieder zu den Monden hinauf. „Ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich liegt es an den vielen Monden. Ich bin schließlich auch ein Mensch, der bei Vollmond nicht schlafen kann, und jetzt das! Gleich drei auf einmal“ er lachte leise auf,als er mir das erzählte. „Ich bin wirklich gespannt, was es in dieser Welt noch alles auf uns wartet. Was wohl morgen passiert? Was denkst du? Werden wir einen ruhigen Tag haben, wie in unserer Welt? Ich bezweifle das aus irgendeinem Grund“ das Lächeln war von meinem Gesicht gewichen und ich sah nun sehr ernst zu Hayate. „Nein, dass glaube ich nicht. Wir haben bisher viel zu wenig aus dieser Welt gesehen, da kommt morgen bestimmt noch was. Und aus diesem Grund denke ich auch, dass wir, auch wenn es nicht gleich klappt, zumindestens versuchen sollten zu schlafen“ er stießt sich vom Geländer ab, an dem er bis eben noch gelehnt stand und sah leicht besorgt zu mir. „Na gut, ich denke ein weiterer Versuch kann nicht schaden. Ich bin zwar nicht im geringsten müde, aber wenn du dann besser schlafen kannst, werde ich dir den Gefallen gern tun“ als er dies hörte verschwanden die Sorgenfalten von seinem Gesicht und er grinste etwas ich tat es ihm gleich und nach einem Kuss auf meine Stirn verschwand er wieder in seinem Zimmer. Einige Zeit stand ich noch da und fasste mir an die Stelle, auf die er mich geküsst hatte. Dieser Kuss erinnerte mich an meinen Bruder, denn immer wenn wir alleine waren und ich angst hatte, kam er zu mir, nahm mich in den Arm und küsste mich auf die Stirn.

Ich kann Ihnen wirklich nicht erklären, warum ich diesen Kotzbrocken vermisste, aber ich denke mir ist in diesem Moment einfach aufgefallen, dass er gar nicht immer ein Kotzbrocken ist, er kann halt doch lieb sein.

Als ich dann aus meinen Gedanken herausfand bemerkte ich, das mir Tränen die Wangen herunterliefen. Würde ich meinen Bruder überhaupt einmal wieder sehen? War er denn überhaupt mein Bruder, wenn ich doch eigentlich aus dieser merkwürdigen Welt hier kam? Kopfschüttelnd fuhr ich mir mit dem Handrücken übers Gesicht und wischte so die Tränen weg. Dann schlich ich leise in mein Zimmer zurück und legte mich hin. Ich zog mir die Decke bis über den Kopf und versuchte erneut einzuschlafen, was mir nach schier endloser Zeit auch endlich gelang.
 

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Ein großer Verlust

Am nächsten Morgen kam Raika wie von einer Hummel gebissen herein gestürmt.

„Los aufstehen!“ brüllte sie. „Was ist denn los? Brennts irgendwo?“ fragte Kotori müde. „Wir haben Probleme mit Reptil, einem Diener Zhang Mao´s“ erklärte sie aufgeregt. „Huuuuaaa! Was ist mit Ventil?“ fragte ich gähnend. „Guten morgen Ayame. Auch schon wach? Komm schon wir müssen uns beeilen“ drängelte sie. „Ayame! Raika meint, wir haben Probleme, jetzt steh schon auf!“ wurde ich nun von Sakura aufgefordert. „Uuuuuaaahhhhh. Schrei doch nicht so Sakura! Taub bin ich noch nicht!“ sagte ich noch immer gähnend. „Schnell jetzt! Zieh dich an. Keine Sorge, ihr sollt nur zu sehen, damit ihr in etwa wisst, was euch erwartet“ erklärte sie nochmals und drängelte weiter. Und so zogen wir uns schnell an, rannte hinunter durch die Küche, auf den Marktplatz, dann durch das Tor in den Wald hinein.
 

Der Wald war unruhig, das spürte ich aus irgendeinem Grund. Die Vögel flogen wild umher und die Bäume wankten bedrohlich hin und her. Nach einer Weile waren wir dann auch am Schauplatz angekommen.

Koji und Meero kämpften mit einem Wesen, was sich nicht beschreiben lies.

Sie müssen sich einfach eine Eidechse vorstellen, die die Größe und auch in etwa die Konturen eines Menschen hatte.

Als ich dieses Wesen sah war mir sofort klar, dass das Reptil sein musste, woher er diesen Namen hatte wusste ich nun auch. Als wir einen Moment unachtsam waren und Reptil uns entdeckte bekam er merkwürdiger Weise Angst und sah sich sofort nach einem Fluchweg um.

„Ihr habt sie?! Das kann nicht sein!?“ brüllte Reptil. „Schnell! Duck dich!“ wurden wir von Raika aufgefordert. „Wieso? Er hat uns eh schon gesehen. Woher kennt er mich eigentlich?“ fragte ich verwundert. „Du bist in Outland bekannt seit du geboren bist“ erklärte sie knapp.

Im Vergleich zu Raika waren wir sehr unachtsam, da wir ja keine Gefahren gewöhnt waren und so geschah es dann auch, das Unglück. „Ayame pass auf! Duck dich schnell!“ rief Koji mir zu.

Reptil spie mir seinen ätzenden Speichel entgegen, aber ich konnte nicht mehr ausweichen, doch in dem Bruchteil einer Sekunde sprang Kotori schützend vor mich.

„Neeeein!! Kotori!!“ schrie ich verzweifelt, doch ich konnte nichts mehr für sie tun.

Sie fiel mir in die Arme und hielt sich die schmerzende Stelle, an der sich der Speichel festgesetzt hatte. Kotori ächzte und stöhnte und ich konnte nicht mehr für sie tun, als ihre Hand zu halten.

„Verdammt noch mal! Wir hätten besser aufpassen müssen! Kotori bitte halt durch!? Wir bringen dich in die Stadt zurück, da kann dir sicher jemand helfen“ sagte ich verzweifelt und den Tränen nahe. „Hey... Ayame! So... so schlimm...i...ist das...doch gar...gar nicht. A...aber...passt...passt mir...passt mir ja auf...auf euch auf, klar...?!“ brachte Kotori noch heraus und dann fühlte ich, dass es mit ihr zu Ende ging.

Ich saß nur da und starrte sie an.
 

„Kotori! Ayame hat recht, du musst durchhalten“ sagte Sakura weinend.

Gerade, als sie wieder etwas sagen wollte, nahm ich ihre Hand, woraufhin sie mich ansah, ich den Kopf schüttelte und sie dann so stark anfing zu weinen, dass ich dachte, sie würde nie wieder aufhören. Ich nahm sie in den Arm und weinte mit ihr gemeinsam.

Wenn Sie einmal einen lieben Menschen verloren haben, können Sie sich sicher vorstellen, wie wir uns fühlten.

Ich würde nicht behaupten, dass ich nicht traurig war, weil Kotori gestorben ist sondern aus einem anderen Grund, aber ich glaube, der eigentliche Grund, warum ich weinen musste war, dass ich angst hatte, Sakura würde nie wieder so fröhlich sein, wie sie vorher war. Ich wusste, dass sie mir nie vorhalten würde, dass ich schuld an Kotoris Tod sei, aber ich hatte trotz allem das Gefühl schuldig zu sein, schuldig, am Tod einer sehr guten Freundin. Und so saßen wir eine Weile vor Kotori und sahen sie an, Reptil hatte die Chance genutzt und war geflohen.

Nachdem ich mich wieder etwas gefasst hatte, stand ich auf und sah Koji wutentbrand an.
 

„Also auf euer Wort kann man sich ja wirklich verlassen! Wie war das doch gleich, ihr passt auf Kotori und Sakura auf, ja?! Man sieht ja was dabei rauskommt!“ sagte ich wütend. „Bitte beruhige dich Ayame! Es tut uns wirklich sehr leid, aber wir wussten nicht, dass...“ entschuldigte er sich, aber ich ließ ihn nicht ausreden. „Es tut euch leid?! In der Tat, mir tut es auch leid. Mir tut es verdammt noch mal leid, dass wir hier geblieben sind!!!“ schrie ich ihn nun an. Da ich noch immer Sakuras Hand hielt bemerkte ich auch sofort, als sie etwas sagen wollte und so wandte ich mich zu ihr. „Schnief. Ayame können wir zur Handelsstation zurück? Oder besser sogar nach Hause?“ fragte sie leise. „Ja, können wir“ antwortete ich ihr „Und ich bin mir sicher, dass wir auch nach Hause können und wenn wir den Weg allein finden müssen!“ sagte ich nun wieder an Koji gewandt.

Dann drehte ich mich von ihm weg und Sakura und ich machten uns auf den Weg zur Stadt zurück auf.

Nicht dass Sie denken, wir seien allein gelaufen, Koji, Meero und Raika liefen den ganzen Weg über hinter uns, noch immer entsetzt, über das Geschehene.

Dieses Mal war der Wald nicht unruhig, im Gegenteil, er war sehr ruhig, geradeso, als würde er mit uns trauern, man hatte das Gefühl, die Vögel würden weinend zu einem herunter sehen und als es dann auch noch anfing zu regnen, bemerkte ich, dass wirklich die gesamte Natur mit uns trauerte. Wir begegneten unterwegs auch noch einer Waschbären Familie, als diese uns erblickte sah sie, so mitleidig, wie es Waschbären halt können, zu uns auf und liefen dann weiter. Noch immer traurig setzten wir unseren Weg durch den verregneten Wald fort.

In der Stadt angekommen steuerten wir direkt auf die Handelsstation zu. Wir begaben uns auch gleich hinein, da es noch immer stark regnete. „Falls ihr erlaubt, wir gehen jetzt ins Bett“ sagte ich nur noch, als wir drinnen waren und dann gingen Sakura und ich die Treppe hinauf. „Ist gut“ konnte ich Koji noch sagen hören.
 

Oben angekommen unterhielten wir uns sogleich über das furchtbare Geschehene. „Echt toll, wie die auf euch aufgepasst haben muss ich schon sage, obwohl ich ja nicht ganz unschuldig bin. Der erste Tag und schon haben wir jemanden verloren“ sagte ich noch immer sauer, während ich mein Bett aufschüttelte. „Ja, dass finde ich auch Ayame, aber ich finde auch wir sollten wieder zurück gehen bevor noch jemand stirbt. Gib dir aber auf keinen Fall die Schuld, an Kotoris Tod, klar?“ sagte sie ruhig. „Meinst du? Danke. Okay dann pack deine paar Sache und lass uns gehen . Ich möchte keinen Tag länger hier bleiben“ sagte ich entschlossen.

Und wie abgemacht taten wir es dann auch. Lange dauerte das zusammenpacken nicht, da wir ja nicht viel dabei hatte und so konnten wir auch gleich los. Leise gingen wir die Treppe hinunter, da wir Koji und die anderen nicht wecken wollten.

„Psst leise! Pass auf da!“ flüsterte ich Sakura zu, als wir die Treppen betraten. „Meinst du nicht, dass das gefährlich ist? Ich meine, wir kennen uns doch in dieser Welt nirgends aus. Was ist, wenn wir uns verlaufen?“ sagte sie unsicher. „Meinst du etwa, es wäre sicherer wenn wir hier bleiben? Wir haben eh nichts zu verlieren“ erklärte ich ihr leise.

„Naja... nicht wirklich“ erkannte sie. „Siehst du“ sagte ich noch und so gingen wir die Treppe weiter hinunter.

Eine gefährliche Begegnung

Als wir aus der Handelsstation heraus waren gingen wir direkt in Richtung Ausgang des Dorfes. Dort öffneten wir leise das Tor und gingen hinaus. Als wir es endlich geschafft hatten das riesige Tor wieder zu schließen, begaben wir uns auch sofort in den Wald hinein.

Es regnete mittlerweile nicht mehr und dadurch konnten wir auch genügend sehen, da die Monde uns den Weg wiesen.

Aber wohin wiesen sie uns? Das wussten wir nicht, wir hielten uns nur in den beleuchteten Teilen des Waldes auf, da wir dachten dort sicher zu sein, aber Sie kennen sicher den Spruch „Der Schein trügt“ nicht wahr? Und genau das war in dem Moment der Fall.
 

Seit ich in dieser Welt war hatte ich eine Art sechsten Sinn entwickelt und fühlte daher auch sofort, dass etwas nicht stimmte. Mein Gefühl bestätigte sich auch, als wir plötzlich das Knirschen von zerbrechenden Ästen hören konnten. Wir sahen uns um, erblickten jedoch nichts. „Vorsicht! Da ist jemand!“ warnte ich Sakura, aber damit sagte ich ihr nichts Neues. „Ja ich weiß, aber wo?“ antwortete sie, während sie sich noch immer umsah. Plötzlich sprang jemand hinter einem Baum hervor und griff uns sofort an. „Nein! Ich will nicht noch eine Freundin verlieren. Komm her Sakura!“ forderte ich sie auf. Doch das Wesen, welches sich als Mensch entpuppte war sich seiner Sache anscheinend ziemlich sicher. „Ich kriege euch sowieso, also gebt besser gleich auf!“ wurden wir von dem Fremden aufgefordert. „Wir denken ja gar nicht dran! Du glaubst wohl, wir könnten uns nicht wehren!?“ sagte ich mutig, aber mit zitternden Knien. „Nein. Ich weiß es“ sagte er sicher. „Tja. Tut mir ja leid, aber da bist du falsch informiert! Wir haben nämlich schon ganz schön was drauf. Komm nur!“ forderte ich ihn, nun nicht mehr zitternd, auf. „Ayame! Bist du sicher, dass du gegen den was ausrichten kannst? Der ist bestimmt nicht so schwach, wie er aussieht“ warnte Sakura mich. „Nein, sicher bin ich mir nicht, aber bevor du stirbst... sterbe ich!“ sagte ich und stürzte mich auf den Mann. „Tss... und das sagt sie so einfach“ sagte Sakura verblufft.
 

Als ich den Mann mit der Faust schlagen wollte, wich er mir ganz lässig aus und trat mit voller Wucht zu, sodass ich gegen einen Baum flog. Dann griff er mich plötzlich mit einem Feuerball an und mir wurde klar, das er ein Magier von Zhang Mao´s Gefolgschaft sein musste.

Ich konnte dem Feuerball gerade noch ausweichen, erhielt dafür jedoch einen kräftigen Tritt in den Magen. Ich ging in die Knie und hielt meinen Bauch fest, dann wollte ich ausholen, um ihn zu schlagen, doch er fing meinen Arm ab, zog mich auf die Beine, sah mir ins Gesicht, grinste und schleuderte mich dann wieder im hohen Bogen gegen einen Baum. Ich versuchte mich aufzurichten und stützte mich dabei an den Baum neben mir ab. „Ayame! Ist alles in Ordnung mit dir?“ hörte ich Sakura panisch rufen. „Ja, keine Sorge, mir geht’s...“ eigentlich wollte ich sagen, dass es mir gut geht, doch dann fiel ich um und alles um mich herum wurde schwarz.

Zwei neue Freunde

„Ayame... Ayame? Hey! Kannst du mich?“ hörte ich plötzlich eine Stimme. „Häh... was ist? Oh Sakura. Sind wir jetzt etwa tot?“ fragte ich Sakura, als ich sie erblickte. Es kam mir alles etwas hell vor, deshalb dachte ich auch, dass wir vielleicht im Himmel seien. „Nein. Du wirst es nicht glauben, aber kurz nachdem du k.o. gegangen bist kam Sub Zero, wurde mir eben gesagt, dass er so heißt, und hat mich gerettet. Als der Typ dann wiederum dich angriff, um dich umzubringen, kam Skorpion, sein Namen habe ich auch eben erfahren, und hat dir das Leben gerettet“ erzählte sie mir aufgeregt. „Skorpion? Sub Zero? Wie jetzt? Also ich verstehe gerade nur Bahnhof“ sagte ich noch immer verwirrt. „Was sollte das denn bitte werden?! Seid ihr lebensmüde?“ fragte Jann Lee vorwurfsvoll, als er zu uns ins Zimmer kam. „Aha. Jetzt habe ich wieder den Durchblick, schon klar. Sag mal was willst du eigentlich? Glaubst du etwas ich will noch eine Freundin verlieren? Und Was in Gottes Namen dachtest du dir dabei uns hierher mit zu nehmen?!“ fragte ich gereizt und endlich wieder auf dem neusten Stand. „Das mit deiner Freundin habe ich gehört und es tut mir, genauso wie Koji und den anderen, furchtbar leid. Du darfst aber nicht die Nerven verlieren. Mit diesem Himmelfahrtskommando hättest du deine andere Freundin auch verlieren können, ist dir das eigentlich klar?! Mee Lao ist einer von Zhang Mao´s stärksten Magiern“ sagte er leicht säuerlich.
 

„Dann bringt ihr uns eben zurück“ sagte ich einfach. „Tut mir leid, aber das geht nicht“ sagte Koji, als er zu uns ins Zimmer kam. „Wieso? Was soll das denn heißen?“ fragte ich geschockt. „Weil Zhang Mao die Durchgänge zu eurer Welt versperrt hat“ erklärte er ruhig. „Das soll also heißen, dass wir gar nicht mehr zurück können? Warum macht der Typ das?“ fragte ich traurig. „Sobald die Durchgänge wieder geöffnet sind, könnt ihr zurück, aber ich schätze, Zhang Mao hat irgendeinen Plan und dass heißt, dass wir ihn erst beseitigen müssen, erst dann könnt ihr zurück“ erklärte er weiter.

In Mitten des Gespräches betraten auch die anderen das Zimmer. Unter ihnen zwei unbekannte Männer. Der eine trug einen blauen Ninja-Anzug und der andere einen gelben. Beide sahen sehr stark und regelrecht gruselig aus, da sie so komische Masken trugen, die die untere Gesichtshälfte verbargen. Sie waren auch sehr groß, der Mann im blauen Anzug war sogar größer als Meero, was ich für unmöglich gehalten hatte. Der Mann im gelben Anzug war aber auch nicht kleiner, er war exakt genauso groß wie Meero. Trotz all dem gruseligen Aussehen, fühlte ich mich in ihrer Gegenwart geborgen.
 

Fragen Sie mich bloß nicht warum! Ich kannte diese Typen nicht einmal, aber ich schätze, selbst wenn ich ihnen irgendwo auf der Straße oder im Wald begegnet wäre hätte ich mich nicht wirklich gefürchtet.

Hässlich waren sie auch nicht, also zumindestens nicht das, was man von ihnen sehen konnte.

„Das hier sind Sub Zero und Skorpion. Sie haben euch das leben gerettet“ sagte Koji zuerst auf den Mann im blauen Ninja-Anzug deutend und dann auf den anderen zeigend. Sakura kam näher zu mir herangerückt und flüsterte mir etwas ins Ohr. „Hey Ayame, findest du nicht auch, dass die irgendwie gruselig aussehen?“ fragte sie etwas ängstlich. „Ja irgendwie schon, aber sie haben uns gerettet, vergiss das nicht!“ antwortete ich ihr. „Ja und sie sahen richtig cool dabei aus“ sagte sie plötzlich voller Begeisterung. „Ach echt? Naja ich habe es ja leider nicht gesehen, hab ja ein Nickerchen gehalten“ sagte ich leicht gekränkt.

In diesem Moment stellte ich mir die Frage, was wohl passiert wäre, wenn die zwei uns nicht zur Hilfe gekommen wären. Wären wir dann überhaupt noch am Leben?

Aber wissen Sie, was mich am meisten quälte? Das ich Sakura nicht beschützen konnte. Und so saß ich da und blickte niedergeschlagen auf meine Bettdecke.

„Was flüstert ihr zwei denn da? Und warum siehst du so bedrückt aus Ayame?“ fragte Hayate plötzlich, der gemeinsam mit den anderen hereingekommen war. „Ach nichts“ sagte ich rasch. „Ja, da bin ich mir ganz sicher“ antwortete er ungläubig. „Mädels? Auch wenn es euch nicht gefällt, ihr müsst ab heute in Sub Zeros Unterschlupf wohnen. Da ist es sicherer für euch“ erklärte Koji. „Und wie sieht es dort aus? Ist es eine Eishöhle oder was?!“ fragte Sakura sehr unfreundlich. „Sakura! Wie redest du denn mit ihm? Hast du schon vergessen, dass er dir das Leben gerettet hat!?“ fragte ich wütend. „Ja aber sieh ihn dir doch mal an!“ antwortete sie mir. „Hast du mir gerade zugehört? Du bist so was von undankbar! Das gibt es doch gar nicht!“ sagte ich nun sehr wütend. „Na und! Ich sage doch nur, was ich denke, hast du ein Problem damit?!“ fragte sie provozierend. „Ja, das habe ich! Ich verstehe gar nicht, wie er da so ruhig stehen kann und sich das alles anhört. Ich vermute, wenn ich an seiner Stelle wäre, hätte ich dir schon längst eine reingehauen!“ sagte ich schwer atmend, da mir meinen Wunden noch weh taten. „Ach?! Und? Warum machst du es dann nicht? Nur so als Vertretung für ihn“ provozierte sie mich weiter. „Weil ich ihm den Spaß nicht verderben will!“ sagte ich nun sehr leise und stockend, da die Schmerzen immer schlimmer wurden. „Hey Mädels! Jetzt hört doch mal auf zu...“ schritt Koji ein, konnte seinen Satz jedoch nicht beenden. „Misch du dich da nicht ein Koji!“ pflaumte ich ihn nämlich an.
 

Mir ging das alles so gehörig gegen den Strich, müssen Sie wissen, aber was sollte ich den machen? Ich konnte einfach nicht zulassen, dass sie so fies zu ihrem Lebensretter war. Da dieser sich ja nicht wehrte, musste ich eben Partei ergreifen.

Allem Anschein nach wollte Sub Zero sich das aber auch nicht länger anhören.

„Wenn ihr es genau wissen wollt, mein Unterschlupf ist eine Höhle, aber wenn deine kleine Freundin damit ein Problem hat, dann soll sie doch zu Skorpion gehen. Der wohnt in einer Art Hölle. Oder sie bleibt hier und kommt um. Die Entscheidung überlasse ich ihr“ beendet er seine Erklärung. „Aber Sub Zero!“ sagte Raika. „Nein Raika. Wenn mir dieses kleine undankbare Mädchen so blöd kommt ist es mir ziemlich egal, was mit ihr passiert. Ich habe nicht darum gebeten, dass ich das Kindermädchen für die beiden spielen muss!“ sagte er sauer.

„Sub Zero bitte!?“ wiederholte sich Raika. „Hey! Mich brauchst du aber nicht mit anzugreifen, schließlich habe ich dich verteidigt. Los Sakura entschuldige dich bei ihm!“ forderte ich sie auf. „Ja. Es tut mir wirklich leid Sub Zero ich hätte nicht so ausrasten dürfen, aber ich schätze, die ganze Situation überfordert mich einfach“ erklärte sie nun wieder freundlich. „Wenn du meinst, aber ich finde, du hättest etwas Rücksicht auf Ayame nehmen sollen. Das ihr euch eben so gestritten habt ist ihr gar nicht gut bekommen. Aber ich kann euch verstehe, ich habe auch schon einige Menschen verloren, die mir lieb waren. Und bei euch kommt ja auch noch der extreme Druck dazu“ sagte er nun sehr freundlich. „Können wir dann?“ fragte Skorpion knapp. „Ja wir sollten wirklich langsam los. Komm Ayame, ich trage dich“ sagte er und ging vor mir in die Hocke.

So toll fand ich das eigentlich nicht, dass ich getragen werden sollte, ich war schließlich kein kleines Kind mehr und am laufen hinderten mich meine Wunden bestimmt nicht.
 

Ich stieg, nach langen Überlegungen und einigen strengen Blicken von Hayate, letztendlich auf Sub Zeros Rücken.

„Und ihr seid euch auch ganz sicher, dass uns da nichts passieren kann?“ fragte ich skeptisch. „Ja. Die Beiden sind stark und passen gut auf euch auf“ sagte Koji. „Na da bin ich aber froh“ antwortete Sakura noch und dann machten wir uns auf den Weg.

Fast ganz allein

Wenig später, als wir schon ein Stück von der Stadt entfernt waren, gingen wir durch einen Wald, den ich noch nicht kannte und der mir sehr gruselig vorkam.

Was ich da eben gesagt habe war nicht ganz logisch, natürlich kannte ich diesen Wald noch nicht, schließlich war ich erst zwei Tage in dieser Welt, aber ich bin mir sicher, dass Sie Verständnis dafür haben oder? Wenn nicht, sollten Sie mir eine zweite Chance geben, denn ich garantiere Ihnen (hoffe), dass das nicht mehr vorkommt.
 

„Hey Sub Zero?“ fragte ich zögernd. „Ja, was gibt’s?“ antwortete er.

„Was ist das hier für ein Wald?“ fragte ich ihn ängstlich. „Dieser Wald? Er erscheint dir wohl gruselig, nicht wahr?“ antwortete er mir, als ob er Gedanken lesen könnte. „Ja. Woran liegt das?“ fragte ich weiter. „Ganz in der Nähe liegt die Höhle von Ming Lao. Er ist ein bösartiger Zauberer, genau wie Mee Lao. Deinen sechsten Sinn scheinst du ja bereits erworben zu haben. Ohne den kommst du hier nicht weit“ sagte nun Skorpion.

Mir fiel in diesem Moment auf, dass Sakura sichtlich beunruhigt war, wahrscheinlich, weil sie keinen sechsten Sinn entwickelt hatte.

„Was?! Und wir laufen hier so seelenruhig durch? Was ist, wenn er uns angreift? Wir sind doch hier wie auf dem präsentier Teller“ sagte ich nun völlig verängstigt. „Es gibt keinen anderen Weg. Die Höhle Sub Zeros liegt leider am anderen Ende des Waldes. Schließlich haben er und ich auch einmal zu Zhang Mao´s Leuten gehört. Aber keine Sorge, das ist lange her“ erklärte Skorpion weiter. „Aha“ sagte ich unsicher.

Und so gingen wir noch eine Zeit lang weiter, bis es dann passierte.

„Skorpion! Ming Laos Leute greifen an“ warnte Sub Zero ihn. Er setzte mich ab und begann, gemeinsam mit Skorpion, einen Kampf gegen Ming Laos Leute. „Sakura! Schnell komm hier her!“ brüllte ich verzweifelt. „Vorsicht!“ schrie Skorpion und wurde durch seine kurze Unaufmerksamkeit hart getroffen. Doch seine Warnung kam zu spät. Sakura wurde bereits von einem der Kämpfer angegriffen. Verzweifelt versuchte sie sich mit ihren Kampfkenntnissen zu wehren, doch dieser Kerl war einfach zu stark. Ich versuchte ihr zu Hilfe zu eilen, wurde aber von einem anderen Kämpfer aufgehalten. „Du wirst deiner kleinen Freundin nicht helfen! Das werde ich zu verhindern wissen“ sagte er. Etwas ungelenkig begann nun auch ich gegen diese Typen zu kämpfen, aber als ich mit meinem Gegner fertig war, konnte ich nichts weiter machen, als zusehen wie sie in einer Feuerfontäne zu Grunde ging.
 

„Sakura! Neeein!“ schrie ich noch und ging dann in die Knie. „Das lasse ich nicht zu! Erst Kotori und jetzt du?! Ich lasse das nicht länger mit mir machen!“ schrie ich wütend. Ganz automatisch erhob ich mich, meine Augen begannen rot zu glühen und ich wurde immer zorniger und zorniger.

„Nein! Ayame, du kannst nichts mehr für sie tun“ rief Skorpion.

„Und wenn schon! Ich werde sie rächen, dass ist das mindeste, was ich noch für sie tun kann, UND werde! Lass mich gefälligst los Skorpion! Ich will dir ungern weh tun!“ sagte ich, während ich mich wild gebehrte. „Du kannst nichts mehr tun! Reiß dich zusammen!“ sagte er nochmals. „Was soll das denn heißen?! Ich kann doch nicht erst tatenlos zusehen wie meine Freundin krepiert und dann nicht mal was unternehmen!“ erwiderte ich seine Warnung. „Das wirst du aber... ...Ayame bleib verdammt noch mal hier!“ rief er sauer, als ich mich los riss und zu den Gegnern stürmte.

Sie können sich nicht vorstellen, was ich in diesem Moment für eine leere in mir war. Ich hatte auch meine zweite Freundin verloren und das mag der Auslöser, für dass gewesen sein, was gleich passiert. Ich kann es Ihnen leider noch nicht erklären, wie ich das zustande bekommen habe, aber keine Sorge, dass kommt noch.

Und so rannte ich auf die Kämpfer zu, noch immer mit glühenden Augen, konzentrierte dann einen Feuerball in meine Hand und warf ihn auf den Typ, der Sakura tötete. Als die anderen Kämpfer dies sahen, stürzten sie panisch davon. Ohne dass ich es bemerkte, kam Skorpion von hinten auf mich zu, nahm mich in den Arm und hielt mich fest an sich gedrückt.
 

„Ayame. Beruhig dich bitte wieder!“ sagte er ruhig. „Wieso sollte ich denn! Ich habe keine Lust. Wenn es sein muss verbrenne ich den ganzen beschissenen Wald und zerstöre alles was hier lebt. Und selbst wenn diese Typen jetzt wegrennen, werde ich sie suchen und finden und dann sind sie dran, allesamt!“ brüllte ich und ruderte wie wild mit den Armen um mich zu befreien, konnte es jedoch nicht schaffen, das ich zu ausgepowert war.

Nachdem Sub Zero sicher gegangen war, dass alle Gegner weg waren, kam er auf mich zu und fasste mich bei den Schultern.

„Es tut mir leid, aber so wie du gerade drauf bist geht es nicht anders“ sagte er noch und versetzte mir dann einen frostigen Stoß, sodass ich ohnmächtig wurde.

Skorpions Idee

(Meine Seele ist leer. Ich habe nichts mehr. Nun bin ich völlig allein)

„Ayame? Ayame, hörst du mich?“ hörte ich plötzlich eine Stimme. Ganz langsam öffnete ich meine Augen und sah in Skorpions Gesicht.

„Hmm? Was? Wer bist du? Und wo bin ich?“ fragte ich verwirrt.

„Ich bin´s Skorpion. Du hast geträumt. Keine Sorge es ist alles gut“ sagte er beruhigend. „Was? Ich habe geträumt? Lebt Sakura noch? Und was ist mit Kotori? Lebt sie etwa auch noch?“ fragte ich noch immer nicht ganz bei mir. „Nein, tut mir leid, dass war kein Traum, sondern ist wirklich passiert, aber das was du eben geträumt hast...“ als ihm auffiel, dass ich zu weinen begann, brach er seinen Satz und nahm mich in den Arm.
 

Sie müssen sich das mal vorstellen, erst verliere ich eine Freundin und kurz darauf die nächste. Gerade in dem Moment, als Skorpion mich in den Arm nahm hatte ich mir eigentlich vorgenommen, einfach keine innige Verbindung zu anderen Menschen mehr herzustellen, aber dieser Plan wurde durchbrochen. Von wem? Das erfahren Sie innerhalb, der Geschichte.

„Und was machen wir jetzt, wo ich eh alleine bin? Ach noch was, macht euch keine Sorgen um mich ich bin pflegeleicht ich sterbe nicht so schnell!“ sagte ich immer noch weinend und in Skorpions Armen liegend. „Hey Kopf hoch! Komm mal mit!“ sagte Skorpion, raffte sich auf und zog mich hinter sich her. „Hey Skorpion! Was hast du mit ihr vor? Willst du ihr etwa diese Wiederbelebungsscheiße einreden?“ fragte Sub Zero, als wir an ihm vorbei liefen, um nach draußen zu gelangen.
 

„Sub Zero, ich denke doch, dass das eine Sache zwischen Skorpion und mir ist! Ich bin alt genug und kann für mich selbst entscheiden!“ sagte ich noch leicht schluchzend. „Genau, das ist unsere Sache und geht dich nichts an! Also zieh Leine!“ sagte Skorpion unfreundlich. „Ich warne dich Skorpion!“ sagte Sub Zero mahnend. „Willst du mir drohen?“ antwortete Skorpion. „Hey! Ruhe jetzt! Komm Skorpion! Sub Zero, das ist mein Risiko, sieh das endlich ein!“ sagte ich nun ungehalten. Als wir dann draußen angekommen waren, war ich auch schon total gespannt, was es mit dieser Wiederbelebung auf sich hat. „Also dann mal los. Geht das etwa wirklich mit dem wiederbeleben?“ fragte ich neugierig und wieder halbwegs normal. „Ja, aber nur eine von beiden!“ erklärte er mir ruhig und geduldig. „Warum denn nur eine?“ fragte ich leicht erschrocken. „Weil es zu viel Kraft beansprucht. Würde ich beide wiederbeleben, könnte das mein Ende sein. Aber wenn du möchtest...“ erläuterte er weiter, seinen letzten Satz ließ ich ihn jedoch nicht zu Ende reden, da mir bei dem Gedanke, ihn zu verlieren irgendwie komisch zu Mute wurde. „Nein! Dann halt nur Sakura. Es ist zwar schade, da mir Kotori sehr fehlen wird, aber wenn es nicht geht, dann...“ sagte ich, während ich hektisch mit meinen Armen umherfuchtelte und dann wieder anfing zu weinen. „Nein. Nicht wieder weinen! Bitte. Ich kann dich nicht weinen sehen. Komm mit! Wir müssen zu mir“ sagte er noch, nahm mich dann noch kurz in den Arm und dann liefen wir los.
 

Doch so einfach sollte das nicht werden. Unterwegs wurden wir wieder von Ming Laos Leuten angegriffen. Und ein erbitterter Kampf begann. Ich hatte wirklich Glück, dass Skorpion ein so guter Kämpfer war, denn sonst hätte ich alt ausgesehen. Ich hatte zwar etwas aus dem letzten Kampf, indem ich Sakura verlor, gelernt, aber allein hätte ich nicht gegen diese Kerle gewonnen. Meine Vorkenntnisse wandte ich im richtigen Moment an und auch die Feuerbälle funktionierten manchmal, aus welchem Grund auch immer. Als wir uns dem Ende des Kampfes näherten, wurde ich immer übermütiger, aber das können Sie sicher verstehen, denn wenn sie Fortschritte machen, denken Sie sicher auch manchmal, nur weil sie einen Stein anheben können, können Sie gleich einen ganzen Berg versetzten.

Und so gewannen wir den Kampf letztlich haushoch. „Ming Laos Kämpfer haben ja gar nichts drauf! Naja, eigentlich hast du ja das meiste gemacht“ sagte ich zufrieden und fiel ihm um den Hals.

„Das ist ja auch kein Wunder, denn wir zwei als Team sind ja schließlich einfach Spitze. Du hast große Fortschritte gemacht“ antwortete er mir und schloss seine Arme um mich. „Ja, findest du? Na wenn der Meister es sagt, wird es wohl stimmen“ sagte ich lächelnd. „Endlich lächelst du wieder“ sagte er, drückte mich etwas von ihm weg, sah mir tief in die Augen, näherte sich mir langsam, nahm seine Maske ab und küsste mich dann.

Nur zur Erklärung, die Maske befindet sich über dem Mund, sodass sie unter den Augen alles verbarg. Selbst in diesem Moment, als er die Maske abnahm, konnte ich sein Gesicht nicht richtig erkennen.
 

Es war ein schöner, langer und inniger Kuss, dass weiß ich noch ganz genau. Jedoch erwiderte ich ihn mit Bedenken. Wenn ich mich nun wieder an jemanden gewöhne und dieser Jemand dann wieder stirbt, was dann? Ich wollte ihn jedoch nicht von mir wegdrücken, um das zu beenden, da es einfach zu schön war.

„So wir sollten langsam weiter. Es ist nicht mehr weit bis zu mir“ sagte er, als wir uns wieder voneinander lösten. „Gut, dann müssen wir aber gleich Sakura zurück holen, klar!“ antwortete ich ihm fröhlich. „Klar, das habe ich dir doch versprochen“ sagte er und lächelte mich an.

Und so gingen wir weiter. Der Weg führte durch einen Wald, der noch schrecklicher war, als der vorherige. Die Bäume waren überwiegend abgestorben, es lagen teils ein paar Knochen herum, von wem oder was auch immer und es war verdammt still, dass hatte sicher auch seine Vorteile, denn so konnten wir sofort hören, ob jemand kommt, aber es war auch einfach nur angsteinflößend. Nach einen anstrengenden Fußmarsch, kommen wir dann endlich an einer Felswand an. Felswand? Fragen Sie sich? Ja, es war eine schlichte Felswand. Skorpion ging auf sie zu, schob etwas Gestrüpp bei Seite und ein Eingang wurde sichtbar.

Wir waren da.

Nicht noch ein Verlust

„Du solltest dich erst einmal hinlegen. Ich halte am Eingang wache, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen“ sagte er zu mir, als wir die Höhle betraten. „Gut. Äh Skorpion?“ fragte ich unsicher. „Ja?“ antwortete er und drehte sich zu mir um. „Bitte pass auf. Ich will nicht noch jemanden verlieren den ich liebe“ sagte ich leise. Er kam auf mich zu und nahm mich in die Arme. „Das wirst du nicht, ich lasse dich nie allein. Außerdem sterbe ich nicht so schnell“ beruhigte er mich. „Danke...“ Er hielt mich noch etwas fest und ging dann in Richtung Ausgang.
 

Sie wundern sich sicher schon, warum ich noch nichts zur Höhle gesagt habe, nicht wahr? Nun ja, so wirklich viel gibt es da nicht zu sagen, sie hatte in gewisser Maßen Ähnlichkeit mit einer Tropfsteinhöhle.

Ich ließ mich auf den Boden sinken und schlief sofort ein.

Plötzlich wurde ich von einem lauten Geräusch geweckt. Dann hörte ich Skorpion rufen. „Ayame, lauf schnell weg! Sie dürfen dich nicht kriegen!“ seiner Stimme nach zu urteilen, war er gerade in einen Kampf verwickelt, mit wem, wusste ich jedoch nicht. „Was ist denn hier los?“ rief ich zurück. Dann kam er zu mir herein gerannt und schob mich tiefer in die Höhle. „Geh immer geradeaus weiter, dann kommst du zum Hinterausgang. Lauf dann schnell zu Koji, ich komme nach, sobald das hier geklärt ist“ sagte er zu mir. „Nein ich...“ wollte ich sagen, doch er drückte mich weiter. „GEH!!!“ forderte er mich abermals auf. Schweren Herzens begab ich mich dann nach draußen. Dort angekommen sah ich mich noch einmal genau um und rannte dann so schnell ich konnte zur Stadt zurück.

Können Sie sich das vorstellen? Ich hatte erst zwei meiner besten Freundinnen verloren und nun musste ich gehen und meine letzte Hoffnung ihrem Schicksal überlassen. Ich denke, Sie können sich gut vorstellen, wie ich mich damals gefühlt habe und trotzdem lief ich, ich lief wie verrückt, um noch rechtzeitig Hilfe zu holen. Nur was noch schlimmer war, als der Gedanke, dass Skorpion sterben konnte, war die Ungewissheit, ob es passieren würde und ob ich dann Schuld wäre. Nicht dass Sie denke, ich hätte das so leichtfertig entschieden, es hatte mich sehr viel Überwindung gekostet, ihn dort alleine zu lassen. Aber ich vertraute ihm voll und ganz.
 

Als ich dann endlich in der Stadt angekommen war, begab ich mich sofort zur Handelsstation, um Koji und die anderen zur Hilfe zu holen.

„Ayame? Was ist denn los, du bist ja völlig außer Atem und wo ist Skorpion? Sub Zero meinte, ihr seid zu Skorpions Höhle gegangen“ wurde ich von Meero empfangen. „Hör auf zu reden! Wir... wir müssen...“ wollte ich sagen und dann kam Koji dazu. „Hey! Was ist denn hier los? Wo ist Skorpion und warum bist du so...“ wollte er fragen, doch ich unterbrach ihn, da wir ja keine Zeit hatten. „Koji! Sie...sie haben...sie haben Skorpion!“ brachte ich nach langem Geschnaufe heraus. „Was?! Wer hat Skorpion? Wo ist er? Und warum seid ihr nicht bei Sub Zero geblieben?!“ fragte Koji vorwurfsvoll. „Wir wollten...naja, wir wollten Sakura wiedererwecken, aber darüber können wir später auch noch reden, wer weiß, was die mit ihm anstellen, während wir hier herumlabern!“ sagte ich dann leicht aufgebracht. „Ich habe euch gewarnt!“ sagte Sub Zero, der gerade dazu gekommen war. „Was sagtest du da? Sakura wiedererwecken? Sie ist tot?“ fragte Koji verwundert. „Koji! Das ist doch jetzt egal, wir sollen los und ihm helfen!“ sagte Meero nun auch etwas aufgebracht. „Ja, gehen wir!“ sagte Koji, als er sich wieder gefasst hatte. Und so begaben wir uns alle zu Skorpions Höhle.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Feli_Ackerman
2008-02-19T15:42:52+00:00 19.02.2008 16:42
LOOOOL!!!! sakura hätte sich nicht aus dem staub gemacht! ^^*mit dem kopf schüttel*
Von:  Feli_Ackerman
2008-02-19T15:40:33+00:00 19.02.2008 16:40
^^... naja... aber warum bernstein farbend...T_T.... *lol*


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