An dich gedacht von Schelli ================================================================================ Kapitel 1: Nie wieder... ------------------------ Ich laufe ihm nie wieder hinterher. Das wird mir eine Lehre sein, seinen Geburtstag nicht mehr zu vergessen, hatte er lachend gesagt. Ich hatte in der Eile vergessen mir etwas an zu ziehen und wie es der Zufall wollte waren er und ich nicht die einzigsten auf der Straße. Die Tochter unserer Nachbarin fing laut an zu schreien, als sie mich sah und im Handumdrehen standen alle um mich versammelt und lachten mich aus. So etwas hatte es früher nicht gegeben, die Jugend von heute und wenn er wenigstens ein vollbusiges Mädchen gewesen wäre meinte der alte Jenkins. Es war so peinlich und als ich mich wieder besinnen konnte, flüchtete ich schnell ins Haus. Ich glaube mich erinnern zu können das Klicken eines Fotoapparats gehört zu haben. Oh nein, es gab also Beweise für meinen peinlichen Auftritt. Doch eines habe ich damit erreicht, diesen Geburtstag würde er niemals vergessen. Ich auch nicht, das würde er auf keinen Fall zulassen. Mit dem Lachen konnte er gar nicht aufhören und andauernd erinnerte er mich daran, dass ich splitternackt war und mein edelstes Teil sich, der Kälte entsprechend verkleinert hat. Mini Winni hatte er ihn genannt. Peinlich!!! Ich lag in meinem Bett und vergrub den Kopf in meinem Kissen, um zu warten, dass der Tag endlich vorüberging. Dabei fing er ganz harmlos an und dann das. Hätte ich es nicht vergessen, hätte ich ihm nicht hinterher rennen müssen und niemand hätte über mich gelacht. Niemand außer Shinya und mir wüssten, wie ich nackt aussehe! Die Tür ging auf und schon stand er in meinem Zimmer. Immer noch lachte er. „Geh, ich kann mich selber über mich lustig machen. Dazu brauche ich dich nicht", knurrte ich ihn an. „Komm schon, heute ist mein Geburtstag! Du hast mir immer noch nicht gratuliert!“ „Alles Gute zum Geburtstag“ nuschelte ich in mein Kissen. Ich lag auf dem Bauch und drückte mein Gesicht immer noch in mein Kissen, damit er meinen hochroten Kopf nicht sah. Ich hörte seine Schritte, wie er langsam auf mein Bett zu kam und inne hielt. Seine Arme stützten sich auf meinem Bett ab und langsam und sanft legte er sich auf meinen Rücken. Mit seinen Lippen berührte er meinen Nacken und dann flüsterte er: „Ich liebe dich!“ Doch das half mir im Moment nicht sehr, ich hatte immer noch schlechte Laune. Als er aber begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern, dachte ich nicht mehr an den Vorfall im Vorgarten. Er rollte sich von meinem Rücken, bis er neben mir lag. Provozierend langsam zog er sein T-Shirt aus, so das ich nicht mehr lange warten konnte und ihm nachhalf. Bis er nur noch in Unterwäsche vor mir lag dauerte es nicht lange. Er spielte an seinen Haaren und sah mich an. Immer wieder wickelte er seine Strähnen um den Finger und lies sie wieder fallen. Draußen ging gerade die Sonne unter und ihre letzten Strahlen drangen durch mein geöffnetes Fenster. Das Licht schien sich förmlich über Shinyas Körper zu legen und wie ein Tuch auf ihm zu verharren. Immer noch wickelte er sein Haar um seine Finger und sah mich mit großen Augen an. Ich beugte mich über ihn und schob meine Hände unter seinen Rücken um sein Korsett zu öffnen. Zugleich hob er seine Arme und legte sie um meinen Hals. Um es mir leichter zu machen zog er sich an mir hoch und mit Leichtigkeit hatte ich das Korsett geöffnet, welches gleich in irgend eine Ecke segelte. Warum er es so gerne trägt frage ich mich heute noch. Ihm folgten noch ein Paar Shorts und ein Tanga. Ja, zwei Boxershorts, ich trug immer zwei, - wenn ich nicht vergessen hatte mir überhaupt etwas anzuziehen-, dass war eine der Eigenarten von mir. Ich weiß nicht warum, aber es ist wie ein Zwang. Ich fühle mich nicht wohl wenn ich nur eine an habe, ich weiß ich hab einen Knall. Genauso wie Shinya, der es toll fand Tangas zu tragen. Wir beide lagen nun vollkommen nackt auf dem Bett und ich spürte, dass er versuchte sein Lachen zu unterdrücken. Doch mit einemmal sprudelte es aus ihm heraus. Ich hatte wieder schlechte Laune und keine Lust mehr auf den Sex mit ihm, überhaupt hatte ich keine Lust mehr auf seine Anwesenheit. Ich kletterte vom Bett, zog mir meine Shorts an und ging dann in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Der Kühlschrank hatte nicht viel zu bieten, außer ein paar Scheiben Wurst, eine halb lehre Flasche Ketchup und einen angefangenen Joghurt. Ich entschied mich, lieber eine Pizza zu bestellen. Ich ging zum Telefon und war gerade mit dem wählen beschäftigt, als er in die Küche kam. „Für mich bitte Salami!“ Woher wusste er, dass ich Pizza bestelle? Am anderen Ende der Leitung hörte ich die übliche Ansage: „Pizza Picasso, der Chef am Apparat was kann ich für sie tun?“ Nachdem ich meine Bestellung abgegeben hatte, redete ich noch eine Weile mit Pablo, dem Chef der Pizzeria. Wenn man weiß wer Picasso war, wusste man warum er seine Pizzeria nach seinem Namensvetter Pablo Picasso benannt hatte. Ehrlich gesagt, sahen seine Pizzen auch immer wie kleine Kunstwerke aus. Ich hängte den Hörer auf und nahm mir ein kühles Bier aus der Kühltruhe. Das war, das einzigste was mir, an diesem Tag noch ehrfreuliches blieb. Mein Freund machte sich über mich lustig und die ganze Nachbarschaft ebenfalls. Doch, es war sein Geburtstag und eigentlich, musst er auf mich sauer sein, nicht umgekehrt. Ich hätte vermutlich auch gelacht, wenn ich nicht selber, der Auslöser gewesen wäre. Trotzdem konnte ich nicht sofort mit ihm reden, ich war immer noch etwas sauer. Er saß auf einem der Stühle an unserem alten Küchentisch und hatte die Beine verschränkt. „Es tut mir leid, Dai!“ Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich mich eigentlich schon längst bei ihm hätte entschuldigen müssen. „Es muss dir nichts leid tun! Ich bin doch selber schuld und eigentlich muss ich mich bei dir entschuldigen! Ich hab deinen Geburtstag versaut und es tut mir leid!“ Shinya erhob sich aus seinem Schneidersitz, umarmte mich und wir küssten uns. Ich staunte jedes Mal aufs neue, wie schnell er mir doch immerzu verzieh. Eine halbe Stunde nach dem Anruf, war die Pizza auch schon da. Ich gab Kevin, dem Lieferant das Geld und etwas Trinkgeld dazu. Dankend schwang er sich auf sein Fahrrad und war kurz darauf auch schon um die nächste Ecke verschwunden. Ich lief schnell ins Haus, damit mich keiner der Nachbarn sehen konnte. Drinnen hatte Shinya zwei Teller und Besteck für sich hingestellt. Ich gab ihm seine Salamipizza und packte meine Thunfischpizza erst gar nicht auf meinen Teller. Sondern aß sie gleich aus der Packung. Shinya war da viel vornehmer. Er schnitt die Pizza sogar in kleine Teile, bevor er anfing sie zu essen. Natürlich war ich lange vor ihm fertig. Ich nahm mir ein zweites Bier und gab Shinya eine der Colabüchsen aus der Truhe. Light versteht sich. Nach einer Weile war auch Shinya fertig mit dem Essen. „Wo sind eigentlich deine Eltern, ich habe sie den ganzen Tag noch nicht gesehen!“ „Ich weiß nicht, die sind bestimmt wieder wandern, das machen die ständig! Frag mich, was daran so interessant ist?“ „Is ja auch egal!“ meinte ich gelassen. Obwohl es mir komisch vorkam, dass meine Eltern noch nicht da waren, war es eigentlich ganz normal. Langsam wurde es dunkel und von meinen Eltern war noch immer keine Spur zu sehen. Ich ging mit Shinya in mein Zimmer, wo wir etwas fern sahen. Nach einer Weile schlief Shinya tief und fest und ich sah weiter fern. Ich war hellwach und im Fernsehen lief nur Müll. Langsam schlich ich aus dem Zimmer, um Shinya nicht zu wecken und ging hinunter in die Küche. Ich nahm mir eine Cola aus der Truhe und war gerade auf dem Rückweg, als die Haustür aufging. Ich wusste, dass es meine Eltern waren und ging weiter. Als ich hinter mir die Tür schloss, hörte ich meinen Vater reden. Ich setzte mich wieder vor die Glotze und schaltete mich durchs TV. Auf jedem Sender liefen hohle Sendungen oder Dauerwerbung. Ich hatte bestimmt jeden Sender schon zwei mal durchgeschalten, als etwas gegen mein Fenster flog. Immer wieder landeten kleine Steine an der Scheibe. Ich öffnete das Fenster und kaum hatte ich dies getan traf mich einer der Kiesel. Unten, vor dem Haus, stand Toshiya, mein bester Freund mit einer Taschenlampe in der einen und einer Ladung Kieselsteine in der anderen Hand. „Bist du bekloppt? Schau mal auf die Uhr! Es ist drei Uhr morgens.“ „Na und,“ entgegnete Toshiya „dass hat dich doch sonst auch nicht gestört!“ „Was willst du?“, schnauzte ich ihn an „Wollte nur mal vorbei schauen! Lässt du mich rein?“ Ich drehte mich um und schaute zu Shinya. „Mach aber leise Shin schläft!“. „Jetzt nicht mehr!“, flüsterte er. Ich warf Toshi meine Schlüssel aus dem Fenster und wie immer hatte er sie fallen lassen. Nun suchte er mit der Taschenlampe nach dem Schlüssel. „Hab ihn!“, rief Toshiya und hielt den Schlüssel hoch. Shinya schaute nun auch aus dem Fenster und grüßte Toshiya. „Alles Gute noch zum Geburtstag Shinya!“ Warum hatte er daran gedacht und ich nicht. Erneut dachte ich an den Vorfall in unserem Garten. „Wenigstens einer denkt an mich!“, sagte Shinya lächelnd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)