Confusion von Lupie (Der Weg mit Hindernissen) ================================================================================ Kapitel 4: Der Rahmen --------------------- Kapitel 4: Der Rahmen Langsam wurde es kalt. Es dämmerte früher und es find ab und an zu schneien. Lexie und Cloud waren schon vier Tage unterwegs und das Knie der Blonden war noch nicht geheilt. Die junge Frau saß bibbernd auf Jiro. „Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte Lexie und sah zu Cloud hinab, der nebenher lief. „Nach Vendar“, antwortete er. „Ach so. Und was soll ich da?“, fragte sie weiter. „Das wirst du dort erfahren“, entgegnete der junge Mann. Die Blonde seufzte, schwieg aber dann. Kurz danach wühlte Lexie in den Satteltaschen herum. „Fall nicht“, warnte Cloud, als er sah, wie sich die junge Frau nach hinten lehnte um an die andere Satteltasche zu kommen. Doch dann verlor sie das Gleichgewicht und fiel Rückwerts vom Pferd. „Ah…aua!“, rief die Blonde aus. „Ich hab’s gesagt“, meinte der junge Mann und blieb stehen. „Oh, danke für dein Mitleid“, meckerte Lexie, während die sich aufrappelte. „Was hast du gesucht?“, fragte Cloud, als er watete bis die Blonde wieder auf Jiros Rücken saß. „Das Bild von meiner Familie und mir“, antwortete sie und holte das Foto auch gleich aus der hinteren Satteltasche. Schweigend reisten sie weiter. Als sie später am Lagerfeuer saßen, hatte Lexie das Foto noch immer in der Hand. Seit sie es rausgeholt hatte, versuchte sie den Rahmen abzubekommen. Cloud beobachtete das Schauspiel belustigt. „Was ist so lustig? Hilf mir doch mal“, sagte die junge Frau verärgert. Der Angesprochene lachte leise. „Du bekommst den nicht auf. Deswegen versuche ich es gar nicht erst. Wieso versuchst du es überhaupt noch?“, fragte der junge Mann. „Ich will diesen Rahmen weg haben! Der ist mir viel zu dick. Das ist doch nicht normal. Es sieht aus, als könnte man da etwas rein machen“, stellte Lexie feste, während sie den Rahmen drehte und untersuchte. Cloud hörte abrupt auf zu lachen und sah sie an. „Wie kommst du darauf?“, fragte er dann im ernsten Tonfall. Der Blonde musterte sie aufmerksam. „Das sieht man doch. Normale Rahmen sind eben nicht so dick und klobig...Wieso bist du plötzlich so ernst?“, fragte Lexie. „Das kommt dir nur so vor. Du siehst auch Müde aus. Leg dich hin“, meinte Cloud und lehnte sich an einen Baum. Sie verdrehte die Augen, legte das Bild zur Seite und legte sich schlafen. Der junge Mann beobachtete sie aufmerksam. Am nächsten Morgen wurde Lexie von Cloud geweckt und er war nicht gerade sanft. Mit einem kräftigen Ruck an der Schulter war sie wach. Die Sonne war noch nicht gänzlich aufgegangen und der Tau lag noch auf den Grashalmen und Blättern. Sie brachen ihr Lager ab und zogen dann weiter. Wie am vorigen Tag, saß Lexie auf dem Pferd und Cloud ging zu Fuß. Das Knie, der jungen Frau, war nicht mehr blau und sah schon ganz gut aus, aber es tat noch weh. Der junge Mann hielt es für richtig, das sie sich und ihr Knie noch schonte bevor sie wieder lief. Lexie hatte keine Einwende. „Wie lange werden wir nach Vendar brauchen?“, fragte die junge Frau seufzend. Der Blonde sah auf und überlegte kurz. Dann sagte er: „Bis Andata her habe ich…hmf…höchstens drei bis vier Monate gebraucht.“ Lexie machte große Augen. „Drei bis vier Monate? Oh man.“, stieß sie dann hervor. „Was passt dir nicht?“, fragte Cloud mit gerunzelter Stirn. „Was ist mit unserem Proviant? Der muss doch mal aufgefüllt werden. Wir verhungern!“, meinte die junge Frau. „Es gibt ein dutzend Dörfer, in denen wir unseren Proviant auffüllen können. Außerdem vollbringen Diäten manchmal Wunder“, sagte Cloud nickend. Lexie blickte empört. „Soll das heißen ich bin Fett?!“, fragte sie aufgebracht. „Habe ich das gesagt?“, fragte er und zog die Augenbrauen hoch. „Nein, aber Gedacht!“, entgegnete die Blonde und verschränkte die Arme. „Woher willst du wissen was ich denke?!“, fragte Cloud und sah sie an. Lexie machte nur „Tze!“, und drehte den Kopf zur Seite. Der junge Mann verdrehte die Augen. „Was ist eigentlich mit diesem Rahmen? Hatte ich gestern recht damit, das man etwas hinein tun könnte?“, fragte Lexie in einem arroganten Ton. „Nein. Das ist einfach nur aus deiner Phantasie entsprungen. Wer sollte etwas in einem Rahmen tun wollen?“, fragte Cloud laut. „Du vielleicht?“, fragte Lexie und schielte zu ihm runter. Der Blonde prustete. „Wie sollte ich an den Rahmen heran gekommen sein? Den hast du schließlich von deinem Vater und nicht von mir“, entgegnete er. Aber sie hatte ihm nie erzählt, dass sie das Bild samt Rahmen von ihrem Vater bekommen hatte. Doch sie schwieg, weil sie ihn noch weiter aushorchen wollte. So reisten sie weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)