Sky Child von Zaara (Engel) ================================================================================ Kapitel 2: Schutzengel ---------------------- Am Abend befanden sich Fillas und Argon in einem schwarzen Raum. Er erstreckte sich ins unendliche… schwarze Wolken befanden sich überall an der Decke des Raumes. Blitze funkelten in der Ferne. Der Boden bewegte sich in einem eigenartigen Rhythmus. So als würde man in die Mitte des Raumes gezogen… Argon war fasziniert und gleichzeitig sehr geängstigt. „Wo sind wir hier Fillas?“ „Wir befinden uns im >schwarzen Raum<, wie man unschwer erkennen kann.“ „Und was bedeutet er?“ Argon sah Fillas mit fragender Miene an. „In diesem Raum können wir ungestört und problemlos trainieren. Er absorbiert die Energie, so dass wir nichts zerstören können. Anfangs wird er noch nicht viel zu absorbieren haben…aber wenn du erst einmal so weit bist, kannst du mir bald das Wasser reichen… ich habe sogar das Gefühl…, dass du eines Tages ein noch stärkerer Engel sein wirst, als ich es bin.“ Fillas sagte dies mit einem aufrichtigen und ehrlichen Ausdruck in seinen Augen. Argon sah ihn erstaunt an. Dann lächelte er sanft. „Hoffentlich werde ich dich nicht enttäuschen… schließlich…bin ich ein Kind…“ Fillas lächelte. „Ein Kind bist du, dass wirst du auch bleiben, aber an Stärke wirst du gewinnen.“ Argon erwiderte Fillas’ Worte mit einem Nicken. „Dann lass uns beginnen!“ Entgegnete Fillas Argon mit einem Grinsen. „Okay! Ich bin bereit!“ Argon positionierte sich in Kampfstellung. „Mach genau das, was ich dir sage! Konzentriere dich! Schließe deine Augen. Suche dir in Gedanken einen Punkt, an den du deine Energie konzentrieren wirst!“ Argon befolgte Fillas’ Anweisungen. Er konzentrierte sich sehr stark und kniff die Augen immer fester zu. „Ich weiß nicht wo dieser Punkt ist, Fillas!“ „Sei entspannter! Du wirst ihn finden. Es dauert etwas, bis du ihn hast. Aber wenn du ihn gefunden hast, wirst du ihn immer wieder finden. Du schaffst es.“ „Ich finde ihn nicht….“ Ihm rannen die Schweißperlen von der Stirn… „Nun streng dich mal an! Hör auf zu jammern!“ Fillas verfiel plötzlich in einen strengen Ton. In Gedanken stammelte Argon immer wieder das Gleiche… //Ich muss diesen Punkt finden….ich muss ihn finden…// Er versank immer tiefer in seine Konzentration…. Fillas beobachtete den Jungen die ganze Zeit. //Seine Aura ist sehr stark…dieser Junge hat beachtliche Fähigkeiten, von denen er bis dato nichts zu wissen vermag. Ich bin mir sicher, dass er es aus eigener Kraft schafft, seinen Energiepunkt zu finden.// Argon sammelte sich mehr und mehr. //Noch ein bisschen Junge! Ich spüre deine Aura immer mehr!// „Fillas! Ich kann nicht mehr! Meine Beine…meine Beine tun auf einmal so weh!“ „Du hast ihn gefunden Argon! Du hast deinen Punkt gefunden! Deine Beine sind der Punkt! Du musst deine Energie jetzt an diesem Punkt bündeln!“ „Was…? Meine Beine….?“ Argon konzentrierte seine Energie nun auf die Beine… „Bist du sicher…dass der Punkt sich in meinen Beinen befindet? Es tut so weh! Der Schmerz wird immer stärker!“ „Halte durch! Du schaffst es! Du musst nur noch ein wenig durchhalten!“ „Ja….hnnnng…..“ Argon versank immer weiter zu Boden…. „Ich kann kaum noch stehen…. Ich schaffe es nicht….“ „Konzentriere dich Junge! Du hast es gleich geschafft!“ Argon versetzte sich immer tiefer in Konzentration…und sackte immer mehr zu Boden…. Die Schweißperlen rannen ihm am ganzen Leib herunter. „Kyahhhhh…….. Ahrg……“ Argon umklammerte seinen Kopf und beugte sich vor Schmerzen…. „Hng….“ Dann richtete er sich wieder auf… „Ich glaub, ich habe….meine Energie gebündelt…“ „Gut, dann richte dich auf! Steh gerade!“ Argon richtete sich auf, die Schmerzen waren mittlerweile unerträglich geworden, doch er wollte Fillas nicht enttäuschen… „Du machst es sehr gut Argon! Nun lasse deine Energie frei! Richte sie auf mich. Greife mich an!“ „Wie du willst!“ Der Junge setzte sich in Bewegung. Wie vom Blitz gejagt raste er auf Fillas zu. Er feuerte eine große Energiewelle auf den Gewaltenengel ab. //So eine Kraft!!// Fillas schützte sich mit einem Schutzschild... Die Welle prallte an dem Schild ab, doch dieser blieb nicht unversehrt… Ein Riss bildete sich und zerstörte kurzer Hand den Schild. „Was?!“ Fillas drehte sich um und sah die Welle hinter sich aufprallen. Die Druckwelle, die dadurch entstand, schleuderte ihn zu Boden. „Fillas!“ Ganz erschrocken lief Argon zu Fillas, der am Boden lag. „Fillas! Ist alles in Ordnung? Das wollte ich nicht.“ „Hng….“ Der Gewaltenengel setzte sich aufrecht. Ganz aufgeregt fragte Argon ihn immer wieder. „Ist alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?“ „Schon gut, mach dir keine Sorgen. Du hast zwar einen Schlag drauf…“ Er stand nebenbei auf und klopfte sich den Staub ab. „…aber auch ich bin nicht der Schwächste.“ Lächelte er dann. „Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Beim nächsten Mal muss ich einfach gefasster sein und damit rechnen, dass du sehr stark bist.“ Argon grinste. „Also hast du mich unterschätzt? Hab ich alles richtig gemacht?“ „Ja, vielleicht habe ich dich ein wenig unterschätzt. Aber du hast alles richtig gemacht. Du wirst einmal ein starker Engel, das spüre ich.“ Entgegnete Fillas dem Jungen mit einem verschmitzten Lächeln. „Stimmt, ich werde bestimmt mal stark, aber nur, weil du ein so guter Lehrer bist.“ „Das kann möglich sein.“ Grinste Fillas und zwinkerte Argon zu. „Okay, ich finde, es reicht für heute. Du solltest dich noch etwas schonen. Du bist erst seit wenigen Tagen auf den Beinen.“ „Okay, aber morgen trainieren wir weiter, ja?“ „Na klar, du willst doch mal ein starker Engel werden.“ „Ja, das will ich!“ Fillas gähnte. „Aber auch wir Engel brauchen genügend Schlaf um Energie zu sammeln. Ich jedenfalls bin schon zu lange auf und sehr müde.“ Argon nickte. „Okay, gehen wir schlafen.“ „Das klingt vernünftig.“ Grinste Fillas und schnalzte mit der Zunge. Dann legte er seine Hand auf Argons Kopf und teleportierte sich mit dem Jungen in ihr Zimmer. „Wow! Wie hast du das gemacht?“ Voller Neugier sah er Fillas an. „Teleportation. Ich habe uns von einem in den nächsten Raum teleportiert. Das lernst du irgendwann auch.“ Lächelte Fillas und tat so, als wenn es nichts weiter wäre. „Wann lerne ich es?“ „Das lernst du wenn du ein Schutz…..“ Fillas konnte sich noch gerade so bremsen, bevor er sich verplapperte. „Was? Wann? Sprich zu Ende!“ Drängelte Argon ungeduldig. Fillas wandte sich vom Thema ab. „Wir sollten uns jetzt schlafen legen!“ „Hey, sag es mir! Lenk nicht vom Thema ab!“ „Ich lenke von gar nichts ab! Geh jetzt schlafen! Morgen wird es ein anstrengender Tag!“ Ohne weiter etwas zu sagen, legte Argon sich ins Bett, drehte sich zur Wand und schloss die Augen. Fillas sah ihm mit entschuldigendem Blick nach… //Tut mir Leid kleiner…// Dann legte er sich ins Bett gegenüber von Argon. Mit einem Fingerschnalzen erlischen die Flammen der Kerzen und die Lampen gingen aus. Fillas sah noch eine Weile in Argons Richtung, bis er dann die Augen schloss und einschlief. Der Junge lag noch lange wach. Er biss sich vor Traurigkeit auf die Lippe. Die Tränen kullerten von seinen Wangen, ohne einen Ton von sich zu geben… //Mama…Papa…ich will nach Hause…ich will hier nicht sein… Ich bin hier so allein…so einsam…// Dann schlief auch Argon ein… Am nächsten Morgen war Argon schon sehr früh wach. Er schaute zu Fillas, der noch immer schlief und leise röchelte. Der Junge richtete sich aufrecht, stand dann ganz leise auf, um Fillas nicht zu wecken und legte ein Kissen unter seine Bettdecke. Dann stahl er sich ganz leise aus dem Zimmer. Nun befand er sich wieder in dem Flur, in dem er von der Kreatur angegriffen wurde. Er sah sich aufmerksam um. Als Argon keine Kreatur entdeckte, setzte er seine Schritte fort. Er konnte sich den Flur nun einmal genau anschauen. An den Wänden waren überall Gemälde von Engeln und Menschen. Die Bilder waren in goldenen Verzierungen eingerahmt. Der Flur selbst war sehr hell. Große Fenster gaben den Blick in den riesigen Garten frei. Die Fensterrahmen waren ebenfalls golden verziert. Die Decke des Flures war wunderschön berahmt. Die Verzierungen durften auch hier nicht fehlen. Der Fußboden war poliert. Man konnte sich in ihm spiegeln. Er war bemustert, wie ein Schachbrett. Schwarze und weiße Felder zeigten ihm den Weg. Noch einmal ging der Junge zu der sprechenden Tür. //Irgendwie muss die Tür sich mir doch öffnen.// Überlegte Argon und betrachtete die Tür von oben bis unten. Dann sprach er mit erwachsen klingender Stimme zur Tür. „Öffne dich! Ich möchte hindurch gute Pforte!“ „Verschwinde kleiner Grundengel! Ich weiß, dass du es bist.“ Argon biss sich auf die Zunge und zischte dann entmutigt. „Sie hat mich erkannt…?“ „Natürlich habe ich dich erkannt kleiner Engel. Du glaubst wohl, ich sei blind? Ich bin zwar eine unscheinbar aussehende Tür, doch auch ich bin ein Wesen Gottes. Ich lasse niemanden hindurch, dessen Rang nicht ebenbürtig oder gar höher ist, als der eines Gewaltenengels!“ „Warum…warum bewachst du diesen Eingang so gut? Was verbirgt sich dahinter?“ Die Tür zischte. „Das kann ich dir nicht verraten Junge. Aber eins kann ich dir sagen: Trainiere und werde stärker, dann wirst du es vielleicht irgendwann erfahren, wenn der Herr gnädig ist.“ „Trainieren? Wie lange soll ich denn da trainieren?“ Die Tür rümpfte mit dem Türknauf. „Das wirst du selbst erfahren müssen. Nun geh, ich muss diesen Eingang weiterhin bewachen. Lenk mich nicht ab.“ „Nun gut, dann schau ich weiter. Bis dann liebe Tür.“ „Auf wiedersehen kleiner Grundengel. Ich bin mir sicher, dass du es schaffst.“ Dann rümpfte die Tür wieder mit dem Knauf. Argon ging leicht betrübt in die ihm entgegen gesetzte Richtung. „Vielleicht komme ich durch diese Tür. Aber was erwartet mich da?“ Argon sah die Tür nun, wie sie immer größer werdend auf ihn zu kam. Leicht verunsichert griff er nach dem Knauf. „Liebe Pforte, lass mich hindurch!“ „Sei nicht so verunsichert Bursche! Du bist ein Grundengel, wenn du mir das Passwort verrätst, darfst du hindurch!“ „Ein Passwort? Was denn für ein Passwort?“ Argon war völlig erstaunt und hatte nicht mit einem Passwort gerechnet. „Du kennst das Passwort nicht? Das ist erbärmlich. Ich gebe dir einen Tipp. Schau dich noch einmal im Flur um. Dann wirst du dem Passwort begegnen.“ „Im Flur?“ Argon schaute sich fragend um. „Im Flur soll das Passwort sein?“ „Schau dich genau um, dann findest du genügend Hinweise kleiner Grundengel.“ Die Tür runzelte mit dem Knauf. „Verliere keine Zeit, wenn du hindurch willst. Ich warte nicht ewig auf dich.“ „Hm…“ Der kleine Engel sah sich aufmerksam um. Er schaute sich die Gemälde an. Die Decke, die Verzierungen der Fensterrahmen, doch er konnte nichts entdecken. „Wo soll hier ein Hinweis sein?“ Murrte Argon betrübt. Die Tür murrte ebenfalls. „Sieh genauer nach kleiner Engel. So langsam werde ich ungeduldig.“ „Ich suche ja, aber ich kann nichts entdecken, was auf einen Hinweis hindeuten könnte…“ „Nun gut, ich gebe dir einen weiteren Tipp: Du findest den Hinweis, wo du nicht glaubst, ihn zu finden.“ „Wo ich nicht glaube, ihn zu finden? Du sprichst in Rätseln.“ „Du sollst es ja auch erraten.“ „Schon gut, ich untersuche noch mal alles ganz genau.“ „So ist es gut.“ Runzelte die Tür. //Hm…dort wo ich es nicht glaube, den Hinweis zu finden? Die Gemälde wären zu offensichtlich… und in den Verzierungen der Rahmen kann ich auch nichts entdecken…// Argon überlegte… Dann, wie ein Gedankenblitz fiel es ihm ein. „Die Decke! Könnte es die Decke sein?“ Sah Argon die Tür neugierig an. „Du hast es erraten, nun finde das Passwort heraus kleiner Engel. Wenn du genau schaust, wirst du ihn entdecken.“ Argon sah die Decke mit skeptischem Blick an. „An der Decke soll das Passwort sein… „Da! Da ist ein Riss in der Decke! Der Riss sieht aus…“ Argon sah sich den Riss genauer an. „…wie ein J… Das könnte es sein!“ Argon rannte zur Tür, um ihr das Passwort zu nennen, welches er vermutete. „Ich weiß es! Ich hab’s herausgefunden!“ „Na dann… sag es mir. Was hast du entdeckt?“ „In der Decke ist ein Riss. Er sieht, wenn man genau hinschaut, aus wie ein J. Ist das dass Passwort?“ Argon sah die Tür neugierig an. Die Tür runzelte daraufhin mit dem Knauf und öffnete sich. „Richtig, kleiner Engel. Du hast mir das richtige Passwort verraten, nun darfst du hindurch. Aber sei gewarnt, der nächste Raum verbirgt schwierigere Rätsel. Und hüte dich vor den Gefahren, die dort auf dich lauern könnten.“ Der kleine Engel sah die Tür mit einem ängstlichen und einem mutigen Auge an. Dann nickte er. „Irgendwann muss ich mich diesen Aufgaben bestimmt stellen.“ Er schluckte, bevor er seine Schritte durch die Tür fortsetzte. Als er dann im nächsten Raum angelangte, musterte Argon ihn genau, doch auf den ersten Blick konnte er nichts Außergewöhnliches an diesem Raum ausmachen. „Was soll an diesem Raum so gefährlich sein?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)