One Shots~ von Dark-Nami (Aktuell : Nami x Robin) ================================================================================ Kapitel 3: An Weihnachten ändert sich alles ▄▀▄ Zo x Na [1/2] ------------------------------------------------------------- Hallu ^-^ Mensch, hierbei hab ich mir wirklich einen abgebrochen xD Aber ich konnte nicht wiederstehen, ich hatte 'ne ziemliche Schreibblockade und als ich endlich mal wieder was hinbekommen hab, dachte ich, ich bau das noch weiter aus xD Und ja, es ist ein ZoNa, wobei es eigentlich ein RoNa werden sollte, aber der kommt noch, keine Panik xD Das wird hier übrigens ein Two-Shot, weil mir so viel dazu eingefallen ist xD" Gewidmet ist der TS allen ZoNa Fans dadraußen ^-^ Ich liebe euch xD Und sorry, dass das so lang ist xDDDDD *flausch* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Still und leise rieselte der Schnee auf mich herab, sodass ich lange nicht mitbekam, dass meine einst schwarze Jacke bereits einen weißen, schimmernden Ton in der fast dunklen Umgebung angenommen hatte. Mein Blick haftete zu meinen Füßen, die kleine Schneeverwehungen zur Seite traten und meine braunen Stiefel ebenfalls mit kleinen Schneepartikeln versahen. Die Uhr zeigte bestimmt schon an die acht Uhr abends an, eigentlich längst Zeit, nach Hause zu meiner Familie zu gehen und mit ihnen den Heiligabend zu feiern, doch ich hatte keine Familie, zu der ich gehen konnte und mein Freund… Nun, so gerne ich zu ihm gegangen wäre, ich wusste, dass er besseres zu tun hatte, wie das Stöhnen aus seinem Schlafzimmer mir gezeigt hatte, als ich vorhin einen Abstecher zu ihm gemacht hatte um ihn zu überraschen. Eigentlich hatte ich geplant, mit meinen Freunden zu feiern, sodass er auch Zeit für seine Familie hatte, doch als ich es mir kurzerhand anders überlegt, sein Geschenk geschnappt hatte und aus meiner Wohnung verschwunden war, wusste ich schon, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Mein Gefühl sollte mich nicht täuschen, denn als ich die Haustür mit einem mir anvertrauten Zweitschlüssel öffnete, kam mir schon das fremde Parfüm entgegen, welches ich nicht zuzuordnen wusste. Meins war es nicht, denn ich hatte hier einiges gelagert, da ich meine Zeit lieber bei meinem blonden Freund verbrachte, doch dieses hier sollte sich wohl auf ewig in meine Gedankenwelt einnisten. Trotz zitternden Händen und einem unnatürlichen Stechen in meiner Brust wagte ich mich zum Schlafzimmer vor, aus dem ich schon aus Meter Entfernung dieses Geräusch hören konnte, was mein Herz endgültig zum Brechen brachte. Ich konnte seinen Namen hören, wie er von einer Frau, dessen Stimme mir nichts sagte, gestöhnt wurde und ab diesem Zeitpunkt wusste ich nur noch, dass ich hier nicht mehr herzukommen brauchte. Fast fluchtartig verließ ich die Wohnung, lief seit diesem Zeitpunkt durch die schimmernden, aber irgendwie auch dunklen Straßen und dachte nach. Dachte nach über mich, wo ich der Meinung war, er wäre der Richtige gewesen. Dachte nach über ihn, bei dem ich dachte, dass er nur mich liebte und es nicht hinter meinem Rücken mit einer anderen trieb. Dachte nach über mein Leben, das an Weihnachten total aus den Fugen geraten war. Was sollte ich jetzt machen? Meine Freunde waren sicherlich schon auf irgendeiner Party, doch da ich mich abgemeldet hatte, wusste ich, dass ich mich nicht bei ihnen melden brauchte. Zu Sanji musste ich auch nicht zurück, denn der vergnügte sich wie gesagt sicherlich noch immer in seinem Schlafzimmer, in meinem Bettzeug, das ich erst vor zwei Tagen von zu Hause mitgebracht hatte… Es war deprimierend, doch irgendwie blieben meine Augen trocken. Mein Herz klopfte wie wild, wenn ich an die Szene zurückdachte, doch die gefühlten Tränen, die ich eigentlich wegen dieser Sache hätte weinen sollen, waren irgendwie nicht da. Sie kamen nicht, aber ich fühlte mich auch nicht so. Er tat mir sogar leid, denn er würde mich so schnell sicherlich nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dafür war die Wut auf ihn zu groß. Seufzend blieb ich mitten auf dem Weg stehen und besah mir meine Umgebung. Ich wusste nicht, wohin mich meine Beine getragen hatten, doch eine ziemlich laut heraushallende Musik drang an meine gefrorenen Ohren, die sich sogleich spitzten und ich in die Richtung sah, aus der der Lärm kam. Meine Augen weiteten sich zusehenst, als ich die Hausnummer erkannte und zudem noch die Straße rekonstruieren konnte. Ich war direkt vor Zorros Haus gelandet! Irgendwie erleichtert nahm ich sogleich Kurs auf die weiße Einfahrt, auf der ich leicht ins Straucheln kam. Anscheinend waren hier schon mehrere Leute lang gelaufen, denn der Weg schien ziemlich zugefroren zu sein im Gegensatz zum restlichen Gehweg. Meine Hand zitterte vor Kälte, als ich sie aus der warmen Tasche meiner Jacke zog und sie widerwillig an die Klingel legte. Sollte ich da wirklich reingehen? Ich war weder eingeladen, noch wusste ich, ob er mich überhaupt sehen wollte, denn auch mit ihm hatte ich mich vor ein paar Tagen gestritten. Es ging um Sanji, dass er mich doch nur ausnutzte und ich wirklich besseres verdient hätte, doch ich hatte diese Sache abwinkend in eine Schublade gesteckt. Würde ich jetzt also zu Zorro gehen, in der Hoffnung, dass ich reinkommen durfte, würde das Thema aufkommen, warum ich nicht bei meinem Freund war und ich müsste alles erklären… Wieder erfüllte ein Seufzen die Nacht, ehe ich mich entschloss, doch wieder zu gehen. Nein, das konnte ich mir nicht antun und auf Vorbehalte, dass der Grünhaarige mit seiner Vermutung Recht hatte, konnte ich gut und gerne verzichten. Ich hatte mich gerade wieder umgedreht, um die Einfahrt heile zurück zu kommen, als ich hörte, wie die Tür geöffnet und mein Name genannt wurde, sodass ich mich überrascht umdrehte, aber auch sogleich mein Gleichgewicht verlor. Ich rechnete schon mit der Bekanntschaft des Bodens, doch konnte ich nur zwei starke Arme um meinen Bauch spüren. Kein Boden, keine Kälte… Moment! Die Augen, die ich bis dato vor Schreck geschlossen hatte, riss ich sogleich auf, als ich bemerkte, dass ich im Arm gehalten wurde. Mein Blick ruhte nun im Gesicht meines Fängers, doch dass es Zorro war, den ich dort sah, versetzte mir einen kleinen Stich in der Magengegend, den ich mit einem gezielten Kopfschütteln wieder vertreiben wollte. „Was machst du denn hier?“, fragte er mich verwirrt, konnte ich aber anhand des Glanzes in seinen Augen erkennen, dass er schon ziemlich was gebechert hatte, was man aber, dank seiner Trinkfestigkeit, wirklich nur dann erkennen konnte, wenn man in seine Augen sah. Verlegen stellte ich mich wieder auf beide Beine, doch Zorro hielt mich weiterhin fest und sah mich an, dabei wohl auf eine Antwort wartend, die ich aber noch zögerte zu geben. „Ich hab…“, begann ich zögerlich, doch senkte ich dann den Blick, was meinem Gegenüber wohl deutlich machte, dass ich vorerst nicht darüber sprechen wollte. „Komm erstmal rein, das ist ja schweinekalt hier!“ Kein Wunder, dachte ich mir, denn er war nur in einem hellblauen Hemd bekleidet, unter welchem ich die wunderbaren Muskeln des Grünhaarigen erahnen konnte. Innerlich schalt ich mich selbst, ich hatte einen Freund! Na ja… Ich hatte einen… Das wusste nur der Blonde selbst noch nicht… Schweigend ließ ich mich ins Haus führen und atmete auch sogleich erleichtert aus, als ich die Wärme in meinen Gliedern spüren konnte. Erst jetzt fiel mir auf, wie durchgefroren ich war und wie taub ich mich eigentlich fühlte. Meine Beine zitterten, sodass ich das Gefühl hatte, gleich unter meiner eigenen Last zusammenzubrechen und das klamme Gefühl machte sich schließlich in einem Stechen breit, das meine Haut zum Aufwärmen brachte. Seufzend sah ich mich um, ehe mir ein Arm um die Schultern gelegt wurde und ich verwirrt aufsah. Ich konnte wieder Zorro erkennen, der mir ein sanftes Lächeln schenkte und mich dann ins Wohnzimmer führte, wo die Party anscheinend im vollen Gange war. Ich konnte die Leute tanzen sehen, reichlich Alkohol stand auf dem großen Tisch in der Mitte und laute und viele Gespräche waren zu hören, als ich mich auf der Couch niederließ und mir sogleich ein Bier in die Hand gedrückt wurde. Fragend sah ihn den Grünhaarigen neben mir an, der sich neben mich setzte und mich ansah. Ich konnte seinen fragenden Ausdruck in den Augen erkennen, doch wieder senkte ich den Blick. Ich wollte nicht darüber reden, warum ich hier war, dann würde es mir wohl doch noch das Herz brechen, immerhin war ich fast ein Jahr mit Sanji zusammen gewesen… „Nami, komm schon, ich seh doch, dass du was hast!“, warf mein Sitznachbar nach ein paar Minuten der Stille ein, wo ich abwesend an meinem Bier genippt hatte. Ich hatte nichts gegen Alkohol, aber heute war mir die Lust darauf irgendwie vergangen. Abwinkend schüttelte ich nur den Kopf. „Nein, schon gut, ich will dir nicht die Laune verderben… oder mir…“, fügte ich noch leise hinzu, doch Zorro legte eine Hand an meinen Hinterkopf und zog mich zu ihm, sodass ich keine andere Wahl hatte als ihn anzusehen. „Du machst mir mehr schlechte Laune, wenn ich nicht weiß, was du hast! Wo ist Sanji, wolltest du Weihnachten nicht mit ihm verbringen?“ Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn sogleich bildeten sich Tränen in meinen Augen, die auch nicht lange zögerten, meine immer noch kalten Wangen hinunterzulaufen. Erschrocken über diese Aktion wich Zorro ein Stück zurück, doch wusste er genau, dass ich mich, wenn ich denn mal weinte und was wirklich selten vorkam, nicht so schnell von alleine beruhigen konnte. Ich kannte ihn schon seit Jahren; eigentlich war er mein bester Freund, zu dem ich immer kommen konnte, wenn ich Probleme hatte und selbst Vivi stand mir als meine beste Freundin nicht so nahe wie Zorro. Ich hatte ihn schon oft zu Rate gezogen, hatte ihn gefragt, was ich machen konnte, um auf Sanji zuzugehen, als ich damals etwas von ihm wollte. Er wusste, was zu tun war, wenn ich wie jetzt nicht mehr weiter wusste… Entschlossen nahm er mir die Flasche aus der Hand, die in Anbetracht der Umstände, dass ich wieder zitterte, zu fallen drohte, doch gleich darauf konnte ich die Wärmespendende Nähe meines Gegenübers spüren, als er mich sachte in den Arm nahm und mir über den Rücken strich. Aufschluchzend schloss ich meine Arme um seinen Rücken, schniefte ein paar Mal auf, ehe ich den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Die Worte wollten nicht so kommen, wie ich es beabsichtigte, denn die eh schon abgehakten Worte gingen in einem leichten Schluckauf unter. „Ich hab… ihn erwischt… er hat mit einer… anderen geschlafen…“, brachte ich mühselig und mit zusammengebissenen Zähnen hervor, kostete es mehr Kraft, das auszusprechen, als es mit anzusehen, zumindest empfand ich es in diesem Augenblick so. Ich hatte wirklich lange nicht mehr geweint, aber gerade hatte ich das Gefühl, als wäre es das Beste, was ich hätte tun können. Zorro sagte vorerst nichts, wohl hatte er die Absicht, mich erst einmal wieder beruhigen zu lassen, ehe er sich an mich wenden konnte, aber mir kam es Recht. Ich hatte keine Kraft, jetzt auch noch zuzuhören, während er versuchte, mir gut zuzureden… Es dauerte bestimmt eine Viertelstunde, in der ich in seinen Armen lag und mich ausweinte. Aber ich musste mir eingestehen, dass es wirklich gut tat und ich mich danach auch wirklich gut fühlte. Mich abdrückend wischte ich mir über die Augen, doch auch sein Daumen verirrte sich auf meine Wange, wo er mir ein paar Tränen wegwischte und mir warm in die Augen sah. Ich wollte gerade anfangen, etwas zu sagen, als er mir einen Finger auf die Lippen legte und den Kopf schüttelte. „Ich hab dir doch gesagt, dass er dich nicht verdient hat…“, meinte er leise, jedenfalls so leise, wie man ihn in der anhaltenden Lautstärke verstehen konnte. Ich nickte wissend, biss mir wieder auf die Unterlippe und schniefte noch einmal auf. „Was soll ich jetzt machen?“, fragte ich wispernd, doch mein Gegenüber legte nur kurz die Stirn in Falten. „Sacken lassen… und dann noch mal versuchen, mit ihm zu reden. Wenn du willst, helf ich dir“ Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich mich vorbeugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. „Danke Zorro, ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde!“, grinste ich fröhlich, schnappte mir dann wieder mein Bier und trank einen ordentlichen Schluck daraus. Vielleicht war dieser Abend doch noch nicht gelaufen. Jedoch sah ich so auch nicht Zorros Reaktion, als er sich an die Wange fasste und mich weiterhin ansah. Ein kleiner Rotschimmer zierte seine Wangen, ehe auch er seine Flasche an die Lippen setzte und mit mir zusammen den Inhalt in einem Zug leerte… Der Abend verlief wirklich glücklicher, als dass ich es gedacht hätte und kein Gedanke befasste sich in der Zeit mit Sanji. Sollte er eben mit seiner kleinen Bettgefährtin glücklich werden, er würde schon merken, dass ihm etwas fehlte, wenn ich mich nicht mehr bei ihm meldete, seine Nummer aus meinem Handy löschte und im neuen Jahr meine Sachen aus seiner Wohnung holen würde, der Zweitschlüssel wäre passé, theoretisch könnte ich ihn wegwerfen. Während ich mir das alles dachte, schüttete ich ein Bier nach dem Nächsten hinunter, besah mir die Leute, die sich im Wohnzimmer tummelten und auch nicht mehr gerade einen nüchternden Eindruck erweckten. Ich kannte hier kaum jemanden, aber ich hatte eh nicht viel mit Zorros Freunden zu tun, nur unsere gemeinsamen, die sich aber wohl alle auf einer anderen Party befanden und sich ohne mich amüsierten. Der Gastgeber selbst stand bei einer Traube von Weibern, was mir irgendwie mehr und mehr auf die Nerven ging und ich letzten Endes den Blick abwandte. Mein Blick galt nun einem schwarzhaarigen jungen Mann, der nicht unweit von der Couch auf einem Stuhl hockte und sich angeregt mit einem anderen Typen unterhielt. Ich kannte ihn, das war Zorros bester Freund Ace und durch den Zufall, schon mal auf ihn getroffen zu sein, konnte ich auch von mir behaupten, ihn zu kennen. Als er mich schließlich erkannte, erhob er sich entschuldigend von seinem Stuhl und kam auf mich zugewankt, doch auch ich hatte mittlerweile leichte Sehprobleme. „Hey, bissu nicht Nami?“, fragte er mich als erstes, während er sich neben mich fallen ließ, sodass ich dank meiner Inkompetenz an Gleichgewicht ein wenig zur Seite kippte, mich aber gerade noch so festhalten konnte. Nickend beantwortete ich seine Frage, auch wenn mir dadurch der Kopf schwirrte, ich hatte wohl wirklich genug. Leicht duselig lehnte ich mich wieder zurück, schloss für einen Moment die Augen und versuchte mich wieder einigermaßen zu fangen. Himmel Herr Gott, mir ging’s irgendwie richtig dreckig, aber ließ ich es mir nicht weiter ansehen und öffnete wieder die Augen, mit direktem Blick in Ace’ besorgt wirkendes Gesicht. „Wasn? Alles ok“, grinste ich leicht schief, langte wieder nach meiner Flasche und exte den letzten Rest, wobei ich immer noch den Blick auf mir spüren konnte. Ein schallendes Gelächter drang an meine Ohren, als ich gerade versuchte, die Flasche auf den Tisch vor mich zu stellen und für einen Moment hatte ich das Gefühl, als wäre ich der Grund für die plötzliche Heiterkeit. Stattdessen konnte ich die Blicke alle hinter mich spüren, zumindest ließ das die Blickrichtung so mancher Gäste andeuten, sodass auch ich den Blick wandte, wenn auch langsamer, da mir schon wieder schwindelig wurde, und sah genau in die lustige Runde rund um Zorro, der sich einen erbitterten Zungenkampf mit einer Brünette lieferte. Mir drehte sich der Magen um, stand ich mit einem enormen Ruck auf, sodass Ace neben mir nun selbst zur Seite kippte und mich verwirrt ansah, doch mein Blick ruhte nur kurz auf ihm, ehe ich mich umwandte und zur Tür marschierte. Ich war mir sicher, dass sich einige über meinen plötzlichen Abgang wunderten, doch als ich noch einmal zurücksah, konnte ich nur Ace erkennen, der mir mit den Augen folgte. Von Zorro mal abgesehen, der sowieso gerade anderes zu tun hatte… Seufzend und mit einem wirklich Magenumdrehenden Gefühl im Körper nahm ich mir meine Jacke und war nach draußen verschwunden, wobei ich jedoch nicht vorhatte zu gehen, sondern einfach nur nach Luft zu schnappen. Mir war immer noch diesig und meine Sicht verschwamm immer mal wieder vor meinen Augen, sodass ich mit einer wirschen Handbewegung dafür sorgte, dass sich meine Sicht wieder klärte. Komisch, dabei hatte ich gar nicht so unbedingt viel getrunken, aber etwas anderes ging mir gerade nicht mehr aus dem Kopf… Ich sollte mich für ihn freuen, wer weiß, vielleicht war das sogar seine Freundin, von der ich selbst nur noch nichts wusste… Sie sollen glücklich werden, dachte ich mir dabei, wenn ich an die Szene zurückdachte, doch ein erschreckendes Gefühl in meiner Herzgegend zeigte mir, dass ich keine Freude deswegen zeigen konnte… Mir an die Stirn schlagend sah ich gen Himmel. Was war denn los?! Ich hatte mich vor gerade mal ein paar Stunden von Sanji getrennt… ok, er wusste es nicht, aber ich und das reichte auch, aber… was war das bitte jetzt?! Ich konnte es mir nicht erklären… Ein Klingeln, das aus meiner Jackentasche kam, zog mich zurück in die Realität und mit einem Blick aufs Display verfinsterte sich meine Miene nur noch mehr. Es war Sanji… Sollte ich rangehen? Mir würde sicherlich das Herz brechen, wenn ich seine süße Stimme hören würde, die mit mir sprach… So unschuldig, als wäre nie etwas gewesen… Ich schüttelte mich, zog die Jacke noch mehr an meinen Körper und stapfte durch den Schnee auf die Straße. Ich wollte nicht riskieren, dass mir jemand zuhörte oder mich sah, denn ich konnte mir denken, dass ich wieder Tränen verlieren würde. Tief durchatmend drückte ich auf den Annahmeknopf und hielt mir das kleine technische Gerät ans Ohr, in welches ich ein kleines zaghaftes „Ja?“ zu verstehen gab. Der Klang seiner Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken, doch hielt ich weiterhin wacker stand. „Süße? Ich hab grad bei Vivi angerufen und nach dir gefragt, weil du nicht ans Handy gegangen bist, aber die meinte, du seiest nicht bei ihr. Alles ok mit dir?“, erkundigte er sich, doch mir wurde nur das Herz schwer. Ich hätte öfters auf mein Handy sehen sollen, dann wäre nie raus gekommen, dass ich nicht wie eigentlich geplant bei Vivi war und ich hätte ihn heute nicht mehr am Hals gehabt. Unbemerkt tief durchatmend nickte ich schließlich, bekam mich sogar dazu, noch was zu sagen. „Jaaah~ Mir ging’s nicht so gut, da dachte ich, dass ich lieber zu Hause bleibe“, grinste ich beinahe heuchlerisch ins Telefon, doch ich hatte das Gefühl, ihm anderes nicht unter die Nase halten zu können. „Oh! Wieso hast du das nicht gesagt, ich wäre vorbeigekommen! Ich komm am besten gleich mal zu dir, ok?“ „Nein Sanji, ist scho-…“ Das Tuten unterbrach mich in meinem Versuch, ihn davon abzuhalten, zu mir zu kommen, doch als ich endlich das Telefon von meinem Ohr nahm und es anstarrte, fiel endlich der Groschen und mit einem Wutschrei nahm ich meine Beine in die Hand. Ich hatte zwar keine Lust, ihn zu sehen, doch wusste ich, dass es nur komisch kommen würde, wenn er vor meiner Tür stand und ich nicht aufmachte, obwohl ich wusste, dass er kommen würde. Ich hätte mir selbst in den Arsch beißen können, aber jetzt war es zu spät und einerseits war ich auch froh, von der Privatparty bei Zorro verschwinden zu können… Meine Schritte hallten auf der verlassenen, aber matschigen Straße wider, als ich auch nach 10 Minuten Dauersprint immer noch nicht in meine Straße eingebogen war. Ich konnte nur hoffen, dass sich Sanji Zeit lassen würde, denn von ihm aus war ich selbst immer nur knapp eine Viertelstunde zu Fuß unterwegs gewesen… Aber ich musste erstmal selbst ankommen, mich dann ins Bett oder aufs Sofa werfen und so tun, als ginge es mir hundsmiserabel. Gut, letzteres stimmte schon, denn noch immer spürte ich den Alkohol in mir, doch durch die frische, noch dazu kalte Luft schien der bald zu verpuffen, doch das Kribbeln im Bauch, wenn ich dran dachte, gleich auf Sanji zu treffen, behagte mir nicht und als ich endlich meine Straße sehen konnte, drehte sich mir wieder der Magen um. Oh lieber Gott, bitte verschone mich! Leider näherte ich mich meiner Wohnung mit jedem Schritt mehr und zu meiner Erleichterung wartete noch kein blondhaariger Mann vor der Tür darauf, dass ihm geöffnet wurde. Mit flinken Fingern fummelte ich den Schlüssel aus der Tasche, stieß dabei auf das kleine Päckchen, das ich eigentlich Sanji hatte geben wollen, doch den Gedanken verwarf ich dabei schnell und stopfte aufgeregt den Schlüssel ins Schloss, sodass ich endlich in meiner Wohnung stand und mich hektisch umsah. Ich musste zuerst ins Bad, dann ins Schlafzimmer und schließlich ins Wohnzimmer und ich wusste nicht, wie lange er noch auf sich warten ließ. Mit schnellen Schritten handelte ich das ab, was ich zu tun hatte und völlig fertig mit den Nerven warf ich mich mit einer Jogginghose und einem normalen T-Shirt auf meine Couch und sah an die Decke, während ich mit der Fernbedienung den Fernseher anschaltete. Kaum saß ich wieder aufrecht und brachte meinen Atem auf Fordermann, der noch immer sehr schwerfällig ging, als es auch schon an der Tür klingelte und mich aufschrecken ließ. Ich hatte Angst… Wirklich Angst, zur Tür zu gehen und so zu tun, als wäre alles beim alten… Konnte ich ihn nicht einfach an der Schwelle abwimmeln?! Mir ginge es schlechter und ich wolle ihn nicht sehen? Einen Versuch war es wert, doch dazu musste ich erstmal aufstehen. Mit leicht zittrigen Knien tapste ich aus dem Wohnzimmer, dabei versucht, mich zusammenzureißen und nicht den Eindruck zu erwecken, als würde es mich stören, dass er kommt. Tief einatmend öffnete ich zielsicher die Tür und setzte auch schon zum Abwimmeln an, doch fand ich mich sogleich in den Armen meines Ex wieder, der mich mit sanfter Gewalt zurück ins Haus beförderte und hinter uns die Tür schloss. Ich wusste nicht warum, aber mir kam es so vor, als wollte er durch überschwängliche Sorge unterdrücken, was er am späten Nachmittag bei sich zu Hause getrieben hatte, aber vielleicht kam es mir auch nur so vor, da ich es mit angesehen hatte… „Sanji, du kannst mich…“, begann ich zögerlich, doch pressten sich sogleich seine Lippen auf meine, sodass mir im wahrsten Sinne des Wortes meine Sprache abhanden ging. Mein ganzer Körper zitterte, als wäre das eine Abwehraktion gegenüber eines Mannes, den ich nie wieder in meiner Nähe haben wollte, doch Sanji beförderte uns nur weiter ins Wohnzimmer, wo der Fernseher noch lief. Meine Hände drückten sich gegen seinen Brustkorb, doch erst, als wir saßen, schaffte ich es, ihn von mir zu stoßen und ihn anzusehen. „Dir auch ein Hallo!“, beschwerte ich mich und wandte den Blick Herz klopfend von ihm ab. Ich hatte gleich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht mal zulassen wollte, dass er überhaupt reinkommt… Ich konnte seine verwirrten Blicke auf mir liegen sehen, doch noch immer sah ich ihn nicht an. Wieso auch, ich wollte das alles nicht! „Ich dachte, du freust dich, dass ich komme“, begann er und legte mir eine Hand auf die Stirn, wohl um zu überprüfen, ob ich Fieber hatte. In mir brodelte es, wie gerne hätte ich ihm gesagt, dass ich alles gesehen hatte; dass ich dieses Parfüm gerochen hatte; dass er mich enttäuscht hatte aus tiefsten Herzen heraus… Doch ich schwieg, sah ihn dabei an und mein Herz fühlte sich an, als würde es mit jeder Sekunde, in der er mich ansah in mehr Einzelteile zerbrechen. Ich hörte ihn räuspern, doch mit einer einfachen Handbewegung hielt ich ihn davon ab, wieder anzusetzen. „Sanji…“, begann ich, doch wurde ich von der Türklingel unterbrochen. Verwirrt sah ich zur Wohnzimmertür, anschließend kurz zu Sanji, während ich langsam aufstand und zur Tür ging. Ich erwartete niemanden mehr, wer konnte das sein?! Ich erwischte mich bei dem Gedanken, dass ich diesem Jemand dankend um den Hals fallen würde, denn er hatte mich davor bewahrt, noch eine Sekunde länger bei Sanji zu bleiben und mich doch noch zu vergessen. Doch wunderte ich mich dennoch darüber, denn wie ich es meiner Uhr ansehen konnte, zeigte sie nach halb 12 an. Ich war anscheinend ganz schön lange bei Zorro gewesen… Gerade, als ich die Tür öffnen wollte, konnte ich den Blonden aus den Augenwinkeln heraus erkennen, sodass ich schnellstmöglich handelte und wie versteinert auf den Mann sehen konnte, der nun vor mir stand. Atemlos presste ich gerade so seinen Namen hervor. „Zo-Zorro…“ Ich wusste nicht, wie mir geschah, als ich in sein ernstes, wirklich besorgt aussehendes Gesicht sah, das meines fixierte und schließlich neben mich wanderte. Ich wusste, was, besser wen er dort sah und es versetzte mir einen Stich im Herzen, als mein ‚Freund’ seine Arme um mich legte und Zorro anfunkelte. „Können wir dir irgendwie helfen?“, fragte er gespielt freundlich, während er mich wieder ein Stück weiter aus der Tür zog. Ich wusste, dass er eifersüchtig war, doch in diesem Moment fand ich es einfach nur überheblich, dass er mich immer noch als sein Eigen betitelte, obwohl er mich betrogen hatte! Ich sah in Zorros Augen, sie waren nicht mehr glasig, so wie vorhin noch, anscheinend war auch er wieder nüchtern, doch die Frage, warum er hier war, beschäftigte mich einfach. Doch in Anwesenheit von Sanji konnte ich das nicht einfach fragen, immerhin wüsste der Blonde hinter mir dann, dass ich nicht zu Hause war, als er mich angerufen hatte… Zorro hingegen schwieg und sah mir fragend in die Augen. Sein Blick verriet mir, dass er die Lage nicht verstand, doch so gerne ich ihm auch gesagt hätte, dass ich nichts dafür konnte, dass Sanji hier war, hielt ich meinen Mund und wandte den Blick letzten Endes ab, als ich den anklagenden und wütenden Blick Zorros in meinen Augen spüren konnte. Das musste für ihn ja sonst wie aussehen, als wäre nie etwas gewesen… Ich hasste es, wenn er von mir dachte, ich sei schwach, als ob ich Sanji jemals freiwillig wieder an mich ranlassen würde… „Zorro…“, begann ich zögerlich, doch dieser schüttelte nur den Kopf, was mich den Blick wieder heben ließ. „Lasst euch nicht stören, ich komm morgen noch mal vorbei“, meinte er nüchtern und wandte sich mit einer gehobenen Hand zum Gruß von uns ab, auch wenn ich ihm noch einen flehenden Blick hinterher warf, den er nicht sehen konnte. Zwei Dinge waren mir aufgefallen, als ich ihm so nachsah. Ich hatte sehen können, dass sich in ihm etwas geregt hatte, als er Sanji erkannte. Er schien fast wütend, entweder auf mich, weil ich mich dem Blonden wieder angenommen hatte oder auf sich selbst, mich vorhin nicht aufgehalten zu haben… Ich konnte es nicht sagen, doch das Zähneknirschen, als er sich von uns, von mir verabschiedet hatte, sprach Bände… So gerne hätte ich ihm nachgerufen, gesagt, dass ich für all das nichts konnte und dass ich nur wegen ihm gegangen war, doch… Beinahe unbemerkt war ich von Sanji wieder in die Wohnung gezogen worden und blinzelnd und die Wut in mir unterdrückend sah ich dabei zu, wie die Tür ins Schloss fiel und Zorro aus meinem Sichtfeld verschwand. Innerlich tief erschrocken über das gerade Geschehene und das, was jetzt wohl noch folgte, äußerlich aber die Ruhe in Person ließ ich mich wieder zurück ins Wohnzimmer begleiten, wo ich jedoch nicht lange auf meinem Hosenboden sitzen konnte, sondern gleich von Sanji in die Kissen gedrückt wurde. „Sanji, ich hab dir doch gesagt, dass es mir nicht gut geht!“, versuchte ich ihn von mir zu scheuchen, doch den Angesprochenen schien das nur für einen Bruchteil einer Sekunde zu interessieren, denn ich konnte seine Lippen kurz darauf auf meiner Haut spüren, was mich erschaudern ließ. Ich kniff die Augen zusammen, doch dieses Pochen in meiner Brust wurde immer stärker, sodass es fast wehtat. Ich wollte nicht mit ihm schlafen und ich würde es auch nicht zulassen, denn das, was er mir angetan hatte und es jetzt zu vertuschen versuchte, ließ in mir die Galle hochkommen. „Sanji, hör auf!“, forderte ich ihn auf, doch wie schon mehrmals wurde mir einfach die kalte Schulter gezeigt. Dieses Mal ließ ich es mir jedoch nicht gefallen und als er mit seiner Hand unter mein Shirt wandern wollte, drückte ich ihn von mir und setzte mich rasch auf. „Fass mich nicht an“, fauchte ich aufgebracht, erhob mich aus der Couch und sah ihn verschwörerisch an, während er nur seine Augenbraue hob und nicht zu verstehen schien. Na ja, man konnte ihn verstehen, aber in diesem Moment war mir das alles egal, mir platzte einfach nur der Kragen! „Fass mich… nie wieder… an…“, zischelte ich aufgebracht und verließ das Wohnzimmer, darauf vertrauend, dass mir der Blonde folgen würde. Wie ich es mir dachte, stand er Sekunden später neben mir und hielt mich am Handgelenk fest, erweckte den Eindruck, als wollte er etwas sagen, doch ich entriss ihm das Handgelenk und machte die Tür auf. „Melde dich nicht bei mir, ich will dich nicht mehr sehen!“ „Aber Nami…“ „Nichts, ‚aber Nami’, verstehst du nicht?! Sanji, ich war vorhin bei dir! Und weißt du, was ich da gesehen hab?! Was ich gehört hab?!“ Ich konnte förmlich sehen, wie sich sein Blick verfinsterte und wie er Halt suchend nach meiner Hand griff, doch dieses Mal konnte ich ihn vorher davon abhalten, indem ich diese aus seiner Reichweite zog. „Weißt du, wie es ist, das mitzubekommen?“, setzte ich leiser fort und unterdrückte mir die ersten Tränen. Es war schwer, ihn dabei ansehen zu müssen, doch die Befreiung, die sich langsam in mir breit machte, war Genugtuung genug. „Ich habe dich wirklich geliebt Sanji und ich tue es wohl immer noch, aber eine solche Enttäuschung kann ich nicht verkraften! Du küsst mich, obwohl du mich belogen hast, du willst mit mir schlafen, obwohl du es mit einer anderen getan hast! Wie soll ich mich dabei fühlen?! Willst du mir wehtun?! Diese Lippen gehören nicht mehr nur mir…“ Traurig strich ich ihm über die leicht geöffneten Lippen, als wollten die gleich Einwände erheben gegen das, was ich unter Mühe hervorgebracht hatte. Doch ich schüttelte den Kopf um ihm das gleich wieder auszutreiben. „Ich will, dass du gehst Sanji… Ich hol mir nächste Woche meine Sachen aus der Wohnung und die Bettwäsche… Die kannst du behalten, ich lege keinen Wert drauf, in Sachen zu schlafen, die fremdes… du weißt schon… an sich haben…“ Nun stumm verwies ich auf die Tür und hielt sie nun weiterhin geöffnet, was ihm andeuten sollte, zu gehen, doch Sanji blieb an Ort und Stelle stehen. „Nami, das ist doch alles ganz anders! … Ja, ich… ich habe mit wem anders geschlafen, aber…“ „Sanji, versteh mich doch! Das reicht doch schon um das Vertrauen zu dir zu verlieren! Ich kann so nicht weitermachen! Und ich werde es auch nicht und jetzt GEH!“ Mit Tränendurchzogenen Augen sah ich ihn an, bis er letzten Endes nickte und sich zum Gehen wandte. „Es tut mir Leid Kleine… Ich wollte dich nie verlieren…“, seufzte er, versenkte seine Hände in den Hosentaschen und sah mich an. „Hast du jetzt aber“, knurrte ich und knallte ihm die Tür vor der Nase zu, an welcher ich mich schluchzend hinunter gleiten ließ. Ich wusste, ich sollte mich befreit fühlen, doch ein großer Knoten machte sich in meiner Herzgegend bemerkbar, sodass ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Es tat weh… Und ich wollte unbedingt mit Zorro sprechen! Ich wusste nicht, wie lange ich da auf dem Boden saß, doch irgendwann kämpfte ich mich wieder auf die Beine und schleppte mich nach einem Abstecher im Wohnzimmer, wo ich den TV abstellte ins Schlafzimmer, wo ich geschafft und das Gesicht noch voller Tränen ins Bett fiel und mich unter der Decke vergrub. Was alles an einem Tag passieren konnte… Ich war fertig mit den Nerven und das Schlimmste daran war nur, dass ich mich wegen allem so mies fühlte. Heute war Weihnachten! Das Fest der Liebe, wieso verließ sie mich dann so einfach?! Gut, ich hab mich von ihr getrennt, aber darum ging’s nicht… Seufzend drehte ich mich auf die Seite und schloss meine Augen, die vom vielen Weinen sicherlich rot und geschwollen waren. Ich brauchte Schlaf, ganz eindeutig und morgen würde die Welt sicherlich schon ganz anders aussehen… Der nächste Morgen brach früher an, als dass ich ihn hätte begrüßen wollen, doch wie es der Zufall so wollte, war es nicht mein Wecker, der mich weckte, sondern das Handy, das ich neben mich auf den Nachttisch gelegt hatte. Mit müden, geschwollenen Augen tastete ich nach dem Lärmmacher und als ich ihn endlich erreicht hatte, wurde ich auch etwas wacher. Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass es doch schon nach 10 Uhr war, also eigentlich eine doch recht christliche Zeit, mich anzurufen, da ich für gewöhnlich immer sehr früh aufstand. Ohne aufs Display zu sehen, wer mich denn aus meinen Träumen riss, nahm ich ab und führte das Telefon ans Ohr, gähnte einmal herzhaft hinein, ehe ich mich zu einem „Hallo“ durchringen konnte. Das aufgeregte Quieken Vivis sorgte dafür, dass ich nun endgültig wach war, während ich versuchte, aus dem Geschnatter irgendwas Logisches herauszufinden. „Vivi… Vivi, beruhig dich, was ist denn los?“, fragte ich meine Freundin verwirrt, ließ den Blick dabei durchs Zimmer schweifen. „Sanji…“, konnte ich hören, was dafür sorgte, dass ich einen Satz nach oben machte. Das hatte ich wirklich schon wieder vergessen! Jedoch schwieg ich, sodass meine Freundin weiter sprechen konnte. „Er hat mich gerade angerufen und gesagt, was passiert ist, oh Nami, das tut mir alles so Leid, kann ich dir irgendwie-…“ „Vivi, nein, ist schon ok…“, beruhigte ich sie und wischte mir über die Augen. „Ich hab mit ihm Schluss gemacht, also ist es meine Entscheidung gewesen, damit werd ich leben müssen“ Ich brachte sogar ein kleines Grinsen zustande, was Vivi nur leider nicht sehen konnte und deswegen besorgt klingend weitermachte. „Soll ich vielleicht vorbeikommen? Ich…“ „Nein nein, ich muss…“ Ja, ich musste sogar ganz dringend… „Ich muss noch mal bei Zorro vorbeischauen“, beendete ich den Satz und ließ kurz den Blick auf ein Bild von ihm und mir schweifen, das auf meinem Nachttisch stand. Ich wollte die Sache nicht im Raum stehen lassen… „Ähm… ok… rufst du mich an, wenn du wieder da bist?“ Ich war wirklich kurz in Gedanken versunken gewesen, denn erst, als ich ihre Stimme wieder hörte, horchte ich auf. „Klar, mach ich, also bis später“ Ohne noch auf eine Erwiderung zu warten, legte ich auf und schwang meine Beine aus dem Bett. Ich wollte das so schnell wie möglich regeln, dann würde dieser blöde Knoten endlich aus meiner Brust verschwinden! Angezogen, aber weder frisiert noch sonderlich frisch aussehend, stand ich nun an der Garderobe und zog mir meine Jacke an, die ich gestern in der Hektik noch hatte aufhängen können. Mir war es egal, wie ich aussah, mein Spiegelbild zeigte mir eine wirklich fertig aussehende junge Frau, die die Augenringe mit ein wenig Make-up zu beseitigen versucht hatte. Das musste einfach reichen, schließlich wollte ich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen… Mit klopfenden Herzen nahm ich mir meine Tasche, in der ich den Schlüssel versenkte und verließ schließlich meine Wohnung, zog dabei langsam die Tür zu, als würde ich noch Zeit brauchen, um mich wirklich zu entscheiden. Doch kaum war das Klicken zu hören, was ankündigte, dass ich nur noch mit einem Schlüssel hineinkam, war der Zweifel wie weggeblasen. Was war auch so schlimm daran, zu Zorro zu gehen, er wollte mich sowieso noch mal anrufen, beziehungsweise, vorbeikommen, doch im Anbetracht der Umstände, was gestern vorgefallen war, klopfte mein Herz kräftig gegen meine Rippen. Ob er mir einen Vorwurf machen würde oder das einfach abwinkend in eine Schublade stecken würde, wusste ich nicht, doch ich hatte das Gefühl, dass ich mit anderen Gefühlen wieder nach Hause gehen würde. Mein Weg durch die Straßen war ruhig, auch wenn ich hie und da kleine Kinder sehen konnte, die ihre Weihnachtsgeschenke austesteten. Schmunzelnd sah ich ihnen dabei zu, bis ich meinen Blick wieder wenden und auf den Weg achten musste, denn in der Nacht schien es noch mehr geschneit zu haben. Würde ich also nicht aufpassen müssen, wären meine Gedanken irgendwo in den Wolken verschwunden, die den Himmel bedeckten und einen erneuten Schneefall ankündigten. Es schien fast so, als würde jemand da oben verhindern wollen, dass ich weiter nachdachte, aber so ging ich einfach meinen Weg weiter und lauschte dabei den fröhlichen Lauten der Menschen, die am ersten Weihnachtstag nach draußen gingen… Schneller als dass es mir gestern vorgekommen war, bog ich in Zorros Straße ein und schon von hier konnte ich seine Einfahrt sehen, die fast abschreckend auf mich wirkte. Die ganzen Ereignisse von gestern schossen mir wieder durch den Kopf und als ich mich daran erinnerte, warum ich überhaupt nach draußen verschwunden war, schüttelte es mich. Stimmt, da war ja auch noch was gewesen… Mein Herz machte schon wieder Anstalten, stehen zu bleiben und wie gestern fühlte ich mich schlecht. Ich bereute diese Gefühle, denn ich konnte sie nicht einordnen, doch ich wusste, dass ich nichts dagegen tun konnte. Ich wollte gerade auf den Bürgersteig gegenüber wechseln, als mir eine Frau ins Auge fiel, die anscheinend ebenfalls Kurs auf Zorros Haus nahm. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch diese braunen Haare, die sich locker über ihre Schultern schlängelten, reichten mir, um einen Schritt schneller zu gehen und dann locker und unauffällig an einer Stelle zu verharren und von dort zuzusehen, wie sie die spiegelglatte Auffahrt entlang ging und gegen die Tür klopfte. Je länger ich mir die Frau ansah, desto sicherer wurde ich mir, dass es die war, mit der Zorro gestern Abend rumgemacht hatte und allein deswegen spürte ich schon wieder ein fremdes Gefühl in mir, was mir die Eingeweide umdrehen ließ. Am liebsten wäre ich gleich losgelaufen, doch wollte ich wissen, was sie von Zorro wollte, dass sie um diese Uhrzeit her kam. Es dauerte eine Weile, bis die Tür geöffnet wurde, doch als ich Zorro nur in Boxershorts und T-Shirt bekleidet, sich dabei gähnend durch die Haare streichend, erkennen konnte, kam ich nicht um ein Grinsen herum. Ja, so kannte ich ihn, denn auch mir hatte er schon öfters in diesem Outfit die Tür geöffnet, doch dass er es gerade vor der Tussi da vorne machte, ließ mich wütend werden… Den Kopf schüttelnd spitzte ich meine Ohren, versteckte mich noch ein bisschen mehr, sodass ich sichergehen konnte, dass mich niemand sah, doch hatte ich das Gefühl, dass sein Blick für einen kurzen Moment zu meinem Standort geschweift war. Mich zur Ruhe bettend lauschte ich, während ich dafür sorgte, nicht gesehen zu werden. „Zorro, ich hab… Das gestern…“ Ich fragte mich, was sie da eigentlich redete, denn einerseits war es für mich total unverständlich und andererseits schien sie ziemlich fertig zu sein. Und auch Zorro erschien mir fragend, denn er ließ seine Hand wieder durch die Haare fahren und legte dabei seinen Gesichtsausdruck auf, wenn er etwas nicht verstand. Wieder grinste ich in mich hinein, ich kannte so viel von ihm… Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass er nicht wusste, was sie eigentlich meinte, denn noch immer sah er sie verwundert an. In mir kam so langsam der Schluss auf, dass er gestern doch mehr getrunken hatte, sodass er sich nicht mehr dran erinnern konnte… Irgendwie beruhigte mich dieser Gedanke. „Was meinst du?“, hörte ich meinen Freund fragen, doch die Frau zuckte nur leicht zusammen. „Ja. Gestern… Wir haben doch… Wir haben uns geküsst, aber wenn du es nicht mehr weißt…“, räumte sie leise ein, sodass ich wirklich Schwierigkeiten hatte, es zu verstehen. Fast die Luft anhaltend sah ich von ihr zu Zorro, doch der verzog weiterhin keine Miene. „So? Joa… Tut mir Leid“ Was?! So einfach speiste er das ab?! „Scho-Schon ok… Ich… geh dann auch mal wieder“ Schief grinsend wandte sich die Brünette ab und lief mit schnellen Schritten die Auffahrt entlang, sodass man Angst haben könnte, sie fiele gleich auf die Nase. „Nami, komm her…“, hörte ich dann jemanden rufen und mit einem heftigen Zusammenzucken sah ich in die Richtung, in der mein Blick bis eben nur gelegen hatte. Meine Augen waren erschrocken geweitet, doch Zorro stand immer noch an der Tür und sah zu mir, dabei ziemlich abwartend, sodass ich es auch endlich verstand und mich zögerlich zu ihm auf den Weg machte. Es war mir unangenehm, dass er mich dabei erwischt hatte, wie ich gelauscht hatte, aber ich konnte nur seine starken Arme um mich spüren, als ich bei ihm angekommen war. Ich verstand gar nichts mehr, doch Zorro führte mich nur mit sich ins Haus und schloss die Tür, sah mich dabei an und lächelte schwach, während er mir über die Wange streichelte, sodass ich das Gefühl hatte, als würde mein Herz gleich Amok gehen. „Du sieht – wenn ich das erwähnen darf – schrecklich aus…“, meinte er dann endlich, auch wenn von mir nur ein Nicken kam. Mehr sagte er dazu vorerst nicht, schleuste mich nur wie gestern Abend auch schon ins Wohnzimmer, das zu meiner Verwunderung sogar ansatzweise wieder aufgeräumt war. Ich kam nicht lange zum Staunen, denn hingegen meiner Gedanken, ich würde wieder im Sofa landen, gingen wir weiter Richtung Küche, wo er mich auf einen Stuhl setzte und sich dann zur Küchenzeile umdrehte um einen Kaffee aufzusetzen. „Magst du reden?“, hörte ich ihn fragen, doch war ich irgendwie wie benommen durch die Herzlichkeit, mit der er mich eingelassen hatte, sodass ich vorerst keinen Ton herausbrachte und stattdessen die Hände auf dem Tisch faltete und auf diese starrte. Durch die Stille, die nun einsetzte, konnte ich hören, wie die Kaffeemaschine einsetzte und dadurch wieder in die Realität katapultiert, sah ich auch wieder auf, genau in die wachsam auf mich gerichteten Augen von Zorro. Ich haderte mit mir selbst, ob ich wirklich gleich mit der Tür ins Haus fallen sollte, immerhin schien es ihn nichts mehr auszumachen, was gestern Abend gewesen war, aber… „Wieso… bist du gestern Nacht noch zu mir gekommen?“, fragte ich einfach mal nach, nahm den Blick nicht aus seinen Augen, dessen Ausdruck ein wenig belegter wurde. Ich verstand es nicht, doch wartete ich auf eine Antwort. „Ich hab von Ace gehört, dass du raus gegangen bist, doch als ich nachgesehen hab, warst du weg und auch im Haus hatte dich dann keiner mehr gesehen…“, erklärte er mit einer versucht ruhigen Stimme, doch ich konnte erkennen, dass er sich anscheinend Sorgen um mich gemacht hatte. Innerlich schmunzelte ich darüber, doch äußerlich blieb ich gefasst und wandte den Blick wieder ab. „Sanji… Er…“ „Bitte Nami, lass den Blondi daraus, ich will nicht wissen, was ihr gestern noch gemacht habt und was nicht“ Seine Stimme war auf einmal brechend kalt geworden, sodass ich leicht zusammenzuckte und zum Sprechen ansetzte, doch landete just in diesem Moment die Kaffeetasse vor meiner Nase. „Du glaubst doch nicht, dass wir…“ Ich wollte gar nicht aussprechen, denn trieb es mir nur wieder die Wut hoch. „Was soll ich denn sonst glauben?! Nami, du hast mir gestern unter Tränen erzählt, dass du ihn mit einer anderen erwischt hast und dann tauch ich bei dir aus, voller Sorge, dass was passiert ist und ich seh den Kerl bei dir stehen, wie er so Besitz ergreifend einen Arm um dich legt und dich von der Tür wegzieht! Was um Himmels Willen soll ich da glauben? Dass ihr euch einen Videoabend gemacht habt oder was?!“ Ich zuckte unter der Intensität seiner Stimme wieder zusammen und kniff kurz die Augen zusammen, in denen sich langsam Tränen bildeten. Er dachte also wirklich so von mir, dabei hatte ich wirklich gedacht, sich da auf ihn verlassen zu können… Ich trank einen Schluck aus meiner Tasse und stand dann wortlos auf. „Ich… Ich sollte gehen, du…“ Weiter kam ich auch nicht, da ich schon am Handgelenk gegriffen und wieder auf den Stuhl verfrachtet wurde. Meine Augen waren geweitet, fixierten Zorro und wagten es auch nicht, sich von ihm zu lösen. „Nami, erzähl es mir! Wieso kommst du zu mir, siehst aus, als hättest du die ganze Nacht geweint und fragst mich dann, warum ich gestern noch bei dir war!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Soa, allem voran, herzlichen Glückwunsch an all diejenigen, die es bis hierhin geschafft haben xDDD Eigentlich wollte ich die Story zu Weihnachten fertig haben, aber dann kamen immer mehr Ideen und da hat's eben ein wenig länger gedauert xD Der zweite Teil kommt die Tage, also bis dahin... Cucu xD *flausch* Und schon mal einen guten Rutsch ins Jahr 2008 ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)