Trust in me! von little_bastard (- Vertrau´ mir! -) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war früh` am Morgen, als in einem kleinen, dunklen Zimmer in einer Wohnung am Rande der Stadt der Wecker Alarm schlug. Grummelnd schob sich die Hand eines zerzausten Blondschopfes unter der Bettdecke hervor, um das nervende Geräusch abzustellen. Als dann endlich wieder Ruhe war, wühlte er sich unter der Decke hervor, setzte sich auf und rieb sich verschlafen die Augen. Ohne sich weiter zu bewegen ließ er die noch müden Blicke durch sein schmuddeliges, finsteres Zimmer wandern. Die Tapete löste sich an einigen Stellen von der Wand, von der Decke tropfte Wasser und bildete eine kleine Pfütze auf dem Boden. Er seufzte tief. Dann stand er auf und torkelte noch schlaftrunken zum Fenster hinüber. Mit einem kräftigen Ruck zog er die grauen Vorhänge beiseite, aber diese Maßnahme hätte er sich genauso gut sparen können. Draußen war es noch finstere Nacht. Die Sonne würde erst in ein paar Stunden aufgehen. Wieder seufzte er tief und ging zur Tür. Im Spiegel bemerkte er seine jämmerliche Gestalt. Er war recht klein und auch sehr dünn. Seine Arme und Beine zierten unzählige Narben, blaue Flecken und Blutergüsse. Er war froh, dass sein Gesicht verschont blieb. Noch einmal atmete er tief und schloss mit zittriger Hand seine Zimmertür auf. Erleichtert atmete er auf, als er feststellte, dass er allein war. Er ging ins Badezimmer, wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. Anschließend kehrte er in sein Zimmer zurück und zog sich die Schuluniform an, die bis eben an seinem Schrank hing. Sie war ihm eigentlich viel zu groß, aber das störte ihn nicht weiter, denn so müsste er sich in nächster Zeit wenigstens keine neue kaufen, was seinen finanziellen umständen gerade recht kam. Denn das Geld reichte nicht hinten und nicht vorne. Mit einem Kamm versuchte er sein wild abstehendes Haar zu bändigen, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Dann tapste er in die Küche, die eher einem Schlachtfeld ähnelte. Überall standen schmutzige Töpfe und dreckiges Geschirr. Gerne hätte er die gesamte Wohnung einfach mal von oben bis unten sauber gemacht und aufgeräumt, aber dann würde er riesigen ärger bekommen - so unglaublich es auch klingt. Auf der Suche nach etwas Essbarem, wühlte er sämtliche Schränke durch, bis er schließlich eine Packung alter Cornflakes fand, die er sich in eine der wenigen noch sauberen Schüsseln schüttete. Nun fehlte nur noch die Milch, aber das was er im Kühlschrank vorfand erinnerte eher an Joghurt oder schrecklich stinkenden Käse. Also musste es ohne gehen. »Na ja, besser als nichts!«, dachte er und nahm eine handvoll Cornflakes für unterwegs mit. Dann schnappte er sich Jacke und Rucksack und verließ die Wohnung. Als er aus dem Haus ging musste er feststellen, dass es extrem kalt Draußen war. Seine Jacke war viel zu dünn, aber er hatte keine Zeit mehr sich etwas Wärmeres anzuziehen. So zog er seine Jacke enger um sich. Zitternd und bibbernd vor Kälte lief er durch die Straßen auf dem Weg zur Schule. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)