Verzweifelt in Konoha von LizzyCookie ================================================================================ Kapitel 2: Versagt der Plan? ---------------------------- Hitze. Die Sonne brannte mit ihrer gesamten Stärke auf die Köpfe derer, die sich ausgerechnet um die Mittagszeit nach draußen gewagt haben. Die Leute, die sich auf dem Fest befanden, ächzten ob der großen Wärme. Auch Lee zählte zu ihnen, denn sein schwarzes Haar zog die Sonne förmlich an. Gefühlte 200 Grad. Doch ihm war nicht wegen der Sonneneinstrahlung so heiß, eher war es der Anblick Gaaras, der ihn zum Schwitzen brachte. Lee fuhr sich mit dem Arm über die Stirn und wischte die Schweißtropfen von dieser. Er ließ seinen Kopf sinken, schloss die Augen und ging noch einmal in sich. Er hatte es sich genau überlegt: Zunächst würde er sich ihm unauffällig nähern, dann so tun, als ob er ihn erst im letzten Moment entdeckt hätte, ihm den Korken überreichen und ihn anschließend zu einem Drink einladen. Auf ausdrücklichem Wunsch von Tsunade, versteht sich. Ja, das war der perfekte Plan! So würde er es machen! Und alles sähe aus, wie ein zufälliges Zusammentreffen. Ruckartig riss Lee seinen Kopf hoch und riss die Augen auf, welche förmlich vor Entschlossenheit zu lodern schienen. Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte er an ihnen vorbei, demonstrativ meidete er jeglichen Blickkontakt. "Hey Lee!", hörte er plötzlich Temaris Stimme und blieb abrupt stehen. So ein Mist! Sein ganzer Plan lag nun in Trümmern, zerstört von der blonden Kunoichi aus Suna. Zögernd und mit zittrigen Knien drehte er sich zu ihr um, ließ den Blick von Kankuro über Gaara und letztlich zu Temari wandern. Nein, sie erreichte er doch nicht, denn seine Augen klebten erneut auf dem Braunhaarigen. Unfähig bei dessen Anblick auch nur ein Wort zu sagen, versuchte er sich an einem Lächeln, was ihm jedoch deutlich mislang. "Was machst du denn hier so alleine?" meldete sich nun wieder Temari zu Wort. Stille. ".....Lee?" Temari war mitlerweile aufgestanden, befand sich direkt vor Lee und fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht rum. Er blinzelte kurz und sah sie verwirrt an. "Ähm, h-hallo Temari." Das blonde Mädchen legte den Kopf schief und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört?" Lee fing sich wieder und dachte scharf nach. Sogesehen hatte sich nichts an seinem Plan geändert, nur dass er die drei nicht mehr 'zufällig' erblickte! Er könnte ihn trotzdem ausführen!. "Ich hab euch gesucht! Gaaras Korken lag am Marktplatz und ich wollte ihn zurückgeben." Lee kramte den kleinen Korken aus der Tasche und hielt ihn hoch! Wortlos stand Gaara auf, schob Temari zur Seite und nahm ihm den Korken aus der Hand. Seine Finger streiften ungewollt sanft über die Haut des Schwarzhaarigen, in dessen Magengrube sich ein prickelndes Gefühl ausbreitete. Am liebsten hätte er seine Hand gegriffen, den Moment noch länger genossen. Jedoch hatte Gaara nicht die Absicht, Lee noch länger zu berühren. Wieso auch? Er wusste ja schließlich nicht, was Lee für ihn empfand und wer sagte überhaupt, dass er ebenfalls schwul war? Einige viel zu kurze Sekunden später, hatte der Korken schon den Besitzer gewechselt und der Suna-Nin setzte sich wieder auf die Bank, jedoch nicht ohne dem anderen noch kurz dankend zuzunicken. Auch Temari saß mitlerweile wieder auf der Bank und unterhielt sich mit ihrem älteren Bruder. Das war die Chance. die anderen waren abgelenkt und Lee war motiviert von der inspirierenden Berührung. Er ging entschlossen einige Schritte nach vorn, hockte sich genau vor Gaara auf den Boden und schaute ihn von unten her an. 'Die Jugend wird siegen!' ermutigte er sich noch, bevor er einen Versuch wagte, ihn anzusprechen. "G-G-Gaara ... i-ich w-wollte dich fragen o-ob..." Lee schluckte und ohrfeigte sich innerlich selbst für seine Schüchternheit. So würde er 'seinen Schatz' nie beeindrucken. "Was denn?" fragte der Braunhaarige forsch und blickte ihn aus seinen schwarzunterlaufenen Augen an. Lee räusperte sich. Also gut, auf ein Neues. "W-weißt du, ich soll dich v-von Tsunade zu einem Drink einladen..." sagte, oder eher schrie er, denn er hatte sich so sehr darauf fokussiert einen normalen Satz zu Stande zu bringen, dass er keine Kontrolle über die Dynamik von diesem mehr hatte. Leider hatten dadurch auch Gaaras Geschwister davon mitbekommen, sodass sie schlagartig verstummten. Alle Blicke hafteten nun auf ihm, was er als äußert unangenehm empfand. Vor allem Temari schaute ihn leicht zornig an: "Ach? Und wir? Wir sind unwichtig oder was?" knurrte sie. "N-Nein, natürlich nicht! Aber Tsunade sprach ausdrücklich nur von Gaara." So langsam schaffte Lee es sich zu kontrollieren. "So, hat sie das?" Temari war aufgestanden, "Komm Kankuro, wir gehen. Anscheinend sind wir hier unerwünscht. Und ich dachte wirklich, Konoha wäre gastfreundlich." Schnippisch drehte sie sich um und stolzierte davon, gefolgt von ihrem Bruder, der es momentan nicht wagte ihr zu widersprechen. Wenn Temari in Rage geriet, war sie unberechenbar! Es gab jedoch einen, der sich darüber freute: Rock Lee! Aber er versuchte, die sich die Freude nicht anmerken zu lassen, stattdessen entschuldigte er sich. "Ist ja nicht deine Schuld." bemerkte Gaara mit kühlem Ausdruck in der Stimme und stand auf: "Was ist nun?" Lee lächelte. Es hatte tatsächlich geklappt, sein Plan war aufgegangen. Er erhebte sich ebenfalls und ging zusammen mit dem anderen in die nächste Bar, in der zu seinem Glück relativ wenige Leute waren. Er setzte sich an die Theke und sah, dass Gaara es ihm gleichtat. "Was willst du?" fragte er und schaute auf die Getränkekarte. "Noch einen Sake" erwiederte der Suna. Ach ja, er hatte ja eben erst einen solchen getrunken, aber wenn er gegen einen weiteren nichts einzuwenden hatte, war ja alles in Ordnung! Somit bestellte Lee für sich und 'seinen Schatz' je einen Sake, und sofort standen die alkoholische Getränk vor ihnen. Gaara griff nach seinem Glas, trank einen Schluck und stellte es wieder ab. Lee tat es ihm gleich. Des weiteren geschah nichts. Kein Wort wurde gesprochen, keine Miene verzogen. 'So kann das nicht weitergehn...' dachte Lee still für sich, wollte er doch eigentlich Gaara seine Liebe gestehen. Nur ging dies nicht, wenn sie nur dasäßen und schwiegen, jedoch wollten seine Lippen einfach nicht die benötigten Worte formen. "Lee?" wurde der Schwarzhaarige aus seinen Gedanken gerissen, "Wieso hat Tsunade eigentlich gerade dich geschickt, um mir einen Drink zu spendieren?" Das Monster aus Sunagakure blickte ihn an. Verdammt, darüber hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht."Ähm....i-ich ... weiß n-nicht." stammelte er, fieberhaft nach einer Antwort suchend. "Und warum nur mich? Meine Geschwister hätten doch mitkommen können." bohrte Gaara weiter, "Obwohl ich nichts dagegen habe, die beiden Versager mal für eine kurze Zeit los zu sein." fügte er dann fies grinsend hinzu. Lee zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihm so ganz und gar nicht danach war. Zum einen schaffte er es immer noch nicht, dem anderen seine Gefühle zu beichte, zum anderen stellte dieser ihm auch noch Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Und immer nur mit Unwissenheit zu antworten, empfand er auch nicht gerade als kommunikationsfördernd. Und wäre das Chaos nicht schon Perfekt, setzte sich zu allem Überfluss auch noch Tsunade auf den Barhocker neben Gaara. Lee schlug sich eine Hand vor die Augen. Jetzt war alles im Eimer. "Hallo Gaara" sagte Tsunande freundlich, "wo sind denn Temari und Kankuro? Warst du nicht eben noch mit ihnen zusammen?" "Die sind eingeschnappt weggegangen, da sie nur mir einen Sake spendierten. Danke übrigens." Gaara nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Ich habe was getan? Dir einen Sake spendiert?" Die Hokage blickte ihn verdutzt an. 'Wann war das denn? Ich muss wohl betrunken gewesen sein' fügte sie in Gedanken hinzu. "Ja. Sie haben doch deshalb Lee zu mir geschickt...oder?" Nun hafteten die fragenden Blicke auf Lee, der sichtlich ins Schwitzen kam. Was hatte diese Welt nur gegen ihn? "...Ä-ähm, ... Ja das haben sie. Gestern Abend haben Sie mich darum gebeten. Erinnern Sie sich denn nicht mehr?" erfand Lee schnell. Und da er wusste, dass Tsunade am vorigen Abend einen über den Durst getrunken hatte, wie sie es eigentlich jeden Abend tat, kam ihm diese auch noch mehr als gelegen. "Ach ja. Ich erinner mich!" lachte Tsunade und hoffte, dass ihr diese Lüge abgenommen wurde. Schließlich war sie eine Respektsperson, von der man verlangte, dass sie ein gutes Gedächtnis hat und sich ansonsten vorbildlich verhält. Das heißt, sie sollte sich eigentlich nicht gehen lassen, um dann sturzbesoffen irgendwelche Verordnungen erteilen, von denen sie am nächsten Tag schon nichts mehr wusste. Ganz zu schweigen davon, dass man denken könnte sie hätte Alzheimer. Ausgerechnet sie, die ewig jung gebliebene. Diesen Ruf durfte sie einfach nicht erlangen! Und wem würde diese kleine Notlüge schon schaden? Lee grinste. Er wusste ja, dass sie es nicht getan hatte und konnte sich nur allzu gut vorstellen, warum die Hokage so tat als hätte sie das Ganze veranlasst. "Dann können Sie mir ja sagen, warum nur ich einen Sake bekomme und meine Geschwister nicht." stellte Gaara nun seine Frage an Tsunade, die aber nur den Kopf schüttelte. "Ich wollte dich von ihnen trennen, um dich um etwas zu bitten, wovon die beiden aber nichts mitbekommen dürfen." erwiederte sie dann und setze ihre Lüge fort. "Du weißt ja, euer Vater der Kazegage, ich habe ein ungutes Gefühl bei ihm. Ich denke, er führt irgendetwas im Schilde. Deshalb hätte ich gerne, dass du ihn etwas beobachtest und jegliche Abweichung in seinem Verhalten meldest. Ich denke, dass du für diese Aufgabe am besten geeignet bist." Also wirklich, wenn Tsunade eins konnte, abgesehen davon dass sie hervoragend darin war ihr Geld beim Glücksspiel zu verlieren und sich um den Verstand zu trinken, dann war es lügen. Man nahm ihr jedes Wort ab! Gaara trank sein Glas nun in einem Zug leer, schaute die Hokage dann an und nickte. "Nun gut. Ich mache es." Anscheinend hatte er gar kein Problem damit, gegen seinen Vater zu arbeiten. "Ich wusste, dass du es machen würdest!" sagte Tsunade und wandte sich dann an Lee. "Lee, ich möchte. dass du ihn begleitest! Du hast jetzt eh schon alles mitbekommen und ein kleiner Tapetenwechsel würde dir glaube ich ganz gut tun. In letzter Zeit scheinst du mir sehr angeschlagen." Was? Hatte er sich etwas verhört? Er soll mit Gaara auf Mission gehen? 'Es gibt also doch einen Gott!' dachte Lee, schmunzelte glücklich und salutierte: "Jawoll!" "Na gut." die Hokage stand auf und nickte den beiden zum Abschied lächelnd zu. Ein schlechtes Gewissen hatte sie nicht, stimmte doch alles, was sie sagte. Zumindest fast alles. Aber der Verdacht gegenüber dem Kazekage bestand wirklich und die Mission hätte sie so oder so gegeben, ob nun an Gaara und Lee oder jemand anderes. Lee strahlte überglücklich und trank nun auch seinen Sake leer. Gaaras Blick hingegen war gleichgültig, jedoch konnte man meinen, dass sich ein Lächeln auf seinen Lippen gebildet hatte. Zumindest ein leichtes. Doch Lee bemerkte das nicht, obwohl es ihn möglicherweise in seinem Vorhaben bestärkt hätte. Stattdessen zahlte er die Getränke und wandte sich zum Gehen. "Wann reist ihr ab?" fragte er, dem Suna-Nin den Rücken zugewandt. So versuchte er, eine Art Coolness auszustrahlen. Zwar war Gaara davon nur wenig beeindruckt, antwortete aber: "Heute Abend, so gegen sieben Uhr. Wir treffen uns am Tor" "Gut. Bis dann." Lee hob seine Hand und verließ die Bar. Gaara blieb allein zurück. Draußen bahnte sich der Konoha-Nin erneut seinen Weg durch die dichten Menschenmassen, war dieses Mal aber um einiges schneller. Musste wohl an der Motivation liegen, würde er doch schon bald auf Mission mit Gaara gehen. Er verließ die belebten Straßen und begab sich nach Hause, um einige Sachen für die Reise mitzunehmen. Dort angekommen öffnete er die Tür. "Hallo Lee!" Der Schwarzhaarige zuckte zusammen! Das roch förmlich nach Ärger...... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)