A ninja's life 4 von Kimiko93 (Vergangenes lässt sich nicht totschweigen) ================================================================================ Kapitel 4: Manches ändert sich nie, echt jetzt ---------------------------------------------- …für die Richtigkeit jedes in diesem Kapitel vorkommenden Dialektes übernehme ich keine Haftung…. Konohagakure – zur Abwechslung mal – am 16.4.88 …They said our Teenagers scare the living shit out of me… „Ich will nicht mehr!“, beschwerte sich Hiro, zwei Wochen nach seiner Ernennung zum Genin, als er mit dem Rest seines Teams auf dem Weg zu Tsunades Büro war. „Was machen wir heute? Wieder bei dir zu Hause putzen?“ Sakura war nämlich zu dem Entschluss gekommen, dass sie, wenn sie schon nur D-Missionen ausführen durften, wenigstens etwas machen könnten, was ihr selbst nützte. So bezahlte sie sich zwar irgendwie selbst, aber wenigstens hatte sie das riesige Anwesen nicht mehr ganz allein sauber zu halten. Jeden zweiten Tag gab es für die neuen Geninteams nämlich eine Mission, ansonsten wurde trainiert. Und zu trainieren gab es viel; in erster Linie die Ausdauer und Treffsicherheit ihrer Schützlinge musste Sakura dringend verbessern, bevor sie sich an irgendwas anderes wagen konnten. Von einigen Grundlagen mal ganz abgesehen; Hiro zum Beispiel hatte viele der Standarttechniken nämlich einfach nicht richtig gelernt, mit dem Argument, sein Vater hätte das auch nicht gemusst. Und davon hatten ihn selbst Sakuras Anmerkungen von wegen, Naruto könne mittlerweile sehr wohl auch normale Bunshin erschaffen, ebenso wie er die Entfesslungstechnik draufhatte und ein einigermaßen anständiges (oder auch nicht anständiges) Henge no Jutsu hinkriegen würde. „Wozu brauch ich normale Bunshin? Ich kann Kage Bunshin! Das hat für die Prüfung gereicht, echt jetzt…“, hatte Hiro nur erwidert. Überhaupt hatte er die Angewohnheit, sie nicht ernst zu nehmen, ihr zu widersprechen und sich ähnliches zu leisten, wie es sein Vater genau in seinem Alter getan hatte. Außerdem gebrauchte er diese extrem nervige Phrase mindestens doppelt so oft, und das schon seit Jahren. Schon als Baby hatte er die Angewohnheit gehabt, seine unverständlichen Sätze mich ‚ejää!’ zu beenden. Und Sakura hatte noch gehofft, Hinata hätte ihrem Sohn wenigstens ein wenig Anstand beigebracht… Dabei war er so süß als Baby gewesen… Die Tatsache, dass er sie auch damals schon nicht hatte leiden können, verdrängte sie hierbei gerne. Aimi war auch keinen deut besser. Sie war zwar gehorsam und konnte alle Standarttechniken, hatte beim Training allerdings Angst, ihr schönes Kleid kaputt oder schmutzig zu machen und war gelegentlich ein wenig abwesend, vor Allem, wenn sie im Uchihaanwesen putzten und sie aus irgendwelchen mysteriösen Umständen in Tsuyoshis Zimmer geraten war. Sakura wurde zudem das Gefühl nicht los, dass daraus ein paar Uchihashirts verschwunden waren… Kazuya beschäftigte sich die meiste Zeit eher mit seinem Hund oder damit, zusammen mit Hiro Aimi zu ärgern, die darauf hin in Tränen ausbrach. Oh ja, Sakura war sich ziemlich sicher, dass Tsunade und Naruto dieses Team nur zugeteilt hatten, um sie zu ärgern. Definitiv! Schon allein der tägliche Treffpunkt, eine gewisse Bank an einer gewissen Straße mit der sie gewisse Erinnerungen verband, war gegen sie gerichtet! Der Staat hatte sich gegen sie verschworen! Höhere Mächte waren da am Werk! Ganz sicher! „Ich will was Richtiges machen, echt jetzt!“, klagte Hiro weiter. „Gegen irgendwen kämpfen, oder so!“ „Vergiss es.“, riet ihm Sakura. „Bevor du gegen irgendjemanden richtig kämpfen wirst, lern erstmal, einen Shuriken richtig zu werfen…“ „Wozu?“, wollte Hiro beharrlich wissen. „Ich kann Kage Bunshin und hab Byakugan! Ich bin unbesiegbar, echt jetzt!“ „Und ich habe das komische Gefühl, dass du beides ein wenig überschätzt.“, bemerkte Sakura spöttisch. „Glaub mir, Byakugan sind gar nicht so toll…“ „Woher willst du das denn wissen?“, fragte Hiro patzig. „Ich hab´s mit angesehen. Mehrmals.“, berichtete Sakura gelassen. „Ach ja?“ „Jep. Ich hab deine Mutter und Neji oft genug kämpfen gesehen, um die Schwächen des Byakugan zu kennen. Klar, wenn man´s richtig benutzt, kann´s ganz schön gefährlich sein, aber da du mir ja nicht einmal genau erklären kannst, was ein Tenketsu ist…“ „Ist doch egal!“, behauptete Hiro. „Jedenfalls will ich ´ne bessere Mission haben, als bei dir zu Hause zu putzen oder irgendwelche Haustiere einzufangen oder so, echt jetzt!“ „Ach, ich find das gar nicht schlecht…“, bemerkte Aimi, wurde aber mit einem Blick von Hiro ruhig gestellt. Man konnte sagen, er hatte dieses Team im Griff. Besser als Sakura zumindest. „Außerdem hat Papa mir erzählt, er hätte auch schon total lustige C-Missionen als Genin gehabt, echt jetzt!“ „Lustige C-Missionen als Genin?“, fragte Sakura. „Hm… Lass mich mal überlegen… Denn angesichts der Tatsache, dass ich deinen Vater Jahre lang auf so ziemlich jede Mission begleitet habe, müsste ich davon eigentlich was wissen… Nun ja, abgesehen von dieser sehr doofen Zeit nach unserem ersten Chuuninexamen, wo er meistens mit deiner Mutter und Kazuyas Vater losgeschickt wurde…“ Tsunade die elende Kupplerin, konnte man in Gedanken noch hinzufügen. „Oh, mir fällt da meine erste C-Mission ein. Die, in der wir einen alten Mann eskortieren sollten, uns mit Ninjas messen mussten, die viel zu stark für uns waren und eigentlich alle beinahe draufgegangen sind und am Ende noch nicht einmal ausreichend bezahlt wurden. Oh ja, das war lustig…“ Zwar nicht halb so lustig wie das Chuuninexamen danach, aber das musste sie ja niemandem auf die Nase binden. Aimi starrte sie entsetzt an. Kazuya war unter seinen roten Strichen ein wenig blasser geworden. Nur Hiro schien ungerührt. „Abgesehen von der Unterbezahlung hört sich das doch gut an, echt jetzt!“, behauptete er. „Tut mir Leid, aber ich will nicht wissen, was deine Mutter mit mir anstellen wird, wenn ich dich in die Arme von irgendwelchen Vielzuhoch-Rang-Kriminellen laufen lasse…“, erklärte Sakura und fragte sich, woher der Junge seinen komischen Sinn für Humor hatte. „Also hast du doch Angst vor den Byakugan!“, behauptete Hiro triumphierend. „Nein, eher vor ihrem Mutterinstinkt.“, erwiderte Sakura. „Nichts ist gefährlicher als eine Mutter, deren Kind verletzt wurde oder so. Und ganz speziell bei deiner Mutter würde da kein Stein mehr auf dem anderen bleiben…“ Irgendwie hatte sie noch ziemlich gut in Erinnerung, wie Hinata sie beim Chuuninexamen durch den Ring gejagt hat, nur weil sie irgendwie auf die absurde Idee gekommen war, dass Sakura sich ein wenig zu gut mit Naruto verstand, was vollkommen absurd war. Denn auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Anti-Sasuke-Trip gewesen war, so derbe konnte sich ihr Männergeschmack doch gar nicht ändern, und das erst Recht nicht in so kurzer Zeit… Echt jetzt. „Ach, ist doch auch egal, ich will ´ne richtige Mission, echt jetzt!“ Und wie sehr er das wollte zeigte sich, als er nach dem erhaltene einer weiteren D-Mission spontan einen Sitzstreik begann. „Ich fang keine Haustiere mehr ein! Ich will was Richtiges machen! Was Nützliches! Was Aufregendes! Ihr nicht auch?“, fragte er an seine Teamkameraden gewandt. „Ja!“, bestätigte Kazuya und setzte sich, unterstützt vom Bellen seines Hundes, neben Hiro auf den Boden. „Also ich weiß nicht…“, murmelte Aimi, worauf hin Hiro und Kazuya sie sehr, sehr böse ansahen. „Okay! Okay! Ich will auch eine gefährlichere Mission!“, gab sie schließlich klein bei und setzte sich ordentlich auf den Boden, wobei sie allerdings ihr Kleid ein wenig anhob, es war ähnlich geschnitten wie das, was Sakura ihrerzeit getragen hatte, nur eben rosa und hellblau, und so nur ihre knielange Hose den Boden berührte. Triumphierend grinste Hiro nun auch Tsunade an. „Wir gehen hier nicht weg, bevor du uns eine anständige Mission gegeben hast!“ Tsunade sah die drei Genins auf ihrem Teppich genauso missbilligend an wie deren Sensei es tat. „Konntest du dein Team innerhalb dieser zwei Wochen nicht ein wenig besser erziehen?“, fragte Tsunade schließlich genervt. „Ich hab´s ja versucht.“, erzählte Sakura genervter. „Aber die lassen sich von mir nicht erzählen…“ „Und wozu hab ich dir beigebracht, den Boden zu zertrümmern, wenn du´s nicht einsetzt, um dir Respekt zu verschaffen?“, wollte Tsunade wissen. „Davon lassen die sich auch nicht beeindrucken…“, seufzte Sakura. „Diese unverschämte Jugend, die hohe Kunst des Steine Zertrümmerns einfach nicht zu würdigen…“, bemerkte Tsunade. „Aber da ich meinen Teppich noch brauche und keine Lust auf Dauergesellschaft habe…“ Diese Aussage stand so ziemlich im Widerspruch mit dem Besucher, der sich über ihrem Fenster aufhielt und unbemerkt glaubte, „…Muss ich euch wohl oder übel eure erste C-Mission geben.“ „Sie sind noch nicht bereit dafür.“, widersprach Sakura. „Das sieht aber irgendwie anders aus…“, bemerkte Tsunade. „Und habt ihr nicht auch eure erste C-Mission bekommen, weil Naruto ´n Aufstand veranstaltet hat?“ „Ja, haben wir, und für die waren wir auch nicht bereit.“, erklärte Sakura genervt. Immer noch. „Ah, ich verstehe…“, kam es von Tsunade. „Noch eines deiner Traumata…“ „Das ist kein Trauma!“, widersprach Sakura erbost. „Natürlich, natürlich…“, murmelte Tsunade, während sie sich durch ihre Unterlagen wühlte. „Ah, das hier ist doch was Schönes für euch. Ihr bringt einen älteren Mann und seine Tochter in ein Dorf an der nordöstlichen Grenze Hi no Kunis. Du weißt schon, an die Grenze des Landes direkt neben Ta no Kuni, je da gewesen?“ „Nein.“, fauchte Sakura. „Du weißt genau, dass ich nie östlicher als Ta no Kuni gewesen bin.“ „Ist ja schon gut…“, murmelte Tsunade, während sich die Genins wieder von ihrem Teppich erhoben. „Eine Frage hab ich allerdings noch.“, sagte Sakura misstrauisch. „Könnte der Kerl sich ohne weiteres auch die Bezahlung einer B-Mission leisten?“ „Hm… Ja, ich glaub schon.“, meinte Tsunade und kontrollierte die Schriftrolle erneut, bevor sie sie an Sakura weitergab. Diese nahm sie seufzend entgegen und sah sie sich eine Weile an. „Alles klar.“, meinte sie dann. „Tsunade, schick die Klienten in einer halben Stunde zum Nordtor. Ihr drei, ich bin so was von überhaupt nicht stolz auf euch, ihr geht nach Hause, packt ein paar Sachen zusammen, wir werden ungefähr vier Tage unterwegs sein, und kommt dann in einer halben Stunde ans Nordtor. Falls ihr nicht wissen solltet, wo das ist, das ist das Tor, ganz in der Nähe unseres Treffpunktes.“ Böser Blick an Tsunade. „Dann sehen wir weiter. Zischt ab!“ Eine halbe Stunde später hatten sich neben unserem neuen Lieblingsteam, keine Widerrede!, mit der Nummer 14 auch ein Mann im mittleren Alter und seine Tochter, beide hatten einen identischen Braunton als Haarfarbe und somit war die Ähnlichkeit nicht zu übersehen. Doch so ähnlich sich ihre Haarfarben waren, desto mehr unterschieden sich ihre Augen; der Vater hatte harte, mittel- bis dunkelgrüne Augen, während das Mädchen, welches Sakura grob auf elf, zwölf Jahre schätzte, ungewöhnlich milchige, dunkelblaue und traurige Augen hatte. Außerdem trug sie einen Verband um die Stirn. „Guten Tag.“, begrüßte Sakura die beiden mit einem freundlichen Lächeln. „Sie sind unsere Auftragsgeber, die wir in ein Dorf an der Nordostgrenze bringen sollen?“ „Ja.“, antwortete der Mann knapp. „Gozaburo, mein Name. Und das ist meine Tochter Reiko.“ „Sehr erfreut.“, meinte Sakura lächelnd. „Hast du keinen Nachnamen?“, fragte Hiro mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Mann schnappte nach Luft. „Wenn ich ihnen einen Tipp geben dürfte, ignorieren sie den Kleinen mit den komischen Augen einfach.“, riet Sakura. „Dann ärgern sie sich weitaus weniger.“ „Ich bin nicht klein!“, behauptete Hiro. Sakura sah ihn von oben herab an. „Aber immer noch der Kleinste hier.“, stellte sie fest. Hiro brummte irgendwas Unverständliches. „Außerdem ist es gar nicht so ungewöhnlich, keinen Nachnamen zu haben. Tenten zum Beispiel hatte keinen, bevor sie geheiratet hat… Mal ganz abgesehen davon, dass man seine Auftraggeber nicht duzt. Ebenso wenig wie seinen Sensei oder das Dorfoberhaupt…“ „Machst du doch auch!“, rechtfertigte Hiro sich. „Tja, aber ich kann es mir erlauben.“, erklärte Sakura. „Wie auch immer.“, sie wandte sich nun wieder ihren Klienten zu. „Hat das Dorf, in das wir sie eskortieren, sollen einen Namen?“ „Nein.“ „Werden sie irgendwie verfolgt oder so?“ „Nein.“ „Wie wunderbar.“, seufzte Sakura. „Trotzdem, Hiro, könntest du bitte stündlich mit deinen Byakugan die Gegend überprüfen, ob uns jemand folgt?“ „Klar.“, meinte dieser nur großspurig und gleich wieder in seinem Element. „Wieso hast du so Angst? Ich mein, wenn man dich mit meinem Papa in eine Schublade steckt, musst du doch mehr drauf haben, als deine Gegner zu küssen…“ Sakuras linke Augenbraue begann gereizt zu zucken. „Das ist wohl wahr.“, stellte sie fest. „Allerdings wäre ich gerne vorgewarnt, wenn wir angegriffen werden, damit ihr euch in Sicherheit bringen könnt… Wie weit kannst du eigentlich mit deinen Byakugan gucken?“ „Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?“, fragte Hiro patzig. „Okay…“, kommentierte Sakura und verkniff sich den Kommentar, dass man bereits im Alter von vier Jahren lernte, Entfernungen bis auf den Zentimeter genau abzuschätzen und sowohl Hinata als auch Neji in seinem Alter sehr präzise Angaben zur Reichweite ihrer Byakugan machen konnten. Besagte Fähigkeit, Entfernungen abzuschätzen, war übrigens die Grundvoraussetzung für den korrekten Gebrauch von Kunai und Shuriken; denn aus der Entfernung des Ziels, dem Gegenwind, dem Gewicht des Wurfgeschosses (in guten Läden gab es Gewichtsangaben in Milligramm!) und dem Winkel, in dem man werfen musste, musste man die nötige Kraft für den Wurf berechnen. Oder sollte man zumindest. Allerdings peilten die meisten ihre Ziele lieber über den Daumen an, was dann zu denkbar schlechten Resultaten führte. Sie hatte das nie getan, sie konnte Flugbahnen und das alles schon berechnen, als sie auf die Akademie gekommen war, nur meistens nicht die nötige Kraft dazu aufbringen. „Ach ja, da fällt mir ein, wir sollten uns vielleicht vorstellen.“, bemerkte Sakura und lächelte ihre Klienten ein wenig nervös an. Irgendwie mochte sie Verantwortung gar nicht, erst Recht nicht für jemanden wie Hiro. „Also, von links nach rechts, Uzumaki Hiro, Inuzuka Kazuya und Nara Aimi. Ach, und der Hund heißt Ranmaru.“, begann Sakura mit ihren Schülern. „Und mein Name ist Uchiha Sakura.“ Sie hatte sich angewöhnen müssen, ihren eigenen Namen immer zuletzt zu nennen. Aus einem verständlichen Grund. „Was?“, keuchte das Mädchen und sah sie mit großen Augen an. „Die Uchiha Sakura?” „Bisher habe ich jedenfalls noch keine andere getroffen.“, antwortete Sakura und lächelte freundlich. Sie hatte zwar eher geglaubt, dass der Mann auf diesen Namen reagieren würde, aber was soll´s. Das Mädchen hatte zwar garantiert nichts von dem großen, großen Mythos von Uchiha Sakura, die zu dieser zeit nicht einmal so hieß, mitbekommen, aber eventuell wurde ihre ach so dramatische Geschichte ja gelegentlich mal erzählt. Das war ihr zwar ein bisschen unangenehm, aber, sei´s drum. „Jedenfalls sollten wir uns dann mal auf den Weg machen, ich gedenke nicht, länger als vier Tage unterwegs zu sein…“, schlug sie schließlich vor und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. ~ „Dürfte ich fragen, was Sie in diesem namenlosen Dorf vorhaben?“, fragte Sakura, als sie nach einigen Stunden Wanderschaft, stets begleitet von Hiros und Kazuyas Gemecker (die konnten sich auch nie entscheiden…), ein Lager aufgeschlagen hatten. Hier in der Gegend gab es, wie sie sehr wohl wusste, keine Hotels, die genügend Platz für sie alle hätten. Oder auch nur seriös genug waren. Ja, sie kannte sich aus. „Wir wohnen dort.“, antwortete Gozaburo knapp. „Ach so.“, kam es von Sakura. „Und was zog Sie dann nach Konoha?“ „Meine Tochter hatte einen Unfall.“, berichtete er knapp. „Und in Konoha gab es die beste medizinische Versorgung.“ „Wenn Ihre Tochter immer noch einen Verband tragen muss, dann habe sie allerdings nicht die beste medizinische Versorgung erhalten, die wir zu bieten haben.“, stellte Sakura fest. Denn jeder, den sie bisher behandelt hatte, hatte hinterher keinen Verband mehr tragen müssen, sofern es denn eine normale Wunde oder ein Bruch oder sonst so etwas in der Art war. „Gestatten Sie, dass ich einen Blick unter den Verband werfe?“ „Verstehen Sie denn was davon?“, fragte der Mann missbilligend. „Ja, das kann man so sagen.“, antwortete Sakura, ihr Lächeln war jetzt eines von der Sorte, bei der Naruto zum Beispiel das Weite gesucht hätte und Sasuke zumindest einen Schritt zurückgewichen wäre. „Ich habe unter der derzeitigen Hokage und besten Heilerin im Dorf gelernt, als ich jünger war, und sie mittlerweile auf so einigen Gebieten übertroffen.“ Irgendwie erniedrigend, dass man das als Sagengestalt noch erzählen musste… „Too-sama, das ist doch Uchiha Sakura!“, bemerkte das Mädchen vorsichtig. „Na und?“, fragte der Mann. „Ich sag dir, diese Geschichten sind alle übertrieben. Niemand schafft es, mit einem Fingerschnippen Steine zu zertrümmern oder mit einem Tritt den Boden aufzureißen…“ „Na, wenn Sie das sagen…“, murmelte Sakura und schnippte unauffällig hinter sich einen kleinen Krater in den Boden. „Darf ich mir die Verletzung Ihrer Tochter trotzdem einmal ansehen?“ „Ach, von mir aus…“, brummte der Mann und schubste seine Tochter in ihre Richtung. Sakura entfernte den Verband und sah sich eine übel aussehende Wunde an. „Hmm…“, murmelte sie. „Du bist Kopfüber auf eine Klippe oder so etwas gefallen, nicht wahr?“ Das Mädchen nickte scheu. Sakura betrachtete sie stirnrunzelnd, bevor sie sachte eine Hand auf die Wunde legte und sie heilte. Der Vater des Mädchens betrachtete das grün leuchtende Chakra an ihren Händen missbilligend. „Hat das keine Nebenwirkungen?“, fragte er. „Ah, sie gehören zu den Naturheilern.“, stellte Sakura fest. Tenten hatte bei solchen Heilungsverfahren immer ähnliche Bedenken. „Aber keine Sorge; Generationen von Ninjas wurden schon so geheilt und sind trotzdem an etwas Anderem gestorben… Hiro?“ „Mhn?“, murmelte der Angesprochene, der sich zu Beginn des Lagers an einen Baum gelehnt und seitdem nicht mehr geredet hatte. Sein erster Wandertag war ihm wohl ein wenig zu anstrengend gewesen… „Irgendwelche anderen Personen außer uns hier?“, fragte Sakura. Müde aktivierte der Junge seine Byakugan. „Nö, ich seh keine, echt jetzt…“, murmelte er. „Können wir jetzt schlafen?“ Sakura seufzte. „Lektion Nummer eins: Auf einer Mission schlafen nie alle, einer mindestens muss immer Wache halten. Und eigentlich hätte ich dich ja dafür vorgesehen, aber da du ja eh schon fast schläfst…“ „Ich schlafe nicht, echt jetzt!“, behauptete Hiro und gähnte. „Noch nicht. Aber du schläfst garantiert gleich ein.“, stellte Sakura fest. „Aber mach du ruhig, ich übernehme die erste Wache…“ Und komischerweise konnte man keine zehn Minuten später Geschnarche aus der Richtung seines Baumes hören… Sakura hatte ehrlich gesagt gar nicht vorgehabt, einen ihrer Schützlinge eine Wache übernehmen zu lassen, jedenfalls nicht, solange Reiko und Gozaburo noch bei ihnen waren, das wäre zu gefährlich gewesen. Und da sie aus Erfahrung wusste, dass sie eigentlich kaum Schlaf brauchte… „Uchiha Sakura-sama?“, wisperte eine zarte Stimme, ungefähr eine Stunde später, als alle schliefen. Sakura drehte den Kopf, sie hatte sich etwas abseits des Lagers niedergelassen, um den Weg besser im Blick zu haben, und sah Reiko auf sie zukrauchen, vergeblich bemüht, keine Geräusche dabei zu machen. „Ja?“, fragte sie und lächelte. „Sind die Legenden über Euch wahr?“, fragte das Mädchen unverblümt. Sakura lachte leise. „Ich würde sie nicht Legenden nennen, immerhin lebe ich noch, und Legende hört sich immer so alt an… Und deren Wahrheitsgehalt kommt ganz darauf an, was du von mir gehört hast.“ „Das, was Too-sama gesagt hat… Das könnt Ihr doch, oder?“, fragte das Mädchen weiter. Sakura zog eine Augenbraue hoch und schnipste beiläufig auf den Boden neben sich, sodass ein kleiner Krater entstand. Dem Mädchen stand der Mund offen. „Und das war gerade mal ein Bruchteil von dem, was ich sonst noch alles mit einem Fingerschnippen anstellten könnte…“, gab Sakura ein wenig an. „Und dieses Zeichen da auf Eurer Stirn… Das macht Euch unbesiegbar, oder?“ Sakura lachte erneut. „Nein, aber damit kann ich im Kampf Wunden heilen, allerdings verkürzt es meine Lebensspanne…“, erklärte sie. „Habt Ihr das schon einmal gemacht?“, fragte das Mädchen schwer beeindruckt. „Bisher war es glücklicherweise nicht nötig und lass und hoffen, dass das so bleibt.“, antwortete Sakura. „Und… Diese Heilkräfte…“, fuhr Reiko fort. „Hab ich auch.“, erklärte sie überflüssigerweise. „Apropos… Diese Wunde, die du da hattest… Du bist absichtlich gefallen, oder? Nicht sehr tief, jedenfalls nicht tief genug, damit sich dein Körper dementsprechend drehen kann, also absichtlich.“ Reiko nickte bedrückt. „Sagt es bitte nicht Too-sama…“, murmelte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Keine Sorge.“, versicherte Sakura. „Aber… Wieso hast du das gemacht?“ Reiko schluckte. „Also, ich… Bin verlobt…“, murmelte sie. „Wie alt bist du denn?“, fragte Sakura, ein klein wenig geschockt. „Also, auch wenn ich nicht so aussehe… Fünfzehn.“ „Oh…“, kam es von Sakura. Selbst Sayuri hatte noch älter ausgesehen, als diese Mädchen, und das, obwohl sie eher wie acht als elf aussah. „Das ist… Früh.“ „Ja, und… Ich werde bald sechzehn, und dann… Muss ich heiraten.“, erzählte Reiko weiter. „Deswegen weißt du so viel über mich…“, verstand Sakura. „Natürlich… Bei euch wurde diese bescheuerte Ordnung noch nicht abgeschafft, hm?“ „Nein.“, bestätigte das Mädchen betrübt. „Aber man erzählt sich Geschichten… Über Euch… Wart Ihr wirklich erst fünfzehn wie ich, als Ihr Euer Dorf verlassen habt?“ „Fünfzehn?“, fragte Sakura lachend. „Nein, nein, mit fünfzehn war ich noch in Suna und musste mich nach Hause kämpfen… Ich war siebzehn, als ich gegangen bin, seit genau zwei Tagen. 30.3.74. Und das war nicht einmal geplant, hatte streng genommen nichts mit dieser Heiratspolitik zu tun… Deswegen tut man mir eigentlich Unrecht, oder eher andere, weil ich bisher die Einzige bin, die so verehrt wurde… Aber wie auch immer. Mit siebzehn bin ich gegangen. Mit achtzehn zurückgekommen und mit neunzehn hab ich geheiratet. Und ich bin eigentlich nur meinem jetzigen Mann nachgelaufen, nicht aus irgendeiner Zwangsehe geflüchtet… Na ja, man kann sagen, davor, aber ansonsten…“ Sie deutete auf Hiro. „Seine Eltern, die waren durch eine Hochzeit getrennt und er ist genau genommen so etwas wie das Symbol des Aufstandes damals. Immerhin ist er nicht nur durch Ehebruch entstanden, nein, er wurde auch noch während dieser ganzen Aktion an dem Ort geboren, an dem wir uns sozusagen verkrochen hatten… Aber sag ihm davon nichts, ansonsten wird er noch größenwahnsinnig.“ Reiko lachte. Nun deutete Sakura auf Aimi. „Ihre Eltern waren richtige Trendverräter, sind direkt durchgebrannt und alles. Aber sie ist erst zwei Jahre nach dieser Aktion geboren worden…“ Ein Wunder, konnte man in Gedanken noch hinzusetzen. Sakura seufzte. „Allerdings bist du wohl nicht zum Weglaufen geeignet…“, stellte sie fest, Reiko nickte. „Aber bring dich nicht um. Vielleicht ist er ja gar nicht so schlimm. Und wenn doch…“ Sie begann in einer Tasche zu wühlen, bis sie einen kleinen Flakon mit durchsichtiger Flüssigkeit herausholte. „Dann schütte ihm das ins Glas, oder so. Ist ein Gift. Ich sag dir nicht, wie es funktioniert, aber man wird dir nichts nachweisen können. Halt aber bloß die Klappe, okay? Kommt nicht so gut, wenn es rauskommt, dass ich Gifte an kleine Mädchen verteile… Und jetzt geh schlafen. Versteck das Gift aber gut!“ „In Ordnung!“, sagte Reiko enthusiastisch und fügte sich den Anweisungen. „Wie weit ist es noch?“, jammerte Hiro am nächsten Nachmittag, als sie den ganzen Tag durchgereist waren. „Nicht mehr so weit.“, antwortete Sakura. „Aber weil du so langsam bist, kommen wir erst morgen an… Dafür müssen wir uns auf dem Rückweg beeilen, verstanden? Ihr solltet heute so wie so Ausdauertraining haben, das holen wir dann morgen nach…“ „Können wir nicht ´ne Nacht in diesem Dorf verbringen?“, fragte Aimi, der das ständige Laufen auch nicht zu gefallen schien. „Meine Füße fühlen sich an, als wäre Onkel Chouji drüber gelaufen…“ „Tja, noch ein Grund, die übernächste Nacht nicht in diesem Dorf zu verbringen.“, stellte Sakura fest. „Wenn deine Füße wehtun, ist das gut, und wenn wir rasten, tun sie hinterher nur noch mehr weh…“ „Menno!“, maulte Aimi und schob ihre Unterlippe vor. Zu Hause wirkte das immer, allerdings schien sie vergessen zu haben, dass Sakura ebenfalls Töchter hatte und gegen den Schmollmund schon seit Jahren abgehärtet war. Plötzlich hörte Sakura rechts vor sich ein Rascheln im Gebüsch, dicht gefolgt von dem Geräusch, welches ein Pfeil verursachte, wenn er flog… „ACHTUNG!“, brüllte sie Hiro zu, der glücklicherweise noch rechtzeitig zur Seite sprang, sodass der Pfeil neben ihm in den Boden einschlug. „Byakugan an und sagen, wie viele da sind!“, befahl Sakura ihm auch gleich, während sie ihr Schwert zog, und eilte vor ihre Klienten. „Niemand mehr!“, behauptete Hiro verdutzt. „Alle weg, oder so, echt jetzt…“ Sakura fluchte, steckte ihr Schwert wieder ein und zog den Pfeil aus dem Boden. „W-wer könnte es denn auf Hiro abgesehen haben?“, fragte Aimi überrascht. Sakura lachte bitter. „Wenn der Schütze es auf Hiro abgesehen hatte, kann er noch schlechter zielen als ihr, und das will schon was heißen. Nein, das ist eher eine Drohung. Ich weiß nur nicht genau, wem sie gilt, von wem sie kommt und so was alles.“ Sie wandte sich an Gozaburo. „Sie werden wirklich nicht verfolgt?“ „Nein, ganz bestimmt nicht.“, erwiderte dieser mürrisch. „Okay…“, machte Sakura und besah sich den Pfeil näher. „Sind aber wahrscheinlich nur harmlose Straßenräuber oder so, die unser Geld klauen wollen. Und mit denen könnt sogar ihr drei es aufnehmen. Das wichtigste ist immer, den Klienten zu schützen, solange den beiden nichts passiert, ist es egal, was mit euch ist. Aber da ich ehrlich gesagt keine Lust habe, von euren Müttern ins Nirvana befördert zu werden, hört mir gut zu: Ungefähr neunundneunzig Prozent aller Zivilisten sind vollkommen machtlos ohne ihre Waffen. Also ist es in einem Kampf gegen einen Solchen immer wichtig, ihn zuerst zu entwaffnen. Das geht am besten, indem ihr versucht, die Hände zu treffen. Am besten mit einem Kunai oder den eigenen Handkanten. Wenn ihr das geschafft habt, ist es eigentlich ein Leichtes, so einen Stinknormalen Straßenräuber umzulegen. Es sei denn, ihr habt´s mit mehreren auf einmal zu tun, dann rennt am besten weg. Und hütet euch vor Mistgabeln!“ „Hä? Mistgabeln?“, fragte Hiro verdutzt. „Ach, nicht so wichtig…“, murmelte Sakura. Dieser Kommentar war ihr einfach so rausgerutscht… „Und, äh…“, kam es von einer extrem blassen Aimi. „Ist mit umlegen wirklich… Töten gemeint?“ „Du kannst dich auch töten lassen, wenn du vorher unterschreibst, dass ich nicht dran Schuld bin.“, meinte Sakura darauf. „Natürlich, Aimi, oder glaubst du ernsthaft, du hast zum Spaß zwanzig verschiedene Wege gelernt, einen Menschen zu töten?“ „Oh…“, murmelte diese kleinlaut. „Ach so… Ja…“ Sakura lächelte sie mitleidig an. „Keine Sorge, meistens laufen sie weg, bevor man sie töten muss.“, beruhigte sie das Mädchen. „Und das an sich ist nur ein gut gesetzter Stich mit einem Kunai, ein bisschen Blut, das war´s dann auch schon… Denk einfach nicht drüber nach, das ist am besten in solchen Fällen. Oder denk daran, was sie alles mit dir machen können, wenn du sie am Leben lässt…“ „Okay…“, murmelte Aimi. „Aber es steht ja noch nicht einmal fest, ob wir wirklich angegriffen werden.“, meinte Sakura munter und setzte sich nun wieder in Bewegung. „Stimmt, deine Haarfarbe könnte sie vergraulen, echt jetzt.“, meinte Hiro. Sakura grinste ihn geheimnisvoll an. „Du ahnst gar nicht, wie Recht du damit haben könntest…“ „Müde!“, verkündete Hiro wenige Stunden später und ließ sich auf den Boden fallen. „Wir können jetzt noch nicht rasten!“, widersprach Sakura. „Wir müssen heute noch aus diesem Wald hier rauskommen, ansonsten reisen wir noch bis morgen Nachmittag!“ „Und was wäre daran so schlimm?“, fragte Gozaburo mürrisch. „Sie tun ja gerade so, als wäre es eine Zumutung, mit uns zu reisen!“ Sakura lag die Antwort ‚Ist es auch’ auf der Zunge, jedoch besann sie sich noch rechtzeitig etwas Besserem. „Das ist es selbstverständlich nicht.“, behauptete sie. „Aber ich habe Mann und Kinder zu Hause und mir ist nicht ganz wohl dabei, fast eine Woche wegzubleiben…“ „Und wieso ist jemand wie Sie dann noch als Kunoichi tätig?“, fragte Gozaburo missbilligend. „Zugegeben, der Job bringt einiges an Risiken mit sich.“, gab sie gelassen zu. „Allerdings muss ich auch noch erwähnen, dass diese für mich wesentlich geringer sind als für den durchschnittlichen Shinobi.“ „So?“, fragte Gozaburo abfällig. „Und wo ist dann das Problem, wenn wir hier rasten?“ „Ich verstehe Ihre Argumentation zwar nicht ganz, Verzeihung, aber wenn sie dies so wollen… Ich dachte nur, wir sollten nach dem Vorfall heute Nachmittag ein wenig vorsichtiger sein, nicht, dass wir am Ende noch in einen Kampf verwickelt werden, oder so…“ Irgendwie kriegte Sakura es nicht mehr hin, nicht herablassend mit ihrem Klienten zu sprechen. Denn hey, seiner Tochter zur Folge verkörperte er alles, wogegen ein Teil ihres Lebenswerkes sprach. Oh Gott, wie dramatisch sich das anhörte. Und unfreundlich war der auch noch. Also, die Klienten waren echt nicht mehr das, was sie mal waren… Gegen die Rast sprach eigentlich auch wirklich nichts, außer der Tatsache, dass sie im Wald leichter angreifbar waren als auf offener Straße, dort wurden sie zwar schneller gesehen, Angreifer dafür aber auch. Und da die Kleinen mit einer Wache im Wald garantiert überfordert wären, wäre das nun schon die zweite schlaflose Nacht für sie in Folge, und das wäre gar nicht gut… Drei, vier Stunden braucht sie jeden zweiten Tag mindestens, ja, mindestens, und das war noch an ihrer besten Zeit gemessen; mittlerweile war sie sich ziemlich sicher, dass ihre Grenzen ein wenig woanders lagen, sonderlich jung war sie ja nicht mehr. Irgendwie deprimierend… Viel deprimierender war allerdings die Tatsache, dass ihr selbst, kurz nachdem alle anderen nach wenigen Sekunden eingeschlafen waren, Moment, wenige Sekunde, also, so müde konnten die doch wirklich nicht sein, beinahe die Augen zufielen. Nein, das durfte doch nicht wahr sein! Sie war den ganzen Tag nur in normalem Spaziertempo gelaufen, früher hatte sie mit vier Stunden Schlaf in zwei Tagen durch die Bäume springen können! Es war doch nicht normal, so schnell müde zu sein, zumindest nicht für sie, sie hatte sieben Kinder groß gezogen, die ihr gelegentlich noch viel weniger Schlaf gegönnt hatten, sie durfte nicht einschlafen… Durfte nicht… Irgendwas roch hier komisch… Und wieso war die Luft so lila? Plötzlich musste sie husten… Und ihre Lider wurden noch schwerer… Verdammt, warum hustete sie? Sie hasste Husten… Nicht einschlafen… Okay, sie hustete, schlief fast ein… Es roch komisch… Die Luft war lila… Lila… Luft war doch nicht lila… Nicht einschlafen… Da hatte doch was geraschelt… Dieser Husten wollte einfach nicht aufhören… Nicht einschlafen… Verdammt, sogar denken war… Schwierig… Nicht… Einschlafen… Schwarz. ~ „Isch hob dir doch jesachd, du sollsd de Gejend ausbaldowern! Un wos mochst dü? Stapfsd da mit deene Kwadradlaadschn dursch de Wälder und könnesd von wer weeß wem geseehn weadön!“ „Ja, aber Scheff, ick hab doch nur dat jemacht, was sie mir jesacht haben!“ „Muss isch denn alles dreemal sache? Du solls de Glozzn off machen wenne duch´n Wald jehst! Wia müssen hier bleeben, bis unserö Aufdragsgebör hier sin´ un´ die Beude abholen! Und des könnde ´n bissschen schwierig werdön, wennde wie´n Elöfand dusch den Wald stapfsd und so de gesammte Aufmergsamkeet auf disch lengen dust!“ „Ja, aber Scheff, wer sollte uns denn hia schon finde? Ick meen, wia sind hia mitten in de Walachei und keene Menschenseele tut hier mal vorbeekommen!“ „Das inderessierd misch ned! Wia habön schdrigde Anweesungen und an die ham wa uns zu haldön! Un dasu gehörd, dass wa uns unauffällisch verhalden sollen! Und isch find es jar nischt unauffällisch, wennde da dursch de Wälder stabfst und ´n Raudau machs wie ´n ganses Badallion!“ Über diese interessante Unterhaltung hinweg konnte Sakura ihre Gedanken ordnen und weiter so tun, als würde sie schlafen. Das konnte sie immer noch gut. Und ihre geordneten Gedanken sagten ihr, dass sie auf hartem Steinboden, gefesselt an drei weitere Personen, saß, und sich mindestens zwei weitere Personen in dort befanden, wahrscheinlich in einer Höhle. Und irgendwie sprachen ihre Kidnapper komisch. Sehr komisch. Erinnerte sie irgendwie an was. Sie schlug die Augen auf und sah als erstes fünf Männer, vielleicht etwas älter als sie, schäbig gekleidet und mit improvisierten Waffen. Ein schlechter Bogen, ein paar billige Schwerter. Eine Mistgabel war leider nicht dabei, auch wenn die vollkommen ins Schema gepasst hätte. Als nächstes fiel ihr Blick auf ihre Klienten, die aneinander gefesselt an einer Höhlenwand lehnten und noch schliefen. Und danach auf einen wimmernden, zusammen geschnürten Hund am Boden vor ihnen. Nicht einmal vor Tieren machten die heut zu Tage noch halt, das hätte es früher nicht gegeben. Verdammt, sie musste ganz dringend aufhören, sich über ihre eigene Situation lustig zu machen. Sie war doch nicht Natsuki, die das ja so wie so immer hinkriegte. Äh, irgendwie die falschen Gedankengänge, wenn man als Sensei an seine Schüler gefesselt in einer Höhle sitzt und komisch von einer Hand voll Straßenräubern mittleren Alters angeguckt wird. Oder eher lüstern. Hach Gott. Jetzt wusste sie, wieso Sasuke nicht wollte, dass sie, in seinen Worten, Ausschnitte bis in die Kniekehlen trug. In Konoha guckte sie aber niemand so an. Na ja, in Konoha wusste auch jeder genaustens über die Mörderblicke ihres recht beschützerischen Zeitbomben-Ehemannes Bescheid… Oder auch nicht. Egal. Neben ihr regte sich etwas. „W… Was is´n hier los?“, murmelte neben ihr verschlafen ihr Lieblingsschüler. „Das, mein Lieber Hiro, ist deine erste Gefangennahme.“, berichtete Sakura zischend. „Herzlichen Glückwunsch!“ „WAS?“, kreischte Hiro. Er hatte den Mädchenschrei schon genauso gut drauf wie es sein Vater in seinem Alter getan hatte. „AAAAAH!“, kreischte nun auch das weibliche Teammitglied, hinter Sakura. „Was, was, was… Wo bin ich hier?“ „Jeds hörd doch ma alle auf so rumzublägn!“, polterte der offensichtliche Anführer. „Ansonsden werden wa noch endegd!“ „Was is´n los?“, murmelte das letzte Teammitglied, welches anscheinend einen sehr festen Schlaf hatte, was so gar nicht mit den Veranlagungen seiner Eltern übereinstimmte. „Was hier los is, wolld ihr wissen?“, fragte der Anführer. „Na, das hädded ihr wohl gern!“ „Ja, allerdings.“, bestätigte Sakura. Ihr war da gerade etwas eingefallen. „Was fällt euch ein, uns einfach gefangen zu nehmen? Habt ihr nicht auch der Göttin der Heilung, freien Liebe und schrecklichen Haarfarben ewige Treue geschworen?“ Zumindest hatte sie ihren Ruf unter Straßenräubern und Ähnlichem ungefähr so in Erinnerung. Manchmal hatten Reisende ihr sogar deswegen den ein oder anderen Gefallen getan, oder Straßenräuber für sie irgendwas besorgt, oder so… „Wia? Nee.“, antwortete der Anführer. „Des warn de westlischän Bandidän. Wia, wia sin´ aber die östlischen Bandidän, das is wos ganz anderes!“ „Ja, das hört man irgendwie…“, murmelte Sakura. „Das beantwortet immer noch nicht meine Frage, was ihr mit uns vorhabt.“ „Gar nicks!“, behauptete ein anderer Bandit. „Wir folgen nur einem Auftrag!“ „Von wem?“, fragte Sakura weiter. „Det sachen wa dir doch nisch!“, erwiderte der Anführer gereizt. „Det wirse schon früh genuch erfahren! Un zwoar, wenn unsa Aufdraggebör hier aufdauchen dut!“ „Du, Scheff?“, fragte ein weiterer der Banditen. „Wen von denen da will dea Aufdraggebör eigentlisch haben? Isch meen, können wa nisch vielleeschd…?“ „Keene Ahnung.“, antwortete der Anführer. „Wia sollden de Grubbe da endführe und mid denen hia warden, oder? Is da irgendwas von wejen, wen der denn nu haben will?“ „Ne, irjendwie nisch. Aber gönnen wir uns nicht eene von den schnuggelischen…“ „Ne, am Ende is des noch jegen die Anweesungen!“, riet der Anführer ab, wobei er allerdings einen ganz und gar nicht abgeneigten Blick über seine Gefangenen schweifen ließ. Sakura spürte Hiro neben sich schlucken. „Also…“, begann er. „Wenn du es schaffst, uns alle hier lebend und jungfräulich rauszukriegen, dann hab ich Respekt vor dir.“ Sakura grinste. „Also, lebend ist ja kein Problem…“, meinte sie. „Aber jungfräulich könnte schwierig werden…“ „W… Was?“, wimmerte Hiro neben ihr, während Aimi hinter ihr erstarrte. „Ach, mach dir keine Sorgen, Hiro.“, beruhigte Sakura ihn. „Kleine, freche Jungen mit komischen Augen kommen eh immer zuletzt dran, also…“ Nun begann Aimi ebenfalls zu wimmern. Sakura verdrehte die Augen. „Mein Gott, das war ein Witz!“, brummte sie genervt. „Euch krieg ich schon noch sowohl lebend als auch jungfräulich hier raus, nur bei mit könnte es schwierig werden, mich auch nur irgendwo jungfräulich rauszukriegen… Ich mein, nach sieben Kindern…“ „Dich zähl ich doch nicht zu alle!“, fauchte Hiro aufgebracht. „Ach, nicht?“, fragte Sakura. „Na, was für einen tollen Teamgeist du doch hast… Hat dein Vater dir nie erklärt, was Solidarität bedeutet?“ „Solida… Dingsbums?“, fragte Hiro verwirrt. Sakura seufzte. „Alles klar, dann weiß ich schon, was ich euch als nächstes beibringe. Muss ich euch wohl auch aneinander ketten und nie mehr als zehn Meter voneinander entfernen lassen… Das schweißt zusammen, das könnt ihr mir glauben…“ „Oh, ja, nur gelegentlich ein wenig zu sehr, echt jetzt.“, bemerkte Hiro. „Stimmt. Das ist mir bei euch aber egal.“, erklärte Sakura gelassen. Sie sollte wirklich wieder anfangen, solche Situationen ernst zu nehmen. Aber hey, es waren fünf Straßenräuber gegen sie, daran gab es eigentlich nichts ernstes, außer die Tatsache, dass sie gefesselt war, nicht wusste, wie viele Leute sie abholen kommen würden und außerdem fünf Personen beschützen musste. Aber sie hatte Herausforderungen schon immer gemocht. „Hiro, leih mir mal deine Hand.“ „Die brauch ich aber noch!“, protestierte dieser. „Hach je, dann mach eben die andere Hälfte der Handzeichen, die ich gleich machen werde.“, zischte Sakura ihm zu, ohne dass ihre Entführer sie hören konnten. „Entfesselungstechnik, alles mit meinem Chakra, aber ich brauche deine Hand für die Handzeichen, mit einer Hand geht das nämlich nicht.“ Grummelnd leistete Hiro ihren Anweisungen Folge. „Wieso hast du das eigentlich nicht schon früher gemacht?“, fragte er grummelnd. „Weil ich versuchen wollte, herauszufinden, was die von uns wollen.“, erklärte Sakura, während sie zusammen mit Hiro ein paar simple Handzeichen formte. Wenige Sekunden später fielen die Fesseln. „Beschützt die Klienten und befreit sie von ihren Fesseln.“, befahl Sakura zischend, während sie in ihrer Position verharrten. „Ich kümmere mich um den Rest.“ Und von da an ging alles furchtbar schnell. Sie standen synchron auf, die drei Genins stürmten auf die Klienten zu, nicht ohne dass Kazuya sich vorher noch seinen Hund griff, Sakura zog ihr Schwert und rammte es dem erstbesten Banditen in die Brust, schneller als dieser „Oh, gugge Mal!“, sagen konnte. Den Überraschungseffekt ausnutzend rammte Sakura auch noch einem weiteren Banditen das Schwert in den Magen, bevor die übrigen drei sich erhoben und sie mit ihren billigen, unausbalancierten und deswegen eigentlich nutzlosen Schwertern angriffen. Mit einer Hand am Schwertgriff blockte Sakura eines der Schwerter ab, während sie gleichzeitig einen weiteren Angriff dadurch stoppte, dass sie einem anderen Banditen mit der Handkante gegen das Handgelenk schlug, sodass dieser seine Waffe fallen ließ und Sakura gleichzeitig dem dritten hinter ihr in den Magen trat, sodass er quer durch die Höhle flog, gegen die Wand schlug und bei den Kindern liegen blieb, die sich einen Spaß daraus machten, ihn zu treten, anstatt die Klienten zu beschützen, wobei speziell Aimi ein paar sehr, sehr fiese Tritte anwandte. Aber all dies bekam Sakura nur am Rande mit, während sie sich einmal drehte, das Schwert dabei mit sich schwang und dabei beiden Banditen die Köpfe abschlug. Nur leicht außer Atem wandte sie sich um, rannte auf den Übrigen zu, der am Boden lag, halb bewusstlos, und immer noch von den drei Genins getreten wurde, bis sie sie schließlich erreichte und den Banditen am Kragen packte, zu sich hochzog und ihm das Schwert an die Kehle hielt. „Wer sind eure Auftraggeber?“, zischte sie. „Tja, dat wüsstesse wohl jerne, hm?“, fragte dieser und brachte sogar noch ein Grinsen zu Stande. „Ja, allerdings.“, bestätigte sie sauer. „Für dich gibt es nämlich nur noch zwei Optionen; entweder sagst du mir, wer euch beauftragt hat und ich töte dich kurz und fast schmerzlos, oder du schweigst und ich lasse dich hier elendig und langwierig verrecken. Na, redest du?“ „Ne.“, erwiderte der Bandit. „Ick sterbe mit Ehre.“ Sakura verengte die Augen. „Na dann, vie Spaß dabei…“ Mit diesen Worten ließ sie den Banditen fallen, nicht ohne ihm vorher noch ein X auf den Oberkörper zu ritzen, nicht tief genug, um sofort zu töten, aber gerade so, dass er in etwas zehn Minuten daran verblutet wäre. „Igitt.“, kam es von Aimi, die den Blick von den Leichen abwandte. „Was für eine Sauerei, echt jetzt.“, bemerkte Hiro, der reichlich blass um die Nase war. „Kannst ja gerne hier sauber machen.“, schlug Sakura vor. „Wir müssen nur schnell weg von hier…“ Ihre Klienten hatten sich immer noch nicht von dem Schlafgas erholt, sodass sie sich Gozaburo schnappte und ihn auf ihren Rücken packte. „Einer von euch muss Reiko nehmen, wir bringen die beiden schnell dorthin, wo sie hinwollten und verschwinden dann wieder, allerdings nehmen wir einen Umweg. Immerhin wissen wir nicht, wer hier hinter wem her ist. Diese ominösen Auftraggeber könnten hinter unseren Klienten her sein, wäre nicht das erste Mal, dass Leute lügen, um weniger Geld für eine Mission zahlen zu müssen, oder hinter einem von uns.“ „Wer sollte denn jemanden von uns entführen wollen, oder so?“, fragte Aimi verwirrt, während sie Reiko auf Kazuyas Rücken lud. „Keine Ahnung.“, log Sakura. „Ich denke nur, dass wir schnell hier verschwinden sollten…“ Also, genau genommen hatte sie eine Ahnung, wenn auch nur eine sehr, sehr vage… „Kommt ihr?“ „Aye, aye, Sensei!“, ertönte es dreistimmig. Sakura grinste. Das gefiel ihr schon besser… ~ „Wo kommst du denn her?“, stöhnte Sasuke genervt, zwei Tage später und mitten in der Nacht, als Sakura sich, erschöpft wie sonst was, ohne Rücksicht auf Verluste ins Bett geworfen hatte. „Mission…“, murmelte sie, ebenso halb auf ihm liegend wie schlafend. „Sollte die nicht nur vier Tage dauern?“, fragte Sasuke. „Hn.“, machte Sakura. „Gab ein paar Probleme. Nette, komisch sprechende Straßenräuber, die uns im Auftrag von Unbekannt gefangen genommen haben. Konnte leider keine Mistgabel von dir grüßen. Na ja, nichts Besonderes, eigentlich. Echt jetzt…“ § „Na sieh mal einer an.“ Wir befinden uns zwei Tage vor der obigen Szene am Ort des Fünfleichenmassakers. „Hat sie sich wohl wieder mal freigekämpft. Na ja, wen wundert´s. Allerdings hab ich langsam wirklich keinen Bock mehr, ihr hinterher zu rennen, aber tja, Anweisung ist Anweisung. Und die Hoffnung, dass er sie irgendwann mal aufgeben könnte, hab ich ja schon lange aufgegeben. Solltest du auch tun. Er benutzt dich eh nur. Der kommt nicht mehr von Pinky los, vergiss es. Wäre besser für dich.“ Einfühlsam, oder zumindest versuchte er es, legte der Sprecher, der einem bekannten Protagonisten recht ähnlich sah, seiner weiblichen Begleitung mit einer ähnlich auffälligen Haarfarbe die die Protagonistin, die man automatisch mit bereits erwähnten Protagonisten verband, eine Hand auf die Schulter, die allerdings sofort einfror. „Hey, du weißt doch, dass ich Recht habe. Da kannst du mich so böse angucken, wie du willst, Yuki…“ ~~ Muhahahahahaha xD Jeder, der jetzt nicht weiß, wer der ominöse Auftraggeber und die beiden Personen am Ende sind, darf sich jetzt gehauen fühlen xD hey, da fällt mir ein, Tasamu braucht noch seine eigene Charakterbeschreibung ôo mal schauen… er hat zwar weniger Auftritte, aber streng genommen ist er genauso wichtig wie Yuki oO’ äh… die Yuki. Der Yuki is am Ende noch wichtiger als beide zusammen, also… *hust* Jap, ich bin ziemlich früh im Plot angekommen ôo 4. Kapitel… ANL3 hatte ja von Anfang an einen ziemlich deutlichen Plot… Bei ANL2 war es auch Kapitel 4 oO’ aber bei ANL1 fingen die wirklich wichtigen Ereignisse erst im 5. Kapitel an… Und bei ANL5 wird der Plot beginnen, bevor ANL5 beginnt xD Ach, egal… Jedenfalls, dies hier war das letzte Nostalgie-Kapitel. Im nächsten geht´s dann richtig los mit den Kiddis… Ne, eher nicht… Aber es passiert was Neues! Jaaah! Dieses Kappi is irgendwie komisch ._. so lang… Und wenn das hier schon lang ist… Oh Gott, was kommt dann erst noch? oO’ Hilfe… Und hey, 60 Kommis bis zu den 200 xD und der 200. Kommentator darf sich ein Timeskip-Bild von einem der Kiddis wünschen… Hehe… Na, das ist doch was, oder? xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)