Leidende Liebe von DonquixoteRosinante (wenn man einen Dämon liebt) ================================================================================ Kapitel 1: Erwachen ------------------- So und nun... Ähm.. Ja. Also das ist mein erster FF. Ich hoffe er gefällt euch und ihr schreibt mir mal ein kleines Kommi dazu ^^ Wäre super. Ansonsten viel Spaß mit ihm und ich hoffe er ist nicht all zu langweilig -.- ~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~~*~~~ ‘Schmerz. Wieso nur solche Schmerzen? Blut.. überall.. Augen so kalt und doch... Wieso nur? Wieso tust du mir das an? Macht es dir Spaß mich so zu quälen? Mir so meine Kraft zu nehmen, meine Seele zu zerreißen? Hör auf, hör auf.. Bitte.... hör niemals auf mich zu töten und zu lieben...” Es war ein ganz normaler Tag für Ren. Na ja, jedenfalls seit neustem. Seit Wochen träumte er immer den selben Traum, wie er gefoltert wurde und das auf schlimmste Art und Weise. Jeden Morgen wachte er schweißgebadet auf und versuchte wieder ruhiger zu atmen. Beim ersten Mal hatte er geschrieen, dass sogar seine sonst total festschlafenden Eltern, die ihren Alkohol und Drogenrausch erst mal ausschlafen mussten, aufwachten. Ja, seine Eltern sind sogar in sein Zimmer gekommen, aber anstatt ihn zu trösten haben sie ihn nur wie immer angeschrieen... wie immer eigentlich wenn sie einigermaßen nüchtern waren. Somit musste Ren alleine mit dem Traum zurechtkommen, doch wusste er nicht wie. Er hatte schon furchtbare Angst vor dem Schlafengehen, was seiner Angst vor der Dunkelheit nicht gerade zu Gute kam. Seufzend stand Ren aus seinem alten Bett auf und ging ins Bad. Er wusch sich das Gesicht, putzte sich die Zähne und zog sich seine Schulsachen an. Ihn grauste es schon wieder, wenn er nur an den heutigen Tag denken musste. Er wusste, was ihm bevorstand. Ren war von Natur aus schüchtern und zurückhaltend. Doch an seiner Schule waren das nur Schwächlinge... also er. Die Schule war mies und hatte kaum genug Lehrer für die sozial schwachen Kinder. Auch Ren gehörte zu ihnen und da war es normal wenn die Eltern tranken oder sogar Drogen nahmen, um dem Alltag zu entkommen. Ren packte seine Schulsachen zusammen und machte sich nach einen schnellem Frühstück auf den Weg. Auf den Straßen waren nur wenige Parkplätze besetzt, was für die Gegend nichts ungewöhnliches war. Solch einen Luxus konnte sich in diesem Viertel kaum jemand leisten und wenn nur eine Schrottkarre. Die Straßen waren mit alten Flaschen und Zigarettenstummeln übersät, die Hinterbleibseal von den Jungenbanden. Ren gehörte zu keiner an, er wurde nie wirklich von ihnen akzeptiert und sein Interesse war auch nicht sehr groß dafür. Er war nun mal ein Einzelgänger, was er wahrscheinlich auch immer sein wird, obwohl er es eigentlich hasste allein zu sein. Doch manchmal war das besser, als von den Jungs der eigenen Klasse am helllichtem Tage zusammengeschlagen zu werden und anschließend Daheim noch Eine geschellt bekommt, weil man zu spät zu Hause ist. Dies war bei Ren schon fast Alltag und davon zeugten die vielen blauen Flecken kleinen Narben an seinem Körper. Die Schule befand sich ganz in der Nähe, was für den 17-jährigen Jungen gerade recht war. So kommt man in weniger dunkle Gassen, die für so einen wie ihn eine reine Gefahrenzone darstellt. Das alte, schäbige Gebäude hatte auch schon bessere Tage gesehen. Einige Fenster waren eingeschlagen und nur provisorisch mit Klebeband repariert. Von den Mauern blätterte sich der Putz und die Innenausstattung hatten wahrscheinlich schon Rens Großeltern belächelt. Mit leichtem Herzklopfen betrat Ren das Schulgebäude und sah sich mit unsicheren Blicken um. Ein paar Schüler standen in den Gängen, doch waren es nicht die großen Schläger sonder eher die, wo gern jemanden mit Worten verletzten. Etwas erleichtert atmete der Junge auf. Wenn er etwas Glück hat, würde er heute mal nicht von irgendeiner Gang abgefangen werden. Mit flotten Schritten ging er Richtung Klassenzimmer, ohne den eindeutigen Zurufe Gehör zu schenken. Am Anfang hatte es ihn schon sehr verletzt und er lag des öfteren die Nächte heulend in seinem Bett. In der Klasse waren nur wenige Schüler und Schülerinnen gekommen, doch nicht etwa aus Pflichtbewusstsein. Eher aus Langeweile oder weil die Polizei sie mal wieder hingeschleift hat. So was kam manchmal vor. Schweigend setzte sich Ren an seinen Platz in der vordersten Reihe. Hier setzte sich niemand neben ihn hin, was zwar ganz gut für ihn war doch gab er so auch eine prima Zielscheibe für Papierflugzeuge, Spuckekugeln oder kleinen Steinen ab. Ren fühlte sich wirklich manchmal wie ein Vogelfreier im Mittelalter, doch traute er sich nicht sich zu wehr zu setzen. Lieber schwieg er eisern und hielt alles aus, als in einen Konflikt zu geraten. Der Lehrer kam wie immer nur kurz zu Beginn der Stunde um eine Aufgabe zu geben. Dann ging er entweder in eine andere Klasse um sich dort um die Anwesenden zu kümmern oder gar wieder ins Lehrerzimmer zu gehen. Nur ab und an blieben Lehrkräfte länger in der Klasse, doch kam dies eher beim Nachsitzen vor, was so gut wie nie der Fall war. Dies war allerdings nicht, weil sich die Schüler so vorbildhaft verhielten, sondern weil die Lehrer nicht länger als nötig sich mit ihnen abgeben wollte. Jetzt war Geschichte dran und Ren arbeitete konzentriert an der Aufgabe. Wie von ihm befürchtet war der Lehrer nur wenige Minuten später wieder weggegangen. Gerade als Ren mit der ersten Frage fertig war, spürte er etwas Kleines, Hartes an seinen Kopf klopfen. Dann wieder etwas und noch einmal. /Bitte nicht./ dachte sich Ren als auch schon sein Name gerufen wurde. “Hey Reni, mal wieder fleißig am Lernen?” fragte ihn eine hämische Stimme. Sie gehörte Ronni, der allerdings von allen nur Rocki gerufen wurde. Zögerlich drehte Ren seinen Kopf in Rockis Richtung und sah ihn etwas fragend an. Dieser zog eine finstere Grimasse. “Ich hab dich was gefragt, Schwachkopf!” Ren zuckte kurz zusammen und nickte etwas. Rocki machte ein zufriedenes Gesicht. “Wusst ich’s doch, unser Renilein lernt wie immer ganz brav und fleißig vor sich hin.” Ein hämisches Lachen ging durch die halbleere Klasse. Ren versuchte sich wieder auf sein Buch zu konzentrieren und die Fragen zu beantworten. Er kämpfte bereits wieder mit den Tränen. Rocki war eher derjenige der ihn mit Worten schlug, doch seit ungefähr zwei, drei Monaten kam es auch mal vor, dass Rocki mit seiner Clique auf ihn einschlug. Natürlich nur so aus Spaß, wie immer. Einmal musste Ren wegen ihnen sogar ins Krankenhaus. Zwei gebrochene Rippen und eine ausgekugelte Schulter. Noch immer hatte er Schmerzen beim Heben von schweren Sachen, doch hätte er es auch schlimmer treffen können. “Hey du Weichei!” Rockis Stimme riss Ren aus seinen Gedanken und ließen ihn erneut zusammenzucken. Nun stand Rocki genau neben Ren und sah herablassend zu diesem hinunter. Ohne einen ersichtlichen Grund für Ren, stoßt ihn Rocki mit einem kräftigem Schlag vom Stuhl. Dieser fiel klappernd zu Boden und Ren blieb beim Aufschlag auf den harten Beton schier die Luft weg. Keuchend versuchte er sich wieder aufzurappeln, doch Rocki zog ihn schon wieder auf die Beine. “Och, bist du hingefallen? Wohl zu blöd zum Sitzen. Tja, da hilft auch kein Lernen, kleiner Renilein.” Wieder erschallte Rockis hämisches Lachen, das von den anderen begleitet wurde. Ren versuchte ruhig zu bleiben und seinen Gegenüber nicht zu provozieren, das hätte es nur schlimmer gemacht. Da Ren sich nicht rührte und auch keine Gegenwehr unternahm oder gar anfing zu flehen, verlor Rocki das Interesse und ließ ihn zu Boden fallen. “Bist eben doch ein Weichei und wirst auch immer eins bleiben.” Mit lässigen Schritten ging er zurück an seinen Platz, setzte sich hin und zündete sich eine Zigarette an. Ren hob währenddessen wieder seinen Stuhl hoch und setzte sich an seinen Platz. /Na ja, hätte schlimmer kommen können./ versuchte er sich zu beruhigen und konzentrierte sich angestrengt auf seine Aufgaben. Den Rest des Schultages passierte nicht mehr großartig, außer den üblichen Neckereien oder dem ‘unabsichtlichem’ Gehschupse auf den fast leeren Gängen. Damit konnte Ren recht gut leben. Auf dem Nachhauseweg schlenderte Ren noch ein wenig durch die Straßen der Stadt. Er wusste das um diese Zeit niemand bei ihm Zuhause auf ihn wartete, also konnte er sich noch Zeit lassen. Sein Vater arbeitete irgendwo auf einer Bausstelle als Schwarzarbeiter und seine Mutter trieb sich sonst wo rum. Ren befürchtete das sie mal wieder auf den Strich ging oder gar mit Drogen dealte. Früher hatte er noch versucht sie davon abzubringen, aber es hat nie was gebracht. Somit ließ er es geschehen, so geriet er nicht wieder in Konflikte mit seinen Eltern. Die Straßen waren je mehr man Richtung Nachbarstadt ging sauberer und gepflegter. Man konnte sehen wie der Wohlstand Richtung Großstadt wuchs, doch machte sich Ren keine großen Hoffnungen. Die Schule die er besuchte, stand kurz vor dem Abriss wegen schlechter Schulbildung und dem einsturzgefährdetem Gemäuer. Also war auch der Schulbesuch praktisch für Nichts, doch trotz alledem ging Ren hin. In seinen Augen war dies immerhin besser als nur Daheim im Bett zu liegen oder irgendwo auf der Straße zu hocken. Wie so oft ging Ren in die Bibliothek, die sich ungefähr 2 Kilometer entfernt von seiner elterlichen Wohnung befand. Die Ruhe die dort herrschte, beruhige Ren immer und auch die gedämpfte Atmosphäre von den dunklen Schränken und den alten Bildern, trug ihr Nötiges bei. Ren setzte sich an einen freien Tisch. Er hatte sich sein Lieblingsbuch rausgesucht. Na ja, eigentlich handelte es eher von seinem Lieblingsthema... Dämonen. In den meisten Geschichten die Ren las, wurden sie als mächtige, mutige und starke Wesen gezeigt, was dem genauem Gegenteil von Ren entsprach. Sie verführten durch ihr Aussehen oder ihrer Zauberkunst die Menschen, waren oft große und geschickte Wesen, mit einem enormen Potenzial an List und Tücke. Ren fing beim Lesen solcher Geschichten gerne mal das Träumen an, seinem einzigem Zufluchtsort. Er fragte sich wie es wohl wäre, wenn er mal von einem Dämonen verführt würde. Er wusste, das dies nur Hirngespinste waren, doch fand er gerade in diesen einen gewissen Trost von seinem Alltag. Auch andere Fabelwesen faszinierten ihn, doch keine so sehr wie die menschenähnlichen Dämonen. Die Tierdämonen fand er auch ganz interessant, doch waren da eher haustierähnliche Gefühle als die große Verführung. So in seinen Gedanken versunken, tauchte auch schon mal ein sanftes Lächeln auf Rens Gesicht auf. /Ach wäre ich doch nur eine von den Verführten. Komplimente bekommen, sanfter Umgang und sei es doch nur ein Spiel./ Ren seufzte leise auf und schüttelte traurig den Kopf. Das hasste er geradezu an Märchen... sie geschehen nur in Büchern oder in der Fantasie. Ren brachte das Buch wieder ins Regal und spurtete anschließend nach Hause. Zum Glück waren seine Eltern noch nicht zurück, sonst hätte es wieder einen Mordsärger gegeben. Ren machte in wenige Minuten seine Hausaufgaben. Diese gingen immer sehr schnell, da die Lehrer nie viel aufgaben. Selbst solche Kleinigkeiten wurden nur von den wenigsten erledigt und auch dann nur aus Zeitvertreib. “Eben ein Ghettoleben...” Ren ließ sich auf sein Bett fallen und starrte die Decke an. Irgendwie hatte er keine große Lust im Haus zu bleiben und auf seine Eltern zu warten. Für was auch? Sie würden ihn eh kaum wahrnehmen. Kurzerhand stand Ren auf und ging hinaus. Nur einen Kilometer von dem Viertel entfernt, befand sich ein kleines Waldstückchen. Ren lief geradeaus auf dieses zu. Auch hier fand er manchmal seine Ruhe, wenn es noch nicht allzu spät war. Dann kamen manchmal die ein oder andere Jungendbande um zu trinken, rauchen oder sich einen Schuss zu versetzen. Ren lief mit großen Schritten durchs Unterholz um nicht irgendwo im Gestrüpp hängen zu bleiben. Er hatte noch immer seine Schulkleidung an und wollte diese nicht kaputt machen. Bei einem alten Baumstupf machte er halt und setzte sich auf den Boden, mit dem Rücken zum Stumpf gelehnt. Als er sich streckte, sah er im danebenstehenden Busch etwas Bläuliches glänzen. Neugierig streckte Ren die Hand danach aus und zog einen blauen Armreif hervor. Es war einer den man sich über die Hand streifte und auf dem azurblauen Reif waren königsblaue Perlen draufgeschweißt. Es sah aus wie draufgefädelte Filzperlen, doch als Ren sie genauer ansah, merkte er das die Perlen richtige Steine waren und auch der Reif nicht gerade billig zu sein schien. Ren berührte sacht mit den Fingern die glänzenden Kugeln, als wären sie aus zerbrechlichem Glas. Drei Stück befanden sich von ihnen auf dem Schmuckstück, die größte in der Mitte. Der Junge mit den dunkelblonden Haaren bestaunte wie hypnotisiert den Armreif, als er plötzlich einen kräftigen Tritt in der Seite spürte und umfiel. “Wen haben wir denn da, unser Streberlein!” Rocki hatte sich vor Ren aufgebaut, seine Clique hinter sich. Das fiese Grinsen, das er Ren so oft widmete, hatte sich auf seinem Gesicht breit gemacht. Ren war so perplex das er nicht sagen konnte und nur schützend seine Arme vor der schmerzenden Stelle stellte, wo sich Rockis Springerstiefel gebohrt hatte. /Verdammt. Wieso ist der denn schon so früh im Wald?/ Ren versuchte sich langsam aufzurappeln, doch Rocki beförderte ihn mit einen weitem Tritt wieder zu Boden. “Nicht so schnell Goldlöckchen!” Ren keuchte beim Aufprall leise auf und zuckte vor Schmerz zusammen. Den Armreif hielt er noch immer fest umklammert. Dieser fiel nun Rocki ins Auge. “Was hast du denn da Schönes? Zeig doch mal her.” Gerade als Rocki nach dem Reif greifen wollte, trat Ren ihm in die Schulter. Erstaunt sah er wie Rocki keuchend zu Boden fiel und sich die getroffene Schultern hielt. Ren glaubte nicht, was er gerade getan hatte. ER hatte jemanden geschlagen und bei all dem Unglück war das auch noch Rocki mit Anwesenheit seiner Bande. Ren konnte es nicht fassen. /Oh mein Gott!!!/ dachte er sich als Rocki sich mit zornigem Gesicht wieder vor ihm aufrappelte. /Ich bin erledigt!/ war sein nächster Gedanke, als sich auch noch die anderen auf ihn zu bewegten. Ohne groß nachzudenken, streifte sich Ren den Armreif um, rappelte sich auf und rannte weg. Er hörte hinter sich noch Rockis Stimme ein ‘Hinterher!’ rufen, doch drehte er sich nicht um und rannte nur so schnell er konnte. Hinter sich vernahm er das Geraschel von Laub und das Knicken von Zweigen, die die schnellen Schritte er Gruppe hinter ihm verursachten und ihn schneller werden ließen. Ren wusste, er musste sich beeilen aus dem Wals zu kommen und in eine Stadt zu gelangen. In einer Menschenmenge wäre er bestimmt sicher. Doch wusste er nicht einmal ob sich in seiner Richtung in der Nähe eine Stadt befand, denn er war einfach drauf los gelaufen und merkte jetzt erst, das er in die entgegengesetzte Richtung lief. Doch hatte er auch keine Lust umzudrehen und der wütenden Meute in die Arme zu laufen. Lieber rannte er durch unbekannte Gegenden, als denen in die Finger zu fallen. Beim Lauf griffen immer wieder Zweige oder herumliegende Äste nach dem Jungen und zerrissen ihm den Schulanzug oder schnitten in seine Haut. Doch achtete Ren nicht sonderlich darauf, er merkte es noch nicht einmal. Einige Meter, er wusste nicht wie viele, fiel er jedoch zu Boden und schlug hart auf, so dass ihm es schier die Luft abdrückte. Ehe er sich wieder auf die Beine bringen konnte, hatten ihn schon Rocki mit seinen Gefolgsleuten eingeholt. Mit triumphierendem Grinsen auf dem Gesicht stand Rocki über Ren. Er holte bereits zu einem Tritt nach dem am Boden Liegendem aus, als plötzlich die Perlen des blauen Armreifes aufleuchteten und eine Druckwelle Rocki im hohen Bogen gegen den nächsten Bauch krachen ließ. Man hörte wie irgendwas brach und als Rocki zu Boden fiel, sah man am Baum eine riesige Delle als Zeuge des Aufschlages. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sowohl Ren als auch Rockis Clique von Rocki zum Baum und wieder zurück. Ein dünnes Blutgerinnsel floss an Rockis Mundwinkel hinab, sein Rücken hatte eine unnatürliche Krümmung. Er rührte sich nicht mehr und nur ab und an vernahm man ein Röcheln wenn er atmete. “Was hat der Kerl nur gemacht?” “Großer Gott, der ist tot! Dieser Mistkerl hat Ronni umgebracht!” “Scheiße, was machen wir nur? Wir müssen doch was unternehmen!” Die nun anscheinend führungslose Gruppe redete wild durcheinander. Niemand wusste was zu tun ist und Ren versuchte sich unbemerkt aufzurappeln und aus dem Staub zu machen. Doch einer der Gruppe bemerkte ihn und machte die anderen darauf aufmerksam. “Na warte du kleine Ratte! Dich machen wir fertig!” Nun gingen drei Jungs, die ungefähr die gleiche Statur hatten wie Rocki auf ihn los und wollten auf ihn einschlagen, doch wieder leuchteten die Perlen des Armreifes auf und auch diese Jungs wurden von einer Druckwellen von dem erstaunt dastehenden Ren weggeschleudert. Sie hatten mehr Glück und landeten im weichem Laub auf dem Boden. Ren verstand die Welt nicht mehr und starrte fassungslos zu den Jungs, die sich mit schmerzlichen Seufzern wieder auf die Beine hievten. /Was geht hier nur vor? Ich verstehe das nicht, ich hab doch gar nichts gemacht./ Sein Blick wanderte zum Armband und zu seinem Erstaunen stellte er fest, das sich dieses nun eng an sein Handgelenk geheftet hat. /Was ist das nur?/ Nun fiel ihm auch auf, das sich die zwei kleineren Perlen anscheinend in Luft aufgelöst haben und nur noch die größte Perle sich am Reif befand. Ren versuchte den Armreif abzustreifen, doch er schien sich geradezu an ihn festzuklammern. Dabei merkte er nicht wie einer der Jungendbande eine Waffe zog. Erst als er das Klicken der Entsicherung vernahm, sah Ren auf und erstarrte, als er in den Lauf der Mündung sah. Eher aus Reflex ließ sich Ren auf die Seite fallen, doch traf ihn die Kugel dennoch am Arm. Zum Glück war es ein Streifschuss, doch die Wunde blutete dennoch recht stark. Ren stellte sich mit krampfhaft zusammengebissenen Zähnen wieder auf die Beine. “Verdammt...” kam es ihm schmerzlich hervor. Doch konnte er sich nicht auf seine Verletzung konzentrieren, denn der Träger der Waffe zielte schon wieder auf ihn. /Das war’s.../ dachte Ren und schloss wissend die Augen. Er hörte den Knall der Waffe und erwartete nun zu sterben, doch... “Was zum Teufel ist DAS??!” Ren öffnete zögerlich die Augen um zu sehen warum die Freunde von Rocki so entsetzt waren. Vor ihm stand praktisch ein Riese, obwohl für ihn so gut wie jeder ein Riese war da er selbst gerade mal um die 1,60 betrug. Die Person vor ihm drehte den Kopf in seine Richtung und sah ihn erst böswillig an, ehe ein sanftes Lächeln auf dessen Gesichtszügen huschte. Ren verschlug es den Atem bei dieser Erscheinung. Vor ihm stand ein wunderschöner Mann, etwa um die Mittezwanzig. Er hatte schwarze Haare, die etwas zottelig sein Gesicht umspielten. Seine Augen schimmerten in einem metallischem Violett hatten etwas Hypnotisches an. Ren konnte gar nicht seinen Blick von diesen Augen abnehmen, geschweige denn etwas sagen oder sich bewegen. Sein Verstand hatte sich einfach abgeschalten und wollte wohl auch nicht in nächster Zeit wieder in Betrieb gehen. Etwas enttäuscht stellte Ren fest, dass sich die Augen von ihm abwanden und ihm wieder der Rücken zugedreht wurde. Der Unbekannte hob seine Hand und eine weitere Druckwelle, die diesmal jedoch heftiger war, ging auf die Jungendclique los. Diese flogen durch die Luft und kamen hart auf den Boden auf, auch der leblose Körper von Rocki wurde durch die Luft geschleudert. Keiner von der Gruppe rührte sich mehr und Rens Gehirn fing langsam wieder an zu arbeiten. Aus Gewohnheit trat er einen Schritt zurück und stieg dabei auf einen Ast. Das Knacken von diesem, erregte die Aufmerksamkeit des unbekannten Mannes, wodurch sich dieser nun zu Ren umdrehte. “Willst du etwa schon gehen?” fragte der Unbekannte seinen Gegenüber. Ren zuckte bei der Frage leicht zusammen, wodurch ihm die Wunde an seinen Arm wieder bewusst wurde. Doch der Schmerz war schlimmer als davor. Ren sah zu seinem Arm herunter und riss vor Entsetzen die Augen auf bei dem was er sah. Sein Arm begann sich von seinem Handgelenk aus zu zersetzen. Zusehends ätzte das Fleisch sich an der Luft weg und man konnte schon die Handballenknochen erkennen. Vor Schock konnte Ren noch nicht einmal mehr schreien. Ihm kam es vor wie in einem schlechtem Film, als er sah wie sein eigener Arm langsam zum Skelett wurde und das Blut einfach so an ihm hinabfloss. Plötzlich bemerkte er den Mann wieder neben sich, doch dieser hatte sich jetzt neben ihn gekniet und sah ihm wartend in die Augen. “Shhh, hab keine Angst.” sprach der Unbekannte mit beruhigender Stimme zu Ren und strich ihm sanft über die Wange. “Hör mir nun genau zu.” fuhr er fort. “Du hast nun die Wahl, ob du nun lieber hier sterben möchtest, oder dich Meiner annimmst. Wenn ja, brauchst du es nur zu sagen.” Ren verstand nicht ganz, doch eines wusste er. Er wollte noch nicht sterben, auch wenn er wusste sein Leben war nicht das Tollste. “O-Okay.. Ich.. ich nehme mich Deiner an...” flüsterte er geschwächt. Der Unbekannte nickte nur und daraufhin leuchtete die letzte Perle auf. Der Unterarm hatte sich fast gänzlich aufgelöst und wurde nun von violetten Schlingen umschlossen. Ren sah teils erschreckt, teils aber auch bewundernd zu, wie sich sein Arm in ein richtiges Kunstobjekt verwandelte. “W-wie...?” Der Unbekannte kicherte vergnügt und wuschelte dem Jungen die blonden Haare durch. “Keine Sorge, das ist ganz normal. So wird sich dein Arm ganz von selbst wieder heilen.” erklärte er ihm und stellte sich auf. Ren sah verwirrt zu ihm auf. “Aha... ähm... also..” Verlegen sah Ren zur Seite. Was sollte er nur tun? Abhauen schloss er aus, dafür fühlte er sich zu geschwächt. Und er wusste nicht was er von diesem Fremden halten sollte. Mit Leichtigkeit hat er alle zu Boden geb... /OH NEIN!/ “Was ist eigentlich mit denen?” fragte er leicht panisch seinen Gegenüber. “S-Sie sind doch nicht etwa..” Der Fremde schien die Gedanken des anderen erraten zu haben und schüttelte lächelnd den Kopf, doch sein Lächeln hatte etwas wehmütiges, als würde er es Schade finden, was er nun sagte. “Nein, sie sind nicht tot. Wenn sie aufwachen werden sie sich an die letzten Stunden nicht mehr erinnern.” Er sah kurz zu der Gruppe, dann wieder zum Jungen. “Dann ist es also abgemacht. Ab sofort bin ich dein ‘Wächter’.” Ren sah ihn fassungslos an. “Du bist was?” Kichernd streckte der Schwarzhaarige Ren die Hand aus und half ihm auf die Beine. “Dein ‘Wächter’. Ach und übrigens, ich heiße Yori. Und wie ist dein Name?” Einige Zeit blieb alles still, ehe Ren wieder zu seiner Stimme fand. “Ren... mein Name ist Ren..” Kapitel 2: ein kleiner Vorgeschmack ----------------------------------- Still schweigend gingen die beiden durch den Wald in Richtung Wohnviertel, wo sich die Wohnung von Rens Eltern befand. Ren versuchte während des Laufens immer wieder seinen Arm zu heben, aber dieser war schwer wie Blei. Yori hatte ihm gesagt, das wäre normal und er würde sich schnell daran gewöhnen. Es war auch die Idee des anderen die Verfolger von Ren einfach liegen zu lassen. Sie würden aufwachen und sich an nichts mehr erinnern, selbst die Verletzungen von Rocki wären dann nicht mehr zu sehen, bis vielleicht auf ein paar blaue Flecke. Ren konnte der Sache nicht so wirklich sein Vertrauen schenken. Immer wieder wanderte sein Blick zu seinem Begleiter. /Was meinte er wohl mit Wächter?/ fragte er sich immer wieder. Er konnte sich darauf keinen Reim machen. Yori war um die 2 Meter groß, recht schlank, doch keinesfalls schwächlich gebaut. Er hatte etwas von einem Athleten an sich. Seine Arme waren von den Handgelenken an bandagiert und auch seine Beine schienen vollkommen in Bandagen eingepackt zu sein. Selbst an seinem Hals waren Bandagen. Er trug lilafarbene Stiefel, die ihm bis kurz unter die Knien gingen. Auch sein Gewand war in der selben Farbe und war mit einem tiefschwarzen geflochtenen Ledergürtel versehen, der an den Enden zusammengeknotet war. Ren war so damit beschäftigt seinen Begleiter zu mustern, dass er gar nicht merkte dass dieser auch angefangen hat ihn anzusehen. “Was ist, stimmt was nicht mit mir?” fragte Yori schließlich den Jungen, der daraufhin zusammenzuckte. ”Äh... Nein alles in O-Ordunung.” stotterte Ren erschrocken und wand verlegen den Blick ab. Yori blieb stehen und packte den Jungen an der Schulter. “Sag was los ist.” forderte er ihn gelassen auf. “Also ich...” Ren sah Yori verwirrt an. Er wusste nicht was er sagen sollte. “Ich.. würde gerne wissen was Sie mit ‘Wächter’ gemeint haben.” rückte er schließlich mit der Sprache heraus. “Hm..” machte Yori nur und strich dem blonden Jungen sanft über die Wange, was diesen nur noch mehr verunsicherte. “Wächter sind so etwas wie Schutzwesen.” fuhr Yori fort, ohne auf den Kontakt zu Ren zu unterbrechen. Dieser sah seinen Gegenüber erwartungsvoll an. Dabei ging Yori einen Schritt auf Ren zu, so dass dieser nun zwischen ihm und einem Baum gefangen war. “Sie beschützen die Träger des jeweiligen Gegenstandes, der sie gefangen hält. Im meinem Fall war dies der Armreif. Ist das Schutzwesen eine Lichtgestalt, erscheinen sie schon bei dem ersten Angriff auf den Träger. Bei Schattenwesen werden erst zwei Schutzsiegel aktiviert.” /Die Perlen!/ kam es Ren in den Sinn. ”D-dann sind sie also ein Schattenwesen, oder?” Yori nickte lächelnd. “Du kapierst schnell Kleiner.” lobte er ihn. “Ja ich bin ein Schattenwesen. Der Vorteil für den Träger an ihnen ist, das sie um einiges stärker sind und mehrere Möglichkeiten des Schutzes haben. Allerdings haben sie auch einen gewissen... Sagen wir eine Nebenwirkung.” Yoris Finger glitten sacht an Rens Hals hinab, was dem Jungen einen Schauer versetzte. “Nachteil?” fragte er leicht irritiert. Wieder nickte Yori zustimmend. Im nächsten Moment ließ er seine scharfen Krallen an Rens Hals entlangstreifen, so dass blutige Schnitte zurückblieben. “AH!” Ren zuckte vor Schmerz zusammen und hielt sich den den Hals. Das Blut lief an seinen Hand und der Schulter hinab. “Sie quälen ihren Träger einfach zu gerne.” Geschockt starrte Ren seinen Gegenüber an. Gerade noch war dieser so sanft zu ihm gewesen und dann das! “Bitte nicht.” wimmerte Ren verängstigt. Er wusste, er hatte keine Chance gegen Yori. Der Schock saß ihm tief in den Knochen und lähmte ihn. “Bitte...” winselte Ren erneut, doch der Blick seines Gegenübers blieb unverändert. “Ganz ruhig mein Kleiner. Umbringen tu ich dich schon nicht. Das wäre eher nachteilig für mich. Ohne Träger muss ich wieder in das Schmuckstück und darauf hab nun wirklich keine Lust.” Dies beruhigte Ren nicht wirklich. Das er beleidigt wurde, war schon für ihn normal. Auch die ein oder anderen Schläge oder Tritte, auch damit konnte er sich noch abfinden. Aber der Typ war eine ganz andere Liga. Der könnte ihn tatsächlich umbringen! Allein die Vorstellung wie er die anderen durch die Gegend fliegen ließ, versetzte Ren Magenschmerzen. Während er so in seinen Horrorgedanken war, kniete sich Yori vor ihm hin und hob sanft sein Kinn an. Nun sah Ren direkt in diese wunderschönen metallischen Augen. Ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen des Wächters als er sich vorbeugte und den Jungen sanft auf den Mund küsste. “Hab keine Angst vor mir, sonst reizt du mich damit nur noch mehr dich zu quälen.” flüsterte er ihm leise zu. Anschließend legte er wieder seine Lippen auf die des Jüngeren. Ren verstand nicht was das alles sollte, doch diese sanfte Berührung beruhigte ihn irgendwie und so schloss er entspannt seine Augen. Der Gedanke sich gegen diesen Kuss zu stellen kam ihm gar nicht erst, dafür fand er dies viel zu schön. Als Yori jedoch nur wenige Augenblicke später sich wieder von ihm löste, konnte Ren seine Enttäuschung nicht verbergen. Das ließ Yori erneut schmunzeln. “Keine Sorge, das war nicht der Letzte.” sprach er ihm beschwörerisch zu und Ren nickte nur resigniert auf die Aussage. “Und... Was willst du nun machen?” fragte Yori den noch immer leicht neben sich stehenden Ren. Dieser blinzelte einige Male, als würde er die Frage nicht ganz begreifen. “Ich... Ich glaub es ist besser wenn ich nachhause gehe. Sonst gibt es Ärger.” sprach er schließlich. “Ärger? Wenn dir jemand Ärger macht, dann sag es mir und ich klär das.” Yori sah Ren leicht verwirrt an. “Schließlich bin ich dein Wächter.” “Nein!” kam es von dem Jungen prompt. Er hatte Angst, Angst vor dem was Yori tun könnte. Wenn er seine Eltern genauso behandeln würde... oder sogar schlimmer, er würde sie umbringen! “I-Ich meinte eigentlich.. also... Nicht Ärger sondern ich....” Ren rang geradezu nach den passenden Worten, doch er wusste sich nicht zu helfen. “Also was ich sagen will ist, dass meine Eltern sich nicht gerade freuen würden, wenn ich zu spät nach Hause käme.” sprudelte er schließlich los. Er hoffte das er es diesmal besser ausgedrückt hatte und Yori nicht auch noch seine Eltern angreifen würde. Okay, er wusste sie waren nicht die Besten aber es waren seine Eltern. Er konnte doch nicht einfach zulassen das sein neuer ‘Schutzengel’ sie einfach hinrichtete. Yori schien zwar nicht gerade überzeugt, doch stellte er keine weiteren Fragen. Ohne noch ein weiteres Wort zu wechseln, liefen die Beiden zu Rens Wohnung. Ren dachte am Anfang, dass die Leute Yori hinterher sehen würden, doch anscheinend ließen sie sich nicht von dessen Äußeren beeindrucken. Ren fand das zwar ein wenig seltsam, doch war es ihm auch irgendwie recht. Als sie in seinem Zimmer waren, schloss Ren die Tür hinter sie zu. “So und nun...” Er stoppte. /Was soll ich denn nun mit dem Kerl anfangen?/ Yori stand geduldig im Zimmer und sah Ren an. “Willst du vielleicht was trinken?” fragte Ren schließlich. “Oder hast du Hunger?” Yori schüttelte nur leicht den Kopf. “Auf solche Sachen bin ich nicht angewiesen.” erklärte er kühl. “Oh, ach so.” entgegnete Ren nur. “Na ja, dann...” Er wusste nicht weiter. Nun nahm Yori die Führung und ging auf den ratlosen Ren zu. Er stemmte ihn gegen die Tür des Zimmers und beugte sich zu ihm runter. Seine Zunge ließ er leicht über Rens Hals gleiten, was dem Jüngeren ein leises Keuchen entlockte. “Halt... Bitte..” versuchte Ren sich zu wehren und stemmte sich gegen die Brust von dem Schattenwesen. “Was tust du da?” “Zieh dich aus!” forderte der Dämon einfach, ohne auf Rens Frage einzugehen. “Was? Warum? Bitte, ich will nicht.” Blanke Panik stieg in Ren auf. Wieso sollte er sich vor ihm ausziehen? Verwirrt sah er den Größeren an. Seine Augen sammelten sich bereits mit den ersten Tränen, was für Yori eher zur Freude führte. Ohne Vorwarnung zerriss er Rens Schuluniformjacke und schmiss diese zu Boden. Dabei riss der Stoff genau am Rücken entlang auf. Vor Schreck konnte sich Ren noch nicht mal darüber aufregen, sondern starrte nur auf die kaputte Jacke. Doch als Yori nach seiner Bluse griff, wehrte er sich und löste sich mit viel Gezappel von ihm. “Hör auf!” schrie er ihn an. Noch nie hatte sich der blonde Junge seine Eltern daheim wären, doch er war allein mit diesem.... Monster! Ren wich von Yori zurück und fiel dabei auf das schmale Bett. Ehe er sich wieder aufrichten konnte, war schon der ‘Wächter’ über ihn und hielt seine Arme wie in einem Schraubstock fest. “Halt still Kleiner!” fauchte der Dämon ihn an. Ren konnte darauf nichts erwidern und weinte einfach nur. Meistens verkniff er es sich doch nun konnte er nicht mehr anders. Das Ganze war einfach zu viel für ihn, somit wehrte er sich einfach nicht und hoffte der Größere würde ihn schnell wieder in Ruhe lassen. Yori sah den Jüngeren fragend an. Als dieser sich nicht beruhigen wollte, beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihm sanft die Tränen weg. “Shhh, kein Grund zum Weinen, mein Kleiner. Ich will mich nur ein wenig austoben, darauf hab ich dich ja schon vorbereitet.” “Und wie?” fragte Ren ihn weinerlich. Seine Stimme war von Schluchzern geschüttelt, genauso wie sein Körper. “Keine Sorge. Ich will mir nur deinen Körper etwas genauer ansehen, mehr nicht.” beruhige Yori den Jungen. “Nur ansehen?” fragte Ren unsicher. Der Schattenwächter nickte zustimmend und ließ den Jungen los. “Okay...” meinte Ren und setzte sich auf. Zögerlich knöpfte er sich die Bluse auf und legte sie ordentlich auf das Bett. Dann stellte er sich hin und zog auch noch seine Hose aus. “Reicht das?” fragte er unsicher. Anschauen war für ihn noch okay, doch trotzdem wollte er sich nicht ganz nackig vor Yori hinstellen. Das wäre ihm zu peinlich. Yori musterte den Jungen aufmerksam. /Der hat ja schon so einiges abgekriegt./ dachte er sich während er sich die ganzen Flecken und kleinen Narben ansah. “Ich will das du dich ganz ausziehst.” sagte er zu dem Jungen. In all seinen Jahren hatte er irgendwann sein Schamgefühl verloren. Dabei ist auch sein Einfühlungsvermögen flöten gegangen, womit er nun nicht an Ren dachte. Doch war das sowieso nicht seine Stärke. Ren haderte währenddessen mit sich. Zwar wollte er nicht auch noch seine Unterhose vor dem ihm noch recht unbekannten Yori ausziehen, aber dann kam ihm wieder das mit der Jacke und seinen Verfolgern im Wald in den Sinn. Somit schloss er die Augen, atmete tief durch und zog auch noch seinen letzten Schutz aus. Die Augen ließ er geschlossen, so dass er die Blicke des anderen nicht sah. Den Kopf hatte er zur Seite abgewandt, die Arme um sich geschlungen. Ihm war die Situation einfach zu peinlich. Nun war er wieder froh, dass keiner da war. “Zu-Zufrieden?” fragte der Junge leise. Yori stellte sich genau vor ihm hin und strich ihm sanft über das Schlüsselbein entlang. Erschrocken keuchte der Junge auf. “Ja, bin ich. Sehr sogar.” meinte Yori und strich dem Jungen durch die blonden Haare. “D-Darf ich mich wieder anziehen?” stotterte Ren. Er wollte einfach nur noch seinen Körper bedecken. Er wusste selber wie er aussah und diese Erkenntnis war ihm äußerst peinlich. Er schämte sich einfach zu sehr für seinen Körper. Klein, schwächlich und geschunden. Und das auch noch ungeschützt vor einem, der einfach göttlich aussah. /Moment mal. Was denk ich denn da? Das klingt ja fast so als würde ich den Kerl.. anbeten. Nun ja, er sieht ja auch nicht gerade schlecht aus./ dachte Ren sich öffnete langsam wieder seine Augen. Ren sah nun wieder zu Yori auf und blickte in metallischviolette Augen. Der Blonde konnte sich gar nicht rühren, so fasziniert war er von diesem Anblick. Erst als er Yoris Hände an sich spürte, taute er aus seiner Erstarrung auf. Yori hatte ihm über beide Schultern gestrichen, was Ren eine Gänsehaut verpasste. Als wäre er aus Glas, strichen Yoris Hände Rens Rücken hinunter und drückten ihn anschließend näher an ihren Besitzer. Unbewusst kuschelte sich Ren an Yori. Er fand es einfach angenehm mal so sanft berührt zu werden. Sonst hatte er davon nie was erfahren, noch nicht einmal von seinen Eltern. Jedenfalls nicht in den letzten Jahren. “Yori..” seufzte der Junge wohlig. Der Dämon behielt den Jungen für einige Momente in seinen Armen und schwieg. Dann löste er sich von ihm und legte Ren auf das Bett. Dieser war verwirrt warum Yori ihn hingelegt hatte, was nicht gerade besser wurde als sich dieser im nächsten Moment über ihm Befand. “Was wollen sie denn nun?” fragte Ren den Älteren unsicher. Ihm war das ganze nicht geheuer. “Ich hab doch gesagt, Schattenwesen als Wächter zu haben hat gewissen Nebenwirkungen.” meinte Yori mit einem hämischem Grinsen auf den Lippen. Da ließ er auch schon wieder seine scharfen Krallen über Rens Körper gleiten. Diesmal hatte er einen tiefen Schnitt mitten durch die Brust von Ren getan. “AH!” schrie der Junge vor Schmerzen und Schrecken auf. Der Dämon leckte sich genüsslich das Blut von der Hand. Ren konnte es nicht fassen. Erst war Yori so nett zu ihm und im nächsten Moment schlitzt er ihn auf. Wimmernd lag er unter dem Älteren und krallte sich ins Bettlacken. Er wusste, wehren brachte nichts. Der Größere war viel stärker als er. Währenddessen hatte sich Yori auf die Beine von Ren gesetzt und strich mit dem Finger über dessen Wunde, was Ren wieder einen kleinen Schrei entlockte. Ein bösartiges Lachen ging über Yoris Lippen. “Schrei ruhig, damit stichelst du mich nur noch mehr an.” Ren winselte wie ein geschlagener Hund vor sich hin. Mit verheulten Augen sah er die Wand an und hoffte dass das Ganze schnell vorbei ging. Doch für Yori fing der Spaß erst langsam an. Er steckte zwei Finger in die Wunde und riss diese in der Mitte etwas auseinander, so dass schon der Brustbeinknochen zu erkennen war. Ren bog sich vor Schmerzen, doch konnte er sich nicht wirklich von der Stelle rühren, da der Älteren auf seinen Beinen lag. “Bitte, hör auf! Ich flehe dich an, hör auf!” schrie Ren. Der Schmerz machte ihn wahnsinnig, es brannte wie Feuer und er glaubte jeden Moment ohnmächtig zu werden. Doch seine Sinne waren schärfer den je. Zuerst dachte er noch an Blutvergiftungen oder mögliche Entzündungen durch die Wunde, jedoch je mehr Yori an seiner Wunde arbeitete desto weniger dachte er an solche Dinge. Viel mehr versuchte Ren seinen Peiniger loszuwerden. Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich durch Zappeln von dem Gewicht des Größeren zu befreien. Aber Yori blieb unverrückt auf ihm und spielte weiter an Rens Wunde. Das Blut floss nur so an Rens Körper hinab und durchtränkte das Bett. Ren spürte wie es unter ihm floss und spürte die warme Feuchte seines eigenen Lebenssaft. “Na, gefällt es dir?” fragte Yori den Jüngeren kichernd. Für ihn war es die reinste Spielerei andere zu quälen. Mit Freuden hörte er das Wimmern des Jungen und beugte sich zu dessen Wunde runter. Sanft leckte er ihm über das blanke Fleisch, was Ren aufschrecken ließ. Doch irgendwie hatte es etwas Beruhigendes an sich. Langsam öffnete Ren die Augen und entdeckte metallischviolette Diamanten. Das Gesicht seines Wächters war nur wenige Millimeter von seinem entfernt und kurz darauf spürte er weiche Lippen sanft auf die seinen. Der Schmerz in seiner Brust ließ langsam nach und nur wenige Momente später spürte Ren nur noch die Nähe von Yori bei sich. Ren schien es wie eine Ewigkeit als Yori wieder sich von ihm löste und ihn erwartungsvoll ansah. “War doch für den Anfang halb so wild, oder?” Frech lächelnd legte der Wächter den Kopf schief und strich mit den Fingernägeln über die geschlossene Wunde von Ren. Sie war genau wie sein Arm von lilafarbene und violetten Strängen geschlossen. Der Schüler spürte die Schwere, wodurch ihm das Atmen etwas schwer fiel. Ihm war etwas schwindelig vom Blutverlust. Eigentlich müsste ihm auch etwas kalt davon sein, da war er sich sicher. Doch ihm war als würde er von innen her brennen. /Ob das von den Schmerzen stammt? Oder vielleicht auch von dem ganzen Blut? Bestimmt hat er was damit zu tun./ dachte sich Ren und versuchte sich aufzusetzen, doch Yori legte ihn mit sanfter Gewalt wieder hin. “Bleib liegen, Kleiner. Fürs Erste war es für dich wohl doch etwas heftig. Also ruh dich erste ein wenig aus. Ich werde schon über dich wachen.” sprach der Dämon beschwörerisch. Diese Stimme ließ Ren einen Schauer über den Rücken laufen. Wie in Trance schlang er seine Arme um den Hals von Yori und schmiegte sich wohlig schnurrend an ihn. Dieser schien etwas verdutzt, dass der Junge ihn so unbekümmert umarmte. Doch ging er einfach darauf ein und legte ebenfalls seine Arme um den zierlichen Körper von Ren. Dieser erwachte dabei aus seiner Trance und lief rot an. /Oh Gott! Warum um Himmels Willen umarme ich diesen Typen einfach? Eben hat er mich noch aufgeschlitzt und ich fall ihm auch noch um den Hals!/ “Mir dir hab ich bestimmt noch meine reinste Freude.” holte Yori den Jungen aus seinen Gedanken zurück. “Hm...” Ren seufzte müde auf und schloss seine Augen. /Wie bin ich nur in so ein Schlamassel reingeraten?/ Dann überfiel ihn auch schon die anfallende Müdigkeit von den Strapazen des Tage. Er merkte gerade noch, das Yori ihn zudeckte ehe er kurz darauf in einen traumlosen Schlaf fiel. ~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+~~+ Kapitel 3: Seine Familie sucht man sich nicht aus.. seinen Wächter auch nicht ----------------------------------------------------------------------------- Während Ren sich ausruhte, sah sich Yori in der Wohnung genauer um. Weit durfte er sich zwar nicht von seinem ‘Master’ entfernen, aber dafür reichte es alle Male. Zuerst ging er in das Schlafzimmer von Rens Eltern. Dort ähnelte es eher einem Schlachtfeld, als an ein Zimmer von Eheleuten. Überall lag schmutzige Wäsche rum, Dreck, Bier- und andere Alkoholflaschen, einige Spritzen und ein Haufen von Zigarettenschachteln. /Das soll also das Zimmer seiner Eltern sein. Wie erbärmlich./ Anschließend ging er in das Wohnzimmer, falls man dies so nennen durfte. Auch hier lag überall Müll rum, dazu noch kaputte oder abgenutzte Möbelstücke. Yori schnaubte resigniert auf. Er war es gewohnt für Kriegsherren zu arbeiten und zu kämpfen, doch das hier lag deutlich unter seinem Nivou. Schließlich ging er zurück zu dem schlafendem Jungen und setzte sich zu diesem auf das Bett. Der Arm des Blonden zeigte schon erste menschliche Ähnlichkeiten wieder auf, was Farbe und Konsistenz betraf. Als Yori so den Jungen musterte hörte er plötzlich Geräusche in der Wohnung. Er sah noch einmal kurz zu Ren, dann begab er sich aus dessen Zimmer. Eine Frau schwankte durch den Gang. Von der Gesichtsform hatte sie wahrscheinlich mal Ähnlichkeiten mir Ren gehabt, nun musste man schon genauer hinsehen. /Das wird seine Mutter sein./ Die Frau ächzte durch die Gegend und kicherte dabei über ihre eigene Ungeschicklichkeit. Sie hatte wieder einmal sich mit Drogen zugepumpt. Yori stand genau vor ihr, doch konnte sie ihn nicht sehen. Wenn erste einmal das Abkommen zwischen Träger und Schutzwesen gebunden war, konnte nur noch der ‘Master’ seinen ‘Wächter’ sehen. Yori sah zu wie die Frau ins Schlafzimmer schwankte und sich dort auf das Bett fallen ließ. Nun ja, eigentlich war es kein richtiges Bett, nur zwei alte nebeneinander gelegte Matratzen. Yori ging kopfschüttelnd zurück zu Ren und schloss die Tür des Zimmer ab. Er setzte sich zu Ren auf das Bett und streich diesem sanft über die Schultern. “Master, wacht auf.” sprach der Dämon und augenblicklich öffnete der Junge seine Augen. Verwirrt sah er sich um und erblickte dann den Dämon neben sich auf dem Bett. Mit einem Schlag kamen alle Erinnerungen in ihm hoch und er schreckte vor Yori zurück. Dieser legte beruhigend eine Hand auf Rens Schulter. “Hab keine Angst. Ich möchte nur gerne etwas erfahren.” “Und das wäre?” fragte Ren noch immer verunsichert. Er traute Yori aus gutem Grund nicht über den Weg, schließlich hatte er ihn nur wenige Momente zuvor aufgeschlitzt. “Da ist eine Frau mit blondem Haar reingekommen. Ist dies deine Mutter?” Als Ren dies hörte seufzte er erst und nickte anschließend. “Ja das wir sie sein.” sprach er und legte sich wieder auf das Bett. Da bemerkte er erst wieder sein Blut das die ganze Matratze durchnässt hat und schreckte wieder hoch. Auch sein ganzer Körper war blutbeschmiert. /Oh nein, das hat mir noch gefehlt./ Yori hatte in der Zwischenzeit die Türe intensiv gemustert und seufzte. “Hör zu Kleiner, mir ist es egal wo du wohnst. Aber zu deinem eigenem Besten solltest du von hier abhauen.” “Das geht nicht.” entgegnete Ren etwas traurig. Natürlich hatte er schon einige Male mit dem Gedanken gespielt einfach abzuhauen, doch hatte er niemanden mehr. Keine Verwandten, keine Freunde oder Bekannten, niemanden. “Ich kann sonst nirgends hin. Ich weiß es ist hier nicht der beste Ort zum Leben, aber das ist nun mal mein Zuhause.” Yori schüttelte lächelnd den Kopf. “Schönes Zuhause der Herr. Na ja, es ist eure Sache.” Diese Wort machten Ren traurig, sie taten ihm weh. Er wusste auf was Yori hinauswollte, doch er wollte seine Familie und sein Heim nicht einfach so beschimpfen und in den Schmutz ziehen lassen. “Hör auf so zu reden! Das ist immerhin mein Zuhause und meine Familie!” Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Als sie ihm die Wangen entlang liefen, wischte Yori sie vorsichtig weg. “Ich hab verstanden. Kein Wort mehr kommt über meine Lippen. Aber solltest du dennoch mit dem Gedanken spielen abzuhauen, sag Bescheid.” Ren sah bedrückt zu Boden. “Mach ich.” sprach er schließlich mit tonloser Stimme. Etwas zittrig auf den Beinen stand er auf und wollte sich etwas zum Anziehen rausholen, doch kippte er vor seinem kleinem Kleiderschrank zusammen. Yori war blitzschnell bei ihm und fing ihn auf. “Du solltest dich schonen Master.” meinte der Schutzdämon und hob ihn auf. “Wieso nennst du mich denn auf einmal ‘Master’?” fragte der Junge verwirrt. Yori setzte sich auf das Bett und den Jungen auf seinen Schoß. “Weil du mein Master bist. Am Anfang ist es dem Schutzwesen noch möglich etwas salopper mit ihren Schützlingen zu kommunizieren. Doch schon kurz darauf geht es auf den Begriff ’Master’ zu.” erklärte der Dämon und strich dem Jungen sanft über den Rücken. Ren hörte aufmerksam zu. Er hatte sich an die Brust des Dämons gelehnt und genoss dessen Streicheleinheiten sichtlich. “Kannst du mich denn nicht einfach ’Ren’ nennen. So eine Höflichkeitsform bin ich nicht gewohnt.” seufzte der Blonde. “Na gut, wenn du es so wünschst.” meinte Yori lächelnd und drückte den Jungen näher an sich. Ren dachte schon gar nicht mehr daran, dass er nackt war oder das Yori ihn noch vor kurzem so gequält hatte. Er fand es einfach nur wunderbar wie er so liebevoll im Arm gehalten wurde. Da hörte er auf einmal die Wohnungstüre aufgehen und spitzte die Ohren. Man konnte ein Gegröle hören, als wäre der Verursacher stark betrunken. “Papa...” murmelte der Junge leise. Er hatte schon immer Angst gehabt wenn sein Vater so betrunken war. Ängstlich kuschelte er sich näher an die muskulöse Brust seines ‘Wächters’. Dieser sah von Ren zur Tür und wieder zurück. “Soll ich ihn erledigen?” fragte Yori seinen ängstlichen Schützling. Dieser sah ihn entsetzt an und schüttelte wie wild mit dem Kopf. “Nein, bitte nicht.” flehte er ihn im Flüsterton an. Der Dämon nickte nur kurz darauf und blieb gelassen mit Ren auf dem Schoß sitzen. Ren atmete erleichtert auf und wartete ab was sein Vater machte. Dieser lief in Schlangenlinien durch den Gang Richtung Wohnzimmer. “Sscho eine Scheiße!” fluchte er vor sich hin. “Alles Mistkerle und Arschlöcher!” schrie er. Mal wieder hatte er wegen seinem Drang nach Alkohol einen Job verloren und ertränkte seine Trauer darüber im Suff. Ren seufzte leise. So war es immer gewesen und er wusste was gleich kommen würde. Er dürfte die Wut seines angetrunkenen Vaters ausbaden und würde wahrscheinlich auch den ein oder anderen Schlag erhalten. Der Junge stand auf und machte sich daran sich wieder anzuziehen. Schließlich wollte er nicht nackt dastehen, wenn gleich die Türe aufginge. Da fiel sein Blick auf das mit Blut getränkte Bett. /Oh nein! Wie soll ich denn das erklären?/ Verzweifelt suchte Ren nach einer Decke oder dergleichen um den Blutfleck zu überdecken. “Hör mir bitte zu.” flehte Ren seinen Schutzdämon an, während er eine Decke auf das Bett legte. “Du musst dich verstecken, nicht das sie dich noch finden. Bitte.. Ich...” Weiter kam er nicht. Yori hatte einen Finger auf die Lippen von Ren gelegt und lächelte ihn an. “Keine Sorge, sie können mich weder sehen noch hören. Nur du kannst das, seit du dich bereit erklärt hast mich als Wächter zu nehmen.” Ren atmete erleichtert auf. Zurzeit nahm er alles für bare Münze. Kein wunder wenn man daran dachte, was er in den letzten Stunden alles durchgemacht hatte. “Okay, dann ist ja gut.” meinte er schon etwas ruhiger. Durch die schnellen Bewegungen war ihm etwas schwindlig geworden und er ließ sich in die Arme seines Wächters fallen. Da wurde auch schon die Tür aufgerissen und Rens Vater stand im Zimmer, mit einer Whiskeyflasche in der Hand. “WAS MACHST DU SCHON WIEDER?” grölte er ihn an und Ren stand augenblicklich kerzengerade vor ihm. Neugierig beobachtete Yori das Geschehen. Er musterte den Mann im Türrahmen genauer. Er hatte einen kleinen Bierbauch und hatte sich anscheinend in den letzten Tagen nicht rasiert. Eine Wolke aus Alkohol umgab ihn und seine Kleidung hatte die besten Tage schon längst hinter sich. Seine Augen waren gerötet und leicht glasig. /Widerlicher Kerl. Und das soll sein Vater sein? Also Ähnlichkeiten haben die jedenfalls nicht./ dachte der Dämon im Stillen bei sich. Doch wurde er der Situation schon überdrüssig und zog deshalb Ren vor sich hin. Dieser versuchte es so aussehen zu lassen als wäre er von selbst einen Schritt zur Seite gegangen und nicht gezogen worden. Doch hätte er sich das auch sparen können. Sein Vater war viel zu betrunken um überhaupt was mitzubekommen. /Bitte stell jetzt nichts Falsches an Yori./ dachte der Junge verzweifelt, als er auch schon im nächsten Moment eine Hand des Dämons unter sein T-Shirt rutschen spürte. Dies versetzte Ren eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Er verschränkte seine Arme vor dem Körper um sein Oberteil festzuhalten. Dabei achtete er gar nicht mehr auf das was sein Vater zu ihm sagte. Dieser wurde dadurch nur noch wütender und ging nun auf seinen Sohn zu. Gerade als er ihm einen Faustschlag versetzten wollte, ergriff Yori dessen Handgelenk und hielt ihn mühelos fest. Sowohl in Rens Augen, als auch in denen seines Vaters spiegelte sich entsetzen. Allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Denn Ren wusste was, oder besser wer, seinen Vater festhielt und dieser nicht. “Was zum Teufel ist hier los?” brüllte der Mann und versuchte seine Hand aus dem für ihn unsichtbaren Griff zu befreien. Währenddessen stieg in Ren die Panik hoch. Er hatte Angst sein Wächter würde nun seinen Vater umbringen. “Bitte lass das!” flehte er ihn an, nicht mehr darauf achtend leise zu sprechen. Yori sah zu Ren und legte seinen Kopf dabei etwas schief. “Wieso darf ich ihn nicht töten? Schließlich wollte er dir gerade wehtun.” meinte er leicht beleidigt. Ren schüttelte heftig den Kopf. “Bitte lass das. Ich fleh dich an. Mach mit mir was du willst, aber lass meine Eltern da raus.” Tränen füllten sich bereits in den Augen des blonden Jungen. Yori musterte noch einmal den Mann vor sich und stieß ihn schließlich mit einer Druckwelle aus dem Zimmer. Dann ließ er mit einer Handbewegung die Türe zugehen und sie verschließen. Erleichtert atmete Ren durch und warf sich um den Hals von Yori. “Danke, vielen tausend Dank.” seufzte er und kuschelte sich eng an den Großen. Dieser blickte zum Jungen. “Du hast gesagt, ich darf, wenn ich ihn am Leben lasse, mit dir machen was ich will.” erinnerte er ihn. Ren nickte nur. Ihm war klar, dass dies für ihn höchstwahrscheinlich noch mehr Schmerzen bedeutete, aber das hätte er ja sowieso abbekommen. “Ja, das hab ich.” stimmte er zu. “Und was willst du nun machen?” fragte er eher aus Langeweile, als aus Neugier. “Ich will kuscheln.” meinte der Dämon prompt, ohne mit der Wimper zu zucken. “Hä??” Mit großen Augen sah Ren seinen Gegenüber an. “Ich. Will. Kuscheln.” wiederholte dieser und betonte dabei jedes einzelne Wort. “Du willst kuscheln?” fragte Ren ihn verwirrt. Das hätte er nun am wenigsten erwartet. Er hatte an Selbstverstümmelungen, Sexdienste oder andere Demütigungen gedacht, aber das kam für ihn nun völlig überraschend. Yori nickte nur kurz. “Genau. Es sei denn du willst unbedingt die Sache von vorhin wiederholen.” Auf diese Aussage hin schüttelte Ren heftig den Kopf. “Nein, nein. Kuscheln ist völlig okay.” willigte er ein. Im nächsten Moment lag Ren schon wieder auf dem Rücken, mit dem Kopf des Dämons auf seiner Brust. /Wieso will der auf einmal kuscheln?? Das hätte ich ihm jetzt wirklich nicht zugetraut./ Ren konnte sich keinen Reim darauf machen, doch wollte er diesen Frieden nicht unbedingt zerstören. Yori schnurrte leise vor sich hin und ließ sich über den Kopf streicheln. Seine Augen hatte er geschlossen und er schien etwas zu dösen. Ren seufzte leise auf. /Nun hab ich ja was ich wollte. Ein Dämon der mich verführt und gleichzeitig erniedrigt. Träume können wohl doch wahr werden, auch wenn... Sie etwas komisch sind./ Ren schmunzelte leicht und schlief kurze Zeit später in einen traumlosen Schlaf, mit seinem Wächter in den Armen. Kapitel 4: einem Dämon schlägt man keinen Wunsch aus ---------------------------------------------------- Erst mal danke an alle die das hier lesen^^ ist ja mein erster FF und muss selbst auch noch ein Menge lernen. ^///^ hoffe trotzdem das es euch gefällt *verbeugt* #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# Es war schon späte Nacht, als Yori wieder aufwachte. Er blinzelte in die Dunkelheit und inspizierte erste einmal seine Umgebung. Dann erinnerte er sich wieder, was geschehen war. /Frei... Und doch gebunden. Doch diesmal scheint es, dass ich mehr Einfluss auf die Geschehnisse habe. Zwar ist dieser Junge nicht so mächtig wie die, denen ich früher gedient habe, aber zu mindestens werde ich mit ihm meinen Spaß haben./ Ein vergnügtes Lächeln huschte auf die Lippen des Dämons, bei diesen Vorstellungen. Er musterte den Jungen auf dem Bett und verließ dann dessen Zimmer. Er wollte sich etwas umsehen. Es war schon etwas länger her, dass er aus seinem Gefängnis kam. Deshalb wollte er nun mehr von seiner neuen Umgebung erfahren. Zunächst wollte er die Eltern des Jungen sehen. Diese befanden sich beide im Schlafzimmer. Der Mann lag schnarchend im Bett, während die Mutter leise weinend auf dem Boden saß. Sie war gerade dabei sich anzuziehen. /Was mag sie so spät in der Nacht noch wollen? Will sie etwa verschwinden?/ fragte sich der Dämon. Er konnte es ihr nicht übel nehmen. Sie war eigentlich eine sehr hübsche Frau fand er. Ihre feinen Züge hatte sie ihrem Sohn sehr genau vererbt. Yori ging etwas näher an sie heran. Sie hatte sich schwarze Lackstiefel angezogen, die ihr etwas über die Knie reichten. Dafür war der schwarze Rock extrem kurz geraten und die Netzstrumpfhose lag ihr eng auf der Haut an. Ihr korsettähnliches Oberteil hatte ein tief gehendes Dekortee und ließ ihre Arme und Schultern unbedeckt. Mit zitternder Hand schminkte sie sich die Lippen wie das Oberteil blutrot. Tränen hatten die geschminkten Augen rot gefärbt und schwarze streifen liefen über ihr makelloses Gesicht. Sie wischte es hastig weg und korrigierte die Schminke nach. Dann stand sie auf und ging zur Haustür. Davor hielt sie in der Bewegung inne und sah in das Zimmer ihres Sohnes. Wachsam folgte Yori ihr. Leise flüsterte sie etwas vor sich hin und machte sich dann eiligst aus dem Staub. Zurück blieb ihr schlafender Mann und Sohn und ein verwirrter Dämon. Am nächsten Morgen wachte Ren langsam auf und blickte an die Decke. Er fühlte sich irgendwie wie gerädert und völlig kraftlos. Als er seinen Kopf zur Seite legte, sah er direkt in zwei metallischviolette Augen, die ihn neugierig ansahen. Mit einem Mal war der Junge hellwach und saß kerzengerade in seinem Bett. Nur mit Mühe hatte er sich einen Schreckensschrei verkniffen. “Morgen.” begrüßte Yori seinen ’Master’. Er hatte die restliche Nacht neben dem Bett von Ren gekniet und gewartet das dieser aufwachte. “M-Morgen...” stotterte Ren. Sein Herz klopfte wie wild. Wenn er so etwas ab sofort öfter durchmachen müsste, würde er einige Jahre seines Lebens verlieren, da war er sich sicher. “Hast.. du etwa die ganze Nacht mich so angesehen?” fragte er mit noch leicht zittriger Stimme. Yori nickte leicht auf diese Frage. “Die halbe Nacht etwa.” fügte er hinzu. “Aha.” Ren sammelte sich langsam wieder. “Also,... ähm.. Ich muss gleich in die Schule, also we...” “Ich begleite dich natürlich.” fiel ihm Yori ins Wort. “Aber das wäre doch sicherlich langweilig für dich.” meinte Ren. Sein Wächter zuckte nur mit den Schultern. “Ich kann mich sowieso nicht allzu weit von dir entfernen.” erklärte er und krabbelte zu Ren auf das Bett. Er setzte sich hinter ihn und fing an, an Rens Ohrläppchen zu knabbern und zu lecken. Ren entwich ein Keuchen und krallte sich in sein Bett. “W-Was machst du denn da?” fragte er ihn mit bebender Stimme. Auf seinen Wangen verbreitete sich ein leicht rötlicher Schimmer und er neigte seinen Hals etwas zur Seite, wodurch Yori mehr Spielraum geboten wurde. Diesen nutzte er auch sofort aus und verteilte schmetterlingsgleiche Küsse auf der weichen Haut seines Schützlings. “Yori.. Bitte...” flüsterte Ren heißer. Sanft schob er Yori von sich und stand auf. “Ich muss weg.” meinte er nur und zog sich um. Da entdeckte er seine zerrissene Schuluniformjacke und seufzte. /Na ja, es wird bestimmt kaum jemandem auffallen oder stören./ dachte er bei sich. Schließlich trug kaum jemand mal die Schuluniform. Also zog er sich nur seine Schulhose an und dazu ein passendes Hemd. Anschließend machte er das, was er jeden Morgen machte. Er packte sein Schulsachen, frühstückte schnell etwas und machte sich auf den Weg. Der einzige Unterschied war sein Begleiter im Schlepptau. Dieser sah sich neugierig um und erkundete seine Umgebung wie ein junger Welpe. Immer wieder versuchte Ren ihn auf sich aufmerksam zu machen, wenn Yori entweder versuchte ein Auto einzuschlagen oder auf einen Laternenmast kletterte. Ihm kam es vor wie wenn man auf ein kleines Kind aufpassen müsste. Immer wieder holte der neugierige Dämon die verschiedensten Dinge zum Vorschein, die ihm Ren erklären musste. Vom Briefkasten Fahrrädern, von Autotüren die er ausgerissen hatte bis hin zu Ampeln. Ren war heilfroh das um diese Zeit kaum ein Mensch auf den Straßen waren. Er hätte nicht gewusst wie er erklären sollte, dass ein Fahrrad neben ihm herschwebte. “Yori, bitte! Ich komm sonst noch zu spät.” flehte Ren den Dämon an. Dieser folgte ihm schließlich und sie kamen noch rechtzeitig an der Schule an. “Was sind das denn für Ruinen?” fragte Yori neugierig und Ren schmunzelte nur. “Das sind keine Ruinen. Das ist eine Schule. Sie ist schon etwas älter und wird wahrscheinlich nicht mehr stehen bleiben.” erklärte er ihm. “Wieso?” fragte der Dämon etwas überrascht. “Ihr Menschen seid doch so versessen auf eure Bildung und Kultur.” Ren schüttelte den Kopf. “Die Schule ist schon zu alt und auch fehlt es ihr zu sehr an finanziellen Mitteln.” Yori blinzelte etwas stutzig. “Finanzielle Mittel? Du meinst sicher das mit dem Geld oder?” Ren nickte zustimmend. “Wäre das denn sehr schlimm für dich, wenn die Schule geschlossen werden würde?” fragte der Dämon. Ren zuckte nur mit den Schultern. “Es ist nicht so dass ich nicht gern in die Schule gehe. Aber hier ist es etwas schwierig. Die Lehrer interessieren sich nicht für die Schüler und die Schüler nicht für die Schule. Auch... hab ich es nicht immer einfach hier.” “Wieso?” fragte ihn sein Wächter. “Nun ja, die die du gestern im Wald gesehen hasst zum Beispiel gehen hier auch zur Schule. Und, ähm, sie sind nicht gerade meine besten Freunde, wenn du verstehst.” Ren kam nur stockend mit der Sprache heraus und der Dämon verstand was dieser meinte. “Hör zu Ren. Wenn dir jemand was tut, ist es meine Aufgabe dich zu beschützen und deine Gegner zu vernichten. Allerdings kann ich keinen töten, wenn du mir nicht deine Erlaubnis gibst. Da geht höchstens was mit schweren Verletzungen, aber mehr nur mit deiner Einstimmung.” erklärte Yori mit eindringlicher Stimme. Ren hörte ihm aufmerksam zu und lächelte ihn an. “Du hast mich ja beim Namen genannt.” bemerkte er fröhlich. Irgendwie fühlte es sich für ihn toll an, wenn sein Wächter ihn beim Namen nannte. “Hmm...” Yori kniff kurz die Augen etwas zusammen und schüttelte dann schmunzelnd den Kopf. “Du bist schon irgendwie seltsam.” meinte er und sah wieder zu dem altem Gebäude. /Das sagt gerade der Richtige./ dachte sich Ren seinerseits. Zusammen liefen sie den Gang entlang in Richtung Klassenzimmer. Yori beäugte alles in seiner Umgebung neugierig. Doch nicht nur das Aussehen sah er sich an. Yori konnte auch die Auras der anwesenden Personen und der in längerer Vergangenheit fühlen. /Diese Räume sind ja voll von Gefühlen. Und das auch noch in so vielfältiger Art./ dachte das Schattenwesen sich. Dabei entging ihm aber nicht die komischen Blicke die seinem Schützling zugeworfen wurde. Er hob fragend seine Augenbraue und legte dann seine Arme um Ren, wodurch dieser erschrocken stehen blieb. “Was ist denn?” flüsterte Ren ganz leise, so dass niemand außer ihnen etwas hören konnte. “Wieso wirst du von den anderen so komisch angesehen?” fragte Yori ihn. “Nun, ähm, ich bin nicht gerade beliebt.” versuchte Ren flüchtig zu erklären. “Wieso?” hackte der Dämon nach. Ren seufzte leise. “Lass uns wo anders reden.” meinte er und löste sich aus der Umarmung. Schnell lief er Richtung Klassenzimmer. Um diese Uhrzeit war selten schon jemand da, so wie jetzt. “Also, ich.. Ich bin hier so was wie ein gestempelter Außenseiter.” kam der Junge schließlich mit der Sprache heraus. “Aber warum das denn?” fragte ihn sein Wächter und schmiegte sich wieder an ihn. “Nun ja...” meinte Ren. “Ich bin nicht so mutig oder so selbstbewusst, wie man es in so einer Gegend sein müsste. Ich trau mich nichts und versuche ein normales Leben zu führen. Dabei weiß jeder dass, so wie bei vielen, meine Eltern auch drogenabhängig sind und natürlich auch viel trinken. Wenn da dann noch so einer wie ich auf normale heile Welt macht, ist das Drama perfekt.” sprudelte Ren hervor. Ihm war selbst seine Lage völlig klar, auch wenn er sich selten etwas ansehen ließ. Yori schien das ganze nicht ganz zu verstehen, doch stellte er keine Fragen. Bei solchen Angelegenheiten hielt er sich meist zurück. “Sag einfach, wenn dir jemand zu nahe kommt.” meinte er nur. “Mir ist es zwar als dein Schattenwächter möglich, deine Feinde anzugreifen, doch darf ich sie nicht ohne dein Einverständnis töten.” erklärte er ihm. “Doch wenn ich niemanden töten darf, dann lass ich meine quälerische Ader eben an dir aus, so einfach ist das.” Ren nickte nur wortlos darauf und setzte sich an seinen Platz. “Hab verstanden.” meinte er. Langsam schlenderte Yori auf den Jungen zu. “Gut.” entgegnete er. “Und wie lange müssen wir hier bleiben?” “Schon ein paar Stunden.” antwortete Ren. Ein trauriges Seufzen war vom Dämon zu hören. Er fand es hier einfach langweilig. Er wollte seine neue Umgebung erkunden, die Sachen, die die Menschen erfunden haben. Aber in dieser Ruine schien es nichts sehr aufregendes zu geben. “Darf ich denn mich so lange ausruhen gehen?” fragte er wehmütig. Ren zog fragend eine Augenbraue hoch. “Ich dachte du kannst nicht weg von mir.” “Das stimmt schon.” entgegnete Yori. “Aber ich kann zurück in die Perle und mich dort ausruhen, wenn es mir beliebt.” “Ach so.” staunte Ren und sah auf seinen Arm. Dieser war schon fast wieder vollständig geheilt, nur noch kleine Strähnen Lila waren zu sehen. Am Handgelenk befand sich noch immer der Armreif. “Wenn du willst, kannst du natürlich gehen.” meinte Ren. Im nächsten Augenblick verschwand der Schattenwächter in einer schwarzen Rauchwolke und dieser wiederum floss in die Perle hinein. Kurz darauf kam auch schon noch Rocki und einige seiner Bande in die Klasse. Alle waren wohl auf und schienen sich tatsächlich nicht an den Angriff von Yori zu erinnern. Wenn doch, ließen sie sich nichts anmerken und neckten Ren wie gewohnt. Einerseits war Ren erleichtert, dass es ihnen gut ging und sie nicht weiter verletzt wurden, doch irgendwie hatte er sich erhofft, das die Situation sich geändert hätte. Im Stillen schallte er sich für solch einen Gedanken. Da merkte er wie Rocki wieder Papierkügelchen zusammenknüllte um sie nach ihm zu werfen. Doch jedes Mal traf Rocki weit daneben. Nach jedem Fehlschlag wurde er entnervter und wütender, bis er schließlich mit hochrotem Kopf auf Ren zuging. “WIE ZUM TEUFEL MACHST DU DAS?” brüllte er ihn an und Ren zuckte ängstlich zusammen. Er wusste nicht was er sagen sollte und schwieg nur, wodurch sich die Laune seines Gegenübers nicht gerade besserte. “Ich hab dich was gefragt, Ratte!” knurrte er ihn an und ergriff ihn am Kragen. Ren schnappte nach Luft und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, was ihm allerdings nicht sonderlich viel brachte. Schemenhaft sah er wie Rocki zu einem Schlag ausholte. /Yori, hilf mir!/ flehte der Blonde innerlich. Er erwartete bereits die Härte des Schlages, als plötzlich der Griff an seinem Kragen gelöst wurde. Verdutzt sah Ren Rocki an, der ihn irgendwie geistesabwesend musterte und nach hinten torkelte. Ohne ein Wort zu sagen setzte sich Rocki wieder an seinen Platz und sah verträumt auf den Tisch. /Was war das denn?/ fragte sich Ren und auch Rockis Freunde musterten mit dem gleichen Blick ihren Bandenführer. Doch dieser schien es gar nicht zu bemerken und reagierte auch nicht auf die Fragen seiner Kollegen. Ren war die Sache etwas zu heikel und bevor noch jemand ihn etwas fragte, packte er seine Sachen zusammen und verließ schleunigst das Klassenzimmer. Schnell lief er zu den Toiletten, wo sich meist niemand befand. “Yori..?” flüsterte der Junge leise zu dessen Armreif. Er hoffte sein Wächter würde ihn hören. Die Perle leuchtete auf und Yori erschien in einer schwarzen Rauchschwade vor ihm. “Was gibt es denn?” fragte der Dämon seinen ‘Master’. “Sag bloß du warst nicht zufrieden.” Ren schüttelte den Kopf und schlang seine Arme um den starken Oberkörper seines Beschützers. “Danke..” nuschelte er nur und schmiegte sich an ihn. Yori war zwar im ersten Moment überrascht doch erwiderte er schließlich die Umarmung. “Schon gut, das ist doch meine Aufgabe dich zu beschützen.” “Das meinte ich nicht. Ich wollte mich dafür bedanken, dass du ihn nicht umgebracht hast.” meinte Ren. “Natürlich hatte ich Angst, vor dem was er mit mir machen wollte und ich wollte ja das du mir hilfst, aber ich wusste nicht ob du ihn dann umbringen würdest.” Yori seufzte. “Ich hab doch schon erklärt, ohne deine Einwilligung geht das nicht.” Dann sah sich der Dämon um. “Du Ren..” “Hmm..” entgegnete dieser. “Du bist doch noch Jungfrau, oder?” fragte der Schattendämon mit kindlichem Blick. Augenblicklich lief Ren knallrot an. “W-Wie kommst d-du denn jetzt darauf?” stotterte er. Diese Frage verwirrte den Jungen völlig. Doch schrillten kurz darauf seine Alarmglocken. Er wusste, er musste bei Yori vorsichtig sein. Ren löste sich von Yori und ging einen Schritt zurück, doch dieser ging dafür wieder einen auf ihn zu. Ein seltsames Lächeln lag auf den Lippen des Dämons. “Yori, du machst mir Angst.” sprach Ren mit unsicherer Stimme. Er wusste diesen Blick und diese Lächeln nicht zu deuten. “Das haben so Dämonen an sich.” entgegnete Yori gelassen und nährte sich noch ein Stück an Ren heran. Nun war dieser in einer Ecke und von seinem Wächter eingeschlossen. “Bitte Yori, ich muss zurück in die Klasse.” flehte Ren ihn an. Doch Yori reagierte gar nicht darauf und ging nun mit seinem Gesicht näher an das von Ren. “Die können warten.” flüsterte er ihm zu. Das wurde Ren einfach zu fiel und er stieß mit aller Kraft Yori von sich. “Nein!” schrie er ihn an. “Hör auf damit! Reicht es dir denn nicht mich körperlich zu quälen? Mein bisheriges Leben hat schon ausgereicht mich nervlich kaputt zu machen. Da musst du nicht auch noch mitmachen!” Ren schniefte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Kaum hatte er diese Worte gesagt, bereute er sie schon. /Ich weiß doch gar nicht was er wollte./ schallte er sich gedanklich. /Vielleicht wollte er einfach wieder kuscheln, so wie gestern schon./ Yori stand einfach nur vor Ren und wartete ab. Je mehr Zeit verstrich desto deutlicher zeigte sich auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln. Er ging wieder auf seinen Schützling zu und streichelte ihm beinah schon fürsorglich über die Wange. “Gut so.” lobte er ihn. “Du kommst langsam mehr aus dich heraus.” fuhr er fort. “Allerdings solltest du dir eines merken.” Er packte Ren am Kragen und hob ihn hoch, was Ren schier den Atem vor Schreck und Furcht nahm. “Schnauz mich nie wieder so an.” fauchte der Dämon den Jungen an. In Rens Augen spielte sich wieder die Panik und er nickte heftig mit dem Kopf. Dadurch ließ ihn sein Wächter wieder auf den Boden plumpsen. “Aua..” Ren rieb sich den Hintern, auf dem er hart gelandet war. Dann sah er seinem Wächter in die Augen. Wie immer war er fasziniert von dessen Augenfarbe. “Ich.. Ich wollt das nicht..” stammelte er und wurde dabei sogar leicht rot im Gesicht. Der Schwarzhaarige kniete sich dabei vor ihm hin sah in fragend an. /Wieso wird der denn jetzt auf einmal rot??/ Das konnte sich auch Ren nicht erklären. Etwas tollpatschig kam er wieder auf die Beine und sah etwas verlegen auf den Boden. “Ich... geh mal lieber wieder ins Klassezimmer. “ stammelte er und wand sich zu der Tür zu. Da wurde er an den Schultern festgehalten und sah wieder in die violette Bergkristalle(1). “Vergiss doch diesen Quatsch. Es bringt dir eh nichts und es fällt bestimmt auch nicht auf wenn du mal nicht da bist.” meinte Yori. “Das geht doch nicht.” entgegnete Ren. “Ich muss doch hin, so gehört sich das doch..” “Aber niemanden interessiert es.” fiel Yori dem Jungen ins Wort. Der blonde Junge seufzte auf. /Der lässt sowieso nicht locker./ dachte er sich und gab schließlich nach. Es stimmte ja, bestimmt würde niemand durchdrehen wenn er einen Tag mal blau machen würde. “Also gut, du hast gewonnen. Aber nur dieses eine Mal.” meinte der Schüler leicht überfordert. /Der Kerl hat so einen... Hundeblick drauf, das gibt es nicht./ dachte er sich und schüttelte den Kopf. Yori strahlte währenddessen geradezu. Nun konnte er doch noch die Welt um sich herum erkunden. Ren stutzte erst etwas, als er Yori so strahlen sah, doch zuckte er nur mit den Schultern und begab sich mit seinem Wächter im Schlepptau vom Schulgelände. #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# (1) Ich weiß diese Bezeichnung klingt etwas komisch aber so ungefähr kann man sich dann Yoris Augenfarbe vorstellen. *Fan von Kristallen bin* ^^ Danke füsr Lesen und ich hoffe ihr lest auch weiterhin meinen FF Kapitel 5: Was Bücher dir nicht lehren.. ---------------------------------------- Hier geht es weiter mit Yori und Ren. Vielleicht wird es etwas verwirrend aber ich versuch mein bestes um eine einigermaßen 'logische Geschichte' aufzubauen ^^' Der Dämon wurde für Ren immer mehr zum Rätsel. Einerseits wusste er von dessen Brutalität und unglaublicher Kraft, doch als sie so durch die Straßen zogen machte Yori für den Jungen mehr den Eindruck eines neugierigen Kindes. “Ähm.. Yori?” wisperte der Junge leise, als sein Wächter gerade von einem Eisstand kam. Er hatte für Ren ein Eis mitgehen lassen und reichte es ihm. Dankend nahm Ren das Geschenk an und leckte schüchtern an der Eiskugel. “Sag mal, wieso.. fasziniert dich das alles hier denn so?” “Nun ja, mein letzter Master ist nun auch schon etwa 100 Jahre her. Ich war schon früher sehr beeindruckte von diesen Sachen die die Menschen bauten. Auch wenn diese Dinge für mich nutzlos sind.” erklärte der Dämon. Ren hörte ihm aufmerksam zu. “Ach so... Und was hattest du früher so für ‘Master’?” “Kriegsherren, Fürsten, Könige, Adelsleute, Krieger... Eben das Gegenteil von dir.” zählte Yori auf und sah den Jungen frechgrinsend an. Ren errötete vor Scham und Beschämtheit und senkte den Blick zu Boden. Lächelnd hob Yori Rens Kinn an und sah ihm in die Augen, doch sagte er kein Wort. “Komm ich will weiter gehen.” sprach er schließlich nur und lief voraus. Ren folgte ihm mit einem leisem Seufzen. /Das wird sicher noch ein langer Tag./ Nach einigen weiteren Metern blieb der Dämon abrupt stehen. “Was ist das da für ein Gebäude?” Er zeigte auf die Bibliothek die vor der Tür eine große Bronzestatur in Form eines Buches hat. “Das ist die Bibliothek. Dort kann man in Ruhe Bücher lesen oder sie sich auch ausleihen.” erklärte Ren. “Können wir da auch mal hingehen?” fragte Yori neugierig. Bücher kannte er schon und er fand es immer wieder interessant was Menschen alles da aufschrieben, weil sie es für wichtig hielten. “Na gut. Ich wollte sowieso da mal wieder hin. Es ist mein Lieblingsplatz.” erklärte Ren lächelnd. Nachdem er schnell noch sein Eis aufgegessen hatten gingen sie zusammen durch die große Doppeltür. “Hübsche Sammlung.” meinte Yori beim Anblick der vielen vollgestopften Bücherregale. “Stimmt. Irgendwie fühl ich mich hier immer geborgen. Es ist so ruhig.” sprach Ren mit flüsternder Stimme während er auf seinen gewohnten Platz zusteuerte. Dieser befand sich in einer abgeschiedenen Ecke des Raumes, wo so gut wie nie jemand vorbeischaute. Dies gefiel Ren besonders, denn so hatte er zu mindestens für eine Weile seine Ruhe. Er setzte sich auf seinen gewohnten Platz, mit dem Rücken zu den Regalen. Yori betrachtete währenddessen die Bücher im Regal, das Ren am nächsten war. “Dämonen im Mittelalter... Märchenstunde.. Sagen über Jahrhunderte... Sag mal Kleiner, was sind denn das für Bücher.” “Das sind Themen über Sagengestalten und alten Aberglaube. Ich lese so etwas am liebsten. Ich weiß.. ich dachte immer so etwas gibt es zwar aber ich stellte mir immer vor wie toll es wäre wenn mich mal so etwas passieren würde.” Ren drehte sich um und sah verträumt gegen die Wand. Ja, noch vor kurzem hatte er sich so etwas toll vorgestellt wenn man von einem Dämon oder dergleichen verführt werden würde, wenn es Magie wirklich im Leben geben würde. Wehmütig drehte er sich wieder um und erschrak leicht, als sein Wächter genau vor ihm stand. “S-Stimmt was nicht?” fragte er mit zittriger Stimme. Yori drehte Ren samt Stuhl zu sich um und kniete sich vor ihm hin. Seinen Kopf bettete er auf den Schoß des Jungen. “Du wolltest von einem Dämon verführt werden?” fragte er ihn leicht ungläubig. Der Schattenwächter wusste sofort um was es in diesen Märchen ging, schließlich hatte er schon selbst erlebt, das Menschen anfingen nicht mehr an Dämonen, Engel und das ganze Zeug zu glauben. Ren errötete äußerst deutlich bei dieser Frage und sah schnell auf seine Finger. Nach kurzem Zögern nickte er leicht. “Ja, irgendwie schon.” fügte er leise hinzu. Ihm war das Geständnis extrem peinlich doch wusste er auch nicht wie er sich hätte rausreden sollen, deswegen sprach er lieber gleich die Wahrheit. Ein belustigtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Dämons. “Soll ich dir deinen Wunsch erfüllen?” fragte er ihn und stand auf. “W-Wie meinst du das?” fragte der Junge verwirrt. Doch statt einer Antwort zu bekommen, befand sich Ren im nächsten Augenblick auf dem Tisch. “Nicht... Yori hör auf..” protestierte Ren leise, denn er wollte ja niemanden auf sich aufmerksam machen. Schließlich konnte niemand außer ihm seien Wächter sehen. Dieser ging gar nicht auf die Worte Rens ein und legte ihn auf den Rücken. Mit noch sanfter Gewalt hielt er ihn fest. “Sei still, dann bin ich auch ganz sanft zu dir.” Ren bekam es mit der Angst zu tun. Er konnte schließlich hier jetzt unmöglich einen Radau anfangen, da sonst jemand kommen würde und er wusste beim bestem Willen nicht wie er sich erklären könnte, dass er auf dem Tisch lag. /Was soll ich nur tun? Was soll ich nur tun?/ wiederholte der blonde Schönling immer wieder in Gedanken. Doch ihm fiel nichts ein. Wehren war ja doch zwecklos, der Dämon war eindeutig am längerem Hebel. Ein komisches Gefühl an seinem Hals riss ihn aus seinen panischen Gedanken. Zuerst dachte er sein Wächter hätte ihn wieder am Hals verletzt doch dann merkte er das er überhaupt keine Schmerz spürte. Ganz im Gegenteil. Dieses Gefühl jagte ihm einen wohligen Schauer durch seinen ganze Körper. Ein leises Keuchen entglitt seiner Kehle als dieses Gefühl scheinbar seinen Hals hinaufkrabbelte. Ren wagte einen leichten Seitenblick und sah was das war, das ihn so erzittern ließ. Bei diesem Anblick wurde er wieder augenblicklich knallrot. Es war die Zunge von Yori, die sich ihren Weg über Rens Hals bahnte. “Yori, bitte... Hah..” Wieder keuchte der Junge erregt auf. Dies belustigte den Dämon und animierte ihn gleichermaßen weiter zu gehen. Mit lüsternem Blick sah er in die himmelblauen Augen des Jungen vor sich auf dem Tisch. In aller Seelenruhe knöpfte er die Bluse von Ren auf, der es mit sich geschehen ließ. Dieser war irgendwie wie in Trance und konnte seinen Blick gar nicht mehr von seinem Wächter nehmen. Wieder musste er aufkeuchen, als Yori anfing sanfte Küsse auf seinem Bauch zu verteilen. “Was ist wenn uns jemand erwischt?” fragte der Junge, doch war in seiner Stimme schon ein kleiner Teil der Gegenwehr gewichen. “Was kümmert es dich denn?” meinte Yori unbeeindruckt und fuhr fort. Doch Ren hatte noch nicht aufgegeben und entwich dem Griff seines Dämons. Allerdings lag er jetzt auf dem Boden, da er bei dieser Aktion über seine eigenen Füße gestolpert ist. Der Junge hatte gar keine Chance sich wieder aufzurichten, denn schon war sein Wächter bei ihm, lag auf ihm und hielt ihn so in Schach. “Bitte nicht..” winselte Ren verzweifelt, als Yori ihm die Bluse von den Schultern strich. “Du kannst mir ja doch nicht entkommen.” flüsterte Yori seinem ‘Master’ ins Ohr. Dieser erschauderte bei der Stimme des Älteren. Leise fing Ren an zu weinen, hörte auf sich zu wehren oder gar mit dem Gedanken zu spielen wegzulaufen. “Tu doch was du willst.” schluchzte er leise vor sich hin. Ein Grinsen huschte auf das Gesicht des Dämons. “Guter Junge..” lobte er den Blonden. Dann zog er diesen ganz gemächlich aus. Er streifte ihm die Bluse ab, zog ihm das Unterhemd über den Kopf und legte die Sachen einfach auf den Boden. Währenddessen liefen ununterbrochen die Tränen von Ren über seine Wangen. Er hatte furchtbare Angst, das jemand kommen würde und er nicht wusste was er tun sollte. Doch vor allem hatte er davor Angst, was der Schwarzhaarige mit ihm anstellen würde. Yori war gerade dabei Ren auch noch die Hose zu öffnen, als er kurz in dessen Gesicht sah. Es war ihm abgewandt und von den Tränen des Jungen ganz nass. Immer wieder schluchzte Ren und da er versuchte es zu unterdrücken bebte dabei sein ganzer Körper. Yori nahm die Hände von Ren und sah ihn eine Weile stillschweigend an, dass sogar Ren wieder es wagte ihn anzusehen. Irgendwie... tat dem Dämon der Junge leid. /Ich versteh das nicht, sonst ist es mir doch auch egal, wenn ich jemanden quäle. Ich freu mich sogar darauf. Aber jetzt... Sieht er so.. / Yori seufzte leise vor sich hin. Dann nahm er den Jüngeren in die Arme und wiegte ihn sanft vor sich her. “Du kannst einem wirklich die Laune verderben.” meinte er leicht mürrisch. Ren klammerte sich sofort an seinen Wächter. “Danke.. Danke..” wiederholte er immer wieder und schluchzte noch eine Weile vor sich her. “Bitte lass uns gehen. Bitte..” fügte er mit wispernder Stimme hinzu. Yori entzog sich Rens Griff. “Los zieh dich an.” meinte er kalt. Ren nickte kurz und zog schnell wieder seinen Sachen zurecht und zog die ausgezogenen Klamotten wieder an. Als er fertig war, stand er etwas unschlüssig da und wartete darauf, dass Yori etwas sagte oder tat. Dieser blieb neben ihm stehen. “Nun geh schon, ich kann schließlich nicht von deiner Seite.” meinte er leicht brummig. Ren zuckte bei der Stimme zusammen und lief dann mit flotten Schritten aus die Bibliothek. Kapitel 6: Master in Not ------------------------ Sie waren nun auf den Weg zu Rens Wohnung. Yori hatte sich wieder in die Perle verschanzt und gab keinen Mucks von sich. Dies beunruhigte Ren zwar etwas, doch hatte er nun zu mindestens Ruhe. Noch immer lag ihm das Geschehene von vorhin tief in den Knochen und der sonst sowieso schon ängstliche Ren, wirkte nun wie ein scheues Rehkids. Als er schließlich Zuhause ankam, atmete erleichtert auf. Schnell huschte er in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. /Was soll ich nur machen? So kann das doch nicht weitergehen. Verdammt Ren! Das wird dich noch ins Irrenhaus bringen./ fluchte er innerlich. Es war nicht die Art des Jungen so etwas laut auszusprechen. Dafür war er viel zu schüchtern und zu sehr auf ein vorbildhaftes Familienbild bemüht, geradezu versessen, wenn man genauer hinsah. Aber darüber konnte er sich noch immer Gedanken machen. Er musste einen Weg finden nun mit diesem Wächter fertig zu werden. “Ganz ruhig Ren. Nur nichts überstürzen.” versuchte er sich selbst zu beruhigen. Er atmete tief durch und setzte sich auf sein Bett. Als er sich hinlegte schreckte er auf. /Das Blut!/ schoss es ihm durch den Kopf. Leicht panisch schmiss er die Bettdecke, die er am Morgen noch über den Blutfleck, wenn man das so nenne konnte, gelegt hatte. Doch war keine Spur mehr von seinem Blut auf der Matratze. /W-Wie.. Kann das sein??/ Immer wieder tastete Ren über die Stelle die, da war er sich ganz sicher, heute Morgen noch mit einem großen Blutfleck überzogen war. Aber nun war alles sauber und sogar die Sprungfeder, die vor etwa einem Jahr kaputt ging, war wieder heil. “Zufrieden?” sprach eine ihm bekannte Stimme hinter ihm. “Warst du das?” fragte Ren seinen Wächter. Dieser nickte nur. Erleichtert seufzte Ren auf. “Danke.” Der Junge drehte sich zu Yori hin und sah ihn mit müden Blick an. Dann winkte er den Dämon zu sich und Yori folgte dieser stillen Aufforderung. “Ich bin müde. Das ganz macht mich mehr fertig als mein ganzes Leben zuvor. Ich hoffe du hast zu mindestens deinen Spaß daran.” sprach Ren ihm schon fast strengen Ton zu seinem Dämon. Im letzten Satz konnte man deutlich den Sarkasmus mithören können. Doch Yori ließ sich davon nicht sonderlich stören. “Es wäre vielleicht einfacher wenn du mich endlich mal jemanden töten ließest. Diese Kerle in deiner.. Schule nennt ihr das, stimmt’s?... traktieren dich den ganzen lieben Tag und du nimmst es einfach hin. Ich könnte dieses traurige Schauspiel beenden und würde dich sogar nicht mehr so.. ich kann es nicht verschönert ausdrücken.. quälen.” Beim letzten Wort streichelte der Dämon dem Jungen über die Brust, was diesen einen Schauer durch den Körper jagen ließ. Allerdings nicht durch die zärtliche Berührung, sondern an den Erinnerungen von dem Peinigungen seines sogenannten ‘Wächters’. Schnell schlug Ren die Hand von seiner Brust. “Es soll aber niemand verletzt werden, nur weil ich auf einen Schutzengel gestoßen bin der sich Satanist entpuppt!” schrie Ren seinen Gegenüber an. Als Yori ihn damals vor Rocki und dessen Bande gerettet hatte, sah er in ihm wirklich so etwas wie einen Schutzengel. Ein Freund der zu einem steht, oder ein großer Bruder der ihn beschützt. Doch diese Illusion hielt ja nicht lange an. Enttäuscht sah Ren zu Boden als er so in seinen Gedanken hing. Dadurch fühlte sich Yori merklich ausgeschlossen. Er merkte wie Ren ihn völlig vergaß, was ihn nicht gerade glücklich stimmte. Er schnipste dem Jungen an die Schläfe um die Aufmerksamkeit von diesem wieder zu bekommen. “Au! Was sollte denn das nun wieder?” murrte der Junge und hielt sich die schmerzende Stelle. “Wenn du mich einfach so missachtest..” meinte der Dämon ungerührt. “Nun komm schon, so schlimm war das doch gar nicht.” “Doch war es.” protestierte Ren leicht beleidigt. “Du bist schon seltsam.” meinte Yori und setzte sich neben Ren auf das Bett. “Wie meinst du das?” wollte dieser wissen. “Nun ja, in einem Moment zitterst du geradezu vor Angst vor mir, im anderen bist du wieder lockerer. “ /Du bist auch nicht besser./ dachte sich Ren, musste trotz alledem lächeln. Das trug nicht gerade zur Besserung von der Laune des Dämon dazu. Aber er wusste was dazu helfen würde. Schnell hatte er Ren rücklings aufs Bett gelegt gehabt. Ren ahnte Schlimmes und winkelte automatisch die Beine zusammen. /Er wird doch nicht.. NEIN!/ Alles in Ren war auf Flucht eingestellt, doch nur die Blicke des Dämons reichten aus dies zu verhindern. “Lass mich mal deine schöne Stimme hören.” flüsterte Yori beschwörerisch. Ren wurde es Angst und Bange bei dieser Stimme. Verängstigt sah er Yori an. “Bitte nicht..” wisperte der Jungen leise. Doch der Dämon reagierte in keiner Weise darauf. Alles andere hätte den Jungen auch gewundert. Yori riss mit einem Ruck Ren die Bluse vom Leib. Noch ehe dieser was darauf sagen konnte, war die Hose dieser auf den Boden gefolgt. /Jetzt wird es ernst!/ ging es Ren durch den Kopf. Seine sämtlichen Muskeln waren angespannt und mit großen Augen behielt er den Dämon vor sich im Auge, beobachtete jede kleine Bewegung von diesem. Yori strich fast schon prüfend mit einem Finger über die nackte Brust des Jungen. “Deine Haut ist ganz weich. Es wird Spaß machen sie zu zerstören.” Ren war als würde er einen großen Stein im Halse stecken haben. Der Schattenwächter senkte sein Haupt hinunter und hauchte einen Kuss auf den Körper des Jungen, was diesem scharf die Luft einziehen ließ. “Y.. Yori..”, sprach Ren mit zitternder Stimme. Kurz sah der Dämon auf, kümmerte sich darum aber nicht weiter und verteilte weitere sanfte Küsse auf dem Körper des Jungen. Rens Atem wurde langsam immer unregelmäßiger und ging allmählich in ein bebendes Keuchen über. /Was ist das? Wieso zittere ich nur so? So kalt ist es doch hier gar nicht. Mein Körper... fühlt sich sogar ganz heiß an. Werde ich jetzt etwa krank? Das muss es sein, es gibt keine andere Erklärung./ “Gefällt dir es etwa?” Yoris Stimme riss Ren aus seinen Gedanken. Er hatte wie von alleine seine Hand an den Nacken seines Wächter gelegt gehabt, der ihn nun abwartend ansah. Augenblicklich lief Ren knallrot an. “Äh.. Also.. äh.. “ stammelte er. Noch immer verwirrt blinzelte der Dämon seinen Master an. /Was denn nun?/ “Wird das heute noch was oder dauert das nun länger?” ,fragte Yori ungeduldig. Ren schluckte schwer. “Ich... will das nicht.” winselte er schließlich. “Ich hab dir doch schon gesagt wie das mit den Schattenwächtern läuft.” entgegnete der Schwarzhaarige. “Wenn du mich nicht töten lässt, oder andere zu mindestens in größeren Schaden zufügen, lass ich es eben an dir aus. Nur das ich dich nicht töte, sondern nur ein bisschen quäle. Außerdem heilen deine Wunden auch gleich wieder.” “Und wenn ich dich töten ließe? Würdest du mich dann in Ruhe lassen?” Bei diesen Worten wurde das Herz von Ren schwer, aber er wusste nicht ob er diese Tortur noch einmal über sich ergehen lassen könnte ohne wahnsinnig zu werden. Verdutzt sah der Dämon seinen jungen Master an. Dann schlich ein bösartiges Grinsen auf sein Gesicht. “Erzähl mir wen.” verlangte er. ~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+~~~~~+ Ich weiß, hier hätte jeder jetzt gerne was anderes gesehen XD Vielleicht ja beim nächsten Kapitel ^^ Jedenfalls danke fürs Lesen, hoffe euch gefällt es Bye Kapitel 7: Grausames Spiel -------------------------- Erst einmal Sorry das dieses Kapitel so lange gedauert hat. Durch den Stress in der Schule kam ich einfach nicht zum schreiben -.- oder ich war zu müde dazu. Jedenfalls würde ich mich natürlich wieder über Kommis freuen und auch vielleicht die ein oder andere Anregung hören. danke euer Hitori-chan Es ist Nacht, sternenklarer Himmel zeigt sich heute am Firmament. Rocky torkelt nach Hause, grölt dabei einen Song unverständlich in die ansonst stille Nacht. Er ist zu sehr in seinem Rausch gefangen um zu merken, dass ihm zwei Gestalten folgen. Blaue Augen strahlen Zweifel und Trauer aus, Violette dagegen Gier. Die Gier nach den Schmerzen des Opfers und dessen anschließendem Tode. Rocky stolperte gerade über seine eigenen Füße und knallt die Länge nach hin. Er lacht über seine eigenen Ungeschicklichkeit, schafft es gerade mal so sich aufzusetzen und gegen einen Laternenmast zu lehnen. /Ich hatte schon bessere Opfer./ dachte sich Yori etwas enttäuscht. Aber er war zufrieden endlich überhaut töten zu dürfen. Bei seinem Master könnte das nächste Mal etwas dauern, weshalb er diesen Moment vollkommen auskosten sollte. Gerade wollte sich Yori auf sein Opfer zu bewegen, da hielt ihn Ren am Arm fest. “Ich kann da nicht zusehen.” winselte er leise um nicht die Aufmerksamkeit seines Klassenkameraden auf sich zu lenken. Dieser blickte beleidigt zu seinem Master hinab. “Soll das etwa heißen ich darf ihn nun doch nicht töten?” verlangte der Dämon zu wissen. “Muss ich denn unbedingt dabei sein?” fragte Ren vorsichtig, um den Größeren nicht zu verärgern. “Ich kann mich doch nicht so weit von dir entfernen, also musst du da bleiben.” kam es als Antwort. “A-Aber..” fing Ren an zu stottern, blieb aber still als ihm Yori einen Finger auf die Lippen legte. Dabei ging der Dämon auf die Knie und sah seinem Master direkt in die Augen. “Bitte Liebling.. Ich bin dann auch ganz lieb zu dir.” raunte der Dämon dem Jungen zu. Bei dem Kosewort legte sich ein leichter Rotschimmer auf Rens Wangen und als Yori dann auch noch seinen Kopf etwas zur Seite neigte und ihm einen kleinen Kuss gab, war es völlig um ihn geschehen. Nun konnte Yori sein Spiel beginnen. Schwer stöhnte Rocky vor Schmerzen auf, als er gegen die Wand prallte und zu Boden sackte. “Was zum..” ächzte er hervor, doch viel ihm das Sprechen schwer. Durch dem Aufprall ist eine seiner Rippen gebrochen und stach ihm geradezu in die Lunge beim Einatmen. “Wärst du netter zu meinem Master gewesen, würdest du jetzt nicht da liegen.” ertönte Yoris Stimme durch dem Schleier der Dunkelheit. Dann schritt er ins Licht der Straßenlaterne. Während dessen stand Ren alleine in der Dunkelheit und beobachtete mit Angst und Faszination das Geschehen vor sich im Licht der Laterne. Er wusste nicht warum, denn obwohl er wusste, dass Rocky diese Nacht nicht überleben würde, freute er sich richtig auf das Spektakel. Seine Hände, nein, sein ganzer Körper zitterte vor Neugier und freudiger Erwartung. Gerade hatte Yori seinen Klassenkameraden am Handgelenk gepackt und zog mit seinen scharfen Krallen diesem die Haut von den Händen. Doch noch nicht einmal das klägliche Winseln und Jammern seines Klassenkameraden, noch die entstellten Hände von ihm konnten Ren dazu bewegen seinen Dämon zurück zu rufen. /Ein Alptraum! Das kann nur ein schlechter Traum sein!/ schrie es in Rockys Kopf. Zuerst hatte er gar nicht begriffen, wie ihm geschah, das ihn jemand hoch gehoben hatte. Doch als er gegen die Wand geschleudert wurde, war er fast augenblicklich wieder nüchtern. Noch etwas benommen vom Aufschlag versuchte er sich aufzurappeln. Ihm war schwindelig, er hatte furchtbare Kopfschmerzen und etwas beängstigend Warmes floss an ihm herab. Doch hatte er keine Zeit sich darum zu kümmern, da sein Peiniger ihn gerade am Handgelenk packte und vom Boden hoch hob. Im nächsten Moment schien es, als würde seine Hand brennen. Mit leicht verschwommen Blick sah Rocky zu seiner schmerzenden Hand. Er konnte gar nicht glauben, dass dies Wirklichkeit war, als er die Hautfetzen an seiner entstellten Hand erblickte. Geradezu meisterhaft schälte der Psychopath, so beschloss Rocky seinen Peiniger zu nenne, mit den Fingernägeln seine Hand wie bei einen überreifen Pfirsich. Als die erste Hand fertig war, kam die andere dran. Zwar strampelte Rocky wie ein Verrückter, doch dauerte es nicht lange, da war auch die Zweite fertig. Rockys Pein erlöste Yori immer mehr von seiner Gier und spornte ihn gleichzeitig an. Genau das was er nach so langer Zeit im verzaubertem Schmuckstück gebraucht hatte. Ren hatte damit gerechnet ohnmächtig zu werden, oder Yori doch noch zurück zu rufen. Doch aus irgendeinem Grund wuchs seine Begeisterung für das Geschehen von Minute zu Minute. Auch nährte er sich ganz langsam seinem Wächter und trat auch selbst in den Schein der Laterne. Yori war gerade mit der zweiten Hand fertig, als Ren genau neben diesem stand. Lächelnd sah der Dämon seinen Master an und ließ sein Opfer unsanft auf den Boden fallen. Dort wand sich dieser winselnd vor Schmerzen, die Finger verkrümmt während von ihnen das Blut auf das kalte Pflaster tropfte. Dies verschüchterte Ren nun doch ein wenig und er klammerte sich an seinen der Kleidung seines Wächters fest. Dieser streichelte ihm sacht über den Kopf und lächelte ihn nun sanftmütig an. Schließlich hatte er sich nun schon ein wenig an Rocky austoben dürfen. “Tötest du ihn jetzt?” kam es leise von Ren. “Soll ich?” stellte Yori die Gegenfrage. “Nur wenn du es willst, tu ich es auch.” Auf einmal richtete sich Rocky auf, als er die Stimme von Ren vernahm. “Was machst du denn hier? Hast du etwa diesen Psycho auf mich gehetzt?” ächzte er schmerzhaft hervor. Obwohl Ren wusste, dass Rocky ihm nicht gefährlich werden konnte, wich er einen Schritt zurück. “Sei still du Gewurm! Ich kann mich nicht erinnern dir das Sprechen erlaubt zu haben, schon gar nicht zu meinem Master.” fauchte Yori und trat seinem Opfer in die Rippen. Schwer keuchend zuckte Rocky zusammen und versuchte mit den Armen seine Seite zu schützen. Yori ging während dessen in die Knie um seinen Master so auf Augenhöhe zu sein. “Gib mir den Befehl..” flüsterte er leise und wie in Trance kamen die nächsten Worte dann von Rens Mund. “Töte ihn...” Es war die Mutter von Rocky die ihren Sohn am nächsten Morgen von einer Laterne baumelnd fand. Jedenfalls was von diesem noch übrig war. Die Polizei hatte noch nie so etwas derartiges in der Gegend erlebt. Der Körper aufgeschlitzt, an den eigenen Gedärmen an der Lampe aufgehängt. Unten hatte sich ein kleiner See aus Blut gebildet. Das Gesicht des Jungen war fast bis zur Unerkenntlichkeit zerschnitten, die blutigen Hände wirkten wie rote, surreale Handschuhe. Es dauerte fast den ganzen Tag um alles wieder zu beseitigen und die Straße wieder frei zu geben. Ren bekam davon nichts mit, er lag noch bis spät Nachmittag im Bett. Gestern war er erst lange nach Mitternacht wieder in der Wohnung seiner Eltern und fand erst gegen Sonnenaufgang endlich Schlaf. Gegen halb drei stupste ihn etwas immer wieder gegen die Seite und zog ihn somit aus dem Reich der Träume heraus. Verschlafen öffnete er die Augen und hatte genau vor seiner Nase das Gesicht seines Wächters mit den strahlend violetten Augen. Der Schreck ließ Ren augenblicklich hellwach werden. “Guten Morgen.” begrüßte der Dämon ungerührt davon. Ren sagte nichts darauf und sah aus Gewohnheit zu seiner Uhr, um gleich einen zweiten Schock zu erleiden. “SO SPÄT SCHON?!” Seufzend ließ er sich zurück fallen. “Nun hab ich schon wieder den Unterricht geschwänzt.” jammerte er. “Ist das denn so schlimm?” wollte der andere wissen. “Schließlich sieht es da nicht so aus, als würdet da was wichtiges lernen.” “Doch natürlich lernt man da wichtige Dinge. Zum Beispiel... Zum Beispiel..” Ren wollte was sagen, doch es viel ihm nicht wirklich was ein. Im Unterricht machten sie meist das gleiche oder gar nichts. “Ich hab also doch Recht.” holte Yori den anderen aus seinen Gedanken. Da musste Ren seinem Dämonen Recht geben und ließ sich nur seufzend zurück ins Kissen fallen. Sein Dämon schmiegte sich an ihn heran und kuschelte sogar mit ihm. Zuerst war Ren erstaunt davon, dass Yori so lieb war, doch dann fiel ihm ein warum. Er hoffte nur dass Yori möglichst lange so blieb. Denn dann müsste er für ihn wieder ein Opfer suchen.. Oder er würde erneut das Opfer sein... Kapitel 8: Ein Problem kommt selten Allein ------------------------------------------ Entschuldigt erst mal dass das mit dem Hochladen so lange dauert. Bei mir haben die Ferien erst angefangen und davor fand sich einfach keine Zeit um weiter zu schreiben. Ich hoffe dass sich das in den nächsten 6 Wochen ein wenig ändert (heißt wenn ich nicht wegfahre ^^) Jedenfalls danke fürs Lesen und ich bitte doch um ehrliche Kommis ^^ euer Hitori-chan Doch darüber konnte er sich später noch Gedanken machen. Nun wollte er endlich raus aus dem Bett, es war einfach nicht seine Art so lange liegen zu bleiben wenn es nicht sein musste. Obwohl er auch schon mal mit Fieber raus ging, weil sein Vater mal wieder besoffen nach Hause kam. Der Dämon auf ihm ließ ihn nur wiederwillig gehen, doch zu mindestens konnte Ren es schaffen alleine ins Bad zu kommen, sich zu waschen und anschließend umzuziehen. Dann ging er in die Küche und bereitete sich eine Kleinigkeit zu, viel Auswahl gab es gerade nicht. Dabei nutzte er die Zeit um sich eine To-Do-Liste anzufertigen. Erst da tauchte sein Wächter wieder auf, der solange in seinem Bett gelegen war. “Was machst du denn da? Was schreibst du auf?” fragte Yori neugierig und guckte auf das kleine Stück weiße Papier. Die Liste hatte schon jetzt eine beachtliche Größe angenommen. “Ich schreib mir auf was ich noch alles erledigen muss. So vergesse ich nichts so leicht.” erklärte der Blonde und beendigte seine Liste. Darauf stand unter anderem: -Bücher in der Bücherei abgeben -Einkaufen -Wäsche waschen -Aufräumen -Schulkleidung reparieren -Schulsachen ordnen -Auf Schule vorbereiten “Komm, ich will gleich anfangen. Schließlich hab ich den halben Tag schon verschlafen.” drängte Ren seinen Dämon und zog seine Schuhe an. “Wieso müssen sich Menschen immer so hetzen. Das hab ich bis heute nicht verstanden.” kam es von dem Schwarzhaarigen der sich darauf lieber in seiner kleinen Kugel verbarg. Das war dem Jungen auch recht, schnappte sich die Liste und verließ dann die Wohnung. Das mit den Büchern war schnell erledigt und der Einkauf folgte auf dem Heimweg. Seine Schuluniform würde er selber flicken, das fiel ihm recht leicht. Schließlich war es ja auch seine Aufgabe sich ein wenig um den Haushalt zu kümmern, da seine Mutter fast nie da war und von seinem Vater fing man lieber gar nicht mal an. Es war schon sehr hilfreich wenn dieser nicht mal wieder all zu viel Unordnung machte. Nachdem er dann wieder Zuhause war und den Einkauf verstaut hatte, schmiss er die Wäsche in die Waschmaschine und räumte als nächstes die Wohnung auf so gut es ging. Dank seines starken Dämons konnte er sogar die Möbel ein wenig verrücken, damit man mehr Platz hatte. “Sehr schön, dann mach ich mich mal an die Schuluniform.” Ren hatte auch schon im nächsten Moment Nadel und Faden in der Hand, saß im Wohnzimmer und machte die Jacke wieder ganz. Wodurch diese kaputt geworden ist, daran dachte er lieber mal nicht. Der Grund dafür hatte neben ihm Platz genommen und sah neugierig seinem Master beim Arbeiten zu. “Ren... Ich glaube ich sollte dir da noch was sagen bezüglich von Schattenwächtern.” fing Yori an, als Ren fast mit seiner Näharbeit fertig war. “Und das wäre?” fragte Ren noch gut gelaunt, ihm machte solche Arbeiten Spaß, auch die Hausarbeit machte ihm nichts aus. Jedenfalls wenn sein Vater ihm nicht dazwischen funkte und ihn anbrüllte das ihm mal wieder was nicht passte. “Nun ja, es ist nicht nur der Durst nach Schmerzen, Unterdrückung oder Erniedrigung die von solchen Wächtern befriedigt werden muss. Zum anderen haben Schattenwächter, oder Dämonen wie du es wohl eher bezeichnest, auch das Bedürfnis von sexueller Leidenschaft in sich.” erklärte der Große unverblümt. Ren, starr lächelnd zu Yori guckend, veränderte seine Gesichtsfarbe von ohne mit dem kleinsten Muskel zu zucken Elfenbeinweiß auf Purpurrot. “WAS?! Was soll das denn heißen??” fragte Ren entsetzt und rutschte sogleich von Yori weg, wenn auch nicht sehr weit, das Sofa war schließlich nicht endlos lang. “So wie ich es sagte.” entgegnete der Große ruhig. “Dämonen sind auf sexuelle Gelüste angewiesen. Dabei ist es verschieden wer dabei die Erregung verspüren soll. Manchmal einfach nur der Wächter, manchmal aber dessen Master. So was kann sich auch mit der Zeit ändern.” erklärte er dann weiter. Doch Ren nahm diese Infos nur halb auf, denn er ahnte Grauenvolles. “Aber ich dachte.. es reicht .. Du hast doch gesagt du musst nur diese kranken Spielchen spielen um ruhig zu sein!” kam es dann über Rens Lippen. “So was reicht aber nicht. Wie Menschen Nahrung und Wasser brauchen so ist das bei uns Schattenwächter eben so. Bei uns wäre es das Wasser.” kam es von Yori zurück. Das war dann doch zu viel auf einmal, weswegen Ren seine Arbeit auf Seiten legte und versuchte sich erst mal zu sammeln. “Das heißt diesmal hab ich keine Wahl und...” Er schluckte schwer und atmete noch mal tief durch. “.. und muss diesmal selbst den Kopf hinhalten.” beendete er dann seinen Satz. “Das ist korrekt.” wurde ihm auch gleich bestätigt. “Wenn es dich tröstest, ich gehöre zu den Dämonen die sich von den sexuellen Gefühlen ihres Masters ernähren. Also wirst du dabei keine Schmerzen verspüren müssen wenn du es so weit nicht treiben willst.” “Wie meinst du das?” Das verstand Ren nun nicht, für ihn war es nicht einleuchtend was Yori meinte. “Na ich dring nicht in dich ein wenn du das nicht willst.” erklärte der Schwarzhaarige und strich sich durch seine zerzausten Haare. Gerade als Ren wieder etwas sagen wollte, öffnete sich die Wohnungstüre und sein Vater trat herein. Ausnahmsweise war er guter Laune und rief nach seiner Frau. “Mama ist nicht da!” rief Ren seinem Vater zu, der sogleich ins Wohnzimmer kam. Das ein Dämon sich in seiner Wohnung befand wusste er ja nicht, schließlich konnte nur Ren oder das auserwählte Opfer Yori sehen. “Ich hab einen neuen Job bei einer Lagerhalle als Stapelfahrer!” verkündete der Mann freudig. /Mal wieder was Neues./ ging es Ren sogleich durch den Kopf, lächelte aber. “Das ist toll.” lobte er seinen Vater auch sogleich. Dieser jedoch war schon in der Küche und holte sich zur Selbstbelohnung ein Bier. /Ein Problem weniger. Hoffentlich bleibt das auch eine Weile so./ hoffte der Junge, beendete dann seine Näharbeit. Zwar würde er gerne noch weiter sich mit Yori über das neue Problem reden, doch nun waren sie ja nicht mehr alleine. Deshalb beschloss er das Ganze auf später zu verschieben. Dabei war er sehr dankbar dass Yori dafür nicht weiterredete, sonst würde er nur wieder knallrot anlaufen. Doch schon jetzt wollte er am liebsten im Erdboden versinken. /Wieso ich? Wieso immer nur ich?/ jetzt wirds doch sicher langsam interessant, oder? Kapitel 9: Der Deal zum Glück? ------------------------------ Das konnte sich Ren auch am nächsten Tag noch fragen. Heute war wieder Schule und er eilte dort hin um zu mindestens heute nicht wieder zu schwänzen, auch wenn sein Wächter anderer Meinung war. In der Klasse angekommen wirkte eine seltsame Stimmung, niemand warf mit Papierfliegern oder rauchte beziehungsweise trank eine Flasche Bier. Das war zwar ein wenig beunruhigend für Ren, doch wusste er ja weswegen das war. Rocky war der inoffizielle Anführer der Klasse, der Coole, der wo sich immer und immer wieder gegen die Lehrer auflehnte. Doch nun war er tot, grausam entstellt und zur Schau gestellt gewesen. Der Klassenlehrer redete mit der Klassen darüber, versuchte es jedenfalls, doch alle waren in ihren eigenen Gedanken mehr oder weniger versunken. Dann wurde an der ganzen Schule eine Schweigeminuten gehalten, was in Ren die ganzen Erinnerungen dieser blutigen Nacht hervorrief. Somit war er nun doch mit dem schlechten Gewissen geplagt, konnte aber schlecht mit jemanden darüber reden oder jetzt zu einer Beichte anstimmen. Was sollte er schon sagen, etwa dass er seinen sadistischen Wächter auf Rocky losließ weil er selbst nicht das Opfer spielen wollte? Dann würde ihn höchstens die Klapse erwarten, darauf konnte er verzichten. Schweigend folgte der Unterricht und Ren wurde ausnahmsweise nicht gemoppt oder in sonst einer Weise belästigt. War ja irgendwie klar, der Hautanführer der Klasse war weg der immer damit anfing Ren zu ärgern. Der wo jetzt anfangen würde, würde gleichzeitig versuchen wie Rocky zu sein und dazu war wohl keiner bereit. Heute hatte es Ren eilig heim zu kommen, dort gab es ja zur Zeit nichts zu befürchten, jedenfalls so lange wie sein Vater den Job halten konnte. Dabei war erneut in Ren die Hoffnung aufgekeimt dass sich alles bessern würde, doch war diese nur sehr klein. Schließlich endete es sonst auch immer damit dass sein Vater im betrunkenem Zustand mal zur Arbeit kam und dann irgendwann gefeuert wurde. Was seine Mutter beruflich tat wusste Ren nicht, konnte es sich aber fast denken. Doch würde er dies nie aussprechen oder gar länger darüber nachdenken. Das wäre zu viel für ihn. Endlich kam er daheim an, sah sich um aber niemand war anscheinend daheim. Er eilte in sein Zimmer und machte sich nachdem er seine Sachen weggestellt hatte eine Kleinigkeit zu essen. Er sah beim Kochen ab und an sein Armband an, aber Yori schien sich nicht melden zu wollen. Nun gut, Ren wollte diesen ja auch nicht nerven. /Wie es wohl ist in einer Kugel zu leben? Ob das wie bei der Wunderlampe ist?/ fragte er sich. Er stellte sich einen kleinen rundlichen Raum vor, der in warmen Farben gehalten war mit vielen Kissen die golden Kordel an den Ecken trugen. Und eine Lampe in der Mitte des Zimmers, die von der Decke hing und Licht spendete. Wie in 1001 Nacht, genau so stellte sich Ren das irgendwie vor. Als er noch klein war, hatte er sich oft mal vorgestellte wie es wäre so einen Flaschengeist zu haben der alle Wünsche erfüllt die man hatte. Na ja, nun hatte er so etwas ähnliches, doch nach Kindermärchen war das nicht mehr was er hatte. Einen sadistischen, nun auch sexsüchtigen Dämon den nur er sehen konnte und mit ihm sprach, während andere um ihn herum standen. Ren musste ziemlich aufpassen dass er nicht mit Yori redete während ihn jemand hören konnte, man würde ihn für verrückt erklären. Er schob diese Gedanken beiseite, kümmerte sich um sein Essen. Nachdem er fertig gegessen hatte und alles wieder sauber gemacht hatte, kümmerte sich der Blonde als nächstes ums Lernen. Auch wenn sie heute nichts getan hatten außer getrauert, wollte er doch etwas für die Schule tun. An den Tod von Rocky zu denken würde er sicher nicht verkraften, da war er sich sicher. Es war einfach leichter es zu verdrängen. Doch dafür musste dies auch klappen, denn kaum hatte Ren auch nur den kleinsten Gedanken daran verwendet, konnte er sich auf nichts mehr konzentrieren. Seufzend lehnte er sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und starrte an die Decke. Wie konnte es nur so weit gekommen sein, denn genau genommen hatte Ren ja eigentlich Yori wie einen Auftragskiller auf Rocky gehetzt, im vollsten Bewusstsein was er dabei anrichtete. Er schloss die Augen und eine einzelne Träne rollte über seinen Schläfen und fiel herab auf einen Fingernagel. Yori war wieder da und sah sich die Träne scheinbar fasziniert an. “Nun heulst du schon deinem Gegner hinterher.” sprach er herablassend und schüttelte die Träne von sich, als wäre sie Dreck. “Sei doch froh dass er weg ist, nun ärgert ich doch keiner mehr in der Schule.” kommentierte er weiter. Dann grinste er hinterhältig. “Allerdings hätte ich dann mehr Spielzeuge.” fügte er hinzu. “Ich will so etwas nicht hören!” fuhr Ren Yori an. “So etwas sagt man nicht. Das gehört sich einfach nicht. Ich bereu es schon das ich das mit Rocky zugelassen hab, aber noch einmal werde ich das nicht!” “Oho, der Moralapostel spricht..” höhnte Yori sarkastisch. “Das hat sich da noch ganz anders angehört als ich von dir den Befehl bekommen habe ihn zu töten.” entgegnete er. “Aber nicht so..” kam es von Ren, dem nun ungehindert die Tränen über die Wangen liefen bei den Erinnerungen an diese verhängnisvolle Nacht. Schwere Schluchzer ließen seinen Körper erbeben, während er auf dem Stuhl in sich zusammensank. Der Dämon knurrte nur kurz auf und wand den Blick ab von seinem Master. Dann streckte er die Hand nach diesem aus und tätschelte ihn, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, über das goldblonde Haar. “Nun beruhig dich doch mal. Ist ja nicht mit anzusehen wie du dich aufführst.” murrte der Wächter scheinbar verärgert. Ren sah auf und starrte zu seinem Wächter, fiel diesen dann wortwörtlich in den Schoß und heulte ich an dessen starken Brust aus. Nun kam alles hoch, die Bilder von Rockys totem Leichnam an der Leuchte, die Hänseleien von der Schule über die Jahre hinweg, der Zustand seiner Familie, die Alkohol und Drogensucht seiner Eltern, all das was Ren all die Jahre runter geschluckt hatte kam nun auf einmal zum Vorschein. Yori sah seinen heulenden Master an, legte ihm die Arme um und wartete einfach ab. Er war nicht besonders gut in solchen Dingen wie Trost spenden, aber diese kleine Geste reichte dem Jungen schon. Einfach zu wissen dass da nun jemand war wo er sich einfach einmal hemmungslos ausweinen konnte war schon eine riesige Erleichterung für ihn. Es tat einfach gut wenn man sich nicht mehr so alleine fühlte, auch wenn der Einzige der zu ihm stand ein sadistischer, wohl auch noch sexistischer Dämon war. Das war Ren nun auch egal, Hauptsache dieser würde ihn nicht auch noch im Stich lassen, so wie seine Eltern und Freunde aus Kleinkindertagen, die nun so gut wie alle in der ehemaligen Clique von Rocky gewesen waren. “Dauert es noch lange?” fragte der Dämon murrig in Rens Gedanken hinein, woraufhin der Junge zu dem Dämon aufsah. Er schniefe noch einmal, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, nickte kurz und stand auf. “Entschuldige, wollte dich nicht belästigen.” murmelte der Blonde Junge. “Du nimmst dir das alles zu sehr zu Herzen Master. Vergiss nicht, du besitzt nun eine Waffe die stark genug ist ganze Kriegsherrschaften auszulöschen. Also zeig ein wenig Haltung!”, verlangte der Todesengel. “Ich weiß nicht ob ich das schon mal erwähnt habe, aber ich sagst trotzdem: zeigst du mir gegenüber solch eine Schwäche, nur wegen einem toten Feind, dann verlierst du an mir den Verstand. Gewiss war es nie deine bewusste Absicht gewesen, ihm mal etwas anzutun. Jedoch in deinem Unterbewusstsein schrie es nach Rache. Ich töte nicht ohne deine Erlaubnis, ich bin nur derjenige der deinen innersten Schreien gehorcht und ihnen hilft, dass auch du sie endlich erhörst.” Ren hörte seinem Dämon zu, schaffte es nicht zu wiedersprechen egal wie sehr er dies auch wollte. /Ich wollte schon immer das Rocky starb? Auf solch eine Art und Weise?/ fragte er sich selbst, konnte nicht fassen dass das wahr sein sollte. Doch wieso sollte ihn sein Dämon anlügen, dieser hatte doch gar keinen Grund dazu. Dennoch konnte es der blonde Junge nicht fassen, musste sich wieder erst mal setzen und fand unbewusst wieder auf dem Schoß des Schwarzhaarigen Platz, der das mit verwirrten Blick begutachtete. Der arme Dämon war mit solch einem Herren einfach absolut überfordert, denn dieser war völlig anders als seine früheren Besitzer. Obwohl er diesen Begriff eigentlich nicht sehr gerne verwendete, für ihn waren diese Menschen eher sein Eigentum, ließ sie sich jedoch als Besitzer ansehen. Allerdings waren seien Eigentümer immer, wenn schon nicht körperlich, so auf jedenfalls alles physisch sehr stark und hart im nehmen. Stolze Krieger, gerissene Feldherren, rücksichtslose Herrscher, ja so waren sie alle gewesen und ganz nebenbei waren nicht alle von ihren Männer gewesen. Aber Ren war weder richtig stark, gerissen, rücksichtslos oder, wie der Dämon das so einschätzte, stolz im Sinne eines Kriegers. Für ihn war das hier ein übersensibles Kind, das eher zu einem weißgeflügelten Wächter gehörte, die Yori so verabscheute. Aber da wäre ihm gerade das Auftauchen eines dieser engelhaften Gestalten ziemlich lieb, vielleicht würde dieser ja dann mit ihm den Platz tauschen können. Gewiss, schlecht sah sein junger Meister ja nicht aus, das gab Yori auch sehr gerne zu. Allerdings konnte er einfach nicht verstehen warum dieser so einen Aufstand machte wegen dem toten Klassenkameraden oder auch wegen dessen Eltern. Ein Wink würde genügen, den Ren dem Dämon geben müsste und er wäre diese Nichtsnutze los. /Aber nein, er will ja den braven Engel spielen. Würde mich nicht wundern, wenn er nach seinem Tod auch zu solch einem schwächlichem Wesen werden würde. Das passt zu diesen nichtsnutzigen Abschaum von Wächtern! Unfähig zu kämpfen und gutmütig zu dein eigenen Feinden! Wie lächerlich solch ein Verhalten doch ist./ dachte sich der Dämon abschätzig. Er war nun mal ein richtiger Krieger und das durch und durch. Da war einfach kein Platz in seinem Denken für so etwas wie Mitgefühl, wie es sein jetziger Master gegenüber den eigenen Eltern empfand. /Obwohl sie so herabwürdigend zu ihm sind, ist er immer noch so anständig und hält zu ihnen. Ich bin schon mehr als erstaunt wie ich es geschafft habe ihn dazu zu kriegen mich zu mindestens diesen Wurm von Kameraden von ihm zu erledigen. Hoffentlich lässt er mich nun nicht erst vor Langeweile tausend Tode sterben, ehe ich mal wieder ran darf. Allerdings... vielleicht kann ich ja auch mal an ihn ran? Schlecht sieht er ja nicht aus, da kann man sich nicht beklagen./ ging es dem Dämon weiterhin durch den Kopf, während er seinen Master mal etwas genauer musterte. Da er Ren nicht genau ansehen konnte, weil dieser ja noch immer auf seinem Schoß saß, legte er ihm einen Hand auf den Bauch, strich sie einmal hoch zu dessen Brust, tastete sie ab und streichelte wieder tastend nach unten. Ren sah dass als eine Art von Versuch an, wo sein Dämon ihm irgendwie Trost spenden wollte und ihn aufzumuntern versuchte, was ja völlig falsch aufgefasst war. Doch für Ren sah es nun mal danach aus, weswegen er nun Yori liebevoll umarmte und an sich schmiegte, was dem armen Dämon psychisch den Rest gab. Nun resignierte er einfach nur, ließ sich sogar von seinem jungen Master umarmen und wehrte sich dagegen nicht einmal, hätte wohl sowieso keinen Zweck. Umbringen konnte er ihn ja dafür nicht und so schlimm war es auch nicht, wenn man es genau nahm. Somit seufzte Yori nur leise, schloss die Augen und legte sogar seine Arme locker um Rens Taille. “Könnten wir wieder auf unser Thema kommen?”, fragte der Dämon nur nach einigen Minuten, was Ren wieder aus seiner tranceähnlichen Verfassung brachte. “Ähm... Was für ein Thema meinst du?”, fragte Ren nun seinerseits, tat auf unwissend. Natürlich wusste der blonde Schönling was sein Dämon meinte, das Thema hatten sie ja jetzt erst gerade gehabt. “Ich rede vom Sex.” sprach Yori Rens Gedanken frei heraus aus und sah dabei seinen Master durchdringend an. “Ich hab euch doch gesagt ich will mit euch meinen Spaß haben, oder aber wir suchen das nächste Opfer für mich aus, fall euch das lieber ist.” redete er sehr förmlich weiter, was seinen Missmut zu verstehen gab. Schließlich versuchte sich hier sein Master gerade eindeutig sich aus der Affäre zu ziehen und tat dafür nun auf unwissend. Doch das kaufte der Dämon ihm nicht ab, was Ren dann auch kapierte und leise seufzte. “Hör zu.. Ich... Hab das noch nie gemacht. Außerdem bin ich doch ein Junge, geht das eigentlich?” fragte er nun unsicher, verstand, dass er nicht drum rum kommen würde. “Natürlich geht das, sogar ganz prima.” antwortete Yori ein wenig schroff, denn er fand dieses ganze Getue von seinem Master einfach lächerlich. /Wieso stellt er sich nur so an? Jungfrau ist er auch noch! Früher waren so manche in seinem Alter schon verheiratet und haben über ganze Ländereien geherrscht, wenn ihre Familie über genug Macht verfügt haben./ Ren sah verschüchtert zu Boden, traute sich nicht den Älteren anzusehen, auch weil er etwas rot um die Nase geworden war. “Bitte... Gib mir noch ein bisschen Zeit.”, bat er dann nur kleinlaut und der Dämon willigte sogar ein. Schließlich war das schon so etwas wie ein Zugeständnis und so lange könnte Yori sich noch gedulden, wenn Ren es nicht übertreiben würde mit dem Hinschieben. In dem Moment hörten sie eine Tür aufgehen, die Wohnungstüre, jemand von Rens Eltern kam wohl gerade heim. Da diese Person nicht anscheinend darauf bemüht war nicht viel Krach zu machen, tippte Ren auf seine Mutter, ging aber nicht hin um sie zu begrüßen. Das letzte Mal wo er dies getan hatte war schon lange er, er traute sich einfach nicht sie anzusehen. Nicht weil er sich für sie schämte, er schämte sich eher vor ihr, dass er ihr nicht helfen konnte, dass er ein Menschenleben auf dem Gewissen hatte, dass er einfach nur ein Klotz an ihrem und dem Bein seines Vaters war. Jedenfalls fühlte er sich so, als wäre er nicht wirklich eine Hilfe für sie, gab sich auch manchmal die Schuld an der Situation seiner Eltern. Selbst Yori war nun verstummt, obwohl man ihn ja nicht hören konnte. Jedoch war er neugierig geworden und wollte keine Kleinigkeit sich entgehen lassen. Jedes noch so kleine Geräusch wollte er genaustens mitkriegen, auch wenn es noch so unwichtig erschien. Auch beobachtete er dabei seinen jungen Master, der immer noch auf seinem Schoß hockte, beobachtete jede Muskelspannung und jeden flach gehaltenen Atemzug. /Als würde er sich verstecken wollen! Wie erbärmlich diese Familie doch ist! Sie kann noch nicht einmal mehr den Schein nach außen hin wahren, sie wäre heil und vollkommen./ ging es Yori durch den Kopf, während er anständigerweise still hielt. /Wieso muss gerade ich, ein Schattenwächter, hier hin geraten? Soll sich doch so ein dämlicher Lichtwächter mit diesen erbärmlichen Feiglingen herumschlagen! Ich bin für den Kampf geschaffen, nicht als Seelenheiler!/ Ja, es ärgerte ihn wirklich, dass er praktisch dazu nun berufen war seinem Master erst einmal den Begriff Selbstbewusstsein nahe zu bringen und auch einzuverleiben. Das war eine völlig neue Herausforderung für ihn, auf die er sich allerdings überhaupt nicht freuen konnte. Er wollte einen Krieger, keinen heulenden Feigling als Master. Dass nicht jeder in dieser Zeitepoche so war wie diese Familie, hoffte er zu mindestens, wobei ihm Rocky ja ein kleinen Hoffnungsschimmer gegeben hatte für die Menschen der heutigen Zeit. Wohl waren noch nicht alle so verweichlicht wie Ren, wobei jedoch Yori nun schon an diesen gebunden war. Die Schritte gingen von der Tür weg, wurden leiser, entweder ging sie nun zur Küche oder ins Wohnzimmer. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, da kam die Person schnelleren Schrittes wieder zurück, fast schon auf Rens Tür zu, jedoch verschwand sie nach nebenan. Dort lag gleich das Schlafzimmer von Rens Eltern, deren Tür nun ins Schloss fiel und ein leises folgendes Klicken verriet, dass sie zugesperrt wurde. Erst jetzt atmete Ren hörbar tief durch, die Anspannung floss geradezu aus seinem Körper und er sackte leicht auf dem Schoß des Dämons zusammen, jedoch ohne gleich runter zu fallen. Auch in Yori schien wieder Leben zu kommen. “Ihr scheint euch hier nicht gerade sehr herzlich zu empfangen.” stellte er kühl fest. Ren konnte nicht wirklich darauf etwas sagen, nickte nur leicht und legte die Arme um seinen Körper, als würde er sich verstecken wollen. “Sagt mal, mein Meister, würdet ihr euch nicht lieber nettere Eltern wünschen? Das würde eurem Gemüt meines Erachtens auch ziemlich gut tun.” schlug Yori geheimnisvoll vor. Ren sah zu ihm auf, blickte ihn mit großen Augen an, nickte dann wieder. Ein Lächeln bildete sich nun auf den Lippen des Dämons. “Ich könnte da sogar was machen, wenn ihr das wünscht. Zwar nicht viel, aber eine kleine Kostprobe könnte ich euch schon geben.” “Wie meinst du das?” fragte Ren nun, der erst jetzt wieder seine Stimme gefasst zu haben schien. “Das werdet ihr schon noch sehen. Wie wär’s? Ich zeig euch, was geschehen kann wenn ihr endlich meine Macht, eure Macht, annehmen würdet. Dafür schenkt ihr mir dann euren Körper.” Bei diesem Deal strich Yori mit seinen Fingerspitzen sanft schon über Rens Hals, sah ihm eindringlich in die Augen. Der Junge konnte nicht fassen was er da vorgeschlagen bekommen hatte, er sollte seine Eltern von diesem Dämon beeinflussen lassen und dafür auch noch seinen Körper hergeben. Jedoch musste der blonde Junge schon zugeben, dass dieses Angebot unglaublich verlockend war, auch wenn es, wie Yori ihm nun schon gesagt hatte, nicht lange andauern würde seine Eltern mal freundlich und liebevoll zu erleben. Er wog es im Geiste genau ab, wusste ja schon, dass sein Dämon ihn sowieso irgendwann mal nehmen würde. So könnte er sich doch auch gleich ein kleines Stückchen Glück gönnen, wenn er sich diesem schwarzhaarigen Dämon schon hingeben musste. “Okay“, flüsterte er leise, kaum noch hörbar. “Ich bin einverstanden.” Ein Grinsen kam auf die Gesichtszüge des Schattenwächters, der seinem Meister über das weiche blonde Haar strich. “Gute Wahl, mein Meister. Überlasst den Rest einfach getrost mir. Ihr werdet sehr zufrieden sein, dass kann ich euch versichern.” Es tut mir soooooooooooooo unendlich leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich nun endlich dieses Kapitel hochgeladen habe. Dieses Schuljahr schlaucht einfach mit dem ganzen Nachmittagsunterricht und den Schulaufgaben. Jedenfalls entschuldigt bitte vielmals und jetzt schon vielen Dank, für diejenigen die das hier alles gelesen haben. Natürlich sind Kommis wieder gerne gesehen, auch für Anregungen über den Verlauf, der noch nicht 100% fest steht. Euer Hitori-chan Kapitel 10: Doch die falsche Wahl? ---------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Ren schon mit einem mulmigem Gefühl in der Magengegend. Er konnte schon am Abend davor nur schwer Schlaf finden, nun wo er doch eingewilligt hatte mit seinem Dämon zu schlafen. Natürlich nur wenn dieser sein Versprechen einheilt und ihm eine heile, glückliche Familie beschwerte, sei dies auch nur für einen Tag. Das wäre ja auch schon ein Tag mehr, als er sonst je bekommen hätte und sein Gefühl sagte ihm, dass Yori es wohl schon hinbekommen würde wenn er wirklich mit ihm ins Bett wollte. “Musst du heute schon wieder in diese Schule? Dort lernst du doch sowieso nichts was dir von Nutzen sein kann.” murrte Yori wieder rum, als sein ‘Master’ gerade unter der Dusche stand. Er durfte nicht zusehen oder gar ‘mitmachen’ sonder musste mit dem Duschvorhang und der Silhouette seines ‘Masters’ Vorlieb nehmen. “Du meinst wohl was du nicht für Sinnvoll haltest.” entgegnete der Blonde und lächelte darauf sogar ein bisschen. Langsam fand er schon heraus wie der andere so tickte. Auch bei Yori schlich sich ein Lächeln auf die Lippen, als sein junger Herr ihn durchschaut hatte. Ren drehte das Wasser ab, angelte nach einem Handtuch, band es sich um die Hüften und kam dann erst aus der Dusche heraus. “Hör mal, kann ja sein, dass das was uns heutzutage in der Schule gelehrt wird früher unnütz war in der Zeit wo du deine anderen Herren hattest, aber heute ist das eben ein bisschen anders. Das Land ist nicht im Krieg und die Schüler werden auch nicht auf einen bevorstehenden Krieg vorbereitet.” “Genau das find ich ja so schlimm hier in dieser Zeit. Früher wurde immer darauf bedacht auf einen Krieg vorbereitet zu sein. Jetzt ist schon jemand ein ‘Rüpel’, oder wie ihr das so nennt, wenn er ein bisschen anders drauf ist und nicht auf heile Welt spielen will. Dieser Rocky, so hieß er doch, wäre sicher ein guter Krieger gewesen, hätte man ihm auch ein bisschen was vom Kämpfen gelehrt. Dann hätte er auch nicht so das Flehen angefangen, als ich ihn...” “HÖR AUF!” fiel ihm Ren ins Wort und hielt sich die Ohren zu. Er wollte es gar nicht weiter hören, schließlich hatte er es selbst gesehen und gehört was Rocky gemacht hatte als der Dämon auf ihn zukam um ihm den Rest zu geben. “Nun stell dich doch nicht so an. Schließlich war es dein Befehl gewesen ihn zu töten anstatt dass ich dich quäle. Wenn du mir schon solch einen Befehl gibst, darfst du danach nicht dahergekrochen kommen und um Mitleid betteln.” tadelte der Dämon streng. Ren schluchzte leicht, verdrängte aber die Tränen, die ihm schon in den Augen brannten und machte sich dann fertig, ging in sein Zimmer um sich noch anzuziehen. Dabei achtete er nun nicht mehr darauf, ob ihn der andere nackt sehen konnte oder nicht. Schließlich machte sich Ren dann auf, um in die Schule zu kommen. Natürlich war sein bereits ständiger Begleiter Yori mit von der Partie. “Tu mir zu mindestens den Gefallen und verhalten dich so lange ruhig, bis wir wieder daheim sind.” bat der Blonde auf dem Weg den Älteren. Dieser murrte nur irgendetwas unverständlich vor sich hin, nickte aber doch ein bisschen und sah sich wieder ein wenig um in seiner neuen Welt. Bei der Schule angekommen, begab sich Ren sogleich in sein Zimmer, war wieder einer der Ersten im Schulhaus. In der Aula des Gebäudes befand sich in einer Ecke ein kleiner Tisch mit einem Bild von Rocky, umgeben von einigen brennenden und ausgegangenen Kerzen. Auch ein paar Blumen lagen darauf, sahen schon ein bisschen welk aus, da sie nicht in einem Wasserbehälter standen. Schnell hatte Ren sich von diesem Anblick abgewandt und verdrängte dabei auch die schrecklichen Erinnerungen dieser unglücksseligen Nacht. Dies blieb dem Dämon natürlich nicht verborgen, wurde jedoch nur mit einem genervtem Gesichtsausdruck kommentiert. Der Dämon verstand einfach nicht, warum sich sein junger Meister dies so zu Herzen nahm. “Ich weiß nicht was du hast, schließlich hat der Junge dich doch nur geärgert, bedroht und gequält. Eigentlich solltest du froh sein, dass du ihn los hast.”, redete der Dämon dem Jungen nun ins Gewissen. Dieser konnte nun auch nichts dagegen halten, da er an ein paar anderen Schülern gerade im Gang vorbei lief. Die würden ihn ja dann für ganz und gar übergeschnappt halten und ihn zum totalen Außenseiter degradieren. Obwohl, wenn man es genau nahm, dann würde es an seinem jetzigem Status in der Schule nichts ändern, er hatte ja jetzt schon hier keine Freunde oder sonst jemanden mit dem er reden könnte. Auch mit seinem Dämon konnte er sich ja nicht unterhalten, das würde dann nur aussehen, als würde er Selbstgespräche führen. Das war eben eine kleine Nebenwirkung daran, dass sein Wächter für andere nicht sichtbar war, dafür für Ren nun umso hörbarer. Für ihn war es ein wenig so, als würden alle Geräusche um ihn herum abgedämpft werden, während der Dämon mit ihm sprach. “Sag mir doch bitte einen einzigen Grund warum du ihm hinterher trauern solltest. Der Typ war doch nur Abschaum, der sein Vergnügen daran hatte dich zu verletzen.” Zielgerichtet lief Ren nun zu den Toiletten, antwortete derweilen dem Dämon nicht. Erst als die Tür hinter ihnen zu war, und er sicher gestellt hatte, dass niemand sonst bei ihnen war, sprach er zum Dämon. “Du bist doch genauso!” zischte Ren nun leicht wütend. “Du quälst mich doch genauso. Außerdem trauere ich aus Mitleid um ihn. Vielleicht findest du es als Schwäche Mitgefühl gegenüber jemanden zu empfinden, der zu Lebenszeit einen nur gepiesackt hat, aber ich empfinde es nun mal. Das ist doch schließlich ganz normal, ich kann eben nicht anders. Also bitte, lass es gut sein und sprich nicht mehr darüber. Mir reicht es schon, dass ich... i-ich...” Rens Stimme bebte nun zu sehr, als dass er weitersprechen könnte. Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt und suchten sich nun stumm ihren Weg über seinen Wangen, begleiten vom Schütteln des Körpers von Ren, der das Schluchzen in ihm versuchte zu unterdrücken. Yori atmete tief durch die Nase durch und sah den Jüngeren missbilligend an. “So etwas kann man nicht normal nenne, das ist blanke Dummheit.”, tadelte der Dämon ihn. “Jemand der einen so behandelt, nennt man einen Feind! Feinde werden beseitigt, das war schon immer so und man trauert keinem Feind hinterher, wenn man ihn beseitigt hat. Entweder jemand ist für einen, oder gegen einen. Hör nun auf zu Flennen, das ist einfach nur noch erbärmlich. Denk dran, du hast nun einen Schattenwächter auf deiner Seite, so einfach kann dir nichts mehr passieren!” sprach der Dämon streng zu seinem Meister, der immer noch mit den Tränen kämpfte und versuchte das Schluchzen zu unterdrücken. Gerade wollte der Dämon seinen jungen Meister weiter belehren, als ein dumpfer Gong ertönte, der ihn stocken ließ. “Ich muss ins Klassenzimmer.” nuschelte Ren leise, wischte sich die Tränen aus den Augen und ging dann aus die Toilette heraus, machte sich auf den Weg in seine Klasse. Natürlich war da mal wieder niemand pünktlich außer Ren, der als einziger sich überhaupt für die Schule interessierte. Manchmal war es wirklich erstaunlich wie sich Rens Charakter entwickelt hatte, wenn man bedachte aus welchem Umfeld er kam. Doch sein Dämon sah das ganze nicht wirklich als ein positives Zeichen, eher als sein persönlicher Untergang, schließlich war es die Zaghaftigkeit seines jungen Herren, der ihn wohl ab und an zum Fasten verdonnern würde. Dann konnte sich sein blonder ‘Master’ aber was von dem schwarzhaarigen Dämon anhören, der würde so etwas niemals einfach mit sich machen lassen, da konnte Ren Gift darauf nehmen. Schließlich hatte er sich das nach all den Jahren der Kämpfe, der Hinterlist und der Machterrungenschaften für seine Master nicht verdient gehabt. “Wieso gehst du hier überhaupt hin wenn es du sowieso nur unnötiges Zeug lernst und von deinen sogenannten Kameraden gehänselt wirst? Außerdem hast du schon einen Dämon wie mich, willst mich aber nicht einsetzen! Da versteh noch einer diese Menschen!” fluchte Yori vor sich hin, musste sich aber dem Willen seines Masters notgedrungen beugen und folgte ihm auch. Jedoch würde er sich diesen Unterricht nicht antun, weshalb er in seiner Kugel am Armband von Ren verschwand und sich auch nicht mehr bei dem Jungen meldete. Dies war diesem auch ganz recht, so hatte er zu mindestens etwas Ruhe von dem schlecht gelauntem Dämon. Wieder daheim angekommen, schlich sich Ren wie gewohnt in sein Zimmer, ohne all zu viel Krach zu machen. Er wollte ja nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenken, wenn sein vielleicht betrunkener Vater hier lag und seinen Rausch ausschlafen wollte. Es reichte ihm schon dass der Schattenwächter sauer war, da brauchte er nicht auch noch die Wutausbrüche seines Vaters zu ertragen. “Könnten wir nun endlich zu den wichtigen Dingen zurückkehren, wie unserer Abmachung?” fragte eine nun schon bereits bekannte Stimme in Rens Kopf. “Die Abmachung war aber, dass du mir mit meinen Eltern hilfst. Erst dann bekommst du... Na ja, du weißt schon...” nuschelte Ren die letzten Worte vor sich her und konnte dabei nicht verhindern, ein bisschen rot um die Nase herum zu werden. Vor dem Zusammentreffen mit seinem jetzigem Begleiter hatte sich der Blonde nie irgendwelche Gedanken über Sex gemacht gehabt und nun wurde er so gesehen schon zu seinem ersten Mal gezwungen. Der arme Ren konnte da einem doch etwas leid tun, auch wenn es ansonsten hieß, dass sein Dämon noch verhungerte oder weitermaulte, beides wäre nicht gerade schön für den Jungen. “Macht euch da mal keine Sorgen, Master. Ich werde meinen Teil der Abmachung einlösen, so wie ich es am besten finde. Ihr werdet schon noch eure kleine, heile Familie bekommen.” versicherte der Dämon leicht gelangweilt. “Hauptsache ihr haltet auch euren Teil ein.” wurde Ren auch gleich einmal gemahnt, denn Yori konnte es nicht leiden, wenn man versuchte ihn an der Nase herumzuführen. Zwar fragte sich Ren was der andere damit meinte, er würde es so machen wie er es am Besten fand, jedoch traute er sich nicht so recht nachzufragen, um den anderen nicht noch mehr zu reizen. Dieser könnte ja noch auf die Idee kommen, ihn einfach so anzufallen, ohne dass sich der arme Junge auch nur irgendwie darauf vorbereiten konnte. Jedoch, zu Rens Erstaunen, hielt sich sein Schattenwächter unglaublich zurück, dafür dass er davor schon so einige anzügliche Bemerkungen gemacht hatte. Ren hatte auf dem Heimweg große Mühe gehabt den Dämon zu ignorieren, denn dieser konnte mit Komplimenten und Angeboten nur so um sich werfen, dass sämtliches Blut dem Jungen fast in seinen Kopf geschossen wäre. “W- Werde ich.” erwiderte der Blonde kleinlaut und konnte sich immer noch nicht vorstellen, was der andere wohl noch alles mit ihm vorhatte. Sicherlich wollte Ren es noch nicht einmal so genau wissen, denn dann würde er doch noch kneifen und abhauen, beziehungsweise der Versuchung erliegen und die Erlaubnis erteilen, dass sich Yori einen anderen nahm. Dazu wollte es der andere eigentlich nicht mehr kommen lassen, wenn es sich nur irgendwie vermeiden ließ. Schließlich setzte Ren die Geschichte mit Rocky immer noch schwer zu und noch ein Menschenleben wollte er nicht auf seinem Gewissen tragen. “Wann fängt das eigentlich an, mit deinem Teil der Abmachung?” wollte Ren nun in Erfahrung bringen, dann konnte er sich selbst ungefähr ausmalen, wann er mit seinem Teil dran wäre. Ein Grinsen legte sich auf die Gesichtszüge des Dämons, als er die Worte seines jungen, naiven Meisters vernahm und machte es sich auf dessen Bett gemütlich. “Lasst das mal schön meine Sache sein. Findet ihr es nicht auch reizvoller, nicht den genauen Zeitpunkt zu wissen? Macht das Ganze doch etwas spannender.” Den restlichen Nachmittag hatte Ren größtenteils seine Ruhe und während sein Dämon sein Bett ausgiebig besetzte, konnte er in aller Ruhe mal wieder etwas für die Schule machen. Zwar hatte der Unterricht in den letzten Tagen etwas gehapert, doch fühlte sich Ren einfach wohler, wenn er zu mindestens etwas am Tage zustandegebracht hatte. Das einzige war bis heute, dass er den Dämon von sich weg halten konnte, das war aber auch schon alles gewesen. Er fragte sich schon ein bisschen, wo denn seine Eltern steckten und wie es wohl sein würde, wenn der andere wirklich seinen Teil der Abmachung einhielt. Doch konnte er sich das nicht wirklich vorstellen, dafür war ihm das Bild eines üblen, hinterlistigen, lügenden und gewalttätigen Dämons doch zu sehr im Hirn eingebrannt. Zwar hatte er die Märchenbücher in der Bücherei über Dämonen immer sehr spannend gefunden und sich in seiner Fantasie sogar ab und an ausgemalt, wie es sein würde so einen bei sich zu haben oder selbst ein mächtiges und selbstbewusstes Wesen zu sein. Aber wer würde schon ahnen können, dass so etwas einem mal wirklich passierte. Ren jedenfalls nicht und nun hatte er einen waschechten Dämon an der Backe, der auch noch von ihm sexuelle Dienste verlangte. Der Blonde saß seufzend an seinem Tisch und hoffte nur inständig, dass das alles hier kein böses Ende nahm. Allein die Vorstellung, dass es nun so bis an sein Lebensende weiterging war für den armen Ren überhaupt nicht vorstellbar. Mal ganz von der Logik her gesehen, konnte Ren ja nicht auch noch im hohen Alter, würde er dann bei all den Strapazen so alt werden, die Schmerzen und die Demütigungen auf sich nehmen. Irgendwann wäre Ren schier aus gesundheitlichen Gründen dazu gezwungen, seine Bestie, nichts anderes war Yori für ihn in solchen Dingen, den Dämon auf seine Umgebung loszulassen. Doch noch war Ren jung und wer weiß, vielleicht würde es doch eine Möglichkeit geben, dem ganzen ein Ende zu setzen. Vielleicht wenn Ren seinen Arm bei einen Unfall verlor? Schließlich war Yori nur wegen diesem verfluchtem Armband an ihn gebunden, sonst wäre Ren wieder frei. Allerdings hätte es dann irgend jemand anders getroffen und Ren würde niemandem so eine Bürde freiwillig auferlegen. Doch versuchte er nun alles von sich zu drängen um sich aufs Lernen zu konzentrieren, was jedoch nicht sehr lange anhielt. Kaum war der Blonde konzentriert genug um zu Lernen, da tauchte sein gelangweilter Dämon wieder auf und schielte ihm über die Schulter. Da konnte doch keiner mehr lernen, wenn einem jemand die ganze Zeit den Kopf neben den eigenen hinhielt und auf seine Hände starrte. Ren jedenfalls nicht, weshalb er ergebend alles wieder wegpackte und den anderen etwas böse anguckte. “Ich hab ja verstanden, dass du dich nicht von mir entfernen kannst und ich nun mit dir leben muss. Aber willst du unbedingt so in mein altes Leben eingreifen, dass ich sogar noch von der Schule fliege?” fragte er mit leicht vorwurfsvoller Stimme. Yori jedoch starrte den anderen nur an, wand sich dann von ihm ab und legte sich aufs Bett aus. Ren fühlte sich gerade ein bisschen hintergangen, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen um den Dämon nicht zu reizen. Man wusste ja nie wann dieser austickte und darauf konnte der blonde Schüler gut und gern verzichten, denn schon das eine Abenteuer auf dem Bett hatte ihm vollkommen ausgereicht. Eigentlich dachte sich Ren, er hätte nun wieder Ruhe von dem Dämon, aber dem war nicht so und er erschrak sogar leicht, als dieser wieder mit ihm sprach. “Kommt her! Ich will mit euch reden.” wies ihn der Dämon an und man fragte sich wirklich manchmal, warum Yori Ren immer wieder Master nannte, denn so fühlte sich dieser nun nicht gerade. Doch begehrte er nicht auf und folgte sogar dem Klopfen des Dämons, woraufhin er sich neben ihn aufs Bett legte. Ren wusste gar nicht, wann er das letzte Mal, außer beim Dämon, so nah bei jemanden gelegen war. Kuscheln mit seiner Mutter war schon lange nicht mehr und ob es so etwas mal bei seinem Vater gab wusste er nicht. Es konnte schon sein, doch wenn lag es lange zurück, so dass sich der Blonde daran nicht mehr erinnern konnte. Er versuchte sich gerade die Gesichter seiner Eltern in Erinnerungen zu rufen, doch irgendwie klappte das nicht so ganz, doch schob er es auf seine Müdigkeit. Er spürte die Hand des Dämons auf seiner Brust, direkt über seinem Herzen und ihm war, als würde er selbst die Hand darüber halten. Es klingelte an der Tür und in der Erwartung seinen Vater oder seine Mutter anzutreffen öffnete Ren ohne Bedenken die Türe, ließ solange den Dämon alleine im Zimmer. Gesehen werden wurde er sowieso nicht außer von seinem ‘Master’ Ren. Doch vor der Tür waren nicht seine Eltern oder auch nur einer der beiden, sondern eine für Ren unbekannte Frau und ein unbekannter Mann. Sie lächelten ihn freundlich an, doch in dem Jungen schrieen alle Alarmglocken, denn er ahnte die Worte der beiden schon voraus. “Du bist sicherlich Ren. Wir sind gekommen um dich von hier wegzuholen.” (GOMEN! Oh Leute, die, die ihr das hier noch liest. Schon längst wollte ich ein neues Kapitel hochladen, doch Abschlussprüfung, Ausbildung und eine Operation haben mich ganz schön aufgehalten. Vom Kreatief wolln wir mal gar nicht anfangen. Nun ist aber die Frage wie es weiter geht. Habt ihr vielleicht eine Idee? Wenn ja, schreibt es doch einfach ins Kommi und vielleicht ist eure Idee ja diese, die diese Geschichte weiterlaufen lässt. Falls sich hier einige ein paar intimere Szenen vorgestellt haben oder erhofften, so seid beruhigt. Wenn neues Kapi, dann mit Rens Schuldenbegleichung -.0 Euer Hitori-chan) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)