Betray Bride von Dahlie (Sakura & Sasuke) ================================================================================ Kapitel 12: DEINE WORTE. ------------------------ . . . Unaufhörlich prasselte der Regen seit Stunden auf Liverpool hinab. Die Straßen waren fast überflutet und zu jeder Stunde rückte die Feuerwehr aus. Das Wetter nahm langsam aber sicher bedrohliche Züge an. Müde blickte Hinata aus dem Fenster, was war sie froh, jetzt nicht raus zu müssen. Die junge Frau warf sich auf die Couch und blätterte leicht gelangweilt in einer Modezeitschrift herum. Aus dem oberen Stockwerk konnte sie raue Töne eines Klaviers ausmachen. Hinata seufzte, es war ja schön, dass Zac gerne zusammen mit Minato auf dem Klavier herum klimperte, aber manchmal trieb der Kleine sie damit schon fast in den Wahnsinn. Man konnte nämlich nie zuordnen, was für ein Stück er eigentlich spielte. Naruto schien es nicht viel zu stören, da er ständig mit Watte in den Ohren herum lief, aber auf die Dauer war dies auch keine Lösung, denn so hörten sie nicht einmal das Telefon, geschweige denn die Klingel. Gerade als Hinata das Thema Klingel fallen lassen wollte, klingelte es tatsächlich. Schnell huschte sie zur Tür und öffnete. „Ja?“ Vor ihr stand eine Frau mit langen schwarzen Haaren und dunklen Augen. Die Hyuuga war sich sicher, sie schon irgendwo einmal gesehen zu haben, doch bis jetzt konnte sie die Frau nicht zuordnen. Die Frau war wohl nur ein paar Jahre älter als sie selbst und lächelte. „Guten Abend. Ich bin auf der Suche nach Minato Namikaze.“ „Wenn Sie von der Presse sind, dann gehen sie dahin, wo sie herkommen!“ Die junge Frau schüttelte den Kopf. „Nein, nein, mein Name ist Lana Spring, ich war vor einigen Monaten seine Managerin und-!“ „Miss Spring!“ Hinata bat sie sofort herein. Natürlich war ihr der Name ein Begriff. „Schön, dass Sie gekommen sind, darf ich Ihnen etwas anbieten? Tee, Kaffee oder vielleicht ein Stück Kuchen?“ Lana hang ihren Mantel an die Garderobe und verneinte. „Ich wollte etwas Dringendes mit Minato besprechen.“ „Natürlich.“ Hinata bat sie ihr zu folgen und beide traten wenig später in das Musikzimmer. Zac sprang gerade vom Hocker und rief: „Und jetzt gucken wir die Gummibären!“ Die Augen des Jungen leuchteten und er zog seinen Großvater an der Hand mit sich. Minato lächelte. „Nicht so schnell, kleiner Mann.“ Er blickte hoch und entdeckte die beiden Frauen. „Wer bist denn du?“, wollte Zac verwundert wissen und sah zu Lana hoch. Die Schwarzhaarige stellte sich freundlich vor und reichte dem Jungen die Hand. Dieser wollte sich gerade mit der netten Dame anfreunden, als Hinata ihn mit einem Trick ins Wohnzimmer lockte und leise die Tür des Musikzimmers hinter sich schloss. Gewiss wollten die beiden alleine sein. Minato starrte die Frau vor ihm an. Ihr langes schwarzes Haar harmonierte zu ihren Augen, doch als er die hübsche Frau genauer betrachtete, bemerkte er, dass ihren Augen der Glanz fehlte, der sie zu etwas Besonderem gemacht hatte. Ihr inneres Strahlen war erloschen und die dunkle Kleidung unterstrich dies nur noch. Mit unsicheren Schritten ging Lana zum Klavier und sah über die Noten, die sich auf dem Flügel verteilten. „Du schreibst weitere Stücke?“ Minato, der noch immer auf dem Hocker saß, nickte stumm und erhob sich. Aus reiner Gewohnheit ging er zum Fenster und öffnete es, dann zog er eine Zigarettenschachtel aus einer Schreibtischschublade. „’Wonderful Lady’ hört sich toll an.“, murmelte Lana leise und wieder nickte Minato nur. Schließlich seufzte die junge Frau und hielt sich am Flügel fest. „Ich weiß, dass du mich nicht sehen möchtest. Denn dein Verschwinden hat mir deutlich genug gezeigt, dass unser Verhältnis nur für eine Nacht war.“ Sie wartete seine Reaktion ab und wollte, dass er mit ihr redete, doch stattdessen steckte er sich eine Zigarette an und blies genüsslich den Rauch aus. Also sprach Lana weiter. „Du wusstest, dass ich mehr für dich empfinde, als nur reine Freundschaft.“ Minato sah sie an, er ließ sich Zeit mit seinen Worten. „Du weißt, dass ich dich nicht glücklich machen kann, Lana.“ Sie trat auf ihn zu und sah nun ebenfalls aus dem Fenster. Erneut fiel Minato auf, wie schön sie eigentlich war, doch die Erkenntnis, dass sie etwas Besseres als ihn verdient hatte, hielt ihn davon ab, sie in seine Arme zu schließen. „Das ist deine Überzeugung! Ich wäre sehr wohl an deiner Seite glücklich. Denn alleine deine Anwesenheit reicht mir. Minato, ich will mit dir zusammen sein, egal für wie lange.“ Der Musiker schluckte hart, er wusste nicht, wie er es ihr erklären sollte. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit und wenn er sich jetzt auf eine Beziehung mit ihr einlassen würde, dann ließ er noch jemanden zurück, der um ihn trauern würde und das wollte er nicht. „Ich weiß, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt, aber genau diese Zeit möchte ich mit dir genießen. Bitte, Minato.“ „Lana, was willst du von mir, weshalb bist du wirklich hier?“ Die Schwarzhaarige strich sich nervös mit den Fingern durch die Haare, dann sah sie ihm direkt in die Augen und flüsterte kaum hörbar: „Ich bin schwanger… Von dir…“ Minato erstarrte, sein ganzer Körper versteifte sich und er sah sie mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. „Was?“ Seine Gedanken rasten. Wie konnte das passieren? Lanas Mine zeigte Entschlossenheit, denn sie sprach weiter, lauter und vor allem ruhig: „Ich werde das Kind nicht abtreiben. Ich werde es auf die Welt bringen, es aufziehen und ihm eine gute Mutter sein. Aber ich möchte, dass du mich auf diesem Weg begleitest. So lange bis du stirbst. Wirst du mir diesen Wunsch erfüllen?“ „Lana…“ „Dass du mich nicht liebst ist eine Sache, aber das Kind ist eine andere.“ Beide sahen einander an und beide wussten, dass die Sache bereits entschieden war. Sie waren miteinander verbunden, durch ein Kind, welches noch nicht einmal ein Geschlecht besaß. Stumm rollte eine Träne über ihre Wange und sie wollte gerade eine Hand heben um sie fort zu wischen, als Minato ihr zuvor kam. „Ich werde niemals an Kushina heran kommen…“ Ihre Worte waren leise und doch konnte er sie genau verstehen. „Aber ich kann meine Gefühle für dich nicht totschweigen. Verstehst du das nicht?“ Minato strich durch ihr herrliches langes Haar, dann lehnte er seine Stirn gegen ihre und antwortete: „Das muss du auch nicht.“ ~*~*~*~*~*~*~*~ Sakura gähnte und beobachtete, wie der Regen im fernen New York gegen die Scheiben des Cafés klatschten, in dem sie saß. Vor ihr stand eine dampfende Tasse Tee und ein Sandwich. Die Haruno wirkte müde und kaputt, doch in ihrem Inneren war sie hellwach. Sie ließ ihre Gedanken kreisen und zupfte ungewohnt an ihren Haaren, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden trug. Seit zwei Tagen hatte sie nichts mehr von Sasuke gehört oder gesehen und wenn Sakura ehrlich zu sich selbst war, wusste sie nicht, ob sie erfreut darüber sein sollte oder nicht. Sie erinnerte sich nicht gerne an die Situation im Park. Sein Blick und sein handeln hatten sie dermaßen aus der Bahn geworfen, dass Sakura sich die Stunden danach nicht mehr auf das Date konzentrieren konnte. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um Sasuke und es hatte ihr wehgetan, Sai nicht sagen zu können, was sie bedrückte. „Hi, Saku-chan!“ Die Haruno schreckte hoch und lächelte, als sie ihre beste Freundin erblickte. Ino war mal wieder mit Tüten überladen und stellte den großen Haufen erst einmal ab, bevor sie die Rosahaarige in die Arme schloss. „Mensch, irgendwie hast du abgenommen seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Isst du auch richtig?“ Sakura belustigte die Sorge ihrer Freundin, denn sie hörte sich exakt genauso an, wie ihre Mutter. „Natürlich! Und falls du es nicht gemerkt hast, ich habe doch glatt zwei Kilo drauf und einen Job aufgegeben.“ Ino setzte sich und bestellte sich einen Kaffee. Nachdem die zwei Frauen den neusten Tratsch ausgetauscht hatten und die Blonde sich genug über ihre stressigen Kinder inklusive faulen Ehemann ausgelassen hatte, lehnte sich Sakura erschöpft zurück und dabei entging ihr der bohrende Blick nicht. „Ino… spuck’s aus, was willst du wissen?“ Die Blonde warf ihr langes Haar nach hinten und lächelte. „Okay, komme ich sofort zum Punkt… Und hat sich Sasuke-kun schon gemeldet?“ Sakura zog die Brauen hoch. So lief also der Hase. Sie konnte sich glatt vorstellen, dass Ino alles mit geplant hatte. „Solltest du in irgendeiner weise deine Finger im Spiel gehabt haben, als er mich auf der Arbeit überrascht hat, dann Gnade dir Gott.“ „Das war ich nicht. Tema hat’s verraten.“, erwiderte Ino prompt und besah sich ihre Nägel. „Hat er sonst noch was Unartiges gemacht?“ Sakura lachte hämisch und erzählte von den ganzen Rosen. Noch immer war das komplette Wohnzimmer voll und die Dinger welkten einfach nicht. „Das hat er wirklich getan?“ Ungläubig starrte Ino sie an und wünschte sich gleichzeitig, dass Shikamaru sie auch einmal so überraschen möge. „Was ist dann passiert?“ Sakura schluckte und sprach: „Ich habe mich mit Sai getroffen, du weißt schon, den Typen von dem ich dir am Telefon erzählt habe und ich habe ihn geküsst.“ Die Yamanaka wurde misstrauisch. „Ja und?“ „Sasuke hat es gesehen.“ Als Ino schwieg redete Sakura einfach weiter. „Es war komisch… Denn er sah mich einfach nur an, sagte nichts und drehte sich nach einer halben Ewigkeit um und ging.“ Sie nahm einen Bissen von ihrem Sandwich und Ino schloss die Hände um ihre Kaffeetasse. „Und das beschäftigt dich, nicht wahr?“ Sakura seufzte tief und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Warum ist er hier? Warum jetzt? Ich meine, er hat doch alles, was er will!“ Ino biss sich auf die Lippe, als Sakura davon erzählte, dass er die Frau, die er liebte, geheiratet hatte und sie nun in Ruhe lassen sollte. „Ich will keine Geliebte werden oder so was! Niemals, auch wenn er mir wichtig ist.“Sakura bemerkte, dass ihre Freundin eine Hand auf ihre legte und es ihr sichtlich schwer fiel zu sprechen. Es war, als suchte Ino nach den richtigen Worten. „Sakura, Süße… Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll… Aber Sasuke-kun hat Amy nicht geheiratet.“ Im ersten Moment wusste die Haruno nicht, wie sie reagieren wollte und entzog ihre Hand. „Du machst Witze!“ „Nein.“, wisperte die Blonde und erzählte: „Er liebt sie nicht… Er liebt dich und deswegen ist er hier. Verstehst du nicht, Sakura? Für dich hat er alles hingeschmissen. Seinen Traum von einer Firma, die alleine über den Markt herrscht. Er hat es sich mit den Hunters verscherzt, inklusive seinen eigenen Eltern. Und das alles wegen dir.“ Die Worte rauschten durch Sakuras Kopf. Es war, als würde Ino sie nicht einmal erreichen. Sasuke und sie… Das hatte einfach keine Chance… E s sollte nicht sein! Sie beide waren einfach nicht für einander bestimmt. Wenn sie sich auf ihn einlassen würde, hätte es bloß wieder Konsequenzen und noch einmal würde sie diese nicht tragen. Die Woche mit ihm war himmlisch gewesen, seine Hände auf ihrer Haut, seine Küsse und seine flüsternden Worte, all dies war das gewesen, was sie sich immer gewünscht hatte, doch als die Woche vorbei gewesen war, ging sie durch die Hölle. Die ersten Nächte ohne Sasuke waren grausam gewesen. Ständig hatte sie an ihn denken müssen. Sie hatte sich nach ihm gesehnt, unaufhörlich die kleine Spieluhr spielen lassen, die sie aus dem gemeinsamen Urlaub mitgebracht hatte und immer wieder versucht sich an seinem Duft zu erinnern. Doch das Wissen, dass er sie nicht liebte, hatte sich tief in ihr Herz gebohrt und es jedes Mal schmerzen lassen. Je öfters sie an ihn dachte, umso schlimmer wurde es, also versuchte sie sich mit allen möglichen abzulenken. Schließlich war sie auf Sai getroffen und mit jedem Tag, den sie mit dem Schwarzhaarigen verbrachte, wurde es leichter. Leichter zu vergessen. „Sakura?“ Ino riss sie aus ihren Gedanken, leicht verwirrt stand die Rosahaarige auf und legte das Geld für den Tee und das Sandwich auf den Tisch. „Ino, bitte sei mir nicht böse, aber ich muss noch etwas erledigen.“ Überrascht sah die Blonde sie an, doch ehe sie etwas erwidern konnte, stürmte die Haruno auch schon mit ihrem Mantel aus dem Café. Ino sah ihr nach, schließlich seufzte sie tief und griff zu ihrem Handy. Warum machte Sakura es sich so schwer? Sie musste doch einfach nur verzeihen und auf ihre Gefühle hören. ~*~*~*~*~*~*~*~ „Ten, Kiba?“ Sakuras Stimme hallte in der kleinen Wohnung wieder. So schnell sie konnte sprang sie aus ihren nassen Stiefeln und warf ihren Mantel in eine Ecke. Wie es aussah, hatte sie die WG für sich. Kiba schien noch zu arbeiten und TenTen war bestimmt einkaufen, da sie heute Abend mit Kochen dran war. Sakura nahm sich ein paar Bücher aus dem Wohnzimmer und wollte sich mit der Lektüre auf ihr Zimmer zurückziehen. Müde öffnete sie ihre Zimmertür und ließ vor Schreck die Bücher fallen. Jemand stand an ihrem Fenster und drehte sich langsam zu ihr um. Um den schwarzen Augen auszuweichen, bückte sich die Haruno automatisch nach ihren fallen gelassenen Büchern.„Was tust du hier?“ Sie stellte die Bücher auf ihrem Schreibtisch ab und vermied es, ihn anzusehen. Sasuke dagegen ließ seinen Blick an ihr auf und ab wandern. „Ich möchte mit dir sprechen.“ „Wer hat dich rein gelassen?“ „TenTen. Sakura, lass uns reden, bitte.“ Er fasste sie an den Schultern und wollte sie zu sich drehen, doch sie schlug seine Hände weg. Sasuke verstand und wagte nicht noch einmal sie anzufassen. Sein Blick fiel auf den offenen Karton, worin sich die Karten befanden, die er ihr geschrieben hatte. „Du hast sie nicht gelesen.“, stellte er nüchtern fest, doch die Rosahaarige ging nicht drauf ein. Sie sah auf seinen schwarzen Pullover und blickte dann zu Boden. Ihre Arme verschränkte sie vor der Brust. Von Minute zu Minute fühlte sie sich unwohler. „Sakura“, seine Stimme war leise, fast schon sanft, „warum sprichst du nicht mit mir, oder hörst mir zu?“ Sie sah zum Fenster und ignorierte den schwarzhaarigen Mann so gut sie konnte. Doch es fiel ihr sichtlich schwer, denn durch seine Nähe atmete sie seinen Duft ein und ließ die Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit wiederkehren. „Bist du hier, um mir zu sagen, dass du Amy nicht geheiratet hast? Weißt du was, es ist mir egal!“ Sie hatte versucht ruhig zu bleiben, doch ihre Stimme war ungewohnt laut geworden. „Warum hast du dein Ding nicht einfach durchgezogen und bist da geblieben, wo du herkommst!“ „Weil es nicht richtig gewesen wäre.“, erwiderte Sasuke ruhig und sah sie dabei unentwegt an. „Du weißt, warum ich hier bin.“ Eine angespannte Stille entstand, Sakuras Hände verkrampften sich in ihren Pullover. „Ja, ich weiß, warum du hier bist und meine Antwort ist nein.“ Sie trat einen Schritt von ihm weg und sprach: „Du meinst, nur weil du es willst, richtet sich alle Welt nach deinen Wünschen. Vergiss es, Sasuke. Was, wenn ich mich auf dich einlasse? Ende ich dann genauso wie Amy? Wirst du mich dann nach Strich und Faden betrügen, sobald ich langweilig werde?“ Der Uchiha wollte etwas erwidern, doch Sakura legte einen Finger auf seine Lippen. „Versuche ja nicht, dich da raus zu reden! Du hast damals mit mir geschlafen, als du mit Amy verlobt warst. Wenn du wirklich lieben könntest, dann hättest du es niemals getan. Wenn ich an Amys Stelle gewesen wäre, dann würdest du dich jetzt mit einer anderen einlassen. Sasuke, egal um wen es sich handelt, es ist dir doch letzten endlich vollkommen egal, ob du Amy, mich oder sonst wen haben kannst!“ Zu ersten Mal seit Sasuke hier war, sah sie ihm in die Augen und sein Innerstes zog sich zusammen, als er sah, wie ernst sie ihre Worte meinte. „Du redest Unsinn! Sakura, ich bin hier, weil es mir ernst ist, dich würde ich niemals betrügen. Denn mit dir hätte ich all das, was ich je wollte!“ Er trat einen Schritt auf sie zu, woraufhin Sakura einen zurückwich. „Glaubst du allen Ernstes, ich laufe dir hinterher, wenn du mir nicht wichtig wärst?“ Seine dunkeln Augen bohrten sich in ihre grünen. Sie schwieg erneut und brach den Augenkontakt ab. Langsam wurde es dem Uchiha zu bunt. „Soll ich dir beweisen, wie ernst ich es meine?“ Sakura sagte nichts und spürte so Sekunden später, wie er sie mit Gewalt gegen die Wand drückte und ihre Hände in Augenhöhe festhielt. Dann drückte er auch schon seine harten Lippen auf ihre. Nach dem ersten Schreck versuchte Sakura sich zu wehren, doch gegen einen ausgewachsenen Mann hatte sie keine Chance, weshalb sie schnell aufgab. Seine Lippen zogen die ihre nach und sie spürte sofort, dass es noch nicht alles gewesen war. Sie spielte das Spiel mit, als seine Zunge ihren Mund erforschte und er langsam seinen Griff lockerte. Diese Gelegenheit nutze sie aus und stieß ihn von sich. Überrascht von dieser Reaktion, ließ Sasuke sofort von ihr ab und sah sie leicht verwirrt an. „Verschwinde!“, sprach sie heiser und schluckte hart, denn er regte sich immer noch nicht. „Ich habe gesagt, du sollst verschwinden! Hau ab!“ Sasuke griff zu seiner Jacke und wandte sich zum Gehen. „Sakura, ich-!“ Er wurde unterbrochen, denn die Rosahaarige warf ein Buch nach ihm, welchem er nur mit Mühe ausweichen konnte. „Nein! Hau einfach ab!“ Sie hatte genug von ihm, er sollte einfach nur noch die WG verlassen. Sie griff erneut nach einem dicken Buch und Sasuke ging rückwärts in den Flur. „Warum hörst du auf deinen Verstand?“, wollte er wissen und Sakura erwiderte wütend: „ Eins von vielen Dingen, was ich von dir gelernt habe! Es ist die sicherste Schutzmaßnahme, um nicht verletzt zu werden!“ „Dann schalte deinen ach so genialen Verstand aus!“, konterte Sasuke und wich erneut einem Buch aus, dann riss er die Tür auf und wollte gehen, doch bevor er vollkommen verschwand, sprach er: „Versuch zumindest mir eine Chance zu geben und ließ die Karten.“ Dann fiel die Tür ins Schloss. Sakura sah noch lange auf die Tür und schloss die Augen. Leise murmelte sie: „Hast du mir je eine Chance gegeben?“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~ In Tokio rannte eine Frau mittleren Alters durch den großen Garten eines Anwesens. Ihr schwarzes kurzes Haar wehte im Wind und sah schon von weiten ihren Ehemann, wie er dabei war die Hecke zu stutzen. Obwohl sie genug Geld besaßen, um dies einen Gärtner machen zu lassen, bestand Kakashi darauf es selbst zu machen. Shizune strahlte, als sie sah, dass er schon fast fertig war. „Schatz! Post ist für dich gekommen!“ Sie wedelte einen leicht gelblichen Brief in der Luft hin und her, sodass Kakashi die Schutzbrille abnahm. „Ja und?“ Die Sekretärin lächelte leicht und sah noch einmal auf den Absender. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass ihr Mann einmal von dieser Person Post erhalten würde. Von einem Menschen, den er einmal sehr geliebt hatte, aber der ihn tief verletzt hatte. „Es ist ein besonderer Brief.“ Misstrauisch nahm Kakashi ihr den Brief ab und sah auf den Absender und sein Herzschlag setzte für einen Moment lang aus. Sofort stach ihm die krakelige Schrift ins Auge und er musste schlucken. Seine Hände blieben ruhig, als er den Brief öffnen wollte. Fast schon wie unter Schock trat er auf eine nahe gelegene Bank. Shizune beobachtete ihren Mann und ließ sich neben ihm nieder, ihr Blick wanderte über die trübe Gartenlandschaft. Kakashi dagegen faltete bereits das Papier auseinander und erfasste die ersten Zeilen. Stille bahnte sich zwischen den Eheleuten an. Nach einer halben Ewigkeit so schien es, bewegte sich Kakashi wieder und zog etwas zwischen den beschriebenen Seiten hervor. Er musterte das Foto und lächelte. „Wer hätte das gedacht.“, murmelte er leise und spürte wenig später, dass Shizune sich gegen ihn lehnte. Noch immer sah sie ihn nur an und sprach: „Erzählst du mir von Kushina-san?“ Der Grauhaarige nahm ihre Hand und küsste sie. „Sie war meine erste große Liebe und ich habe sie an meinen besten Freund verloren.“ „Was ist passiert?“ Er seufzte tief und seine Gedanken kreisten in die Vergangenheit. „Ich habe nicht gemerkt, dass sich Minato und Kushina zu einander hingezogen fühlten. Beide wollten mich nicht verletzten und haben ihre Gefühle tot geschwiegen. Doch irgendwann konnten sie es nicht mehr und fingen hinter meinen Rücken eine Art Verhältnis an. Dann wurde Kushina schwanger und Minato sagte mir die Wahrheit.“ Er schwieg einen Augenblick lang und Shizune schloss ihre um seine Hand. „Wie hast du reagiert?“ „Ich habe ihn zusammengeschlagen und meine Eltern dafür sorgen lassen, dass er von der Schule fliegt.“, erzählte er leise. „In meiner Wut habe ich Minato alles genommen, was ihm wichtig war. Seine einzige Möglichkeit war die Aufnahme an der Musikschule, die er ja dann auch geschafft hat.“ Shizune sah auf das Bild in seiner anderen Hand. Es zeigte zwei Jugendliche kaum älter als 17, der Blonde grinste verschmitzt, während Kakashi eher ernst wirkte. „Ich war ein Arsch. Denn als Kushina starb, gönnte ich ihm die Einsamkeit. Erst als Tsunade einen kleinen, unsicheren, blonden, sechs jährigen Jungen mitbrachte, wurde mir klar, wie grausam die Einsamkeit sein konnte.“ „Du warst Naruto doch steht’s ein guter Lehrer, du hast ihn weder deinen Hass auf seinem Vater spüren lassen noch hast du ihn ungerecht behandelt.“, warf Shizune ein, doch Kakashi lachte nur. „Aber dazu beigetragen, dass Naruto gegenüber Minato keinem Hass aufbaut habe ich auch nicht. Ich habe ihn viel mehr dabei unterstützt, seine Abneigung gegenüber seinem Vater wachsen zu lassen.“ Shizune konnte die Vorwürfe aus seiner Stimme heraushören und wollte gerade etwas sagen, als Kakashi ihr zuvorkam. „Viel zu spät habe ich bemerkt, dass Minato mir niemals wehtun wollte, geschweige denn sich mit Absicht in Kushina verliebte. Ich tat den beiden Unrecht.“ Er faltete den Brief in seinen Händen wieder zusammen und stand auf. Den Umschlag steckte er in seine Hosetasche und schritt auf die Hecke zu. Es war Zeit, dass er weitermachte, anstatt sich für Vergangenes zu schämen. Shizune beobachtete ihn traurig, als er sich die Schutzbrille für die Säge wieder aufsetzte. Die Schwarzhaarige erhob sich langsam und zog die Jacke enger um sich, denn der Wind wurde frisch. „Kakashi?“ Der Grauhaarige drehte sich kurz um und sah sie fragend an, denn er wollte gerade die Säge anwerfen. Shizune lächelte und sprach: „Neben den Telefon im Wohnzimmer liegt ein Nachricht für dich.“ Dann schritt sie an ihm vorbei, doch bevor sie außer Hörweite war, wollte Kakashi noch wissen: „Was für eine Nachricht?“ Ohne ihn anzusehen und mit einem Lächeln auf den Lippen erwiderte sie: „Naruto gab mir eine Telefonnummer, könnte ja sein dass du Lust hast auf ein Schwätzchen mit deinem besten Freund.“ Kakashi starrte sie an, doch Shizune plapperte munter weiter. „Vielleicht rufst du ihn nicht heute an oder auch nicht morgen. Aber vielleicht sieht es in ein paar Wochen oder Monaten anders aus und du überlegst es dir.“ „Es liegt also an mir, richtig?“ Sie nickte und ein leichter Wind kam auf. ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Leise Musik war aus Sakuras Zimmer zu hören, als sie zwei Tage später an ihrem Schreibtisch saß und verzweifelt versuchte, sich die verschiedenen Namen für die Blutgefäße zu merken. Ein dicker Wälzer lag vor ihr und wartete nur darauf, gelesen zu werden. Die Rosahaarige seufzte und sah auf die Uhr. Langsam wurde es Zeit, dass sie sich für ein weiteres Date mit Sai fertig machte. Sie knipste die kleine Schreibtischlampe aus und machte stattdessen das große Licht an. Gelangweilt öffnete sie ihren Kleiderschrank und suchte nach etwas Passendem. Heute Abend wollte Sai sie in eine Diskothek ausführen, in der sie sonst niemals reinkommen würde, da der Eintritt nur für die oberen Zehntausend geöffnet war. Nach langen zögern entschied sie sich für ein schwarzes Top mit einem gewagten Ausschnitt und einem kurzen schwarzen Faltenrock, der knapp ihre Pobacken bedeckte. Ein breiter goldener Gürtel gab diesem eine anziehende Wirkung. Zufrieden musterte sich Sakura im Spiegel und beschloss, einmal mit den Lockenstab durch ihr Haar zu gehen. Nachdem sie sich leicht geschminkt hatte. sah Sakura erneut auf die Uhr. Sie hatte noch eine ganze halbe Stunde. Was sollte sie in der Zeit machen? Zuerst dachte sie daran weiter zu lernen, doch dann rief sie sich in Erinnerung, dass sie dann alles bis morgen vergessen würde. Gelangweilt setzte sie sich auf ihr Bett und sah zu der Kiste, in der sich Sasukes Karten befanden. Nur mit sehr viel Überwindung nahm sie die erste Karte in die Hand. Überraschenderweise stellte sie fest, dass sich darin nur ein Wort befand. Leicht verwirrt untersuchte Sakura die Karte genauer und stellte fest, dass es wohl Karte Nummer 54 sein musste. Verwundert suchte sie nach der ersten Karte und stellte auch dieses Mal fest, dass auch diese Karte nur ein Wort enthielt. „Was ergibt denn das für ein Sinn?“ Schließlich ging ihr ein Licht auf. Wahrscheinlich musste man die Karten alle zusammenlegen und kam so zu einem vernünftigen Satz. Sakura griff nach einem Stift und fing an sich die ersten Wörter zu notieren. Bereits nach wenigen Minuten hatte sie ein paar Sätze zusammen. Mit einem mulmigen Gefühl fing sie an zu lesen. »Sakura, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich Dinge getan habe, die dir nicht gefallen haben… …sehr viel Dinge sogar, wenn ich ehrlich bin. « Die Haruno musste unweigerlich grinsen. „Sehr viele Dinge? HA! Hast du vielleicht schon einmal mitgezählt?“ Missmutig griff sie wieder zum Stift und notierte sich erneut die Wörter, um den ganzen Satz lesen zu können. »Ich hoffe, du liest noch weiter und hörst nicht hier auf. Wenn du dich fürs erste entscheidest, dann lass mich sagen, ich habe die Zeit mir dir sehr genossen. Egal, wann und wo wir waren. « Sofort blickte Sakura auf und schaute zur Uhr, noch hatte sie Zeit bevor Sai kam. Mit zitternden Händen öffnete sie die nächsten Karten und schrieb so schnell sie konnte erneut die Wörter ab. Ihr Herz klopfte dabei bis zum Hals. » Da du dich weigerst, ans Telefon oder ans Handy zu gehen, sah ich keine andere Möglichkeit, außer diese hier, um dir etwas sehr Wichtiges zu sagen. Es fällt mir auch sehr schwer, es dir zu sagen, aber…« „Sakura, bist du fertig?“ Erschrocken fuhr sie hoch und entdeckte Sai in der Tür stehen. Der Schwarzhaarige lächelte und sofort sprang Sakura auf, um ihn zu umarmen. „Du bist aber früh.“ Er lächelte und sie rauschte in den Flur an ihm vorbei um sich die Stiefel anzuziehen. Dabei bemerkte sie nicht, dass Sai weiter in ihr Zimmer trat und auf die Karten auf ihr Bett erblickte. Er nahm eine der Karten in die Hand und schließlich das Blatt, worauf sich die ganzen Sätze befanden. Seine Augen huschten über die Zeilen. In seinem Inneren tobte ein Kampf mit sich selbst. Wie von alleine drehte er sich zu Sakura um und sah ihr dabei zu, wie sie nach einem Schal suchte. Die Schrift des Kartenschreibers hatte er beim ersten Wort bereits erkannt. Es konnte niemand anderes als Uchiha Sasuke sein. Weshalb hatten die beiden noch Kontakt? Hatte der Uchiha nicht Amy Hunter zur Frau genommen? War Sakura etwa so etwas wie seine Geliebte? Sai fielen die Rosen wieder ein, die noch immer in der ganzen Wohnung standen. Uchiha würde einer Geliebten niemals so viele Rosen schenken. Irgendetwas musste zwischen den beiden vorgefallen sein, denn auch er merkte, dass Sakura mit ihren Gedanken manchmal ganz weit weg zu sein schien. Ob sie diesen Typen noch immer liebte und er ihr etwas bedeutete? Sie hat nie etwas Derartiges gesagt, aber tief in seinem Innersten wusste er, dass sie ihm diese Frage nicht beantworten brauchte, da er sie bereits kannte. „Sai? Alles okay?“ Er nickte und trat zu ihr. Wieder fiel ihm auf wie hübsch sie doch war und wie anziehend sie auf Männer wirken musste. Sai schluckte und lächelte. Vielleicht sollte er einfach aufhören sich darüber Gedanken zu machen. Er öffnete die Tür und sprach: „Darf ich bitten, Madame?“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Okay… jetzt noch einmal ganz langsam zu Mitschreiben!“ Ungläubig saß Naruto vor seinem besten Freund. Sasuke, Gaara, Shikamaru, Neji und er befanden sich in seinem kleinen Häuschen in Liverpool. Durch Zufall hatten Gaara und Shikamaru etwas in England zu erledigen gehabt. Neji war dagegen eher vorbei gekommen, weil er um Asyl gegen Hiashi bat. Denn Hinatas Vater war erneut hinter das skandalöse Leben seines Neffen gekommen und war bereits endgültig davor einen Riegel vor Partys, Playboybunnys und Co zu schieben. Müde lehnte sich Sasuke zurück in das weiche Polster des Sofas und trank einen großen Schluck von seinem Bier. Es kam ihm vor, als lägen Jahre zwischen den letzten Männerabend und heute. Und jetzt wo sie es endlich alle einmal geschafft hatten, sich zusammen an einem Ort zu befinden, gab es kein anderes Thema als seine Fehlschläge bezüglich Sakura. Neji, der neben ihm saß, seufzte schwer und klopfte ihm auf die Schulter. „Tja Alter, die Harunos waren immer schon seine Sache für sich. Entweder sie machen dich zum glücklichsten Mann auf Erden oder aber sie sorgen dafür, dass es die Hölle mit ihnen zusammen wird.“ Stille… Schließlich räusperte sich Gaara. „Könntest du aufhören meine Situation auf Sasukes zu übertragen?“ Shikamaru schüttelte den Kopf und öffnete den großen Pizzakarton. Erst nachdem er den ersten Bissen der Hawaii runterschluckte, sprach er seine Gedanken laut aus. „Ist doch logisch, dass Sakura dir jetzt nicht heulend und überglücklich um den Hals fällt. Immerhin hast du ihr oft genug wehgetan.“ „Danke, Shika, so weit war ich auch schon.“, grummele Sasuke und öffnete ein neues Bier. Er mochte es nicht, wenn einer seiner Freunde wusste, dass er selbst für seine beschissene Lage verantwortlich war. Und überhaupt war es ungewohnt für den Uchiha, jemandem hinterher zu laufen. Normalerweise bemühte sich jeder um ihn und nicht anderes herum. Naruto verschränkte die Arme vor der Brust. Der Blonde dachte nach und schon alleine anhand seiner Mine fing Gaara an zu grinsen. „Oh, ich ahne Schlimmes.“ Sofort sahen alle Männer zum Sportler und warteten gespannt auf seine genialste Idee. Doch Naruto zog nur die Brauen hoch und meinte: „Was ist? Habe ich was im Gesicht oder warum glotzt ihr so komisch?“ Enttäuscht wendeten sich die Männer wieder ab und gaben unverständliche Laute von sich. Fast schon wirkten sie von ihrem Chaosfreund im Stich gelassen. „Und du bist sicher, dass du alles versucht hast?“, wollte Shikamaru erneut wissen und Sasuke nickte. „Ja, Mann! Ich habe ihr die Bude voll Rosen geschickt, tausendmal versucht mit ihr zu sprechen. Ihr in Karten geschrieben wie leid es mir tut. TenTen bestochen, damit sie mich in die WG lässt. Ihr bei der Arbeit aufgelauert! Aber wie es aussieht, hat sie mich bereits vergessen und diesen Sai vorgezogen.“ Naruto kaute auf seinem Stück Pizza herum und sah Sasuke belustigt an. „Also wenn eins sicher ist, dann, dass Saku-chan immer noch Gefühle für dich hat. Mensch, Teme, überleg doch mal! Du bist der einzige Mann, den sie je wirklich geliebt hat. Natürlich hat es sie getroffen, dass du dich damals nicht für sie entschieden hast. Auch ist sie zu stolz, um dir einfach um den Hals zu fallen und vor Glück zu jaulen, weil du jetzt bei ihr bist. Die Frau will erobert werden.“ „Ne schwere Art, sich erobern zu lassen.“, warf Gaara ein, woraufhin Naruto sofort Kontra parat hatte. „Ich will dich Mal nicht daran erinnern, wie sehr du dir bei Sayu den Arsch aufgerissen hast, okay? Ich dachte da nämlich rein zufällig an-!“ „Okay, okay!“, rief der Sabakuno ungewollt heftig dazwischen, während seine Kumpels allersamt grinsen mussten. „Lassen wir das! Sasuke ist das Problem, nicht ich.“ „Du meinst wohl Sasuke HAT das Problem.“, korrigierte Shikamaru lachend. Der Uchiha verdrehte genervt die Augen. „Sind sich jetzt alle einig, dass ich in der Scheiße sitze? Gut, dann könntet ihr vielleicht einmal anfangen mir zu helfen.“ Unangenehmes Schweigen erfüllte das Wohnzimmer und jeder wich dem Blick des jeweiligen anderen aus. Wie es aussah, wusste dieses Mal wohl wirklich niemand ein oder aus. Dies war die größte Herausforderung, vor der sie je gestanden hatten. „Verdammte Kacke! Wer bin ich denn? Euer Beziehungspsychologe oder was!“, fuhr Naruto genervt auf. „Warum darf ich mir immer was einfallen lassen?“ „Weil du der Einzige bist, dem ÜBERHAUPT etwas einfällt.“, antwortete Neji mit einem unschuldigen klein-Bübchen-lächeln. „Hinatas Einfluss hinterlässt wohl von Jahr zu Jahr deutlichere Spuren.“ Sasuke winkte ab und setzte sich auf. „Komm schon, Dobe, was schlägst du vor?“Überrascht von der plötzlichen Aufmerksamkeit nahm Naruto einen Schluck Bier, ganz nebenbei bemerkte er: „ Komisch, an meinem Geburtstag wolltet ihr nichts von meinen ach so genialen Plänen wissen.“ Die Männer stöhnten synchronisch, dafür hatten sie sich doch schon hundert Mal entschuldigt. Naruto grinste breit und bat einen von ihnen mitzuschreiben. Neji zog einen Block aus irgendeiner Ecke hervor und spitzte die Ohren. „In einer Woche ist doch die Eröffnung des großen Casinos Deluxe, ich nehme an, wir haben alle eine Einladung bekommen. Nun ja…Neji, du hast ab heute eine Begleitung.“ Der Hyuuga sah irritiert auf. „Rede keinen Schwachsinn! Ich gehe auf solche Events immer alleine.“ Ein böser Blick ließ ihn verstummen und sein Gehirn fing an zu arbeiten. „Ach so! Ja, alles klar. Dann werde ich mich gleich morgen mit Sakura in Verbindung setzten.“ Er machte sich Notizen und Naruto fuhr fort. „Shikamaru, sag Ino, sie soll mit Saku-chan einen Einkaufsbummel machen, der ihr das Hören und Sehen vergehen lassen soll. Die Rechnung des Abendkleides geht auf Sasukes Rechnung, die paar Tausender sollten dich nicht stören.“ Der Uzumaki war seinem besten Kumpel einen schrägen Blick zu und dieser winkte ab. Natürlich nicht. „Gaara!“ Der Rothaarige sah auf und war gespannt auf das, was jetzt kommen würde. „Du gehst alleine, oder?“ „Nein, Temari kommt mit. Sayu lehnte dankend ab und außerdem darf sie in diesem Zustand sowieso kein Flugzeug besteigen.“ Naruto nickte und dachte einen Moment lang nach. „Dann sieh zu, dass Sayu ihre Big Sister anruft und ihr die Einladung nach Deluxe schmackhaft macht. Temaris und Inos Anwesenheit wird sie sicher beruhigen.“ „Hinata kommt nicht mit?“, wollte Shikamaru überrascht wissen und Naruto erklärte: „Sie bleibt mit Lana-san zu Hause und macht Babysittung für Zac. Außerdem mag sie keine Casinos. Machen wir weiter im Text… Mein Dad wird der Dirigent des Abends und dafür sorgen, dass immer gute Musik läuft. Die Nacht wird lang, also mieten wir auch gleich für jeden eine Suite, damit wir da pennen können. Tja… Eigentlich haben wir alles da, was wir so brauchen.“ „Moment!“, warf Sasuke ein und hob die Hand. „Und wann kommt mein Text, wenn wir Sakura da haben? Soll ich etwa auf die Bühne steigen bewaffnet mit einem Mikro und ihr meine Gefühle gestehen? Das kannst du ganz schnell wieder vergessen, denn-!“ Naruto unterbrach ihn kopfschüttelnd. „Natürlich nicht! Muckfuck noch Mal, Sasuke, so etwas regelt man mit Stil und nicht kopflos vor versammelter Meute!“ Nun kamen die Männer gar nicht mehr mit und Gaara bat: „Könntest du in einer für uns verständlichen Sprache sprechen?“ Naruto seufzte. „Ist denn keiner mehr in der Lage selbst zu denken? Gott, was seid ihr anstrengend geworden.“ „Danke, Dobe, aber jetzt komm zum Punkt!“, knurrte Sasuke sichtlich angespannt und so fing sein bester Freund an zu erklären: „Seht doch mal, auf der Kreuzfahrt hat Sasuke Sakura als seine Verlobte vorgestellt. Viele wussten nichts von deiner Heirat mit Amy. Na ja… Sie werden es jetzt wissen, zumindest, dass du sie sitzen gelassen hast. Alle Welt nimmt im Moment an, das Sakura zu dem Zeitpunkt auf dem Schiff, deine Geliebte war. Auf der Eröffnung stellst du sie erneut als deine Verlobte da. Sie wird gar nicht wissen wie ihr geschieht und glaub mir… Sie würde es nicht wagen dich in so eine Gesellschaft zu demütigen oder gar zu blamieren. Tja…. Dann hast du sie, was du draus machst, ist deine Sache.“ Gelassen lehnte sich Naruto zurück und trank sein Bier in einem Zug leer. Sasuke sah den Blonden einen Augenblick lang schweigend an. Noch wusste er nicht, was er von dem Ganzen halten sollte, er fand, dass es noch zu viele Ungereimtheiten gab. Und genau die sprach Neji dann auch an. „Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich klingt das viel zu schlecht durchgeplant.“ Die übrigen Männer nickten einstimmig und der Uzumaki schlug genüsslich die Beine übereinander. „Wenn wir jetzt alles bis ins Detail verplanen, wird das Ganze sowieso nichts. Bestes Beispiel mein Geburtstag und die Kreuzfahrt. Habt ihr echt geglaubt, es ist alles dem Zufall überlassen worden?“ Unsicher sahen sich die Männer an und Naruto war enttäuscht von ihnen. „Irgendwie seid ihr in letzter Zeit nicht mehr besonders weitdenkend… Wenn Sasuke und Sakura wirklich zusammen gehören, dann wird es das Schicksal schon regeln.“ „Schicksal!“, pustete Shikamaru, doch Gaara brachte ihn zum verstummen. „Irgendwie hat Naruto recht, denn damals die Idee die unsere Frauen mit der Scheune hatten… Nun…Das Unwetter war nicht geplant, ebenso wenig, wie an Narutos Geburtstag, als alle Zettel ziehen mussten.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Wie dem auch sei. Die Eröffnung von Deluxe ist die letzte Möglichkeit mit Sakura zu sprechen. Wenn nicht… Dann werde ich sie ziehen lassen.“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Morgen brach fast an, als Sai und Sakura sich aus der Limousine quälten und zusammen stiegen laut lachend in den Aufzug des Luxushotel European. Beide hatten wohl ein paar Drinks zu viel intus, denn plötzlich kam Sakura auf die lustige Idee, dass man ja auch den Gang, bis zum Zimmer entlang tänzeln könnte und ganz nebenbei Klingelmännchen veranstaltete. So schnell sie konnten rannten sie in ihr Zimmer und knallten lachend die Tür hinter sich zu. Tränen rannten Sakura über das Gesicht, da sie sich vor lachen nicht mehr halten konnte, dann sie warf erst einmal ihre Jacke auf die Couch. Sai schloss noch die Tür ab, während sie die Aussicht über New York bewunderte. „Oh Mann! Isch wusste garnisch, dass es in Neu Yorke soo eine Aussischt gibt.“ Sakura fing an zu lallen und drehte sich um. „Wo ischt das…-!“ Sie wedelte mit der Hand und suchte nach dem passenden Wort. Irritiert sah er sie an. „Hä? Meinst du dat Bääääätt?“ „Ja genau! Wo issit?“ Sai torkelte Richtung Schlafzimmer und suchte nach dem Lichtschalter. Da er keinen fand nahm er Sakuras Hand und zog sie hinter sich her. „Irgendwo hier isset.“, nuschelte der Schwarzhaarige, dabei bemerkte er nicht wie Sakura hinter ihm stürzte und ihn Sekunden später mitriss. Als sie auf ihm lag murmelte sie: „Sorry…isch…“ Noch bevor Sai wusste, wie ihm geschah spürte er ihre weichen Lippen auf seinen. Erst wanderten ihre Lippen sanft über seinen, dann wurden sie fordernder. Und sie versanken in einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Ihre Hände wanderten über seine Brust und schließlich unter sein T-Shirt. Dort ertasteten ihre Finger seine Bauchmuskeln. Sie unterbrach den Kuss kurz um Luft zu holen, dabei gab Sai ein leicht stöhnendes Geräusch von sich und Sakura zuckte kurz zusammen, denn kalte Hände fuhren unter ihren Rock und kneteten ihre Pobacken. Die Haruno begann damit seinen Hals zu küssen und öffnete seinen Gürtel. Durch die Hose konnte sie seine Erregung deutlich an ihren Beinen spüren und zog sich schließlich das Top über den Kopf aus. Dann küsste sie ihn wieder und beide Lippen miteinander verschmolzen. Gierig wollte Sai ihren BH öffnen, seine Hände fuhren von ihren Hintern ihren Rücken herauf und schließlich ertastete er das störende Hindernis. Es sollte alles so schnell, wie möglich gehen. Der Stoff segelte zu Boden und Kleidung verteilte sich im Zimmer. Zusammen taumelten sie zum Bett und Sekunden später spürte Sakura auch schon wie sie in die weichen Kissen gedrückt wurde. Sai liebkostet ihren Hals uns sie zog ihn unweigerlich näher an sich. Die Rosahaarige schloss die Augen und fuhr durch das schwarze Haar. Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie wollte jeden Zentimeter seine Haut spüren. Ein vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase und ihre Gedanken rasten. Ohne dass sie es verhindern konnte, sprach sie ihren Gedanken laut aus. „Sasuke…“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)