Father Dest's Erbe von Pansy (Fortsetzung zu "Sinnlose Versprechen") ================================================================================ Kapitel 12: - 12 - ------------------ 12 - „Welch Elefant stapft da hinter mir?“ Mit einem unbeschreiblich amüsierten Lächeln auf den Lippen blieb Jason stehen und wandte sich abrupt um hundertachtzig Grad. Zunächst starrte er auf eine scheinbar leere, schwach beleuchtete Straße. Nichts regte sich. Doch dann trat jemand aus den Schatten, gefolgt von drei weiteren Personen. Sie kamen stetig näher und Xander positionierte sich direkt vor dem jungen Sartaren, der seine Hände lässig in seinen Manteltaschen ruhen hatte. „Dich hört man sogar eine Meile gegen den Wind“, spottete er weiter und ließ seinen Blick verächtlich über Xanders Silhouette schweifen. Er sah, wie sich Xanders Hände zu Fäusten ballten und dabei mächtig zitterten. Doch der Junge hatte sich bald wieder unter Kontrolle, schloss dazu allerdings für einen Moment die Augen und bemühte sich, ruhig ein- und auszuatmen. „Ich ersehne den Moment, dich endgültig fallen zu sehen!“, zischte er dann. Einer der Männer hinter ihm machte einen Schritt auf ihn zu und legte gebieterisch eine Hand auf seine Schulter. Er formte seinen Namen wortlos mit seinen Lippen, doch seine Augen sagten eindeutig, dass Xander sich zu zügeln hatte. „Fasst mich nicht an“, wirbelte er herum und blitzte Tyrones Anhänger an. „Und nun zu dir, Jason Sartaren, Sohn von Father Dest, dem Verräter und Taugenichts“, wandte er sich wieder dem Älteren zu und seine Miene wurde eiskalt. „Du beeindruckst mich nicht“, entgegnete Jason kühl und fuhr in der Luft die Konturen von Xanders Gesicht nach, was jener mit einem kritischen Augenzwinkern zur Geltung nahm. „Wie lebt es sich ohne Lance?“, fasste sich Xander schnell wieder und begann damit, vor Jason hin- und herzulaufen. „Wie ist es, nur ein billiger Abklatsch zu sein?“, kam prompt die Gegenfrage, doch dieses Mal ließ Xander keine Regung erkennen. Lange verweilten sie an Ort und Stelle und stierten sich einfach nur an. Die drei Männer, die Xander begleiteten, waren allesamt einen Meter zurückgetreten und ließen die beiden gewähren. Doch man sah ihnen an, dass sie jederzeit kampfbereit waren, falls Jason auch nur eine falsche Bewegung machen sollte. „Wer tritt denn in die Fußstapfen seines Vaters?“, hauchte Xander irgendwann und verzog seine Mundwinkel zu dem fiesesten Grinsen, das Jason bis dato gesehen hatte. „Was bist du schon für Tyrone?“ Xander stellte sich direkt vor Jason und sah ihm tief und voller Abscheu in die Augen. „Wie ist es, seinen Vater nur noch als Gerippe auf dieser Welt zu haben?“ Fast schon zärtlich strich er mit seiner Rechten über Jasons Wange. „Gar keine Reaktion? Keine verzweifelten Tränen? Und dort?“, legte er seine Linke auf die Brust des jungen Sartaren. Durch den schweren Stoff des Mantels hindurch konnte er zwar ohnehin nichts spüren, aber dennoch meinte er: „Was ist aus dem sensiblen, leidenschaftlichen Jungen geworden, der ohne Rücksicht auf sich selbst den Posten des Bürgermeisters erobern wollte, um die Stadt vor dem bösen, bösen Tyrone zu schützen? Schlägt dort wohl gar kein Herz mehr?“ Jason rührte sich nicht, einzig seine Lippen bewegten sich: „Hast du allmählich deine Neigung zum männlichen Geschlecht entdeckt?“ Er hatte fest damit gerechnet, dass Xander vor Schreck zurücktaumelte, doch stattdessen kam er ihm noch näher, verströmte seinen warmen Atem auf Jasons Wange. „Und wenn dem so wäre, Jason Sartaren?“ Langsam stellte Xander wieder Abstand zwischen ihnen her. „Selbst wenn ich auf Männer stehen würde, dann gewiss nicht auf dich.“ „Sicherlich liegst du lieber Tyrone zu Füßen.“ Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass Xanders Begleiter ungeduldig wurden. „Lieber sehe ich dabei zu, wie du zu ihm gekrochen kommst und um Gnade winselst.“ Xander sah nach rechts und nickte einem der Männer zu. „Ich freue mich auf unser Wiedersehen, Schwuchtel.“ Damit machte er auf dem Absatz kehrt und lief im Schutz der anderen davon. „Feigling“, hauchte Jason ihm hinterher, ehe er sich auf den Heimweg machte. Obwohl die Nacht bitterkalt war, hatte er die Kälte während ihres Gespräches nicht gespürt. Doch nun fühlte er die eisige Luft an seinem Körper von den Füßen aufwärts kriechen. Sein physischer Zustand war einfach viel zu anfällig! Innerlich verfluchte er die Schwäche des menschlichen Körpers. Der Geist konnte noch so wachsam und klar sein und trotzdem war er seinem Gegenpart unterlegen. Als er seine Wohnung betrat, stieß er laut einen Fluch aus und begab sich sofort ins Bad, wo er sich heißes Wasser in die Wanne einließ. Warum reichte der Verstand allein nicht aus, um zu existieren? Kaum hatte er sich in die Wanne gelegt, schlossen sich seine Lider und er sah in das dunkle Nichts der Finsternis. Kenham hatte ihn offensichtlich herausfordern wollen. Ob er es verkraftete, gescheitert zu sein? Jason würde die nötigen Beweise beschaffen, auf welchem Weg auch immer. Es war sicherlich richtig, dass der Tod an Kelvin Zundersby genug belasten könnte, um ihn in dem Ansehen der Bürger zu erschüttern. Selbst die Polizei oder der Gerichtsmediziner konnte sich bei einem solchen Vorwurf nicht mehr korrumpieren lassen. Es war sowieso an der Zeit, dass dieser Mann seine gerechte Strafe bekam. Und der bedingungslose Fall war gerade gerecht genug. Zögerlich kämpfte sich die Sonne hinter den schweren, grauen Wolken hervor und tauchte Asht-Zero in ein unheimliches, fahlgelbes Licht. Der Zeiger der Uhr in Jasons Schlafzimmer sprang auf die zwölf und deutete damit den Beginn einer neuen Stunde an. Ganz sachte konnte man die Turmglocken der Kirche schlagen hören. Und wenn man genau hinhorchte, konnte man dabei bis acht zählen. Jason hatte sich spontan krank gemeldet, so dass er den ganzen Tag für seine Nachforschungen zur Verfügung hatte. Er würde diese Aufgabe ebenso gewissenhaft angehen bis seine bisherigen Vorgehen gegen Tyrone von Zundersby. Es galt, Tyrone des Mordes zu bezichtigen! Kein leichtes Unterfangen, aber eine machbare Aufgabe. Und wenn er dazu wirklich Kelvins Grab ausheben musste! Den Anfang bildete die Sterbeurkunde samt aller dazugehörigen Formalitäten. Jason breitete alle Unterlagen auf seinem Bett aus und setzte sich im Schneidersitz auf sein Kopfkissen. Kelvins Tod hatte eine gewisse Olivia VanChole bestätigt, wie er ihnen entnehmen konnte. Auch wenn sich Jason dachte, dass der Name reiner Erfindung glich, so nahm er dennoch sein Telefon in die Hand und rief die Auskunft an. Sein Verdacht bestätigte sich. Es gab keine Olivia VanChole in Asht-Zero. Immerhin konnte er wieder unbedarft sein Telefon benutzen. Bisweilen durfte Tyrone damit begonnen haben, einen Plan gegen ihn zu schmieden, nachdem er nun auch noch der Überwachung der Gespräche beraubt worden ist. Xander hatte sicherlich auch bereits von ihrem Aufeinandertreffen berichtet und den Hass gegen ihn geschürt. Doch das rang Jason höchstens ein mattes Grinsen ab. Vielleicht sollte er Zundersby mal stecken, was für ein toller Spitzel der Junge ist. Über den Gedanken schüttelte er nur den Kopf. Wenn Tyrone das übersah, dann war er dümmer als je zu vermuten gewagt. Und das konnte sich Jason beim besten Willen nicht vorstellen. Ein Mann, der fast eine ganze Stadt in der Hand hatte und mit den Menschen nach Belieben spielte, war klug genug, um zu sehen, dass sein treuer Handlanger nicht viel taugte. Warum er ihm dann überhaupt so viel Verantwortung übertrug? Aus Liebe? Dass Jason nicht lachte! Xander war doch ebenso nur ein Werkzeug wie alle anderen. Doch konnte er sich da wirklich sicher sein? „Gefühle“, knurrte er niederträchtig. Was waren schon Gefühle? Ein hinderliches Instrument beim Spiel um Leben und Tod! Und nichts anderes. Gleichgültig widmete sich Jason wieder den ganzen Unterlagen, die noch immer verstreut auf dem Bett lagen. Mit den erwähnten Namen konnte er also nichts anfangen. Das wäre auch zu leicht gewesen. Die Frage war nur, wie nicht existierende Namen auf urkundliche Papiere kamen? Wer zeichnete sie in Asht-Zero wirklich ab? Derjenige steckte auf jeden Fall in Tyrones Machenschaften mit drin. Notariell beglaubigen durften nicht viele Menschen in der Stadt. Jason musste also nur herausfinden, wer es durfte und sich einen nach anderen vorknöpfen. Bedächtig stand er auf, packte alles wieder feinsäuberlich zusammen und machte sich auf den Weg zum Standesamt, den Ort, wo unter anderem Sterbeurkunden ausgestellt wurden. Mit einem „Guten Morgen“ trat er an eine junge Frau heran, die sehr beschäftigt wirkte. Zumindest hatte sie bis eben eifrig ihre Finger über die Tastatur des vor ihr stehenden Computers fliegen lassen, nebenbei immer wieder den Kalender neben sich durchblättert und bis eben obendrein ein Telefonat geführt. Als sie aufblickte, war keinerlei Hektik in ihren dunkelbraunen Augen zu lesen. Sie schien den Stress auf dem Standesamt gewohnt zu sein. „Guten Morgen“, erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Wie kann ich herausfinden, wer vor gut zweieinhalb Jahren hier die Sterbeurkunden unterschrieb?“, fragte er geradeheraus und mit ernster Miene. Er hielt nichts von Umschweifen. Die junge Frau sah ihn konsterniert an. „Das ist ja mal eine ungewöhnliche Frage“, begann sie dann zu lächeln. Jason erwiderte das Lächeln, auch wenn seine Augen davon unberührt blieben. „Ich tue mein Bestes.“ „Ich denke, Francis Kolme tritt hier bereits sein zwanzigstes Dienstjahr an, also sollte er auch vor zweieinhalb Jahren für die Sterbeurkunden verantwortlich gewesen sein“, sinnierte sie nachdenklich, während sie mit zwei ihrer Finger über ihre Stirn rieb. „Ist außer ihm noch jemand befugt, solche Bescheinigungen zu unterschreiben?“, hakte Jason weiter nach. Das freundliche Lächeln auf seinen Lippen hielt er bemüht aufrecht. „Heute nicht mehr“, runzelte sie die Stirn und wurde allmählich skeptisch. „Warum interessiert Sie das?“ „Also hat es jemanden gegeben, durch dessen Hände ebenfalls Sterbeurkunden gewandert sind?“, fuhr er unbeirrt fort. „Herr Kolme hatte in der Tat Unterstützung gehabt“, nickte sie, die Skepsis in ihrem Gesicht wuchs aber rasch. „Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein? Möchten Sie heiraten? Organisieren Sie eine Beerdigung?“ Obwohl sie immer noch freundlich war, merkte man ihr ihre zunehmende Unsicherheit an. „Nein, danke“, entgegnete Jason kühl. „Außer Sie können mir den Namen seines Helfers sagen.“ Da er keine Antwort erwartete, verbarg er seinen Zynismus auch nicht mehr länger. „Es ist besser, wenn Sie gehen“, stand Sie auf und dirigierte ihn mit einer Handbewegung zur Tür. „Sehr wohl, die Dame“, zückte er einen imaginären Hut und deutete eine Verbeugung an. Ohne Zeit zu verlieren verließ er das Standesamt. Wer war es, der die Sterbeurkunde seines Vaters mit einem falschen Namen unterschrieben hat? Ihm kam spontan eine Idee. Er zückte sein Handy und rief bereits zum zweiten Mal an diesem Tag die Auskunft an. „Verbinden Sie mich bitte mit Francis Kolme im ansässigen Standesamt.“ Kurz darauf tutete es. „Kolme, Standesamt Asht-Zero, schönen guten Morgen“, drang alsbald eine tiefe Stimme durch die Leitung. Jason entschied sich abermals für die direkte Art, wobei er sie dieses Mal mit ein paar Unwahrheiten schmückte: „Guten Morgen. Ich habe ein Problem mit der Sterbeurkunde meines Vaters. Aufgrund der damaligen Trauer ist mir nicht aufgefallen, dass sein Geburtsdatum nicht stimmt. Kann ich das bei Ihrem Kollegen ändern lassen?“ „Generell ist solch eine Änderung möglich, nur müssen Sie mit mir Vorlieb nehmen“, schmunzelte Kolme gen Ende seines Satzes. Kolme schien bisher keinen Verdacht zu schöpfen. Jason bemühte sich, noch ein wenig naiver zu klingen, damit der andere weiterhin seine Masche abnahm. „Oh, Ihr Kollege war damals so nett zu mir. Dann kann ich ihm ja gar nicht für seine aufbauenden Worte danken. Sie haben mich nämlich bis heute begleitet.“ Zum Glück konnte sein Gesprächspartner seine verächtliche Miene nicht sehen. Es war ihm zuwider, derart einfältig und treuherzig zu klingen. „Meinen Sie wirklich André Gaston? Das wäre mir neu, dass er mit Trauernden Mitgefühl hat.“ Nach einer kurzen Pause fuhr Kolme fort. „Vielleicht habe ich ihn doch all die Monate falsch eingeschätzt. Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht verletzen.“ Lächelnd klappte Jason sein Handy zu. „Sie haben mir mehr geholfen als Sie sich vorstellen können“, hauchte er leise vor sich hin. André Gaston hieß also der Schuldige. Mehr hatte er gar nicht wissen wollen. Kolme saß nun sicherlich verdutzt vor seinem Telefon, aber das interessierte ihn nicht. Nicht umsonst hatte er seinen Namen verschwiegen. Menschen konnten so leichtgläubig sein! Man musste ihnen nur etwas vorspielen und schon hatte man sie in der Hand. Da Kolme nur von Monaten sprach, hatte Tyrone Gaston sicherlich nur provisorisch als Angestellter im Standesamt untergebracht. Für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes passierte. Oder war der Tod von Kelvin gar geplant? Hatte sich Zundersby ihm schon immer auf diese Weise entledigen wollen? Ganze neue Perspektiven taten sich auf. War der Mord an seinem Vater in der Tat gewollt? Bis ins kleinste Detail geplant? Warum sonst sollte man einen Verbündeten in das Standesamt schmuggeln? Rein als Provisorium konnte solch eine Stelle dann doch nicht dienen. In Jasons Augen funkelte es. Ja, er zeigte gerade Gefühle. Unbändigen Zorn! Unverblümten Hass auf den Schlossherrn Tyrone von Zundersby! Auch wenn ihm alles andere egal war, seinen Vater hatte er geliebt. „Das wirst du mir büßen!“, presste er mühsam zwischen seinen Zähnen hervor. Nun galt es, diesen André auszumachen, womit er den Rest des Tages verbrachte. Die Stunden rannen dahin und Jason kam nur mühselig in seinen Nachforschungen voran. Es war gar nicht so leicht, diesen Mann ausfindig zu machen. Denn in Asht-Zero schien er nicht mehr zu wohnen, wenn er dort überhaupt jemals unter diesem Namen gelebt hat. Tyrone hatte in seinem Vorhaben, Kelvin aus dem Weg zu schaffen, anscheinend alle Register gezogen. Das musste Jason ihm anerkennen, wenn auch nur widerwillig. Doch es gab Zeugen des Mordes. Warum hatte Fathers Addendum nie Anklage gegen Tyrone erhoben? Warum hat selbst die FA den Mord vertuscht? Warum war weder Kenham noch Lance zur Polizei gegangen? Eigentlich konnte Jason sich die Frage leicht selbst beantworten. Nicht mal die Exekutive der Stadt war frei von Korruption und Bestechung. Hätte beispielsweise Kenham Anzeige erstattet, so wäre vermutlich er als Tatverdächtiger geendet. Tyrone hätte die Tatsachen in der Weise verdreht, dass Kenham kein Tageslicht mehr erblickt hätte. Und das wäre mit jedem anderen Mitglied der FA ebenfalls geschehen. Zudem bediente sich Fathers Addendum auch nicht immer rechter Mittel. Der eine oder andere Gesetzesbruch oder die eine oder andere Bestechung war auch auf ihrer Seite zu verbuchen. Unschuldslamm war keiner von ihnen. Ohne ein wenig Geld hierhin und dorthin zu schieben, konnte man sich keine Macht aufbauen. Und mit jeder Aktion in dieser Hinsicht hatten sie sich strafbar gemacht. Die FA muss im Verborgenen bleiben. Vielleicht schon aus dem Grund, weil Kelvin Sartaren alias [style type=„italic“]Father Dest der meist gesuchtes Mann der Stadt gewesen war. Käme heraus, dass sie für beziehungsweise mit ihm gearbeitet haben, wäre das das Ende. Für Jason stellte sich die nächste Frage. Warum hatte Tyrone diese Männer nie an den Pranger gestellt? Als seine Gedanken das hohe Versicherungsgebäude streiften, wusste er warum. Bis vor zwei Tagen hatte Tyrone keine Ahnung, wo ihr Geheimversteck war. Er hatte nichts gegen sie in der Hand gehabt. Langsam wurde es spannend. Sie lieferten sich gegenseitig einen Wettlauf gegen die Zeit, so wie es schien. Welche Seite würde am Ende triumphieren? Ein siegessicheres Lächeln zierte alsbald Jasons Lippen. Konzentriert ging er erneut das Telefonbuch von Asht-Zero durch. Es gab wirklich keinen André Gaston. Auch das Internet lieferte keine Adresse oder Telefonnummer. Zumindest nicht für diese Stadt. Unter seinem Namen gab es mehrere Treffer in der Suchmaschine zu verbuchen, wenn nicht sogar eine Menge. Der Name schien weit verbreitet zu sein. Das machte die Sache noch viel prekärer. Wie konnte Jason herausfinden, welcher André Gaston der Richtige war? Er wusste nichts über diesen Mann. Die Suche hatte er sich wesentlich leichter vorgestellt. Allmählich verblasste das Lächeln in seinem Gesicht. Doch Resignation machte sich noch lange nicht in ihm breit. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er einen Clou landete. Von ihr blieb ihm zwar nicht viel, aber er war nicht der Typ, der verlor. „Freu dich nicht zu früh, Tyrone von Zundersby“, meinte er in die Leere des Raumes. Bisweilen war er wieder bei sich zuhause und saß am Küchentisch, der Laptop stand direkt vor ihm, das Telefonbuch lag immer noch daneben. Der Abend rückte stetig näher und er hatte immer noch kein zufriedenstellendes Resultat zu verbuchen. In weniger als zwei Stunden stand das Treffen mit der FA an. Würde er dort mit leeren Händen auftauchen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)