Volk des Phönix- Rache von debo-chan (Fortsetzung zu Volk des Phönix) ================================================================================ Kapitel 1: Zeharade ------------------- 1.Kapitel Zeharade Laura legte ihre Tochter Zoe in ihr Bettchen und Schloss dann die Terrassen Tür. Der Herbst war im Lande ausgebrochen und dieses Jahr überraschend kühl, sodass teilweise schon beheizt werden musste. Laura betrachtete ihre Kinder und musste unweigerlich an den Streit den sie mit Phönix gehabt hatte denken. Sie war überzeugt gewesen, dass sie eine Tochter bekommen würde und er, dass es ein Sohn sein würde. Das es zwei Kinder seien würden, hatte damals noch niemand geahnt. Dann hatten sie sich über die Namen gestritten, was total lächerlich gewesen war. Als sie ihre Babys gesehen hatten, waren ihnen urplötzlich vollkommen andere Namen für sie eingefallen. Sie lächelte als Dan sich im Bettchen rekelte und schmatzte. Ihr Sohn hatte überraschenderweise mehr Ähnlichkeit mit ihr als mit seinem Vater. Er war ein liebes und ruhiges Baby im Gegensatz zu seiner aufgeweckten, wilden Schwester, die gerne ihre Eltern zu ärgern schien, indem sie mitten in der Nacht anfing zu weinen. Dan weinte sehr wenig und war schnell zufrieden zustellen. Ein knall ließ sie erschrocken zusammen zucken. Es hatte plötzlich zu stürmen begonnen und ein Ast der alten Eiche, die direkt vor einem der Fenster stand, war gegen die Scheibe gedonnert. Resigniert ging sie zurück zu Zoes Bettchen und hob das schreiende Mädchen, dass sich, wie ihre Mutter erschrocken hatte, heraus um es zu beruhigen. Auch Dan begann zu quengeln. Erneut prallte der Ast gegen die Scheibe. Die Schreie der Babys wurden lauter und dringlicher. In diesem Zimmer würden die Babys wohl nicht zur Ruhe kommen können. „Sunata!“, rief Laura ihre Dienerin herbei. Erst hatte Laura sich gegen Phönix aufgelehnt als er für sie eine Dienerin gesucht hatte, doch mittlerweile war sie froh dass Sunata ihr beistand wenn die Kinder wieder nicht schlafen konnten. Sunata war vierzehn Jahre alt, hatte dunkelblondes Haar, das sie zu einem Knoten gebunden hatte und hatte freundliche haselnussbraune Augen. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte das Mädchen Laura. „Könntest du die Kinder mit in den Gästeflügel nehmen? Der Wind peitscht Äste der Eiche gegen das Fenster. Die Kinder erschrecken sich dabei zu Tode. Ich werde gleich nachkommen, ich will nur noch ein bisschen Ruhe haben, bevor ich mich wieder um die kleinen Teufelchen kümmern muss!“ Bei den letzten Worten lächelte sie und strich Dan, der mittlerweile lauter als seine Schwester weinte, beruhigend über die Wange. Laura sah seufzend hinter Sunata her und schloss dann die Tür. Sie gab ihre Kinder nicht gerne aus ihren Armen frei, aber in letzter Zeit hatte sie kaum geschlafen. Sie ließ sich auf ihr Bett nieder und spürte wie die Weichen Daunen sich ihrem Körper anpassten. Sie musste kurz eingeschlafen sein, denn sie träumte von Phönix, als sie plötzlich zusammenzuckte und aus ihren Träumen gerissen wurde. Sie hatte das Gefühl als ob jemand an ihr vorbei gehuscht wäre. Sie fröstelte und wollte schleunigst die Terrassentür, die aus ihr unerklärlichen Gründen offen stand schließen, als sie meinte hinter einem der aufgebauschten Vorhänge einen dunklen Schatten zu erkennen. „Sunata? Bist du das?“ Laura versuchte ihre Stimme möglichst ruhig zu halten, aber das leichte Beben war kaum zu überhören. Laura schrie als es erneut einen knall gab. Es war nie ein Ast gewesen! Der Vorhang wehte zur Seite und entsetzt blickte sie auf Sunata die hin und her schwankte. Ihre Augen blickten starr zur Decke. Ihr Kopf war bläulich angelaufen. Laura presste ihre Hand auf den Mund um den Entsetzensschrei und die Übelkeit zurückzudrängen. Sie näherte sich Rückwärts der Tür, stolperte und fiel. Der Himmel war vollkommen schwarz. Kein einziger Stern erhellte die Finsternis und unheimliche Nebelschwaden hingen in der Luft. Doch Laura starrte nur auf Sunata, als ihr ein schrecklicher Gedanke kam. Wenn die erhängte Sunata war, wer war dann die Dienerin gewesen, die ihre Kinder in den Gästeflügel hatte bringen sollen? Alrune hetzte durch die Flure und betete im Stillen, dass die Babys nicht zu weinen anfangen würden. Es war ihre Aufgabe gewesen diese Kinder zu entführen und sie wollte ihren Boss nicht enttäuschen. Es war leicht gewesen sich als die Dienerin der Prinzessin auszugeben. Dafür hatte sie extra einen Zaubertrank genommen, der ihre Gestalt in die von Sunata verwandelt hatte. Alrune hatte nur dafür sorgen müssen, dass Sunata ihr nicht in den Weg kam, weshalb sie die Dienerin in eine Besenkammer geschlossen und geknebelt hatte. Sie hatte ihren Auftrag fast erledigt. Hastig eilte sie die letzten Schritte der Kellertreppe runter. Noch lagen die Kinder ruhig in ihren Armen und sahen sie aus neugierigen Kulleraugen an. Alrune hielt vor der Besenkammer, in der die junge Sunata eingesperrt war. Sie legte die Kinder auf eine weiche Decke, die sie vorher dort hingelegt hatte, dann öffnete sie die Tür, schließlich wollte sie nicht, dass Sunata dort in der Kammer zurückblieb. Doch als sie eintrat, war der Raum verlassen und von dem blonden Mädchen gab es keine Spur. Leise fluchend packte Alrune einen Korb aus der Kammer und legte dort die Kinder mit der Decke hinein. Wenn Sunata nicht mehr in der Kammer war, musste sie jemand hier unten gefunden und freigelassen haben und das wiederum bedeutete, dass bereits aufgefallen sein würde, dass die Kinder der Prinzessin verschwunden waren. Alrune wollte die Treppe hinaufhasten, als ihr einfiel, dass sie immer noch wie Sunata aussah. Sie zögerte einen Moment. Wahrscheinlich wäre es zu gefährlich weiterhin als Sunata, die bestimmt schon das ganze Schloss in Alarmbereitschaft gesetzt hatte, weiter herumzulaufen. Entschlossen griff sie tief in ihre Manteltasche und holte eine Flasche mit silberner Substanz heraus, die sie mit einem Zug leerte. Ihr Erscheinungsbild veränderte sich schlagartig. Ihre zuvor noch blonden, zusammengebundenen Haare fielen ihr jetzt weich, in einem dunklen Braun um die Schultern. Die Augen nahmen einen bernsteinfarbenen, fast gelben Ton an. Die Neugier der Babys wurde glücklicherweise nur größer und sie begannen nicht zu weinen. Dan und Zoe musterten Alrune aus großen Augen und öffneten ihre Münder, als wären ihnen die Kinnladen vor Verwunderung heruntergefallen. Beruhigt atmete die junge Frau aus und deckte die Kinder mit der Decke so zu, dass sie niemand sehen würde. Sie hastete über den Flur, stürmte zum Portal und wollte es öffnen als, einer der Wachen sie bemerkte. „Halt!“ Langsam wandte sie sich um. „Was willst du um diese Uhrzeit noch draußen machen mein Kind? Es ist kein Stern am Himmelzelt und wir haben Neumond. Es ist verdammt dunkel draußen, für ein junges Ding wie dich ist das nichts.“ Erleichtert merkte sie, dass sie ja immer noch die Kleider einer Bediensteten trug. „Meine Mutter ist plötzlich schwer krank geworden, log sie. „Wenn ich ihr nicht ein paar Medikamente des Zauberers vorbei bringe, dann wird sie...“, die Frau machte eine dramatische Pause, „...dann wird sie es nicht schaffen.“ Der Wachmann sah sie mitleidig an, sein Kollege saß im Schneidersitz auf dem Boden. Sein Kopf war nach vorne rüber gefallen. Allem Anschein nach war er am Schlafen. Der Wachmann seufzte. „Dann will ich mal eine Ausnahme machen, aber verrat mich nicht, okay?“, er lächelte sie keck an und ließ sie dann passieren. Kaum war Alrune draußen, hätte sie jubeln können. Sie hatte den Auftrag erledigt. Man würde sie feiern, er würde sie feiern... Deborah tänzelte summend über den Flur. Sie war verdammt gut gelaunt, da sie seit genau diesem Tage drei Monate mit Vypio zusammen war. Er hatte eine Überraschung geplant, was sie sehr verwundert, aber auch freudig gestimmt hatte. Plötzlich hörte sie einen lauten Schrei. Kam er aus Lauras Zimmer? Eigentlich wollte sie weitergehen, als sie erneut einen unterdrückten Schrei hörte. Sofort wandte sie sich um und hastete durch den Flur. Laura starrte zur Leiche und konnte sehen wie sich hinter ihr eine Gestalt aus der Dunkelheit löste und durch die Terrassentür verschwand. Zitternd saß sie am Boden. Was sollte sie tun? Sie erhob sich immer noch bebend, der Schreck saß ihr tief in den Knochen, aber sie musste jetzt an ihre Kinder denken. Hastig lief sie zur Tür und stieß gegen Deborah die gerade hereinkommen wollte. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte ihre Schwester besorgt. Laura schüttelte energisch den Kopf und begann zu schluchzen. „Sunata ist tot! Und meine Babys...wir müssen jemanden suchen der genauso aussieht wie Sunata. Diese Person hat meine Kinder!“ Deborah schluckte schwer. Die Dienerin war tot? War sie ermordet worden? Sie wusste es nicht, aber sie lief gemeinsam mit ihrer Schwester durch die Flure und erklärte kurz und knapp die Situation. Alle Wachen suchten. Doch niemand fand Lauras Kinder in dieser Nacht... Deborah fuhr sich frustriert mit der Hand durch ihr bronzefarbenes Haar. Dann klopfte sie zaghaft an eine dunkle Holztür und obwohl keine Antwort kam drückte sie die Klinke hinunter und trat herein. „Wo warst du?“ Die Stimme klang eiskalt und vollkommen kühl. Obwohl sie Vypio nun schon einige Zeit kannte, konnte sie sich nicht an seinen Tonfall gewöhnen. Wo war er? Der Raum war dunkel und sie konnte nur die Schemen der Regale erkennen. Sie wandte sich wieder um in Richtung Bad zu gehen, als plötzlich jemand vor ihr stand. Erschrocken zuckte sie zusammen und schrie überrascht. „Wo warst du?“, fragte er erneut, während er mit einem Schnipsen die Kerzen im Zimmer entzündete, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. Deborah schluckte schwer. Seine eisblauen Augen schienen sie zu durchbohren. „Ich, also...“, begann sie, doch Vypio beugte sich plötzlich vor und presste seine Lippen auf ihre. Sie schlang ihre um seinen Hals und zog ihn näher heran, nur um ihn einen Moment später von sich zu stoßen. „Moment, du bringst mich vollkommen aus meinem Konzept!“ Vypio sah sie kühl an. „Seit wann gibt es bei dir Konzepte und Ordnung?“ Dann legte er seine Hand flach auf ihre Stirn. „Hmm...Fieber scheinst du ja nicht zu haben.“ Deborah funkelte ihn böse an und schlug seine Hand weg,. „Es geht um die Dan und Zoe! Sie wurden entführt und Sunata hat sich allem Anschein nach erhängt, obwohl Laura meint noch jemanden gesehen zu haben!“ Vypio runzelte die Stirn, weshalb sie grinsen musste. So nachdenklich hatte sie ihn noch nie erlebt. „Unser Dreimonatiges hatte ich mir anders vorgestellt,“ murmelte er. Doch er fasste ihre Hand und zog sie hinter sich her. „Wohin willst du?“, fragte Deborah ihn überrascht. „Zu Celine,“ murrte er und beschleunigte seine Schritte. Celine war bereits aufgestanden und kam den beiden mit besorgtem Gesicht entgegen. Niemand fragte weshalb sie wach war. Es war klar dass sie eine Vision hatte. „Lasst uns woanders hingehen, Kim soll schlafen. Er soll morgen verreisen und Briefe zu den weit entfernten Ländern bringen. Scheinbar gibt es auch dort ärger mit den Menschen. Sie fühlen sich unterdrückt von den Phönixen.“ Deborah nickte. „In der Hinsicht kann ich die anderen verstehen. Schließlich müssen sie die niederen Arbeiten verrichten...“ Vypio sah sie misstrauisch an. „Sie bekommen den Schutz der Phönixe, ohne uns gäbe es euch gar nicht mehr!“ Deborah sah ihn finster an und zischte bedrohlich. „Sag bloß nichts falsches!“ Doch er grinste sie nur höhnisch an. „Menschenweib!“ Er blickte herablassend auf sie hinab. Celine seufzte. Obwohl ihr Bruder und Deborah nun schon seit drei Monaten zusammen waren, beleidigten sie sich immer noch gegenseitig. Als Deborah den Mund zu einer bissigen Antwort öffnete, ging Celine dazwischen. „Hört auf euch zu streiten! Es gibt momentan wirklich Wichtigeres.“ Deborah sah sie entschuldigend an, Vypio grinste jedoch immer noch auf Deborah herab. Celine und die anderen beiden gingen über die Flure bis sie zum Gästeflur gelangten. Celine öffnete eine der Türen und entzündete mit Magie den Kronleuchter. Sie hatte innerhalb drei Monate einiges durch ihren Bruder dazugelernt. Zwar waren ihre magischen Fähigkeiten nicht so ausgeprägt wie seine, aber sie reichten um Phönixe und Mensche zu heilen, und darauf kam es ihr hauptsächlich an, da sie vorhatte Ärztin zu werden. Celine schloss die Tür, nachdem Vypio als letzter eingetreten war. „Zeharade?“, fragte Vypio. Celine antwortete nicht, sie starrte nur auf den Boden. Sie hätten es wissen müssen. „Also ja,“ beantwortete Deborah Vypios frage. „Wer ist Zeharade?“ „Zeherade war Dajings Frau. Rache, das ist es was sie will. Sie hat einen starken Magier an ihrer Seite, das spüre ich. Er hat verhindert dass ich eine Vision haben konnte.“ „Ist Zeherade für das Verschwinden der Babys verantwortlich?“, fragte Deborah mit brüchiger Stimme. Sie machte sich riesige Sorgen um die Kleinen. Celine schüttelte bedauernd ihr Haupt, wobei ihr die schwarzen Locken ins Gesicht fielen. „Ich weiß es leider nicht.“ Deborah seufzte. „Was nun?“ „Wir werden morgen versuchen mehr herauszubekommen. Wir haben immer noch Verbindungen zu einigen loyalen Dämonen, ebenso werden wir die Wärter befragen. Irgendjemand muss doch um die nächtliche Stunde noch das Gelände verlassen haben?“ „Beruhige dich doch,“ flüsterte Marie und streichelte ihrer schluchzenden Freundin sachte über den Rücken. Doch ihre Freundin sah sie nur aus geröteten und angeschwollenen Augen an. „Meine Babys sind weg, und ich soll mich beruhigen?“ Marie nickte sachte. „Es bringt dir jetzt nichts zu weinen, davon tauchen sie auch nicht wieder auf!“ Laura blickte überrascht an. Dann wischte sie sich hastig die Tränen fort und richtete sich auf. „Du hast vollkommen Recht Marie.“ Ich werde sie suchen gehen!“ „Du gehst nirgendwo hin!“ Überrascht fuhren Marie und Laura herum und erblickten Phönix der im Türrahmen stand und Laura eingehend musterte. Laura lief zornesrot an und ging wütend zu ihm hinüber. „Wir müssen sie finden!“ „Ich weiß, verdammt noch mal. Aber Laura! Sei vernünftig! Es ist vollkommen dunkel draußen. Wir werden sie schon finden!“ Er schloss sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. „Es geht ihnen gut, dass weiß ich.“ Laura nickte dann wurde sie von Phönix aus dem Gemach gezogen. Marie massierte sich erschöpft die Schläfen. Warum musste jetzt, wo auch noch die Menschen rebellierten so etwas geschehen? Plötzlich erblickte sie Damian der mit bedrücktem Gesichtsausdruck in das Zimmer eingetreten war. Er küsste sie sanft auf den Mund und blickte sie dann besorgt an. „Wie geht es dir? Ich habe gehört was geschehen ist und habe mit den anderen nach den Kindern gesucht. Bisher haben wir nur eine einzige Spur.“ Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das ganze nicht. Wer entführt kleine Kinder? Und weshalb?“ Marie ging nicht auf seine Fragen, stattdessen versuchte sie selber etwas mehr zu erfahren. „Was für eine Spur gibt es?“ Damian zögerte einen Moment. Dann fuhr er fort. „Einer der Wachmänner hat eine junge Frau das Schloss verlassen sehen.“ Marie sah ihn mir hochgezogenen Brauen an. „Mit anderen Worten hat er sie passieren lassen?“ Damian seufzte erneut, nickte jedoch. „Er wird gefeuert! Ich habe den Befehl gegeben das niemand, wirklich NIEMAND das Schloss zu solch später Stunde zu verlassen hat!“ „Lass und das Morgen klären. Dann kannst du auch selber mit dem Wachmann reden. Er wird sicher eine gute Erklärung dafür haben!“, versuchte Damian sie zu beschwichtigen, aber Maries Wut verschwand nicht. „Was hat währenddessen der andere Wachmann getan?“, fragte sie mit bebender Stimme. Die antwort konnte sie sich bereits denken. „Er hat geschlafen...“ Marie stieß einen unterdrückten Wutschrei aus. „Gefeuert! Alle beide!“ Damian sah sie überrascht an. „Was ist los mit dir? Sonst bist du doch nicht so hart?“ Marie schnaubte verächtlich. „Normalerweise werden sonst auch keine Kinder, und schon gar nicht mein Neffe aus meinem Schloss entführt! Ich gebe den beiden eine Chance, wenn sie dieses Mädchen finden und herbringen! Ansonsten werden sie sich eine neue Berufung suchen müssen!“ Damian küsste Marie hastig auf die Wange. „Ich werde sie sofort losschicken!“ Graham blickte überrascht auf als Damian, der zukünftige König der Erde in sein Gemach platzte. „Bin ich jetzt gefeuert?“, fragte er eingeschüchtert und betete im Stillen das er seinen Job behalten würde. „Noch nicht,“ entgegnete ihm der Blonde. „Du musst das Mädchen finden. Wenn dir das gelingt, kannst du deinen Beruf als Wachmann weiterhin ausüben.“ Graham atmete erleichtert aus. „Dass wird für deinen kleinen Bruder wesentlich schwerer sein, er hat schließlich geschlafen!“ Graham konnte deutlich Zorn in Damians Stimme hören. „Wir werden sofort mit der Suche beginnen!“ Damian nickte und teilte ihm noch einige andere Soldaten zu. Dann ging er zurück zu Marie. Der Morgen brach bereits heran und er brauchte schlaf. Alrune hockte auf einem blanken Holzstuhl und beobachtete den Himmel, der bereits rot zu glühen begann, als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss, woraufhin sie stürmisch in die Küche eilte. „Verdammt Alrune! Was hast du dir dabei gedacht? Wieso hast du die Dienerin ermordet? In der ganzen Stadt wimmelt es nur so von Soldaten die dich suchen!“ Alrunes Augen weiteten sich überrascht. „Wie bitte? Sie ist tot?“ Camir sah sie überrascht an. „Willst du mir sagen, du hast die Dienerin der Prinzessin nicht getötet?“ Alrune schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. Deshalb war das Mädchen verschwunden gewesen? Sie schüttelte ihr Haupt. „Ich habe nichts damit zu tun!“ Doch Camir ignorierte ihre Worte. „Man wird versuchen uns diese Geschichte anzulasten. Die Entführung hat und jetzt überhaupt nichts genutzt! REIN GAR NICHTS!“ Wütend schlug er mit seiner Faust gegen die geschlossen Holztür und Alrune zuckte erschrocken zusammen, als es einen lauten Knall gab. „Beruhige dich! Wenn wir wollen, dass man uns anhört, dann müssen wir ihnen erklären, dass wir ganz sicher nichts mit diesem Vorfall zu tun haben,“ versuchte Alrune ihn zu besänftigen. Er seufzte laut. „Und wie willst du das anstellen?“ „Der Magier hat uns schon einmal geholfen, vielleicht macht er es noch mal!“ „Der aus dem dunkeln Parlament? Ich bezweifle es. Wahrscheinlich steckt das dunkle Parlament auch noch dahinter!“, entgegnete Camir frustriert. Alrune legte ihre Arme um ihn und spürte wie Camir sich versteifte. „Lass mich los,“ zischte er und schob sie von sich. „Ich dachte wir hätten das geklärt. Das mit uns, ist lediglich eine Zweckgemeinschaft.“ Alrune blickte beschämt zu Boden. Sie hatte sich zu große Hoffnungen gemacht. „Ich weiß,“ flüsterte sie. Dann verneigte sie sich leicht. „Ich werde schon eine Lösung finden!“ Erneut verneigte sie sich, dann begab sie sich zu ihrer Schlafkammer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)