Not like Romeo and Juliet von Reian (Neu: Kapitel 8 hochgeladen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sodalle, ein neuer Hirnfurz von mir. Mal sehen, ob die Geschichte so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Hab auf jeden Fall schon nen gewissen Plan, wie das hier laufen soll und das ist definitv ein großer Vorteil gegenüber meinen bisherigen FF-Versuchen. Macht euch auf ne ordentliche Portion schräger Pairings gefasst, denn die Idee zu dem Ganzen ist mir kurz vorm Einschlafen gekommen und da ist meine Fantasie immer am abartigsten. Die Charaktere gehören nicht mir und dass ich hierfür kein Geld krieg, ist wohl klar. Außerdem: Dicke OOC-Warnung! Musikalische Unterstützung war 176BIZ und James Blunt (was für ne Kombination). Kommentare/Kritik (solange konstruktiv)/Verbesserungsvorschläge sind immer gern gesehen bzw. gelesen! Und jetzt: Vorhang auf! :-)) --------------------------------------------------------------------------------- Not like Romeo and Juliet - Kapitel 1 (Yuu´s POV) Die Sommerferien sind zu Ende und ich bin heute ins Internat zurückgekehrt, das von nun an wieder für fast ein Jahr mein Zuhause sein würde. Momentan sitze ich auf einer Bank am Ufer des zur Schule gehörigen Sees und warte. So langsam könnte er aber wirklich mal kommen, schließlich ist es bereits September und die Nächte sind längst kühl geworden. Hätte ich gewusst, dass er so spät kommt, hätte ich mir eine Jacke mitgenommen, aber sonst ist er doch immer der Pünktliche von uns beiden. Ob er unser Treffen vergessen hat? Oder ist ihm etwas dazwischen gekommen? Ich will gar nicht daran denken, sonst malt sich mein Hirn nur wieder die wildesten Horrorphantasien aus, wenn ich es zulasse. Ich ziehe die Beine noch ein wenig mehr an mich heran, um meinen Körper gegen die kühle Luft, die der Wind vom See herauf weht, zumindest ein bisschen abzuschirmen. Je geringer die Angriffsfläche, desto geringer der Wärmeverlust. Zumindest einmal habe ich im Biologieunterricht doch aufgepasst. Bei dem Gedanken an unseren letztjährigen Biolehrer, der angesichts seiner im Halbschlaf vor sich hin dösenden Klasse schier verzweifelt, muss ich schmunzeln. Plötzlich spüre ich, wie sich etwas um meine Schultern legt und noch bevor ich mich umdrehen kann, ertönt schon eine tiefe, warme Stimme, allein von deren Klang meine Körpertemperatur schon um mehrere Grad ansteigt. „Ist dir kalt?“ „Natürlich ist mir so kalt, wenn du mich hier so lange warten lässt“, antworte ich, und kann eine gewisse Gereiztheit in meiner Stimme nicht unterdrücken. „Tut mir wirklich Leid“, und mit diesen Worten lässt sich Reita neben mich auf die Bank fallen, „aber Asagi wollte mich nicht weglassen. Er hat unbedingt noch meine Hilfe beim Kofferauspacken gebraucht. Du weißt ja, wie unselbstständig er in solchen Dingen ist.“ „Oh ja!“ Schließlich kannte ich Reitas Erzählungen über Asagis Unfähigkeit, seinen Alltag zu organisieren, nur zur Genüge. „Aber jetzt lass uns nicht mehr über Asagi nachdenken...“ und um seinen Worten Taten folgen zu lassen, schnappt sich Reita einen Zipfel der mitgebrachten Decke und hüllt sich ebenfalls darin ein, so dass wir ganz eng beeinander sitzen und uns gegenseitig wärmen können. Eine Zeit lang sitzen wir nur so da und genießen die Nähe des jeweils anderen, schließlich ist es eine ganze Weile her, dass wir uns das letzte Mal so nahe waren. Genau genommen eine ganze Woche, so lange ist es nämlich her, dass ich Reita besucht hatte, der den Großteil seiner Sommerferien im Ferienhaus seiner Eltern verbrachte. Und hey, eine Woche ist eine lange Zeit, wenn man frisch verliebt ist! Irgendwann räuspert sich Reita und setzt erneut zum Sprechen an: „Ich kanns noch gar nicht glauben, dass wir jetzt tatsächlich schon in der 12. Klasse sind.“ „Ja, ja, wie die Zeit vergeht...“, pflichte ich ihm bei. „Oh Gott, wir hören uns schon an wie zwei alte Opas!“ Bei dem Gedanken an mich und Reita, wie wir in sechzig Jahren immer noch auf dieser Bank sitzen, muss ich kichern und auch Reita, der Ernsthaftere von uns beiden, kann sich ein leises Lächeln nicht verkneifen. Oh man, ich liebe Momente wie diesen, wenn ich Reita ganz für mich habe und mit ihm rumalbern kann. Sie sind ohnehin viel zu selten. Und da muss ich doch wieder an Asagi denken. „Wie stellst du dir das mit uns vor?“, spreche ich letztendlich aus, was mich beschäftigt, seit er den Jungen aus der 13. Klasse zum ersten Mal erwähnt hatte. „Du meinst...?“, ist Reitas zögerliche Reaktion. „Genau. Willst du unsere Beziehung das ganze Jahr über vor ihm verbergen?“, bohre ich weiter. „Hey, das ist nicht fair!“ Reita springt auf und zieht mit einem Ruck die Decke von mir herunter. „Schließlich liegt es nicht nur an Asagi. Hakuei wird es genausowenig akzeptieren. Die beiden hassen sich nunmal und wenn sie erfahren, dass wir uns lieben. Ne...“ Reita schüttelt gedankenverloren seinen Kopf, während er vor mir auf und ab geht. „Du hast Recht. Das gäbe ne astreine Romeo und Julia-Nummer“, pflichte ich ihm bei und hebe gleichzeitig die Decke vom Boden auf, um sie wieder über mir auszubreiten. „Dann musst du aber Julia sein“, lacht Reita auf und vertreibt die düstere Stimmung, die für einen kurzen Moment zwischen uns aufzuziehen drohte. „Klar, aber nur, wenn ich dann mein rosa Rüschenkleid tragen darf, Schatzi“, spinne ich diese Vorstellung noch ein bisschen weiter. „Aber mal ernsthaft“, holt Reita uns schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Irgendwas müssen wir tun, ich hab nämlich keine Lust darauf, dich immer nur heimlich sehen zu können.“ „Du meinst, so wie jetzt?“ „Genau. Das ist doch kacke. Verdammt- ich liebe dich und das will ich auch vor allen Leuten zeigen können!“, regt sich in Reita der Revoluzzergeist, den ich so an ihm liebe. Trotzdem kann ich es nicht verhindern, dass ich bei seinen Worten ein klein wenig rot werden. Aber so ein Liebesgeständnis hört man nun mal nicht alle Tage, oder? Glücklicherweise ist es schon dunkel, sodass Reita nichts davon mitbekommt und meine Stimme klingt auch nur ein klitzekleines bisschen zittrig, als ich weiter spreche. „Dann gibt es nur eine Möglichkeit: Wir müssen dafür sorgen, dass Asagi und Hakuei sich versöhnen- und das, wenn möglich, ohne, dass wir davor drauf gehen.“ Die kleine Reminiszenz konnte ich mir doch nicht verkneifen. Reita hält mitten in seiner Lauferei inne und sieht mich an. „Und wie stellst du dir das vor? Wir wissen noch nicht mal, warum sich die beiden überhaupt verzofft haben, wie sollen wir sie da dazu bringen, das aus der Welt zu schaffen, was zwischen ihnen steht?“ „Tja, dann müssen wir eben rauskriegen, was es ist.“ „Haha, genau, weil sie uns das ja auch so einfach sagen werden. Asagi frisst mich ja schon halb auf, wenn ich Hakuei in seiner Gegenwart nur erwähne.“, widerspricht Reita sarkastisch. „Wir sollten es trotzdem versuchen. Denn alles ist besser als die momentane Situation“, versuche ich Reita zu überzeugen. Und tatsächlich scheint er es einzusehen, denn er kriecht wieder neben mir unter die Decke und wärmt seine kalte Hand in meiner. „Du hast ja Recht. Lass es uns versuchen!“ „- und bis dahin: Lass mich dich küssen!“, versuche ich Reitas leicht pathetischen Tonfall nachzuahmen und beuge mich über ihn. „Gerne, aber erst musst du diese Piratenverkleidung ablegen, schließlich möchte ich dabei in deine schönen Augen schauen können.“ Woah, Reita kann so ein Schmeichler sein, wenn er mit mir alleine ist! Ich verkneife mir ein Grinsen und entferne die Augenklappe. Da fällt mir etwas auf: „Jetzt musst du deine Nasenbinde aber auch abnehmen!“ Reita tut es und einen kurzen Moment freue ich mich darüber, dass ich der einzige bin, der ihn so sehen darf. Und dann, endlich, treffen sich unsere Lippen zu einem langersehnten Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)