One Shot into the Blue von Leia_de_Flourite (Der handliche Happen NCIS für zwischendurch...) ================================================================================ Aus dem Leben eines Mossad-Agenten ---------------------------------- Bezug: Hintergrund zu Schalom – was da wirklich lief zwischen Ziva und Tony Die inneren Monologe von Schmuel Dayan, Nacht 3, Monat X, 19.30 Uhr Subjekt ist heute später nach Hause gekommen, schien eine lange Schicht gewesen zu sein. Die erst heute installierten Wanzen funktionieren vorzüglich. Den Geräuschen aus der Küche nach zu urteilen, bereitet das Subjekt gerade einen Abendsnack vor. Oh Mann! Kann es noch langweiliger werden? Was genau habe ich eigentlich verbrochen, dass ausgerechnet ich die Tochter vom Boss bespitzeln muss und das bei meinem ersten Außeneinsatz? Wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, was man sich über sie erzählt, bin ich tot, wenn sie mich entdeckt. Ermordet von der Frau, die mich im Büro nicht einmal ansehen wollte. Besonders, wenn man bedenkt, wieso sie überwacht wird. Andererseits bietet sie ja auch die perfekte Angriffsfläche. Irgendwie hatte ich mehr von Ziva David erwartet, diesem scheinbar unnahbarem Mysterium; hatte sie für klüger gehalten. Ich meine, es ist ja wohl offensichtlich, dass da etwas zwischen ihr und ihrem Boss läuft, diesem DiNozzo. Ich habe die Fotos. Warum also noch dieser Lauschangriff? Ganz sicher gehen dabei Fördergelder für irgendeine wichtige Mission zum Schutz des Vaterlandes drauf, aber ich sollte mich nicht beschweren: es war ganz sicher meine große Klappe, die mir diesen Job hier eingebracht hat. Tja, das passiert mit einem, wenn man Daddys kleines Mädchen als „heißes Gerät“ bezeichnet und besagter Daddy der eigene Brötchengeber ist. Scheiße noch eins! Der Wagen fährt vor, so ein teures italienisches Modell; ein dunkler Sportwagen mit ortsansässigem Kennzeichen. Der Special Agent steigt aus, hüpft schon fast leichtfüßig die Einfahrt hoch. Sie öffnet die Tür, bevor er anklopfen kann. Wenigstens hat sie sich ihre Beobachtungsgabe in diesem Land bewahrt. David lächelt, aber nicht auf diese verruchte, flirtende Art, die einem die Knie weich werden lässt, sondern ein freundliches Lächeln unter Vertrauten. Mann, das ist sogar noch schlimmer, als wenn sie sich nur das Bett mit dem Typen teilen würde. Sie gehen ins Wohnzimmer. David sagt irgendwas davon, dass sie den Salat hören würde. Ehrlich, dieser neureiche DiNozzo sieht nicht gerade wie ein Salattyp aus, der Bauchansatz lässt vielmehr auf einen ausgiebigen Pastakonsum schließen. Und wenn er den weiten weg wegen dem Grünzeug macht, ist klar, dass die Beiden sich nicht lange mit Essen aufhalten können. Und ich darf zuhören. Jofi [wörtlich übersetzt „Schönheit“, in der hebräischen Umgangssprache allerdings eher „Juchu“, sarkastischer Tonfall] DiNozzo: „Hey, wieso keine Chips?“ Tja, Chipskrümel beim Beischlaf machen niemanden froh! David: „Meinst du wirklich, ich mäste dich auch noch? Das hättest du wohl gern.“ Er murrt, gibt aber nach. DiNozzo: „Was ist, kommen wir jetzt endlich zur Sache? Diesmal kommst du mir nicht einfach so davon!“ Ziemlich direkt, dieser Mensch. Die Sache scheint in die heiße Phase zu gehen. JETZT SCHON?!?! Ich kann gewisse Geräusche nur nicht zuordnen, da ist so ein lautes Rasseln, wie viele kleine Plastikbausteine, die auf Glas fallen. Wer weiß, für welche merkwürdigen sexuellen Praktiken das gut sein soll. Manche Leute stehen auf die perversesten Sachen. Nacht 6, Monat X Sie tun es schon wieder! Nacht 8, Monat X Die Intervalle werden immer kürzer. Es ist wirklich absurd. DiNozzo (atemlos): „Ich hätte nie gedacht, dass das wirklich möglich ist, ehrlich ich hielt es für ein Gerücht. Ziva, du schaffst mich. So ein hoher Punktwert, du musst bescheißen. Ich weigere mich zu glauben, dass das Wort ’Muskeldystrophie’ existiert. Und was bitteschön ist ’kleidsam’? Das habe ich ja noch nie gehört.“ David: „Sieh im Wörterbuch nach, wenn du willst, ich habe es gleich hier.“ DiNozzo: „Hey, das zählt aber nicht. Den VW-Beetle schreibt man nicht mit ’a’. Und da du kein weiteres ’e’ hast, schlage ich vor, du machst lieber ’Beatles’ daraus.“ David: „Tony, ich kann alleine Wörter bilden. Und ich schlage dich ja sowieso.“ Jepp, die Beiden spielen Scrabble. JEDES VERFLUCHTE MAL! Wie soll ich das bitte den Leuten in der Botschaft erklären? Michael glaubt mir doch kein Wort. Besser, ich erwähn es nicht und belass es bei den Fotos. Genau, ich sag’ einfach, ich war nicht in der Lage, herauszufinden, was da genau läuft. Sollen diese Bürokraten sich doch ihren Teil dazu denken! „Hey, Ziva, wir hatten doch ausgemacht, keine Schimpfwörter zu legen.“ „Enthaltsamkeit ist kein Schimpfwort.“ „Aber es ist eine Unart.“ „Wir hatten aber auch ausgemacht: keine Namen. Und da steht Jethro.“ „Das ist eine Biblische Figur.“ „Jethro an sich vielleicht. Aber du hast Gibbs’ Namen ausgeschrieben.“ „.... Vermisst du ihn auch so sehr wie ich?“ „Mehr noch.“ Oh, das ist übrigens Phase zwei. Jetzt werden sie gleich über die guten alten Zeiten jammern, sich in zwei Stunden ungefähr voneinander verabschieden und das ganze an einem anderen Tag wiederholen. Ich hasse meinen Job! ~~~~~ Nachtrag: herausgeschnittene Szene aus ’Schalom’ – In der Botschaft MICHAEL: „Das kommt ganz darauf an. Schlafen Sie mit ihm?“ ZIVA: „Mit wem?“ MICHAEL (legt einen Stapel Fotos auf den Tisch, sie sieht jedoch nicht mal hin): „Mit Ihrem Boss.“ ZIVA (mit ehrlichem Bedauern): „Schön wär’s.“ MICHAEL (sichtlich verwirrt): „Aber... Moment mal, warum treffen Sie sich dann jede Nacht mit ihm, wenn doch nichts passiert?“ ZIVA (bemerkt erst jetzt die Fotos): „Ach so, sie meinen Tony! Nein, wir spielen nur Scrabble.“ MICHAEL: „Aber Sie haben doch gerade gesagt...“ ZIVA: „Da sprachen Sie ja auch von meinem Boss. Ich habe nur einen und der ist in einem Urlaub, den er verzweifelt als ’Ruhestand bezeichnet.’ Aber keine Sorge, er übernimmt bald wieder das Team. --- Auch wenn er es noch nicht weiß.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das hier musste einfach sein. Ich konnte nicht auf mir sitzen lassen, dass da jemand andeutet, Ziva und Tony würden etwas unsittliches tun, nicht mal wenn dieser Mensch „Wer ist wie Gott?“ heißt. Und ich mag die Grammatikdiskussionen zwischen Ziva und Tony sehr gern, außerdem wollte ich den armen Israeli, der zu diesem Job verdonnert wurde, nicht als eiskalten Voyeur dastehen lassen. Darum auch Schmuel. Dieser Name klingt schon wie ein Schmunzeln und er bringt mich zu selbigem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)