Zum Inhalt der Seite

Herr der Diebe

Es kann nur Eine(n) geben
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Okay~, kurze Einführung:

Der erste Abschnitt ist aus Sharrons Sicht, der folgende aus der Sicht von Scipio und dann wieder von Sharron usw.

Es war ursprünglich mal als Rpg angelegt, aber wir dachten wir könnten euch das nicht vorenthalten XD

Viel Spass!!
 

----------------------------
 

Vollkommene Dunkelheit hüllte die zierliche Gestalt ein, die Nacht war der Freund der Diebe, sie gingen Hand in Hand. Und sie war eine wahre Meisterin in diesem Geschäft. Leichtfüßig schlich sie durch die engen Gassen von Venedig. Zu dieser Tageszeit war niemand mehr auf der Straße. Die Turmuhr schlug Mitternacht, als die jugendliche Diebin die große Villa erreichte. Jemand bezahlte ihr viel Geld dafür, dass sie ein ganz besonderes Buch aus der umfangreichen Bibliothek dieses Hauses stahl. Das Original der Bibel war das begehrte Objekt.

Die Diebin, die sich Sharon getauft hatte, schlich im Schatten der Hauswand zu einem Gitter an der Wand, welches eigentlich für eine Schlingpflanze gedacht war. Geschwind kletterte sie daran hoch, bis zu einem Balkon. Dort kletterte sie drauf und stellte lächelnd fest, dass das Fenster nur gekippt war. Mit einem Haken und einem dünnen Seil schaffte sie es, das Fenster ohne ein Geräusch zu öffnen. Sharon sah sich im Raum um und machte hinter sich die Balkontür zu. Vorsichtig tapste sie durch das Spielzimmer eines Kindes, das wohl in diesem Haus wohnte. An der Tür angekommen spähte sie durch das Schlüsselloch und öffnete langsam die Tür. Plötzlich erstarrte sie. War da nicht eben jemand um die Ecke verschwunden? Sharon wartete, bis sich ihr wild schlagendes Herz beruhigt hatte. Als immer noch nichts passiert war, schlich sie den Flur entlang. Die junge Diebin wusste, dass sich die Bibliothek irgendwo hier befinden musste. Sie stieß eine Tür auf und befand sich auf einem Rundgang. Sie brauchte nicht über das Geländer zu schauen um zu erkennen, dass sich eine Etage unter ihr die Bibliothek befand. Mit sich selbst zufrieden trat sie ans Geländer und schwang sich über dieses. Der fall war nicht sonderlich tief, aber sie landete nicht auf dem harten Boden, sondern auf etwas knochigen, weichen. Erschrocken saß sie ein paar endlose Sekunden auf dem Jungen, der vor dem Regal gestanden hatte, bis ihre Schmerzen vom nicht ganz planmäßigen Aufkommen vergangen waren, dann bemerkte sie das Buch, welches der Maskierte immer noch in der Hand hielt. Ihr Gehirn arbeitete schnell, sie schnappte sich das Buch und stand triumphierend auf. „Ach…sieh an…der Herr der Diebe.“ Der junge Dieb kam nun langsam wieder zur Besinnung und sah Sharon an. „Heute hast du kein Glück…Das ist nämlich Frauensache! Aber ich will ja gar nicht unhöflich sein und die wenigstens sagen, gegen wen du verloren hast. Man nennt mich Sharon, ich bin die Meisterin der Diebe. Merke dir den Namen gut!“ Sharon ging rückwärts auf die Tür zu, warf den sich langsam erhebenden Dieb eine Kusshand zu, drehte sich um und verließ das Haus bevor er sich von dem Zusammenstoß erholen konnte.
 

Er sah ihr perplex hinterher. „Sharon also…“, sagte er zu sich selbst. Mal wieder jemand, der dachte, er könne es mit ihm aufnehmen! Er klopfte sich den Staub von den Klamotten und lauschte. Ein leises Knarren der langen Eichentreppe verriet die Diebin. Amateurin! Er schlich leise durch eine andere Tür und den langen, dunklen Gang entlang. Als er vorsichtig um die Ecke spähte, sah er Sharon, die anscheinend schon ihrem „Triumph“ feierte und ihm ziemlich unvorsichtig den Rücken zudrehte. Mit leisen Schritten stellte er sich direkt hinter sie und zog ihr mit einem Ruck das Buch aus den Armen. „Komisch, ich bin doch gar keine Frau…“ Er grinste sie schelmisch an, sprang vorwärts und zog an der Befestigungsleine des Kronleuchters, der krachend zwischen Sharon und ihm zu Boden viel. „Ciao Bella“, sagte er, wandte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
 

Für ein paar Sekunden blieb sie verwirrt vor dem Kronleuchter stehen, dann hörte sie aufgeregte Stimmen, die immer näher kamen. Schnell suchte sie nach einem Fluchtweg. Da ja eh schon genug Lärm gemacht worden war, wählte sie das Fenster. Die Scheibe zerbrach klirrend, als Sharon durch sie sprang. Die Diebin landete auf dem Bürgersteig und rannte los. Von weitem erklangen die Sirenen der Polizei. Sie lief ein paar Umwege um mögliche Verfolger abzuhängen und schlüpfte dann schließlich in eine verlassene Kirche. Behutsam schloss sie die schweren Eichentüren und schlich durch das spärlich beleuchtete Innere des Gotteshauses. Sie wollte es nicht riskieren, den Rest ihrer Band zu wecken. Sharon legte sich auf ihr Deckenlager und hüllte sich ein. Der Herr der Diebe….noch einmal würde sie sich nicht von ihm austricksen lassen!
 

Er lief zurück in die große Küche des Hauses, öffnete die kleine Tür des Essensaufzuges, schlüpfte hinein und ließ sich langsam ab ins Erdgeschoss. Er stieg leise hinaus und lauschte, ob sich irgendwer in dieser Etage aufhielt, doch die einzigen Geräusche waren bei der Bibliothek. Er wollte gerade die hintere Tür öffnen, als ein Glassplitterregen von oben herabregnete und kurz drauf Sharon in die Nacht rannte. So kann man es natürlich auch machen. Er öffnete die Tür und versteckte sich im Gebüsch. Wütende Schreie erklangen und eine Gewehrsalve wurde in die Luft abgeschossen. Wenige Meter neben ihm hörte er die Geräusche verstohlener Schritte. Sollte er ihr zu ihrem Versteck folgen? Er schob das wertvolle Buch unter seinen schwarzen Mantel und schlich aus dem Buschwerk. Sharon rannte die verwinkelten Gassen entlang. Immer im Schatten der Häuser lief er ihr vorsichtig hinterher, doch dann verlor er sie aus den Augen. Er stand an einer schmalen Kreuzung und blickte in die Gassen. Wo war sie lang gelaufen? Er beschloss, den linken Weg zu nehmen und stand plötzlich auf einem kleinen Platz, der von Häusern umringt war. Er entdeckte eine kleine Kirche und ging hin, doch plötzlich erschallten laute Stimmen hinter ihm und er rannte schnell weg. Er würde ein anderes Mal nach ihr suchen müssen. Nach einer halben Stunde erreichte er endlich das ausrangierte Kino, das ihm als Versteck diente und klopfte an die Tür. Sofort steckte Mosca seinen Kopf heraus und ließ ihn ein.
 

---------------

Kommis wie immer erwünscht -^^-
 

Liebe Grüße

Sasori-sama u. Sakura-chan_

Am Morgen wachte Sharon mit Schmerzen auf. Erst jetzt bemerkte sie die blauen Flecken und die Schnittwunden, die sie sich bei der nächtlichen Aktion zugezogen hatte. Die Anführerin der Diebesbande schälte sich aus den Decken und ging auf ihr „Gefolge“, das aus zwei Jungs und einem weiteren Mädchen bestand, zu. Sie hatten über den früheren Altar ein Tuch geworfen und benutzten ihn als Frühstückstisch. Das Mädchen sah auf, als Sharon auf die Gruppe zukam. „Oh…Sharon, du siehst aber gar nicht gut aus.“ Sie rückte ein Stück zur Seite, damit die Diebin sich setzen konnte. „Es geht schon, Maria.“, sagte sie, als das Mädchen kritisch ihre Schnittwunden betrachtete. Die beiden Jungen, die sich Costa und Frederico nannten, sahen Sharon erwartungsvoll an. „Hast du das Buch?“, fragte Costa mit vollem Mund. Sharon nahm sich ein Stück Brot und schüttelte den Kopf ohne dabei jemanden anzusehen. Maria, die das jüngste Mitglied der Diebesbande war, berührte den Arm ihrer Anführerin. „Was ist passiert?“, fragte sie mit vorsichtiger Stimme. „Jemand ist mir in die Quere gekommen…“ Sharon machte eine Pause und sah in die Runde. „Der Herr der Diebe!“, fügte sie mit hasserfüllter Stimme hinzu. Frederico haute mit der Faust auf den Tisch, so dass die Teller hochsprangen. „Du hast es dir abnehmen lassen?“ Wütend und gekränkt stand Sharon ruckartig auf. „Ich wird schon Geld besorgen, keine Panik, aber erst wird ich in die Stadt gehen und mich dort mal umhören.“ Maria stand ebenfalls auf. „Darf ich mit?“ Sharon nickte kurz und ließ sich dann die Schnittwunden von Maria verarzten, bevor sie sich ihr bestes Kleid anzog. Gemeinsam verließen sie unbeobachtet die Kirche.
 

Er erwachte am frühen Mittag. Erschöpft wie er gestern gewesen war, hatte er es nicht einmal mehr bis zu seinem Schlaflager geschafft, sondern hatte es sich auf einem der Kinosessel so bequem wie möglich gemacht. Er stand auf und streckte sich. Sein Blick fiel auf das wertvolle Buch, das es gestern gestohlen hatte. Er musste es heute noch abliefern. Er machte sich schnell fertig, packte die Bibel in eine Umhängetasche und machte sich auf den Weg, der ihn zu einem alten, verwilderten Friedhof führte. Sein Kunde wartete schon und er zog sich, hinter einem Baum versteckt, seine Maske über. Er prüfte die Umgebung und schlenderte zu dem alten Mann im schwarzen Mantel. „Das Geld?“, fragte er ihn und steckte die Hand in die Tasche, um ihm das Buch zu zeigen. Der Mann beäugte es kritisch und reichte ihm dann eine schwarze Ledertasche, in der das Geld war. Scipio öffnete sie, überprüfte, ob alles da war und überreichte ihm dann das Buch. „Es war mir eine Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen.“ Mit diesen Worten wandte er sich um und verließ die Grabstätte. Er ging die langen, verwinkelten Gassen entlang und fand sich plötzlich vor der kleinen Kirche wieder, wo er diese Möchtegern-Diebin gestern aus den Augen verloren hatte. Er zog die Maske ab und versteckte sich in einem Hauseingang. Eine lange Zeit passierte nichts, doch dann sah er jemanden das Gebäude verlassen. Es waren Sharon und ein jüngeres Mädchen, das er nicht kannte.
 

Maria nahm die Hand von Sharon und sie gingen gemeinsam durch die engen Gassen. „Sharon? Was machen wir eigentlich jetzt? Müssen wir verhungern?“ Sharon wandte ihre dunklen Augen der Jüngeren zu und lächelte beruhigend. „Quatsch! Wir haben noch genug Geld…“ Die Diebin kniete sich zu der kleineren und nahm sie in den Arm. Die Wahrheit war, dass das Geld kaum reichte. Plötzlich bemerkte Sharon den Jungen. Sie sah auf und musterte ihn aufmerksam. Irgendwoher kannte sie ihn…
 

Sie hatten ihn entdeckt, doch Sharon schien ihn nicht zu erkennen. Es hatte also doch einen Vorteil, eine Maske zu tragen! Er lächelte ihr unschuldig zu und lehnte sich an die Hauswand. Vielleicht sollte sie es mit Kindermädchen versuchen, das konnte sie augenscheinlich besser als stehlen! Er tat, als hätte er jemanden entdeckt und verschwand in den dunklen Gassen. Er durfte nicht riskieren, dass seine Tarnung aufflog und Sharon ihm das Geld wieder abnahm- was sie natürlich nicht schaffen würde! Er hatte aus den leisen Gesprächsfetzen der beiden gehört, dass die Diebesbande um Sharon wohl an Geldmangel litt, und einen kurzen Augenblick lang bekam er Gewissensbisse, doch wenn sie Geld brauchten, sollten sie halt ihre Stehltechnik verbessern, seine Bande brauchte das Geld schließlich auch. Meisterin der Diebe- pah!
 

Sie hatte den ganzen Tag in der Stadt verbracht, zusammen mit Maria. Doch irgendwann wurde das Mädchen müde und Sharon setzte sich mit ihr auf den Rand eines Brunnens. „Ich hab Hunger…“, klagte die kleine und zog an dem Ärmel der Diebin. Diese sah sich um und entdeckte eine Bäckerei. Ein bisschen Geld hatte sie noch bei sich. „Warte hier“, sagte sie zu Maria, stand auf und ging in die Bäckerei. In dem kleinen Laden duftete es herrlich und Sharon musste zugeben, dass ihr Magen auch knurrte. Die Diebin kaufte ein Brot, drehte sich um und lief gegen einen Jungen. Erschrocken taumelte sie zurück und sah ihn mit großen Augen an. „Es tut mir Leid“, entschuldigte sie sich schnell und senkte den Kopf, wie eine wohlerzogene junge Dame.
 

Erstaunt erkannte er, gegen wen er da gelaufen war- oder besser gesagt, wer da gegen ihn gelaufen war: Diese Möchtegern- Diebin! Wie ein wohlerzogenes Mädchen stand sie da und starrte zu Boden. „Sharon, schön dich zu sehen“, sagte er, lächelte ironisch und legte ihr die Hand unters Kinn, damit sie zu ihm aufsah. „So treffen wir uns wieder, ich hoffe, es hat dich niemand zu deinem Versteck verfolgt…“, flüsterte er ihr zu und blickte dann zu Maria, die jetzt neben Sharon stand und ihn mit großen Augen ansah. Er zog ein Teilchen aus einem Regal und hielt es ihr hin. „Du hast bestimmt Hunger. Ein Glück, dass Sharon noch genug Geld hat, um sich um euch zu kümmern…“ Er warf einen Seitenblick auf die Amateurin.
 

Ihr Gesichtsausdruck änderte sich von einem sehr wohlerzogenen Mädchen zu dem eines sehr wütenden. Sie nahm Maria das Teilchen aus der Hand und legte es zurück. „Wir brauchen keine Almosen!“ Sie reckte stolz ihr Kinn, nahm Maria am Handgelenk und zog sie wutentbrannt aus dem Laden. Was bildet sich dieser Idiot eigentlich ein? „Sharon? Wieso? Er war doch nett…“, protestierte Maria. Sharon blieb stehen und sah zu Maria runter. „Er ist nicht so nett, wie er tut! Merk dir das Mariechen, du darfst nicht mehr mit ihm sprechen, verstanden?“ Das Mädchen verzog das Gesicht, nickte aber dann. Sharon lächelte zufrieden und ging mit Maria zurück zur Kirche. Dort wartete schon gespannt Costa auf sie. „Sharon! Sharon!“, rief er aufgeregt und sprang ihr entgegen. „Schau mal!“ Er wedelte mit einem Brief vor ihrer Nase herum. Die Diebesbandenanführerin zog eine Augenbraue hoch und nahm Costa den Brief ab. „Jemand verspricht uns viel Geld!“, plapperte der Junge weiter, während Sharon aufmerksam las. Der Verfasser wollte, dass sie etwas stahl, was, sagte er nicht, doch sie würde weitere Informationen bekommen, wenn sie zum Treffpunkt um Mitternacht käme. Sie senkte den Brief und sah Costa an. „Wer hat den Brief gebracht?“ Der Junge zuckte mit den Schultern. „Er lag vor der Tür…“ Sharon machte ein nachdenkliches Gesicht. Es könnte eine Falle sein, andererseits brauchten sie das Geld. Maria zog sie am Ärmel. „Wirst du für den Briefschreiber stehlen?“ Die Diebin biss sich auf die Unterlippe, was blieb ihr anderes übrig, als zum Treffpunkt zu gehen und sich das Angebot anzuhören?

Gut gelaunt bahnte er sich seinen Weg durch die verwinkelten Gassen Venedigs zu seinem Versteck. Dort angekommen, warf er seine alte Umhängetasche in eine Ecke, aus der er vorher die Einkäufe entnahm und in den Vorratsschrank gestellt hatte. Als er sich wieder umdrehte, stand Wespe plötzlich, lautlos wie eine Katze hinter ihm. „Wespe! Du hast mich erschreckt!“, tadelte er sie, doch sie grinste nur und übergab ihm einen seltsamen, mit Wachs versiegelten Brief. Er brach das Siegel und öffnete das Schreiben. Darin stand, dass jemand ihn heute Nacht treffen wollte, für einen neuen Auftrag. Von dem letzten Geld hatten sie sich endlich neu mit allerlei Sachen eingedeckt, es war nicht mehr allzu viel übrig, deshalb beschloss er, hinzugehen. Kurz vor Mitternacht betrat er den Friedhof, der ihnen als Treffpunkt dienen sollte. Er hörte leise Stimmen, auf die er zuging. Es war Sharon. Sharon und ein älterer Mann, anscheinend der Auftraggeber. Er trat zu den beiden, mit argwöhnischem Blick. Nach einer kurzen Stille begann der Mann den Auftrag zu erläutern: „Ich will, dass ihr nach Frankreich reist. In der Nähe von Paris steht ein riesiges Schloss –Versailles-. Ich will, dass ihr euch dort einschleust oder wie auch immer, jedenfalls möchte ich die Krone des Sonnenkönigs, Ludwig XIV.“ Er sah abwartend von Sharon zu mir und wieder zurück. „Keine Sorge, ich wird sie ihnen beschaffen!“, sagte ich mit entschlossener Miene.
 

Gerade wollte Sharon ihrer Empörung freien Lauf lassen, als ihr Auftraggeber beschwichtigend die Hände hob. „Ihr sollt die Krone gemeinsam beschaffen. Alleine würde es selbst der Herr der Diebe nicht schaffen, denn unsere Sharon hat hier ganz besondere Verbindungen.“ Bei diesen Worten wurde Sharon leichenblass. Sie wich den Blicken des Mannes aus. „Nur, wenn ihr mir die Krone zusammen überreicht gibt es das Versprochene Geld.“, erklärte der Auftraggeber weiter. Dann kramte er in seiner Hosentasche und gab jedem der beiden ein paar Münzen. „Anzahlung und Reisekosten“ Der Auftraggeber nickte ihnen zu und erklärte, dass er sie in spätestens drei Wochen hier erwarten würde, oder wenigstens einen Brief erbat. Dann verschwand er und Sharon und Scipio waren alleine. „Ist der vollkommen verrückt? Nach Versailles? Krone stehlen? Wie stellt der sich das vor?“, brauste Sharon plötzlich auf und betrachtete das Geld in ihren Händen. Sie konnte nicht nach Versailles. Niemals! Es war unmöglich! Andererseits hieß das auch ihre Freunde im Stich zu lassen, sie brauchten das Geld dringend. „Kannst ja hier bleiben, wenn du Angst hast“, meinte Scipio. „Du hast ja keine Ahnung! Ohne mich kommst du da niemals rein! Ich gehe mit dir, aber nur wegen des Geldes. Deine Aufgabe ist es, zu überlegen, wie wir da wieder rauskommen!“
 

Er konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Warum sie wohl nicht hinwollte? Er glaubte irgendwie nicht, dass es nur an ihm lag. „Was für Kontakte hast du denn in Versailles?“, fragte er versöhnlich, schließlich waren sie anscheinend die nächsten drei Wochen dazu verdammt, zusammen zu arbeiten. „Das wirst du sehen, wenn wir da sind!“, erwiderte sie schnippisch, stopfte die Anzahlung in ihre Tasche und ging schnellen Schrittes los. „Komm schon, wir müssen uns beeilen und einen Kutscher suchen, der uns nach Frankreich bringt“ Etwas genervt trabte Scipio hinter ihr her und fragte sich insgeheim, wann Sharon sich denn eigentlich zur Anführerin erklärt hatte. „Schön und gut, aber ich würde schon ganz gerne noch Bescheid sagen, wo ich bin“ Ruckartig blieb Sharon stehen, wurde von Scipio umgerannt, drehte sich zu ihm um und wollte ihn von sich wegschubsen. Das Problem dabei war nur, dass der Herr der Diebe über ein Grasbüschel stolperte und, sich an Sharon festkrallend, in ein offenes Grab direkt vor der Friedhofsmauer fiel. Zwei Meter tiefer und einige Schrecksekunden später hörte man Sharon aufschreien: „Du Perverser! Was für eine billige Anmache soll das denn sein?“ Schnell stellte sie sich hin und kletterte aus dem Grab. „Einbildung ist auch eine Bildung…ich mache keine jähzornigen dummen Ziegen an!“ Er kletterte auch aus dem Loch und klopfte sich die Sachen ab. „Lieber eine jähzornige dumme Ziege, als ein hässlicher Draufgänger! Jetzt komm endlich!“ Mit ihr sollte man also nicht unbedingt streiten, man musste ja Angst haben, sie würde explodieren! Ihr Gesicht war ja jetzt schon feuerrot! Der erste Weg führte zur kleinen Kirche, die Sharon und ihrer Bande als Versteck diente. Als sie eintraten, kam ihnen direkt die kleine Maria entgegengelaufen, die von Sharon herzlich umarmt wurde. „Und? Hast du den Auftrag, Sharon?“, fragte die kleine aufgeregt und Sharon nickte glücklich. „Ja, wenn ich wieder da bin, müssen wir uns erstmal keine Sorgen mehr machen, Mariechen! Ich muss nur leider mit dem bösen Mann zusammen arbeiten…“ Jetzt kamen auch die anderen Bandenmitglieder auf die Anführerin zu. „Wann gehen wir denn? Und wohin geht die Reise?“, fragte einer von ihnen. Sharon sah betreten zu Boden. „Nun ja… wisst ihr…der Auftraggeber hat gesagt, na ja,…nur Scipio und ich werden gehen…ihr dürft leider nicht mit…aber ich bin sicher, es wird nicht lange dauern.“ Eine drückende Stille legte sich über die Gruppe. „Aber Sharon, wir machen doch fast immer alles zusammen…“, warf noch jemand ein, aber Sharon sah nur weiter zu Boden und schwieg. „Das kannst du doch nicht ernst meinen!“, brauste die Person auf. „Wir sind eine Bande! Wir können dich doch nicht einfach im Stich lassen!“ Um sich das nicht länger mit anhören zu müssen, beschloss Scipio, schon mal nach draußen zu gehen und vor der Kirche diese Schmierenkomödie zu verpassen, doch die Diebin nutzte diese Chance nicht, und folgte ihm schon bald. Nachdem Scipio sich auch von seiner Bande verabschiedet hatte, machten sie sich auf durch ein paar Gassen und lösten ein Ruderboot vom Steg, in welches sie sich hineinsetzten. Sharon schien nicht einmal die Idee zu haben, ihm das Lenken und Rudern anzuvertrauen, also setzte der Dieb sich in den vorderen Teil des Bootes und verstaute die Taschen unter den Sitzen. „Keine Sorge, mit meiner Hilfe bist du schneller wieder zurück bei deiner Bande, als dir lieb ist.“ „Ja, in Einzelteilen, und jetzt hör auf, herumzuzappeln!“ Dies waren die einzigen Worte, die sie während der Bootsfahrt über die Wasserstraßen Venedigs wechselten. Es würde bestimmt unendlich unterhaltsam sein, drei Woche mit ihr zu verbringen, aber das großzügige Honorar, das ihm versprochen wurde, war es ihm wert. Nachdem die Bootsfahrt seltsam ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen war, änderte sich alles: Die Suche nach einer Kutsche war erfolglos und es blieb ihnen nichts anderes übrig, als vor dem Gewitter, das aufzog, in einem alten, verlassenen, und verfallenen Häuschen Schutz zu suchen. Es war klein. Sehr klein. Und nur ein unglaublich kleiner Kellerraum war noch einigermaßen intakt. „ Das sind ja super Aussichten…“, meinte Scipio, was nicht nur auf die Nacht mit Sharon in diesem Kellerchen, sondern auch auf die Diebin selbst, die sich etwa zwei Meter entfernt, am anderen Ende des Raumes, vorbeugte und etwas aus der Tasche holte, zu verstehen war. Letzteres wusste Sharon zum Glück nicht. „Bleib bloß da in der Ecke und achte auf Geräusche, die von einer Kutsche stammen könnten! Scipio breitete seinen Mantel auf dem kalten Boden aus und ließ sich darauf nieder, weil Sharon sich den einzigen Stuhl geschnappt hatte.

Die ersten Blitze zuckten über den Himmel und es begann, wie aus Eimern zu schütten. Die Diebin zog ihre Beine an ihren Körper und schlang fast hilflos und schützend ihre Arme um diese. Eine Zeit lang betrachtete sie den Herrn der Diebe stumm, doch man konnte ihr ansehen, dass sie gerne etwas loswerden wollte. Sharon kaute auf ihrer Unterlippe rum und seufzte dann schließlich. „Scipio?“, sagte sie leise und hob ihren Kopf an. Scipio sah sie fragend an und hob eine Augenbraue. „Bevor wir nach Paris gehen, musst du etwas wichtiges wissen“, fing Sharon an. „In Versailles wohnt eine reiche Familie, eine Adelsfamilie. Sie betreuen sozusagen die Krone.“ Der Herr der Diebe sah die junge Frau verständnislos an. „Wo ist das Problem? Wir schmuggeln uns da rein, als Dienstleute oder so…“ „nein!“, versetzte die Diebin. „Nein…verstecken brauchen wir uns nicht. Wir können dort einfach reinspazieren, niemanden würde das stören, wenn ich da reinspaziere…“ Sie sah ihm an, dass er wohl immer noch nicht verstand. „Herr Gott, ich bin die Tochter dieser reichen Familie! Meine Eltern werden froh sein, dass ihre Tochter wieder zurück ist! Das Problem ist, dass sie ihre Tochter nicht wieder gehen lassen“ Die Stille, die nun zwischen den Beiden herrschte, wurde nur vom prasseln des Regens unterbrochen. Schließlich brach Scipios Gelächter das Schweigen. „Ich hab mir von Anfang an gedacht, dass du ein verzogenes Prinzesschen bist! Aber gut, solange wir dadurch leichter ins Schloss kommen…Von mir aus kannst du Katharina von Russland sein. Dass du in Wirklichkeit eine Prinzessin bist, ändert nichts daran, dass ich dich nicht mag!“ Pikiert sprang Sharon auf. „Meinst du, ich hab dir das alles nur zum Spaß erzählt?“ Sie schritt auf ihn zu. „Damit du dich darüber lustig machen kannst?“ Scipio erhob sich ebenfalls und trat nah an die Diebin heran. „Hör zu Madame, spiel dich hier nicht so auf! Mir ist vollkommen egal, warum du von zu Hause abgehauen bist. Für mich zählt nur, was für Vorteile ich daraus ziehe. Also lass uns wenigstens so tun, als seien wir beide seriöse Diebe.“ Langsam senkte Sharon den Kopf und atmete tief durch. „Es…tut mir Leid, aber ich möchte nicht dahin zurück.“, platzte es plötzlich aus ihr heraus.“ Sie werden mich nicht gehen lassen! Sie werden mich wieder einsperren! Am liebsten würde ich fliehen und den Auftrag hinter mir lassen, aber ich habe auch Verantwortung übernommen. Verantwortung für Maria und die Anderen. Deswegen baue ich auch dich. Du musst mir helfen, ich will nicht dort bleiben. Bitte Scipio.“ Sharon sah zu Scipio auf und blinzelte ihre Tränen zurück. Sie bat ihn nicht gern um etwas, doch in ihrer momentanen Verzweiflung hätte sie alles getan. Auch wenn ihn ihre Geschichte nicht interessierte, war sein Spott besser als die überfürsorgliche Hand ihrer verhassten Eltern.
 

Nachdenklich sah er zu Boden. So hatte sie ihn noch nie um etwas gebeten. Eigentlich hatte sie das sowieso noch nie. „Bleibt mir denn was anderes übrig? Wir sollen die Krone zusammen übergeben“, meinte er dann Schultern zuckend. „Aber wie erklärst du mich? Deine Eltern kennen mich schließlich nicht…“ Fragend blickte er sie an, als ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht erschien. „Wir geben uns einfach als Paar aus. Wir behaupten, wir wollen heiraten!“ Mit großen Augen sah er sie an. „Niemals!“, meinte er erschrocken, drehte sich um und entfernte sich einige Schritte von der Diebin. „Meinst du, mir macht das besonderen Spaß?“ Sie ging ihm hinterher. „Ich mag es nicht, wenn man mir nicht in die Augen sieht, wenn man mit mir spricht. Sieh mich gefälligst an!“ Genervt drehte Scipio sich zu ihr um. „Das kaufen die uns doch nie ab! Ich kenne dich und daraus schließe ich, dass sie nicht dumm sind!“ „Hey, das war ja ein Kompliment!“, meinte sie verblüfft. „Ja, aber nicht extra… aber gut, so ist es vielleicht am leichtesten den Auftrag zu erledigen“, gab er seufzend nach. „Aber bilde dir darauf bloß nichts ein“, stellte er klar, als Sharons Grinsen immer breiter wurde. „Nein nein, kann man ja gar nicht“, meinte sie, grinsend wie ein Breitmaulfrosch. „Was soll das denn heißen?“, fragte er sie leicht gekränkt. „Es ist ein Privileg mit mir zusammen sein zu dürfen!“, doch ein Grinsen konnte er sich bei Sharons folgendem Lachanfall nicht ganz verkneifen. „Beruhige dich…sonst erstickst du mir noch…“
 

nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder unter Kontrolle und japste nach Luft, dann wurde sie ernst. „Wir müssen eine Geschichte erfinden, wie wir uns kennen gelernt haben, damit wir die meinen Eltern erzählen können.“, beschloss die Diebin und blickte nachdenklich drein. „Ganz einfach! Wir sagen, dass wir uns in Venedig kennen gelernt haben, dann lügen wir nicht einmal. Und wir können sagen, dass ich der Sohn eines reichen Mannes bin und ich die „verlorene Tochter“ wieder auf den richtigen Pfad gebracht habe. Dann habe ich schon mal Pluspunkte bei deinen Eltern.“ Sharon war nicht abgeneigt von dieser Version der Geschichte, denn sie wusste, dass ihre Eltern ihn unter diesen Umständen mit offenen Armen empfangen würden. Dennoch sah sie Scipio skeptisch an: „Und was, wenn sie herausfinden, dass du nicht der Sohn einen reichen Mannes aus Venedig bist?“ Scipio grinste überheblich. „Das werden sie nicht, mach dir da mal keine Sorgen“, antwortete er. Sharon runzelte die Stirn und setzte sich auf den Stuhl. „Wenn das nur gut geht. Es gibt da noch etwas, was wir bedenken müssen: Unsere Kleidung und die Art, wie wir anreisen. Das muss alles glaubwürdig sein.“ Scipio nickte nachdenklich und trat ans Fenster. Draußen wurde der Regen wurde stärkerund erneut begann es zu gewittern. Nach ein paar Minuten Stille drehte er sich wieder zu Sharon um. „Für Diebe sollte es kein Problem geben, an neue Kleidung zu kommen, aber darüber machen wir uns in Paris Gedanken.“, meinte er, während er sich wieder auf seinen Mantel setzt und es sich auf dem Boden bequem macht. „Jetzt sollten wir erstmal schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag.“ Sharon nickte und gähnte unauffällig. Die beiden Diebe schlossen die Augen und versuchten zu schlafen, was Sharon schwer fiel, da der Stuhl klein und unbequem war, außerdem kam ihr ein seltsamer Gedanke: Hatte der Auftraggeber gewusst, dass sie die Tochter der Familie war? Oder war es nur Zufall gewesen, dass er sie ausgesucht hatte. Mit diesem Gedanken schlief Sharon endlich ein.

Das Aufwachen am nächsten Morgen war recht schmerzhaft, und Sharon, die schon wach war, schien auch nicht besser davon gekommen zu sein. Was sollte man auch erwarten, wenn man auf kaltem Steinboden und einen kleinen Stühlchen übernachtet? Als er die schmale, Einsturzgefährdete Kellertreppe hochging, Sharon im Schlepptau, bemerkte er, dass der Regen endlich aufgehört hatte, auch wenn die Straße jetzt halb weggespült und schlammig war, war das doch ein sehr gutes Zeichen für die Weiterreise. „Scipio, guck mal hier!“, erschallte plötzlich Sharons Stimme und der Dieb sah sich suchend nach ihr um. Sie schien hinter einer hohen Mauer zu stehen, die recht porös wirkte, und Scipio ging um diese herum. Er hatte richtig geraten: Dort stand Sharon und zeigte stolz auf einen wilden Busch. Viele kleine rote Früchte hingen daran. Na also, das Frühstück war gerettet! „Komm schon, hilf mir.“ Sharon war schon fleißig am pflücken und so tat der Herr der Diebe wie ihm geheißen. Nachdem sie sich mit den Früchten satt gegessen hatten und welche in die Taschen packten, die sie mitgenommen hatten, hörten sie, wie sich ihnen etwas näherte. „Das hört sich an, wie eine Kutsche…“, meinte Scipio lauschend. „Du solltest dich an den Straßenrand stellen und den Rock ein Stück hochziehen…dann werden wir bestimmt schneller mitgenommen…“, regte Scipio an und grinste schelmisch. „Was?!“, fragte Sharon entgeistert und sah ihn geschockt an. „Ich bin doch kein Freudenmädchen!“ Scipio unterdrückte ein Lachen und meinte trocken und mit hochgezogener Augenbraue „Meinst du, sie nehmen uns mit, wenn ich das mache?“ „Ich denke, du würdest sie eher verjagen, Scipio.“, meinte sie kichernd und blickte den Weg erwartend entlang. „Du hast mich ja gestern um diesen Gefallen gebeten…dass ich dich wieder mit zurück nehme…“, erinnerte er die Meisterin der Diebe und sah gen Himmel. „Das würde mir leichter fallen, wenn du mich endlich Skip nennen würdest…Scipio hört sich so…na ja…“ „…eingebildet an!“, beendete Sharon den Satz und deutete auf eine von einem braunen und einem weißen Pferd gezogene Kutsche, die sich mit gemächlichem Tempo auf sie zu bewegte. Scipio zog Sharon etwas zur Seite, als die Kutsche rumpelnd neben ihnen zum Stehen kam. Dass der Kutscher sie fast umgenietet hatte, sprach nicht unbedingt für eine gute Sehstärke, aber in ihrer Lage konnten die Diebe wohl nicht wählerisch sein. Sie einigten sich mit dem Kutscher, dass er sie nach Paris bringen würde, setzten sich in das erhoffte Gefährt und machten es sich bequem. Schon hörten sie den älteren Mann seine Pferde aufmuntern, dass sie doch bitte losgehen sollten und setzten sich in Bewegung- die Pferde schienen auch nicht mehr die Jüngsten zu sein. „Sieh es positiv, der Alte hätte nicht mal etwas gesehen, wenn du dich ganz ausgezogen hättest!“, meinte Skip lächelnd. Sharon seufzte schwer. „Bei diesem Tempo brauchen wir die drei Wochen schon allein für die Anreise…“ „Ist doch toll, dann haben wir mehr Zeit uns besser kennen zu lernen!“, entgegnete Scipio ironisch.
 

Die Diebin ließ sich in den Sitz zurücksinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Das Wetter besserte sich von Stunde zu Stunde. Bald schon wichen die Wolken und die ersten Sonnenstrahlen brachen heraus. Sharon betrachtete die Landschaft und hing ihren Gedanken nach. Was würde passieren, wenn sie ihren Eltern wieder begegnen würde? Es war jetzt schon so lange her und nun kehrte sie in den goldenen Käfig zurück um ihre eigenen Eltern zu bestehlen, nur um sich damit die Freiheit zu erkaufen. Aber die anderen zählten auf sie und sie durfte keinen von ihnen im Stich lassen. Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe. Hoffentlich würde alles gut gehen. Scipio sollte bloß keinen Unsinn anstellen, immer hin musste sie sich vollkommen auf ihn verlassen. Eigentlich hatte die Erfahrung Sharon gelehrt, dass man sich am Besten nur sich selbst traut. Sie warf einen kurzen Blick zu Scipio und betrachtet ihn von der Seite. Als sie nach Venedig gekommen war hatte sie viele Geschichten über den Herr der Diebe gehört, doch wenn sie ehrlich war hätte sie sich ihn nicht so vorgestellt. „Scipio? Wie bist du eigentlich dazu gekommen ein Dieb zu werden?“, fragte sie dann vollkommen unerwartete, aber immer hin hatte er selber gesagt, dass diese Fahrt dazu da war sich besser kennen zu lernen. Sharon wusste nicht mehr so ganz genau, wann sie sich entschlossen hatte von nun an Leute zu bestehlen. Nach dem sie aus dem Haus ihrer Eltern geflohen war hatte sie eigentlich geglaubt irgendwo Arbeit zu finden und dadurch unabhängig zu werden. Doch das Geld was sie mitgenommen hatte war schneller aufgebraucht als sie gedacht hätte. Bald schon war sie durch einen Zufall in Venedig gelandet und war dort in das Versteck von drei Waisenkindern geraten. Soweit Sharon sich erinnerte hatte sie erst versucht den drei mit Gelegenheitsjobs zu helfen, doch die Arbeit war hart und brachte wenig Geld. Sie, als Tochter aus gutem Haus, war so etwas nicht gewohnt und dem bald auch überdrüssig. Dann hörte sie vom Erfolg des Herrn der Diebe und beschloss, dass sie nur so ihren Freunden helfen konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück