Die Wahrheit von DhalaElenaAngel (Oder - Was sich wirklich hinter Masken verbirgt....) ================================================================================ Kapitel 8: Lupin ---------------- Es war später Nachmittag, als Severus Harry schließlich fand, zusammen mit Draco, vor einem Schachbrett. „Verdammt! Warum bist du so verdammt gut in dem Spiel? Früher konntest du nicht mal das Wiesel besiegen!“ „Ich hätte jederzeit gekonnt, nach dem zweiten Jahr, als ich das Spiel begriffen habe“, gab Harry ruhig und sehr leise zurück. „Ich habe es nur nicht getan.“ „Warum zum Henker? Warum hast du absichtlich verloren und deine Noten schlechter gemacht, als du warst?!“ Guter Punkt, stellte Severus am Rande fest. „Ron wollte immer in irgendwas besser sein, als ich. Also habe ich ihn gelassen“, gab der Schwarzhaarige leise zurück. „Und was meine Noten anging – ich hatte immer das Gefühl, Hermine würde nichts mit mir zu tun haben wollen, wenn sie feststellt, dass ich mehr weiß, oder genauso viel, wie sie.“ „Und dir ist nie die Idee gekommen, dass das dann vielleicht nicht die richtigen Freunde sein könnten?“, stellte Draco trocken fest. „Ich... wollte einfach nur nicht allein sein!“, verteidigte Harry sich hilflos. „Du... du hast dich benommen, wie der letzte Idiot und Hagrid hat mir erzählt, dass alle schlechten Magier aus Slytherin kommen! Ich... ich hatte einfach Angst...“, gab der verunsicherte Junge leise zu. Draco schüttelte nur den Kopf. „Schach“, meinte er schließlich triumphierend, sah aber dann vollkommen entsetzt aus, als Harry eine Figur bewegte: „Matt“, gab der leise zurück. „Ich glaub das nicht! Das war das zwanzigste Spiel und ich habe gedacht, ich hätte dich endlich!“ „Du hast gezählt?“, fragte Harry überrascht. Draco zuckte die Schultern: “ Ja. Na ja, wenigstens habe ich nur gegen einen Malfoy verloren“, murmelte er geschlagen. „Also...“ „Harry.“ Beide sahen auf. Der Jüngere zuckte automatisch etwas zusammen, machte sich kleiner. Als er Severus sah, war ihm klar, was folgen würde. „Ja?“, fragte er kleinlaut. „Komm, der Flohbeutel von einem Werwolf will dich sehen und dein Vater hat keine Lust, dass er deswegen randaliert. Kommst du?“ Langsam erhob Harry sich mit Hilfe der ausgestreckten Hand seines ehemaligen Professors. „Du hast doch wohl keine Angst vor diesem Torfkopf?“, fragte Severus, als sie aus Dracos Hörweite waren. Harry blickte durch seine Wimpern nach oben, ohne dabei wirklich Severus anzusehen. Ja, dummerweise hatte er tatsächlich Angst. Doch er würde sich den Vorwürfen stellen. Natürlich. Etwas anderes wäre ihm gar nicht in den Sinn gekommen. Er hatte eine Verpflichtung gegenüber Remus, er hatte dessen besten, noch lebenden Freund umgebracht, er war noch nie weggerannt. „Harry, das ist Unsinn“, gab Severus von sich, blieb abrupt stehen. „Glaub mir, dieser Trottel liebt dich, wie einen Sohn. Er würde dir doch nie etwas tun wollen“, versuchte der Tränkemeister seinen unsicheren Gefährten zu beruhigen. „Das... das war... bevor ich Sirius umgebracht.. habe.“ „Harry...!“, abrupt drehte er den Kleineren so herum, dass er ihm in die Augen sehen konnte, packte den Jüngeren bei beiden Schultern. „Harry, was redest du da! Nicht du hast diesen Dummkopf umgebracht, sondern Bellatrix Lestange! Was redest du dir denn nun schon wieder ein!“ „Aber...!“ „Kein Aber!“, unterbrach Severus unwillig, führte den Jungen zum Gästeflügel. „Harry, er gibt dir keine Schuld, also rede sie dir nicht auch noch selbst ein, ja? Und jetzt geh zu ihm rein, dein Vater ist auch da und ich komme gleich, ich muss den Wolfsbann-Trank noch schnell fertig abfüllen.“ Harry stand nun in dem Vorraum eines der Gästezimmer. Es war so gebaut, wie auch das von Sybilla, in dem sie unterrichtet wurden, er und Draco. Ein kleiner Vorraum mit drei Türen. Eine eigene, kleine Wohnung eben. Nach Malfoy-Status, verstand sich. „...ist er jetzt!?“ „Zum hundertsten Mal“, seufzte Lucius: „Severus ist dabei, ihn zu holen. Der Junge hatte schließlich Unterricht und war dann mit seinem Bruder – mit Draco zusammen draußen. Severus muss ihn erst mal finden.“ Die Erwiderung war nicht mehr geschrien, viel leiser und von Harrys Standpunkt aus nicht mehr zu hören. Der Junge schluckte noch einmal schwer, dann raffte er seinen Mut zusammen, öffnete die Tür und schlüpfte in das elegante, große, bequem und hell eingerichtete Schlafzimmer. Remus saß auf einer Kante seines Bettes, er trug nun ein heiles Hemd und eine frische Hose, auch sein Gesicht war nicht mehr blutüberströmt, aber er hatte immer noch dunkle Ringe unter den Augen. Langsam ging Harry auf die beiden Männer zu, die sich nun einfach nur anschwiegen, als Remus Kopf herumzuckte. „Harry!“, rief der Mann in sichtlich erleichtertem Ton, stürzte auf den Jungen zu, der aussah, als wolle er nichts lieber tun, als in einem Loch in der Wand verschwinden, riss ihn in seine Arme. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Er musste mit aller Mühe die aufkommende Panik bekämpfen, stand stockstarr in den Armen des Werwolfes, bis er eine weitere Stimme hörte. „Nicht! Ich dachte, darüber hätten wir geredet! Lass ihn los! Siehst du nicht, dass er Angst hat?!“, eine sichtlich verärgerte Stimme. Lucius.... Remus Griff lockerte sich, automatisch schlang Harry seine Arme um sich selbst, sah auf den Boden. „Harry?“, fragte Remus erschüttert, als er das Bild vor sich sah. Mal von den Veränderungen durch seine magische Vererbung abgesehen, sah er da nur ein Häufchen Elend. Das war nicht der fröhliche Junge, der alle anderen glücklich machen wollte, den er in Hogwarts kennen gelernt hatte. „Harry, was hast du?,” fragte er sanft, nachdem er sich gefangen hatte, hob das Kinn des Jüngeren an, so dass der gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. „Ich... es tut mir leid“, flüsterte der nur fast tonlos. „Was...? Wovon redest du? Warum und für was entschuldigst du dich denn?“ „Ich.. ich... Sirius... er... ich wollte nicht... aber er... er ist ...!“ „Schhhh..“, murmelte Remus liebevoll, strich über die schwarzen, ungewohnt langen Haare. Wäre Harry nicht von seinem ihm eigenen Geruch umgeben, er hätte den Jungen nicht einmal erkannt. „Ich weiß, was passiert ist, aber das war doch nicht deine Schuld, Harry. Sirius’ Tod war nicht deine Schuld. Er wollte dich beschützen. Ich hätte in der Situation dasselbe getan“, redete er auf das Häufchen Elend ein, nachdem er begann, sich zusammenreimen zu können, was in dem Kopf des Jüngeren vorging. „Aber... aber... wenn ich nicht...!“ „Wenn du nicht gewesen wärest, wäre er schon viel früher gestorben“, gab Remus zurück, lächelte weiter sanft, verzweifelt um seine Fassung bemüht, um nur Harry nicht noch weiter einzuschüchtern. „Harry, das alles wäre nicht geschehen, wenn wir alle, wir, die Älteren, die Zeichen gesehen hätten. Wir haben es alle gesehen. Die Veränderung von Tom Riddle nach seinen Besuchen bei Albus, seine Handlungen, seine Art, wir haben Fehler gemacht, nicht du...“ Er strich über das bleiche Gesicht, lächelte dann: „Für Dumbledore gelte ich als tot, ich werde hier bleiben, Harry. Ich werde dich unterrichten, zusammen mit deinem anderen Lehrer...“ Harry merkte, wie Severus hinter ihn trat, wurde selbst ruhiger, als dessen Hand sich auf seine Schulter legte. „W...wirklich?“, fragte er Remus leise. „Wirklich“, lächelte Remus versichernd. „Diesen Kampf wirst du nicht allein kämpfen müssen, Harry. Nicht dieses Mal. Dieses Mal sind wir alle da. Die Werwolfgemeinschaft steht hinter dir und nicht hinter Albus.“ Harry lächelte etwas unter den Tränen, die seine Wange herab liefen. Severus nickte Remus erleichtert zu. Er merkte, wie Harry sich endlich zu entspannen begann und dass das, was gesagt worden war, ihm gut getan hatte. Er hatte diese Worte dringend gebraucht. An diesem Abend verabschiedete Remus sich schon früh von den anderen, um etwas zu schlafen. Der Vollmond war bereits gewesen und für den Nächsten hatte er genug Wolfsbann, um seine Schmerzen auf einem Minimum zu halten. Harry und Draco waren noch mit Sybilla in ein Übungszimmer gegangen, für den magielosen Kampf, bei dem Harry noch viel aufzuholen hatte, denn das war eines der Dinge, die Draco früh gelernt hatte, im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen, der körperlich auch noch nicht in der Lage war, schwerere Übungen zu meistern. Als auch diese Stunde für beendet erklärt worden war, schlich Harry sich, in Begleitung Taruns, zurück in sein Zimmer, duschte sich schnell, zog sich an und setzte sich auf sein gemachtes Bett. Remus war wieder da und er gab ihm nicht die Schuld an Sirius’ Tod. Stattdessen hatte er sogar mit ihm geschimpft, weil Harry glaubte, schuldig zu sein. Und der Mann, der für ihn die Stelle Sirius’ eingenommen hatte, würde ebenfalls hier bleiben, in dem großen Anwesen, um ihn zu unterrichten. Er lächelte froh. Doch gleichzeitig stieg noch mehr Angst in ihm auf. Remus war eine Person mehr, die darunter leiden würde, dass er der verfluchte Junge war, der lebte. Ein weiteres, wandelndes Ziel. Denn wie lange würde es schon dauern, bis Dumbledore herausfinden würde, dass Remus nicht tot war? Warum wurden nur alle in seiner Nähe zu Zielscheiben? Erst für Tom Riddle und nun für den, der Voldemort erst geschaffen hatte, um eine Prophezeiung zu stoppen. Er hatte Angst, wieder kämpfen, wieder töten zu müssen, noch mehr Blut auf seinen Händen zu sehen, wo er doch nichts lieber tat, als Leben zu erhalten! Warum war er auserwählt worden? Es gab da draußen so viele andere, die sich so einer Aufgabe besser stellen könnten. Selbst Draco! Sein Bruder – immer noch eine abstruse Vorstellung – war so viel besser geeignet, einen Krieg zu führen, als er. Dem blonden Jungen machte es sogar Spaß, zu kämpfen und sich zu duellieren, aber schon das konnte Harry nicht begeistern. Ja, er war immer gut in Verteidigung gegen die dunklen Künste gewesen, aber nur aus reiner Notwendigkeit heraus. Dazu kam, dass Albus Dumbledore wahrscheinlich am nächsten Tag zum Minister ernannt werden würde... „Ich will nicht kämpfen“, murmelte er in Taruns weiches Fell, zog seine Beine an den Körper. „Ich will nicht noch mehr Alpträume haben!“ Er wusste, egal was Remus gesagt hatte, sein Traum würde ihn wieder heimsuchen... „Was?“, fragte er entsetzt, starrte auf das Fellknäuel in seinen Armen, das ihn nach seinen letzten Worten auffordernd ansah. „Aber...!“ Der Kleine beeilte sich offensichtlich, etwas zu sagen, bis Harry schließlich nachgab: „Also... also gut...“, nuschelte er, wohl wissend, dass dieses Überreden viel zu einfach gewesen war. Im Grunde wollte er das, was Tarun vorgeschlagen hatte, viel zu sehr, um nein zu sagen. Also hob er Tarun auf seine Arme, stand auf und lief den Gang entlang zu Snapes’ Zimmer, wo er schließlich, nach einer weiteren Diskussion mit seinem tierischen Gefährten zögernd klopfte. Er war überrascht, wie schnell die Tür geöffnet wurde. „Harry“, stellte Severus überrascht fest, als der Junge im Schlafanzug und mit seinem Tier im Arm vor ihm stand. Er lächelte: „Wie kann ich dir helfen?“ „Kann...“, Harry schluckte schwer. „Kann ich... bei dir... schlafen? Ich... ich hab Angst, wieder... Alpträume...“ Sofort wurde er in das Zimmer gezogen, Severus küsste ihn flüchtig auf die Stirn, strich die zusammengebundenen Haare aus der hohen Stirn: „Sicher, Harry. Du musst gar nicht erst fragen“, gab er liebevoll zurück, als er die hoffnungsvollen Augen sah. „Leg dich hin, ich komme gleich“, fügte er noch hinzu, verschwand kurz im angrenzenden Badezimmer, um dann in einer Schlafanzughose wieder herauszutreten und sich neben den Jüngeren ins Bett zu legen. Severus zog Harry in seine Arme, ließ zu, dass der Junge sich eng an ihn kuschelte: „Und jetzt schlaf“, gab er dem Jüngeren leise zu verstehen, zog die Decke über sie beide. Er beobachtete den Jungen beim Einschlafen, vertrauensvoll an ihn gekuschelt. „Ich werde dich immer beschützen“, flüsterte Severus leise, strich über die Stelle an Harry Hals, von der er wusste, dass sich sein Zeichen dort verbarg. „Ich lasse nicht zu, dass du je wieder so verletzt wirst...“ Kurz überlegte er, ob Harry vielleicht ganz zu ihm ziehen sollte, mit all den Sachen, die wenig genug waren. Hier schlief der Junge wenigstens mal. Denn auch vor ihrer – ja – Flucht war er immer wieder von diesen Träumen geweckt worden, das wusste Severus. Lucius hatte es ihm gesagt. Auch wirkte Harry nicht, als habe er viel dagegen, wo der Junge seine Nähe natürlich immer wieder suchte. Denn der Jüngere wusste intuitiv, dass her Severus immer würde vertrauen können, dass der Vampyr gar nicht in der Lage sein würde, ihn je bewusst oder absichtlich zu verletzen. Denn nur dieses Band zwischen ihnen erklärte, warum er der Einzige war, vor dessen Berührungen er nicht zurückzuckte, oder dessen Berührungen er einfach nur mit zusammengebissenen Zähnen ertrug... Tobend durchschritt Albus Dumbledore seine neuen Räumlichkeiten. Wie erwartet war er nach der Auszählung an diesem Morgen zum neuen Minister der Magie ernannt worden und viele Magier hatten ihm begeistert zu gewunken, kleine Kinder Blumen geworfen. Es wäre perfekt gewesen, hätte der krönende Tag seiner bisherigen Bemühungen sein können und stattdessen das! Er war mittags zu Gringotts gegangen, um Harry Potters gesamten Besitz zu pfänden, aufzulösen und in seine eigenen Besitztümer einzureihen, denn der Junge besaß für seinen Geschmack einfach zu viel – vor allem den Black-Besitz, der allein schon so viel wert war, wie der der Malfoys. Nicht zu vergessen, die berühmten Potter-Schätze. Die Potters waren eine fast reinblütige Zaubererfamilie gewesen, die unter anderem Hochelfen in ihren Stammbäumen nachweisen konnten, der sogar bis zu Merlin selbst verfolgt werden konnte. Es mussten magische Schätze von unvergleichlichem Wert in den Kammern schlummern. Schätze, die er für seine Pläne sicher hätte gebrauchen können. Stattdessen hatte man ihm dort freundlich aber bestimmt erklärt, dass weder der Potter, noch der Blake-Besitz überhaupt noch existierten. Sogar Lupins Höhle war gähnend leer gewesen. Als er gefragt hatte, wer diese Transaktionen vorgenommen hatte, stieß er gegen eine weitere Mauer des Schweigens. Dumbledore tobte. Wie konnte man ihm das antun? An dem Tag, an dem er seinen Weg zur Macht endlich hatte richtig beginnen wollen, unterstützt von en letzten Schätzen Merlins selbst? Und WIE hatte Potter es geschafft, an seinen Besitz heran zu kommen, wenn er doch noch nicht einmal volljährig und dazu noch ein gesuchter Verbrecher war! Er hatte es perfekt machen wollen, hatte schon begonnen, als Trelawneys erste Prophezeiung gesprochen worden war, indem er sie unterschlagen und die Frau geistig verstümmelt hatte! Und nun? Immer wieder lief er vor und zurück, hörte aber auf, als er das Klopfen an der Tür hörte. Sofort setzte er sich hinter den Schreibtisch, setzte seine übermäßig freundliche Maske auf, bevor er ein ‚Herein’ ausstieß. Einige Auroren, darunter auch Ron Weasley, traten ein. Er hatte den bestenfalls mäßig begabten Jungen gefördert, so, dass er diesen Job ein Jahr eher bekommen hatte, als üblich, da er wusste, dass die Weasleys, wenn sie an seiner Seite sitzen würden, eine große Stütze darstellten. Er fand es verachtend, dass die ältesten Vier des Clans seine Einladung abgelehnt hatten, doch es war erklärlich – die Zwillinge taugten zu Nichts, außer ihren dummen Scherzen, ihr Geschäft sei ihnen also gelassen und die beiden Anderen, Bill und Charlie, waren beide Drachenpfleger geworden, wobei Bill sich darauf spezialisiert hatte, Drachen für Trankzutaten zu ‚melken’, ohne sie dabei unbedingt zu töten. Sie leisteten auch ihren Beitrag. Außerdem hatte er Ron, Percy und Ginny, was auch ein Fortschritt war. „Minister?“, fragte der Führer der Truppe, ein Mann in den Vierzigern, der wahrlich etwas von dem Job verstand, den er ausführte – und ein großer Bewunderer Dumbledores war. „Es hat sich ein – nun – unschönes Problem in Sachen Potter ergeben.“ „Was denn?“, spie Ron mit angeekeltem Gesicht. „Zwar konnte ich durchsetzen, dass er in seiner Abwesenheit für Mord zum Kuss verurteilt wurde, was morgen bekannt gegeben wird, aber er hat es irgendwann in den letzten Tagen geschafft, seinen gesamten Besitz zu verstecken. Die Angestellten von Gringotts stehen unter einem Zauber und geben keine Informationen heraus. Er ist nicht nur auf der Flucht, er hat auch noch ein unschätzbares Vermögen zur Verfügung. Seine Ergreifung und die Zuführung zu seiner Strafe haben höchste Priorität.“ „Ja, Minister“, antwortete das gesamte, sechsköpfige Team, in dem auch Hermine Granger, baldige Weasley, diente. Es war so leicht, gutgläubige Menschen zu manipulieren. Gerade die, die sich für besonders schlau hielten. „Des Weiteren wünsche ich mit Lucius Malfoy zu sprechen.“ Er wollte sich den einflussreichen Mann an seiner Seite sichern, denn Lucius war mächtig und genial. Der Mann hatte genau gewusst, wann die Zeit gewesen war, die Seiten zu wechseln. Und wenn er ihm nicht dienen wollte, würde es ein Leichtes sein, ihm aus seiner Vergangenheit einen Strick zu drehen und ihn verschwinden zu lassen. Bei der Unbeliebtheit der Malfoys war das nicht schwer. „Sir, Lucius Malfoy hat schon vor Wochen seinen Job im Ministerium gekündigt und sich zurückgezogen“, gab daraufhin ein weiterer Auror mit überraschtem Gesichtsausdruck zurück. „Er hat als Grund damals angegeben, dass er erst einmal den Tod seiner Frau verarbeiten muss.“ Noch einer, der nicht tat, was er wollte und nicht bei Fuß stand, wenn er rief?? In Albus kochte es. Warum war ihm dieser kleine Faktor bei seinen Vorbereitungen entgangen? „Wo befindet sich Lucius Malfoy?“ „Das weiß ich nicht“, gab der Auror leise zurück. „Seit seiner Kündigung ist er nicht mehr gesehen worden.“ „Gut, das ist ein kleineres Ärgernis am Rande“, beschloss Dumbledore schließlich für sich. Er wusste, wie sehr der Krieg den blonden, stolzen Mann mitgenommen hatte, der ja auch nur um Haaresbreite überlebt hatte. „Ich werde einfach Draco fragen. Sagt der Direktorin von Hogwarts, dass ich den Jungen sprechen will, sobald er die Hallen betritt. Liegen noch andere Berichte vor?“ „Ja, Sir“, gab Hermine von sich und übergab ihm einen Bericht. „Der Fall Remus Lupin ist bestätigt worden. Er ist auf einer Mission für den Orden tödlich verunglückt und wurde schließlich von seinen eigenen Leuten, von Werwölfen, zerrissen und gefressen, da sie ihn als Verräter gesehen haben“, gab die junge Frau knapp und stichhaltig Auskunft. Erstaunlich, wie emotionslos Granger den Tod eines ihrer ehemaligen Professoren hinnahm, den sie selbst so bewundert hatte. „Das ist bedauerlich und sicher ein Verlust für den Orden. Wir werden ihn selbstverständlich in der Ordenshalle ehren. Noch etwas?“ Nun drucksten einige Auroren sichtlich. „Was?“, fragte Dumbledore, der allmählich immer gereizter wurde und alle Mühe hatte, seine Rage hinter seiner Maske zu verbergen. Es war Ron, der nun vortrat: „Niemand kann mehr den Grimmauldplatz Nummer 12 betreten. Jemand hat die Schutzzauber auf hoher Ebene verändert. Es ist niemandem mehr möglich, auch nur das Grundstück zu betreten und ein Spezialist hat gesagt, dass das nur möglich sein wird, wenn der Verursacher selbst tot ist. Man nimmt aber an, dass dann der gesamte Platz in sich zusammenbrechen wird.“ „Das ist... unerwartet“, gab Dumbledore äußerlich ruhig von sich, während er innerlich wieder zu toben begann. Was bildete dieser Bengel von Potter sich eigentlich ein?? Wie konnte er es wagen, ihn von dem Grundstück zu werfen! Aber gut – es war nur noch eine Frage der Zeit, des Jungen habhaft zu werden. Er hatte die Listen des Feuerreiseverkehrs sowie die Teleporte überprüfen lassen und in keinem der Systeme war Potter erschienen – er steckte fest, konnte England nicht verlassen. Es sollte keine Kunst sein, ihn in die Finger zu bekommen. In einer, vielleicht auch zwei oder drei Wochen würde er den Bengel los sein – für immer. Und dann konnte er nach Gutdünken schalten und walten! Was konnte schon groß geschehen? Potters Zauberstab war Asche, niemand würde ihm einen Neuen verkaufen und wenn noch so viel Geld geboten werden würde und der Junge war in stabloser Magie noch nie stark gewesen – gut, Potter war in gar nichts stark gewesen. Dafür, dass ER der Auserwählte sein wollte, konnte der Junge praktisch gar nichts, hatte keinerlei Talent. Das bewiesen seine Schulnoten nur zu drastisch. „Sir?“ Dumbledore seufzte: „Ich werde im Ministerium einen Raum für Ordenstreffen richten lassen“, gab er bekannt. „Sobald Potter gefangen ist, bringt ihn zu mir, dann werde ich ihn zwingen, die Zauber rückgängig zu machen und zu sagen, wo er die Dinge versteckt hat, die zu besitzen er nicht mehr gerechtfertigt ist.“ Die acht Auroren nickten unisono. „Gut, dann macht euch an die Arbeit“, gab Albus zurück, zwang sich zu einem großväterlichen Lächeln. „Wir müssen Potter finden – schnell. Und wenn ihr etwas über Malfoy erfahrt, könnt ihr es auch mir zutragen.“ Als er wieder allein war, öffnete Dumbledore seine geballte Faust, eine Stichflamme schoss daraus hervor, seine eben noch so freundlichen Augen schienen nachtschwarz und aus Eis geschnitzt. Beängstigend und unnatürlich. Böse. Er tobte. All das konnte nur ein schlechter Scherz sein. Wie konnte Potter es wagen, ihm so auf der Nase herum zu tanzen! Der Bengel hätte vertrauensvoll in seine Arme laufen müssen, um sich umbringen zu lassen und stattdessen versteckte er sich! All die Vorarbeit, die er geleistet hatte, schien verschwendet worden zu sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)