Dusty Violin von Pounce ================================================================================ Kapitel 3: Wichtige Proben -------------------------- *** Anmerkungen der Autorin: Tjaha, immer noch kein adult, ich lasse mir Zeit ^^ Aber keine Sorge, kommt noch, versprochen! Wenigstens hat die FanFic mittlerweile einen Namen und damit auch die Band *freu* ^-^ Ich versuche im nächsten Kapitel die anderen Charaktere noch ein bisschen stärker auszubauen, damit die auch mal ein bisschen mehr zur Geltung kommen... Hoffentlich gelingt es mir XD ---> Ach ja, ich freue mich wie immer über Kommentare und vielleicht auch ein bisschen Werbung ^.~ Viel Spaß beim lesen!!! *** Nachdem Rai von seinem Bandleader wieder nach hause gefahren wurde, schloss er seine Wohnungstür auf und machte Licht. Hier herrschte das blanke Chaos, überall lagen irgendwelche Sachen über den Boden verstreut, das Geschirr der letzten Mahlzeit stand noch immer auf dem Couchtisch und in der angrenzenden Küche sah es auch nicht besser aus. Rai hatte sich bei diesem Anblick hoch und heilig geschworen, diese Unordnung so schnell wie möglich zu beseitigen, doch nicht mehr heute. Er war einfach zu kaputt. So sehr die Probe auch Spaß gemacht hatte, um so anstrengender war sie im nachhinein gewesen. Rai versuchte durch die Klamottenberge, die sich mittlerweile aufgetürmt hatten, zu balancieren, schaffte es schließlich unbeschadet, stellte die Gitarre sorgsam neben sein Bett und ließ sich seufzend auf dieses fallen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. *** Rai wurde vom Klingeln seines Handy aus dem Schlaf gerissen. Hektisch suchte er es in seiner Hose, die er immer noch trug. Gestern war er sofort eingenickt, ohne sich bettfertig zu machen. Endlich hatte er sein Handy gefunden und nahm den frühen Anruf entgegen. „Hm, ja?“, murmelte er noch etwas benommen. „Guten Morgen Rai! Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt, aber es ist wichtig. Heute morgen hat sich jemand von dem Club gemeldet, in dem wir vor ein paar Monaten schon mal aufgetreten sind. Bei ihnen sei eine andere Band ausgefallen, die Samstag, also Übermorgen, im Rahmen eines Art Festivals spielen sollte, auf dem auch einige bekanntere Bands auftreten sollen. Er fragte, ob wir nicht einspringen könnten. Wäre allgemein kein Problem, nur ist jetzt die Frage, ob du schon bereit wärst, dann mit auf der Bühne zu stehen. Es wäre wirklich eine große Chance für uns!“, überfiel ihm Jui der, anders als sonst, sehr aufgeregt wirkte. Erst langsam wurde Rai wacher und begriff was dieser Auftritt für die Band bedeuten konnte. Vielleicht würden sie dadurch bekannter werden, gute Werbung wäre es allemal. Sie hatte bis dahin nur noch die Probe morgen. Seine Parts waren zwar nicht schwer, aber ob er sie einfach so runterspielen könne, dass vermochte er nicht zu sagen. „Ich weiß nicht, ob ich das hinbekomme. Es ist nur noch eine Probe..“, nuschelte er leise. Er wollte den anderen nicht enttäuschen, aber er fühlte sich einfach noch zu unsicher. „Wenn du möchtest, dann komm ich heute einfach zu dir und wir proben gemeinsam. Du hast doch hoffentlich noch nichts vor, oder?“, fragte der Bandleader. Rai ließ bei diesen Worten seinen Blick durchs Zimmer wandern. Da war es wieder, das Chaos vor dem er sich Gestern gedrückt hatte. Er war sich sicher, dass er hier niemanden empfangen konnte. „Nein, ich hab noch nichts vor, aber hättest du was dagegen, wenn ich zu dir kommen würde?“, fragte er dann verlegen, versuchte währenddessen sich langsam über den Wäschebergen hinweg aus dem Zimmer zu bewegen. „Sicher, kein Problem, kannst vorbei kommen wann du möchtest. Ach ja, die Proben morgen sind dann auf den gesamten Tag ausgeweitet worden, ich hoffe das macht dir nichts aus.“, sagte Jui freundlich. „Nein, ist ja auch wichtig. Ich mach mich dann mal fertig, bis später.“, entgegnete der zweite Gitarrist, brach die Verbindung ab und begab sich sogleich ins Bad um sich fertig zu machen. *** Eine Stunde später steuerte Rai seinen Wagen auf den Parkplatz vor Juis Wohnung. Auf dem Klingelschild standen die Namen „Junichi Nakamura“ und „Mitsuo Kobayashi“. Rai lächelte, als er die vollständigen Namen zum ersten Mal las und betätigte den Klingelknopf. Ein Surren machte ihn deutlich, dass er gegen die Tür drücken musste und stieg dann die Stufen zum ersten Stock hinauf. Dort erwartete ihn schon ein freundlich lächelnder Jui, der ihn ebenso höflich in die Wohnung bat und ihm seine Sachen abnahm. „Danke, dass du gekommen bist.“; sagte er und schloss die Tür hinter sich. „Ist doch selbstverständlich. Irgendwann hätt’ ich so oder so meine Premiere mit euch auf der Bühne gehabt. Hätte zwar nicht gedacht, dass die so früh kommt, aber ich versuche mein Bestes zu geben.“, sagte der Schwarzhaarige und versuchte sich mit seinen Worten selber Mut zu machen. „Richtige Einstellung!“, meinte Jui, klopfte seinen Kollegen auf die Schulter und bat ihn mit einer Geste ins Wohnzimmer. Diese Wohnung war einfach klasse. Ihm stieg die Schamesröte ins Gesicht, als er an seine eigene dachte und sie mit dieser hier verglich. Alles war akkurat an seinem Platz, dabei wirkte dennoch nichts steril, sondern wirklich unglaublich gemütlich. Aber zu Jui hätte eine unaufgeräumte Wohnung auch einfach nicht gepasst. Er hatte eben Stil, das merkte man schon alleine an seinem Äußeren. Rai musste zugeben, dass er ihn insgeheim bewunderte... „Setz dich, ich habe schon Tee gekocht, wenn du noch etwas anderes haben möchtest, sag einfach bescheid.“, sagte er freundlich und deutete dabei auf die Kanne Tee mit den beiden Teetassen, die schon auf dem Tisch standen. „Danke, Tee ist prima.“, sagte Rai verlegen, der von dieser unglaublichen Gastfreundlichkeit überwältigt war. Sie setzten sich gemeinsam an den Tisch, tranken erstmal zusammen eine Tasse Tee und nutzen die Zeit, um sich über die gestrige Probe zu unterhalten. „Mit den anderen kommst du doch auch gut klar, oder?“, fragte der Bandleader und nippte an seinen noch heißen Tee. „Klar, sie sind alle sehr freundlich. Nur Suo ist manchmal etwas komisch. Ich weiß nicht genau wie ich ihn einschätzen soll.“, flüsterte Rai in der Befürchtung der eben Genannte würde urplötzlich im Raum stehen. „Du brauchst nicht flüstern, keine Angst ,er ist gar nicht im Haus.. Na ja, an ihn musst du dich vielleicht erstmal gewöhnen. Aber glaub mir, er ist wirklich ein netter Kerl, sonst hätte ich ihn wohl nicht bei mir wohnen lassen.“, sagte Jui gelassen und stellte seine Tasse wieder zurück auf den Tisch. Rai hatte schon bemerkt, dass Suo sich anders verhielt, wenn Jui dabei war, aber darauf wollte er seinen Bandleader nicht ansprechen. Wahrscheinlich hatte er recht und Suo war wirklich ein netter Kerl, der einfach manchmal eine sehr eigene Art von Humor hatte... So saßen die beiden noch eine kurze Weile zusammen, bis sie dann schließlich die Noten herauskramten und anfingen ihre gemeinsamen Parts zu üben. Jui half seinen Kollegen so gut er konnte und dieser Einzelunterricht brachte wirklich viel. Rai wurde immer sicherer, obwohl im das Können seines Leaders immer noch faszinierte. Doch diesmal ließ er sich nicht davon einschüchtern, im Gegenteil, es spornte ihn umso mehr an. Er wollte irgendwann genauso gut sein wie Jui... *** Am nächsten Tag war Rai der erste im Proberaum, legte seine Sachen ab, nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank und setzte sich erstmal auf das weiche Sofa. Er war vorher noch mal in der Stadt gewesen, um sich ein neues Stimmgerät zu kaufen. Er hielt dies für sehr notwenig vor dem morgigen Auftritt, denn sein altes vertraute er schon lange nicht mehr und er wollte morgen wirklich alles geben. Gedankenversunken klopfte er einen Rhythmus auf seinen Oberschenkel, bis Suo schließlich in der Tür des Proberaumes stand, schloss sie hinter sich und steuerte auf den Gitarristen zu. „Guten Morgen, mein Lieber!“, sagte Suo und ließ sich neben den anderen aufs Sofa fallen. „Guten Morgen, Suo...“, murmelte Rai und hob eine Augenbraue. „Bekomm‘ ich auch einen Schluck?“, fragte der Sänger und nahm sich, ohne eine Antwort abzuwarten die Cola, die Rai zuvor auf den kleinen Beistelltisch gestellt hatte. Langsam gewöhnte er sich an die forsche Art ihres Vocals und blickte diesen gleichgültig an. Dieser nahm einen Schluck und beäugte dann den Schwarzhaarigen. „Wo ist denn Jui?“, fragte schließlich Rai, der sich diese Frage schon die ganze Zeit gestellt hatte, als nach Suo niemand mehr den Raum betreten hatte. Suo nahm noch einen Schluck und ließ sich mit seiner Antwort reichlich Zeit. „Der kommt wohl noch.. Hab‘ die Nacht nicht in der WG geschlafen.“, meinte der Rothaarige und grinste frech. „Nicht?“, Rai runzelte die Stirn und starrte in das überlegen grinsende Gesicht des anderen. Suo kramte in seiner Jackentasche, holte eine Schachtel Zigaretten heraus und zündete sich schließlich eine an. Dann streckte er sich und hob eine Augenbraue. „Tja, ich brauchte mal wieder etwas Abwechslung und hab nen Groupie das Gehirn herausgevögelt. Ey, das Mädel hat gequiekt, als würde sie abgemetzelt werden, irgendwie war das geil..“, sagte er und zog zufrieden an seiner Zigarette. Rai’s Augen hatten sich geweitet und er blickte den Sänger fassungslos an. „Du bist ein Arsch..!“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Möglich..“, erwiderte Suo gleichgültig und betrachtete seine schwarz lackierten Fingernägel. „Man Suo, das arme Mädel..!“, meinte Rai hartnäckig und konnte einfach nicht verstehen, wie jemand so verdammt gleichgültig mit den Gefühlen anderer umgehen konnte. „Um ehrlich zu sein,...“, flüsterte der Rothaarige, rückte ein Stück näher an Rai heran und beugte sich leicht vor. „Ich hätte dich auch lieber schreiend und zitternd unter mir gehabt, wie den lieben Sumi..“ Er blies dem Jüngeren eine Qualmwolke ins Gesicht, welches nur noch ein kleines Stück von dem seinen entfernt war und krallte sich dann in dessen Oberschenkel. Rai wich erschrocken zurück und musste schlucken. Sein Herz raste und er atmete schwer. Zu seinem Glück kamen gerade in diesem Moment die anderen vier Bandmitglieder durch die Tür. Suo ließ augenblicklich vom Jüngeren ab und blickte zu seinen Kollegen. „Ihr seid also doch schon da!“, sagte Jui grinsend, begutachtete den Rothaarigen etwas strafend, als würde er wissen, wo der andere die letzte Nacht verbracht hatte, sagte dazu allerdings nichts. „So, ich wollte heute eigentlich nicht viel quatschen, sondern gleich zum proben übergehen. Wenigstens kann ich euch mitteilen, dass Rai morgen auch schon mit auf der Bühne stehen wird. Wir haben gestern den ganzen Tag geprobt und ich muss sagen, er macht sich wirklich gut, nicht jeder bekommt das so schnell hin!“, sagte er und klopfte Rai lobend auf die Schulter. Dieser hatte eine schöne Röte im Gesicht, die allerdings nicht nur von den lobenden Worten herrührte, sondern immer noch vom Schock über Suo’s unangenehme Annäherung und dessen Wortwahl. Unterdessen hatten die anderen ihre Instrumente ausgepackt und nickten dem schwarzhaarigen Gitarristen freundlich zu. Die Probe begann und Rai merkte, dass die Probe gestern wirklich etwas gebracht hatte. Nur an zwei Stellen eines Songs mit mehreren Tempowechseln flog er ab und an noch heraus, war sich aber sicher, dass er dies auch bald drauf haben würde. Sein Ehrgeiz war groß und er wollte vor allem Jui beweisen, dass er etwas konnte. Am Nachmittag wurde eine große Familienpizza bestellt. Natürlich spendierte sie der Bandleader, immerhin hatte er die ganze Probe und auch den morgigen Auftritt angezettelt und wollte daher auch für die Verpflegung sorgen. Rai versuchte im übrigen dem Vocal so weit wie möglich in diesem Raum aus dem Weg zu gehen, vermied es sich neben ihn zu setzen oder längeren Blickkontakt zu halten. Ja, wahrscheinlich war er ein netter Kerl, dennoch er war ihn einfach nicht geheuer. Auch fiel dem Gitarristen auf, dass Sumi ebenfalls lieber bei Akio und Jui blieb. Und wenn er Suo’s Andeutung richtig verstanden hatte, dann konnte er dies auch gut nachvollziehen... Auch diese Probe neigten sich irgendwann dem Ende zu und Jui wendete sich nochmals zu seiner Band. „Ich denke, das wird morgen ein klasse Auftritt. Wir sind alle ziemlich sicher in unseren Songs, die Setlist ist festgelegt und ich glaube, wir können stolz auf die heutige Leistung sein. Wenn wir morgen auch nur halb so gut spielen, wird es trotzdem ein tolles Konzert werden!“, sagte er und lächelte vor allem Rai aufmunternd zu. „Also, Sumi und ich werden dann morgen mit dem Transporter hier vorfahren, die Kiste mit den Perkussion einladen, sowie eure Instrumente, soweit vorhanden. Ihr könnt sie also über Nacht hier lassen.“, sagte er und blickte in die Runde. „Also, wir treffen uns dann vor der Halle. Ich habe euch die Adresse mit Wegbeschreibung notiert, damit sie diesmal auch jeder auf Anhieb findet.“, sagte er und grinste Akio an, der etwas verlegen lächelte. Dann gab Jui ihnen je einen der besagten Zettel und löste damit das Treffen auf. Er hatte wirklich alles unter Kontrolle und verbreitete stets eine angenehme Stimmung, die Rai wirklich aufbaute. Vergessen war die unangenehme Situation mit Suo, jetzt zählte nur noch der morgige Auftritt! *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)