Demons von daemmerluchs (SaKaMoRi+ goes to Konoha) ================================================================================ Kapitel 1: Son·shitsu ~ Verlust ------------------------------- *_Kapitel 1 - Son·shitsu ~[Verlust]_* Ein lauter Gong hallte durch die Gänge der Schule, drang in die Klassenzimmer und Naturwissenschaftsräume. Die mit einem Mal muntere Meute an Schüler sprang auf und räumte eiligst die Sachen in die Taschen, ehe bestimmt mehr als die Hälfte laut tratschend die Säle verließ und auf den Schulhof strömte. Typisch große Pause, immer vergaßen die Schüler, wo sie eigentlich waren, kaum hörten sie den Laut, der ihnen die freudige Auszeit verkündigte. So hüpfte auch ein munterer Blondschopf direkt aus seinem Zimmer heraus und begab sich direkt vor dem Chemiesaal, der nur wenige Schritte entfernt lag und das Ziel des Mädchens war. Mit enttäuschtem Blick, da die Wunschperson noch nicht anwesend war, ließ sich Nashikou auf einen der steinernen Vorsprünge nieder, stellte die mitgebrachte Tüte neben sich ab und seufzte leise. Samira war zu spät, wie immer, wenn man ihr etwas zeigen oder erzählen wollte. Als würde sie es schon absichtlich tun, was aber nicht sein konnte, weil es ihrem Charakter nicht entsprach. Nashikou hob den Kopf als sie Namen vernahm und grinste breit, da sie Anna und Lena erkannte, die eigentlich gerade die Treppe in der Nähe empor schreiten wollte. "Nashi~!", sie kamen auf sie zugestürmt und umarmten sie nacheinander, "Willst du mit zu Bio? Dann musst du nicht raus!" -"Verzichte Mädels. Ich warte auf Sami." "Bringt aber nicht viel, wenn sie dich eh rauswerfen." -"Komischerweise tun die Lehrer das nicht, wenn Sami da ist. Denken wohl ich sei auch Oberstufe..." Sie schmunzelte leise vor sich hin und streckte sich leicht. Ein oder zwei Klassenkameraden sah sie noch aus dem Zimmer hetzen, wie immer beachteten sie die Älteste ihrer Gemeinschaft nicht. Nashikou, die sich mittlerweile daran gewöhnt hatte hob nur kurz eine Augenbraue, zuckte dann kaum merklich mit den Schultern und wandte sich den beiden Freundinnen zu. Diese schienen die Ignoranz der Kameraden ebenso bemerkt zu haben. Mit leicht mitleidigen Blicken sahen sie die ältere Freundin an. "Verschont mich, nicht dieser Hundeblick!", rief Nashi nur aus und erhob sich mit einem Ruck. "Die sind halt so, da kann man nichts machen. Ich hatte noch nie Glück an dieser Schule." -"Typisch Nashi, malt mal wieder alles Schwarz!" Nashikou wandte ihren Blick von Anna und Lena ab und starrte direkt hinter sie. Mit breitem Grinsen kam eine Oberstüflerin herangetreten, deren schwarzes Haar -wie meistens- offen über die Schultern fiel und im spärlichen Licht des Gebäudes opalen glänzte. Ohne länge zu zögern hatte der Blondschopf auch schon zum Sprung angesetzt und viel Samira um den Hals, wobei ein vorwurfsvolles 'Du hast mich warten lassen!' durch den Gang hallte. "Ich weiß, und es tut mir leid.", antwortete Sami bloß, während sie Nashi Umarmung erwiderte, drückte die Freundin dann jedoch wieder von sich und musterte sie scharf. "Also, was willst du mir zeigen?" Die Züge der Jüngeren hoben sich zum breiten Grinsen, sie griff zu der Tüte, die noch immer auf dem Vorsprung lag, zog sie her und begann darin zu wühlen. "Wenn dir das jetzt nicht gefällt, verstehe ich die Welt nicht mehr. Alleine schon die Tatsache, dass du es vor den Anderen siehst wird dir sympathisch erscheinen." -"Jetzt zöger es doch nicht heraus, Nashi!" Auch die anderen Beiden traten näher und bildeten mit Sami nun einen Kreis um das Mädchen. Ihre Blicke waren neugierig auf das fixiert, was sie nun gleich erwarten würde. Nashi kramte noch einen Moment, dann zog sie jedoch etwas hervor. Es war ein weißer, äußerst kurz gehaltener Kampfkimono. Er war teilweise mit Eisblau unterlegt und hatte einen Drachenschatten im Form eines Tribals über den Rücken gezogen. Das Zeichen für den Clan, den Nashi in ihrem Film vertrat. "Na? Was meint ihr?" Sami konnte im ersten Moment gar nicht antworten, so verblüfft war sie über die Arbeit des Kükens. Der Kimono schien korrekt zu fallen, die Stoffe wirken echt und nicht billig herausgesucht. Sogar die Zierde war aufwändig aufgebracht worden, so fern man dies beurteilen konnte- Sie war aufgestickt. "Wow, Nashi... Wie lange bist du daran gesessen!?" -"Lang genug, sicherlich das letzte halbe Jahr. Ich bin auch nur knapp vor ein paar Tagen fertig geworden." Sie seufzte schwer und verstaute das kostbare Stück wieder in der mitgebrachten Tüte. "Mein Haar hat zum Glück endlich die entsprechende Länge für die Frisur die ich mir machen will. Dann ist das Outfit also perfekt!" -"Dir hat aber Jemand geholfen." "Jep, mein Bruder." -"Dein Bruder?!" Diesmal war es nicht Sami, die überrascht ihre Verwunderung ausrief, sondern Karin, die schnurstracks auf sie zugelaufen kam. Karin gehörte ebenso zu ihrer 'Sakamori+'-Vereinigung, hatte kurzes, braunes Haar, wobei die beiden vorderen Strähnen um einiges länger endeten, als der Rest am Hinterkopf. Sie kam mit verschränkten Armen auf sie zu und legte den Kopf schräg. "Dein Bruder kann nähen?" -"Besser als ich, glaube mir, Karin." Nashikou grinste weiterhin breit und begrüßte dann den Neuankömmling mit einer Umarmung. Karin erwiderte dies kurz. "Respekt an euch zwei. Hast du deshalb so ein großes Geheimnis daraus gemacht?", fuhr Samira das Gespräch nun fort und verzog fraglich das Gesicht. Das Küken antwortete mit einem Nicken, wobei die Augen vom schelmischen Blitzen durchzogen wurden. Die restliche Pause verlief zügig. Riko und Mona tauchten nicht auf. Bei letzterer lag es wohl daran, dass sie nicht mehr dieselbe Schule besuchte wie der Rest von Sakamori+. Nachdem die letzten drei Schulstunden wie im Flug vergangen waren, raffte sich Nashikou auf, packte schnell ihr Schulzeug und verließ schnell den Raum. Freitags erwartete sie noch die Chorprobe, welche sie nicht saußen lassen durfte, da sonst gewisse Personen -sprich: Anna und Lena- ihr die Ehre einer Köpfung zuteil ließen würden. Und so wichtig ihr der Dreh war- Der Chor war es auch. Also begnügte sich Nashi noch etwa 2 Stunden mit der nervenzerreißenden Probe von 'Liberatio' welches sie unbedingt beim nächsten Auftritt bringen wollten und quälte sich mit dem Solo. Immerhin waren die Strophen auch im Original nur für eine weibliche Sopranstimme ausgelegt. Und da es Anna und Nashi gewesen waren, die den Chorleiter mit diesem Lied bedrängten, musste ein der Zwei wohl oder Übel das Solo übernehmen. Anne weigerte sich stur, Nashi wurde abkommandiert. Herrliche Fügung, wie manch einer wohl gesagt und dabei breit gegrinst hätte. Nachdem sie auch das hinter sich gebracht hatte, packte Nashikou ihre Tasche und warf sie über die Schulter. Sie war etwa 10 Minuten bereits zu spät dran, also sollte sie sich spurten, damit man nicht vergeblich auf sie wartete. Oft genug hatten sie schon das ganze Spiel geprobt, heute sollten die ersten Szenen in den Kasten kommen. Und in den ersten Szenen wirkte sie direkt mit. Mal wieder so ein Zufall, von denen es in Nashis Leben einfach nicht genügend geben konnte... Sie eilte so schnell sie konnte aus dem Schulgebäude. Zum Glück war wenigstens der Drehort in derselben Stadt und lag noch nicht einmal allzu weit entfernt. Sie nahm die Füße in die Hände und spurtete so schnell die konnte dem Ziel entgegen. Wenigstens keine belebten Straßen erwarteten sie, sodass sie noch zügiger vorankam, als erwartet. Wenn sie einmal Glück hatte- Wenigstens eine Sache klappte an diesem Tag. An Nashikou zogen die teilweise älteren bauten der Stadt vorbei, während sie sich ihren Weg bahnte. Ab und an rammte sie beinahe einen anderen Passanten um, konnte jedoch im letzten Moment immer ausweichen, ehe sie ein 'Sorry!' zum Abfertigen rief und ihren weg unbeirrt fortsetzte. Sie stand an der letzten Straße, direkt vor dem gewaltigen Feld, welches sie sich ausgesucht hatten. Sami hielt anscheinend nach ihr Ausschau, denn sie stand am Rand und blicke immer wieder die Wege auf und ab. "Sami!", rief Nashikou munter und lief los. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass kein Auto kam und erwartete in dieser eher verlassenen Gegend auch nicht, dass noch ein Wagen auftauchte. "Nashi!!!" Samiras Ruf, nein, Samiras Schrei, hallte entsetzt und angst durchzogen zum Küken herüber. Verwundert hob Nashikou noch eine Augenbraue, dann hörte sie nur noch ein lautes Hupen. Alles kam Schlag auf Schlag. Der Schrei, das Hupen, das Quietschen eines scharf bremsenden Wagens. Sie blickte noch ein letztes Mal zur Seite, sah dem Autofahrer eine Sekunde direkt in die Augen- Und wurde erfasst. Nashikou wurde frontal erwischt, krachte in die Scheibe des Wagens und kugelte dann über den Rest hinweg, bis sie hart am Boden aufschlug. Die Einzigen Dinge, die sie wirklich wahrnahm, war das Blut, welches sich langsam um sie herum verteilte und eine Lache bildete, Samis angsterfülltes Wimmern und... dieser Schmerz. Kaum hatte Nashikou tatsächlich registriert, was gerade geschehen war, umging eine unendliche Schwärze sie... Ich fuhr mir mit zittriger Geste über das Gesicht und strich ein paar Strähnen meines blonden Haares beiseite. Schweiß perlte mir die Schläfe hinab- Angstschweiß. Als hätte ich die gesamte Situation gerade noch einmal durchlebt, keimte der alte Schmerz schneidender und um einiges ergreifender in mir auf. Mir wurde schlecht. Kakashi und der Hokage saßen an der Seite des Bettes, welches man mir zuteil werden ließ. Es waren vielleicht wenige Stunden vergangen, seitdem Sakura mich gefunden und Kakashi mich hierher gebracht hatte. Zu Beginn war ich nicht bei Bewusstsein gewesen, zumindest nicht wirklich. Ich hatte leise Stimmen gehört die unablässig diskutierten, ab und an hörte ich das Wort 'Mädchen' fallen. Unzweifelhaft meinten sie damit wohl mich, denn meinen Namen kannten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Bis ich mich endlich aufraffen und mich bemerkbar machen konnte, hatten Kakashi und der Hokage geredet, wie mir bewusst wurde. Und jetzt? Jetzt hatte ich ihnen meinen Namen genannt und meine Geschichte erzählt. Die Geschichte, an die ich mich zu Beginn nicht erinnern konnte. Die Geschichte meines Todes. Mitleidige Blicke trafen mich und sogleich wusste ich, was ich mal wieder nicht leiden konnte. Mitleid benötigte ich nicht, ich brauchte nur meine Freunde. Oder Lösungswege. Aber was brachte mir schon Mitleid? "So wie ich das sehe, Nashikou...", begann der Hokage auf einmal zu sprechen und musterte mich noch einmal genau, "Bist du wiedergeboren worden. Bei uns. Auch wenn ich mir nicht erklären kann, wie das möglich sein soll." -"Da sind sie nicht alleine." Ich seufzte. "Hören sie: In meiner Welt, da existieren sie auch. Aber nur auf dem Papier oder im Fernseher! Sie sind die Früchte der Fantasie eines erfolgreichen Mangaka... Ihre Geschichte beschreibt meine Lieblingsserie. Es kann nicht sein, dass es sie wirklich gibt." Der Hokage und Kakashi tauschten einen Blick- Und seufzten schwer. "Denkst du das wirklich? Immerhin sitzen wir hier bei dir. Und wir sind real. Ich habe dich getragen, der Hokage spricht mit dir." -"Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll!" Meine Stimme klang trotzig- Zu Recht, wie ich empfand. "Da du in deiner 'Welt' anscheinend nicht mehr lebst, wirst du wohl nicht zurückkehren können...", der Hokage blickte zu Kakashi und legte die Stirn in Sorgenfalten. Der Grauhaarige nickte jedoch. "Wie handhaben es wie besprochen, Hokage." -"Wie meint ihr das?" Jetzt war der Punkt erreicht, an dem ich kein einziges Wort mehr verstand. "Ich nehme dich bei mir auf.", erklärte Kakashi ruhig, "Es muss nicht jeder wissen, woher du stammst. Das würde für viel zu viel Wirbel sorgen. Wir werden behaupten, wir haben dich Verletzt im Wald gefunden und du würdest unter einer Amnesie leiden. Am Besten wir schicken dich auf die Akademie und du lernst das Grundlegendste, vielleicht kommst du noch in ein eigenes Team. Das wird die beste Tarnung sein, während wir weiter forschen." Der Hokage nickte zustimmend, während ich das Gesicht verzog. Ich richtete meinen Oberkörper auf, setzt mich in einen Schneidersitz und verschränkte die Arme. -"Ich kann garantieren, dass ich durch jede Prüfung fallen werde. Ich bin unsportlich." "Dann ändern wir das eben." Obwohl Kakashi diese Maske trug, war ich mir sicher, dass ich ein breites und amüsiertes Grinsen erkennen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)