Nikio set ikëasho (1. Teil RUD) von DracaTec (-kämpfen um zu überleben-) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 Abschnitt 1 Einführung ------------------------------------------- Kapitel 1 – Das Buch Nikekekoteri Abschnitt 1 Einführung ************** 3. Mai 1379: In der Stadt Southhill ist bei Einbruch der Nacht die Spezialeinheit Schattentöter in die Häuser der verbotenen Halbblutfamilien eingedrungen. Die neu eingeführte Maßnahme der parentalen Ersten* wird erstmals angewendet. 70 Halbblüter sterben, einzige Überlebende der Aktion sind Zite und sein Bruder Kaite. Kein Mensch, der die Maßnahme bemerkt hat, ist am Leben geblieben. Die Reste der Gerichteten werden gemäß dem geltenden Recht zum Ablauf bei Einsätzen zur Abteilung Blutvereinigung gebracht. Auf Grund der Reaktionen wird die Maßnahme in das Standartprozedere aufgenommen. Fußnote: *bezeichnet eine Strafaktion, bei der in einem Mehrgenerationenhaushalt zuerst die älteste Generation und dann die nächstjüngere mit einem Fersenschnitt an dem Giebel baumelnd kopfüber ausbluten vor dem Rest der Angehörigen. ************** Die Geschichte beginnt in der Welt, die der eigentlichen am räumlich nächsten ist. In ihr leben viele unterschiedliche Wesen von unterschiedlicher Größe, Konstitution, Intelligenz, Körperaufbau und Bewusstsein, eine sei hier hervorgehoben und näher zu betrachten. Sie bezeichnen sich selbst als die höchst entwickelte Form ihrer Welt und greifen massiv in ihre Umgebung ein um den gewünschten Effekt zu erzielen (was allerdings nicht immer gelingt) ohne auf die Konsequenzen zu achten. Des Weiteren leben sie in Verbänden unterschiedlicher Ordnung und gehören einer Unzahl von selbstgeschaffenen Gruppeneinteilungen an. Auch wenn ihre Bemühungen größtenteils in Richtung einer friedlichen Gesellschaft gehen, so sind sie doch alle Konkurrenten in einem von ihnen geschaffenen System, das nicht mehr auf dem natürlichen Überlebenskampf basiert, aber dennoch nicht ohne Auseinandersetzungen jeglicher Art verzichte kann. Ihre sozialen Strukturen sind ausgeprägt. Einzelne Individuen ohne äußere Unterstützung sind in ihrer Gesellschaft Ausgestoßene und leben nur geringfügig besser als der Großteil der restlichen Wesen dieser Welt. Die selbsternannten Herrscher haben einen ausgeprägten Hang zur Katalogisierung und Systematisierung, aus welchem auch die vielen künstlich geschaffenen Gefüge resultieren. Im Folgenden soll es um ein Spezifiziertes dieser Wesen gehen. Sein Territorium (denn es ist ein männliches Exemplar) befindet sich in einem der größeren Gebilde von Ansammlungen dieser Art, man könnte es als eine Art (Bienen-)Stock bezeichnen. Sie selbst hingegen nennen es schlicht und einfach Stadt. In ihr nenn dieses spezielle Exemplar einen kleinen Abschnitt sein Eigen, in dem er im Austausch Waren mit Informationen feil bietet. Diese Waren sind spezialisiert, was aber auch notwendig ist, da sie mittlerweile eine ganze Menge Konkurrenz bekommen haben, obwohl sie zu den ältesten Informationskonservierungsmitteln gehören. Das Exemplar besitzt aber ein weiteres seperates Territorium, in dem er sich zum Schlafen, Essen etc. zurückzieht, vornämlich zur späten Tageszeit bis zur in den Morgen hinein. Im Augenblick befindet er sich in seinem Laden und sitzt in einem der gemütlichen Sitzgelegenheiten. Wie jeden Morgen blättert er eine Zeitung durch und liest einige Artikel. Einen aus diesen erregt seine Aufmerksamkeit: Hoher Mitarbeiter des Außenministeriums verschwunden die Polizei verneint angebliche Entführungstheorien Er schüttelt den Kopf, als er im Artikel feststellen muss, dass dies kein Einzelfall ist und solche Dinge bereits in anderen Ländern aufgetreten sind. Die Polizei scheint damit überfordert zu sein, lässt sich doch so gar kein Hinweis zum Verbleib dieser Personen finden. Das wirklich Brisante daran ist, dass diese verschwundenen Personen über wichtige Verteidigungstechnik und –strategie betreffende Informationen besitzen. Nun fürchten viele, dass feindlich gesinnte Institutionen diese Leute in Gewahrsam haben und mit deren Informationen die betroffenen Länder angreifen könnten. „Was liest du denn da?“ Der Angesprochene sieht auf und entdeckt eine Frau mit langem Haar, den Händen in die Hüfte gestemmt und einem recht provokantem Gesichtsausdruck. Kurz seine Freundin. „Diesen Artikel über die verschwundenen Beamten.“ antwortet er nur knapp. „Hm, und was ist mit meinem Artikel? Den haste wohl noch nicht gelesen, oder?“ „Äh, nein. Dummerweise nicht“ Nora seufzt daraufhin nur kurz und setzt sich leicht angenervt unter den stumm wartenden Blicken ihres Freundes. Sie sieht ihn abschätzig an. „Ist dir auch dieses seltsame Graffiti aufegefallen?“ „Hm, Graffiti? Welches von denen?“ „Das… ach vergiss es… ich zeig’s dir nachher.“ „Wenn du mich zum Essen einlädst?“ Sie lacht laut auf. „Ha, das würde dir wohl so passen!“ Er nickt daraufhin bloß und grinst frech. „Wie auch immer, ich muss nachher noch auf Claudias Gör aufpassen. Ich mag jetz schon irgendwie nich.“ „Kann ich durchaus nachvollziehen. Ist ja auch n ganz besonders schlimmes Kind.“ Mit diesen Worten macht sich Vic wieder an seine Zeitung, während Nora sich erhebt und ein wenig in den Bücherreihen herumstöbert. „Sag mal, was ist eigentlich das älteste Buch, das du hast?“ Er überlegt kurz. „Ne Bibel, denk ich, wieso?“ „Nur so. Ich recherchiere gerade über alte Mythen und Legenden, aber das einzige, das ich finden kann, ist dieses altbekannte Zeugs.“ „Na ja, was hast du anderes erwartet? Das du die Sensationsentdeckung machst, obwohl ganze Heerscharen von Experten sich seit Jahrzehnten damit beschäftigen?“ Sie verzieht das Gesicht. „Oh, vielen Dank, jetz fühl ich mich gleich viel besser.“ Sie seufzt. „Ich hatte gehofft, etwas Licht in diese mysteriösen Ereignisse der letzten Zeit zu bringen…“ „Mit Mythen und Legenden?“ Er kennt Nora nun schon eine ganze Weile und ist auch recht lange von dieser mit ihr zusammen, aber manchmal wundert er sich einfach nur über ihre Anwandlungen. Wie diese beispielsweise, die so gar nicht typisch für die ausgebildete Journalistin und doch recht rationalistisch denkende Frau sein will. Aber es stimmt schon. Es war etwas faule im Staate Dänemark, wie man so schön sagte. Und nicht alles von den Ereignissen lässt sich dem Klimawandel, seltsamen Planetenkonstellationen oder den Lobbyisten in die Schuhe schieben. Da sind zum Beispiel diese gehäuften Sichtungen von übernatürlichen Phänomenen und die garantiert nicht durch bekannte Lebewesen oder Gerätschaften getöteten Menschen. Auch verspürt man eine kollektive Unsicherheit und eine Art Vorahnung, die um sich greift und ihn, wie sie und auch viele andere nachts nur unruhig schlafen lässt. „Ja, aber das mach ich auch nur nebenbei. Eigentlich soll ich mich um den Besuch des amerikanischen Präsidenten kümmern.“ „Ach, du arbeitest daran?“ Stimmt, sie arbeitet ja in der Politikabteilung der Zeitung… das hätte ihm viel früher einfallen müssen. Innerlich schlägt er sich gegen die Stirn versucht sich aber nichts anzumerken lassen. „Ja, daran arbeite ich, übrigens schon seit ner Woche.“ „Ja, na klar, das weiß ich doch…“ Sie sieht ihn ziemlich sauer an, sagt aber letztendlich nichts, sondern seufzt nur. Mal wieder. „Also, du sagst mir Bescheid, wenn du was Interessantes findest?!“ Sie hebt provokant eine Braue. „Mythen?“ Er hält kurz inne, erhält leider aber keine Reaktion. „Ja, mach ich klar, du kennst mich doch.“ Sie schließt daraufhin die Augen, atmet tief ein und verlässt ohne etwas zu sagen den Laden. Zehn Minuten vergehen in denen er seine Zeitung liest. Dann plötzlich kommt ihn in den Sinn, dass das eben ganz klar eine Aufforderung ihrerseits war (na ja, klar, wenn man eine Frau ist, aber Vic ist schlau genug um beide Tatsachen rechtzeitig zu erkennen). Also springt er aus seinem Sessel auf und kramt eine ganze Weile ergebnislos in seinem Fundus. Er stößt dabei auf lange Zeit verschollengeglaubte Schätze, aber nichts, was Nora zufrieden stellen würde. Er seufzte. Na, das würde Entzug geben. Wie so üblich, wenn er ihr nicht helfen konnte. Er blickt gedankenverloren im Raum herum bis die Türklingel ertönt. Ein seltenes aber tatsächlich täglich eintretendes Ereignis, das einen Kunden ankündigt. Er geht vor in den Verkaufsraum um sie zu begrüßen bzw. sie im Auge zu behalten. Und das scheint auch bitternötig, denn eine alte Frau mit, anscheinend ihr Enkel, einem Kleinkind, haben den Laden betreten. Während die alte Dame gütig vor sich hinlächelt, ist das Kind damit beschäftigt im Raum rum zu rennen, auf alle möglichen Bücher zu deuten und, wie Kinder das so an sich haben, blöde Fragen zu stellen. „Ich suche ein Kinderbuch aus meiner Jugend.“ wendet sie sich an Vic. Der wiederum kratzt sich überlegend am Kopf. Natürlich besitzt er ein Antiquariat, aber er war sich nicht ganz sicher, ob er tatsächlich Bücher hatte, die SO alt waren und dann auch noch Kinderbücher. „Nun ja, um welches handelt es sich denn?“ „Ich kann mich nicht recht erinner, ich weiß, dass ich es immer sehr gern gelesen hab…“ Das kann ja heiter werden. Solche Leute kommen zu hauf in seinen Laden. Er mag alte Bücher, aber dummerweise ist der Großteil seiner Klientel mindestens genauso alt und dann auch noch senil. Voller Geduld widmet er sich dennoch der Alten und versucht etwas Genaueres über das Buch zu erfahren. Währenddessen ist ein weiterer Kunde in den Laden getreten, der Vic freundlich zu nickt und sich abwartend in einen der Sessel setzt. Nur am Rande bemerkt Vic, dass dieser Kunde mit seinen um die 20 nicht gerade das übliche Alter besitzt. Das Kind, das mit der Dame kam, stürzt sich auf den jungen Mann und löchert, statt wie bisher die Luft, nun ihn mit Fragen, auf die er mit erstaunlicher Gelassenheit und Geduld antwortet. „Ich danke Ihnen für Ihren Besuch!“ verabschiedet sich Vic von der alten Dame nach einer guten halben Stunde und stellt mit Freude fest, dass er ihr tatsächlich weiterhelfen konnte. Er dreht sich zu dem verbliebenen Kunden um. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragt er mit einem Lächeln, das auch sofort erwidert wird. „Oh, ich denke, dass ich Ihnen mehr helfe als umgekehrt.“ „So?“ Für einen kurzen Augenblick blitzen die Augen des jungen Mannes auf. Er greift nach seiner Tasche und holt ein etwa DIN A4 großes Buch mit kräftigen Einband und etwa 5cm Stärke heraus. Es scheint recht alt und abgegriffen zu sein, aber dennoch gut in Schuss. Vic nimmt das Buch entgegen und betrachtet es. „Worum geht es dabei?“ „Es ist ein altes Buch, das seit eingier Zeit in meinem Besitz ist. Allerdings habe ich keinen rechten Gebrauch mehr dafür, da dachte ich mir, dass ich es weitergebe. Darin sind Geschichten über Fabelwesen und ähnliches verewigt. Die meisten davon sind weitesgehend unveröffentlicht.“ Was für ein irrer Zufall, denkt Vic sich, freut sich aber mehr darüber, als sich zu wundern. Woher sollte der Typ auch wissen, dass er nach so etwas gesucht hatte. „Das klingt wirklich recht interessant.“ Er blättert etwas darin herum und entdeckt bereits ein paar Dinge, die Nora mit Sicherheit gefallen würden und ihrer Aufforderung entsprechen. „Wie viel möchten Sie dafür?“ „Nichts.“ „Ähm sind Sie sich da sicher? Ich würd Ihnen mit Sicherheit über 50 Euro dafür geben“ „Nein, das ist nicht nötig. Ich brauche das Geld nicht. Außerdem erhielt ich das Buch auch ohne Gegenleistung.“ „Aha, dürfte ich erfahren, wie dieses Buch in Ihre Hände gelangt ist?“ „Nein, ünglücklicherweise nicht, aber ich denke Sie werden das noch früh genug herausfinden.“ Er nickt, steht auf und gibt Vic die Hand. „Hat mich gefreut.“ Etwas perplex erwidert Vic diese Geste und wünscht ihm noch einen guten Tag bevor er wieder den Laden verlässt. Das Ganze war zwar mehr als merkwürdig, aber er hat schon so viele kauzige Typen getroffen, dass ihn diese Aktion nicht wirklich schockiert. Gespannt nimmt er das Buch, setzt sich in seinen Lieblingssessel und beginnt es zu lesen. So dies erstmal so als Einführung... jetz wo ich nochmal drüner schaue denke ich das es durchaus länger sein könnte... daran werde ich noch arbeiten, aber anonsten viel Spaß^^ Kapitel 2: Kapitel 1 Abschnitt 2 Auftrag ---------------------------------------- Kapitel 1 Abschnitt 2 Auftrag ******** 18. September 1414 10.000 Untergebene, Gefangene und „Freiwillige“ werden ausgerüstet für den ausstehenden Angriff auf London. Der oberste Daimon Kearek stellt seinen Plan zur Eroberung und Vernichtung vor. Vorderstes Ziel ist es die Hochburg der Halbblüter dem Erdboden gleich zu machen und die Verbliebenen von ihnen zu töten. In London treffen sich unbemerkt von der menschlichen Bevölkerung die Rebellen um die Verteidigungslinien rund um die Stadt zu besprechen und zu koordinieren. Auf Grund der schwankenden Gesinnungen ist keine genaue Zahl anzugeben. Ähnlich den Angreifern sind unter ihnen Daimonen, Dämonen und Mischblüter sowie Halbblüter, die nur bei den Rebellen zu finden sind. ******** Es war früher Morgen. Durch das Fenster schien in schwachen Strahlen die Sonne auf sein Gesicht. Im Licht flirrten die Feinstaubteilchen und reflektierten es in schillernden Farben. Von ihm ging ein leises Atmen aus. Er lag bäuchlings quer ausgebreitet auf dem Bett. Die Bettdecke hatte er halb darin eingewickelt von sich gestrampelt während der Nacht. Ab und zu sah man wie sich seine Augen bewegten und leicht zucken. Er atmete tief ein und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die aber aufgrund seiner Position sofort wieder zurückrutschte. „Hmpf.“ Er drehte seinen Kopf um hundertachtzig Grad und richtete seine Gliedmaßen neu aus. Er wollte und musste noch nicht aufstehen. Und wer weiß, wann er das nächste Mal die Gelegenheit bekam ungestört in seinem Bett zu liegen und nichts zu tun… Er kratzte sich an der Nase. Sein Biorhythmus machte seinem Langschlafversuch einen Strich durch die Rechnung. Das war der Nachteil, wenn man gewöhnlich früher aufstand. Er drehte sich abermals, zurück in die vorherige Position. Er schlug die Augen auf. Sein Blick glitt vorbei an der rechten Hand, die halb im Laken vergraben war, weiter zu der gegenüberliegenden Wand, an der ein Stuhl mit den gestrigen Klamotten drübergeworfen stand. Er musste heute arbeiten. Aber einfach noch nicht. Er seufzte. Er konnte einfach nicht mehr schlafen und davon wurden seine Glieder ganz steif. Langsam erhob er sich, streckte sich genüßlich und kratzte sich unter seinem Hemd den Bauch, während er ins Bad trottete. Nach einiger Zeit und dem zwischenzeitlich eingenommenen Frühstück zog er sich schließlich für seine heutigen Erledigungen um. Ein letzter Blick in den Spiegel, der ihm verriet, dass seine Haare letztendlich dem Kamm getrotzt hatten, und er war auch schon auf dem Sprung. Mit schnellen Schritten passierte er das Treppenhaus und einige Nachbarn, die er zurückgrüßte. Draußen angekommen schaute er sich kurz um, stellte fest, dass das Wetter mal wieder unstet war (es nieselte mittlerweile trostlos vor sich hin) und begab sich zu seiner ersten Station. Schon seit einiger Zeit verfolgte er die Spur eines Schwerverbrechers, der nicht nur wegen Hochverrats sondern auch Mord und Verstoßen gegen geltendes Grenzrecht gesucht wurde. Letzteres veranlaßte, dass er sich nun mit der Sachlage beschäftigte. Solcherlei Aufgaben fand er ermüdend, vor allem, da sie nicht nur relativ gleich abliefen, sondern auch noch ziemlich häufig vorkamen, jedenfalls innerhalb der vergangenen Jahre stetig ansteigend. Er seufzte. Nun machte er diesen Job schon eine halbe Ewigkeit und die Typen machten immer wieder die gleichen beschissenen Fehler. Vor dem Haus, zu dem er wollte, standen eine Menge Polizeiwagen, dessen Signalanlagen bereits ausgeschaltet waren. Dies ließ ihn zu dem Schluss kommen, dass sie wahrscheinlich schon seit den späten Nachtstunden hier waren. Kleinere Grüppchen von Schaulustigen, hauptsächlich Anwohner der Kleidung nach zu schließen, scharten sich um die Polizeiabsperrung. Er quälte sich vor zu einem der Beamten. „Wurde Herr Kowaz ermordet?“ fragte er diesen schließlich. Der Beamte sah ihn misstrauisch an und krazte sich mit der Daumenrückseite die Nase. Mürrisch suchte er seine Taschen ab und zeigte dann seinen Ausweis. „Ja, ziemlich übel zugerichtet der Kerl… Wollen Sie ihn sich anschauen?“ Er nickte und ließ sich von einem weiteren herumstehenden Beamten hinaufbringen. Die ganze Wohnung war wie zu erwarten. Total verwüstet. Der Ort des Verbrechens, sprich das Wohnzimmer, war besudelt mit Blut. Er gab ein missmutiges Hmpf von sich und sprach kurz mit dem ermittelnden Komissaren, der aber ebenso ratlos in dem Fall war, wie alle anderen bisherigen, die mit etwas Ähnlichem zu tun hatten. Er notierte sich kurz etwas und verließ dann den Tatort. Er warf noch einen Blick zurück, nicht ohne genervt zu bemerken, dass die Presse bereits im Anrücken war. Ein Glück war er nicht dafür zuständig… In Zeiten solcher Technisierung und Globalisierung wollte er wirklich nicht versuchen, den größer werdenden öffentlichen Skandalen Einhalt zu gebieten. Seit die Gerüchte über den bevorstehenden Krieg sich erhärteten, glaubten all die sich bisher zurückhaltenden Irren durchdrehen zu müssen in der unsinnigen Hoffnung aus eben diesem Grunde der Strafe entgehen zu können. Die Typen hatten einfach keine Ahnung, dass solche Vergehen nicht von den üblichen Ermittlern bearbeitet wurden und das es keinerlei entrinnen gab. Nach etlichen weiteren Fussmärschen und mindestens ebenso vielen unbefriedigten und teilweise patzigen Antworten war er endlich auf dem richtigen Weg. Er erwartete, er blickte kurz auf die Uhr, den Typen in etwa fünf Minuten. Vom Durchgang, von dem aus er wahrscheinlich kommen würde, nicht direkt einsehbar saß er auf einer anschließenden Mauer und ließ die Beine baumeln. Mittlerweile war tiefe Nacht, genau die richtige Zeit für die bevorstehende Aktion. Das leicht pulsierende künstliche Licht der Leuchtstofflaternen verleihte der Umgebung ein trügerisch halberleuchtetes Glimmen. Dennoch pfeifte hinter ihm fröhlich eine Amsel ihr Lied. Gelangweilt stützte er sein Kinn auf dem Arm ab und sah planlos in der Gegend herum. Um diese Uhrzeit war hier niemand mehr unterwegs, deshalb wusste er auch, dass die näherkommenden Schritte zu seinem gesuchten Objekt gehörten. Mit den Händen tief in die Taschen gesteckt schritt dieses an ihm vorbei. „Wohin des Weges?“ sprach er den Gesuchten an. Der ignorierte ihn aber. „Ich muss dich daruf hinweisen, dass du wegen Verstoßes gegen mindestens vierzehn geltende Rechte verurteilt wurdest. Ich bin übrigens der Vollstrecker.“ Der Angesprochene drehte sich mit aufgerissenen Augen um, die auf eine halberleuchtete Silhouette blickten mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Ein kurzes Aufflackern jener und der Besitzer ging in eine Angriffpostion über. „Das kannst du dir sparen. Das Ganze ist wirklich mehr als unnötig…“ Der Körper des Neuankömmlings veränderte sich weiter und elektrische Spannung knisterte in der Luft. Als er zum Angriff überwechselte, verdichtete sich die Energie zu einer glühenden Kugel. Der Vollstrecker hob währenddessen verächtlich eine Braue und sprach einen kleinen Bannspruch, der den Angreifer augenblicklich an den Boden fesselte. „Ich war noch nicht fertig!“ Er räusperte sich kurz. „Du wurdest zum Tode verurteilt. Du hast noch ziemlich genau eine Minute ehe dieser Spruch dich in tausend kleine Stücke zerreißt, während du schreckliche Qualen leidest. In dieser Zeit möchte ich dir mal sagen, dass du nicht der erste Idiot bist. Was hast du dir überhaupt gedacht? Ich kann auch sehr gut leben ohne jeden Tag einen von euch Bekloppten hinterherhetzen zu müssen. Außerdem, glaubst du tatsächlich, dass der Tod dieses untergetauchten Klasse III Dämonen dir irgendwelche Vorteile gebracht hätte? Ganz zu schweigen von den Gerüchten, die du damit weiter anfachst mit der Aktion…“ angewidert wendete er sich ab und stapfte angesäuert davon. Wenige Augenblicke später waren von dem Verurteilten nur noch Einzelteile übrig, die sich allmällig im Wind zerstreuten. Sieben Uhr morgens verrichtet Eduard Hegen seinen üblichen Morgenspziergang mit seinem Hund. Er blieb kurz stehen. Ein Frösteln und leichtes elektrisches Zucken überkam ihm plötzlich. Sein Hund begann zu kläffen. Er blickte hinter sich und schüttelte den Kopf. Diese Atmosphäre morgens war einfach zu unheimlich. Das nächste Mal würde er bestimmt erst aus dem Haus gehen, wenn er sicher war, dass er mit niemendem allein unterwegs war, vor dem er zu fürchten hatte. So, puh, mensch n neues Kapitel, ich hab morgens um 2 geschrieben, man möge mir einiges verzeihen. Ich bin aber dennoch recht zufrieden mit dem Ergebnis... wenn auch geschafft. Ich hätt gern Kommis^^ gruß vom Drachentier Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)