Back for Good von Lestat_de-Lioncourt ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Nochmals blickt er über den Strand und in einiger Entfernung entdeckt er etwas, das sie vielleicht sein könnte. Zumindest sitzt dort jemand auf einer Art Steg, bestehend aus mehreren Felsen. Das könnte sie sein. Zumindest hofft er es, denn er hat etwas zu klären. „Sie warten hier.“, ordnet er seinem Sekretär an und macht sich sogleich auf den Weg zu dieser, für ihn noch unbekannten, Person. Je näher er ihr kommt, umso mehr ist er sich sicher, dass es sich nur um sie handeln kann. Er ruft ihren Namen, aber es gibt keine Reaktion. „Sie ist noch sauer.“, denkt er sich, „Kein Wunder, wenn sie alles so falsch versteht.“ Letztendlich steht er dann genau hinter ihr auf diesen Steinen und muss einsehen, dass sie ihn wohl wegen der Musik nicht gehört hat, die ihr MP3-Player wohl spielen dürfte. Doch wenn er sie jetzt erschreckt, dann gibt das womöglich den nächsten Ärger und dann kommt er gar nicht dazu dieses Missverständnis aufzuklären. Somit setzt er sich erstmal neben sie. Entweder bemerkt sie ihn so, oder aber er hat wenigstens Zeit um sich etwas zu überlegen. Allerdings sieht sie im Augwinkel, dass sich wohl jemand zu ihr gesellt hat. Ein wenig schielt sie zur Seite und erkennt recht schnell, wer das denn ist, weshalb sie zwar die Pause-Taste auf dem Gerät betätigt, aber die Kopfhörer lässt sie, wo sie sind. Als immer noch nichts passiert, erkundigt sie sich dann doch: „Was willst du hier?“ „Mit dir reden.“ Kurz und bündig, wie man es von ihm gewohnt ist. Er könnte wirklich etwas mehr sagen besonders nach dem, was vor noch nicht allzu langer Zeit vorgefallen ist. Da von ihr kein Kommentar kommt, formuliert er es anders: „Mich entschuldigen.“ Jetzt hat er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, denn sie nimmt die Kopfhörer ab und schaut ihn leicht verwirrt an. „Wie war das?“, etwas ungläubig wartet sie auf eine Antwort. „Du hast mich schon verstanden. Und ja, du hast Recht. Ich hätte dir sagen müssen, was ich wirklich mache, aber…“, da bricht er ab. Langsam wird sie wirklich neugierig, was er denn eigentlich meint, denn aus dem bisher Gesagten wird sie nicht so richtig schlau. „In der Zeit, die ich nicht daheim oder in der Firma bin, arbeite ich wirklich. Allerdings an einem neuen Projekt, das nicht zur Firma gehört, ich aber daheim eben nicht machen kann.“ „Geht das vielleicht noch undeutlicher? Auf was willst du jetzt hinaus?“, ihre Geduld ist nicht besonders strapazierbar, aber das sollte er ja wissen. Darum holt er nochmals tief Luft um es in einem Atemzug zu sagen: „Es ist eine virtuelle Welt eigens für uns.“ Das mal zuzugeben, ist ihm besonders peinlich, weshalb er gleich mal betreten auf die Wasseroberfläche schaut. Das leichte Rot, das sich in seinem Gesicht abzeichnet, verwundert sie noch umso mehr. „Was soll an einer virtuellen Welt so schlimm sein? Und wieso kannst du das nicht gleich sagen?“, sie versteht immer noch nicht, was das alles zu bedeuten hat. „Es sollte bis zu unserem Jahrestag fertig sein und sie sollte eben nur für uns beide sein. Aber das ist nicht besonders leicht zu erklären. Du musst es sehen um es verstehen zu können. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis es soweit ist. Deshalb wollte ich dir nichts sagen.“, leicht enttäuscht klingt er nun doch, auch wenn er dieses Gefühl nicht bewusst hineingelegt hat. Es erzielt aber genau die richtige Wirkung, denn sie bekommt ein schlechtes Gewissen und entschuldigt sich auch gleich: „Tut mir leid. Das hab ich ja nicht gewusst.“ Sie fühlt sich richtig mies, dass sie ihm nicht vertraut hat, aber wie sollte sie das auch, wenn er so gut wie nie Zeit mit ihr oder Jim verbracht hat. Diesen Unterton kennt er besonders gut, weshalb er sich ihr gleich zuwendet und sie in den Arm nimmt. Es ist meist diese Tonlage, die ihm zeigt, dass sie kurz vorm Weinen ist. „Hey, schon gut… Ich hab es ja irgendwie provoziert. Lass uns das einfach vergessen, okay?“, beruhigend spricht er auf sie ein und streicht ihr sanft über den Rücken, „Ich könnte dich doch gar nicht betrügen. Das war es doch, was du gedacht hast, nicht? Nur, ich konnte mich zusätzlich in letzter Zeit kaum auf die Arbeit konzentrieren. Du machst es einem eben nicht gerade leicht.“ „Schon gut. Es reicht!“, mit einem Schniefen untermalt sie ihre Aussage noch, „Du brauchst nicht gleich noch drauf rum reiten, dass ich dir nicht vertraue.“ „Sagen wir einfach, wir haben beide unseren Teil dazu beigetragen. Und jetzt lass uns gehen.“, lächelt er sie freundlich an. Außer ihr bekommt so eine freundliche Art niemand von ihm zu spüren. Selbst sein kleiner Bruder erlebt das selten. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)