Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens von Lestat_de-Lioncourt ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist zeitig in der Früh, als sich eine Familie auf den Weg zu Bekannten macht. Der ältere Sohn, namens Michael, ist nicht begeistert, denn er wollte eigentlich mit Freunden zu einem Fest gehen. „Warum muss ich mitkommen? Ich kenne diese Leute nicht einmal.“, beschwert er sich immer wieder. „Sie ist meine Freundin und sie bekommt ein Kind. So etwas muss einfach gefeiert werden. Außerdem tut es dir sicher gut, wenn du einmal aus Athen wegkommst.“, erklärt ihm seine Mutter, der sein Benehmen nicht gefällt. Der Vater sagt nichts dazu, sondern geht mit dem jüngeren Sohn ein Stück voraus. Nach mehreren Stunden, die Sonne steht bereits sehr hoch, erreichen sie ein kleines Haus, das am Weg von Athen nach Delphi liegt. Der Vater klopft an und ein älterer Mann mit Bart öffnet die Tür. „Minos.“, ruft er erfreut aus, „Es ist schön dich zu sehen. Kommt rein. Ihr müsst erschöpft sein.“ Sie betreten das Gebäude, das eigentlich mehr einer verfallenen Hütte gleicht. „Du bist bestimmt Michael.“, meint die Frau des bärtigen Mannes, als sie die Söhne ihrer Freundin sieht, „Deine Muter erwähnt in ihren Briefen immer, dass du eine seltsame Einstellung zum Leben hast.“ „Das ist nicht wahr. Ich finde nur, dass das Leben bedeutungslos ist.“, gibt Michael zurück, „Außerdem gehe ich jetzt wieder. Es gibt für mich keinen Grund hier zu bleiben.“ Danach stürmt er durch die Tür hinaus und läuft zurück zur Straße. Er weiß selbst nicht, warum er das getan hat, aber er glaubt, dass er es tun musste. „Verdammt.“, denkt er sich, „Aus welcher Richtung sind wir vorhin gekommen?“ Darum stoppt er kurz und schaut, ob jemand kommt, der ihm weiterhelfen kann. Vergebens. Er bleibt allein. Nach kurzem Überlegen entscheidet er sich für eine Richtung, die jedoch nicht nach Athen führt. Stunden später kommt er in Delphi an. Darüber ärgert er sich und will wieder kehrt machen, als ihn eine Frau anspricht: „Du wirkst wie ein verirrter Wanderer. Wonach suchst du?“ „Ich suche nach dem richtigen Weg.“, antwortet er und dreht sich zu ihr um. Sie ist in ein weißes Gewand gehüllt und lächelt ihn freundlich an. „Das ist nicht alles. Du suchst mehr als nur einen Weg.“, entgegnet sie und deutet ihm an ihr zu folgen. Das macht er, ohne einen Grund dafür zu kennen. Sie bringt ihn an eine Quelle, die in der Nähe ist, und fragt ihn erneut, wonach er sucht. „Ich suche nach allem. Nach mir selbst suche ich schon ewig, aber ich frage mich, was ist der Sinn des Lebens? Kann es überhaupt einen Sinn geben?“, meint er. Dabei fällt ihm auf, dass er diese Fragen nicht stellen wollte, sie jedoch regelrecht „aus seinem Mund sprangen“. „Den ersten Schritt zu deiner Suche hast du hinter dir. Allerdings findest du den Sinn deines Lebens nicht in Delphi. Du musst zurück zu deiner Familie, wenn du Antworten willst.“, lautet ihre Erläuterung. Daraufhin blickt Michael in das Wasser der Quelle und sieht sein Spiegelbild. „Was ist passiert?“, überlegt er, „Mich interessiert das Leben nicht, aber jetzt auf einmal ist alles anders. Diese Frau muss irgendetwas mit mir gemacht haben.“ Dann blickt er auf, doch sie ist weg. Als er sich umsieht, steht er wieder vor dem Haus, in das seine Familie gegangen ist. Seine Mutter kommt zur Tür und will wissen: „Kommst du endlich, oder willst du dort Wurzeln schlagen?“ Er geht zu ihr, begrüßt ihre Freundin und betritt das Haus. Dieses Erlebnis jedoch wird er nie vergessen, denn damit hat für ihn die Suche nach dem Sinn des Lebens begonnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)