Leben, Lüge, Schmerz von Diablo_666 (...und doch ist da etwas Gutes) ================================================================================ Kapitel 2: Das Leben hinter dem Schein -------------------------------------- Leise und auf Zehenspitzen schlichen sich Itachi und Kabuto durch das dunkle Haus, welches vollkommen still da lag. Alles schlief bereits, wie gewöhnlich zu solch später Stunde. »Alle schlafen schon...wir müssen ganz leise sein, sonst wacht tō-san auf und dann bekommen wir Ärger!«, flüsterte Itachi leise über die Schulter. Kabuto nickte stumm zum Zeichen, dass er verstanden hatte. So lautlos wie möglich schlichen die beiden Jungen den langen Gang entlang, vorbei an der Küche, am Zimmer, in dem das jüngste Kind der Uchiha Familie schlummerte und vorbei an dem Schlafzimmer ihrer Eltern, dessen Tür einen Spalt weit offen stand, um schnell bei Sasuke zu sein, wenn er schreiend erwachte. Erleichtert atmeten die beiden Jungen aus, als sie die Tür ihres Zimmers hinter sich geschlossen hatten. Auch ihr Zimmer lag in Dunkelheit getaucht und ruhig da. »Weisst du was, nii-san!? Wir sind die geborenen Ninja!«, meinte Kabuto lächelnd als er sich zum Schlafengehen umzog. Itachi gab ein kurzes überlegenes Lachen von sich, während er es Kabuto gleich tat. »Natürlich! Alle Uchihas sind geborene Ninja! >Das liegt uns im Blut<, sagt tō-san doch auch immer! Und wenn wir es schon schaffen uns an ihm vorbei zu schleichen, dann werden wir unserer Familie alle Ehre machen!«, erwiderte Itachi selbstbewusst. Die grauen Augen Kabutos ruhten auf dem Schwarzhaarigen,doch ihr sonst so natürlicher Glanz war gänzlich verschwunden. Viel mehr spiegelten sich nun Besorgnis in ihnen wider. »...ist doch so, oder, nii-chan!?«, fragte Itachi und wandte sich zu seinem Bruder um, welcher zeitgleich sein Lächeln wieder sehen ließ. »Ja, klar! >Jeder, der daran zweifelt, kennt die Uchihas nicht<, das sagt Tō-san dann auch immer!«, gab Kabuto strahlend zurück. Itachi nickte. Kurze Zeit später, als die beiden Jungen sich in ihre Decken gekuschelt hatten, lag Kabuto noch wach. Er war zwar noch sehr klein, auch sein Verstand war der eines ganz normalen Kindes, doch er konnte sich erinnern. Er erinnerte sich an die letzten vier Monate, als es noch ziemlich kühl war. Er erinnerte sich noch immer an den Nebel und an das Wasser. Ja, das Wasser, dieses eisig kalte Wasser, das ihn unnachgiebig versuchte hinab zu ziehen, während der dichte Nebel ihm jegliche Sicht und damit jede Hoffnung nahm. Jeder seiner verzweifelten Schreie wurde vom Nebel verschluckt, so auch er selbst. Noch immer begann er unkontrolliert zu zittern, wenn er nur daran dachte, andie Angst, an die Kälte. Doch er hatte wieder Hoffnung.Er hatte jetzt eine Familie, die sich um ihn kümmerte, sich um ihn sorgte und er hatte Itachi, seinen starken großen Bruder. Es war alles in Ordnung, er brauchte sich nicht mehr daran erinnern, er brauchte sich nicht mehr fürchten. Nein, nun konnte er die Wärme spüren, konnte Itachi gleichmäßig atmen hören, vertraute darauf, dass Vater und Mutter nur ein Zimmer weit entfernt waren und ihn beschüzten. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf die Lippen des Jungen, ehe auch er in den ersehnten Schlaf hinüber glitt. Im Traum lag er noch immer mit Itachi im hohen Gras auf der Wiese und blickte hinauf in den Sternenhimmel, an dem unzählige Sternschnuppen vorbeizogen. Dieses Mal saßen auch Mutter und Vater mit dem kleinen Sasuke bei ihnen und bewunderten ebenfalls die vielen leuchtenden Sterne, die in so weiter Ferne strahlten, dass man sie doch fast berühren konnte. »Ich habe euch gestern Abend nicht in eurem Zimmer gesehen...«, bemerkte ihr Vater, als die beiden Jungen am nächsten Morgen beim Frühstück saßen. Für eine Sekunde tauschten die beiden leicht nervöse Blicke, ehe sie sich stumm über ihr frühstück her machten, während der kleine Sasuke fröhlich lachte, als er von seiner Mutter gefüttert wurde. Diese warf ihren beiden Söhnen ab und zu einen kurzen Blick zu. »Hey, ihr beiden! Antwortet mir, wenn ich euch etwas frage!«, lenkte ihr Vater die Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Gomen nasai, tō-san. Es war nur so schön draußen, da haben wir nicht gemerkt wie spät es schon war...«,verteidigte sich Kabuto kleinlaut und verneigte sich entschuldigend vor seinem Vater. Dieser schwieg und seufzte schließlich schwer. Sanft legte er eine Hand auf den Kopf des Jungen, der daraufhin vorsichtig aufsah. »...ist schon gut, Kabuto. Euch ist ja nichts passiert...aber in Zukunft will ich, dass ihr nicht mehr so spät abends aus dem Haus geht! Verstanden?!«, sagte er bestimmend. »Hai, tō-san.«, kam die schuldbewusste Antwort von den beiden Jungen, wie aus einem Munde. Wie als Zustimmung erschallte daraufhin Sasukes quietschendes Gelächter im Raum. Schweigend setzte die Familie ihr Frühstück fort. Während sie aßen, bemerkte Kabuto etwas seltsames an Itachi. Er wusste nicht, ob es an diesem Gespräch ebend gelegen hatte, doch Itachis Blick hatte sich verändert. Seit er sein Augenmerk auf Sasuke gerichtet hatte, war sein Blick undefinierbar geworden. Nachdenklich hob Kabuto eine Augenbraue, während er abwesend auf seinem Essen herumkaute. Irgendetwas war mit seinem nii-chan los, jedoch konnte er nicht erraten was es war. Ein Seufzen entwich der Kehle des Silberhaarigen, woraufhin sich Itachi endlich von seinem jüngsten Bruder los riss. »Was hast du?«, fragte er seinen Bruder und bedachte ihn mit einem fragenden Blick. Kabuto schüttelte lächelnd den Kopf. »Gar nichts. Ich...habe nur keinen Hunger mehr!«, entgegnete er lächelnd und stellte seine geleerte Schüssel auf den Tisch. »Tō-san, was machen wir heute?«, fragte er schließlich seinen Vater. Dieser antwortete, ohne von seinem Essen auf zu sehen: »Heute kommt die Familie zu Besuch. Darum müsst ihr eurer Mutter heutehelfen alles herzurichten!«. Die beiden Jungen sahen auf. Beider Blicke wanderten vom Vater zur Mutter, die dem kleinen Sasuke den verschmierten Mund abwischte. Als sie die Blicke der Jungen bemerkte, lächelte sie freundlich und nickte. Nachdem sie das Frühstück beendet hatten, verabschiedeten sich Itachi und sein Vater von Kabuto, Sasuke und ihrere Mutter. Ein wenig traurig war Kabuto schon, dass er Vater und Itachi nicht zu den Fischern begleiten durfte, da er seiner Mutter beim Einkaufen helfen sollte. So war Kabuto mit Sasuke und seiner Mutter zum Markt gegangen. Eigentlich war es ja doch recht aufregend, da es viel zu sehen gab, doch er wollte nicht überall stehen bleiben, weil Mutter mit einigen anderen Frauen tratschte. »Einen hübschen Jungen haben Sie da, Uchiha-san! Wo hatten Sie denn das Kerlchen versteckt?«, fragte plötzlich eine der Frauen und betrachtete den verwirrt dreinschauenden Kabuto. Unsicher schaute er zu seiner Mutter auf, die ebenfalls etwas verunsichert wirkte. Ihr Lächeln flackerte kaum merklich. »Ach, das ist Kabuto. Unser Sohn!«, erklärte sie schlicht. Nun beugten sich auch die anderen Frauen zu dem Jungen herunter und musterten ihn neugierig. »Ein reizendes Bürschchen! Warum haben Sie ihn denn nicht schon öfter mit genommen? Wir wussten gar nicht, dass sie noch einen dritten Sohn haben...«, meinte schließlich eine andere Frau. »Und dieses Haar...ich glaubte alle Mitglieder Ihrer Familie hätten dunkles Haar...«, bemerkte wieder eine andere. Leicht verängstigt blickte Kabuto zu seiner Mutter auf, senkte jedoch sogleich wieder seinen Blick. Die Unsicherheit und Nervosität lag deutlich in dem Gesicht seiner Mutter. Offenbar suchte sie verzweifelt nach irgendeiner Ausrede, die Kabutos plötzliche Existenz erklärte und keinen Zweifel an seiner Herkunft übrig ließ. Doch ihrem flackernden Gesichtsausdruck nach, fand sie keine solche Ausrede. Doch es musst eine geben. Der Schein musste gewahrt bleiben. Sie hatte Kabuto wirklich lieb gewonnen, er war tatsächlich wie ein Sohn für sie geworden, doch wusste sie die Wahrheit nur zu gut. Genau wie Kabuto. Jeder wusste es: Vater, Itachi, Mutter und Kabuto selbst. Auch der Rest der Familie wusste es. Doch der Rest der Gesellschaft durfte die Wahrheit nicht erfahren. Sie konnten doch kein Kind haben, das nicht mit dem breühmten Uchiha-Blut gesegnet war. »...nun...er...«, begann die junge Frau schließlich, so selbstbewusst wie möglich. Die Qual einer Lüge blieb ihr zum Glück dennoch ersparrt, da in diesem Moment Itachi mit seinem Vater auf die Frauenschar zu kam. »Hallo, ihr drei! Habt ihr alles bekommen was wir brauchen?«, fragte Itachis Vater lächelnd, während er seiner Frau einen liebevollen Kuss gab. Seine Frau schien nun viel sicherer und auch erleichtert. »Jaja, haben wir, haben wir!«, antwortete sie rasch. Ihr Mann nickte und übergab den organisierten Fisch den beiden Jungen. »Dann wollen wir uns mal nach Hause begeben. Es gibt noch viel zu tun!«, meinte er und schob seine Frau und die beiden Jungen voran. Auf dem Weg nach Hause schwiegen sie alle. Es gab zu diesem Vorfall nichts mehr zu sagen. Sie sprachen erst wieder, als sie Daheim angekommen waren und die Einkäufe auspackten. »...man sieht es...«, sagte ihre Mutter leise zu ihrem Mann, als Itachi und Kauto die Küche verlassen hatten. Nun standen beide an der offenen Tür, für die Eltern nicht zu sehen und hörten doch jedes Wort, das sie sprachen. »...ja...ich weiss...doch was sollen wir dagegen tun? So ist er nunmal...er ist einfach nicht wie wir...für uns ist er zwar unser Sohn...aber...die Wahrheit ist eine andere...das können wir nicht leugnen.«, hörten sie die Stimme ihres Vaters. Itachi blickte zur Seite und stellte fest, dass Kabuto sich zum Gehen gewandt hatte. Schweigend folgte er dem Jungen in ihr Zimmer, wo sich der silberhaarige auf dem Boden nieder gelassen hatte. »...Kabuto...was tō-san und Kā-san sagen, das...stimmt nicht! Du bist mein nii-chan! Mir egal was die anderen sagen!«,meinte Itachi entschlossen, doch der Angesprochene seufzte schwer. »...aber sie haben doch recht! Ich bin kein Uchiha...ich bin nichts so besonderes und so stark wie du und tō-san bin ich auch nicht...«, sagte Kabuto, wobei er nichts gegen die Tränen tun konnte, die ungehindert sein Gesicht hinab liefen. Itachi stand einfach da, er wusste nicht, was er tun sollte. Ja, er wusste auch genau, dass Kabuto nicht sein Bruder war. Er war dabei gewesen, als sie ihn gefunden hatten. Als sein Vater mit dem kleinen Boot zu dieser Nusschale hinaus gefahren ist und mit dem durchnässten, bewusstlosen Kabuto zurück kam. Er konnte sich daran erinnern, wie dieser Junge gewient hatte, als er in ihrem Haus, in eines ihrer Bett aufgewacht war. »...nii-chan...«, begann Itachi, schwieg dann jedoch. Er wusste nicht, was er seinem weinenden Scheinbruder hätte sagen sollen. Ihn so zu sehen löste ein merkwürdiges Gefühl in seiner Brust aus. Ein Gefühl, welches er bissher noch nie verspürt hatte. Doch es tat weh. Schweigend setzte sich der Junge neben Kabuto auf den Boden, der Abstand zwischen ihnen war so gut wie verschwunden. Nach einigen Augenblicken legte Itachi einen seiner Arme um den Weinenden und drückte sich selbst dichter an ihn. Er wusste nicht, ob es richtig war, was er da tat, er versuchte einfach eine dieser Umarmungen zu benutzen, wie er sie sonst von seiner Mutter kannte. Es war ihm ein Rätsel wie seine Mutter es immer geschafft hatte ihn mit diesen Umarmungen zu beruhigen, wenn er mal Angst hatte, sich verletzt hatte, oder als er geweint hatte, weil sein Hund, welcher damals noch sehr klein gewesen war, eines Tages verschwunden und nicht mehr zurück gekommen war. Nun wollte er seinem nii-chan die selbe Wärme spüren lasssen, die er damals immer verspürt hatte. Itachi fühlte, wie der Körper Kabutos leicht zwischen seinen Armen zusammenzuckte. Für einige Sekunden herrschte völlige Stille, auch das Schluchzen war verstummt. »...du bist MEIN nii-chan! Niemand wird dich mir je wegnehmen...niemand, nicht einmal tō-san und kā-san! Hörst du!?«, meinte Itachi bestimmt und drückte Kabuto noch etwas fester an sich. Kaum eine Sekunde später setzte das laute Schluchzen des Jüngeren wieder ein, jedoch dumpfer, da dieser sein Gesicht in Itachis Brust versteckt hatte. Vorsichtig legte Itachi eine Hand auf den Kopf seines nii-chans und hielt dessen zitternden Köper fest, während dieser einfach nur weinte. ~Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)