Vorbei von PierrotKirito (Nie wieder Du und ich) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weinend saß ich hier in meinem Zimmer, hatte den Kopf auf meinen Knien abgelegt, die Arme um meine Beine geschlungen und war alleine. Alleine... Wie ich es so oft in letzter Zeit war. Du warst nicht bei mir, dabei hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht als dass Du zu mir kämst... In dem Raum war es dunkel. Draussen prasselte der Regen gegen die Fensterscheibe. Selbst der Himmel schien heute zu weinen. Weinte er wegen mir? Oder weinte er aus anderen Gründen? Spielte das überhaupt eine Rolle? Ich hörte noch Deine letzte Worte. Ich gehe! hast Du geschrien. Ich gehe und komme nie wieder! Ich saß nur schweigend in meiner Ecke und sah zu Boden. Was du nicht weisst, war, dass ich gezittert habe. Ich hatte noch nie solche Angst vor dir wie in diesem Moment. Ich konnte mir dein Verhalten nicht erklären. Ich hatte doch nichts gemacht..... Oh ja, du hast nichts gemacht! Unschuldig wie immer, was?! war Deine Antwort dazu. Du dachtest, ich hätte die Schuld daran gehabt. Aber das war ich nicht, Tsukasa. Ich habe Dich nicht betrogen. Ich liebe Dich doch... Dann bist Du wütend davon gerannt, hast mich keines Blickes mehr gewürdigt. Die Türe hast Du hinter Dir zugeschlagen und bist seither nicht mehr zurück gekommen. Wieso nicht? Wieso hast Du mich so verlassen? Ich habe Dich nicht betrogen, Tsukasa. Ich liebe Dich. Niemals könnte ich Dich betrügen, niemals. Wie Du darauf gekommen bist, weiss ich ebenfalls nicht. Du hast mir nur Deine Vermutung an den Kopf geworfen und bist gegangen. Dass ich weinend am Boden saß, hast Du ignoriert. Es war Dir egal. Bin ich Dir vielleicht auch egal? Habe ich Dir überhaupt jemals was bedeutet? Ich hätte mein Leben für Dich gegeben und habe es sogar einmal fast getan... Weisst Du noch, damals, als Du mich nach einem Urlaub wieder gesehen hast? Nur eine Woche hatten wir uns nicht gesehen und Du bist lachend und winkend auf mich zugelaufen und hast dabei das herannahende Auto übersehen. Ohne zu zögern bin ich auf Dich zugerannt, habe Dich von der Strasse gestossen und musste dafür selbst schwer bezahlen. Einige der Verletzungen trage ich heute als Narben auf meinem Körper. Doch diese Narben, die sich über meine gesammte Hüfte ziehen, sind nichts gegen die Narben, wie ich sie auf meiner Seele mit mir trage. Körperlicher Schmerz ist nicht zu vergleichen mit dem, was seelischer verursachen kann. Zitternd erhebe ich mich. Mir tut alles weh. Mein Kopf tut es vom vielen Weinen, meine Glieder von der zusammengesunkenen Haltung, die ich bisher hatte, mein Körper an sich vom vielen Zittern. Müde schleppe ich mich zum Bett und lasse mich hineinfallen. Ich liege auf deiner Seite des Bettes, fühle mich Dir so wenigstens ein bisschen nah. Ich rolle mich zusammen und bin bald darauf auch schon eingeschlafen. Im Traum sehe ich Dich, wie du Händchenhaltend mit Karyu durch die Strassen gehst. Ich sehe euch beiden hinterher, schrei, schreie aus vollem Halse, doch ihr hört mich nicht. Hizumi legt seine Hand auf meine Schulter und schüttelt den Kopf. Tränen sammeln sich erneut in meinen Augen. Und da schrecke ich auf, reisse meine Augen auf, fahre panisch nach oben und zittere. Neben mir sitzt derjenige, der gerade noch in meinem Traum war. Nein, es bist nicht Du, so, wie ich es mir gewünscht hätte. Schliesslich konnte ich mich nicht einmal bei Dir entschuldigen oder mehr mit Dir reden. Das ist so ungerecht, Tsukasa... Es ist Hizumi, der neben mir sitzt. Seine Hand ruht auf meiner Schulter, er sieht mich mitleidig an und da kann ich nicht mehr. Erneut breche ich in Tränen aus, schluchtze, falle ihm um den Hals, kuschle mich an. Sanft legt er seine Arme um mich, streicht über meinen Rücken und versucht, wie so oft in letzter Zeit,mich zu beruhigen. Immer stellt er seine Probleme für mich zurück. Dabei geht es ihm genauso wie mir. Denn ihr beide... Du, Tsukasa, und Karyu, Hizumis Verlobter, ihr seid beide weg. Beide habt ihr uns hier einfach zurück gelassen. Ohne ein Wort. Seid beide an diesem Tag verschwunden und nie wieder zurück gekehret. Beide habt ihr nichts gesagt. Hizumi hat sich um alles gekümmert, als ich kurz darauf im Krankenhaus war. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich konnte es nicht ertragen, euch so zu sehen... Denn ich habe euch danach gefunden. Zusammen seid ihr dagelegen und es wirkte, als hättet ihr nur friedlich geschlafen. Ein fanatischer Fan war schuld an allem. Hizumi hat sich um alles gekümmert und bis jetzt hat er keinen Schmerz gezeigt. Dabei spüre ich, dass er mindestens genauso fertig ist, wie ich es bin. Und er musste sich noch um alles kümmern. Um die Überführung aus der Halle, die Feier, die Kirche, die Beerdigung..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)