Hoffnungslose Liebe? von Danni ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Konnichi wa! Und ich nerve schon wieder ^-^ so, eine Digimon-Fic. Diesmal aber nicht allein geschrieben, nein, ich habe sie mit meinem Freund Dennis *wink* zusammengeschrieben. Und ich muss sagen, dafür, dass es seine erste Fic ist, hat er das unglaublich gut gemacht. *dennislob* Na ja... -.- ACHTUNG SHOUNEN AI! (das nervt echt, wisst ihr das?) Tja, und Digimon und die Charas gehören nicht uns, sondern Toei usw. und Geld verdienen wir zwei auch nicht hiermit. Über Kommentare würden wir uns natürlich sehr freuen. So das war's ^^ Viel Spaß beim Lesen! ## = mein (Danni/Taichi) Teil ++ = Dennis' Teil Hoffnungslose Liebe? ## "Wenn x der Parameter ist und y..." Mathematik. Mein absolutes Hassfach. Ich konnte es noch nie. Schon in der Grundschule hatte ich Schwierigkeiten auch nur die einfachste Aufgabe auszurechnen und jetzt in der Oberschule fällt es mir auch nicht leichter Aufgaben richtig zu lösen. Manchmal frage ich mich, wie ich überhaupt so weit gekommen bin. Im Unterbewusstsein weiß ich es ganz genau. Mein Blick schweift vom Schulhof auf die Person neben mir. Ja, ihm verdanke ich es, dass ich so weit gekommen bin. Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht. Er ist wirklich ein Mathe-Ass. Mit ihm sollte man sich nicht anlegen, wenn es um Mathematik oder etwas ähnliches geht. (na, wer is das wohl??? ^^) Izumi Koushirou ist wirklich der beste. Trotzdem, auf meiner Freundschaftsliste steht er nicht an oberster Stelle. Nein, dieser Platz wird von jemand anderem eingenommen. Von einer Person, die mir in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen ist und die ich wie einen Bruder liebe: Ishida Yamato. Als ich ihn kennen lernte, war er verschlossen, abweisend allen anderen gegenüber. Doch nach und nach betrachtete er mich immer mehr als einen Freund, als eine Person, der man von ganzem Herzen vertrauen konnte. Und heute stehen wir uns so nah wie Brüder. Mein Blick schweift wieder nach draußen, doch ich sehe nicht wirklich, was dort vor sich geht. Sehe weder die kleinen Kinder, die Fußball spielen, noch die Jungen und Mädchen meines Alters, die von ihrer Sportlehrerin gnadenlos über den Platz gejagt werden. Ich bin unendlich tief in meinen Gedanken versunken. Denke an eine ganz bestimmte Person, einen Jungen, den ich sehr mag. Einen Jungen, den ich über alles liebe. Liebe nicht im Sinne von Geschwisterliebe, sondern richtige, wahre Liebe. Liebe, wie man sie für das andere Geschlecht empfindet. Meine Gedanken kreisen nur um ihn: goldblonde Haare, große meerblaue Augen und eine wunderschöne, sanfte Stimme. Dass ich ihn nie im Leben haben kann ist mir klar, er empfindet sicherlich nicht so wie ich, doch wäre es zu schön mit ihm zusammen zu sein - ihn im Arm zu halten, ihn zu streicheln, ihn zu küssen. Doch das wird nie wahr werden, da bin ich mir sicher. "Yagami Taichi!" Ich schrecke aus meinen Gedanken auf. Mein Lehrer schaut mich wütend an. "Können Sie mir die Antwort nennen?" Ich schaue perplex zur Tafel, doch was ich sehe, ist für mich nur ein Buchstaben- und Zahlenwirrwarr. "Ähm... äh... ja, also... könnten Sie die Frage bitte wiederholen?" bringe ich nur stotternd hervor. ## ++ Die Sportstunde... Manchmal kann sie ja richtig Spaß machen, aber heute besteht sie nur aus sinnlosem Hin- und Herrennen, und ich bin wirklich froh, wenn sie endlich vorbei ist. Eigentlich mag ich Sport, aber wenn, dann mache ich doch lieber die interessanteren Sachen, wie Basketball oder so. Unsere Lehrerin schreit mal wieder über den ganzen Platz, weil ihr unsere Motivation nicht groß genug ist, aber viel länger halte ich das auch nicht mehr aus. Hikari hat es jetzt gut. Die Mädchen spielen in der Sportstunde fast immer Volleyball, aber wenn man unsere Lehrerin mal fragt, ob man nicht vielleicht einmal Basketball spielen könnte, flippt sie immer total aus, so dass wir noch mehr laufen dürfen. Endlich ist die Stunde vorbei und nur zu gern bewege ich mich in Richtung Umkleidekabine, auch wenn man mein Humpeln wohl kaum noch bewegen nennen kann. Dank unserer gütigen Lehrerin bleibt nur noch Zeit um sich schleunigst umzuziehen und zur nächsten Stunde zu hasten. Schon wieder rennen. Und ich dachte, die Sportstunde wäre vorbei. Zu allem Überfluss renne ich auf dem Weg in die Klasse mit voller Wucht gegen den um eine Ecke biegenden Taichi, wonach wir beide erst einmal verdutzt auf dem Boden liegen. Schnell helfe ich ihm dabei seine Sache aufzuheben, "Entschuldige, aber ich hab dich nicht gesehen!" bringe ich gerade noch hervor, und dann renne ich den langen Gang entlang, der in meine Klasse führt, während ich von Taichi nur noch leise ein "Schon in Ordnung." höre. Dann bin ich endlich auf meinem Platz angekommen. Gerade noch rechtzeitig, denn schon kommt unser Geschichtslehrer herein. Neben mir sitzend guckt mich Hikari verwundert an. Es dauert eine Weile bis ich merke, dass ich ja auch noch vollkommen zerzaust bin von dem Zusammenstoß mit Taichi. Schnell bringe ich meine Kleidung ein wenig in Ordnung, aber da merke ich, dass die eben frisch angezogenen Sachen wieder vollkommen verschwitzt sind. Dabei ist der Weg von der Sporthalle bis in die Klasse doch gar nicht so weit und so schnell bin ich auch nicht gerannt. "Sag mal, warum bist du so rot Takeru?" fragt plötzlich die mich immer noch anstarrende Hikari. "Ach... Das kommt davon, wenn man in die Klasse rennen muss!" antworte ich ihr, bevor der Lehrer mit der Stunde beginnt. ++ ## Müde und total erschöpft lasse ich mich auf mein Bett plumpsen, lege mich gestreckt darauf. Mann, dieser Tag war echt ein Horror. Mathematik, Physik, Chemie und Biologie - und das alles an einem einzigen Tag. Der einzige Lichtblick war der Sportunterricht, aber selbst der war heute alles andere als gut. Basketball - was besseres konnte dem Lehrer nun wirklich nicht einfallen. Warum konnten wir nicht Fußball spielen, so wie sonst auch? Ich weiß nicht, wie oft mir dieser blöde Ball auf die Füße gefallen ist, ich reflexartig geschossen habe und dabei fast die anderen vom Platz gefegt hätte. Ich bin nun mal kein Basketballspieler - ich bin Fußballer und nichts anderes. Takeru, er ist DER Basketballspieler überhaupt, aber ganz bestimmt nicht ich. Als er in meine Gedanken einbricht, merke ich, wie mein Gesicht eine gesündere Hautfarbe bekommt. Immer wieder bringt dieser Junge meine Gefühlswelt durcheinander. War ich in der einen Sekunde noch stocksauer, seufze ich in der nächsten nur noch und denke an ihn. Wie zum Beispiel heute Morgen in der Schule: weil ich mal wieder nicht rechtzeitig auf der Toilette war, musste ich kurz vor Stundenbeginn noch dorthin und als ich dann durch die Gänge hetzte, stieß ich frontal mit ihm zusammen. Ich lag am Boden und er auf mir drauf. Hitze stieg in mir auf, ließ mich fast überkochen. Mein Gesicht muss feuerrot gewesen sein. Auch sein Gesicht war nicht minder gerötet, doch er hatte noch vor fünf Minuten Sportunterricht gehabt. Ich weiß nicht, wie lange wir aufeinander lagen - es konnten nur ein paar Sekunden gewesen sein, doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Als wir wieder aufstanden, half er meine Sachen aufzuheben und sich zu entschuldigen, dann rannte er weiter. Und alles was ich sagen konnte, war "Schon in Ordnung!". Zu mehr war ich nicht fähig, war zu perplex, zu verwirrt und gleichzeitig erregt, um mehr zu sagen. Ja, man mag es kaum glauben, aber ich habe mich doch glatt in diesen Jungen verliebt. Wie es dazu kam? Ich weiß es nicht. Ich habe ihn immer wie einen kleinen Bruder angesehen. Er war so oft bei uns zu Hause um mit Hikari zu spielen, dass man schon meinen konnte, er sei überhaupt nicht mehr bei seiner Mutter, sondern nur hier. Und über die Jahre ist er mir unbewusst immer mehr ans Herz gewachsen. Erst wirklich nur als ein Freund, ein kleiner Bruder, doch als er älter wurde und in die Pubertät kam, wurde aus dem süßen, kleinen Jungen immer mehr ein attraktiver, begehrenswerter Junge, dem mit Sicherheit nicht nur mein Herz zu Füßen liegt, sondern auch die Herzen von vielen Mädchen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass gerade er auch auf Jungen steht ist nicht sehr groß. Sie mag zwar größer sein, als bei Yamato, doch heißen muss das nichts. Yamato... warum habe ich mich nicht in Yamato verliebt? Er ist Takeru so ähnlich und trotzdem sind die beiden so verschieden. Yamato war, und ist noch immer sehr verschlossen. Nur mir gegenüber kann er sich wirklich öffnen. Takeru dagegen ist sehr aufgeschlossen, geht fröhlich auf jeden zu. Er hat einfach etwas faszinierendes an sich, dem man sich nicht entziehen kann. Er ist einfach... ein Klopfen an meiner Tür stört mich in meinen Gedanken. "Herein!" rufe ich und langsam kommt meine Schwester ins Zimmer gelaufen. "Hi Tai. Darf ich mal kurz mit dir reden?" fragt sie vorsichtig an. "Klar, darfst du. Komm, setz dich!" Ich richte mich auf, mache neben mir auf dem Bett Platz für sie. "Um was geht es denn?" "Ach, weißt du", sie setzt sich und schaut mich etwas traurig an, "na ja, es geht um folgendes: was würdest du machen, wenn einer deiner Freunde verliebt ist, er sich aber nicht traut es der Person zu sagen?" "Ich... also... ähm..." Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Was Hikari mich gefragt hat, entspricht genau meiner Situation. Sollte sie vielleicht etwas gemerkt haben? "Ich... ich weiß nicht. Ich... ich denke, dass ich mit ihm darüber reden würde. Ich würde ihn ermutigen, es der Person zu sagen." Sie nickt zustimmend. "Ja, das habe ich mir auch schon überlegt, aber was, wenn er abstreitet, dass er verliebt ist?" Die Sache wird mir immer unbehaglicher. "Na ja, also... weißt du... ich würde ihn wohl erst einmal in Ruhe lassen und es später noch mal probieren. Vielleicht auch so lange, bis er es sich selber eingesteht. Aber warum fragst du mich, Kari? Um wen geht es denn?" Sie dreht ihren Kopf in Richtung Fenster. Sagt sie mir gleich, dass es um mich geht? "Es ist... na ja, es ist wegen T.K.." "T.K.?" Meine Augen weiten sich und ich spüre einen Stich in meinem Herzen. "Ja, ich habe schon ein paar Wochen das Gefühl, dass er total verliebt ist. Ich weiß zwar nicht in wen, aber er scheint unter Liebeskummer zu leiden. Das kann ja nur heißen, dass er es der Person noch nicht gesagt hat." Ich nicke stumm. "Aber das ist überhaupt nicht typisch für ihn. Du kennst ihn ja, er ist immer aufgeschlossen und geht auf die Leute zu. Deswegen frage ich mich, warum er es auch diesmal nicht einfach tut.", fährt sie fort und wieder nicke ich nur. "Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm reden... das wird das beste sein." "Ja, da hast du recht. Danke." Sie umarmt mich leicht und steht dann auf. "Gern geschehen, Kari." Ich lächle sie an. "Gute Nacht, Tai." Mit diesen Worten verlässt sie mein Zimmer. Ich lege mich wieder auf mein Bett. Takeru ist verliebt! Dieser Gedanke ist es, der mich beschäftigt. Nein, mehr ist es der Gedanke, in wen er wohl verliebt ist. Und vor allem: in ein Mädchen oder einen Jungen? Wenn es ein Junge wäre, könnte es sein, dass ich... nein, das kann es nicht. Es ist bestimmt jemand in seinem Alter. Aber wer? Ken oder Daisuke? Wahrscheinlich... aber wohl eher doch meine Schwester. So oft, wie die beiden zusammen sind, kann es nur so sein. Aber dann müsste Hikari doch wissen, dass er für sie empfindet, oder etwa nicht? Und wenn es nun doch einer der beiden Jungs ist? Ich weiß es einfach nicht. Plötzlich gähne ich laut auf. Ist es schon so spät? Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es schon nach zehn Uhr ist. Ich habe gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen ist, so vertieft war ich in meine Gedanken. Wieder gähne ich. Am besten schlafe ich jetzt. Morgen ist auch noch ein Tag, an dem ich über all das nachdenken kann. Ich schließe meine Augen und merke, wie mich die Müdigkeit überkommt. ## ++ Drei Uhr nachts, aber ich wälze mich noch immer in meinem Bett herum. Dabei sollte ich gerade heute müde genug sein, um einschlafen zu können, schon allein wegen der Folter im Sportunterricht. Aber irgendetwas lässt mich nicht los, egal was ich versuche, Schäfchen zählen oder was auch immer, meine Gedanken gehen immer nur in eine Richtung. Wenigstens ist morgen Samstag, also kann ich ausschlafen. In meinem Kopf läuft noch einmal der ganze heutige Tag ab, wie ich aufgestanden bin, der Weg zur Schule, die Folterstunde, und vor allem der Zusammenstoß mit Tai. Er sah aber auch wirklich zu schön aus, wie er völlig verwirrt auf dem Boden lag, und ich mitten auf ihm. Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass er gerade dann um die Ecke kommt, wenn ich auch dort vorbei will. Ich glaube einige Sekunden waren wir so geschockt, dass wir gar nicht aufstehen konnten, aber um ehrlich zu sein... ich fand es... angenehm ihm so nah zu sein. Der restliche Schultag war eigentlich wie immer, aber Tai habe ich nicht mehr gesehen. Kein Wunder, ich würde mich auch von mir fernhalten, wer weiß, was bei unserem nächsten Zusammenstoß geschehen wäre. Aber ich hätte mich gerne noch einmal richtig bei ihm entschuldigt. Ich habe ihm zwar gesagt, dass es mir leid tat, aber irgendwie schien er mehr abbekommen zu haben als ich, denn er lag noch am Boden, als ich schon seine Bücher zusammensuchte. Eigentlich auch kein Wunder, ich bin mit voller Wucht auf ihm gelandet. Halb vier, wieder eine halbe Stunde Schlaf verloren. Und meine Gedanken kreisen immer noch um dieses eine Thema. Vielleicht sollte ich aufstehen und mir noch einen Tee oder so was machen. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, bin ich dafür jetzt auch zu faul. Ich denke ich muss es wohl einfach weiter mit Schäfchen zählen versuchen... ... Warum klingelt so früh am Morgen das Telefon!? Endlich, jemand ist rangegangen, aber es sieht mal wieder so aus, als wäre jemand für mich in der Leitung. Ich sehe, wie meine Mutter leise die Zimmertür öffnet, um zu sehen, ob ich schon wach bin, aber da ich die Prozedur schon kenne, strecke ich nur meinen Arm aus und schon wird mir der Hörer gereicht. Ein müdes "Hallo?" verlässt meine Lippen, nur um kurz darauf von einer anscheinend sehr wachen und lauten Hikari beantwortet zu werden. "He Takeru! Sag mal, willst du nicht zu mir rüber kommen? Ich meine, heute ist Samstag und bis jetzt ist der Tag wirklich langweilig gewesen." Normalerweise ist das eine gute Idee, aber ich brauche dringend Schlaf... "Sag mal Kari, weißt du eigentlich wie spät es ist!?" Meine Stimme schwankt zwischen vorwurfsvoll und mitleiderregend. "Ja! Es ist schon fast ein Uhr mittags!" Oh, hab ich doch so lange geschlafen, und ich dachte, ich würde diese Nacht gar kein Auge mehr zumachen. "Komm schon Takeru. Tai hat Matt eingeladen und nun hängen die beiden wieder die ganze Zeit alleine in Tais Zimmer und ich hab mal wieder niemanden mit dem ich reden kann!" Tai? Dieser Name hat mich etwas munterer gemacht. "Ja, ist ja gut. Ich komme in einer halben Stunde vorbei." "Das ist super! Bis dann!" Klick! Na herrlich, was hab ich da gemacht? Eigentlich bin ich viel zu müde, um auch nur einen Muskel zu bewegen, aber jetzt wo ich es versprochen hab... Außerdem hab ich dann auch die Gelegenheit mit Tai zu sprechen und mich noch einmal für diesen Unfall zu entschuldigen. Also stehe ich schnell auf, mache mich notdürftig frisch, da für eine ordentliche Dusche keine Zeit bleibt, ziehe mir was ordentliches an und mache mich auf den Weg zu Kari. Zum Glück ist der Weg nicht weit, denn für jemanden der gerade erst aus seinem warmen Bett aufgestanden ist, empfinde ich es doch als sehr kalt. Na endlich, angekommen! Und glücklicherweise lässt Kari mich nicht lange vor der Tür stehen. Beim Reingehen fallen mir sofort Yamatos Schuhe auf, die bereits am Eingang stehen. Ist ja mal wieder typisch für ihn, wenn Matt Freizeit hat dann verbringt er sie mit Tai. In gewisser Weise bin ich etwas eifersüchtig auf Matt deswegen. Schnell ziehe ich meine Schuhe aus, und werde dann von einer hektischen Hikari in ihr Zimmer gezogen. Dort setze ich mich erst einmal auf ihr Bett, aber es bleibt mir nicht viel Zeit um mich von den Strapazen des Weges zu erholen, denn schon sitzt Kari mit neugierigem Blick neben mir. "Ist irgendetwas?" frage ich sie. Dann rückt sie ein Stück näher heran und blinzelt mich unübersehbar auffällig an. "OK Takeru! Du kannst es nicht länger verheimlichen! Ich weiß, dass du verliebt bist!" Was soll das denn werden? "Wie kommst du jetzt darauf!?" "Als Mädchen sieht man so was! Aber viel wichtiger ist, wer sie denn ist? Sollte ich sie kennen? Sollte diese Person vielleicht hier im Zimmer sein? Na los, mach's nicht so spannend!" Oh Mann, wäre ich doch heute Morgen gar nicht erst aufgestanden! Was soll ich ihr darauf nur antworten!? Wenn ich ihr sage, dass ich verliebt sei, aber nicht in sie, ist sie sauer und wenn ich ihr sage, dass ich nicht verliebt sei, dann meint sie, ich würde sie belügen... "Kari, es stimmt nicht. Ich bin in niemanden verliebt." "Dafür, dass du in niemanden verliebt bist, sind die Anzeichen einer unerwiderten Liebe aber ziemlich deutlich." Die merkt aber auch alles, und was mache ich jetzt? "Es ist nichts, höchstens eine kleine Schwärmerei, nichts weiter." "Soso eine Schwärmerei! Das ist doch schon was. Und für WEN schwärmst du denn so?" Wird das jetzt eine Fragestunde? "Das ist nicht wichtig, es geht sowieso nicht, also lassen wir das Thema. Warum genau hast du mich eigentlich hergeholt!?" "Na genau wegen dieser Frage! Aber du willst es mir ja nicht sagen... Mal sehen, gestern als du fast zu spät zum Geschichtsunterricht gekommen wärst, da war wieder einer dieser Momente, in denen man es dir genau angesehen hat! Mal sehen, mit wem warst du nach dem Sportunterricht zusammen?" "Mit niemandem! Im Gegenteil, wegen unserer Lehrerin musste ich doch in die Klasse rennen!" Ich frage mich, was sie damit bezwecken will, aber noch mehr frage ich mich, was sie das überhaupt angeht? "Tai hat mir erzählt, er hätte dich kurz auf dem Gang 'getroffen'? Ich habe gehört, ihr wäret ziemlich aneinandergerasselt." "Ach ja, das... ja, das ist wahr. Ich weiß aber nicht, was das damit zu tun hat, das ich verliebt sein soll... Moment... Kari, du glaubst doch wohl nicht etwa?" "Was soll ich nicht glauben?" Oh Mann, die ist doch verrückt! "Ach, das ist doch vollkommener Blödsinn! Und deswegen holst du mich aus dem Bett? Da hab ich wirklich besseres zu tun." Wütend stehe ich auf. Hikari sieht mich nicht sonderlich erstaunt an, als hätte sie eine solche Reaktion erwartet. Doch als ich ihre Zimmertüre öffne und gerade dabei bin mir meine Schuhe anzuziehen, da steht er vor mir - Taichi. Matt wollte wohl auch gerade gehen, denn er steht neben ihm. Taichi sieht mich an und ich habe plötzlich ein ganz komisches Gefühl. Ich muss wieder an gestern denken, wie wir beide am Boden lagen und ich ihn so nah bei mir spürte, ich konnte sogar seinen Geruch wahrnehmen... "Takeru? Was ist los?" Ich blicke in seine Augen, die mich anfunkeln wie Sterne, aber ich halte es nicht mehr aus. Ich schnappe mir nur noch schnell meine Schuhe und renne hinaus. Ohne mich umzudrehen renne ich soweit ich komme. Erst als ich in einem kleinen Park angekommen bin, halte ich an und setze mich auf eine Bank. Was habe ich da eben gemacht!? Ohne jeden Grund habe ich nicht nur Kari, sondern auch Tai vor den Kopf gestoßen. Taichi... Immer noch habe ich sein Bild vor meinem inneren Auge, wie er dort vor mir steht und mich ansieht mit seinen wundervollen braunen Augen... Hat Kari vielleicht doch recht? Belüge ich mich selbst oder... Habe ich mich tatsächlich in Taichi... verliebt? Ich spüre wie eine Träne meine Wange herunterläuft, während ich immer noch an Tai denken muss... ++ ## Was war das denn gerade? Hikari, Yamato und ich, wir stehen noch immer perplex im Flur und starren auf die Haustür, durch die Takeru vor etwa fünf Minuten regelrecht geflüchtet ist. "Was hat den denn gebissen?" Yamato ergreift das Wort und durchbricht die Stille. "Ich weiß es nicht." Hikari zuckt mit den Schultern. "Wir haben nur geredet, dann wurde er wütend und wollte gehen." "Das ist ja seltsam. Er wird doch sonst nicht so schnell wütend. Was sagst du dazu, Taichi?" Yamato wendet sich an mich, doch ich registriere es gar nicht. Ich starre noch immer auf die Haustür. Takeru, er hat mich so... geschockt angesehen. Dabei habe ich doch nur gefragt, was los sei. Für einen Moment meinte ich sogar einen Tränenansatz in seinen blauen Augen gesehen zu haben. Aber warum sollte er weinen? Er würde nicht wegen etwas weinen, was Hikari gesagt, oder getan hat. Aber weswegen dann? Sollte er vielleicht doch... und meint ich würde... nein, das kann nicht sein. Das ist einfach nicht möglich. "Hey Taichi! Hallo... Taichi?" Yamato steht vor mir, wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. "Taichi! Hörst du mich?" "Hm... was?" Ich löse mich aus meiner Starre. "Was... was ist denn los?" frage ich verwundert. "Ich habe dich gefragt, was du dazu sagst." Ich schaue den Blonden vor mir perplex an. "Wozu soll ich was sagen?" Yamato klatscht sich mit der Hand gegen seinen Kopf. "Du bist ja völlig durch den Wind. Was ist denn mit dir los?" mischt sich Hikari ein. "Was... was soll denn los sein?" Auch Hikari klatscht sich gegen ihren Kopf. "Na, da fragst du noch? Du hast Ähnlichkeit mit jemandem, der gerade ein Gespenst gesehen hat und außerdem verhältst du dich ganz schön merkwürdig, fast so, als ob du irgendjemandem nachstarren würdest, den du liebst." Yamato spricht wieder. Liebe... mein Gesicht wird puterrot, ich fühle mich ertappt. Yamato und meine Schwester stehen noch immer vor mir, grinsen mich seltsam an. "Was... was ist? Warum grinst ihr so?" "Taichi, du schlimmer Finger." Yamatos Grinsen wird immer breiter, er geht einen Schritt auf mich zu, ich weiche zurück. "Also wirklich großer Bruder. Warum hast du uns denn nichts gesagt?" Auch Hikari kommt auf mich zu, ich weiche wieder zurück. "Wovon sprecht ihr denn? Warum habe ich euch was nicht gesagt?" Ich stelle mich doof, versuche sie von dieser Spur herunterzubekommen. "Nein, nein, Taichi. Du kannst uns nicht länger belügen." Wieder tritt Yamato einen Schritt näher an mich heran. "Be-belügen? Warum sollte ich euch belügen?" Mist, was jetzt? Sie wissen, was ich für Takeru empfinde. Soll ich es ihnen einfach gestehen? "Nun gib es schon zu. Wie lange läuft da schon was zwischen dir und meinem Bruder?" "W-w-was?" Ich stolpere über meine eigenen Füße, lande unsanft auf meinem Hinterteil. Die beiden vor mir Stehenden beugen sich zu mir herunter. "Na, wie lange seid ihr schon zusammen?" stochert Hikari nun. "Zu-zusammen? Mit T.K.? Spinnt ihr?" Ich versuche ein Stück wegzukrabbeln, doch Yamato hält mich an den Füßen fest. "Ach Taichi,", Yamatos Stimme ist schon fast ein Nörgeln, "du kannst uns nicht zum Narren halten. So wie ihr euch eben angeguckt habt und wie du T.K. nachgestarrt hast, musste das doch jedem auffallen. Jetzt gib es endlich zu." "Ich... ich... also... ähm..." "Ja?" Die beiden schauen mich aus großen Augen und mit Hundeblick an. "IST JA GUT. JA, ICH HABE MICH VERDAMMT NOCH MAL IN TAKERU VERLIEBT, ABER WIR SIND NICHT ZUSAMMEN. ER STEHT DOCH GAR NICHT AUF JUNGS! ZUFRIEDEN?" schreie ich nun laut hinaus. Geschockt von der Lautstärke meines Schreis sind Yamato und Hikari einen Schritt zurückgewichen, schauen etwas verdattert drein. "Ist ja schon gut, du musst deswegen ja nicht gleich so losbrüllen." Hikari ergreift das Wort. Yamato nickt zustimmend. "Aber ich würde nicht sagen, dass T.K. nicht auch auf dich steht. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass er dich immer so seltsam anguckt, wenn ihr zusammen seid. Ich bin mir sogar ganz sicher, dass er dich mehr mag, als du vielleicht denkst." Yamato legt seine Hand überlegend an sein Kinn. Dann nickt er ein paar Mal und grinst dabei immer breiter. "Ja, das ist gut. Komm mal mit, Kari." Mit diesen Worten schleift er Hikari in ihr Zimmer. Und ich? Ich bleibe verdutzt am Boden liegen und schaue den beiden hinterher, überlege, was sie wohl ausbrüten. ## ++ Immer noch sitze ich auf der Bank in dem kleinen Park. Mittlerweile hat sich auf dem Boden vor mir ein kleiner See aus Tränen gebildet, aber noch immer kann ich nicht aufhören zu weinen. Bei dem Gedanken daran, was ich angerichtet habe und vor allem was Tai jetzt wohl von mir denken muss, wünschte ich, ich könnte alles rückgängig machen. Ich wünschte, ich wäre heute morgen gar nicht erst aufgestanden! Zum ersten Mal seit einer unendlich langen Zeit, die ich hier nun schon sitzen muss, hebe ich meinen Kopf leicht, und merke, dass die Sonne bereits untergeht. Was soll ich jetzt bloß machen? Während ich darüber nachdenke, mache ich mich fast automatisch auf den Heimweg. Die Sonne verschwindet immer weiter hinter den Hochhäusern und es wird immer dunkler. Als ich zu Hause angekommen bin, leuchten nur noch die Straßenlaternen. Langsam öffne ich die Wohnungstür, ich möchte nicht, dass mich irgendjemand so sieht. Ich schleiche in mein Zimmer und schließe langsam die Tür hinter mir. Mit einem großen Seufzer lasse ich mich auf mein Bett fallen. Ein Blick aus dem Fenster lässt mich die Sterne sehen, die mich wieder an Taichi erinnern. Tai... wenn er doch jetzt nur hier wäre, wenn ich ihm nur einmal noch so nah sein könnte, wie bei diesem Unfall in der Schule. Ja, Hikari hat recht, ich habe mich in Taichi verliebt. Und es ist mehr als nur eine Schwärmerei! Aber es ist doch unmöglich. Was soll ich bloß machen... "T.K.! Aufstehen!" Was ist jetzt los ? Das ist Matts Stimme. "He T.K.! Lang genug geschlafen, raus aus den Federn!" Was heißt hier geschlafen? Langsam drehe ich meinen Kopf in Richtung Wecker, der mir verrät, dass es halb zehn ist. Matt reißt die Tür auf und sieht mich erstaunt an. "Sag mal, ist das ein neuer Trend komplett angezogen zu schlafen?" Jetzt fällt es mir auch auf. Ich muss wohl gestern einfach so eingeschlafen sein. "Also los, T.K., steh endlich auf!" "Was soll das Matt? Warum weckst du mich so früh? Es ist Sonntag!" "Ja und gerade deswegen solltest du jetzt aufstehen! Ich habe nämlich eine kleine Überraschung für dich!" Was kann das wohl sein? Wahrscheinlich hat er wieder irgendein neues Lied geschrieben, aber für so was bin ich jetzt wirklich nicht in der Stimmung. "Matt es ist erst halb zehn! Hat die Überraschung nicht Zeit bis heute Mittag?" "Nein, hat sie nicht." Mit einem Ruck wird mir meine Bettdecke weggenommen. Was bleibt mir also anderes übrig als aufzustehen? Während Yamato es sich auf meinem Bett bequem gemacht hat, schleiche ich ins Bad, lasse mir extra viel Zeit. Nach einer halben Stunde stehe ich frisch geduscht und neu gekleidet vor Matt. "Also, was ist jetzt?" "Das wirst du schon noch früh genug merken. Komm einfach mit." Etwas drängelnd zieht er mich aus der Haustüre und mir bleibt weder Zeit noch etwas zu Essen, noch mich von meiner Mutter zu verabschieden. Auf den Straßen sind so früh nur wenige Menschen anzutreffen. Matt zieht mich an einem Arm hinter sich her. Anscheinend gehen wir zu Matt nach Hause. Ich frage mich immer noch, was er eigentlich von mir will. Endlich sind wir angekommen und Matt schließt die Wohnung auf. Unser Vater ist wohl nicht zu Hause, aber es bleibt mir nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn schon schubst mich Matt in sein Zimmer. Waren das eben Karis Schuhe, die neben dem Eingang standen? Aber auch für diese Überlegung bleibt mir keine Zeit. Als ich mich umdrehe und auf Matts Bett schaue, sitzt Tai dort! Er starrt mich vollkommen aufgelöst an. Ich greife nach der Türklinke, doch diese hat bereits ihren Standort gewechselt, da die Tür nun geschlossen ist. Weil ich zu eilig nach ihr gegriffen habe, wäre ich beinahe hingefallen, aber ich bin es nicht... Erst jetzt merke ich, dass Tai mich aufgefangen hat. Mit beiden Armen hält er mich fest, und wieder steigt dieses unbändige Gefühl in mir hoch, ich will ihn nicht mehr loslassen, will ihn umarmen und einfach nur bei ihm sein. Für einige Sekunden kann ich mich nicht bewegen, springe dann aber hastig hoch und löse mich aus Tais Umarmung. Ich höre nur noch, wie die Tür von außen abgeschlossen wird und Matt, der uns zuruft "In einer halben Stunde bin ich wieder zurück. Ich muss nur noch etwas erledigen! Bis dann!". Dann hört man ihn lachen, und ich glaube auch Hikari gehört zu haben! Ich drehe mich wieder um und sehe Taichi, der immer noch vor mir steht und mich ansieht... ++ ## Ich stehe direkt vor ihm, kann seinen Atem auf meiner Haut spüren. Leichte Schauern durchströmen meinen Körper, lassen mich schier wahnsinnig werden. Wenn ich noch länger so nah bei ihm bin, kann ich für nichts mehr garantieren. Er starrt in meine Augen, schaut, so scheint es mir, ins innerste meines Herzens, sieht die Trauer, die ich wegen ihm durchlitten habe, sieht die unendliche Liebe, die ich für ihn empfinde. Tränen bilden sich in meinen Augen, laufen heiß über meine Wangen, tropfen vor ihm auf den Boden. Ich drehe mich weg von ihm, kann ihn nicht länger ansehen. Immer stärker wird mein Weinen. Ich schluchze immer wieder laut, ziehe die Nase hoch. "Taichi..." Seine Stimme klingt besorgt. Wegen mir? Weil ich weine? Haben Yamato und Hikari recht und Takeru liebt mich wirklich? Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. "Taichi... warum... warum weinst du?" Seine Stimme ist sanft und einfühlsam, doch ich kann das nicht ertragen. Ich löse mich von seiner Berührung, gehe ein paar Schritte weiter ins Zimmer hinein. "Bitte Takeru... das... das verstehst du nicht.", bringe ich unter Schluchzern hervor. "Aber...", er versucht mich zu beruhigen, doch ich lasse es nicht zu. "NEIN, VERDAMMT!" Ich drehe mich um, schreie ihm diese Worte so laut ich kann entgegen. Er weicht etwas zurück. "Versuche doch wenigstens es mir zu erklären. Bitte, Taichi!" Er versucht es abermals. Nun ist meine Geduld völlig am Ende. "NEIN, NEIN, NEIN UND NOCHMALS NEIN! ICH KANN ES DIR NICHT ERKLÄREN, ICH... ich... kann..." Meine Stimme wird immer leiser. Ich halte es nicht mehr aus. Ich breche zusammen, falle auf die Knie, weine noch stärker als zuvor. "Du... du verstehst das nicht... ich... ich liebe dich, verdammt noch mal!" bringe ich ganz leise unter Schluchzern hervor. Er kommt näher zu mir, sinkt neben mir auf die Knie. "Du... du liebst mich?" fragt er mich. Ich nicke leicht, drehe meinen Kopf zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Ich... also..." Anscheinend weiß er nicht, was er sagen soll. Plötzlich spüre ich seine Arme, die sich um meinem Bauch schlingen, und seinen Kopf, welchen er in meinen Schoß legt. Ich drehe meinen Kopf zu ihm, schaue ihn verwirrt an. "Was... warum?" Er schaut hoch, direkt in meine Augen und sagt etwas, das ich nie für möglich gehalten habe. "Weil... weil ich die liebe, Taichi. Weil ich dich von ganzem Herzen liebe." Nun bilden sich auch Tränen in seinen Augen. Ich kann noch nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hat. Das, was ich mir so lange gewünscht habe, hat er endlich ausgesprochen. Ich kann nichts anderes tun, als ihn ebenfalls zu umarmen und immer wieder "Ich liebe dich, Takeru." zu flüstern. Und auch er ist zu nichts anderem fähig. ## Owari ___________________________________ Wir hoffen, dass es euch gefallen hat ^-^ Kommentare gehen entweder an mich: Taichi001@aol.com oder GokusGoten@aol.com Oder An Dennis: drkd17@hotmail.com Oder In die Kommentare bei Animexx. Mata ne! Taichi & Dennis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)