Himmlischer Engel von Idhren (Falle nicht!) ================================================================================ Prolog: Regen ------------- Es ist nur kurz, aber ich glaube, das Problem wird trotzdem deutlich ^^ ~*~*~*~*~* Unaufhörlich prasselte der Regen auf den Boden nieder, als ob er die Welt wegspülen wollte. Überall hatten sich die Ströme des Wassers bereits kleine Rinnen in den Sand gegraben, an der Oberfläche der ausladenden Pfützen zersprangen die Tropfen in hunderte kleinere Perlen. Haine saß da und spürte, wie ihr Haar vollkommen durchnässt an ihrem Nacken und an ihren Wangen klebte, fühlte, wie der Regen sich seinen Weg über ihre Stirn bahnte und ihre feuchte Kleidung sie vor Kälte zittern ließ. Und es war nicht nur Wasser, das über ihr Gesicht lief. Ihre Augen brannten förmlich unter den vielen Tränen, die sie vergoß. Aber sie rührte sich nicht. Sie blieb auf dem nassen Boden sitzen, starrte auf das Gras unter ihren eiskalten Händen und weinte. Ihr Schluchzen war nur leise zu vernehmen, und sie bewegte sich kaum. Sie fühlte sich einfach nicht stark genug, jemals wieder aufstehen zu können. Sie hatte die Stützen ihres Lebens verloren. Wo war Shizumasa? Wo war Ushio? Warum waren sie gegangen? Die Tränen flossen wieder stärker in ihrem salzigen Strom, vermischten sich mit dem Regen und fielen zur Erde. „Haine?" Die besorgte Stimme kannte sie, aber Haine fühlte sich nicht stark genug, sich auch nur umzudrehen. Sie wollte niemanden sehen. Da war einfach niemand, der ihr hätte helfen können. „Du erfrierst ja, Haine." Sie erstarrte, als die dicken Wassertropfen sie nicht mehr erreichten. Statt dessen hörte sie ein lautes Prasseln. „Komm mit." Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter, und sie kniff die Augen zusammen, um nicht noch stärker weinen zu müssen. Eine Hand, so warm wie Shizumasas... Aber es war nicht seine, er war nicht hier. Nicht bei ihr. Und trotzdem griff sie danach. Sie wollte doch nur ein wenig Halt... „Kusame...", flüsterte sie leise und ließ sich hochziehen. Wann eigentlich war er so groß geworden? Sie legte den Kopf an seine Brust und ließ die Tränen unter ihren geschlossenen Lidern ruhig ausklingen. Und dann war es wieder da, das stetige Trommeln der Tropfen auf ihrer Haut und ihrer Kleidung. Kusame legte seine Arme um sie und hielt sie fest; er ließ den Regenschirm fallen, der sofort vom Wind ergriffen und ein Stück weiter getragen wurde. Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen, als sie spürte, wie er den Ansatz ihres Haars küsste. Das war falsch, das durfte nicht sein, Kusame war ihr Bruder... Doch in ihren Gedanken lag ihr Kopf nicht an seiner Brust, sondern an der Shizumasas - und diese sanfte Berührung tat ihr gut. Sie wehrte sich innerlich dagegen, dass Kusame auf solch zärtliche Weise mit ihr umging, aber ihre Wunde war zu frisch und zu tief, um sich aus seiner Umarmung winden zu können. Der Griff um ihren Rücken und ihre Taille wurde fester, es war nicht mehr das freundschaftliche, brüderliche Trösten, das sie von ihm kannte, es war jetzt mehr als das. Haine war sich bewusst, dass es falsch war, aber sie war sich ebenso bewusst, dass sie nicht standhaft bleiben konnte. Nicht jetzt, wo selbst Ushio nicht mehr für sie da war. Wo einfach alle sie verlassen zu haben schienen. Langsam hob sie den Kopf, die Augen noch immer geschlossen, und empfing den liebevollen Kuss Kusames. Obwohl sie wusste, dass dieser Kuss irgendetwas zerbrechen lassen würde. ~*~*~*~*~* Also, wenn ihr mal ne Minuten für einen Kommentar habt, wäre ich sehr dankbar! Liebe Grüße, Idhren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)