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Abschied von Freunden / Die neue Heimat

So und da ist meine erste ff....man bin ich aufgeregt ^_____^
 

"..." - blablabla

*...* - eigene Beschreibung von Aarons Seite

~...~ - SMS

-...- - denkdenkdenk
 

Dann mal viel Spaß beim lesen ... ich beeil mich weiterzuschreiben
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 1
 


 

Freitag, d. 29.08.
 

So, da haben wir den Salat! Kaum hat die Mutter 'nen neuen Lebensgefährte, muss man alles, was einem lieb und teuer ist, allein lassen oder verlassen. In meinem Fall sind es meine Freunde, meine liebgewonnene Umgebung und ... die geilen Clubs in der Gegend. Ja ... Ich feiere viel und gern, vorallem mit meinem drei Jahre älteren Bruder, Richard, und meinen besten Freunden. Aber meine werte Frau Mutter verlangt natürlich, dass ich dass alles verlasse! Aber so schnell geht das nicht. Wozu gibt es denn schließlich Telefon und Züge, die einen dahin bringen, wo man hin will.
 

Im Moment, es ist Freitag der 29.08. um 7 Uhr in der Früh, verabschiede ich mich von meinen Jungs. Sechs an der Zahl und wenn ich mich nicht irre haben mehr als die Hälfte von ihnen Tränen in den Augen. Mich habe ich schon rausgenommen, da ich schon seit ein paar Minuten still vor mich hin weine. Ich gebe keinen Mucks von mir, merke nur wie die Tränen langsam über mein Gesicht laufen. Richard, der die ganze Zeit neben mir steht, streichelt mir nur sanft über den Rücken und versucht mich so etwas zu beruhigen. Ich liege währenddessen in den Armen meines langjährigen Freundes John. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und sind schon immer die besten Freunde. Die anderen fünf müssen sich wirklich zusammenreißen, damit sie nicht auch noch anfangen zu heulen. Ich bin froh das um diese Zeit so wenig Verkehr ist und uns somit kaum jemand sieht. Es muss ein furchtbarer Anblick sein. Acht Kerle, zwischen 15 und 19 Jahren, hängen einander in den Armen und heulen wie sonst was.

John versucht mich jetzt schon sein fast einer Ewigkeit zu beruhigen, aber so langsam weiß er, dass man mich sehr schwer zur Ruhe bekommt.
 

"Aaron! Richard! Na kommt ... wir wollen jetzt los!"

Wie ich meine Mutter für diese wenigen Worte hasse. Sie will mich wirklich so schnell wie nur möglich von meinen geliebten Freunden trennen. Richard, verabschiedet sich nun noch einmal knapp von allen und geht schon zum Auto. Ich jedoch verkrieche mich noch mehr in John's Umarmung und kralle mich regelrecht in seiner Jacke fest.

"Na komm, Aaron! Ich glaube du muss los?! Mach es uns nich noch schwerer, hm Süßer! Los! Wir können doch telefonieren. Bitte ... Och man, jetzt fang ich doch an zu heulen."

Ich überhöre die Worte von John fast. Ich will einfach nicht weg. Aber wie es aussieht muss ich wohl oder übel doch nach San Diego umziehen und zwar jetzt! Mit diesem Gedanken löse ich mich langsam aus John's Armen, umarme noch einmal kurz die anderen und bin schon dabei mich umzudrehen, als mich John noch einmal ruft. Also drehe ich mich noch einmal zu ihm und fange so sehr an zu weinen, wie ich bestimmt seit Jahren nicht mehr geweint habe. Ich kann fast nicht glauben was ich da, hinter meinen Jungs, sehe. Es sind doch alle meine Klassenkameraden, die mir mit einem Lächeln zuwinken, sich so verabschieden. Ich kann mich nun nich mehr halten und lasse mich einfach auf die Knien sinken, unterbreche den Blickkontakt allerdings keine Sekunde. Als ich dann merke, wie John wieder zu mir kommt, strecke ich ihm meine Arme entgegen und er zieht mich wieder in eine Umarmung. Doch dann führt er mich einfach zum Auto.
 

"Wenn ich dich nicht zum Auto bringe, wird das wohl nie was, hm! Ich will doch auch nicht, dass du gehst! Aber ... Vergiss nicht das wir dich lieben und dich nie vergessen werden. Wir warten auf deinen Anruf, hörst du! Wir bleiben in Kontakt!"

Oh man! Ich kann nicht mehr. John ist so einfühlsam und nimmt mir mit solchen simplen Worten fast die Angst, sie nie wieder zu sehen.

Als wir dann am Auto ankommen, sieht mich meine Mutter schon etwas böse an, sagt mir, ich solle jetzt in den Wagen steigen. Robert, mein Stiefvater, öffnet meine Tür und geht dann zur Fahrerseite um sich auf die Fahrt vorzubereiten. John schiebt mich zur Tür und

drückt mich dann auf meinen Sitz.

"So...da bleibst du jetzt sitzen, verstanden?! Kommst du mir jetzt noch einmal in irgendeiner Weise hinterher, lasse ich dich wirklich nicht gehen. Dann bleibst du wirklich! Aber du tust das nicht, weil Richi dich festhalten wird und dich dazu zwingt mit umzuziehen! Du weißt ich vermisse dich jetzt schon! Ich lasse dich ungern gehen. Aber es muss sein. Und wir sehen uns auf alle Fälle wieder. Spätestens in den nächsten Ferien. ... Ich liebe dich, Aaron! Und das hier soll ich dir noch von der Klasse geben. Pack es aber erst in San Diego aus!"

Mit diesen Worten gibt mir John noch einen sanften Kuss auf die Lippen und schiebt mich dann näher zu Richard, der mich auch gleich in seine Arme zieht. Noch bevor ich reagieren kann, schmeißt mein bester Freund die Autotür zu und entfernt sich einige Schritte, damit Robert losfahren kann. Erst jetzt merke ich, was eigentlich gerade ab geht und versuche mich von Richard zu lösen. Doch der hält mich nur noch fester und flüstert mir Worte zur Beruhigung zu, doch ich bin wie in Trance und bemerke das Tun Richard's nicht mal. Ich werde nach einer Weile dann doch ruhiger und setze mich ordentlich auf meine Seite des Wagens und schnalle mich an. Dann verfalle ich in einen tiefen Schlaf, der mir verdammt gut tut, da ich die letzte Nacht nicht schlafen konnte.
 

Ich werde erst wieder wach, als mich jemand anstubst. Ich öffne meine Augen und sehe in die blauen meiner Mutter. Sie lächelt mich etwas mitleidig an und meint dann, dass wir angekommen sind und ich doch ins Haus kommen soll. Etwas widerwillig tue ich aber was sie sagt und folge ihr träge ins Haus hinein, wo schon alle Möbel stehen und nur darauf warten eingeräumt zu werden.

"So Jungs. Das ist unser neues Zuhause. Ich würde sagen wir räumen jetzt alle schon mal etwas ein und dann werden wir zum Mittag ein Restaurant suchen."

Nach Mutters Worten gehen Richi und ich in den 1.Stock des Einfamilienhauses und suchen unsere Zimmer, die damit gekennzeichnet sind, indem Namensschilder an die Türen angebracht sind. Ich habe das in der Ecke den Flures und Richards ist gleich nebenan. Mit dem Zimmer bin eigentlich ganz zufrieden, sieht eben nur noch etwas kahl aus, da noch nicht eingeräumt ist und nichts an der Wand hängt. Da der Zustand meines Zimmers sich so schnell wie möglich ändern soll, fange ich an alles dahin zu packen wo ich es will. Nach ca. einer Stunde fällt mir siedendheiß ein, dass ich mich ja noch bei John melden muss.

-Ich denke ich schreibe nur schnell 'ne SMS! Sonst heule ich wieder so tierisch. Das stehe ich nicht durch!-

Also schreibe ich schnell eine ausführliche SMS an den ebenfalls 16 jährigen und stecke dann mein Handy wieder in die Hosentasche.
 

*Ach verdammt. Ich habe mich noch gar nicht wirklich vorgestellt oder? Gut dann holen wir das nach: Also ... Ich bin Aaron Donnely, bin 16 Jahre jung, 180 cm groß, habe blaue Augen, schwarze Haare und insgesamt 6 Piercings. Die befinden sich in der rechten Augenbraue, in der Zunge, im rechten und linken Ohr (je 2). Ich wurde am 14.09.1990 in L.A. geboren, lebe jetzt allerdings in San Diego. Und um gleich Fragen zu vermeiden, ... Ich bin schwul. Ich hatte, solange ich es jetzt weiß, wie ich ticke, noch keinen Freund. Ich hab mich nur ab und an mal mit John, meinem besten Freund rumgeknutscht. Aber mehr war da bisher nicht. Und so das Bedürfnis hab ich da momentan auch nicht. Verehrer hab ich allerdings einige. Aber John ist der einzige den ich an mich ran lasse bzw. rangelassen habe. Meinen anderen Freunde haben uns so akzeptiert wie wir sind, aber alle durch die Bank weg sind sie Heten. Manchmal schade, aber was will man machen. So, ... und ich hör jetzt auf über mich zu reden.*
 

Als ich also fein am hin- und herrücken einiger Sachen bin, signalisiert mir mein Handy, das ich eine SMS habe und ich vermute mal sie ist von John. Und wie ich so auf mein Handy sehe, betätigt sich diese Vermutung. Ich öffne die eingegangene Nachricht und lese sie mir aufmerksam durch.

~Hey mein Süßer! Freut mich das ihr gut angekommen seit. Ich hoffe du lebst dich gut ein und vergisst nicht dich ab und an mal zu melden. Ich vermisse dich schon tierisch. Ich liebe dich! Und lass dir nicht einfallen mir jetzt in der nächsten Stunde zu schreiben! Sonst haste mich schneller wieder bei dir als dir lieb ist! Also ... man hört sich. In Liebe. Dein John. Liebe Grüße von den Anderen.~

Ja so ist mein John. Nämlich extrem direkt! Er sagt, was er denkt und wenn es manchmal etwas derbe rüber kommt, ... die Clique aber weiß inzwischen wie er es meint. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, räume ich den angefangenen Karton fertig aus und als ich damit fertig bin, gehe ich zu Richard rüber, um zu sehen wie weit der ist.
 

Im Nachbarzimmer finde ich ein heiden Chaos vor.

"Sag mal, Brüderchen? Hast du alle Kartons von dir ausgekippt und räumst jetzt so ein? Das sieht ja katastrophal aus."

Da ich mich nicht durch dieses Chaos kämpfen will, bleibe ich im Türrahmen stehen und warte auf Antwort.

"Naja ... hatte's mir leichter vorgestellt. Ma sehn wie lange ich brauche. Wie weit bist du?"

"Garantiert weiter als du! Muss noch 3 Kartons auspacken glaub ich! Aber das mache ich, wenn wir vom Mittagessen wieder kommen!"

Und wie auf Pfiff, ruft uns unsere Mutter zu, dass wir in ca. einer Stunde Essen fahren.

"Soll ich dir ein wenig helfen? Dann geht's schneller. Sonst biste ja übermorgen noch nicht fertig!"

Und so helfe ich nun also Richard, der mir sehr dankbar ist und mir einen Kuss auf die Lippen drückt. Ich weiß, dass er schwul ist und er weiß, dass ich es auch bin. Unsere Mutter weiß es auch, doch Robert haben wir noch nichts gesagt. Ob Mum was gesagt hat, ... keine Ahnung. Aber wir drei hatten mit dem schwul-sein noch nie Probleme. Mum steht uns immer zur Seite, wenn wir irgendwelche Probleme mit irgendwelchen Kerlen haben und sie macht auch gern mal Scherze über das schwulsein, was aber nie böse gemeint ist. Richard und ich sind auch mehr zusammen gewachsen, seit wir die Neigungen des jeweils anderen kennen. Wir reden einfach über alles. Uns ist nichts zu peinlich. Richi erzählt mir sogar manchmal, wie die Nacht mit 'nem Kerl war. Ich finde das ziemlich toll, denn Geheimnisse haben wir nicht voreinander. Auch vor unserer Mum nicht. Robert beziehen wir nicht in unser `Privatleben` mit ein. Das ist uns zu doof. Der braucht nicht alles wissen, und was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, wie man so schön sagt, 'ne?
 

Also, ... ca. 13 Uhr gehen wir beide dann runter, um endlich essen zu fahren. Mum hat sich ein sehr schickes Restaurant ausgesucht, was dazu auch noch teuer aussieht. Ich sage gleich, ... meine Mum ist Anwältin und Robert Notar. Und was die beiden verdienen, ist die Wucht. Richi und ich können uns nicht beklagen, was das Taschengeld angeht und daraus lässt sich dann auch vielleicht erkennen, dass wir sehr gerne shoppen gehen, unser Geld somit auch nutzen. Ich liebe es einfach, durch die Läden zu gehen und einfach mal wahllos irgendwas anzuprobieren. Mum begleitet Richard und mich manchmal, wenn sie frei hat. Aber nicht das man jetzt denkt, wir sind verwöhnt oder schmeißen das Geld zum Fenster raus, nein! Wir gehen zwar oft shoppen, aber kaufen tun wir nur dann etwas, wenn uns was wirklich gefällt. Und das ist keinesfalls der Normalzustand. Wir sind verdammt wählerisch und kaufen eher selten was. Das Geld geht wird dann eher in Club- und Kinobesuche, etc. gesteckt. Und wir genießen unser Leben. Sparen ist schließlich auch nicht schlecht. Denn jeder hat Träume, die er sich verwirklichen will. Ich hab momentan allerdings nicht so einen Traum, aber der kommt noch.

Als wir dann in dem Restaurant einen Platz bekommen haben, bestellen wir kurz darauf unser Essen und Trinken und warten einfach. Wir unterhalten uns etwas, doch als dann das Essen vor uns steht, schweigen wir und lassen es uns schmecken.

Nach ca. 2 Stunden im Restaurant, fahren wir nun zu meiner neuen Schule, um mich dort anzumelden. Schließlich darf ich ja ab Montag hier zur Schule und meinen Abschluss endlich hinter mich bringen.
 

Auf dem Schulgelände angekommen, gehen wir zum Haupteingang des Gebäudes und suchen dann das Sekretariat. Dort werden wir von einer netten Frau empfangen, die sich sofort auf mich stürzt und mich mit Anmeldeformularen zumüllt. Diese drücke ich allerdings meiner Mum entgegen und sie füllt sie schnell aus. Als sie damit fertig ist, bekomme ich noch meinen Stundenplan und meine Bücher -meine Fresse sind das viele-. Kurz darauf sitzen wir wieder im Auto und sind auf dem Heimweg. Wenn ich ehrlich sein soll, ... ich will nicht auf diese Schule. Sieht mir alles so `spießig`aus. Und auf so was steh ich nun mal gar nicht. Aber was sein muss, muss eben sein.

Kaum das wir wieder Zuhause sind, gehen Richi und ich in unsere Zimmer, um den Rest noch einzuräumen. Pünktlich zum Abendessen sind wir dann fertig. Als wir auch das beendet haben, gehe ich duschen. Ich liebe es einfach Ewigkeiten unter dem fließenden Wasser zu stehen. Mum regt sich darüber aber wieder auf und macht mich auf die Wasserabrechnung aufmerksam. Fertig geduscht und angezogen, schlendere ich zu Richard ins Zimmer, um den restlichen Abend bei ihm zu verbringen.
 

Wir sehen DVD's und reden einfach nur. Natürlich muss es so kommen, dass Richi auf heute Morgen zu sprechen kommt.

"Geht's dir eigentlich wieder besser, wegen heute Früh?"

"Naja ... besser fühlen ist die falsche Bezeichnung glaub ich. Ich versuche einfach so wenig wie möglich daran zu denken, dass ich jetzt so gut wie allein bin. Ich meine, ... ich lerne hier höchstwahrscheinlich auch Leute kennen, aber das wird dauern und somit hab ich im Moment nur dich und Mum! Außerdem werde ich wohl kaum so jemanden wie Johnny finden! Der ist einfach einmalig und wird für mich nie zu ersetzen sein! Auf keinen Fall!!"

"Ich glaube kaum, dass das wer will. Alle wissen wie sehr ihr beiden euch geliebt und vertraut habt. Und John wäre sicherlich mächtig sauer, wenn du ihn so einfach ersetzen würdest. Und wir lernen wieder welche kennen. Vielleicht sind dann ja mal unsere Traumkerle dabei, hm?!"

"Sicher Richi, sicher! Ich hab John immer dafür bewundert, wie er mir trotzdem zur Seite stehen konnte, obwohl er wusste, dass ich ihn nicht so liebe, wie er mich!! Er hat nicht locker gelassen, hat mich nie allein gelassen und hat es akzeptiert, dass ich für ihn nur Freundschaft empfinde! Und jetzt lasse ich ihn einfach allein. Das ist doch unfair!"

Damit zieht mich mein Bruder liebevoll zu sich und tröstet mich etwas. Ich bin allein für seine Anwesenheit dankbar. Er hat mir schon oft geholfen, wenn ich traurig war, Liebeskummer oder was-weiß-ich hatte. Wir kuscheln noch lange so und sagen nichts, genießen nur die Stille, die uns umfängt. 23 Uhr entscheide ich mich dann aber doch langsam dazu mal ins Bett zu gehen. Immerhin bin ich schon ziemlich lange auf den Beinen und an dem heutigen Tag ist so viel passiert, dass ich das erst mal in meinem neuen Zimmer, in meinem neuen Bett verarbeiten muss. Es dauert auch nicht lange, bis ich in einen Schlaf falle, der nur so von Träumen überfüllt ist.
 

*~*~*~*~*
 

So das war das erste Kapi ... Kommis gern gesehn

Der Blickfang im Kaufhaus / Das Telefonat

So da bin ich also mit dem zweiten Kapi ^^
 

( ... ) - winzige Kommentare von mir

// ... \\ - telefonieren
 

So dann wieder viel Spaß beim lesen ...
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 2
 

Samstag, d. 30.08.
 

Und in diesen Minuten beginnt mein zweiter Tag in der neuen Heimat. Ich habe erstaunlich gut geschlafen und stehe für meine meine Verhältnisse auch verdammt früh auf. Es ist gerade mal 8 Uhr morgens und ich bin bereits quietschvergnügt in der Küche und bereite für meine Familie Frühstück zu. Und das am Samstag. Jeder der mich gut genug kennt, würde mir jetzt 'nen Vogel zeigen und sagen `ich dreh total am Rad`. Aber egal, ... mir geht's gut und ich mach mir selten was aus der Meinung anderer. Sonst wäre ich ja schon längst wieder 'ne Hete, wenn es nach der Meinung der Menschen um mich herum ginge. Aber ich bin immer noch schwul und darauf auch stolz!

-Hm, ... Mum könnte aber so langsam aber mal aufstehen! Sonst spielt sie doch auch nicht den Langschläfer!-
 

Und kaum habe ich meinen Gedanken beendet, da stehen schon Robert und meine Mum im Türrahmen und starren mich geschockt an.

"Waaas?... Hab ich was im Gesicht, hab ich die Masern? ... NEIN!!"

"Naja, die Masern nicht, aber du stehst an einem Samstagmorgen, früh um 8 in der Küche und machst Frühstück! Schatz, meinst du nich, du bist krank? Ich meine du schläfst eigentlich um diese Zeit noch tief und fest!!"

"Och Mum!! Ich kann auch mal zeitig aufstehen! Außerdem kann ich in neuer Umgebung nie lange schlafen! Und wenn du's noch nicht gemerkt hast, dein älterer Sohn ist auch schon auf den Beinen und lacht uns gerade aus!!"

Mit diesen Worten drehe ich mich zum Tisch um und mache alles so weit fertig, bis ich dann zu den anderen sage, sie sollen sich doch bitte endlich setzen. Diese Forderung wird auch befolgt und nun frühstücken wir gemeinsam und ganz in Ruhe. Wir haben es heute nicht allzu eilig, davon abgesehen, dass wir in ca. 2 Stunden einkaufen fahren wollen. Aber das eilt ja auch nicht, sodass Richi und ich uns gemütlich fertig machen können. Ich teile mir immer das Bad mit Richard, da wir uns ja in und auswendig kennen und wir so viel schneller fertig sind.

Außerdem helfen wir uns immer gegenseitig, wenn wir uns schminken, stylen, etc. Das funktioniert ganz gut. Unser Geschmack ähnelt sich nämlich, bloß bei den Kerlen nicht -zum Glück- und den selben Stil haben wir auch noch. Wir stecken uns mit allen möglichen Dingen gegenseitig an. Hat der eine was, hat der andere das kurze Zeit später auch. Unsere Mum und unsere Freunde fragten schon öfters, ob wir uns sicher seien, dass wir keine Zwillinge sind. Aber sonst wäre ja kaum der Altersunterschied von 3 Jahren vorhanden, oder?! Naja, okay, lassen wir das!
 

Als es dann kurz vor 10 ist, werden wir beide gerufen und 5 Minuten später sitzen wir schon im Auto. Auf der Fahrt wird wenig bzw. gar nicht gesprochen. Als wir dann am Einkaufszentrum angekommen sind, trennen Richi und ich uns von den beiden anderen. Wir wollen in Ruhe nach neuen Klamotten, CDs, usw. sehen.

"Meine Fresse, dass ist ja alles mal so verdammt groß, ja?! Also wenn wir hier nix finden, weiß ich auch nicht!"

"Das denke ich aber auch mal! Oooooh ... Aaron, da ... da sind die Boots die ich schon so lange suche! Maaan ist das geil!! Ey, ... ich will die haben und zwar jetzt sofort!!"

"Richard! Meinst du nicht das die 'n bissel zu teuer sind? Ich meine ... das sind Boots!!"

"Aber doch keine normalen! Och man ... Irgendwann hole ich mir die aber noch! Da kannst du dann auch nix sagen!! So!!!!!!!!!"

"Musst doch nicht auf mi-..."
 

Man war ich `geblendet`. Ich konnte meinen begonnenen Satz einfach nicht zuende bringen. Die 6 Kerle die da gerade auf uns zu kommen sehen einfach nur göttlich aus. Die Haarfarben und der Hang zum Make-up bei den Jungs ziehen mich fast magisch an.

Der eine hat schwarze Haare mit roten Strähnen und ist perfekt geschminkt, ein anderer hat schwarze Haare mit grünen Spitzen, wieder ein anderer hat seine Haare in drei verschiedene Blautöne gefärbt, zwei haben braune Haare, fallen aber trotzdem auf und der letzte ist glaube ich in einen Farbtopf gefallen. Der hat rote, grüne, blaue, pinke, gelbe, schwarze, weiße und was-weiß-ich-noch für Farben in seinen schulterlangen Haaren. Einer sieht besser aus als der andere, aber mir gefällt der mit den schwarz-roten Haaren und der mit den bunten Haaren am besten, die sind nämlich voll nach meinem Geschmack.
 

Als ich zu Richard sehe, muss ich mir ein Lachen mächtig verkneifen und fasse ihm einfach Wortlos unter das Kinn und klappe seinen Mund wieder zu.

"Du sabberst!", flüstere ich ihm dann zu, bevor ich auch wieder den Kerlen hinterher sehe.

Doch was ich natürlich überhaupt nicht gemerkt habe, ist, dass auch wir beide nicht gerade unauffällige Kerlchen sind mit unseren Outfits und Make-up. Drei der Jungs sehen nämlich total auffällig (gehen rückwärts) in unsere Richtung und lächeln uns zu. Und der mit den schwarz-roten Haaren zwinkert uns auch noch entgegen. Ich laufe auf der Stelle knallrot an und senke meinen Kopf beschämt nach unten.

-Scheiße bin ich schüchtern!!-

Was Richard macht weiß ich nicht und es ist mir gerade auch völlig egal. Ich vermute allerdings mal ganz stark, dass er die Aufmerksamkeit einfach nur genießt. Nach ein paar Minuten, in denen nichts passiert, sehe ich wieder auf und als ich dann feststelle, dass die Kerle weg sind, nehme ich Richi kurzerhand an die Hand und ziehe ihn Richtung Ausgang.

"Hey Aaron...! Was ist denn n los? Kannst dich gar nicht loseisen von dem Anblick was? ... Man das waren aber auch ein paar Leckerbissen!"

"Wer waren Leckerbissen, ihr zwei? Na los! Raus mit der Sprache!"

Als wir uns in Richtung der Stimme drehen, erkennen wir Robert und unsere Mum, die uns gerade mit dem Einkaufswagen entgegen kommen. Weder Richard noch ich gehen auf die Frage bzw. Forderung von Robert ein, sondern gehen schon mal vor zum Auto. Von dem Anblick unseres Stiefvaters haben wir ganz vergessen warum wir eigentlich rausgehen wollten. Hinter uns höre ich nur Mum mit ihrem Macker reden, von wegen dass wir uns noch nicht an ihn gewöhnt hätten und dass der das doch nicht so schwer nehmen solle.
 

Richard und ich murmeln jedoch gleichzeitig: "Und ob er es schwer nehmen soll!"

Wir beide sehen uns nur kurz an und fangen schallend an zu lachen. Am Auto angekommen, helfen wir dann Mum den Einkauf zu verstauen. Ich glaube, die hat das ganze Zentrum leer geräumt. Doch da fällt mir ein Paket auf.

"Mum? Was ist da in dem Paket drin?"

"Das verrat ich dir doch nicht. Erfährst es doch eh in knapp 2 Wochen, hm? Nee, ... schmollen zieht nicht! Komm ab ins Auto! Aus mir bekommst du nichts raus. Diesmal halte ich dicht! Und Richard wird das auch tun!"

"Och Mum bitte. Das sind noch zwei Wochen bis ich Geburtstag hab! Gib mir einen Tipp, ich rate!"

"Nahein! Ich sag doch, diesmal nicht! Und jetzt sei ein braver Junge, sei ruhig und steig ein!"

Man. Das Mütter immer so gemein sein müssen. Ist doch schlimm. Das muss 'ne Krankheit sein.
 

Aber wie mir aufgetragen wurde, steige ich ins Auto ein, schnalle mich an und warte bis wir wieder zurück fahren. Als ich auf mein Handy sehe, stelle ich fest, dass ich zum einen eine SMS bekommen habe und es zum andern bereits 12 Uhr ist.

Waren wir echt so lange im Kaufhaus? Hab ich gar nicht gemerkt. Aber ich war ja auch abgelenkt. Es sei mir also gestattet.

Die SMS ist von Maik. Einer aus meiner Clique in L.A.
 

~Hey Großer! Na wie geht's dir? Hoffe doch besser als John! Der is voll down, is die ganze Zeit am weinen und murmelt die ganze Zeit deinen Namen vor sich hin ... Man Aaron ... Du bist erst mal einen Tag weg ... Ich will nicht wissen wie John in den nächsten Tagen abgehen wird ... Ich weiß ja nich aber vielleicht meldest du dich mal bei ihm und redest mit ihm ... Byebye Maik~

"Och nee mensch! Das is doch nich wahr!!"

Ich denke gar nicht nach und schreibe Maik das zurück was ich denke.

~Hey Maiki!! Ich wusste ja das er n bisschen down sein wird, aber so?? Man, der Süße tut mir jetzt voll leid! Am liebsten würd ich schon wieder zurück, aber dann wird's ja auch nich besser. Zurück muss ich trotzdem. Mir geht's ansonsten eigentlich ganz gut, davon abgesehen das ich euch tierisch vermisse. War gerade n bisschen mit Richi shoppen und hab mich ein klein wenig abgelenkt. Und ich werde John nachher mal anrufen...HEGDL~

Ich lese mir das geschriebene noch einmal durch und verschicke die SMS dann. Nach ein paar Minuten habe ich auch schon wieder eine Antwort.

~Naja...für den Moment ginge es ihm dann bestimmt besser, aber es wird ihm nur noch schlechter gehen, wenn du erst mal wieder weg bist. Also lassen wir ihn noch ein wenig, ...beruhigen wird er sich irgendwann und Ferien sind ja auch bald wieder. Aber sag mal, wart ihr nun zusammen oder was? So wie John redet hört sich das nämlich verdammt danach an! Dann würde ich ihn allerdings verdammt gut verstehen! Wer gibt schon gerne seine große Liebe her?~
 

Bevor ich Maik wieder zurückschreibe, sehe ich erst mal nach meinem Guthaben. Und wie ich feststellen muss, ist das so gut wie bei null angekommen. Also sollte ich das schreiben jetzt einstellen und aufs telefonieren umsteigen. Aber das tue ich dann selbstverständlich vom Festnetz aus, da das doch um einiges billiger ist. Trotzdem schreibe ich noch einmal eine SMS um Maik bescheid zu sagen, dass ich ihn anrufen werde.

~Du...ich würde sagen das klären wir nachher. Ich rufe dich in ner halben Stunde oder so, mal Zuhause an. Hoffe du bist dann da. Dann erkläre ich dir das genau und in Ruhe!! Und danach rufe ich noch John an ...~

Nachdem ich dann auch diese SMS verschickt habe, versinke ich total in Gedanken und merke gar nicht, wie die Zeit vergeht und wir vor unserem Haus stehen. Ich steige mit Richard aus und wir verschwinden gleich darauf auf unsere Zimmer um bis zum Mittag noch etwas faul in der Gegend rumzuliegen oder so. Ich für meinen Teil habe mir schon mal das Telefon geangelt und bin dabei Maiks Nummer einzutippen. Es klingelt einige Male, bis sich ein völlig gehetzter Maik am anderen Ende der Leitung meldet.
 

// Ja? Maik hier! \\

// Mach langsam Kleiner. Ich hätte es noch ne Weile klingeln lassen ... Kennst mich doch! \\

// Hey Aaron!! Ich weiß, aber hätte doch auch wer anders sein können und du bist der Einzige der es solange klingeln lässt. Bei den anderen muss man sprinten!! \\

// Ah ich verstehe! Naja ok. Aber um mal deine Frage von vorhin zu beantworten ... Nein, wir sind nicht zusammen und waren es auch nie. Er liebt mich ja jetzt schon ne ganze Weile, aber ich ... Ich mag ihn nur als Freund. Ich könnte mir mit ihm keine Beziehung vorstellen weißt du?? \\

// Hm ... Verstehen kann ich das trotzdem nich so wirklich!! Und wenn ihr nich zusammen seid oder wart, warum habt ihr dann immer rumgeknutscht wie sonst wer?? Da blick ich nich durch. Sorry Süßer!! \\

// Kann ich dir auch nicht so wirklich erklären! Wir haben irgendwann damit angefangen und es bis zum Schluss beibehalten ... Ich kann dir nicht mal sagen wann wir damit angefangen haben. \\

// Ich muss sagen, ihr seid echt seltsam ... Aber so lieben wir euch ja auch, ne?! Du hast vorhin geschrieben, dass du dann noch John noch anrufen willst! Weißt du denn was du ihm sagen willst? \\

// Ich hab keinen blassen Schimmer, wenn ich ehrlich sein soll!! Kannst du mir nicht vielleicht helfen? \\

// Wie denn helfen? Ich kann dir nur sagen, dass er total weggetreten is ... Ich glaube der würde nicht mal mitkriegen, wer ihn da anruft! Der tut mir echt sowas von leid. Irgendwie hab ich Angst, dass er sich was antut!! Du musst ihn unbedingt anrufen!! Mehr als versuchen, ihn wieder halbwegs normal hinzukriegen, kannst du nicht. Aber dann kann man nicht sagen, du hast ja nichts gemacht!! Vielleicht fängt er sich ja wieder, wenn er erst mal deine Stimme gehört hat. \\

// Wäre wohl das Beste. Pass auf ... Ich ruf ihn jetzt an und sag dir dann bescheid, wie es gelaufen is. Man, ich hoffe es klappt keiner von uns beiden bei dem Telefonat weg! \\

//Soll ich zu ihm gehen und mich ein bisschen um ihn kümmern? Nich das er wirklich umkippt!! Könnte ich mir ganz gut vorstellen!! \\

// Ja, das is ne ganz gut Idee. Dann hat er auch wen bei sich ... Dann ... Ruf ich in 15 Minuten ca. mal bei John an, ja?! \\

// Ja mach das. Bis dann. \\

// Bis dann. \\
 

Und mit diesen Worten hat Maik also als erster aufgelegt. Zwingt mich so, wirklich bei John anzurufen. Ich hab Angst. Richtig dolle Angst, bei John irgendwas auszulösen was er nicht verkraftet. Ich weiß nicht mal was ich sagen soll ohne alles noch schlimmer für uns beide zu machen.

Um mich die nächsten Minuten etwas abzulenken, gehe ich zu Richard rüber, nur um festzustellen, das der gar nicht in seinem Zimmer ist. Als ich dann nach unten gehe, höre ich, wie er sich mit Robert zu streiten scheint.

"Warum lässt du uns mit unserem Privatkram nicht allein?? Es ist doch unsere Sache mit wem wir uns abgeben oder so! Wenn Mum noch was sagen würde is es ja ok ... Aber von dir lassen wir uns nichts sagen! Ich bin erwachsen und kann selbst entscheiden was ich tue. Aaron ist auch viel vernünftiger, als man denkt! Du musst nicht einen auf Aufpasser machen!!"

Kaum hat Richard diese Worte rübergebracht, stürmt er an mir vorbei, in Richtung Treppe. Da ich nicht mit Robert reden will, gehe ich meinem Bruder hinterher in sein Zimmer.

"Hey! Was ist denn schon wieder los gewesen?"

"Naja ... Ich hatte Robert gefragt, ob ich nicht mit dir heut Abend in einen Club gehen könnte. Eine halbe Stunde Fußmarsch von hier ist ein Club so für Punk und Gothic. Und da meinte er eben, wir sollen uns nicht mit solchen Leuten abgeben und wir sollen doch in einen ordentlichen Club gehen und uns mal ein paar hübsche Mädels suchen. Und das hat mir gereicht..."

"Ähm...du hast ihm aber nichts gesagt, dass wir nicht wirklich an Weibern interessiert sind oder??"

"Aaron Süßer? Wir leben noch ... Also hab ich ihm nix gesagt. Der Spießer hätte uns doch sofort, ohne wenn und aber aus dem Haus geworfen. Ich wette, der macht Mum Feuer unterm Hintern, wenn er unser Schwulsein rausfindet. 'Das ist doch gar nicht von Gott vorgesehen' und so n Kram kommt dann wieder von ihm!! Nee, das muss ich mir nicht gefallen lassen. Und ich frag nachher Mum, ob wir gehen dürfen. Die sagt da bestimmt nicht nein, schließlich sollen wie ein paar Leute kennenlernen."

"Hmm,...Ich geh dann mal rüber. Ich hab Maik versprochen John anzurufen!"
 

Und so gehe ich wieder nach nebenan in mein eigenes Zimmer, schnappe mir das Telefon vom Schreibtisch, der neben der Balkontür steht und begeben mich genau auf selbigen. Auf meinem ganz eigenen Balkon (Richard hat auch einen), setze ich mich auf die Balustrade und wähle nun ganz langsam die Nummer von John. Es klingelt eine ganze Weile doch dann vernehme ich eine heisere und ziemlich leise Stimme. Es ist John, der sich anhört, als hätte er tagelang nicht anderes gemacht, als zu weinen. Zu weinen, um einen geliebten Menschen, der ihm einfach so weggenommen worden war.

// Latton? \\

// Hey mein Süßer. Ich bins Aaron. \\

Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es eine so gute Idee war, ihn jetzt schon anzurufen. Denn als ich mit meiner Antwort fertig bin, fängt John augenblicklich wieder an zu weinen, was ich einzig und allein daran erkenne, da ihm ein verzweifeltes Schluchzen entweicht.

// Hey John ... Komm schon... Nicht weinen! Du weißt, dass ich das nicht mag. Und so wie mir Maik erzählt hat, hast du seit ich weg bin nichts anderes gemacht!! Dabei warst du es, der gesagt hat, dass ICH nicht traurig sein soll und wir uns bald wieder sehen ... \\

// Ich kann ... Ich kann aber nicht an-anders ... Ich bin total fertig seit du weg bist! Es is grausam dich nicht bei mir zu haben!! Ich vermisse dich so!! \\

Wieder ein unterdrücktes Schluchzen von meinem besten Freund. Wie ich es hasse ihn weinen zu hören, aber noch schlimmer ist es ihn weinen zu sehen. Da könnte ich jedesmal mit weinen, obwohl es mich nicht einmal betrifft.

// Und dabei bin ich erst einen Tag weg ... Aber ... Du fehlst mir auch ... Trotzdem ... Ich muss hier bleiben und du musst auch Zuhause die Schule fertig machen!! Immerhin hast du einen Traum hm ... ?? Und den darfst du nicht aus den Augen verlieren. Es wäre zu schade. \\

An dieser Stelle machen wir beide eine Pause in der wir überlegen, was wir als nächstes sagen.

// Ich weiß. Ich hab's dir ja versprochen nicht aufzugeben. Und wir haben nie Versprechen gebrochen. Trotzdem wird es ab Montag nicht leicht. Bisher hast du mich immer zum weitermachen ermutigt ... Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Traum allein verwirklichen kann. Ich ha- \\

Ich unterbreche John barsch, da sein rumgejammer echt schwachsinnig ist.

// Jetzt hör aber mal auf! Du bist doch nicht allein. Mit mir bleibst du in Kontakt und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Außerdem hast du die anderen Jungs noch an deiner Seite, die dich unterstützen!! Du schaffst das und wirst ein spitzen Arzt, hörst du?! Und du wirst Erfolgreich sein, das verspreche ich dir! Und wer dir im Weg steht um Erfolg zu haben, den mache ich fertig!! \\

// Das is lieb von dir. Macht mir gleich etwas mehr Mut!! Darf ich dich denn in den nächsten Ferien wirklich besuchen kommen?? \\

// Also, wenn noch mal so eine blöde Frage von dir kommt, dann nicht mehr! Natürlich kommst du her. Du musst sogar!! Was soll ich denn sonst machen?? Kenne doch hier noch keinen!! \\

// Eben ... Noch keinen. Meinst du, du findest da nen ordentlichen Kerl für dich?? Bist immerhin schon ewig allein. \\

// John? Darf ich dich daran erinnern, dass ich bisher noch nie was mit nem Kerl hatte!? Außer mit dir ... \\

// Oh stimmt ja ... Egal ... Da findest du bestimmt wen ... \\

// John? ... Das gefällt dir nicht oder? Die Vorstellung das ich hier jemanden finde?! \\

// Würde es dir gefallen, wenn deine große Liebe nen anderen, besseren findet? \\

// Ich dachte das Thema hätten wir beiseite geschoben? Du hast gesagt, du machst mir keine Vorwürfe. Ich kann doch wirklich nichts dafür das ich dich nicht so liebe, wie du mich! \\

// Ich weiß. Tut mir leid. Aber ich liebe dich eben. Und ich muss erst mal damit fertig werden, dass du jetzt weg bist. Da wäre die Neuigkeit, dass du nen Kerl hast zu viel. \\

// Du glaubst doch wohl kaum, dass ich gleich am ersten Abend wen finde oder?? \\

// Du gehst heut weg? Mit Richard? \\

// Ja...der will mich in irgendeinen Club ziehen, keine Ahnung. Wenn du willst sag ich dir morgen wie es war und ob ich wen kennengelernt hab. \\

// Na und ob du mir bescheid sagen musst. Muss doch wissen was mein Süßer so treibt. \\

// Hm ... Dann würd ich sagen ich ruf morgen wieder an. Mum sagte vorhin irgendwas von nem Spaziergang oder so. Und Mittagessen wird es auch gleich geben. Einverstanden mit dem Telefonat morgen? \\

// Aber klar. Dann noch viel Spaß heute und pass auf dich auf. Bestell liebe Grüße an deine Familie. Ich liebe dich. \\

// Mach ich. Dann bis morgen. Bye. \\

Mit diesen Worten drücke ich auf den roten Hörer des Telefons und gehe wieder in mein Zimmer. Kaum bin ich da angekommen, werde ich auch schon von Robert zum Essen gerufen.
 

Unten angekommen setze ich mich auf den freien Stuhl und beginne zu essen. Richard spricht in dem Moment das Thema von vorhin an.

"Mum? Dürfen Aaron und ich heute Abend in einen Club hier in der Nähe?"

"Na klar, warum nich? Ihr wisst doch das ihr nur bescheid sagen müsst, wenn ihr weg wollt!"

Nun erhebe ich das Wort, da Richard gerade den Mund voll hat.

"Robert meinte aber, wir sollen nicht mit solchen Leuten abhängen und uns endlich mal ein Mädchen suchen!"

"Mensch Robert! Die beiden sind noch jung, lass ihnen doch den Spaß. Und wenn sie keine Freundin wollen, dann kannst du auch nichts machen."

Damit ist das Thema beendet, denn Robert sagt nichts mehr. Schließlich steht es 3:1 gegen ihn. Nach dem wir mit essen fertig sind, ziehen wir uns Schuhe an und spazieren dann ganz gemütlich durch die Gegend. Ich muss sagen die Gegend hier gefällt mir. Es sieht nicht so nach Großstadt aus. Es ist relativ ruhig und es wohnen auch einige Jugendlichen hier, also eine gute Ecke um ein paar in meinem Alter kennen zu lernen. Während wir uns alles ein wenig ansehen, unterhalten wir uns etwas. Zum größten Teil aber über Sachen, die man nicht erwähnen muss. Etwa 2 Sunden später sind wir wieder zurück und wir ziehen uns alle zurück. Mum und Robert ins Wohnzimmer und Richard und ich gehen zu mir, um uns zu überlegen was wir heute Abend so anziehen und wie wir uns stylen. Diese 'Beratung' dauert länger, als ich gedacht hab. Schließlich ist es ca. 18.30 Uhr und Richard und ich gehen wieder nach unter um noch etwas zu essen, bevor wir uns fertig machen. Man weiß ja ... Mit leerem Magen trinkt man nichts alkoholisches ... Bekommt nicht jedem so gut.

19 Uhr ist dann auch das erledigt und wir begeben uns ins Bad, um mit den Vorbereitungen zu beginnen.
 

So und hier ist dann auch erst mal Schluss für das zweite Kapi....

Beeile mich mit dem 3. Kapitel ... Freu mich über Kommis ^^
 

Bis bald
 

KyosSchatten

Der Clubbesuch / Neue Bekanntschaften

Und da is das 3. Kapi ... Hat sich zum Anfang zwar n bisschen zickig angestellt, das kleine, aber mit guter Erziehung und gutem Zuspruch ging es dann doch noch ... Hoffe es gefällt euch
 

*...* - das zusätzliche Gelabere von Aaron

Sonst müssten keine weiteren Besonderheiten sein ... Zumindest was sich zu den andern beiden Kapis geändert hat XD
 

Viel Spaß beim lesen
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 3
 

*~*~*~*~*
 

Also wenn ich mich jetzt nicht irre, haben wir noch nie, aber wirklich noch nie, so lange im Bad gebraucht um uns zu stylen, wie heute. Meine Güte ist das ein Stress. Nichts klappt so, wie wir es gern hätten. Richard weiß nicht wie er seine Haare machen soll, bettelt mich dann immer um Hilfe an und das gerade immer dann, wenn ich dabei bin mich zu schminken. Und selbst das will heute einfach nicht. Normalerweise ist der Ablauf im Bad schon Routine, aber wir sagen uns einfach, dass das am neuen Bad liegt. Sonst hatten wir schließlich auch keine Probleme.

"Aaron? Ich glaub, ich ergebe mich. Das wird eh nichts mehr und wir wollen heute auch noch los."

"Und was willst du dann jetzt machen? Kannst doch nich so, ... naja ... halt so da aufkreuzen!"

"Warum? Dann kleb ich mir ein Schild auf den Rücken, mit der Aufschrift ... Nicht mein Tag heute ..."

"Da machst du dich gar nich zum Deppen. Komm mach sitz, ich bekomm da schon was vernünftiges hin!"

Richard gehorchte mir aufs Wort und setzt sich gleich auf den Rand der Badewanne, um sich von mir herrichten zu lassen. So wirklich weiß ich selber noch nicht was ich eigentlich machen will, aber irgendwas wird schon rauskommen. Immer positiv denken.

Nach ein paar Handgriffen da und ein bisschen Haarspray hier, sieht Richard eigentlich Ausgehfertig aus.

"So! Einmal bitte zum Spiegel und Meinung abgeben."

Richard steht auf und geht zum Spiegel. Ich kann jetzt aber gar nicht so schnell schalten, da hängt mir mein älterer Bruder auch schon dankend am Hals.

"Du bist genial, Kleiner. Danke, das sieht doch toll aus!"

Als sich Richi dann wieder von mir gelöst hat, besehe ich ihn mir noch mal genau und stelle fest, dass das mal eine richtig schicke Frisur geworden ist.
 

*Um euch mal noch schnell aufzuklären: Richi hat seine Haare normalerweise immer zu Spikes nach oben gegelt. Aber da das heute ja nicht klappen wollte, hab ich seine Haare einfach mir Gel durcheinander gebracht und es sieht, ... ja ... es sieht einfach mal anders aus.*
 

"Darf ich dir jetzt auch an die Haare gehen, Aaron??"

"Tu was du nicht lassen kannst. Aber nichts, was zu aufwendig ist. Hab darauf heute keine Lust."

"Na gut. Einfach nur mit Gel n bisschen verwuscheln?"

"Mach einfach. Wenn es mir dann nicht gefällt, merkst du es schon."

Und kaum hab ich meinen Satz beendet, merke ich auch schon Richards Hände in meinen Haaren. Er braucht nicht lange um etwas ordentliches aus meinen Haaren zu machen. Und als ich mich dann im Spiegel ansehe, hab ich wirklich nichts auszusetzen.

"Hast du fein gemacht. Jetzt nur noch fertig anziehen, schminken, Schmuck anlegen und dann los."

Gesagt, getan. Ich schnappe mir wieder meinen Eyeliner und beende das Kunstwerk an meinen Augen fast. Jetzt fehlt nur noch etwas Lidschatten und das war es dann. Als ich damit auch fertig bin, gehe ich in mein Zimmer um mich da umzuziehen. Ich ziehe aus meinem Schrank eine schwarze Hose und ein ebenfalls schwarzes Hemd raus. Normalerweise ist an den Klamotten noch nichts besonders, aber wenn ich die Hose noch mit ein paar Ketten verziere und das Hemd etwas offen lasse, dann sieht es ganz und gar nicht mehr langweilig aus. Ich bin gerade dabei meine Piercings da anzulegen, wo sie hingehörten, als Richard fertig in der Tür meines Zimmer steht.
 

"Na, fertig Kleiner?"

"Ja gleich. Geh schon mal runter und sag Mum bescheid."

Und schon ist mein Bruder auf den Weg nach unten und ich kann nun auch endlich meine Nietengürtel, Nietenarmbänder und mein Nietenhalsband anlegen. Mit diesen letzten Handgriffen bin ich nun auch endlich fertig und folge Richard. Der ist schon dabei seine Springer anzuziehen und ich mache es ihm einfach nach. Mit einem 'Wir sind dann weg' verlassen wir das Haus und gehen in Richtung Club.

"Sag mal Richi? Woher weißt du eigentlich wo hier ein Club ist?"

"Hab mich ein bisschen kundig gemacht. Wozu gibt es denn Internet?"

"Stimmt. Wie lange müssen wir jetzt noch mal laufen? Halbe Stunde oder?!"

"Jep."

Damit ist das Gespräch erst mal beendet und wir laufen einfach schweigend nebeneinander her.
 

Nach ungefähr 20 Minuten hören wir auch schon laute Musik und wir schließen daraus, dass wir gleich da sein müssen. Und kaum stehen wir vor dem Club, stellen wir fest, dass wir vielleicht etwas früher hätten losgehen können. Jetzt müssen wir nämlich erst mal noch eine ganze Weile warten, bis wir da rein können.

Nach, ich schätze mal, weiteren 10 Minuten können wir dann den Club betreten und sind gleich hin und weg.

"Also,... hier fühl ich mich wohl."

Die Musikauswahl war schon mal toll. Sie spielten mal ein bisschen hiervon und ein bisschen davon. Nachdem wir uns also gründlich umgesehen haben, gehen wir erst mal zur Tanzfläche, um warm zu werden für den Abend und was danach noch so kommen mag.

Ungefähr eine dreiviertel Stunde später beschließen wir zur Bar zu gehen und eine Pause einzulegen.

"Man ... So viel hab ich ja schon ewig nicht mehr an einem Stück getanzt! Hattest vorhin echt recht, mit dem was du gesagt hast, Aaron!"

"Was hab ich denn gesagt?"

"Na das du dich hier wohl fühlst! Es ist wirklich toll hier drin. Denkt man gar nicht, wenn man davor steht."

"Öhm Richi? Hast du schon mal einen ordentlichen Club gesehen, der sowohl von drinnen, als auch von draußen toll war?? Ich glaub nich ... Die die von draußen schon toll aussehen, wollen doch meistens nur das katastrophale Innere verdecken. Darum mag ich es nicht in solche Clubs zu gehen. Da gefallen mir die, die außen total runtergekommen aussehen viel besser."

"Okay, ... Das war jetzt ne Beschreibung, die ich mir aufschreiben muss, damit ich sie nicht vergesse und du sie nicht wiederholen musst! Aber recht hast du da schon. Hat man ja in L.A. gut genug gesehen! ... So, jetzt aber genug! Ich will mich jetzt besaufen. Machst du mit?"

"Ähm, nee lass mal lieber. Du weißt, dass ich unter Alkohol verdammt abdrehe. Und das muss nich sein, zumindest heute nicht. Ich will Party machen und vielleicht 'n paar Leute kennenlernen."

"Das kannst du auch, wenn du was getrunken hast. Na komm! Muss dich doch nicht bis zum Delirium zusaufen! Angetrunken bist du noch halbwegs normal. Redest nur mehr als sonst!"

"Na gut. Aber wehe du füllst mich ab! Wenn ich nicht mehr will, dann will ich auch nicht mehr. Nach Hause kommen müssen wir auch noch und das wird schon schwer genug, wenn du Sternhagelvoll bist, mein Lieber. Also bin ich heute mal der Vernünftige und pass auf uns beide 'n bisschen auf! ... Und jetzt bestell uns endlich was!"
 

Und so sitzen wir nun also an der doch sehr großen Bar und schütten uns ein paar Drinks hinein, wobei ich mich mit einer Sorte Alkohol zufriedenstellen lasse. Richard dagegen, versucht glaube ich die ganze Getränkekarte einmal durch und ich bezweifle stark, dass er danach schon aufhören wird. Ich schätze mal, er wird dann tanzen gehen, damit der Alkohol auch ja ordentlich reinhaut und danach wird er wieder trinken gehen. Na das kann dann ja heute noch ein heiden Spaß werden. Vor allem, wenn ich ihn dann irgendwann in der Nacht noch nach Hause bringen darf. Ui ich freu mich.

"So! Gehen wir jetzt wieder tanzen, Aaron?"

Hab ich es nicht gesagt? Richard hat soeben sein letztes Glas geleert und versucht nun mich zum Tanzen zu überreden.

"Na gut, na gut, ich komm ja schon!"

Mit diesen Worten steuern wir sicher der Tanzfläche entgegen. Wir tanzen einige Minuten lang sehr ausgelassen, bis dann plötzlich ein extrem langsames Lied gespielt wird. Ich muss meine Bewegungen nun erst mal an diesen Rhythmus anpassen, doch Richard hat da wohl eine bessere Idee. Er zieht mich nämlich an sich ran und legt seine Arme um meine Taille. Ich hingegen umschlinge mit meinen Armen Richards Hals und lege meinen Kopf auf dessen Schulter ab. So verweilen wir nun den ganzen Tanz über. Wir genießen es einfach so nah beieinander zu sein und kümmern uns nicht um die Blicke, die uns einige zuwerfen. Weder um die, die uns etwas entsetzt ansehen, noch um die, die uns mit leuchtenden Augen betrachten. Auch als das Lied vorbei ist trennen wir uns noch nicht voneinander, sondern erst, als das neue, wieder schnelle Lied angespielt wurde.

"Das liebe ich daran, dass wir beide die gleiche Neigung haben, Kleiner! Man kann mit dir kuscheln, wann man will!"

"Meine ich aber auch. Ich geh aber erst mal wieder zur Bar. Kannst ja noch 'n bisschen tanzen oder flirten oder was ich. Ich komm dann später wieder."

"Mach das. Wir sehen uns dann!"
 

Richard gibt mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und verschwindet dann weiter nach hinten und somit weiter in die große Menschenmasse. Ich drehe mich nun um und gehe in Richtung der Bar zurück, um mir da noch etwas zu bestellen. Diesmal bleibe ich allerdings nicht bei meinem bisherigen Getränk, was 'Grüne Wiese' war, sonder wechsle mal dazu mir einen Tequila zu bestellen. Während ich so auf meine Bestellung warte, versinke ich in meinen Gedanken und merke gar nicht wie sich jemand neben mich setzt. Als mein Getränk dann vor mich gestellt wird und ich bezahlen will, höre ich neben mir nur jemanden etwas sagen von wegen "Geht auf mich". Das verwundert mich dann doch sehr und ich sehe nun neben mich, um zu erfahren, wer da so spendabel ist. Als ich in wahnsinnig tolle blaue Augen sehe, fallen mir selbige fast raus. Ich bekomme nämlich hier gerade von einem der Kerle aus dem Kaufhaus einen Drink spendiert. Und zwar von dem, der die blauen Haare und wie schon erwähnt wahnsinnig tolle blaue Augen hat. Aber wie ich gerade merke, sind das nur Kontaktlinsen, aber was soll's. Es steht ihm einfach richtig gut. Den Kerl scheint es allerdings nicht im geringsten zu stören, dass ich ihn hier wie weiß-ich-nicht-was anstarre. Im Gegenteil. Ihm scheint es zu gefallen, denn er spricht mich nun direkt an und wie ich merke sehr amüsiert.
 

"Na? Erkannt?"

"Äh ... Hä?"

Okay, ... was blöderes hätte ich jetzt echt nicht sagen können. Der muss mich doch jetzt für total plemplem halten.

"Ich meine ob du erkannt hast, dass wir uns schon im Kaufhaus über den Weg gelaufen sind!?"

"Ähm, achso, ... Ja klar. Ähm, ich meine es gibt glaub ich nich viele Kerle die so rumlaufen wie du, oder? Da muss man sich doch erinnern!"

"Ja, ja ... Das denken viele. Aber jetzt trink erst mal was, bist ja noch 'n bissel neben der Spur, Kleiner!"

Ich höre auf das was mein Gegenüber mir sagt und trinke meinen Tequila auf ex. Mein Gesprächspartner sieht mir die ganze Zeit über nur kichernd zu und wartet bis ich mich ihm wieder zuwende. Als ich das tue, beginnt er sofort wieder das Gespräch weiter zu führen.

"Geht's wieder? War's echt so schlimm, mich wieder zu sehen?"

"Ne,.. nee ganz und gar nich! Ich meine ... Also ... Oh mann .. Ich glaub das wird heute nichts mehr!"

"Was? Das mit dem unterhalten? Das wäre mächtig schade! Würde dich eigentlich gern noch n paar Freunden von mir vorstellen! Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast."

"Man merkt es doch oder? Ich bekomm heute keinen ordentlichen Satz zustande, ohne mich lächerlich zum Deppen zu machen!"

"Na ... Aber das war doch grade ein ganz anständiger Satz! Wenn du dich nicht so unter Druck setzt, geht das schon!"

"Na wenn du meinst, ... Ähm ... Wie heißt du eigentlich?"

"Oh sorry! Das hab ich ja total vergessen. Ich bin Phil. Und du?"

"Aaron. Hi!"
 

Von diesem Moment an verläuft das Gespräch ganz gut und vor allem locker. Ich bin von Minute zu Minute weniger nervös, bis Phil auf einmal wieder darauf zu sprechen kommt, mir doch unbedingt seine Jungs vorstellen zu wollen. Ich mein, dagegen hab ich mit Sicherheit nichts, aber ich bin nervös. Ich hab die Jungs ja immer noch genau vor Augen und wenn ich dann jetzt noch mit denen reden soll, ... ich geh kaputt. Phil gedenkt gar nicht auf eine Reaktion meinerseits zu warten, nein, er zieht mich einfach von dem Barhocker runter und schleift mich durch den gesamten Club. Vorbei an der Tanzfläche, rüber zu den Sitzecken wo alle bis zum Rand besetzt sind. Als wir an der Tanzfläche vorbei gehen, halte ich Ausschau nach Richard, finde ihn so schnell allerdings nicht und muss mich wohl damit abfinden, allein in die Höhle des Löwen zu müssen. Okay, das ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber ich fühle mich echt so, als müsse ich mir gleich sonst was anhören. Im Klartext: Ich bin mehr als nervös.

"Ey, dass war doch so klar! Kaum is man ma 'n paar Minuten weg, haut der Großteil von den Jungs ab. Was soll denn die Scheiße? Ich glaub die spinnen! Danny? Wo sind die anderen denn schon wieder?", meckert Phil auf einmal vor mir los.

"Also Alex is mit Jason tanzen, Stan holt Getränke und Jack is für kleine Jungs! Und da kommen Stan und Jack doch schon wieder."

Als dieser Danny das gesagt hat, dreht Phil sich um, denkt nicht daran, dass er mich noch immer an der Hand hat und zieht mich somit mit. Auf uns kommen zwei Kerle zu, die mir auch noch sehr gut im Gedächtnis sind. Einmal der Kerl, der die schwarz-grünen Haare hat und dann noch der zweite Kerl mit den braunen Haaren. Danny hat nämlich auch solche. Und daraus schlussfolgere ich also, dass Alex und Jason die beiden sein müssen, die mir am besten gefallen hatten. Das heißt, der eine musste schwarz-rote Haare haben und der andere bunte. Aber da sie ja beim tanzen sind, hätte ich mich jetzt blind suchen können, also lasse ich das sein und werde nun von Phil den anderen vorgestellt. Und ich muss feststellen, ich bin entgegen meiner Erwartungen vollkommen ruhig. Aber ich denke mal, dass das daran liegt, weil die beiden anderen immer noch nicht da sind.

"Okay, da die meisten ja jetzt anwesend sind, werde ich euch schon mal Aaron vorstellen. Ich denke mal ihr erkennt ihn, ne? Wir haben ihn heute schon im Kaufhaus gesehen."

Damit wandern erst mal die musternden Blicke der Jungs über mich, bevor Phil sich wieder an mich wendet.

"Aaron? Das hier sind meine besten Freunde. Der der da sitzt mit den braunen Haaren ist Danny, der da neben steht und ebenfalls braune Haare hat ist Jack und der, der da gerade die Getränke verteil ist Stan."

"Hey Aaron! Sag mal du warst doch heut Vormittag in Begleitung!? Jetzt auch?"

Mit diesen Worten sieht mich Stan neugierig an.

"Ja. Das war Richard mein Bruder. Der ist auch hier. Aber frag mich nicht wo. Ich hab ihn vorhin auf der Tanzfläche stehen lassen."

"Oh ... na dann ... Hey Alex!? Wo hasten Jay gelassen?"

"Der wollte noch den Song hier auf der Tanzfläche genießen, dann noch aufs Klo und dann her -..."

"Wer bist denn du~? Du bist ja ma heiß! Wer von euch hat ihn sich geangelt, hä?!"

Also, wenn ich jetzt nich blöde aus der Wäsche gucke, dann weiß ich auch nicht. Der ist mir vielleicht etwas zu direkt. Aber man muss ja alles mal kennengelernt haben, ne?!
 

"Och Alex ... Du verschreckst ihn ja gleich wieder! Du bist ... Ach ... Unmöglich!!!", schimpft Stan gespielt empört.

"Nur ich selbst!!"

Nun fangen alle an zu lachen, weil Alex nach seinem Gesagten angefangen hat zu schmollen. Also wenn er das macht ist er einfach nur noch knuffig. Und dann die bunten Haare dazu ... Das muss man gesehen haben.

"Aber um mal auf deine Frage zu antworten ... Den hat sich Phil mal wieder geangelt ... Aber ich glaub aus den beiden ... wird nichts ... Phil is ja schon wieder am flirten!"

Dies hat nun Jack gesagt und kommt nun zu mir, um mich ganz genau und von ganz nahem mal zu sehen,

"Ja ... Du bist wirklich extrem süß ... Kannste mal deinen Bruder holen? Stan is schon total hibbelig ... Der will ihn ma kennenlernen ..."

"Ich werd mal gucken ob ich ihn finde!"

Und damit drehe ich mich um und gehe zur Tanzfläche, um meinen Bruder ausfindig zu machen. Das ist gar nicht so leicht, bei der Masse. Aber nach ein paar Minuten werde ich dann fündig und schiebe mich zu Richard durch.

"Richard? Kommst du mal mit? Will dich ma 'n paar Jungs vorstellen!"

"Was? Sag ma dich kann man auch nich allein lassen, wenn du mich schon mehreren vorstellen willst ... Wohin?"

"Da hinter zu den Sitzecken!"

Und so nehme ich Richard an die Hand und ziehe ihn zu den Jungs, die schon auf uns zu warten scheinen.

"Na da bist du ja wieder. Hab dich schon gesucht!", stellt Phil schmollend fest.

"Ich sollte doch nur meinen Bruder holen. Hätte schon bescheid gesagt, wenn ich gegangen wäre."

"Na dann. Du bist also...?"

Also ... Hab ich nur so das Gefühl oder hätte ich Richard vorwarnen sollen? Der sagt irgendwie nichts ... starrt eher nur in der Gegend rum.

"Ähm ... Ich glaub ... Ansprechen hilft da nicht! Der is viel zu geschockt euch wieder zu sehen ..."

"So schlimm?"

"Quatsch! Im Gegenteil ... Hätten wir euch heute Vormittag sonst so hinterher gestarrt? Ich glaube kaum!"

"Wir waren ja auch nicht besser!"

Gut ... Diese Stimme kenne ich jetzt noch nicht. Und um herauszufinden wer das gerade gesagt hat, drehe ich mich in die Richtung aus der die Stimme gekommen ist und mir klappt augenblicklich der Mund auf. Da steht er. Jason ... Der Kerl, der hier noch gefehlt hat ...
 

*~*~*~*~*
 

So, und hier mach ich dann auch erst mal schluss.

Ist gemein, ich weiß XD ...

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hat sich das Kapitel dann doch so gestaltet, dass ich eigentlich ganz zufrieden damit bin

Über Kommis freu ich mich natürlich wieder

Mit dem vierten kapitel beeile ich mich natürlich auch wieder *versprechen gebs*
 

Hab euch lieb ... *wink*
 

KyosSchatten

Besseres Kennenlernen

Sooooo und da is das 4. Kapi .....
 

~*~*~*~*~ - winzig kleiner Rückblick auf den Schluss des 3.Kapis

Und jetzt wünsch ich euch allen viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Spaß beim lesen und hoffe es gefällt euch wieder ...
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 4
 

~*~*~*~*~

Gut ... Diese Stimme kenne ich jetzt noch nicht. Und um herauszufinden wer das gerade gesagt hat, drehe ich mich in die Richtig aus der die Stimme gekommen war und mir klappt augenblicklich der Mund auf. Da steht er. Jason ... Der Kerl, der hier noch gefehlt hat ...

~*~*~*~*~
 

Oh man, ich glaub mein Gesichtsausdruck spricht soeben Bände.

Wie ich hier so angewurzelt, mit offenem Mund und riesigen Augen da stehe und Jason anstarre wie sonst was, muss doch einfach nur bescheuert aussehen oder was?

Ich bin zumindest sehr davon überzeugt, kann meinen Blick allerdings auch nicht von dem Prachtexemplar Kerl vor mir wenden. Wenn ich so weiter mache, fange ich garantiert gleich an zu sabbern, aber da dass nun wahrlich mehr als peinlich wäre und mit Sicherheit bleibenden Eindruck hinterlassen würde, reiße ich mich wieder am Riemen und klappe meinen Mund erst mal zu. Dann kümmere ich mich um meine Augen, nicht das die zum Schluss so bleiben wie im Moment. Also zwinge ich mich sie zu schließe und senke erst einmal meinen Kopf um diesen wieder klar zu bekommen.
 

Als ich plötzlich vor mir ein leises Kichern höre, sehe ich wieder auf und direkt in die echt wunderschönen roten Augen von Jason.

-Mooooment mal .... rote Augen .... Guck ich schon falsch oder trägt der genau die selben Kontaktlinsen wie ich auch ab und zu??-

Natürlich kam mir auch eben schon bei meinem Starren etwas komisch an ihm vor, aber erst jetzt sehe ich was komisch war. Rote Kontaktlinsen, die perfekt zu seinem restlichen Äußerem passen. Er trägt eine schwarze Hose und ein Blutrotes Muskelshirt was seinen Oberkörper sehr gut zur Geltung bringt. Außerdem sind seine Sachen weiterhin mit Sicherheitsnadeln und Nieten geschmückt.

Och man, ich bin schon wieder dabei Jason anzustarren.
 

"Öhm?? Jungs? Juhungs?? Zieht euch nich gleich mit euren Blicken aus!!! Wäre auch erst ma angebracht euch einander vorzustellen!"

Ja ... Das wäre vielleicht besser, aber irgendwie interessiert das gerade weder mich noch Jason. Wir betrachten uns einfach weiter und ignorieren Jacks Worte.

Doch dem reicht es wahrscheinlich. Er zieht Jason nämlich mit Schwung zu den Sofas und unterbricht so den Blickkontakt.

"Ich würde sagen, dass wir uns jetzt erst mal alle setzen und noch mal zusammen anfangen uns einander bekanntzumachen und so weiter oder?"

Und ohne das Jack noch einmal was sagen muss, setzen wir uns nun alle brav auf die Sofas, atmen noch einmal tief durch und beginnen dann uns den jeweils neuen vorzustellen.
 

Jack fing an, da er, wie mir scheint, in der Clique eine Menge zu sagen hatte.

"Also ich bin Jack Lavell und bin 26 Jahre alt. Wie ich so ticke werdet ihr eventuell nach und nach erfahren, wenn wir mehr Zeit miteinander verbringen ... natürlich nur, wenn ihr dazu Lust habt."

Nun wäre eigentlich Jason an der Reihe, doch wir beide waren schon wieder total in dem Blick des anderen vertieft. Das Gefasel von Jack habe ich nur am Rande mitbekommen.

"Man Jason! Halloho?? Ach dann mach ich das eben!"

"Also das neben mir hier is-..."

"Ich bin Jason Robberts, werde von den meisten aber einfach nur Jay genannt und bin 21. Bin zudem Medizinstudent, schwul wie weiß-ich-nich-was und eigentlich ein ganz Lieber!"

"Betone bitte das Wörtchen 'eigentlich'!! Bist nämlich gar nich so lieb wie du immer tust! Aber um mich mal vorzustellen ... Ich bin Philipp Boaz und 20 Jahre alt. Ebenfalls schwul ... und ziemlich durchgedreht!"

Ja, das kann ich mir denken, dass Phil keiner von der ruhigen Sorte ist. Mit dem wird es sicher nicht so schnell langweilig.

"Also ich bin Danny Cowan und 19. Bin der Jüngste in der Clique und das werdet ihr auch mit der Zeit merken. Das ich auch schwul bin brauch ich glaube ich nicht sagen!?"

Ich bin ja der Meinung, dass das keiner von den Jungs sagen muss, aber sie wollen bestimmt alle nur auf Nummer sicher gehen.

"Ich bin Stan Mallison und 23 Jahre. Viel gibt es zu mir nich wirklich zu sagen ... Außer vielleicht das ich mit Danny zusammen bin."

Oha ... Da wird jetzt aber jemand rot. Danny senkt aber seinen Kopf verdammt schnell, damit man seine Röte nicht sehen kann, doch er ist wohl doch einen Tick zu langsam, denn schon reden die anderen von der Clique auf ihn ein. Und da merke ich nun auch was er vorhin damit gemeint hat, dass man gut merkt, dass er der Jüngste ist.

"Hey Danny! Du musst doch nicht rot werden Kleiner!! Guck ma ... Wir wissen das doch schon ewig und Aaron und sein Bruder werden sicher nichts sagen!"

"Ist mir aber trotzdem peinlich!", murmelt Danny vor sich hin.

"Hey mein Schatz komm her!"

Mit diesen Worten zieht Stan seinen Freund in seine Arme und flüstert ihm immer wieder etwas zu, was wir anderen aber nicht verstehen. Nach einer Weile kann Danny uns dann wieder mit normaler Gesichtsfarbe ansehen und das Vorstellen kann damit weiter gehen.

"Dann mach ich wohl von der Clique den Abschluss ... Ich bin Alexander Tyne, werd aber Alex genannt und bin 24."

Somit haben sich nun alle 6 vorgestellt, was zur Folge hat, dass Richard und ich dran wären. Aber da ich ganz außen sitze, überlasse ich Richi dann doch lieber den Vortritt.

"Also ... Ich ... ich bin ..."

"Oh man ... So schlimm sind sie doch gar nicht Richard, sie werden nich beißen und dich fressen schon gar nicht. Tief durchatmen und dann fängst du noch ma an."

Ich kann das gar nicht glauben. Dass mein großer Bruder so schüchtern sein kann, hätte ich nie gedacht. Dabei macht er sich doch sonst immer an alles und jeden ran, was ihm gefällt.

Aber Richard befolgt nun meinen Rat und atmet tief durch. Dann beginnt er noch einmal von vorne.

"Also ... Ich bin Richard Donneley, 19 Jahre und Aarons Bruder."

Na das war doch nicht schlimm, aber ich bezweifle, dass man jetzt noch etwas aus ihm herausbekommt, also stelle ich mich als Letztes vor.

"Ich bin Aaron Donneley und 16 Jahre. Wie Richard schon gesagt hat sind wir Geschwister. Wir wohnen auch erst seit gestern hier. Ursprünglich kommen wir aus L.A."
 

Und somit haben sich nun alle vorgestellt und dann kann ja das Kennenlernspiel beginnen.

Und wer's glaubt oder nicht, Richard macht den Anfang!! Jaaa ... Ich kann's auch nicht fassen.

"Wer is von euch denn eigentlich noch solo, wenn ich jetzt ma so direkt fragen darf?? So aus reiner Neugierde!!"

Huch ... Da gucken wir anderen jetzt aber echt nicht schlecht. Richard der gerade eben kein Wort herausbekommen hat, fragt jetzt so eine Frage?? Sonst würde ich ihm das ja zugetraut, aber nicht nach seiner Aktion eben.

"Ähm ... Also ... So weit wie ich jetzt weiß sind wir anderen solo. Außer man hat mich nich auf den neusten Stand gebracht, was eigentlich nich der Fall sein dürfte!!"

Ich merke an Alex seiner Antwort sehr gut, dass er mächtig verwirrt ist wegen Richards Stimmungschwankungen von extrem 'schüchtern' zu 'sehr direkt'.

Das muss ich jetzt aber wirklich erst mal klären. Ich beuge mich noch ein Stück zu meinem Bruder rüber, um ihm in die Augen sehen zu können und lege meine Hand auf seine Stirn.

"Hm ... Dir scheints eigentlich gut zu gehen! Seit wann hast du Stimmungschwankungen? Haste deine Tage oder was?"

"Meine was? .... Nee Aaron ... Du scheinst zu vergessen, dass ich 'n Kerl bin was? So was hab ich nich! Und wegen meinen Stimmungsschwankungen ... Ich hab mich nur wieder im Griff und stehe nich mehr neben mir!"

"Schon klar ... Dann warne uns das nächste mal vor, wenn du nich mehr 'neben dir stehst' ... Sonst schockst du uns wieder so ...!"

Jetzt hab ich Richi alles gesagt was ich ihm sagen wollte und setze mich wieder in meine Ausgangsposition. Und kaum dass ich auf die andere Seite gucke, wo auch Jay sitzt, fesselt mich sein Blick sofort wieder.

So sitzen wir ewig da, gar nicht merkend wie sich alle nach und nach entweder auf die Tanzfläche begeben oder zur Bar gehen. Erst als sich Jack dann als letztes erhebt und ein lautes 'Hatschi' verlauten lässt, zucken wir so stark zusammen, dass unser Blickkontakt dahin ist.

"Bist du bescheuert?!", schreien wir ihn beide wie aus einem Mund raus an.

"Ach! Die Herren leben noch, das is schön. Wollte euch nur sagen, dass wir dann jetzt alle auf der Tanzfläche sind ne?! Nich das ihr uns sucht ... Aber ihr hättet eh nix mitbekommen ... Ich geh dann jetzt zu den anderen! Viel spaß noch euch beiden Täubchen!"

"Ach hau doch ab!", kam nun gereizt von Jay.
 

Und schon ist Jack in der tanzenden Menge verschwunden und Jay und ich sitzen nun alleine hier und wissen nicht weiter. Man könnte auch sagen wir sitzen hier wie bestellt und nicht abgeholt.

Und eine angenehme Stille herrscht zwischen uns auch nicht gerade. Okay, Stille kann man das nicht gerade nennen, weil wir ja schließlich in einem verdammt lauten Club sind, aber wir trauen uns einfach nicht den anderen anzusprechen, zumindest kommt mir das so vor. Ich traue mich auf keinen Fall, wie es bei Jason aussieht kann ich nicht sagen.

So sitzen wir also noch eine ganze Weile still da und schweigen uns an.

Ich bin total in Gedanken versunken, als ich plötzlich neben mir eine angenehm tiefe Stimme vernehme.

"Scheinst der Schüchterne von euch beiden zu sein, hm?"

Erst bei diesen Worten drehe mich in die Richtung von wo sie kamen, laufe prompt rot an, senke meinen Kopf und nicke dann nur ganz leicht um auf Jasons Frage zu antworten. Ich bezweifle allerdings stark das Jay das gesehen hat, aber egal.

"Willst du nich mit mir reden?"

"Was? Ähm .. Naja schon aber..."

Oh man ich mache mich hier gerade zu so was von zum Deppen. Ich will ja mit Jason reden, aber ich bekomme kein Wort raus. Im Anstarren bin ich ein Weltmeister, aber wenn es darum geht mit wem zu reden den ich noch nicht richtig kenne, dann geht gar nichts mehr. Da bin ich eine Niete, aber total.

"Hey ... Sei doch nich so verkrampft ... Zu deinem Bruder hast du vorhin gesagt wir beißen nich und fressen auch keinen. Und so is das auch! Kannst ruhig mit mir reden."

"Das sagst du jetzt so einfach ... Ich war noch nie gut mit eigentlich Fremden zu reden."

"Hm ... Wollen wir vielleicht noch was trinken gehen oder tanzen? Das lenkt dich davon ab, dass wir uns noch nich kennen!"

"Gerne ... Aber dann lieber erst mal tanzen. Wenn ich zu viel trinke dann kann ich nachher nich mehr tanzen!"

Mit diesen Worten stehen wir beide auf und machen es denen auf der Tanzfläche gleich. Und ich merke schnell wie mich das ablenkt. Ich hab schon bald fast vergessen, mit wem ich hier tanze. Doch als ein langsames Lied angespielt wird, sind wir beide uns einig was trinken zu gehen. Und kurz darauf sitzen wir an der Bar und bestellen uns jeweils einen Absinth.

"Ihr wohnt also noch nich wirklich lange hier?"

"Nee. Wie gesagt eigentlich seit gestern. Also eigentlich noch ganz frisch angekommen."

"Hm ... War sicher schwer der Umzug oder? Jetzt wegen der neuen Umgebung und den Leuten hier."

"Mehr als schwer! Nimm es jetzt nich persönlich, aber ich möchte noch nich darüber reden. Muss selbst erst mal richtig damit zurecht kommen, dass ich meine Freunde zurücklassen musste."

"Hattest du denn in L.A. eine Beziehung?"

"Nein ... Aber einen besten Freund!"

"Hm ... Ist meistens schlimmer einen Freund zu verlassen, als 'ne Beziehung. Ich kenn das."

"Warum bist du auch umgezogen?"

"Ja is aber schon lange her. Hab vorher in Chicago gewohnt. Musste eine Beziehung zurücklassen und durch die Entfernung is die dann aber auch kaputt gegangen."

"Oh ... Darum mag ich keine Fernbeziehungen."

Nun herrschte für kurze Zeit erst mal wieder Stille. Aber diese war nicht so unangenehm wie vorhin. Das tanzen hat mich wirklich etwas lockerer werden lassen.

"Welche Klasse bist du dann eigentlich? 10. oder?"

"Ja ... Die muss ich noch fertig machen und ma sehn was ich danach mache."

"Irgendeinen Wunsch? In Sache Beruf oder so."

"Hm ... Momentan noch nich wirklich ... Hab so gar keine Vorstellung was ich gerne ma machen würde .... Obwohl ich das solangsam wissen müsste ..."

"Eigentlich schon ja. Aber meine beiden Brüder wissen auch noch nich was sie machen wollen."

"Du hast noch Geschwister?"

"Zwei Brüder. Zwillinge. Auch so alt wie du. Kommst ja vielleicht mit denen in eine Klasse. Kannst dir ja ihre Namen merken. Kai und Kain. Eigentlich wollten die beiden heute auch herkommen,...aber wer weiß wo die sich wieder verlaufen haben oder was sie aufgehalten hat."

"Na da bin ich doch ma gespannt. Was sind die anderen eigentlich von Beruf?"

"Alex is Friseur, daher die bunten Haare. Der hat jeden Monat 'ne neue Farbe. Jack is Lehrer. Danny und Stan arbeiten im Theater, sind beide Maskenbildner. Daher kennen sie sich auch. Phil studiert ebenfalls, aber Musik. Und ich eben Medizin."

"Jack is Lehrer? Nee oder?"

"Doch doch ... Der is aber noch nich lange mit seinem Studium fertig. Hat dieses Schuljahr auch angefangen. Frag mich aber nich was der für einen Unterricht durchführt."

"Hier in der Nähe gibt es doch nur die eine Schule oder?"

"Ja und an der is er auch. Wirst ja sehn ob er dich unterrichtet."

"Hm... Ma sehen!"

Ich trinke jetzt erst mal meinen Absinth aus, nicht dass das gute Zeug hier noch verkommt. Als das Glas dann geleert ist, sehe ich erst mal auf mein Handy, nur um festzustellen, dass es bereits nach 1 Uhr ist. Allerdings denke ich noch nicht im geringsten daran zu gehen. Nein. Es ist einmal eine ganz angenehme Stimmung zwischen Jason und mir, da will ich noch nicht gehen. Richard werde ich eh nicht so schnell finden, da der höchstwahrscheinlich noch immer tanzen ist.
 

"Wann müsst ihr Zuhause sein?"

"Keine Ahnung. Wir haben keine Zeit angegeben oder vorgesetzt bekommen. Hauptsache wir kommen heile an."

"Na dann. Wollen wir noch tanzen gehen oder noch eine Weile hier sitzen bleiben?"

"Also ich würd gern noch tanzen gehen."

Und kaum habe ich meinen Satz beendet, werde ich auch schon wieder von Jason zur Tanzfläche gezogen. Und es muss jetzt natürlich so kommen, dass ein langsamer Song angespielt wird. Seit wir vorhin was trinken gegangen sind, haben sie kein Lied gespielt was langsam war.

Uns beiden geht im Moment sicher das Selbe durch den Kopf. Wir können nicth wieder einfach gehen, dass würde zu blöd aussehen. Aber miteinander tanzen? Ich weiß nicht ... Vorhin habe ich ihn angestarrt wie sonst was und jetzt? Da bekomm ich doch später gar kein Wort mehr raus. Aber Jason scheint das egal zu sein, denn er zieht mich einfach noch weiter auf die Fläche und ganz nah zu sich. Seine Arme legen sich ganz sanft um meine Taille und meine legen sich wie von selbst um seinen Nacken und mein Kopf ruht gleich darauf auf seiner Schulter. In dieser Position bewegen wir uns langsam zur Musik. Gerade als das Lied vorbei ist, wollen wir uns voneinander lösen, als der Dj sich wahrscheinlich dazu entscheidet den Rest des Abends solche Lieder zu spielen, da schon wieder ein 'Schmusesong' angespielt wird.

"Wenn du nich mehr willst musst du es nur sagen, Aaron!"

"Nee, is schon okay. Lass uns weiter tanzen ... Will nicht schon wieder an die Bar."
 

Mit diesen Worten schmiege ich wieder an Jason und genieße es einfach mal so mit ihm zu tanzen. Und ich muss sagen, dass er mir irgendwie das Gefühl von Schutz übermittelt. Ich fühle mich wirklich richtig geborgen in seiner nun festeren Umarmung. Nicht dass ich mich in Umarmungen meines Bruders oder meiner Mum nicht geborgen fühle, so ist das nicht, aber bei Jason ist das irgendwie anders. Ich kann nicht genau sagen was es ist aber ... es fühlt sich gut an.

Wir tanzen nun noch eine halbe Ewigkeit, bis Jason mich fragt, ob wir noch mal zur Bar gehen können. Ich willige ein und kurz darauf sitzen wir an der Bar.

"Du Aaron? Ich geh mal kurz aufs Klo okay! Wartest du hier? Nich dass ich dich dann suchen muss!"

"Ich bleib brav hier sitzen."

Und schon ist Jason verschwunden. Aber ich bleibe nicht lange allein, denn Richard hat mich aufgespürt und sitzt nun neben mir. Er braucht nichts zu sagen, ich merke schon so, dass er dicht ist. Ich frage mich echt jedesmal wie er es schafft sich so zulaufen zu lassen.

"Aaron? Isch will nahause~"

"Ja.... Warte noch kurz okay? Ich will nur auf Jason warten und dann können wir gehen."

"Warum auf Jason? Wasch haschten mit dem?"

"Ich hab nichts mit dem ... Ich hab mit ihm nur den Abend verbracht und ich find ihn nett."

Da sehe ich nun auch Jason auf uns zukommen und kaum dass er da ist, erkläre ich ihm, dass ich Richard nach Hause bringen will beziehungsweise muss.

"Hm ... Was hat der denn gemacht? Der is ja voll!"

"Der trinkt immer so viel ... Frag mich nich wie er das hinbekommt!"

"Soll ich euch begleiten?"

"Ach ... Ich bekomm den schon zurück! Will dir keine Umstände bereiten!"

"Machst du nich ... Aber sicher is besser ... Los geh schon mal mit ihm raus. Ich verabschiede mich nur schnell von den Jungs und komme dann!"

"Bestell schön Gruß!"

Während Jason sich zu den anderen vorkämpft, bin ich damit beschäftigt Richard aus dem Club zu bringen.
 

Nach ein paar Minuten sind wir drei dann auf den Weg nach Hause. Nebenbei hab ich von Jason erfahren, dass er so gut wie neben uns wohnt. Nur drei Häuser weiter. Wenn das mal nicht toll ist, weiß ich auch nicht.

Auf dem Weg reden wir sonst aber nicht viel, sind nur darum bemüht Richi heil zu lassen.

Der ist nämlich im betrunkenem Zustand keinesfalls Pflegeleicht.

Nach knapp 40 Minuten stehen wir dann endlich vor unserem Haus. In der Zwischenzeit wo ich die Haustür aufschließe, hält Jason Richi fest damit der nicht abklappt. Schnell wird er dann von mir ins Haus gebracht und erst mal im Flur abgesetzt.

Dann gehe ich wieder zu Jason nach draußen und verabschiede mich dort von ihm.

"Hast du was dagegen, wenn wir Handynummer austauschen, Kleiner?"

"Nö warum!? Gern!"

Gesagt, getan. Wir tauschen schnell noch Nummern, umarmen uns dann noch zum Abschied.

Ich gehe dann meinerseits wieder rein und Jason noch die paar Meter weiter bis zu seinem Haus.

Als ich im Haus ankomme, mache ich die Tür zu und ziehe dann mir und Richard dir Springerstiefel aus. Dann hänge ich noch unsere Jacken an die Haken und schleppe meinen Bruder nach oben. Das stellt sich als ziemlich schwierig heraus, das er schon im Halbschlaf ist und nur noch die Hälfte mitbekommt.
 

Letztendlich schaffe ich es aber doch noch ihn nach oben zu transportieren. Als ich vor seinem Zimmer stehe, dessen Tür zum Glück zur angelehnt ist, stoße ich diese auf und suche den Lichtschalter. Doch da ich nicht weiß wo er sich genau befindet lasse ich das besser und bringe Richard mehr schlecht als recht zu seinem Bett. Dort angekommen lasse ich ihn darauf nieder und ziehe ihm das Gröbste aus. Dann decke ich ihn nur noch zu und gehe in mein eigenes Zimmer.

Dort finde ich den Lichtschalter zwar, entscheide mich aber dagegen ihn zu betätigen. Ich hab mich einmal an die Dunkelheit gewöhnt. So gehe ich also zu meinem Bett, entledige mich noch schnell meiner Sachen, bis ich nur noch meine Boxershorts trage und schlüpfe unter meine Bettdecke.

Kaum das ich endlich liege, merke ich wie müde ich eigentlich bereits bin. Mir fallen nun die Augen zu und ich falle in einen Schlaf voller Träume.
 

~*~*~*~*~
 

So, ...das war nun das 4. Kapi...

Hoffe es hat euch gefallen und ich freu mich auf Kommis...

Da ich einmal Ferien hab wird das 5. Kapitel nich allzu lange auf sich warten lassen
 

Hab euch lieb *wink*
 

KyosSchatten

Nervige Diskussion mit dem Stiefvater

Und hier ist das 5. Kapitel

Es tut mir leid, dass es doch länger gedauert hat! Sorry ....
 

Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe es gefällt euch.
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 5
 

~*~*~*~*~

Kaum dass ich endlich liege, merke ich wie müde ich eigentlich bereits bin. Mir fallen nun die Augen zu und ich falle in einen Schlaf voller Träume.

~*~*~*~*~
 

Sonntag, d. 31.08.
 

Als ich Stunden später wieder aufwache, muss ich erst einmal meinen Wecker suchen um nachzusehen, wie spät es eigentlich ist. Kaum das ich ihn gefunden habe, stelle ich fest, dass es bereits 14 Uhr ist. Also entscheide ich mich dazu aufzustehen, denn einschlafen kann ich nun eh nicht mehr.

Bevor ich runter gehe, ziehe ich mich in meinem Zimmer an und gehe dann ins Bad um auf Toilette zu gehen, mir die Zähne zu putzen und mich ordentlich abzuschminken.

Dann gehe ich nach unten, damit ich meiner Mutter Bescheid sagen kann, dass ich wieder auferstanden bin.

Ich muss sie jedoch suchen, denn sie befindet sich nicht wie erwartet im Wohnzimmer, wo sie sich um diese Uhrzeit immer aufhält, zumindest am Wochenende. Fündig werde ich dann schließlich im Garten. Sie hat es sich auf einem unserer Liegestühle bequem gemacht, um sich noch etwas zu sonnen, wobei ich nicht weiß wo sie noch brauner werden will. Sie ist doch schon braun. Aber versteh einer die Frauen.

"Hey Mum!"

"Aaron. Na, auch wieder wach?"

"Warum 'auch'? Ist Richard denn schon wach?"

"Ja. Der ist schon länger wach, aber der hat einen 'ganz kleinen' Kater. Den kann man im Moment nicht ansprechen.", kichert sie.

"Oh. Ich werde mal nach ihm sehen.", meine ich fürsorglich und mache mich wieder auf den Weg ins Haus und zu Richards Zimmer. Auf dem Weg begegne ich noch Robert, den ich allerdings gekonnt ignoriere.
 

Vor Richards Tür angekommen, klopfe ich an und warte bis ich eintreten darf. Als er mir dann das 'ok' gibt, öffne ich die Tür und gehe langsam hinein. Hinter mir schließe ich sie auch gleich wieder und trete dann auf das Bett zu, worauf mein großer Bruder liegt.

"Na? Wie geht's dir, nach der Sauferei gestern?"

"Hör auf. Ich hab 'nen Schädel das ist nicht mehr lustig!"

"Tja. Ich hab dir gesagt trink nicht so viel!"

"Aber du hast doch auch eine ganze Menge getrunken. Warum geht es dir gut?"

"Ich hab nicht alles auf einmal getrunken, sondern über den Abend verteilt. Und Kopfschmerzen habe ich auch ein wenig, aber im großen und ganzen geht's mir wirklich ganz gut."

"Das ist unfair!", nuschelte Richi nun in sein Kissen und wollte nichts mehr hören und nichts mehr sehen.

"Wenn es dir wieder etwas besser geht, sag bescheid, ja! Kannst dann ja rüber kommen."

Mit diesen Worten verlasse ich das Zimmer und gehe in mein eigenes. Dort setze ich mich an meinen PC und fahre diesen hoch. Als mein PC dann soweit ist, checke ich seit langem mal wieder meine E-Mails. Und wie ich feststelle, habe ich auch einige bekommen. Genau genommen sind es 4.

Davon ist eine irgendeine Werbung, die mich einen Scheiß interessiert, eine ist von einer guten Freundin aus L.A., eine von Maik und eine von John.

Die Werbung lösche ich gleich wieder und auf die anderen drei antworte ich schnell. In allen Mails steht eigentlich dasselbe. Sie wollen alle wissen, wie es mir so geht und was ich so mache, das ich mich melden soll und das sie mich vermissen. In allen Antworten habe ich geschrieben, dass ich sie in den nächsten Ferien auf jeden Fall besuchen werde. Das habe ich ja bei meiner Abreise am Freitag versprochen. Es kommt mir irgendwie so vor, als wäre ich schon Wochen weg, doch es sind ja gerade mal 3 Tage.

Ich sitze noch eine ganze Weile am PC, merke gar nicht wie die Zeit vergeht. Irgendwann, ich glaube es ist ungefähr 16 Uhr, klingelt mein Handy.

Als ich nachsehe wer es ist, sehe ich Jasons Namen auf dem Display und gehe ran.

"Ja?"

"Hey ich bin's Jason. Na wie geht's dir, Kleiner?"

"Och also mir geht's im Gegensatz zu Richard gut.", lache ich.

"So schlimm? Au weia. Ärger bekommen?", fragte Jay mit einem leicht besorgt klingenden Klang in seiner Stimme.

"Nein gar nicht. Meine Mutter kennt uns. Die fühlt dann immer mit uns oder lacht uns aus. Und unserem Stiefvater ist Richi wahrscheinlich noch nicht begegnet, sonst hätte er sich eine heftige Standpauke eingehandelt. Der hasst Alkohol wie die Pest! Und wie geht's dir?"

"Na dann. Also mir geht's gut! Hab keine Probleme."

"Fein! Und was machst du heute noch so?"

"Hm, mal sehen. Nicht mehr viel denke ich. Muss morgen wieder zur Uni. Und da geh ich besser nicht noch weg. Und du?"

"Auch nichts mehr. Bereite mich seelisch und moralisch auf den Tag morgen vor. Darf doch ab morgen wieder zur Schule. Und ich hab keine Lust."

"Ach das schaffst du schon. Wie lange darfst du morgen machen?"

"Ähm ... Hab glaub ich 7 Stunden. Frag mich nicht wann da Schluss ist."

Zwischen uns herrscht nun einen kurzen Moment Stille, da keiner weiß, was er sagen soll. Doch dann ergreife ich das Wort wieder:

"Hast du schon mit den anderen gesprochen, wie lange die noch gemacht haben?"

"Ja, hab Jack vor dir angerufen. Der meinte er wäre kurz nach uns gegangen und die anderen wollten auch nicht mehr lange machen. Genaues weiß ich aber auch nicht. Ich kann ja Phil morgen mal fragen. Den seh' ich ja."

"Wo wir gerade bei deinen Jungs sind, Jay. Warum war Stan so hibbelig und wollte unbedingt Richard sehen? Ich denke der ist mit Danny zusammen."

"Ja, ist er auch. Aber jetzt wo du es sagst ... Komisch ist es schon! Stan ist eigentlich gar nicht so ... Da muss ich mich auch mal noch umhören und dann sag ich dir bescheid, wenn du willst."

"Naja ich möchte mich aber auch nicht bei eurer Clique einmischen."

"Na hör mal! Ich hoffe doch, dass das nicht das letzte mal war, dass ihr uns Gesellschaft geleistet habt. Also ich würde euch gerne immer dabei haben und die anderen mögen euch doch auch schon."

"Meinst du?"

"Ja meine ich und wehe du widersprichst mir jetzt! Es ist so, dass wir euch mögen."

"Na wenn du das sagst ... Seit wann kennt ihr euch eigentlich alle?"

"Boar ... Keine Ahnung ... lange! Also mit Jack bin ich am längsten befreundet. Aber die anderen kenne ich auch schon ziemlich lange."

Bei dem was Jay sagt, seufze ich nur.

"Was ist denn?"

"Ach eigentlich nichts, bloß kenne ich meinen besten Freund aus L.A. schon seit dem Kindergarten und da ist es echt schwer, ihn nicht mehr ständig in meiner Nähe zu haben."

"Hm ... Aber ihr telefoniert doch und so oder?"

"Na klar tun wir das. In den nächsten Ferien fahre ich dann auch zu ihm und den anderen.", erzählte ich.

Gestern noch habe ich gesagt ich will noch nicht darüber reden und jetzt? Ich verstehe mich selbst nicht.

"Dann geht es doch. Wie gesagt ich bin auch vor Jahren umgezogen und habe gar keinen Kontakt mehr zu meinen Leute. Sie haben auf SMS oder ähnliches nie geantwortet. Und das war echt schwer für mich, da ich eigentlich nicht gern alleine bin, auch wenn das vielleicht manchmal so aussehen mag. Darum war ich mehr als froh, als Jack mich dann angesprochen hat."

"Kann ich mir vorstellen. Ich bin auch nicht gerne allein und ich tu mich teilweise schwer darin neue Freunde zu finden."

"Das kommt sicher nach und nach. Und guck mal. Jack hatte dir gestern Abend glaub ich angeboten, uns öfter zu begleiten. Und ich ... würde mich auch freuen. Und so lernt ihr wieder Leute kennen."

"Stimmt. Also ich nehme das Angebot auf jeden Fall an. Richard denke ich auch. Der sucht ja wie bekloppt 'nen Freund. Er fühlt sich einsam meint er und ich kann das nachvollziehen. Sein letzter Freund, hat wegen einem 10 Jahre älteren schluss gemacht. Das war so mies von dem und Richi war wirklich verliebt!"

"Das ist echt hart. Wie lange ist das her?", fragte Jason zaghaft.

"Ich glaube fast zwei Jahre."

"Oh ... Naja, bei uns sind Jack und ich die einzigen die auf intensiver Suche sind, aber die anderen kannst du vergessen. Die wollen echt nur ihren Spaß. Danny und Stan ausgenommen, versteht sich. Aber Phil und Alex sind echt schlimm. Die krallen sich so gut wie alles, was gut aussieht. Ich bin ja seit einer Weile der Meinung, dass die auch manchmal miteinander ihren Spaß haben, wenn du verstehst was ich meine."

"Meinst du? Aber so kamen sie mir gar nicht vor.", meinte ich unglaubwürdig, finde ich beiden doch echt nett.

"Oh ja ... Wir die Karnickel manchmal. Aber das wirst du vielleicht auch noch merken. Und ich bitte dich um eins, ... wenn ihr wirklich ab sofort mit uns Zeit verbringt, sag mir bescheid, wenn einer der beiden zu euch kommt und euch Angebote macht. Wie gesagt, die schnappen sich alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und das muss nicht sein. Wir haben es ihnen zwar gesagt, dass die Clique tabu für sie ist, aber ich weiß ja nicht, wie sie euch als Neue behandeln. Aber lasst euch bitte nicht auf die ein, auch wenn sie echt gut aussehen. Vorallem Alex sieht gut aus, aber er kann ein richtiges Arschloch sein, wenn er will."

"Dann werde ich den Rat wohl besser befolgen, was!? Ich kann so etwas auch gar nicht ab, wenn man sich durch den ganzen Ort schläft. Am besten ich halte mich dann in deiner Nähe auf und dann passiert nichts!"

"So kann man es auch machen. Und Richard geben wir dann in Jacks Obhut."

"Oh ja. Und dann passiert nichts und wir haben dazu unseren Spaß."

"Genau.", stimmt Jay mir zu.

Als ich gerade wieder etwas sagen will, werde ich von Robert gerufen.
 

"Warte mal kurz, Jason.", meinte ich schnell und ging dann zu meiner Tür um ihn, Robert, zu fragen was los ist.

"Ich möchte das wir uns mal alle ein wenig zusammensetzen.", antwortet er mir und ich ziehe nur eine genervte Grimasse, da ich weiß was da rauskommen wird.

"Ja, bin gleich da."

Mit diesen Worten gehe ich wieder zurück in mein Zimmer und meine nur zu Jay, dass ich nun auflegen muss, da mein Stiefvater was vor hatte.

Wir verabschieden uns voneinander und dann gehe ich runter ins Wohnzimmer, wo die anderen schon warten.

"Und was jetzt?", frage ich leicht gereizt. Sie sollen ruhig mitbekommen, dass ich auf das, was sich hier auch immer anbahnt keine Lust habe.

"Aaron! Es ist doch völlig normal, wenn mal die ganze Familie zusammensitzt oder etwas unternimmt. Außerdem würde ich schon gerne wissen, was unsere Jungs so den ganzen Tag treiben.", klärt mich Robert auf.

Es kotzt mich so tierisch an, dass er sich aufspielt als wäre er unser Vater. Er ist es aber nicht und wir haben ihm doch schon mehrmals deutlich gemacht, dass er sich in unsere Angelegenheiten nicht einzumischen hat.

Und ich wette, gleich kommt wieder die Ansage, von wegen wir sollen uns doch bitte endlich mal eine Freundin suchen und so. Bei diesem Punkt muss sich unsere Mum immer das Lachen verkneifen. Denn schließlich weiß sie, dass wir keinesfalls an irgendwelchen Mädels interessiert sind.

Richard und ich dagegen meinen dann immer nur so was wie 'keine Vernünftige dabei', 'alle zu kindisch', 'alles Zicken' und so weiter. So langsam muss der Mann doch mal checken, dass er auf Enkelkinder verzichten muss. Das ist es doch was er will.
 

"Schon klar. Weil dich das ja auch wirklich interessiert. Natürlich. Was willst du denn wissen? Das wir gestern in einem geilen Club waren, getanzt haben und uns haben volllaufen lassen?!", erhebt nun Richard seine Stimme, dem es ein wenig besser zu gehen scheint.

"DU Richard! Du hast so dermaßen viel gesoffen. Ich konnte noch laufen!", verteidige ich mich.

"Ist doch egal. Du hast aber auch getrunken!", meint mein großer Bruder vorwurfsvoll zu mir, sieht dabei allerdings die ganze Zeit grinsend auf Robert.

Denn dem entgleisen gerade sämtliche Gesichtszüge.

"Ihr habt getrunken? Und dann auch noch so viel, dass ihr nicht mehr laufen konntet?"

"Ja haben wir! War das etwa schlimm?", sage ich gespielt unschuldig.

Unsere Mutter sitzt noch immer neben uns und muss aufpassen nicht zu lachen.

"Ob das schlimm war, fragst du?"

Ich nicke.

"Und ob das schlimm war! Was fällt euch ein soviel zu trinken? Habt ihr das Geld dazu? Nein! Da ist es ja kein Wunder, dass ihr kein nettes Mädchen kennenlernt!", brüllt Robert uns schon fast an.

Jetzt meldet sich auch endlich mal unsere Mum zu Wort: "Jetzt beruhige dich doch mal! Lass den Jungs doch ihren Spaß. Und an Geld mangelt es den beiden doch nun wirklich nicht. Die beiden werden sich noch früh genug jemanden suchen."

Meine Mum redet ganz ruhig mit Robert und versucht diesen wieder auf den Teppich zu bekommen, da er bei seinem 'Ausbruch' gerade ziemlich abgehoben ist. Er atmet nun tief ein und aus und sagt uns dann, dass wir es nicht übertreiben sollen.

Wir beide, Richard und ich, zucken nur mit den Schultern, nicken und verschwinden wieder nach oben.
 

Ich begleite Richi in sein Zimmer und dort setzen wir uns auf das Bett und ziehen uns bis zum Abend DVD's rein. Das meiste kennen wir zwar schon in- und auswendig, aber das ist uns im Moment so ziemlich egal.

Zum Abendbrot ruft uns unsere Mutter und wir lösten uns vom TV. Unten angekommen, gehen wir erst einmal in die Küche, um zu sehen, ob wir noch was ins Wohnzimmer tragen können. Aber meine Mum ist schon mit allem fertig, bittet uns nur noch darum Platz zu nehmen.

Das tun wir dann auch schnell und beginnen zu essen. Die ganze Zeit schweigen wir uns an, bis man aus dem laufenden Fernseher plötzlich vernimmt, dass der folgende Bericht über Homosexuelle handelt.

Mum, Richard und ich verschlucken uns so sehr, dass wir ewig nicht mehr aufhören können zu husten.

Robert meint dazu nur: "Das ist wirklich ein Thema worauf man nur so reagieren kann."

Wir drei verdrehen erst einmal die Augen, auf Roberts Kommentar hin. Er findet das Thema so furchtbar. Und wir? Wir sind in dem Leben voll drin. Zumindest Richi und ich. Meine Mutter unterstützt uns ja nur, weiß aber wie wir manchmal so ticken und wie wir ausrasten können, wenn jemand schlecht über Homosexuelle redet.

Und wenn ich mich nicht irre, wird heute wieder einer von uns seine Meinung dazu sagen. Denn Robert sieht nicht so aus, als würde er umschalten wollen.

Während der Bericht also durchläuft, äußert sich noch keiner dazu und ich habe ein wenig Hoffnung, dass das so bleibt. Doch nach einer halben Stunde ist der Bericht vorbei und Robert holt schon Luft um etwas zu sagen.

"Also ich bin ja der Meinung, dass man solche Beziehungen noch immer verbieten sollte und wer erwischt wird sollte bestraft werden. Das ist doch widerlich!"

"Was ist denn daran widerlich? Das sind auch nur Menschen die sich lieben!", protestiert Richi.

"Also Richard ich bitte dich. Es ist doch schon abartig zu sehen, wenn sich zwei Kerle küssen. Und die landen doch auch im Bett und das ist noch ekelhafter. Die verbreiten doch AIDS und so was ohne ende. Außerdem ist es nicht vorgesehen, dass sich zwei Männer lieben!", sagt Robert darauf.

"Mein Gott, du musst ihnen doch nicht zusehen. Und hast du schon mal was von Kondomen gehört?", frage ich ihn.

"Natürlich kenne ich Kondome, also bitte Aaron. Aber wer von denen benutzt die denn?"

"Viele!", antworten wir anderen drei jetzt mit einem Mal.

"Hat dir schon mal jemand gesagt wie intolerant du bist? Es wundert mich, dass du uns beide noch nicht vor die Tür gesetzt hast, so wie wir rumlaufen.", stelle ich fest.

"Das ist doch wieder ein ganz anderes Thema. Aber wie gesagt, es ist nicht so vorgesehen dass sich zwei Männer lieben.", wiederholte sich Robert.

"Aber wenn sich zwei Frauen lieben, dann ist es okay oder was? Da sagt nämlich keiner was! Und das ist doch bescheuert! Jeder Mensch hat das Recht zu lieben, egal um welches Geschlecht es sich handelt!", sage ich nun schon etwas lauter.

Es dauert nicht mehr lange und ich raste aus. Das merken aber wahrscheinlich auch Richi und die Frau hier im Hause, denn die beiden reden ruhig auf mich ein und versuchen mich zur Ruhe zu bringen, was auch ein wenig klappt.

Wir diskutieren noch eine ganze Weile, bis Mum meint, dass das genug sei und wir auf unsere Zimmer gehen sollen um uns wieder vollständig zu beruhigen.

Wir hören natürlich auf unsere Mum und begeben uns wieder in Richi's Zimmer.
 

Dort sitzen wir dann wieder auf dem Bett und reden einfach noch eine Weile.

"Der kotzt mich einfach nur an der Mann. Der spielt sich so auf. Was würde er denn tun, wenn er wüsste, dass seine beiden 'Söhne' schwul sind?", fragte ich meinen Bruder.

"Ich weiß es nicht. Und ich will es auch ehrlich gesagt nicht wissen!", antwortet der Ältere mir ruhig und zieht mich dann in eine Umarmung. Ich weiß nicht warum er das tut, aber ich erwidere die Umarmung einfach, genieße es. Und wieder fällt mir auf, dass ich mich bei Richi ganz anders fühle, als bei Jay. Beides fühlt sich gut an, aber eben anders.

Wir sitzen noch bis ca. 21.30 Uhr in Richards Zimmer, doch dann entschließe ich mich, mich fertig zu machen. Ich muss noch duschen und meine Sachen für morgen packen.

Ich gebe meinem Bruder einen Kuss auf die Wange und verschwinde dann kurz in meinem Zimmer, um meine Schlafsachen zu holen und wandere dann ins Bad.
 

Hier entkleide ich mich erst einmal und steige dann unter die Dusche. Ich lasse lange das warme Wasser einfach nur über mich laufen, ohne etwas zu tun. Doch nach einigen Minuten, wasche ich mich richtig und trockne mich danach wieder gründlich ab. Dann zieh ich mich schnell an, schmeiße meine alten Klamotten in den Wäschekorb und gehe wieder zurück in mein Zimmer.

Da muss ich erst mal meinen Rucksack suchen, denn sonst wird das mit dem Schulzeug packen nichts. Ich finde ihn aber recht schnell und suche das zusammen, was ich bisher hab. Nach einer Weile habe ich alles verstaut. Es befinden sich nun 5 Bücher, 2 Blöcke und meine Federmappe in dem Rucksack.

Nachdem ich mir dann für morgen schon mal frische Klamotten rausgesucht habe, da ich am morgen noch leicht verpeilt sein werde, lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen. Doch das klappt nicht so wirklich.
 

Ich bin irgendwie viel zu aufgeregt. Ich überlege was mich wohl morgen alles erwarten wird in der Schule und wie ich aufgenommen werde. Doch da fallen mir Jasons Worte wieder ein. Er hat doch gesagt, er hat zwei Brüder die so alt sind wie ich und wir vielleicht in eine Klasse kommen. Wie hießen sie noch gleich? Auch ja. Kai und Kain.

Eventuell komme ich ja mit den beiden klar und dann wird es nicht so schwer. Ich glaube ich liege noch Stunden lang wach. Denke über dieses und jenes nach und werde einfach nicht müde. Im Rest des Hauses ist es auch schon still.

Ich will gar nicht wissen wie spät es ist. Trotzdem sehe ich auf mein Handy, das auf dem Nachttisch neben mir liegt und stelle fest, dass es bereits 00.15 Uhr ist.

-Na toll. Ich sollte so langsam echt mal schlafen.-

Und mit diesem Gedanken dreh ich mich auf die Seite, da ich bis jetzt auf dem Rücken gelegen hab und die Decke angestarrt habe. Nach einer Weile schlafe ich dann auch wirklich ein, doch ein fester Schlaf ist es nicht. Ich werde immer wieder kurz wach, schlafe aber auch immer wieder ein.

Sprich: erholsam ist diese Nacht sicher nicht!
 

~*~*~*~*~
 

So und das war jetzt das 5.Kapi~

Noch mal sorry dass es doch so lange gedauert hat *gomen*
 

Danke auch noch einmal an dich KYOs_PSYCHO_EntchEn ... Da wir ja ein doch sehr 'ernstes' Gespräch geführt haben, dachte ich mir man kann das teilweise hier sehr gut einbauen ^.~

Und danke an dich Mausi (Candy-chan) fürs korrigieren, ne ... HDGGGGGGDL *knuddel*

Danke auch an die, die mir bisher Kommis geschrieben haben ...

Hoffe ich bekomme auch wieder welche ... *lieb guck*
 

Bis dahaaan~

Hab euch lieb *knuddel*

Kyosschatten

*wink*

Der erste Schultag

Sooooo und hier ist Kapitel Numero 6

Hab ja jetzt meine Prüfungen hinter mich gebracht und hab somit nun massig Zeit zu schreiben ^_^
 

Dann wünsche ich viel Spaß beim lesen und hoffe wie immer das es euch wieder gefällt ...
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 6
 

~*~*~*~*~

Nach einer Weile schlafe ich dann auch wirklich ein, doch ein fester Schlaf ist es nicht. Ich werde immer wieder kurz wach, schlafe aber auch immer wieder ein.

Sprich: erholsam ist diese Nacht sicher nicht!

~*~*~*~*~
 

Montag, d. 01.09.
 

Piep piep, piep, piep ...

“Scheiß Wecker ...”, nuschle ich mehr als müde in mein Kissen und versuche umständlich dieses piepende Ding zur Ruhe zu bringen.

Doch dazu muss ich mich erst mal umdrehen und das tue ich eindeutig zu schwungvoll, da ich sogleich aus dem Bett falle. Und mein Wecker nervt mich trotzdem weiter. Wer hat diese Teile bloß erfunden?

Weiter vor mich hinmurrend rappel ich mich wieder auf und setze mich auf die Bettkante und unterbreche endlich das Piepen. Da wachen ja alle anderen mit auf, die noch gar nicht aufstehen müssen.

Mit den Worten “Was muss das muss...” stehe ich nun wieder auf, nehme meine Sachen und tapse ins Bad. Dort sehe ich mich im Spiegel an und entscheide mich geschockt dazu kalt zu duschen um wenigstens wach auszusehen, auch wenn ich es nicht bin.

Damit steige ich also unter die Dusche und unterziehe mich einer brutalen wach-werd-Akion mit eiskaltem Wasser. Nach weniger als 5 Minuten stehe ich trocken und angezogen erneut vor dem Spiegel und nicke zufrieden.

Geht doch. Ich bin nicht wach, sehe aber so aus.
 

Nun gehe ich nach unten in die Küche und setze mich an den Tisch, den meine Mutter schon gedeckt hat. Diese kommt gerade auch in den Raum und wünscht mir einen guten Morgen.

“Morgen ...”, erwidere ich und futtere mein Toast.

“Aaron? Gar nicht geschminkt? Wirst du jetzt zum normalen Schüler?”, fragt mich meine Mum amüsiert und ich sehe sie mit hochgezogener Augenbraue an.

“Ähm ... Eigentlich bin ich ja noch nicht fertig. Außerdem hab ich noch massig Zeit, um mich noch zu schminken und die brauche ich ja auch, kennst mich. Und zum Bus kommen muss ich dann auch noch.”, sage ich und erhebe mich, da ich mit fertig bin mit essen. Ich räume Brettchen und Messer weg und gehe dann wieder nach oben in mein Zimmer und mich dort noch fertig zu machen.

Ich sehe aber vorher noch auf den Wecker um zu sehen, dass ich doch nur noch eine viertel Stunde Zeit hab, bevor ich zum Bus muss.

Schnell schnappe ich mir alles was ich brauche und bringe etwas Farbe in mein Gesicht.

Okay ... Ich geb's zu ... Ich umrande meine Augen nur schwarz und das war es auch schon, da ich irgendwie keine Lust hab noch mehr zu machen. Dann stecke ich mir noch mein Piercing in die rechte Augenbraue und auch in meine Ohren kommen die entsprechenden Schmuckstücke, sprich kleine Ringe und Stecker.

Ich schnappe mir nun noch schnell meine Tasche und gehe wieder nach unten um meine Schuhe noch anzuziehen, was eh ewig dauert, wenn ich die richtig schnüre. Wenn man es eilig hat sind Springer irgendwie echt nichts. Zumindest für mich nicht. Aber da ich noch etwas Zeit hab, ist das ausnahmsweise mal kein Problem.

Kurz bevor ich dann gehe, verabschiede ich mich von meiner Mum, die mir viel Spaß wünscht und mir mein Essen in die Hand drückt.
 

Nun bin ich gerade auf dem Weg nach draußen, da ruft mir meine Mutter hinterher: “Und wehe du bringst das Essen wieder alles mit nach Hause ...”

“Ja Mum....”

Und schon bin ich weg. Ich weiß ja sie macht sich nur Sorgen, weil ich nich übermäßig viel esse, aber meiner Meinung nach esse ich ganz normal.

Aber das ist jetzt auch egal, denn je näher ich der Haltestelle komme um so nervöser werde ich schon wieder. Ich sehe schon, dass dort noch zwei Jungen stehen und sich unterhalten.

“Ich hasse Montage hab ich dir das schon mal gesagt?”, höre ich den einen sagen.

“Du wiederholst dich inzwischen Kai.”

“Och du bist fies ... Du bist doch der selben Ansicht”, meckerte der Junge der Kai zu heißen schien.

Moment!! Kai? Heißt so nicht auch der eine Bruder von Jason? Hm ... Vielleicht sind die beiden das ja auch.

“Ja! Aber ich sage es nicht ständig ...”, bemerkte der andere leicht genervt und es brachte mich zum schmunzeln.

Ich stand hinter den beiden und konnte somit auch nicht das Gesicht, des ‘genervten’ sehen, was aber sicher lustig gewesen wäre.

“Kai! Da kommt der Bus.”, macht er den anderen darauf aufmerksam und geht noch ein paar Schritte vor.

Ich folge den beiden und steige dann in den Bus ein der uns bis zur Schule bringen soll. Er ist schon recht voll und ich stelle fest, dass das alles Schüler sind und mich etwas ‘verwirrt’ ansehen. Ich scheine ein Schild um zu haben, auf dem steht: 'bin neu - glotzt mich an'.
 

Aber ich überlebe diese Fahrt, trotz teilweise aufdringlichen Blicken und steige dann mit den anderen vor der Schule aus.

So ... Da bin ich nun. Und jetzt? Wo muss ich hin?

Während ich weiter überlege, was mir aber trotzdem nicht hilft, sehe ich mich etwas auf dem Schulgelände um.

Plötzlich werde ich angetippt und drehe mich hastig um, da ich mich wirklich erschrocken hab.

Hinter mir stehen die beiden Jungs von der Haltestelle und sehen mich freundlich und zugleich fragend an.

“Bist du der Neue? Ja oder?”, fragt mich der, von dem ich den Namen noch nicht herausgefunden hab.

Ich nicke nur und antworte kurz und knapp mit “ja”.

Die beiden nicken und greifen mich an den Armen um mich mit in das Gebäude zu schleifen.

“Wir sind Kai und Kain. Also ich bin Kai und das da zu deiner Linken ist Kain. Wir befördern dich jetzt einfach mal zum Direx und von dem erfahren wir in welche Klasse du kommst.”, erklärt mir Kai schnell und zieht mich sonst einfach nur hinterher.

Aber ich hab jetzt die Gewissheit, dass die beiden tatsächlich Jasons Brüder zu sein scheinen, denn die beiden sehen sich verdammt ähnlich, wie Zwillinge eben.
 

Vor dem Sekretariat angekommen, gehen wir einfach hinein und Kain klopft an eine Tür, die zu einem Nebenraum führt. Als wir ein ‘herein’ vernehmen, betreten wir den Raum und der scheinbare Direktor nimmt mich in Empfang.

“Aaron richtig? Ja ... Du musst ja nur noch wissen in welche Klasse du kommst und die beiden hier sind da genau die Richtigen an die du dich hängen kannst. Mit denen gehst du nämlich in eine Klasse.”, sagte der ältere Mann und ich finde nur noch die Zeit mich zu bedanken, da mich die beiden Jungs schon wieder mitziehen.

“Na das ist doch fein, dann gehen wir gleich zu Info, ne?!”, teilt mir Kai mit und wenige Minuten später sitze ich noch immer vollkommen verwirrt zwischen den beiden in einem Raum mit PCs und schaue von einem zum anderen.

“Ähm ... Du kennst Jason?”, kommt plötzlich die Frage von Kain und reißt mich aus den Gedanken.

“Oh ähm ja ... Seit Samstag”, antworte ich wieder knapp und muss mich fast vor den beiden retten, denn sie stürzen sich regelrecht auf mich um mich auszuquetschen.

“Wie findest du ihn? Er ist nett, nicht?! Also wir finden ihn nett ... und er findet dich nett ...”, brabbelt Kai gleich los und ich schüttle erst mal den Kopf um mitzubekommen, was hier eigentlich gerade abgeht.

“Jetzt mal langsam Jungs. Ich komm nich nach und es ist grad auch alles ‘n bisschen viel.”, stoppe ich den Redefluss von Kai und atme erst mal tief durch.

“Oh sorry.”, entschuldigt er sich und bleibt wirklich ruhig.

“Tut mir leid, Aaron, aber mein kleiner Bruder ist die Quatschtasche von uns beiden.”, meint Kain und sieht seinen Bruder böse an.

“Kleiner Bruder? Ich dachte ihr seid Zwillinge!”

“Sind wir auch. Aber ich bin 5 Minuten älter.”, lacht Kain und dreht sich dann zur Tür, da dort gerade der Lehrer herein kommt. Sofort herrscht Ruhe im Raum und der Lehrer sieht sich neugierig um, bis er mich erblickt. Dann stellt er sich vor die Klasse und begrüßt alle.

“So ... Das Schuljahr hat ja erst vor einer Woche begonnen und wir haben ab heute wohl noch einen neuen Schüler. Aaron, nicht wahr?!”, fragt er mich und ich nicke zur Antwort.

“Dann fangen wir mal an.”, meint er noch und beginnt dann mit dem Unterricht, dem ich auch recht schnell folgen kann, da bisher eigentlich noch nichts gemacht wurde.

Nach 45 Minuten hab ich es geschafft und die erste Stunde in der neuen Schule gemeistert.

Während die Klasse den Raum wechselt werde ich die ganze Zeit von Kai und Kain belagert. Ich meine, ich finde sie nett und so und freu mich auch, nicht allein rumstiefeln zu müssen, aber Kai faselt mir eindeutig zu viel und zu schnell. Kain war mir in der Sache dann schon lieber.

Da ich den Stundenplan noch nicht im Kopf habe, frage ich Kain und der sagt mir, dass wir nun Musik hätten.

“Oh ... klasse ...”, meine ich nicht unbedingt begeistert und folge ihnen zum entsprechenden Raum.

Auch in dieser Stunde kesseln mich die Zwillinge ein und ich scheine ihnen nicht mehr zu entkommen.

Weitere 45 Minuten später, klingelt es wieder und wir haben nun 20 Minuten Pause, die wir drei auf dem Hof verbringen.

Kaum das wir dort angekommen sind, gesellen sich noch zwei andere Jungs und ein Mädchen zu uns.

Die drei begrüßen uns und Kai stellt uns einander vor.

“Aaron? Das sind Josh, Mike und Kathi. ... Mädels? Das ist Aaron, er ist heute neu in unsere Klasse gekommen.”

Die drei begrüßen mich dann noch einmal separat und vertiefen sich dann schnell in ein Gespräch mit den Zwillingen. Ab und an werde ich auch mal etwas gefragt, aber eigentlich habe ich mehr als genug Zeit mich auf dem Schulhof umzusehen.
 

Also ich bin ja der Meinung, ich falle hier auf mit meinem Äußeren. Ich meine heute bin ich noch unauffällig, aber wenn ich so wie an den Wochenenden auftauche, dann werden mir sicher noch mehr merkwürdige Blicke zugeworfen werden.

Aber das ist mir eigentlich egal, denn ich verstelle mich ja nicht um aufzufallen, ich bin einfach so.

Ein paar Minuten später klingelt es und wir gehen alle wieder rein und zum Englischunterricht für die nächsten zwei Stunden. Ob ich das überleben werde? Ich muss es wohl.

Im Klassenraum angekommen, bleibe ich nicht lange allein, denn schon sitzen die Zwillinge wieder neben mir. Sofort verwickeln sie mich in ein Gespräch, welches nach einer Weile noch einmal dazu übergeht, wie ich doch Jason so finde, denn das konnten wir ja vorhin nicht ganz klären.

“Also ich find ihn wirklich richtig nett und so ... und ... naja ... er sieht echt gut aus ...”, gebe ich ehrlich zu und sehe dann in Kais grinsendes Gesicht.

“Jahaha ... das hat Jay über dich auch gesagt ... Ups”, bricht er nun wieder ab und senkt seinen Kopf.

Kain hat ihm nämlich einen Klapps auf den Hinterkopf gegeben, da er sich höchstwahrscheinlich verquasselt hat, diese Quasselstrippe.

Auf meinen Lippen liegt nun die ganze Zeit ein zufriedenes Lächeln, denn Jasons Meinung über mich gefällt mir. Ich bin schön in Gedanken versunken, da betritt die Lehrerin den Raum und ihr folgt ein junger Mann den ich bereits kenne. Der sieht sich um, entdeckt Kai, Kain und mich und nickt uns zu.

“Den kennst du ja sicher auch schon, nicht wahr. Jack ist schließlich der beste Freund von Jay und die sind eigentlich unzertrennlich. Wir haben bei ihm übrigens Mathe und Chemie. Echt blöde Fächer und als Lehrer ist Jack echt streng. Komm dem bloß nicht blöd, der schmeißt dich gleich raus und außerhalb der Schule entschuldigt er sich dann immer und gibt uns meistens ein Eis aus, wenn uns mal seine Laune getroffen hat.”, erklärt mir Kai grinsend, sieht aber die ganze Zeit nach vorne.

“Na dann kann ich mich auf was gefasst machen ...”, meine ich nur und sehe dann Jack nach der mit lauter Papierkram den Raum wieder verlässt.

Kai will gerade noch etwas sagen, da unterbricht ihn die Lehrerin bereits, da diese ihren Unterricht beginnt. Mich hat sie zwar gesehen, hat auch wahrgenommen das ich neu bin, doch weitere Beachtung schenkt sie mir nicht, was mir auch ganz lieb ist.

Nach 90 Minuten öden Unterricht, klingelt es zur Mittagspause und wir gehen wieder auf den Hof und werden dort gleich wieder von den andern dreien belagert, zumindest Kai und Kain. Ich halte mich wieder etwas zurück, sehe mich wieder um.
 

Als mein Blick auf Jack fällt, der wahrscheinlich die Aufsicht dieser Pause übernommen hat, lächel' ich ihm zu und er kommt auch gleich zu mir, begrüßt mich.

“Na? Schon halbwegs eingelebt? Nicht wirklich, hm?”, fragt er mich grinsend und wartet auf eine Antwort.

“Naja ... Kai und Kain helfen mir ja, da geht das schon.”

“Ach hast du dir gleich zum Anfang die beiden angelacht. Wenn sie dir auf den Geist gehen sag mir bescheid. Ich kenn' sie jetzt schon eine Weile und weiß wie sie sind.”

“Ich find sie ganz okay. Kai ist ein bisschen zu aufgedreht, für meinen Geschmack, aber sonst sind sie in Ordnung. Sie haben mich auch schon vor dir gewarnt...”, stelle ich ruhig fest, sehe ihn dabei an.

“So? Was haben sie denn gesagt?”, fragte Jack verwirrt.

“Das du als Lehrer verdammt streng sein sollst...”

“Okay! Das stimmt ... Ich meine ... so schlimm bin ich nur, wenn mich irgendwer richtig nervt und Kai tut das des öfteren. Aber wenn du lieb zu mir bist im Unterricht, bin ich auch lieb zu dir, will ja keinen Ärger von Jason bekommen.”, grinste Jack nun, doch ich sehe ihn nur etwas verplant an.

“Was habt ihr denn mit Jason und mir sag mal? Kai hat vorhin auch schon so eine Anmerkung gemacht.”

“Das sieht doch wohl ein Blinder mit ‘nem Krückstock, das Jason richtig viel Interesse an dir zeigt.”

Das einfach erst mal so hinnehmend, zucke ich mit den Schultern und erwidere nur ein ‘wenn du meinst’. Dann wuschelt mir der Ältere durch die Haare und widmet sich seiner Aufgabe, auf die Schüler aufzupassen.

-Seltsam alle hier.-, denke ich noch und klinke mich nun doch in das Gespräch der anderen ein.

Nach 30 Minuten ist auch diese Pause vorbei und wir machen uns auf den Weg zum Sozialkundeunterricht. Danach noch Ethik und nach Wirtschaft hab ich es geschafft.
 

Die Stunden gehen eigentlich recht schnell vorbei und ich bin froh endlich wieder nach Hause zu kommen. Mit Kai und Kain gehe ich zum Bus und dort müssen wir noch eine Weile warten. Während des Wartens, fällt mir ein, dass ich ja fast noch gar nichts gegessen hab, also hole ich das nun schnell nach, damit meine Mutter nicht sagen kann, ich hätte nichts gegessen, ist ja schließlich egal wann ich das tue, Hauptsache ich mache es so wie sie es gern hat.

Als der Bus kommt steigen wir drei ein und bleiben gleich stehen, da es ja nicht allzu lange dauert. Auf dem ganzen Weg reden wir nicht sonderlich viel und vor meiner Haustür verabschieden sich die beiden, fragen mich vorher noch, ob ich Lust hätte am späten Nachmittag mit ihnen noch Eis essen zu gehen. Ich stimme dem Vorschlag sofort zu und sage sie sollen mich doch einfach abholen, wenn sie los wollen.

Als ich mich im Haus meiner Schuhe entledigt habe, gehe ich zu Richard hoch und stelle fest, dass dieser dabei ist Bewerbungen zu schreiben, schließlich muss er sich noch eine Lehrstelle suchen.

Um ihn nicht zu stören , verlasse ich sein Reich wieder und verschwinde in meinem Zimmer. Dort packe ich schon mal meinen Rucksack für den nächsten Tag, um das nicht wieder Abend machen zu müssen und gehe dann auf meinen Balkon, um mich dort noch etwas auszuruhen, bevor Kai und Kain mich abholen würden, wobei ich ja nicht einmal weiß, wann das sein kann.

Kurz vor 17 Uhr klingelt dann mein Handy und auf dem Display steht Jasons Name. Ich geh ran, doch nicht Jay meldet sich sondern Kai. Der sagt mir, dass sie nun rüberkommen würden und ich mich fertig machen soll. Darauf antworten kann ich gar nicht mehr, denn Kai hat schon wieder aufgelegt.

Da meine Mum noch nicht Zuhause ist, gehe ich zu Richard um mich bei dem abzumelden.

“Jaja ... Viel Spaß ...”, meint der nur und widmet sich den Bewerbungen.
 

Ich tapse die Treppe runter, ziehe mir meine Schuhe an und genau in diesem Moment klingelt es. Ich öffne die Tür und staune nicht schlecht, als ich Jason noch zwischen seinen Brüdern entdecke.

“Sorry, die haben mich einfach mitgeschleppt...”, entschuldigt sich der Älteste von uns und ich meine nur: “Ist doch okay ... Ich freu mich.”

“Siehst du! Er freut sich und du hast doch regelrecht darum gebettelt mit zu dürfen!”, stichelt Kai und führt uns zu einem gemütlichen Café.

“Kai halt deine große Klappe!”, warnt Jay seinen kleinen Bruder und ich grinse still vor mich hin.

“Hör nicht auf den, okay ... Ich hab nur gefragt ob ich nicht vielleicht mit kann.”, erklärt mir Jason und ich nicke nur verständlich, muss mich aber zurückhalten um nicht lauthals zu lachen zu beginnen, denn es ist einfach nur niedlich, wie Jay versucht sich rauszureden. Nach einer Weile belassen wir es bei dem und bestellen uns in dem Café jeweils ein Eis und unterhalten uns nun ganz normal über alles mögliche.

Nach einer Weile bekommt Kai einen Anruf von der Mutter der drei und die Zwillinge sollen nach Hause um ihr Zimmer aufzuräumen.

“Sorry aber wir werden sonst gekillt, wenn wir nicht gehen. Euch noch viel Spaß, ne?! Jason wir sehen uns nachher.”

“Ja ... Und schön Zimmer aufräumen, sonst könnt ihr das Wochenende mit eurem großen Bruder vergessen.”, scherzt Jay und lacht leise vor sich hin.

Ich sehe ihn nur fragend an und er erklärt mir: “Die beiden wollen am Samstag mit mir und den Jungs in den Club von vorgestern und unsere Mum hasst ihr Chaos in den Zimmern. Also droht sie nun damit, dass sie nur weg können, wenn sie ihre Zimmer aufräumen und wie du siehst hilft das sogar.”

“Da hab ich ja Glück, dass meine Mutter das so locker sieht.”, grinse ich nur und esse weiter mein Eis. Kai und Kain haben ihres runtergeschlungen bevor sie gegangen sind.
 

“Hast du noch etwas Zeit?”, fragt Jay mich und ich nicke nur.

Der Ältere lächelt mich nun an und hat sich wahrscheinlich vorgenommen mich auszuquetschen.

“Wie war dein erster Schultag denn?”

“Der ging eigentlich. Hab ja deine Brüder die ganze Zeit an mir kleben gehabt und mit den Lehrern hab ich bisher auch keine Probleme, also noch ganz angenehm der Tag, mal sehen wie es weiter geht.”

“Hast du Jack schon gesichtet?”

“Ja ... Mit dem hab ich in der Mittagspause kurz gesprochen und ich werd mich wohl anstrengen müssen in seinem Unterricht.”, stelle ich fest und grinse dabei etwas unsicher.

“Wo hast du ihn denn?”

“Mathe und Chemie. Und ich hasse Chemie ... diese Formeln machen mir echt zu schaffen.”

“Oha ... Naja ... Jack soll ein guter Lehrer sein, auch wenn er eigentlich ganz frisch mit dem Studium fertig ist.”

“Ein guter Lehrer vielleicht, aber dafür auch streng. Das hat Kai schon gesagt und Jack selbst hat das auch gesagt. Er meinte ja, wenn ich lieb zu ihm bin, ist er auch lieb zu mir. Aber in Chemie? ... Ich glaub da sterbe ich vorher!”

“Sag bescheid, wenn er zu streng wird. Das überträgt sich sonst nämlich sehr schnell auf die Clique und das muss nicht sein!”, meint Jay fürsorglich und ich stimme ihm zu.

“Hast du schon mit den anderen gesprochen?”

“Mit Phil ja ... Den hab ich mir vorhin geschnappt ... Die anderen haben auch nicht mehr lange gemacht. Und das mit Stans Verhalten Richard gegenüber hat er auch nicht so recht verstanden. Mit Alex wollte ich dann eigentlich noch reden, aber der hat nur Phil abgeholt und ist dann mit dem zur Spätschicht abgedampft.”

“Warum mit Phil?”, frage ich verwirrt.

“Weiß ich auch nicht. So weit wie ich das verstanden haben, kommt das öfter vor. Je nachdem wann Phil frei hat und was für eine Schicht Alex hat ... Und hab ich ja gestern schon gesagt ... ich vermute die beiden verbindet in letzter Zeit noch was anderes, außer ihre Freundschaft. Aber nur alles Vermutungen. Mal sehen ob ich da mal noch mehr aus Phil kitzeln kann. Alex hält bei solchen Sachen nämlich dicht.”, lacht Jay und futtert gemütlich sein Eis weiter und schiebt kurz darauf den Becher von sich weg, da er nun leer ist.
 

“Bin mal gespannt wie das morgen wird. Da hab ich bei Jack.”, stelle ich fest und schiebe nun auch meinen Becher von mir.

“Den ruf ich gleich mal an...”, meint Jay und zieht sein Handy aus seiner Hosentasche.

Er sucht die Nummer seines besten Freundes und wartet dann bis dieser ran geht.

//Was hast du denn Jason?\\, meldet sich der Ältere am anderen Ende und bringt Jay zum grinsen.

//Ich hab ein verdammt großes Problem, liebster Jack...\\

//Och nee ... Verschone mich damit ... Was hast du wirklich? Ich kenne dich lange genug um zu wissen, dass du mich nicht einfach anrufst, wenn du ein Problem hast, sonst kommst du nämlich immer direkt zu mir...\\

//Du kennst mich wirklich... Eigentlich wollte ich dich ein wenig zusammenstauchen, aber ... Ich laber' dich jetzt lieber voll und schleime ...\\, lachte Jason.

//Du willst was tun? Hast du Langeweile oder so? Wo bist du eigentlich?\\, fragte Jack verwirrt.

//Ich sitze mit Aaron in einem Café und habe daher keine Langeweile.\\

//Aha ... Und wegen was willst du mich volllabern und dich einschleimen?\\

//Och Jack ... Das klingt so als ob du zu tun hast und ich dich von deiner Arbeit abhalte .... Ist es so? Nerve ich dich?\\

//Nerven nicht, aber du hältst mich wirklich von der Arbeit ab. Und jetzt sag endlich was du willst...\\

//Liebster Jack ... Du weißt, dass ich dich mächtig lieb hab, ne ...\\

//Komm zum Punkt Jason....\\

//Lass mich doch mal ausreden ... Meine Güte bist du ungeduldig ... Aaaaalso ... Du weißt, dass ich dich lieb hab, ne ...\\

//Jaja ... Und jetzt sag was du willst, ich will mich hier nich noch länger mit dem Kram rumärgern ...\\

//Mit was denn??\\

Mein Gott. Ich bin so langsam der Meinung, dass Jack gleich durch das Handy springt, wenn Jay so weiter macht.

//Jason!!! Was willst du denn jetzt ... Ich leg sonst auf ...\\

//Du bist gemein ... Dabei mag ich dich doch sooooo...\\
 

Tut tut tut ... Jason sieht verwirrt sein Handy an und meint: “Der hat tatsächlich aufgelegt ... Ich glaub's ja nicht ...”

“Wenn er zu tun hat, dann lass ihn doch ... Ruf doch nachher noch mal an.”, schlage ich vor und grinse so vor mich hin. Die beiden sind echt total niedlich irgendwie.

“Nö ... So schnell gebe ich nicht auf ...”, meint Jay leicht beleidigt und beginnt nun eine SMS zu schreiben.

~Jack? Das war nicht lieb von dir einfach aufzulegen ... Was ich wollte war eigentlich, dass du Aaron im Unterricht nicht so zur Sau machst, wie du es mit den anderen tust. Bitte ja? Zumindest die ersten Wochen verschonst du ihn noch, er hat es nicht so mit Chemie...~

Und schon hat er die Nachricht abgeschickt und wartet nun auf eine Antwort. Nach ein paar Minuten zeigt uns sein Handy dann eine eingegangene Nachricht.

~Ich werd's versuchen ... Aber ich kann ihn nicht ganz verschonen, deinen Kleinen. Das fällt sonst noch auf ... Und jetzt lass mich arbeiten...~

Jason hat mich die SMS lesen lassen und sehe ihn verwirrt an, als ich dieses ‘deinen Kleinen’ lese.

“Dein Kleiner? Hab ich was verpasst?”, frage ich vorsichtig und reiche ihm das Handy.

“Was? Ähm ... Nee nee ... Er verniedlicht gerne unsere Freunde ...”, weicht der Ältere mir aus und ich belasse es vorerst dabei. Kann ihn ja nicht zwingen, etwas zu sagen.
 

Nach einer weiteren knappen Stunde entscheiden wir uns dann dazu das Café zu verlassen und Jason bringt mich echt bis zu mir nach Hause, obwohl ich die drei Häuser auch allein geschafft hätte. Aber irgendwie ist es auch niedlich von ihm.

“Also dann ... Lass dich morgen nicht unterkriegen von Jack. Sonst bekommt er Ärger ... Und wir sehen uns die Tage?”

“Aber klar. Wenn du morgen Zeit hast ...”, meine ich schüchtern und kann den Satz darum auch nicht beenden.

“Ich hab morgen Zeit ... Ich ruf dich aber noch mal an, ja?!”, lächelt Jay und macht noch einen Schritt auf mich zu um mich zur Verabschiedung zu umarmen.

“Okay, mach das. Dann bis morgen und schönen Gruß an Kai und Kain.”, sage ich während der Umarmung.

Jay löst sich wieder von mir und dreht sich rum, um zu seinem Haus zu gehen.

“Ja ... Bis morgen”

Und damit schließe ich nun auch die Tür auf und betrete das Haus. Ich lasse ein ‘bin wieder Zuhause’ verlauten und stehe schon kurz darauf bei Richi im Zimmer, der auf seinem Bett liegt und telefoniert.

“Bin wieder da”, meine ich nur und gehe dann in mein eigenes Zimmer. Auch ich lege mich auf mein Bett und überlege was ich jetzt noch anstellen könnte. Während ich so überlege, bekomme ich gar nicht mit, wie jemand mein Zimmer betritt, erst als sich meine Matratze senkt, schrecke ich auf.

“Richard! Erschreck mich doch nicht so!!”

“Sorry ... War nicht mit Absicht. Und wie war dein Tag?”

“Eigentlich ganz toll ... Schule ist annehmbar, aber auch nur wegen Kai und Kain im Moment noch ... mehr kenne ich noch nicht. Und bis eben war ich ja Eis essen.”

“Mit wem denn alles?”, will Richi wissen.

“Mit Jason, Kain und Kai. Das sind seine Brüder. Aber nach einer halben Stunde waren Jason und ich allein, weil die anderen beiden gehen mussten.”

“Uh ... Allein?”, fragte Richard mit diesem bestimmten Unterton.

“Ja allein ... in einem Café ... Worauf willst du hinaus?”, frage ich wiederum skeptisch.

“Jack hat mir erzählt, dass Jay dich gar nicht schlecht findet und verdammt viel Interesse zeigt...”

“Jack? Wann hast du denn mit dem gesprochen?”

“Ich hab mit ihm telefoniert, als du wieder da warst. Und wie sieht das bei dir aus? Auch Interesse?”

“Naja ... Ich mag ihn schon irgendwie. Er ist nett und sieht toll aus und so ... aber ...”

“Aber...?? Na da ich bin ja mal gespannt ob das bei euch was wird!”, kichert Richi und steht schon wieder auf um zu gehen.

“Du scheinst bei Jack doch auch nicht abgeneigt zu sein, oder?”

“Überhaupt nicht ... Er ist schon mein Typ ... Ich treffe mich auch in den nächsten Tagen mit ihm. Er muss nur gucken wie es bei ihm mit der Arbeit aussieht.”

“Erinnere mich nicht an seine Arbeit. Er unterrichtet Chemie und Mathe und du weißt ich hab eine Antipathie gegen Chemie...”

“Das schaffst du schon ...”, ermutigt mich Richard noch und verlässt nun mein Zimmer.
 

Ich kann gar nicht lange nachdenken, da werden wir zum Essen gerufen. Dieses verläuft erstaunlich ruhig ab, wahrscheinlich ist Robert nicht unbedingt scharf darauf, noch einmal keine Zustimmung für ein Thema zu bekommen, also ist er einfach ruhig.

Ich hab da nichts dagegen, werde nach dem Essen eh nur noch duschen gehen, noch ein wenig vor dem Fernseher sitzen und dann will ich ins Bett. Irgendwelche Streitereien brauche ich also für heute nicht mehr, will nur den Abend entspannt ausklingen lassen.

Meine Planung halte ich so ein wie vorgehabt und ca. 22Uhr entschließe ich mich dazu allen eine gute Nacht zu wünschen und im Bett zu verschwinden.

Ich schlafe heute recht schnell ein, denke gar nicht mehr daran, was morgen alles passieren kann.
 

*~*~*~*
 

Sooo~ und das war das 6. Kapi ... Etwas länger als die anderen bisher ^_^

Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich wie immer über Kommis ...

Danke auch wieder für die lieben Kommis vom 5. Kapi *euch dank und Kekse verteil*
 

Also dann bis zum 7. Kapitel
 

Hab euch lieb

Kyosschatten
 

*wink*

Ein ganz normaler Schultag

Soooooo hier bin ich wieder und somit ist hier nun auch endlich das 7. Kapi für euch~

Ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst wieder Kommentare ... Freu mich wie immer darüber ^.~

Und jetzt viel Spaß beim lesen...
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 7
 

~*~*~*~*~
 

Meine Planung halte ich so ein wie vorgehabt und ca. 22Uhr entschließe ich mich dazu allen eine gute Nacht zu wünschen und im Bett zu verschwinden.

Ich schlafe heute recht schnell ein, denke gar nicht mehr daran, was morgen alles passieren kann.
 

~*~*~*~*~
 

Dienstag, d. 02.09.
 

An diesem Morgen wache ich noch vor dem Klingeln meines Weckers auf, kann mich aber auch nicht dazu durchringen, noch weiter liegen zu bleiben. Also stehe ich schnell auf, schalte die Weckfunktion schon einmal aus, hoffe, dass ich am Abend daran denke, ihn wieder einzustellen und verschwinde erst einmal im Bad.

Dort begebe ich mich unter die Dusche um richtig wach zu werden und es dauert auch nicht lange, da stehe ich angezogen und hungrig in der Küche, starre Richard entsetzt an.

"Was tust du denn um die Zeit hier?"

"Ich frühstücke ... Siehst du doch oder?!", stellt er erstaunlich wach fest, widmete sich dann wieder seinem Brötchen.

Noch immer vollkommen verwirrt nehme ich neben ihm platz, nehme mir auch ein Brötchen, sehe dabei aber immer noch ungläubig zu meinem Bruder.

"Das seh' ich schon ja ... Aber um die Zeit? Hast du was vor oder so?"

"Nö ... Ich konnte nur nicht mehr schlafen und bin darum aufgestanden. Und wenn du mir jetzt sagst, dass du im Bad fertig bist, werde ich das jetzt belegen...", meinte Richard und stand schon auf, um sein Geschirr wegzuräumen.

"Ich muss noch Zähne putzen ... Aber es wird ja kein Problem sein, wenn wir beide im Bad sind oder?!"

"Wo soll da ein Problem sein? ... Da fällt mir ein ... Du bist auch schon recht früh wach ... Zumindest früher als du sonst immer aufgestanden bist."

"Naja ... Bin auch aufgewacht und bin aufgestanden. Wäre jetzt erst aufgestanden normalerweise."
 

Und damit ist unser Gespräch am frühen Morgen erst einmal beendet und ich kann endlich frühstücken, schließlich hängt mir der Magen in den Kniekehlen.

Nach weiteren zehn Minuten bin ich dann fertig und räume ebenfalls mein Geschirr in den Geschirrspüler, tapse dann langsam die Treppe nach oben und verschwinde erneut im Bad.

Dort befindet sich Richi schon unter der Dusche und bemerkt mich glaube ich gar nicht. Also verhalte ich mich weiterhin ruhig, will ja nicht das mein Bruder sich erschreckt und putze mir noch die Zähne, bevor ich dann in mein Zimmer gehe.

Richard hat mich die ganze Zeit nicht bemerkt, ist wahrscheinlich doch noch nicht so richtig wach.

In meinem Zimmer angekommen, stelle ich fest, dass ich meine Tasche schon gepackte habe und sehe nur noch einmal nach, ob ich auch wirklich alles habe. Heute muss ich mich durch zwei Stunden Deutsch, eine Stunde Geografie, eine Stunde Geschichte, eine Stunde Chemie und eine Kunststunde kämpfen.

Im Großen und Ganzen hab ich mit diesem Stundenplan kein Problem, doch Chemie ist zu viel des Guten.

Jedoch hab ich einen Lichtblick. Nämlich eine Freistunde nach meinem persönlichen Hassfach.

Was ich den Rest des Tages noch so unternehme weiß ich im Moment noch nicht, mache mir auch keinen Kopf darum, da ich die Stunden in der Schule erst einmal schaffen und vor allem überleben muss, bevor ich auch nur irgendwie an meine Freizeitgestaltung denken kann.
 

Meine Tasche ist nun also bis auf mein Essen fertig gepackt und demzufolge bin ich fast aufbruchbereit.

Was noch fehlt?

Richtig.

Die Umrandung meiner Augen, ohne die ich eigentlich kaum noch aus dem Haus gehe.

Als ich auch das erledigt habe, nehme ich meinen Rucksack und gehe langsam die Treppe runter, schließlich hab ich noch etwas Zeit.

Ebenso langsam ziehe ich mir die Schuhe an und verlasse das Haus. Ich brauche mich nicht zu verabschieden, denn meine Mum ist schon eine Weile aus dem Haus, um genau zu sein, ist sie gegangen, als ich aufgestanden bin. Bei Robert verabschiede ich mich eh nicht, kann dem doch egal sein, wann ich gehe und Richard ist noch immer im Bad und weiß, dass ich zur Schule muss.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle, denke ich an nichts Schlimmes, bis mich jemand von hinten anspringt und mir regelrecht ins Ohr quietscht. Da weiß ich auch sofort, dass Kai und Kain mich eingeholt haben und das erstaunlich leise.

"Aaron, ich hab dich sooooooo vermisst...", quietscht Kai mir ins Ohr, während Kain mich mit einem einfachen freundlichen 'Guten Morgen' begrüßt.

Auf die beiden Begrüßungen kann ich nicht so recht antworten, da Kai mir noch immer auf dem Rücken hängt und seine Arme um meinen Hals geschlungen hat.

Nach einer Weile wird es mir zu blöd allein zu versuchen Kai von mir weg zu bekommen, also deute ich Kain an, seinen Bruder von mir zu entfernen. Dieser tut das natürlich auch sofort, hat wohl gesehen, dass ich im Gesicht schon eine leichte Blaufärbung habe.

Kaum hatte ich das noch immer leise quietschende Etwas nicht mehr auf meinem Rücken, hole ich erst einmal tief Luft.

Dann drehe ich mich gespielt böse guckend zu Kai und meine: "Tu das nie, aber auch wirklich nie wieder ... Ey ich hätte sterben können ..."

Nachdem wir das nun geklärt haben, setzen wir gemeinsam den Weg zur Haltestelle fort, brauchen da auch nicht mehr lange warten, bis der Bus kommt. Schließlich haben wir mit dieser Knuddeltour eine Menge Zeit verbraucht.
 

Im Bus ist es wieder recht voll, also bleiben wir auch heute wieder stehen.

Nachdem wir an der Schule ausgestiegen sind, werden wir sofort von Kathi abgefangen und mit zu den Jungs von gestern gezogen. Dort bleiben wir noch eine Weile, unterhalten uns ein wenig und gehen dann in unseren Raum.

Als wir an unseren Plätzen sitzen, kommt auch schon die Lehrerin und ein paar Minuten später beginnt der Unterricht. Wir werden erst einmal darüber aufgeklärt was wir in dem Schuljahr alles behandeln werden, wozu natürlich auch die Vorbereitung auf die Prüfungen zählt.

Hab ich schon mal erwähnt, dass ich die Prüfungen nicht machen will? Schon gar nicht die mündlichen ...?

Wenn ja, dann ist gut, wenn nicht dann hört ihr es jetzt: Ich. Habe. Keine. Lust.

Waren das jetzt Machtworte, ja oder ja?

Okay, weiter im Geschehen.
 

Wir lassen uns also alle zutexten von wegen wie wir uns richtig auf die Prüfungen vorbereiten können und das schon ab Beginn von diesem Schuljahr. Sprich: ab heute.

Mich interessiert der Kram recht wenig, weshalb ich auch bald abgeschalten habe und mir meine Tagesplanung zurecht lege.

Wenn ich den schulischen Teil von diesem Tag erst mal geschafft habe, werde ich auf alle Fälle nach Hause gehen, was futtern und mich dann an die Hausaufgaben setzen, wenn wir denn welche aufbekommen. Dann will ich mich heute auch wieder bei John melden, schließlich möchte der ja wissen wie es mir geht und so. Außerdem brauch ich jemanden zum quatschen.

Ja okay ich hab da noch Richard, meine Mum und auch Jason, aber mit John ist es ein anderes Quatschen. Ich kann es nicht so richtig beschreiben, am besten ihr nehmt es einfach mal so hin.

Ich will gerade weiter überlegen, was ich noch machen kann, als ich von Kai angestoßen werde und er mich auf die Lehrerin aufmerksam macht, die an der Tafel steht und irgendwas anschreibt. Ich vermute jetzt einfach mal das wir den Kram abschreiben sollen, also schnappe ich meinen Block und einen Kulgelschreiber und fange an abzuschreiben. Während dieser Zeit ist es im Klassenraum verdammt still, man könnte fast die Flöhe husten hören.

Es dauert nicht lange bis wir den Absatz abgeschrieben haben. Er beinhaltet noch einmal alle Stichpunkte die dieses Jahr abgearbeitet werden. Warum müssen wir das denn auch noch schriftlich haben? Aber gut. Wenn die werte Frau Lehrerin das so möchte, dann rede ich ihr da auch nicht rein. Sie hat sicher ihre Gründe dafür.

Schneller als erwartet geht die Doppelstunde zu ende. Zwischendurch haben wir mal 10 Minuten Pause gehabt, aber nichts geht über die Pause von ganzen 30 Minuten.

Wieder sitzen wir auf dem Hof auf einer Bank und wieder sind Kathi, Josh und Mike mit dabei.

Langsam verstehe ich mich ziemlich gut mit den dreien. Ich beteilige mich an den Gesprächen und teilweise geht es auch um mich, da die mich, so wie es aussieht, näher kennen lernen wollen. Also erzähle ich den ganzen Schmus noch mal. Wo ich herkomme, wie meine Familie so ist, wie ich so drauf bin, wie meine Freunde in meiner alten Heimat waren und so weiter.

Gerade als es wieder zum Unterricht klingelt, beende ich auch schon meine Erzählung und wir können wieder rein gehen.
 

Nun stehen Geografie und Geschichte auf dem Stundenplan. Ich mag Geschichte nicht. So viele zahlen und Fakten. Das kann sich doch kein Mensch merken. Aber was sein muss, muss eben sein und so versuche ich halt so gut es geht den Unterricht zu verfolgen und kann im Moment sogar noch mit meiner aktive Mitarbeit und vernünftigen Antworten dienen. Ich denke, das wird aber auch bald nachlassen, wenn ich wieder nur Bahnhof verstehe und alles durcheinander bringe.

Geo fällt mir da schon leichter. Das Wichtigste steht an der Karte und einiges kann man sich denken. Wie zum Beispiel Umweltkatastrophen, wodurch das alles kommt und so was. Eigentlich hängt in diesem Fach alles zusammen und wenn man eins weiß, kann man sich teilweise auch schon wieder etwas anderes daraus ableiten und schlussfolgern.

Auch diese beiden Stunden vergehen schnell und nun hab ich leider nur noch 30 Minuten um von meinem Leben Abschied zu nehmen.

Ich hätte mich vielleicht bei Richard und meiner Mum verabschieden sollen und auch bei John, aber dafür ist es nun zu spät. In nicht mal mehr 30 Minuten habe ich Chemie. Ich werde sterben. Dabei hatte ich noch so viel vor.

Solche Worte verlassen nun immer wieder während der ganzen Pause meinen Mund und ich bin nicht mehr richtig ansprechbar. Kathi versucht mich zu beruhigen und auch Kain will mich ablenken und auf andere Gedanken bringen, aber das klappt alles nicht.

Normalerweise freu ich mich darüber, wenn die Pause sich hinzieht und eine halbe Stunde einem recht lange erscheinen kann, doch wenn man will, dass aus dieser halben Stunde, zwei volle Stunden werden, dann ist das natürlich nicht der Fall.

Denn gerade, wenn man etwas nicht will und die Zeit am liebsten vordrehen möchte, dann werden aus 30 Minuten schnell mal zehn Minuten. Wie grausam ist das denn? Ich will nicht zu Chemie. Auch wenn ich da bei Jack hab, aber ich will nicht zu Chemie.

Doch ich muss. Völlig deprimiert werde ich nun von Kai und Kain in den Chemiesaal gezogen und sie setzen sich wieder fein neben mich. Dieses mal bin ich froh sie bei mir zu haben, wäre ich doch sonst schon längst wieder aus dem Raum raus gerannt.
 

"Ist Jack wirklich so schlimm?", frage ich die beiden noch einmal eingeschüchtert, denn der junge Lehrer ist soeben in den Raum gekommen und sieht sich um. Als er uns drei erblickt lächelt er uns zu, doch das macht mich nur noch nervöser.

Ich weiß ja, dass Jack eigentlich ein total lieber Kerl ist und so, aber wenn ich dann daran denke was mir bisher erzählt wurde, dann wird mir schon wieder schlecht.

"Na komm. Du wirst das hier schon heil überstehen. Wenn nicht dann petzen wir das Jay und der macht Jack dann erst mal zur Sau."

"Na toll, das hilft mir nicht wirklich viel, wenn ich schon zu Grunde gegangen bin."

Das ist das Letzte was ich sagen kann, denn da eröffnete Jack schon den Unterricht.

"So ... Dieses Jahr hab ich das große Vergnügen euch zu unterrichten und durch die Prüfungen zu bringen. Und ich sage gleich ... Leicht werdet ihr es bei mir nicht haben. Ich will euch mit einer vernünftigen Note von der Schule gehen lassen, verstanden?!", damit ist Jack noch einmal kurz ruhig.

Im Raum wird nun getuschelt und geschwärmt, wobei das Geschwärme von den Mädels kommt. Jedoch wird auch rumgemeckert, denn es scheinen noch andere Chemie nicht zu mögen. Dann war ich wenigstens nicht der Einzige.

"So ... Ich werde dann erst mal die Anwesenheitsliste durchgehen...", meint Jack und ruft jeden auf und wer sich nicht meldet wird eben als fehlend eingetragen.

Als er Kai und Kain aufruft, antwortet keiner von beiden, sondern sie grinsen bloß blöd vor sich hin.

"Jungs ich hab euch heute schon gesehen, also meldet euch gefälligst.", brummt der Lehrer, während er auf das Buch starrt, in dem er abhakt wer da war, wer nicht.

Doch die beiden Jungs neben mir, denken gar nicht daran auf Jack zu hören. Irgendwie nehmen sie sich ziemlich viel raus. Ich meine nur weil sie Jack persönlich kennen, müssen sie sich doch nicht so benehmen.

Nach einer Weile gibt es Jack dann doch auf und geht die Liste weiter durch, kommt schließlich bei mir an.

Ich antworte ihm brav und er sieht lächelnd auf.

Ja, ich kann auch lieb und artig sein und das sogar zu einem Lehrer, der das schlimmste Fach überhaupt unterrichtet. Ihr könnt es mir ruhig glauben.

Wobei ... Es liegt wohl eher daran, dass ich Jack persönlich kenne. Wäre das nicht der Fall, würde er merken, wie sehr ich dieses Fach doch hasse.

Aber man kann sich zur Abwechslung ja mal zusammenreißen, bisher lebe ich ja auch noch und Jack macht bis jetzt noch nicht so einen strengen Eindruck. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sich das noch ändern wird, sobald er damit beginnt den Stoff der 10. Klasse durchzugehen.
 

"So .. Da ja alle da sind, werde ich euch heute noch nicht mit richtigem Unterricht quälen, sondern euch erst mal sagen, was wir alles behandeln werden.", meint Jack dann und kramt ein paar Zettel raus, auf denen wahrscheinlich alles steht was in der 10. Alles dran kommen soll. Und wenn das wirklich so viel ist, wie es aussieht, dann bin ich geliefert.

"Zum einen behandeln wir die Elemente der 5. Hauptgruppe und die der 6. ebenfalls. Dazu gehören dann eben wieder der Atombau, die Vergleiche der Elemente und er ganze Kram, der in den letzten Jahren mit den anderen Hauptgruppen schon durchgeführt wurde. Dann werden wir uns Stickstoff und Stickstoffverbindungen ansehen und auch Ammoniak. Dazu gehört dann die Herstellung und der Nachweis. Zudem behandeln wir die Oxide des Stickstoffes. Dann hätten wir noch das Thema Schwefel abzuarbeiten, Schwefeldioxid gehört natürlich dazu und dann noch die Herstellung und Verwendung von Schwefelsäure. Zum Schluss behandeln wir dann noch kurz die Sulfate, also die Salze der Schwefelsäure. Und das war es dann eigentlich schon. Dann stehen auch schon die mündlichen Prüfungen an."

Und damit ist Jack's Vortrag beziehungsweise seine Aufzählung erst mal beendet und ich bin, glaube ich, mehr als blass im Gesicht. Das hat nicht nur viel ausgesehen, das ist auch viel.

"Aaron? Hey alles klar bei dir, Alter?", werde ich plötzlich von links angestoßen und als ich zu der Seite sehe, blicke ich in Kains Gesicht.

"Ich werde glaub ich von der nächsten Brücke springen ... Das is doch soviel.", jammere ich schon wieder.

"Das hört sich nur soviel an ... Glaub mir das ist echt nicht viel. Ich hab mir mal Jays Hefter angesehen. Das ist wirklich total leicht ...", versucht mich Kain aufzumuntern.

"Das werde ich wahrscheinlich erst sagen können, wenn ich das Schuljahr endlich geschafft hab.", gebe ich zurück und bette meinen Kopf auf meine verschränkten Arme auf dem Tisch.

Ich merke gar nicht wie der junge Lehrer uns dazu auffordert unsere Formel- und Tabellenbücher vorzunehmen, um die fünfte Hauptgruppe schon einmal abzuschreiben, damit wir in der nächsten Stunde gleich damit anfangen konnten, die Elemente zu vergleichen und die Eigenschaften rauszufinden.

Kai muss mich drei mal anstoßen, um mich wieder in die Realität zu holen und hätte ich gekippelt, wäre ich wahrscheinlich umgefallen. So rutsche ich vor Schreck fast nur vom Stuhl, denn Jack steht vor mir und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an.

"Brauchst du eine schriftliche Einladung zum arbeiten Aaron?", fragt er mich mit einem gewissen Unterton, der eigentlich schon zeigt, dass ich nein sagen soll.

Diese Erwartung erfülle ich natürlich auch und schüttel' mit dem Kopf. Dann schiele zu Kain rüber, um zu sehen, was der tut.

"Aaron? Tafelwerk raus, 5. Hauptgruppe abschreiben und zwar ein bisschen zack zack ..."

Und schon geht Jack wieder nach vorne, setzt sich an seinen Tisch und beginnt dort etwas zu sortieren.
 

Ich hingegen tue nun auch was er gesagt hat und beginne den Kram so abzuschreiben, wie es an der Tafel beschrieben ist.

-Wann hat der das denn angeschrieben?-

Nach ein paar Minuten bin ich dann auch fertig und sehe an der Tafel nach, ob da noch irgendwo eine Aufgabe steht. Und tatsächlich.

Wir sollen noch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aus der Tabelle, die wir gerade ausgearbeitet haben, finden.

-Hm ... Okay ... Das könnte ich noch hinbekommen...-, stelle ich gedanklich fest und mache mich ans Arbeiten.

Nach ein paar weiteren Minuten klingelt es dann auch schon.

Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Stunde vorbei gegangen ist, aber mir kann es nur recht sein.

"So ... Dann verschwindet. Und macht euch darauf gefasst, dass es in der nächsten Stunde richtig losgeht ... Schönen Tag noch."

Das ist das Letzte was wir von unserem Lehrer hören, denn der ist ganz schnell verschwunden, muss wahrscheinlich zu seiner nächsten Stunde, denn es ist ja jetzt nur eine kleine Pause.

"Und was machen wir jetzt?", vernehme ich neben mir und wende mich an Kai.

"Wie was machen wir jetzt?"

"Na wir haben doch jetzt fast eine ganze Stunde frei. Und ich hab nicht vor, die ganze Zeit hier zu bleiben. Hier in der Nähe ist ein Eisladen. Ich lad euch beide ein, okay?!"

"Seit wann bist du so spendabel Brüderchen?", kam es leise von Kain, der sich aber schon bei mir eingehakt hat, um mich zum Eisladen zu ziehen.

"Mich fragt auch keiner mehr was?"

Auf diese Frage bekomme ich keine Antwort, denn ich werde einfach so aus dem Gebäude, vom Gelände, über die Straße und den Fußweg gezogen.
 

Am Eisladen angekommen, stehen wir alle drei davor und überlegen angestrengt was wir denn nun nehmen.

Kain und Kai bestellen sich das selbe, nämlich zwei Kugeln Schoko und ich nehme eine Kugel Stracciatella und eine Schoko.

So wie es uns der quietschigere der Zwillinge versprochen hat, bezahlt er und wir treten den Rückweg an, setzen uns aber vor der Schule auf eine Bank.

"Wie lange müssen wir jetzt noch warten?", frage ich und sehe einmal nach rechts und einmal nach links, was euch eigentlich zeigen dürfte, dass ich schon wieder zwischen den beiden sitze.

"In einer halben Stunde ist unsere Kunstlehrerin da und dann können wir sicher auch schon in den Raum. Die war die letzten Jahre auch immer eine Ewigkeit vor Unterrichtsbeginn in dem Raum und hat alles vorbereitet. Mal sehen was wir dieses Jahr machen dürfen.", klärt mich Kain auf und lehnt sich entspannt zurück, leckt fröhlich an seinem Eis rum.

Die nächste halbe Stunde verbringen wir damit, weiter auf der Bank zu sitzen und über irgendeinen sinnlosen Kram zu reden.

Nach einer halben Stunde begeben wir uns dann langsam zum Kunstraum, beziehungsweise folge ich den Zwillingen unauffällig.

"So da wären wir und wir hatten recht. Sie ist schon da.", freut sich Kai und macht die Tür ganz auf, da diese nur angelehnt ist.

"Hallo Frau Galletta.", begrüßt Kain, die Frau, die am Lehrertisch steht und irgendwas zu sortieren schein.

"Ach hallo ihr beiden. Oh ... Du bist der Neue nicht!?", spricht mich die etwas kleiner Frau an und reicht mir die Hand.

Sie stellt sich freundlich bei mir vor und sagt mir, dass sie Musik und Kunst Unterricht, wobei wir sie nur in Kunst haben. Dann stelle auch ich mich noch vor und lass mich wieder mal von den Zwillingen zu einem Platz ziehen und kann mir schon denken, dass ich hier so schnell nicht wieder weg komme.

Wir unterhalten uns noch eine Weile, bis dann nach und nach die anderen Schüler eintreffen und schließlich der Unterricht beginnen kann.
 

Nach weiteren 45 Minuten, dürfen wir dann für heute gehen.

Im Unterricht haben wir nur erfahren, was wir dieses Schuljahr alles abhandeln werden und ich stelle dazu noch fest, dass nicht mehr gezeichnet wird, sondern nur noch der ganze theoretische Mist abgearbeitet wird.

Welch spannendes Schuljahr das doch wird.

Langsam verlasse ich gemeinsam mit den Zwillingen das Gebäude und stolpere auf dem Schulhof erst mal fast über meinen eigenen Füße.

Gucke ich schief, oder steht da wirklich Jason?

"Ach ... Er hat es doch geschafft ...", höre ich neben mir und glotze Kai erst mal an wie Auto.

"Oh ... Du weißt das ja noch gar nich ... Jay hat uns gebeten dir nichts zu sagen. Er wollte dich unbedingt heute abholen.", erklärt mir Kain noch und ist schon auf dem Weg zu seinem großen Bruder.

"Hallöchen ... Da sind wir. Und eigentlich sind wir ja auch schon wieder weg. Da drüben kommt unser Bus. Wir sehen uns."

Und schon sind die Zwillinge weg, denn auch Kai hat mich allein stehen lassen und nun stehe ich hier, wie bestellt und nicht abgeholt. Na toll.
 

~*~*~*~*~
 

Soooo und hier mache ich nun auch erst mal wieder Schluss ...

Im 8.Kapi werdet ihr dann erfahren wie Jay und Aaron den Nachmittag verbringen werden ^.~

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen

Und wie ich am Anfang schon gesagt hab ... Ich freu mich über jeden Kommentar *nick*

Darum bedanke ich mir hier auch noch mal bei allen die bisher Kommentare hinterlassen haben *Kekse verteil*

Und ganz besonders danke ich meinem Betaschatzi AngelicDevilDie *dich knuddel*
 

Dann sage ich mal bis zum nächsten Kapi~ ^.~
 

Hab euch lieb

Kyosschatten

*wink*

Badespaß

Hey Leute~ ^______^

Und hier ist auch schon das 8. Kapitel~

Ich hoffe ich hab euch nicht zu lange warten lassen...

Darum quatsche ich jetzt auch nicht so viel, sondern wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 8
 

~*~*~*~*~
 

“Hallöchen ... Da sind wir. Und eigentlich sind wir ja auch schon wieder weg. Da drüben kommt unser Bus. Wir sehen uns.”

Und schon sind die Zwillinge weg, denn auch Kai hat mich allein stehen lassen und nun stehe ich hier, wie bestellt und nicht abgeholt. Na toll.
 

~*~*~*~*~
 

Ich entscheide mich nun erst mal dazu zu Jason zu gehen um diesen zu begrüßen, ich kann ja nicht ewig einfach nur blöd stehen bleiben und ihn anstarren.

Ja, ich weiß.

Ich könnte es tun. Aber ich mache es nicht, da es unhöflich ist und ich bin ja ein kleiner Höflicher, nicht wahr?!

Da der Ältere nicht weit von mir weg steht, bin ich mit ein paar Schritten bei ihm angelangt und lächel' ihn etwas schüchtern an.

“Hey Jay. Ich ... also ... Ich freu mich, dass du ... hier bist.”

Eigentlich habe ich jetzt gedacht, es kommt jetzt irgendwas in Worten zurück. Aber nein. Falsch gedacht. Jay umarmt mich erst mal und grinst sich einen ab.

“Naja ... Kai hat mir gestern gesagt, wann ihr Schluss habt und da dachte ich mir eben, hol ich dich ab. Ich komme nämlich gerade von der Uni. War also gerade unterwegs.”, erklärt er und wuschelt mir frech durch die Haare.

Dabei mag ich das doch gar nicht. Aber warum auch immer fange ich nicht an zu meckern, wie sonst immer, wenn Richi mir durch die Haare wuschelt.

Ohne einen Mucks zu sagen, versuche ich einfach nur meine Haare zu ordnen und grinse dann meinerseits den etwas Größeren an.

“Freu dich auf meine Rache!”, sage ich ihm und will gerade an ihm vorbei gehen, als wir beide gerufen werden.

Als ich mich umdrehe, erkenne ich, dass es Jack ist, der auf uns zukommt.

“Hey ihr beiden. Na? Was machst du hier Jay?”

“Ich hole ihn ab, siehst du doch oder bist du durch die Chemikalien erblindet?”

Bei diesen Worten muss ich anfangen zu lachen und mir entkommt ein ‘schön wärs’.

Daraufhin guckt Jack mich etwas skeptisch an, stellt sich dann genau vor mich und sieht mich warnend an.

“Pass auf Aaron. Ich kann ein ganz gemeiner Lehrer sein...”

“Jack halt die Klappe und verschreck ihn nicht noch mehr! Sei froh, dass er zum Unterricht gekommen ist! Bist du doch oder?”

Die letzte Frage ist an mich gerichtet und ich nicke nur hastig.

“Och Jason weißte! Lass mir doch auch mal meinen Spaß! Aber sagt mal ... Soll ich euch nach Hause fahren?”

Das Angebot nehmen Jay und ich gerne an und folgen Jack somit zum Parkplatz und lassen uns nach Hause fahren.
 

Auf der Fahrt reden Jack und Jason die ganze Zeit miteinander, wobei ich aber nicht so richtig kapiere um was es geht. Nach einer Weile schalte ich dann auch ab und sehe nach draußen.

Es dauert auch nicht lange bis Jack vor Jasons Haus hält und uns rauslässt.

Dann wünscht er uns noch einen schönen Tag und fährt schon weiter.

“Der hat sicher noch Arbeit.”, grinste Jay und schiebt mich ganz einfach zu meinem Haus.

“Hey ... Was soll das denn jetzt?”

“Ich hab dich jetzt von der Schule abgeholt, woran du dich jetzt bestimmt gewöhnen musst und dann möchte ich den Rest des Tages auch noch mit dir verbringen!”

Das legt Jason jetzt einfach mal so fest, fragt mich gar nicht weiter und wartet, als wir vor der Haustür angekommen sind, bis ich aufgeschlossen hab.

Kaum dass wir das Haus betreten haben, werden wir schon von meiner Mutter in Empfang genommen, zumindest mehr oder weniger.

“Oh Aaron. Du hast Besuch mitgebracht. Auch fein. Du ich muss noch mal weg. Ihr könnt in Ruhe essen, ist noch alles warm. Dauert nicht lange.”

Und schon ist sie weg.

“Äh okay. Und was war das jetzt? Nur so nebenbei ... Das war meine Mum. Eigentlich gar nicht so in Hektik verfallen und immer total nett.”

Jason nickt daraufhin nur und sieht sich etwas in unserem Hausflur um, sieht mich dann fragend an, will wahrscheinlich wissen wo er hin soll.

Also gehe ich voran und tapse in die Küche wo noch fein die Töpfe auf den Herdplatten stehen.

Neugierig sehe ich hinein und stelle fest, dass es heute Nudeln gibt. Nudeln isst ja eigentlich jeder gerne und das frage ich Jay auch gleich, nicht, dass er es gar nicht mag.

“Isst du Nudeln mit irgendeiner Soße mit oder soll ich dir was anderes raussuchen?”

“Nein nein ... Schon okay. Ich esse alles.”, grinst er und fragt auch noch ob er was machen soll.

Dieses Angebot lehne ich allerdings ab, er soll sich nur schon mal an den Tisch setzten.
 

Ich wusel' nun also in der Küche rum, nehme zwei Teller aus dem einen Schrank und mache uns beiden dann die Nudeln drauf, die Soße folgt.

Als ich dann fertig bin, stelle ich Jason einen Teller hin, Besteck und ein Glas bekommt er auch noch.

“Was willst du trinken? Cola, Wasser, Fanta, Apfelsaft, Bier?”

“Ähm ... Ich glaube ich nehme Cola.”

Sein Wunsch ist mir Befehl und ich gieße uns nun noch Cola in die Gläser, setze mich ihm gegenüber und beginne zu essen, was er mir gleich nach macht.

Während wir essen, herrscht so gut wie Stille zwischen uns und so dauert es auch nicht lange, bis wir fertig sind.

Schnell räume ich alles weg, stelle mich dann in die Tür, sehe Jason fragend an.

“Und was machen wir jetzt?”

“Naja ... Also wir könnten baden gehen. Wäre jetzt mein Vorschlag. Oder ins Kino, wobei ich nicht weiß, was im Moment läuft.”, erklärt mir Jay und steht dann auf, stellt sich vor mich.

“Baden gehen?”, frage ich noch mal nach, hab ich gerade wirklich Lust darauf irgendwohin baden zu gehen.

Auf meine eigentlich überflüssige Frage nickt mein Gegenüber und schiebt mich dann aus dem Raum, sieht sich um und fragt wo mein Zimmer ist.

Das erkläre ich ihm schnell und schon werde ich die Treppe hoch ‘geschoben’, wenn man das so nennen kann und vor beschriebener Tür bleibt er stehen.

“Dann zeig mir mal dein Reich.”, fordert er grinsend und ich öffne die Tür, froh darüber, dass ich doch recht ordentlich bin.

Neugierig sieht sich mein Gast nun um und ich suche in der Zeit schon mal mein Badezeug zusammen und stopfe alles in einen Rucksack.

Mein Schulzeug steht noch unten, wie mir gerade einfällt, doch da wir keine Hausaufgaben auf haben ist mir das jetzt erst mal egal, denn mein Zeug für morgen kann ich heute Abend noch packen, dafür nehme ich mir jetzt nicht extra Zeit.

Schließlich muss Jason auch noch nach Hause um sich seine Sachen zu holen.

“Ich bin dann fertig... Ähm ... Nee ... Moment. Ich guck erst mal, ob mein Brüderchen überhaupt anwesend ist.”

Und schon verlasse ich min Zimmer und gehe zu Richis Zimmer, klopfe an, trete schließlich ein.

“Hey ... Gar nicht gemerkt, dass ich nach Hause gekommen bin?”

“Oh Aaron hey. Nee du, hab ich nicht wirklich gemerkt. Sorry. Aber ... Naja ... Schreibe noch Bewerbungen, mal sehen ob ich mal irgendwo eine Zusage bekomme. Was machst du jetzt?”, fragt er mich.

“Ich geh jetzt mit Jason baden ... Also ... draußen, versteht sich.”

“Jaja. Dann mal viel Spaß. Mum unten?”

Ich bin schon wieder dabei den Raum zu verlassen, aber ich antworte Richard natürlich noch.

“Nö. Die hat fast fluchtartig das Haus verlassen, als Jay und ich gekommen sind. Sie meinte nur, dass sie noch mal weg muss, es aber nicht lange dauern würde. Frag mich also nicht, wo sie ist. Und ich bin dann auch mal weg. Ich schreib einen Zettel für Mum okay? Bis nachher.”

Und schon bin ich wieder auf dem Weg zu meinem Zimmer, tapse vorher noch ins Bad um mich noch umziehen und gehe dann in mein Zimmer wo es sich Jason ganz frech auf meinem Bett gemütlich gemacht hat und an die Decke starrt.

“Bequem?”, frage ich ihn grinsend, stehe neben dem Bett und sehe ihn an.

“Hm ... Ja eigentlich schon. Aber es ist vielleicht besser aufzustehen, sonst schlafe ich ein. Gehen wir lieber eine Runde schwimmen.”

Mit diesen Worten steht der Ältere von uns beiden auf und geht schon mal vor, hat sich dabei meinen Rucksack geschnappt.

Die Treppe runter sage ich ihm, dass ich den Rucksack auch selbst nehmen kann, doch er läuft einfach weiter, zieht im Flur dann seine Schuhe an und geht schon mal vor zu seinem Haus.

Ich beeile mich um auch meine Schuhe anzuziehen, laufe dann noch mal in die Küche um meiner Mutter eine Nachricht zu hinterlassen wo ich abgeblieben bin und folge dann Jason.
 

Vor dem Haus bleibe ich stehen, dauert es doch viel länger noch mal mit reinzugehen, als gleich zu warten. Und während ich so warte, ahne ich nichts schlimmes. Doch ich hätte es ahnen müssen. Denn wo stehe ich gerade?

Richtig. Vor Jasons Haus, wo dieser mit seiner Familie wohnt. Und wer gehört zu der Familie unter anderem auch?

Auch richtig. Kai und Kain. Und eben erstgenannter, stürmt soeben aus dem Haus auf mich zu und wirft sich mir um den Hals.

Wieder quietscht er wie verrückt und ich versuche ihn verzweifelt loszuwerden. Doch Kai will das anscheinend nicht so wie ich und so ergebe ich mich doch noch und lasse mich einfach durchknuddeln.

“Kai jetzt lass ihn doch mal in Ruhe Mensch. Ist ja schlimm mit dir. Such dir wen anders zum knuddeln, den da entführe ich jetzt nämlich erst mal.”

Meine Rettung. Jason, dafür werde ich dir ewig dankbar sein.

Und die Worte des großen Bruders helfen tatsächlich, denn Kai lässt mich los und trabt beleidigt in Richtung Haus.

“Macht nichts unanständiges!”, meint er noch und schon fällt die Tür zu und Jason und ich sehen uns an.

“Was geht den denn an was wir machen?”

Hat Jason das jetzt wirklich gefragt? Ich weiß es nicht. Und um nichts falsches zu sagen, sage ich lieber gar nichts.

Und so gehen wir nun los, Jason führt uns, hab ich doch keine Ahnung, wo er überhaupt hin will.

Wir reden nicht wirklich viel, laufen einfach nur nebeneinander her.

Doch irgendwann werde ich doch noch so neugierig, dass Jay mir jetzt unbedingt sagen muss, wo wir denn nun hingehen.

“Wirst du doch gleich sehen. Sind gleich da.”, meint er nur und ich ziehe erst mal eine Schnute.

Ich habe gesagt, der soll mir sagen wo wir hingehen und mich nicht auf die Folter spannen. Menno, wie gemein kann man eigentlich sein, um einen kleinen hilflosen Jungen wie mich so ahnungslos durch die Pampa laufen zu lassen? Denn so ungefähr kommt es mir im Moment vor.
 

Um uns herum werden die Häuser weniger und die Bäume und Sträucher mehr.

Wo zum Geier will der denn hin?

Aber ich muss nun wirklich nicht mehr lange warten, denn ich höre bereits das Gequietsche und Gekreische von kleinen Kindern. Ich vermute mal, da ist Wasser, denn immerhin will Jason mit mir schwimmen gehen.

Und tatsächlich. Wir gehen noch durch ein Stück Wald und dann erstreckt sich ein gar nicht mal so kleiner See vor uns, der beliebt zu sein scheint, denn am Ufer tümmeln sich viele Menschen, vor allem Kinder.

Ich sehe mich ein wenig um und merke erst einige Momente später, dass Jay bereits weitergegangen ist.

Also folge ich ihm besser mal, bevor ich ihn nachher nicht wieder finde. Gedacht, getan und so bin ich schnell wieder bei Jason, folge ihm einfach und vertraue ihm mal, dass er einen Platz findet, wo es noch nicht so überfüllt ist. Es dauert auch nicht lange, da bleibt er stehen und lässt die Decke, die er mitgenommen hat fallen.

“Hier okay?”, fragt er und ich nicke schnell.

Perfekter Platz. Nicht zu weit weg vom Wasser, nicht so überfüllt und sonnig. Dann kann ich mich ja noch ein bisschen bräunen beziehungsweise mir einen schönen Sonnenbrand zulegen, was mir ständig passiert.

Aber ich sage nun nichts, habe ich mir doch Sonnencreme eingepackt. Vielleicht hilft das ja ein wenig, wenn nicht, dann habe ich eben Pech.

Während ich so darüber nachdenke, wie ich keinen Sonnenbrand bekomme, breitet Jay schon die Decke aus und lässt sich darauf nieder.
 

Als er mir an meiner Hose rumzuppelt, sehe ich zu ihm runter und er sieht mich auffordern an.

“Na jetzt komm und setz dich oder willst du ewig stehen?”, kicherte er und klopfte neben sich auf die Decke.

Ich tue nun, was er mir sagt und setze mich neben ihn, sehe mich dann noch ein wenig um.

Ich starre noch eine Weile in der Gegend rum und werde irgendwann von Jason angestubst.

“Wollen wir mal gucken wie das Wasser ist und uns dann in die Fluten stürzen?”

Ich überlege nicht lange und bin sofort dabei. Ich entledige mich schon mal meines Shirts und schließlich auch noch meiner Schuhe und Hose und warte dann auf den Größeren, der es mir gleich macht und sich auszieht.

In Badeshorts bekleidet laufen wie dann in Richtung Wasser und halten probeweise erst mal nur einen Fuß in das erfrischende Nass.

“Annehmbar. Rein?”, frage ich noch, werde dann aber schon hochgehoben und Jason trägt mich ein Stück ins tiefere Wasser.

Dort fängt er an leise zu lachen und ich will gerade noch fragen was los ist, doch da schmeißt er mich schon in den See. Irgendwann tauche ich wieder prustend auf, versuche erst mal Boden unter den Füßen zu bekommen, doch da wo ich mich befinde, ist kein Grund. Zumindest nicht für mich.

Also hielt ich mich etwas umständlich über Wasser, schüttelte erst mal meinen Kopf und versuchte meine Augen wieder aufzubekommen.

Jason steht zwei Meter oder so von mir entfernt und lacht sich schlapp.

“Lach nicht!”, meckere ich und schwimme dann zu dem anderen, habe hier auf einmal doch wieder mit den Füßen halt. Noch besser.

So kann ich mich problemlos auf den Älteren stürzen und ihn ebenfalls mit dem Wasser bekannt machen. Als der dann wieder auftaucht, bin ich am lachen, werde aber unterbrochen, als Jay untertaucht und mir frech die Beine wegzieht.

Das gefällt mir nun wieder weniger, aber egal.

Wir wiederholen das noch einige Male, bekommen aber dann irgendwann nicht mehr wirklich Luft und machen erst mal eine Pause, lassen uns ruhig auf dem See treiben.

Nach einer Weile wird es mir dann aber wieder langweilig und ich schwimme zu Jason, da dieser ein Stückchen abgetrieben ist. Er hat die Augen geschlossen und genießt die Sonne, die auf ihn scheint.

Bei dem Anblick grinse ich nur frech und tippe ihn vorsichtig an.

Als er mich blinzelnd ansieht, sage ich ihm nur leise, dass er Luft holen sollte und schon drücke ich ihn wieder nach unten.

Erneut muss ich lachen, als er auftaucht und mich grummelnd ansieht.

“Das war nicht nett Aaron!”, knurrt er und kurz darauf titscht er mich wieder und das sogar ein paar Mal hintereinander.

Ich hab Mühe zwischendurch immer wieder Luft zu holen, aber ich überlebe seine Rache glücklicherweise.

Als er mich erlöst, sieht er mich mit hochgezogener Augenbraue an.

“Und? Hast du gelernt?”

Verwirrt sehe ich ihn an, lege meinen Kopf schief.

“Was?”

“Man sagt doch aus Fehlern lernt man. Und was du gemacht hast war ein Fehler. Hast du nun gelernt, dass du das nicht noch mal machst?”

Bei den Worten lächel' ich ganz unschuldig und schwimme ein Stück weiter vor in Richtung Ufer.

“Hm ... Ich weiß nicht. Ich glaube eher nicht!”, gebe ich dann zu und ich kann gar nicht so schnell reagieren, denn schon wieder werde ich getaucht.

“Gnade...”

Das ist das Einzige was ich sagen kann, als mir Jay eine ganz kurze Atempause gönnt.

“Nur wenn du mir versprichst, mich nicht wieder aus dem Hinterhalt zu titschen!”, fordert Jay und ich nicke ergeben.

Dann lässt er endlich von mir ab und wartet einen Moment, bis ich wieder ruhig atme.

“Gehen wir raus? Dann können wir uns erst mal etwas ausruhen.”, meint er und schwimmt schon mal vor.
 

Kurz bevor wir dann wieder aus dem Wasser raus sind, hebt der Ältere mich hoch und trägt mich, wie man eine Braut über die Schwelle trägt, in unserem Fall nur zu unserem Platz.

Vorsichtig setzt er mich auf der Decke ab und setzt sich neben mich.

Ich kann immer noch nicht glauben was hier gerade passiert ist.

Jetzt sitzen wir nebeneinander und schweigen uns an. Super. Welch unterhaltsamer Nachmittag.

Um das zu ändern, lege ich mich erst mal hin und starre auf Jasons noch vom Wasser glänzenden Rücken.

“Jay? Wollen wir uns jetzt anschweigen?”, frage ich etwas zaghaft, piekse den anderen noch leicht in den Rücken, damit er merkt, dass ich nicht die ganze Zeit meinen Mund halten will und er mir antworten soll.

“Was? Äh nein ... Also eigentlich hatte ich das ja nicht vor.”, lächelte er mich leicht an und legte sich dann neben mich, schloss die Augen.

“Gut. Aber reden tun wir nun trotzdem nicht.”

Eine brillante Feststellung von mir, was?

Ja ist ja gut. So toll war es nun doch nicht. Ich gebe mich ja geschlagen und bin ruhig.

“Wohl wahr. Wir ... ähm ... Könnten ja ... also wenn du magst, uns noch überlegen was wir die Woche über machen. Ich wollte nämlich ... naja gerne mehr Zeit mit dir verbringen.”, erklärt mir der Ältere leise und wenn man ihn jetzt angesehen hätte, was ich natürlich getan hab, dann hätte man einen ganz leichten Rotschimmer um seine Nase entdeckt.

“Na klar warum nicht. Ich hab nichts dagegen. Bloß wird es dann sicher nicht immer so früh wie heute. Wegen Hausaufgaben und so.”

“Da kann ich dir ja vielleicht auch ab und zu helfen, wenn du möchtest.”, bietet er mir an und ich strahle nun über das ganze Gesicht.

“Auf das Angebot komme ich sicher des öfteren mal drauf zurück. Vor allem in Chemie und Mathe, wenn du mir da helfen kannst.”

“Immer wieder gerne. Hatte kaum Probleme in den Fächern, da werd ich dir bestimmt gut helfen können.”

So. Jetzt bin ich glücklich, ich habe eine Hilfe für Mathe und Chemie, jetzt kann ich sterben. Oder, nein. Nicht sterben. Jetzt kann ich den Rest des Tages weiter genießen.

Und das zeige ich sofort, indem ich mich einmal strecke und grinse.

“Das Leben ist schön...”, meine ich und ernte dafür einen verwirrten Blick Jasons.

“Was denn? Nicht schön?”, frage ich.

“Ja doch. Aber ... ach ... schon gut.”, winkt er nun ab und ich ziehe fragend eine Augenbraue nach oben, beuge mich einfach mal so über ihn und mopse ihm die Sonne.

“Sag schon!”

“Nein. War nichts wichtiges. Vergiss es einfach und dann ist gut.”

“Na gut.”, meine ich und setze mich auf, verschränke die Arme vor dem Oberkörper.

Und schon hat man mich zum schmollen gebracht. So einfach geht das bei mir.

“Hey! Nicht schmollen! Es war wirklich nichts wichtiges ich hab mich nur gefragt warum du das gesagt hast....”

Jason hat sich ebenfalls hingesetzt und hat sein Kinn auf meine Schulter gelegt, will so wahrscheinlich erreichen, dass ich wieder lieb zu ihm bin und nicht mehr schmolle. Aber so einfach funktioniert das ja mal nun nicht. Das will ich gleich mal klarstellen.

Man muss sich schon mehr einfallen lassen, als das was Jason da gerade tut.

Und genau das hat sich der Größere von uns beiden sicher auch soeben gedacht und entfernt sich ein Stück von mir.

-Hat der schon aufgegeben?-, frage ich mich so, doch nein. Er hat natürlich nicht aufgegeben.
 

Jetzt sitzt er nämlich auf einmal vor mir, grinst mich frech an und drückt mich an den Schultern wieder in eine liegende Position.

Oha. Jetzt fragt ihr euch sicher, was er vorhat. Das frage ich mich selbst auch.

Doch ich brauch nicht lange auf eine Antwort warten, denn schon hat sich Jason über mich gebeugt und fängt an mich kitzeln.

Erschrocken quieke ich auf und versuche verzweifelt ihn loszuwerden, aber nichts da. Er lässt sich nicht wegschieben oder sonst was, sondern macht einfach weiter. Und ich kringel mich schon fast unter ihm, kichere die ganze Zeit und merke wie mir die Luft ausgeht.
 

So eine fiese Sau! Woher weiß der, dass ich kitzlig bin?

Nach einer halben Ewigkeit, so kommt es mir vor, hört er schließlich doch noch auf, lässt mich wieder zu Atem kommen. Er selbst weicht aber nicht, verweilt in der Position, nämlich über mir kniend.

“Umdrehen!”, meint er plötzlich ernst und ich tue erst mal was er sagt, hab mich wieder halbwegs beruhigt.

Dann merke ich nur, wie er sich etwas zur Seite beugt und seinen Rucksack zu sich zieht, etwas darin sucht und schließlich auch findet.

Ich kann nichts erkennen, müsste gegen die Sonne gucken und es ist ja bekannt, dass man da nichts sieht.

Also lass ich mich überraschen und ihr werdet es nicht glauben, ich quieke schon wieder.

Aber dieses mal nicht, weil er mich wieder kitzelt. Nein. Dieses mal spüre ich etwas kühles auf meinem Rücken und irgendwann fängt Jay an, das Zeug, was auch immer das ist zu verteilen. Erst jetzt geht mir ein Licht auf.

Sonnencreme.

Na das nenn ich doch mal toll.

Ich kann faul rumliegen und werde auch noch schön mit Sonnenschutz eingeschmiert. Kann es noch schöner werden?

Ich glaube nicht.

Nach einer ganzen Zeit merke ich wie Jason angefangen hat mich zu massieren und keine Sonnencreme mehr verteilt. Ich sage aber nichts dagegen, finde ich es doch wirklich angenehm und schließe die Augen um es zu genießen.

An einigen Stellen kneife ich leicht die Augen zusammen, bin ich doch teilweise recht verspannt. Und jedes mal, wenn Jason eine solche Stelle findet kichert er leise und widmet sich dieser auch noch voll und ganz.

Was macht der eigentlich? Medizin studieren? Der kann Masseur werden. Am besten mein persönlicher, dann brauch ich nicht ewig auf einen Termin warten.

Ein paar Augenblicke darf ich die Behandlung noch genießen, doch dann hört Jason auf, legt sich wieder neben mich, ebenfalls auf den Bauch und sieht mich lächelnd an.

“Fertig.”, haucht er nur und stützt sich dann mit den Ellenbogen auf, streicht mir mit der einen Hand über die, dank der Sonne schon wieder fast trockenen Haare.

Nun ist es an mir, etwas rot zu werden und ich lächel' meinen Gegenüber verlegen an.

“Danke. Soll ich auch?”, frage ich ihn und setze mich schon mal auf.

“Na wenn du schon so fragst...”, grinst mich Jason an und macht es sich etwas gemütlich.

Ich knie mich in der Zeit schon mal über ihn, so wie er es auch bei mir gemacht hat und halte die Sonnencremetube senkrecht, damit ich etwas auf seinen Rücken drücken kann.

Auch er quietscht nun leise auf, entspannt sich aber sehr schnell wieder, als ich beginne das Zeug zu verteilen.

Nach einer Weile schnurrt der Ältere sogar ein wenig und bringt mich so zum kichern.

Natürlich belasse ich es ebenfalls nicht nur dabei, nur die Creme zu verteilen, sondern massiere ihn auch ein bisschen, was ihm zu gefallen scheint.

Als ich fertig bin setze ich mich im Schneidersitz neben ihn und sehe ihn lächelnd an.

“Ich glaub ich komm öfter zu dir, wenn du mich massierst.”, meint er und streckt den Arm ein bisschen aus um mich frech in die Seite zu pieksen.

“Hey! Mach doch sowas nicht...”, kichere ich sofort wieder los und rutsche noch ein Stück weg.

“Nicht kitzeln. Ich massier dich auch wann du willst!”, biete ich ihm an, will mich selbst damit nur retten.

Was er als nächstes sagt, nehme ich gar nicht wirklich wahr, quatsche ihm einfach nur nach, denke bloß an mein Wohlbefinden.

“Und wo ich will...”, sagt er grinsend und wie ich schon gesagt habe, ich quatsche ihm nach.

“Ja! Auch wo du willst und so ... aber nicht kitzeln!”

Ihr könnt euch jetzt gar nicht vorstellen wie sehr Jason anfängt zu lachen.

Verwirrt sehe ich ihn nun an und frage ihn warum er denn auf einmal so lacht.

-Hab ich was falsches gesagt?-

Mit Mühe und Not beruhigt sich Jay nach ein paar Minuten wieder und wischt sich erst einmal die Tränen aus den Augenwinkeln.

“W-weißt du eigentlich zu was du gerade ja gesagt hast Aaron?”, fragt er mich schließlich noch immer kichernd.

“Ähm ...”

Mehr sage ich einfach mal nicht, weiß ich doch nicht was er von mir will.

“Ich hab gesagt ‘und wo ich will’ und du hast zugestimmt ...”, klärt er mich schnell auf und ich werde prompt rot wie eine Tomate.

“D-da ... also ... ähm....”

Verzweifelt versuche ich mich da jetzt wieder rauszureden, doch mein Begleiter hält mich davon ab, indem er mir seine Hand auf den Mund legt.

“Ist gut. Das war nur ein Scherz. Aber ich wollte mal wissen, wie du darauf reagierst...”

Lieb sieht er mich nun an und nimmt schließlich auch seine Hand wieder weg.

“Hm ... Okay ... Mach das aber nicht noch mal!”, verlange ich noch und lege mich auf den Rücken um mich wieder zu beruhigen.

“Creme dich lieber noch ein, sonst verbrennst du dir den Oberkörper und so. Ist auch nicht angenehm.”

Irgendetwas vor mich hinmurmelnd, setzte ich mich wieder aufrecht hin und schmiere nun auch den Rest meines Körpers ein und hoffe, dass die Sonne mich verschonen wird.

Jay tut es mir dann gleich und legt sich ebenfalls wieder hin, genießt die Sonne.

Wir bleiben noch recht lange liegen, reden ein wenig miteinander und alles mögliche, lassen uns von der Sonne trocknen, drehen uns hin und wieder mal, damit wir nicht auf der seinen Seite rot sind, auf der anderen fast weiß. Das muss ja nicht sein, sieht immerhin bescheiden aus.
 

Irgendwann fragt mich der Größere dann, ob wir uns wieder auf den Rückweg machen wollen.

Und ich stimme zu, bekomme nämlich so langsam Hunger.

Also ziehen wir uns wieder an, packen unsere Sachen zusammen und gehen langsam zurück.

Inzwischen ist es fast 19 Uhr. Ich hab gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist, immerhin sind wir kurz nach drei hier angekommen.

Auf dem Weg nach Hause unterhalten wir uns endlich mal darüber, was wir die nächsten Tage machen wollen, haben wir das vorhin ja ganz vergessen.

“Also ich wäre morgen für Kino.”, schlägt Jason vor und ich nicke begeistert.

Ich mag es ins Kino zu gehen, verständlicher Weise nur, wenn auch ein vernünftiger Film läuft, sonst bekommt man mich in das Ding nicht rein.

Aber da ich schon ziemlich lange nicht mehr im Kino war, stimme ich einfach mal zu, ohne nachzudenken, was wir uns denn dann ansehen, das werden wir wohl spontan entscheiden.

“Und wir müssen shoppen gehen! Das muss sein.”, bestimmt der andere nur und ich lächel', stimme Jason ohne Widerrede zu.

“Und am Freitag können wir wieder in irgendeinen Club oder?”, frage ich schließlich und sehe Jay bittend an.

Auch meinem Vorschlag wird zugestimmt und so haben wir erst mal unsere Woche geplant.

Dann, nach kurzer Zeit, stehen wir beide vor dem Haus meiner Familie und verabschieden uns, indem wir uns umarmen.

Dann geht Jason wieder die paar Häuser zurück und ich verschwinde schnell in unserem Haus.

Im Inneren angekommen rufe ich ein fröhliches ‘bin zurück’ durch das gesamte Haus, bin zu faul jetzt meine Mutter zu suchen und laufe gleich nach oben und stürme Richis Zimmer.

“Hey Brüderchen? Na?”, begrüße ich Richard, der mit irgendwelchen Papierkram auf seinem Bett sitzt.

“Na? Wieder zurück? Wie wars?”, fragt er mich und macht ein bisschen Platz, schiebt die Zettellage zur Seite.

Sofort setze ich mich im Schneidersitz zu ihm und erzähle ihm begeistert wie es war und dass ich den Rest der Woche mit Jason nachmittags weggehen würde.

Daraufhin grinst mein Bruder nur und meint:

“Na da hat es aber jemanden mächtig erwischt was?”

“Öhm ... Noch nicht!”, meine ich und lächel' zufrieden vor mich hin.
 

Noch eine ganze Weile bleibe ich bei meinem älteren Bruder im Zimmer und unterhalte mich mit ihm. Irgendwann werden wir dann zum Essen gerufen und wir gehen gemeinsam nach unten.

Hier angekommen, muss ich meiner Mum natürlich auch noch mal meinen Tag schildern, hätte ich eigentlich alles zusammen machen können. So muss ich alles zwei mal erzählen.

Nach einer dreiviertel Stunde bin ich fertig mit erzählen und satt auch noch und somit stehe ich auf, räume meinen Kram weg und gehe nach oben, nehme vorher meinen Rucksack mit.

In meinem Zimmer angekommen, packe ich nun endlich mal mein Schulzeug für morgen zusammen.

-Schon wieder Chemie. Und auch noch Mathe. Ich geh sterben.-, beschließe ich nun für mich und gehe weiter in Gedanken meinen Stundenplan durch.

-Astronomie, wie öde. Ethik ist auch nicht viel besser und Bio ... Geht noch. Oh juhu. Welch Freude. Sport.-

Ja. So sieht mein Stundenplan für morgen aus und ich weiß jetzt schon, dass ich eines grausamen Todes sterben werde. Mathe und Chemie. Furchtbar!

Aber gut, ändern kann ich es nicht und so entscheide ich mich dazu duschen zu gehen, um danach den Tag für heute zu beenden und ins Bett zu gehen.

Das mache ich natürlich auch und liege nach einer halben Stunde im Bett.

Zwar ist es erst 21:30, aber immerhin muss ich recht zeitig aufstehen und einschlafen will ich im Unterricht auch nicht.

Dass ich keinem gute Nacht gesagt hab, ignoriere ich jetzt einfach mal, will nicht noch mal aufstehen und schließe dann die Augen, erkläre hiermit dann auch den Tag für beendet.
 

~*~*~*~*~
 

Soooooooooooo und das war nun also das 8. Kapi

ich hoffe es hat euch gefallen und ich würd mich wieder riesig über Kommis freuen~

und wenn ich einmal dabei bin:

ich bedanke mich gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz dolle denen die mir so liebe Kommis geschrieben haben ... ich hab mich total gefreut, dass es so viele geworden sind *dank*

*allen einen extragroßen keks geb*

ich werd mich bemühen, dass ihr auf das 9. Kapi nicht so lange warten müsst ...

ach und ... ein besonderer Dank geht natürlich an mein Betamausi AngelicDevilDie

*dich ganz feste knuddel*
 

also dann~

bis zum nächsten Kapi ^^
 

*wink*

eure KyosSchatten

Kinobesuch

Hallööööööööööööööööööööööchen~ ^.^

Ohne dass ich groß um den heißen Brei herum rede ... Hier ist das 9. Kapitel und ich hoffe, dass es euch wieder gefällt~ ^_________________^

Nun wünsch ich euch viel Spaß beim lesen ... Und ich bin einfach ruhig

*die Klappe halt*
 

Und jetzt viel Spaß mit....
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 9
 

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Zwar ist es erst 21:30, aber immerhin muss ich recht zeitig aufstehen und einschlafen will ich im Unterricht auch nicht.

Dass ich keinem gute Nacht gesagt hab, ignoriere ich jetzt einfach mal, will nicht noch mal aufstehen und schließe dann die Augen, erkläre hiermit dann auch den Tag für beendet.
 

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Mittwoch, d. 03.09.
 

Und schon wieder gibt mein mehr als lästiger Wecker, dieses piepende Geräusch von sich, zwingt mich dazu, mich zu bewegen und das am frühen Morgen.

Als ich das nervige Ding abgestellt habe, drehe ich mich einfach um und schlafe prompt wieder ein.

Nach einer ganzen Weile wache ich wieder auf und rappel' ich mich mehr oder weniger elegant auf, sitze nun im Schneidersitz im Bett.

Ich sehe mich erst eine ganze Zeit lang um, schaue dann zum Wecker und lege den Kopf etwas schief, bekomme dann ziemlich große Augen und bin hellwach.

Oh mein Gott ich bin wieder eingeschlafen und habe nun ein mächtiges Zeitproblem. Warum habe ich mich auch noch mal umgedreht? Das tue ich nie wieder, das schwöre ich.

Ich kann nur hoffen, dass meine Mum heute noch nicht aus dem Haus ist und mich zur Schule bringen kann.

Ich bin während dieser Gedanken schon ins Bad gestürmt und mache mich fertig, dusche mich flink, putze danach Zähne, und schminken tue ich mich etwas umständlich nebenbei.

Angezogen und mehr oder weniger gestylt flitze ich nach unten und renne fast an der Küche vorbei, wo meine Mutter seelenruhig noch ihren Kaffee trinkt.
 

“Aaron? Was machst du denn für einen Stress? Ich dachte du hast heute die erste Stunde frei?”, fragt sie mich und ich bekomm große Augen, klatsche mir schließlich die flache Hand gegen die Stirn.

“Man bin ich bekloppt ... Danke Mama fürs bescheid sagen...”

Mich selbst noch ausmeckernd, gehe ich wieder langsam nach oben und in mein Zimmer. Dort nehme ich mir meinen Stundenplan zur Hand und seufzte.

Sowas kann ich mir aber auch nicht merken.

So. Nun hab ich doch noch eine Weile Zeit und so nehme ich meinen Rucksack, gehe wieder nach unten, um noch zwei Toast zu essen.

Ich lasse mir Zeit, bin ich ja eigentlich schon fertig und brauche nur noch meine Schuhe anziehen.

-Das war schon mal ein richtig beschissener Start in den Tag... Kann ja nur noch besser werden-, denke ich mir, kaue lustlos auf der Toastscheibe rum.

“Aaron du sollst das Toast essen und nicht vergewaltigen!”, ermahnt mich meine Mama und verabschiedet sich bei mir, gibt mir noch ein Küsschen auf die Wange.

Nach ein paar weiteren Minuten habe ich mein Frühstück endlich in mich reingequält und so stehe ich auf, ziehe mir die Schuhe an, nehme meinen Rucksack und mein Sportzeug und mache mich ganz langsam auf den Weg zur Haltestelle, setze mich dort auf die Bank.

Es dauert zwar noch etwa eine viertel Stunde bis der Bus kommt, aber Zuhause wäre es genauso langweilig gewesen.

Irgendwann höre ich ein mir bekanntes Quietschen und suche verzweifelt etwas, wo ich mich verstecken kann.
 

Doch ich bin zu langsam und schon sitzt Kai auf meinem Schoß, knuddelt mich ‘liebevoll’ zur Begrüßung.

“Guten Morgen Aaron! Und wie war es gestern? Komm! Du musst mir alles sagen, Jason hat nämlich nichts verraten! Komm sag schon, sag es, sag es!”

“Kai! Halt die Klappe und hör auf Aaron zu knuddeln. Der Arme bekommt ja schon gar keine Luft mehr.”, schimpft der Vernünftigere der Zwillinge, nämlich Kain.

Widerwillig, lässt der Klammeraffe, namens Kai, von mir ab und ich atme erst mal tief durch.

“Es war ganz lustig ...”, antworte ich auf Kais Frage, nehme mir aber vor, nichts genaueres zu sagen.

Das können die mal fein aus ihrem großen Bruder rauskitzeln. Aus mir bekommen sie nichts raus.

Einige Minuten später sitzen wir dann im Bus und lassen uns zur Schule kutschieren. Und so langsam aber sicher merke ich, wie mir wieder schlecht wird.

Chemie und Mathe. Ich will wieder nach Hause, Mami!

Aber da wir nun gerade vor dem Gebäude der Schule halten, kann ich meinen Hassfächern nicht mehr entkommen und so tapse ich den Zwillingen einfach hinterher.
 

Vor dem Chemiesaal bleiben wir stehen, warten darauf, dass Jack endlich mal antritt, um uns den Raum aufzuschließen.

Der junge Lehrer taucht auch kurz daraufhin auf und öffnet uns den Raum. Langsam schleiche ich zu meinen Platz, packe meine Sachen aus und lege den Kopf auf den Tisch.

“Ich sterbe...”, jammere ich, will die Zeit am liebsten wieder vordrehen.

Doch wie gestern auch, stelle ich fest, dass das mit der Zeit nicht so geht und so ergebe ich mich meinem Schicksal freiwillig.

Freiwillig? Nein. Glaubt mir nicht alles! Ich meine: Gezwungener Maßen ergebe ich mich meinem ach so grausamen Schicksal.

Ja. Schon viel besser.

Kaum, dass alle den Raum betreten haben, beginnt Jack schon mit dem Unterricht, lässt uns die Tabelle von gestern rausholen, wo wir diese blöde Hauptgruppe abschreiben sollten.

Damit sollen wir ganze 45 Minuten arbeiten, haben Aufgaben dazu bekommen.

-Sowas dauert echt 45 Minuten normalerweise? Dann dauert das bei mir mindestens doppelt so lange.-, stelle ich fest.

Ich sag doch. Ich geh sterben.

Aber ohne einen Mucks von mir zu geben widme ich mich den Aufgaben, brauche ab und an einen Moment, um zu schnallen, was Jack da von mir will.

Erleichtert stelle ich fest, dass es eigentlich ganz leicht ist, wenn man erst mal kapiert hat, was man machen soll. Aber leider Gottes weiß ich, dass das nicht so einfach bleiben wird.

Wie schade.
 

Glücklicherweise ist die Stunde schnell vorbei und so schnell wie jetzt, hab ich meine Sachen auch noch nicht zusammengepackt.

Aber länger als nötig, will ich schließlich nicht in dem Raum sein. Vor dem Raum warte ich dann auf Kai und Kain, immerhin hab ich nicht die leiseste Ahnung, wo der Bioraum ist.

Aber das Problem hat sich schnell erledigt, werde ich doch schon wieder mitgezogen und in einen Raum geschliffen.

Dort habe ich gleich wieder meine Banknachbarn und werde zugetextet.

“So schlimm war doch Chemie nun gar nicht. Und du hast dich gut geschlagen. Dann schaffst du Mathe nachher auch noch.”

“Erinner' mich nicht an Mathe Kai! Da könnt ihr mir einen Leichenwagen bestellen.”, murmel ich vor mich hin und sehe Kai mürrisch an.

Wenn ich mich gerade richtig erinnere, habe ich doch nach Biologie gleich zwei Stunden Mathe. Oh mein Gott. Rette mich wer!
 

“Warum verbringen wir die Pause eigentlich nicht draußen?”, frage ich verwirrt.

Ich habe nämlich soeben festgestellt, dass es ja schon nach der zweiten Stunde ist und wir 20 Minuten Pause haben.

“Naja ... Du magst Chemie und Mathe nicht ... Wir Bio nicht. Und wenn wir jetzt rausgegangen wären, dann wären wir freiwillig nicht wieder reingekommen!”, erklärt mir Kain und sieht mich verlegen grinsend an.

Dann bin ich wenigstens nicht der Einzige, der ein richtiges Hassfach hat.

So langsam kommen unsere Mitschüler nach und nach in den Raum, setzen sich auf ihre Plätze und erwarten die Lehrerin.
 

Diese taucht schließlich auch auf und stürzt sich auch gleich erst mal auf mich.

Sie begrüßt mich mehr als freundlich und wünscht mir viel Spaß an dieser Schule.

-Na sowas hab ich auch noch nicht erlebt. Aber ich glaube so langsam, dass hier alle irgendwie seltsam drauf sind. Seltsam, aber voll in Ordnung.-, denke ich mir und achte zur Abwechslung auf den Unterricht ohne die ganze Zeit zu jammern, dass ich sterben will.

Da es die erste Biologiestunde ist, wird uns natürlich mal wieder gesagt, was wir das Jahr über behandeln werden und wie die mündliche Prüfung ablaufen wird, auch wenn es bis dahin noch Monate sind.

Die Themen für dieses Jahr sind zum einen die Verhaltensbiologie, dann die Sinnesorgane und die Hormone.

Juhu. Da freut man sich in der ersten Stunde schon so richtig auf den Rest des Schuljahres.

Zumindest so mehr oder weniger.

Auch diese Stunde geht recht schnell vorbei, geht doch schon ein großer Teil davon weg, als uns die Themen für dieses Jahr erläutert werden.

Als wir dann den Raum verlassen haben, wird mir wieder schlagartig bewusst, dass es jetzt nur 10 Minuten Pause sind und wir dann 90 Minuten Mathe haben.

90 Minuten! Das überlebe ich doch niemals.

Aber danach fragt natürlich keiner, denn schon zieht mich Kai wieder mit.

“Komm, sonst kommen wir zu spät.”, meint er und ich murre nur etwas von wegen ‘mir doch egal’.

Mir ist es wirklich egal. Ich würde jetzt viel lieber im total langweiligen Astrounterricht sitzen. Aber nein. Ich werde mit Mathe gefoltert.

Ich kann gar nicht so schnell reagieren, da sitze ich schon in unserem Klassenraum auf meinem Platz. War ich wirklich so böse?

So weit wie ich mich zurückerinnern kann nicht. Ich hab zwar mal Richard geärgert, aber so schlimm war es nun auch nicht.

Eigentlich will ich mich gerade noch beschweren, dass ich Mathe überhaupt nicht mag, da steht schon Jack im Raum und geht anschließend zur Tafel, um dort was weiß ich anzuschreiben.

Wenn ich ehrlich sein soll: Ich will auch gar nicht wissen, was da an der Tafel steht, wenn er aufgehört hat, mit der Kreide darüber zu huschen.
 

Nachdem es geklingelt hat, ist es sofort mucksmäuschenstill im Raum und ich warte eigentlich nur auf das Husten der Flöhe.

Doch anstatt etwas husten zu hören, beginnt Jack mit dem Unterricht und klappt prompt die Tafel zu, verdeckt nun, was er angeschrieben hat.

Hinter mir vernehme ich nur ein geflüstertes ‘was soll das denn jetzt’ und stelle beruhigt fest, dass einer meine Klassenkameraden genauso wenig versteht wie ich.

“So. Wir haben uns ja schon vorhin gesehen. Ich werde jetzt die Punkte nennen, die wir dieses Jahr behandeln und wiederholen werden und dann lasse ich euch ein bisschen arbeiten.”

Wie er das schon sagt. Mir wird schon wieder schlecht. Ich wette der lässt uns gleich in der ersten Stunde irgendwelche Wiederholungsaufgaben rechnen. Das ist immer so Anfang des Schuljahres in Mathe.

“Wenn ihr wollt könnt ihr euch die Schwerpunkte aufschreiben.”

Nein. Auch noch aufschreiben? Dann seh' ich das ja ständig, wenn ich Zuhause Hausaufgaben mache. Besser nicht.

Während Jack da vorne erzählt, höre ich nur mit einem Ohr hin. Ich bekomme mit, dass wir alles mögliche am Dreieck berechnen, sowas wie Sinus und ach was weiß ich, ist mir auch egal. Dann höre ich noch was von Bogenmaß und Funktionen und etwas von Gleichungssystemen und da reicht es mir. Ich schalte ab, ignoriere einfach den Mann da vorne, hoffe, dass es nicht auffällt.

Als Jack dann endlich fertig ist, richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Unterricht, war ich doch bis eben wieder total in Gedanken.

Wer wissen will über was ich nachgedacht habe. Hier die Antwort: In welchen Film will Jason heute mit mir gehen?

Ist schließlich interessanter sich diese Frage zu stellen, als dem Mathelehrer zuzuhören.
 

Doch nun sehe ich zur Tafel, die Jack aufklappt und schlucke.

“Ich hab euch hier ein paar Aufgaben angeschrieben. Ich teile noch ein Blatt mit Aufgaben aus und die löst ihr dann. Am Ende kontrollieren wir dann alles. Vielleicht schaffen wir das heute noch, wenn nicht dann morgen. Das sind einfache Wiederholungsaufgaben und ich denke mal, dass ihr das hinbekommt.”

Damit teilt der Braunhaarige die besagten Blätter aus und ich nehme schon mal meinen Block und einen Stift.

Einige Aufgaben sehen auf den ersten Blick hin tatsächlich leicht aus, aber irgendwo ist da sicher ein Haken. Aber ich finde den sicher gleich und so fange ich an die Aufgaben zu lösen.

Zum Anfang läuft es wirklich noch gut, aber dann komme ich immer mehr ins grübeln. Ich mache aber trotzdem weiter, versuche eben so gut es geht die Aufgaben zu bewältigen.

Nun bin ich so in die Aufgaben vertieft, dass ich gar nicht merke, wie schnell die Zeit vergeht. Schon klingelt es und ich bin fast fertig geworden. Eigentlich eine ganz gute Leistung für mich, würde ich sagen. Wenn jetzt auch noch einiges richtig ist, bin ich stolz auf mich.

Schnell packe ich also meine Sachen ein und gehe nun mit den Zwillingen nach draußen, genieße die Pause.
 

Jetzt muss ich noch Astro, Ethik und Sport überstehen, dann hab ich es geschafft und kann endlich mit Jason ins Kino gehen.

Okay. Das geht erst, wenn ich Hausaufgaben gemacht habe, aber bisher hat uns kein Lehrer Hausaufgaben gegeben, kann ich nur hoffen, dass das so bleibt.
 

Nach der Pause laufe ich Kai und Kain hinterher. Für Astro gibt es keinen direkten Fachraum und so sitzen wir einfach in einem stinknormalen.

Die Lehrerin kommt zeitgleich mit uns in den Raum und beginnt kurz darauf mit dem Unterricht.

Auch hier erfahren wir zuerst die Themen für dieses Jahr und ich schlafe schon jetzt fast ein.

-Wenn das jetzt schon so schlimm ist, wie wird denn das bei dem richtigen Unterricht erst?-, frage ich mich und lege einfach den Kopf auf meine, auf dem Tisch verschränkten Arme, schließe die Augen und döse die ganzen 45 Minuten über.

Zum Stundenende welches ich nur durch das Klingeln erkenne, erhebe ich mich und watschel' mit meinen Klassenkameraden die Gänge entlang, zurück zu unserem Klassenraum, wo wir nun Ethik haben.

Auch hier folge ich dem Unterricht nicht wirklich, mache es mir wieder bequem. Da ich eine Weile eingeschlafen bin, vergeht die Zeit für mich sehr schnell und so stehen wir eine knappe Stunde später umgezogen auf dem Sportplatz.

Unser Sportlehrer lässt uns zu Beginn der Stunde erst mal 10 Minuten Ausdauerlauf machen, schön zum aufwärmen, danach spielen wir Jungs Fußball und die Mädchen Volleyball. Die übliche Verteilung der Spiele eben.

Auch die beiden Sportstunden gehen recht schnell vorbei und nachdem ich geduscht und mich umgezogen habe, stehe ich mit Kai und Kain auf dem Schulhof.

Die beiden werden, so weit ich das mitbekommen hab, von Alex abgeholt. Zwar habe ich keine Ahnung warum das so ist, aber ich habe auch keine Lust darüber nachzudenken. Ist es mir doch eigentlich auch egal.
 

Für mich zählt gerade nur die Tatsache, dass ich den schulischen Teil des Tages überstanden habe und nun auch endlich Jason entdecke, der gerade den Schulhof betritt.

Kurz bevor er bei uns ankommt, hängt sich Kai plötzlich an mich dran und quietscht irgendwas von wegen ‘nimm ihn mir nicht weg’.

“Kai! Du drehst schon wieder total ab, Brüderchen!”, stellt Jay fest, zieht seinen kleineren Bruder am Kragen, will so erreichen, dass er mich loslässt.

Kai wehrt sich noch eine ganze Weile und lässt mich dann doch noch los, als er Alex entdeckt. Sofort greift er sich Kain und zerrt diesen mit zu dem Kerl mit den bunten Haaren.

“Oh man. Ich versteh gar nicht, wie man 24 Stunden am Tag so aufgedreht sein kann!?”

“Tja... Frag mal dein Brüderchen. Vielleicht verrät er es dir...”

“Wohl kaum...”, meint Jason und zieht mich nun erst mal in eine Umarmung, die ich leicht erwidere.

Eine Weile bleiben wir so stehen, dann löst sich der Ältere von mir und sieht mich lächelnd an.

“Und? Hausaufgaben auf oder können wir schnell zu mir, was essen und dann ins Kino?”, fragt er mich und sieht mich nun fragend an.

“Keine Hausaufgaben.”

Ohne noch etwas zu sagen, zieht mich der andere nun mit sich und kurz darauf sitzen wir in seinem Auto.

“Ich wusste gar nicht, dass du Auto fährst...”, stelle ich fest und bringe Jason so zum grinsen.

“Du weißt so einiges noch nicht von mir Kleiner.”, meint er und ich nicke einfach nur, bin still auf der Fahrt zu Jay nach Hause.

Dort angekommen, lässt er das Auto gleich draußen stehen, fährt es nicht extra in die Garage.

Der schwarz-rothaarige führt mich in das Haus hinein und neugierig sehe ich mich um.

Die Einrichtung gefällt mir auf Anhieb und das teile ich ihm auch mit.

“Sag das meiner Mum. Sie ist verantwortlich dafür.”, grinst er und nimmt mich an die Hand, zieht mich nun in die Küche.

“Setzen! Abwarten!”, meint Jason und ich gehorche ihm, setze mich hin und bin still, warte einfach nur auf...

Ja auf was denn?

Die Frage wird mir gleich beantwortet, denn schon stellt der andere mir einen Teller mit Suppe vor die Nase.

Ich bedanke mich und fange sogleich an zu löffeln.

Es dauert nicht lange, da sitzen wir gesättigt am Tisch und denken beide darüber nach, in welchen Film wir denn nun wollen.

Jason hat einige rausgesucht und hat sie mir aufgezählt. Eine ganze Weile überlege ich, entscheide mich am Ende für eine Komödie.

“Gute Wahl ... Hab ich auch zu tendiert...”, grinst mich der andere an und steht schließlich auf.

Er nimmt unsere Teller und verfrachtet sie in die Spülmaschine, fragt mich anschließend, ob wir jetzt los können.

Ich nicke schnell und stehen ebenfalls auf, folge Jay wieder zur Tür, ziehe erneut meine Schuhe an und gehe dann mit dem Älteren zusammen zum Auto.

Es dauert nun nicht lange und wir kommen am Kino an, gehen schließlich zur Kasse. Dort hole ich gerade mein Geld raus, um meine Karte zu bezahlen, doch da mein Jason:

“Steck bloß das Geld weg!”

Ich will noch widersprechen, aber da hält mir der andere einfach den Mund zu, kauft die Karten.
 

Als wir ein paar Meter gelaufen sind meint er dann noch etwas von wegen ‘wehe du sagst jetzt irgendwas’ und ich halte einfach brav meine Klappe.

Dann bittet er mich schon mal in den Saal zu gehen und unsere Plätze ausfindig zu machen.

Er selbst verschwindet in der Richtung, in der man das Popcorn kaufen kann und ich gehe einfach schon vor.

Als ich unsere Plätze gefunden habe, setzte sich mich und warte einfach auf den Älteren, der auch nicht lange auf sich warten lässt.

Während der Werbung, die noch immer läuft, unterhalten wir uns noch über dieses und jenes. Nun geht das Licht aus und wir sehen beide nach vorn zur Leinwand. Ich konzentriere mich schon jetzt auf den Film, merke im ersten Moment gar nicht, wie Jason einen Arm um mich legt.

Erst als er mich etwas zu sich zieht, schrecke ich auf und sehe ihn fragend an.

Das einzige was ich von ihm vernehme ist ein ‘wenn es dich stört, sag es’. Dann ist er wieder ruhig, sieht nach vorn. Ich hingegen sehe ihn noch eine Weile von der Seite an, lächel' dann aber und setze mich dann bequem hin, lasse es zu, dass der Arm des anderen um mich gelegt ist und die Hand leicht über meinen Oberarm streichelt.

Ich finde die Situation keinesfalls unangenehm. Es gefällt mir sogar richtig. Da der Film recht lange geht, ist zwischendrin eine Pause und da keiner von uns vor hat sich zu bewegen, lege ich vorsichtig meinen Kopf auf Jasons Schulter.

Der kichert nur leise und streichelt weiter über meinen Arm. Erzählen tun wir nun nicht mehr, genießen einfach nur den Moment.

Nach einigen Minuten geht der Film weiter und wir sind schon wieder nur am lachen, wie auch schon im ersten Teil vor der Werbung.

Ich lasse meinen Kopf auf der Schulter des anderen und nehme ihn da auch erst weg, als das Licht wieder angeht und er Film vorbei ist.

Da es erst kurz nach um sechs ist, beschließen wir noch etwas durch die Gegend zu fahren.

Dabei zeigt mir der andere gleich noch die Stadt und bringt mich nach fast zwei Stunden wieder nach Hause.

Ich verabschiede mich von ihm und er verspricht mir, mich morgen wieder abzuholen.

Nachdem ich im Haus angekommen bin, werde ich gleich von meiner Mutter begrüßt und sie überbringt mir die Nachricht, dass John angerufen hat.
 

Sofort schnappe ich mir das schnurlose Telefon und gehe in mein Zimmer. Dort wähle ich Johns Nummer und warte darauf, dass eben jener abnimmt.

//Latton?\\

Es ist Johns Mutter die sich sich meldet und ich sage natürlich gleich wer da anruft und sie reicht mich gleich an ihren Sohn weiter.

//Hey Süßer\\, werde ich begrüßt und ich muss unwillkürlich lächeln.

Ich merke, dass es John etwas besser geht, als bei unserem letzten Telefonat.

//Hey! Na? Wie geht's dir? Sorry, dass du mich vorhin nicht erreicht hast...\\

//Kein Problem ... Mir geht's so weit ganz gut. Vermisse dich eben nur ... Aber die anderen lenken mich ein wenig ab, da ist es noch zu ertragen...\\

//Ich vermisse dich auch ... Aber ... Ich werde hier auch ziemlich abgelenkt ...\\

//Ach ja? Von Richard oder was?\\

//Nein ... Den hab ich heute beispielsweise noch gar nicht gesehen. Aber die Schule hat ja wieder angefangen und naja ... Bis jetzt hab ich mich jeden Tag mit Jason getroffen, den hab ich am Wochenende kennen gelernt.. Gestern waren wir am See und heute im Kino...\\

//Mhm ... dann ... scheint ihr euch ja zu mögen, wenn ihr schon jetzt die Tage zusammen verbringt...\\

Ich vernehme einen traurigen Unterton in Johns Stimme und versuche ihn sofort zu beruhigen.

//John? Nicht traurig sein ... Deswegen vergesse ich dich doch nicht ...\\

//Das weiß ich doch ... Aber es ist komisch zu hören, dass du schon jemanden gefunden hast, den du wirklich zu mögen scheinst...\\

//Ach John ... Mach dir darüber bitte keinen Kopf ja?! Und sieh es mal von der Seite... Es wäre doch auch doof, wenn ich hier wochenlang alleine rumhängen müsste oder? Dann würde ich ja nur Trübsal blasen...\\

//Stimmt auch wieder ... Aber du hättest ruhig noch mal anrufen können, weißt du das? Wir wollen doch auf dem Laufenden bleiben. Und jetzt hast du in wenigen Tagen wen gefunden, den du anscheinend sehr magst und wir erfahren es hier nicht. Dabei wolltest du mir nach dem Abend im Club erzählen was los war.\\

Nun schmollt John, da brauche ich nicht mal vor ihm stehen, um das sagen zu können. Ich kenne ihn einfach schon viel zu lange, da fällt mir sowas selbst am Telefon auf.

//Tut mir leid. Ich mach es wieder gut. Ich ... rufe jeden zweiten Tag an, okay?! Und dann erfährst du als erster was hier abgeht und du tratscht es dann an die anderen weiter.\\

Ich kann nicht anders als leise zu kichern und sofort bekomme ich von meinem besten Freund ein ‘hör auf zu kichern’ zu hören.

Ich versuche der Forderung nachzukommen, doch ist das leichter gesagt, als getan. Ich bekomme mich nur schwer wieder ein und meine dann nach einer Weile:

//Gut ... Geht wieder...\\

//Fein... Und wie läufts in der Schule?\\

//Hör mir auf mit Schule ... In den ersten drei Tagen zwei mal Chemie und zwei mal Mathe. Sagt schon alles oder?\\

//Och Gott du Armer ... Wenigstens ein halbwegs vernünftiger Lehrer?\\

//Den hab ich auch am Wochenende kennen gelernt. Ist ein Kumpel von Jason... Eigentlich ist er voll nett, aber als Lehrer ... Ich will gar nicht wissen wie er ist, wenn das Schuljahr richtig im Gange ist...\\

//Hm ... Lass dich überraschen würd ich sagen, hm?! Und schon jemanden in der Klasse gefunden? Sonst musst du die Pausen ja allein verbringen...\\

Leise lache ich.

//Ich hab mehr oder weniger wen gefunden. Eher haben mich Jasons Geschwister gefunden. In der Schule trifft man mich ohne die beiden gar nicht an. Die bringen mich zu jedem Raum und schleifen mich sonst wo mit hin ... Aber mit denen wird es zumindest nicht langweilig...\\

//Na dann ist ja gut ... Da fällt mir ein ... Deine liebste Freundin aus unsere Klasse, jammert uns allen schon seit Montag die Ohren zu, wie sehr sie dich doch vermisst und so...\\

Das Augenverdrehen von John sehe ich auch regelrecht durch den Telefonhörer.

//Oha ... Dann bestellt ihr doch mal liebe Grüße von mir und sagt ihr, wenn sie euch nicht in Ruhe lässt, dann komme ich nicht zu euch zu Besuch, da müsst ihr immer herkommen ...\\

//Okay. Ich richte es aus. Oh warte mal kurz... Es hat geklingelt.\\

Und schon höre ich, wie John zur Haustür tapst und sie öffnet. Ich kann hören, wie ihn etwas sehr quietschiges anspringt und ich ziehe verwirrt meine Augenbraue nach oben.

Als sich mein bester Freund das nächste Mal meldet, meint er nur, dass seine kleine Cousine und seine Tante soeben gekommen waren.

//Die Kleine soll den Rest der Woche hier bleiben. Ich glaub ich sperr mich im Zimmer ein... Aber ich leg dann jetzt besser erst mal auf, okay?! Wir sprechen uns Süßer.\\

//Du Armer. Lass dich nicht zu doll quälen und spiel immer fein mit ihr, sonst wird sie böse. Und wenn kleine Mädchen böse sind, ist das nicht gut für deinen Gesundheitszustand.\\

//Ich werd es mir merken. Also dann. Du rufst übermorgen an, ja? Versprochen?!\\

//Versprochen Süßer. Bis dann. Und bestell ganz liebe Grüße an Maik und so, ja?!\\

//Mach ich. Bis dann. Liebe dich\\

Ich hab keine Zeit noch etwas zu erwidern, da macht es schon tut-tut-tut.

Also lege ich den Hörer neben mich und atme erst mal tief durch. Ich bin beruhigt, dass es John wieder halbwegs gut geht. Als ich ihn das letzte mal angerufen habe, hat er die meiste Zeit ja nur geweint.

Aber jetzt bin ich froh, dass es ihm gut geht und wir nun in zwei Tagen wieder telefonieren.
 

Gerade als ich mich dazu entschließe das Telefon wieder runter zu bringen, ruft meine Mutter uns zum Abendessen.

Nachdem wir gegessen haben, schleift mich Richard mit sich und direkt in sein Zimmer.

“Dich sieht man auch nicht mehr...”, meckert er gleich los, grinst aber, da er sich denken kann, warum er mich heute noch nicht gesehen hat.

“Grins nicht so! Ja ich war wieder mit Jason weg.”, gebe ich zu und lasse mich auf sein Bett fallen.

Eine Weile sieht mich mein Brüderchen stumm grinsend an, doch dann meint er:

“Aber jetzt hast nicht nur du jemanden mit dem du deine Zeit verbringst...”

“Was? Wen hast du denn? ... Warte ... Lass mich raten ... Jack?!”

Leicht nickt Richi und lächelt.

“Jack hat morgen zeitig Feierabend und da wollen wir noch was unternehmen...”, klärt er mich auf und sofort sitze ich wieder kerzengerade.

“Na den Tagesbericht will ich hören.”

“Kannst du gerne.”

Damit stehe ich auf und meine, dass ich duschen und dann langsam ins Bett gehen würde.

Ich brauche manchmal ewig , wenn ich erst einmal unter dem warmen Wasser stehe. Und so kommt es dann mal vor, dass ich eine Stunde im Bad verbringe.
 

So ist es auch heute wieder. Erst stehe ich eine halbe Ewigkeit unter dem fließenden Wasser, dann föhne ich eine ganze Weile meine Haare und anschließend putze ich mir noch Zähne und tapse dann in Shorts bekleidet in mein Zimmer.

Schnell packe ich noch meine Sachen für morgen in meinen Rucksack.

-Was kommt denn morgen auf mich zu? Kunst - wie toll, Deutsch -langweilig, Mathe - ich sag nichts zu, Physik - juhu, ein Fach wo ich keine Probleme hab. Dann Französisch. Juhu und Englisch und Sozialkunde. Welch langweiliger Tag morgen.-

Jetzt sind also die Sachen für morgen gepackt und ich lasse mich auf mein Bett fallen.

So. Jetzt ist es kurz vor halb zehn und ich bin hellwach. Trotzdem bleibe ich liegen, schlafe ich irgendwann doch so oder so ein.

Während ich so da liege, lasse ich den Nachmittag noch mal revue passieren.

Unwillkürlich fange ich an zu grinsen, als ich an Jason und den Kinobesuch denke.

-Oh man ... Wenn das so weitergeht ... vergucke ich mich echt noch total in den Kerl. Wenn das nicht sogar schon der Fall ist...-

Eine Stunde später sehe ich wieder auf meinen Wecker. Also so langsam könnte ich mal müde werden. Und eine weitere halbe Stunde später merke ich wirklich, wie die Müdigkeit mich überrollt und ich langsam aber sicher in die Traumwelt abdrifte.

Und es braucht keiner fragen von wem oder was ich träume. Ist ja wohl mehr als klar oder?
 

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Soooooooooooooooooooooooooooo~

Und hier beende ich dann das 9.Kapi ^____________________________^

Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn meiner Meinung nach jetzt nicht wirklich viel passiert ist...

Hätte auch nicht gedacht, dass ich den ganzen Tag in ein Kapitel fassen kann ... Aber wie man sieht ---> es ist so ... ^_____________________________^
 

An dieser Stelle bedanke ich mich nun noch für die vielen lieben Kommis die ihr mir hinterlassen habt~ hab mich wieder gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz dolle darüber gefreut~

*euch alle einmal knuddel*

*kekse verteil*

Ein ganz großer Dank geht wie immer an mein Betamäusl AngelicDevilDie~

*ganz feste knuddel*

*schokoriegel in Mund schieb*
 

So~ dann ist hier aber wirklich Schluss ...

Über Kommentare würde ich mich wieder ganz dolle freuen ^.^

Und nun sag ich noch... Bis zum 10. Kapitel
 

Eure KyosSchatten

*wink*

Ein langweiliger Schultag und die Shoppingtour

Haaaaaaaaaaaaaaallo~

Und hier bin ich wieder ^.^

Dieses mal mit dem 10. Kapi ... Bin irgendwie ein bisschen stolz auf mich, dass ich bisher nicht einmal daran gedacht hab, die FF abzubrechen ... Sonst hatte ich keine Ideen mehr oder so ... Aber bei der hier ... *grins*

Es werden noch ein paar Kapi *nick*

^.^

So~

Jetzt quatsch ich aber nicht mehr viel, sondern lass euch einfach mal lesen ^.~

Viel Spaß
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 10
 

*~*~*~*~*
 

Eine Stunde später sehe ich wieder auf meinen Wecker. Also so langsam könnte ich mal müde werden. Und eine weitere halbe Stunde später merke ich wirklich, wie die Müdigkeit mich überrollt und ich langsam aber sicher in die Traumwelt abdrifte.

Und es braucht keiner fragen von wem oder was ich träume. Ist ja wohl mehr als klar oder?
 

*~*~*~*~*
 

Donnerstag, d. 04.09.
 

Murrend bin ich gerade auf dem Weg ins Bad. Ich habe überhaupt keine Lust auf Schule heute. Zum einen, weil ich heute Mathe habe und zum anderen, weil ich einfach mal verdammt müde bin.

Irgendwie habe ich es aber trotzdem geschafft aus dem Bett zu kommen und so stehe ich jetzt also mit halbgeöffneten Augen vor dem Spiegel und entscheide mich kurzerhand kalt zu duschen, in der Hoffnung richtig wach zu werden.

Nach ein paar Minuten stehe ich erneut vor dem Spiegel.

“Schon besser...”, murmel' ich, sehe ich doch jetzt wenigstens halbwegs wach aus.

Also mache ich mich jetzt daran mir die Zähne zu putzen und mich anzuziehen.

Auf schminken hab ich heute absolut keine Lust, weshalb ich es bei einem hauchdünnen Lidstrich belasse.

Dann noch den Schmuck rein und ich bin eigentlich fertig zum losgehen.

Wieder murrend begebe ich mich also in mein Zimmer, nehme meinen Rucksack und tapse nach unten.

Dort mache ich mir einen Tee und setze mich an den Tisch.

“Morgen Aaron.”, begrüßt mich meine Mama und ich nicke nur leicht, will jetzt nicht reden.

Merkt man, dass ich keine Lust habe, oder? Gut!

“Oha. Da scheint jemand mächtig müde zu sein, hm?”

Mama? Das ist die Feststellung des Tages. Danke. Ohne dich, hätte ich das niemals gemerkt.

“Ich weiß ...”, grummel' ich also nur und schlürfe an meinem Tee.

Mit hochgezogener Augenbraue sieht sie mich an, sagt aber nichts weiter, meint nur, dass sie nun gehen würde.

“Mhm ...”

Mehr kann ich nicht sagen, da ist sie schon so gut wie weg. Ich höre lediglich noch, wie sie meint, ich solle doch bitte etwas frühstücken.

Dann fällt die Tür zu und ich schüttel' nur den kopf.

“Nee danke ... Wird mir ja schlecht, wenn ich jetzt was esse.”

Irgendwie fühle ich mich heute wirklich wie ausgekotzt. Sorry. Klingt scheiße, ist aber echt so. Ich habe wirklich das Gefühl, dass mir kotzübel wird, wenn ich nur was zu essen anrühre, also lasse ich das besser sein und gehe stattdessen mit leerem Magen aus dem Haus, als es Zeit ist zum Bus zu gehen.
 

Wie jeden Morgen werde ich abgefangen, doch dieses Mal fehlt etwas.

Kai die Quietscheente ist nicht da. Warum?

Jahaaa ... Das würde ich auch gerne wissen und so lasse ich es mir einfach von dem anwesenden der Zwillinge erklären.

“Kai ist krank. Der fühlt sich gar nicht.”, meint er, sieht mich dabei etwas stutzig an.

“Aber du siehst auch nicht aus, wie das blühende Leben was? Auch als ob du gleich aus den Latschen kippst. Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du zuhause bleibst?”

“Kain! Ich kann doch nicht gleich am vierten Tag krank machen... Wie sieht das denn aus? Außerdem geht es inzwischen schon wieder. Kurz bevor ich gerade los bin, war es schlimmer. Also mach dir keinen Kopf. Ich übersteh den Tag schon...”

Damit kommen wir nun auch an der Haltestelle an und es dauert nicht lange, da können wir in den Bus einsteigen und zur Schule fahren.

Dort angekommen, werden wir schon mehr oder weniger von Jack umgerannt.

“Oh. Morgen Jungs. Sorry ... Hab's eilig. Wir sehen uns nachher im Unterricht...”

Und schon ist er wieder weg. Wir zucken beide nur mit den Schultern und gehen zum Kunstraum.
 

Als wir auf unseren Plätzen sitzen, lege ich gleich erst mal die Stirn auf den Tisch.

“Gott ... Kunst in der ersten Stunde ... Da pennt man doch gleich wieder ein...”

Und ich bekomme gleich noch einen mehr Grund um einzuschlafen.

Die Lehrerin schiebt nämlich soeben einen Fernseher in den Raum.

“Och nee doch. Hat einer ein Kissen dabei?”, frage ich genervt, hasse ich es doch irgendwelche Videos im Unterricht zu gucken, wenn ich müde bin. Da bekomme ich immer nur die Hälfte mit und meistens wird über den Inhalt des Filmes eine Leistungskontrolle geschrieben.

Wie scheiße ist das Leben heute eigentlich zu mir?

Aber ändern kann ich es nun doch nicht und so versuche ich mich eben auf den Film zu konzentrieren und die Fragen die wir bekommen haben schriftlich zu beantworten.

Als es klingelt, ist das Video noch nicht vorbei, was heißt, dass wir es das nächstes Mal weiter ansehen werden.

-Da verschlafe ich...-, nehme ich mir schon mal vor, weiß aber schon jetzt, dass ich eh wieder da sein werde, da ich nicht der Typ dafür bin, einfach mal nicht zum Unterricht zu erscheinen.

Die nächste Stunde ist dann Deutsch. Ob ich da vielleicht etwas schlafen kann? Man kann es ja mal versuchen.
 

Da die Pause nur zehn Minuten lang ist, müssen wir uns etwas beeilen um pünktlich an unserem Platz zu sein.

Wir schaffen es schließlich sogar zwei Minuten vor dem Klingelzeichen und ich stelle mich schon mal seelisch und moralisch auf ein Nickerchen ein.

“Sag mal Aaron? Bist du sicher, dass du nicht wieder nach Hause willst? Du bist total blass und so...”, meint Kain irgendwann und leicht schüttel' ich den Kopf.

“Nee du. Geht schon. Im Moment bin ich einfach nur müde. Spätestens nächste Stunde bin ich wieder wie neu...”

So. Nun versuche ich aber zu schlafen.

...Oder auch nicht.

Also irgendwie scheinen heute die Lehrer was gegen mich zu haben. Unsere Deutschlehrerin kommt nämlich mit einem Stapel Blätter an und verteilt diese auch gleich.

Es ist ein ziemlich langer Text und dazu haben wir nun Aufgaben vor uns liegen.

Inhaltsangabe. Fragen zum Text beantworten.

Wie schön.

Nachdem es geklingelt hat, erklärt uns unsere Lehrerin die Aufgaben noch einmal genauer und lässt uns dann in Ruhe arbeiten.

Ich seufzte und mache mich nach einigen Minuten doch noch daran die Aufgaben zu erledigen, obwohl ich überhaupt keine Lust habe.

Ich werde sogar fertig bevor es klingelt und so kann ich schon mal ganz in Ruhe einpacken, um dann schnell raus zu kommen.

Ich brauche unbedingt frische Luft, vielleicht geht dann die Übelkeit, die wieder aufgestiegen ist, weg.

Es klingelt keine drei Minuten später und ich bin wenige Sekunden danach schon aus dem Raum raus werde aber von Kain verfolgt.

Auf dem Hof angekommen, setze ich mich auf eine Bank und lehne mich erst mal zurück.

“Und ich sag dir noch einmal, dass du zuhause besser aufgehoben wärst, aber du musst wissen was du machst...”, meint der Zwilling zu mir und ich lächel' ihn ein wenig an.

“Richtig. Ich weiß was ich mache. Und ich verspreche dir, dass ich gehen werde, wenn es wirklich nicht mehr geht. Aber ich schaff das schon...”

Der braunhaarige Kain kann nun nichts mehr sagen, da bereits Josh und Mike kommen, die ja jede Pause mit uns verbringen.

Auch von den beiden bekomme ich zu hören, dass ich nicht wirklich gut aussehe und sie bekommen dasselbe zu hören wie Kain eben auch.

“Wo ist Kathi?”, frage ich noch nach, war das Mädchen aus unserer Gruppe doch nicht anwesend.

“Ja keine Ahnung. Krank anscheinend. Ist bis jetzt nicht aufgetaucht.”, erklärt mir Josh und ich nicke.

“Wer weiß was sie hat...”

“Einen Arzttermin meine Lieben. Tut mir leid. Hatte jetzt Früh einen Termin.”, hören wir hinter uns und drehen uns auch gleich zu der Blonden um.

“Hey Kathi. Haben schon sonst was gedacht Mensch...”, kommt es von Mike und sofort wird Kathi, die übrigens mit Mike zusammen ist, kräftig umarmt.

“Warum hast du auch nicht mal bescheid gesagt. Ich hab mir Sorgen gemacht. Mach das nie wieder...”, wettert er schließlich und Kain versucht ihn zu beruhigen, während Kathi versucht zu erklären warum sie nichts gesagt hatte.

“Ist doch egal ... Jetzt ist sie wieder da und wir wissen was los war, also beruhig dich mal Mike!”, meint Josh noch und setzt sich neben mich.

“Gestern sahst du noch völlig normal aus.”, stellt er fest und ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

“Man Leute. Ich bin nicht krank oder so. Mir ist nur ein bisschen schlecht und ich bin noch etwas müde. Morgen oder sogar am Ende des Schultages heute bin ich wieder normal... Macht kein Drama draus, dass ich etwas blass um die Nase bin...”

“Okay. Dann will ich dich aber wirklich spätestens morgen durch die Gegen springen sehen, dass ich mir sicher sein kann, dass es dir wieder richtig gut geht!”

“Josh!”

“Ja ist ja gut... Tut mir leid...”

So ist fein. Einfach die Klappe halten und das Thema jetzt einfach mal ruhen lassen. Mir geht es halbwegs gut und damit ist jetzt gut.
 

Die zwanzig Minuten die wir Pause haben, vergehen mal wieder zu schnell und so muss ich mich wieder aufraffen, um zum Matheunterricht zu gehen.

Ey! Merkt ihr was? ... Scheiße ich muss doch krank sein!

Merkt ihr echt nichts?

Ich. Meckere. Nicht. Rum. Dass. Wir. Jetzt. Mathe. Haben.

Also irgendwie bin ich mit dem falschen Fuß aufgestanden. Ist alles ziemlich seltsam heute.

Dann gehe ich heute eben mal ohne Gejammer in den Unterricht und mache auch fein mit.

Die Aufgaben die Jack uns gegeben hat, sind auch recht leicht. Sprich: So leicht, dass ich das auch kann, ohne dass man es mir noch mal erklärt. Die Aufgaben von der letzten Stunde haben wir kontrolliert und ich bin stolz auf mich. Die Aufgaben die ich gelöst hab, waren, bis auf eine Ausnahme, alle richtig. Bin ich gut oder was? Ich werd sicher noch zum Matheass.

Überdenken wir mal eben alle schnell, was ich gerade als letztes gesagt hab...

Nein. Ich werde kein Matheass, denn jetzt kommen Aufgaben die ich kein Stück mehr kapiere.

Aber vielleicht kann Jack mir das ja so erklären, dass ich es verstehe. Notfalls frag ich eben Jason oder Richard. Die müssen das dann eben können. Wobei ... Jay bevorzuge ich gerade.

Warum wohl?... Nein! Weiten wir diesen Gedanken jetzt nicht weiter aus, sonst kann ich mich auf nichts mehr konzentrieren, wäre also nicht so gut.

Wenn ich jetzt sage, dass die Mathestunde schnell vorbei gegangen ist ... Glaubt mir dann wer? Ich glaube kaum, aber es ist so.
 

Und als ich den Raum verlassen will, steht plötzlich Jack neben mir und sieht mich abwartend an.

“Willst du mir auch sagen, dass ich scheiße aussehe und lieber zuhause bleiben sollte? Wenn ja ... dann lass es bitte. Hab es oft genug zu hören bekommen heute und es geht mir eigentlich ganz gut...”, sage ich ihm klipp und klar und gehe weiter, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen.

Ich weiß nicht, mal ob er überhaupt etwas sagen wollte, denn wenn es so gewesen wäre, dann hätte er mich sicher aufgehalten. Aber da dies nicht der Fall ist, gehe ich weiter in Richtung Physikraum, der nur zwei Räume entfernt ist.

Dort setze ich mich gleich neben Kain und unterhalte mich eine ganze Weile mit ihm über Gott und die Welt. Mit ihm kann man das wenigstens, im Gegensatz zu seinem Zwillingsbruder. Bei dem kann man froh sein, wenn er im Unterricht mal still sitzt und seine Klappe für ein paar Minuten hält.

“Wie bist du so in Physik?”, fragt mich der Braunhaarige neben mir und ich grinse ein wenig.

“Besser als in Mathe und Chemie. Nein ... Da hab ich eigentlich nicht wirklich Probleme. Warum?”

“Weil ich da letztes Jahr total schlecht war. Wenn das dieses Jahr wieder so anfängt ... Könntest du mir eventuell helfen?”

“Na klar. Sag einfach bescheid. Ich versuche dir dann zu helfen. Ich hab nämlich immer das Problem, dass ich das selbst verstehe, es anderen aber nicht erklären kann ... Aber irgendwie bekommen wir das dann hin.”, grinse ich und sehe dann zu dem Lehrer, der soeben den Raum betreten hat.

Da es die erste Physikstunde dieses Jahr ist, bekommen wir wieder die Themen für das Schuljahr und fangen dann mit Wiederholungen an, wie halt in so gut wie jeder Stunde.

Dass Kain Probleme mit dem Fach hat, merke ich jetzt schon.

Für mich geht die Stunde auch schnell vorbei und wenige Minuten nach dem Klingeln stehen wir wieder auf dem Hof und warten auf Mike und die anderen beiden.
 

Als die dann bei uns angekommen sind, ist das erst was Josh sagt:

“Sag mal Kain, ist das da nicht dein Bruder?”

Wir beide drehen uns um und erblicken Tatsächlich Kains Bruder. Und zwar nicht Kai. Nein. Es ist Jason, der da gerade auf uns zukommt.

Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und man sieht mir sicherlich kaum noch an, dass es mir irgendwie nicht gut geht.

Die anderen vier bemerken das natürlich und kichern sich einen ab, wobei Kain sich schnell wieder fängt und seinen Bruder begrüßt.

Da er Mike, Josh und Kathi zu kennen scheint, begrüßt er die erst und als letztes mich, zieht mich erst mal in eine leichte Umarmung.

“Na? Wie lange habt ihr noch?”, fragt er schließlich, allerdings wird er vorher noch von mir gefragt was er um die Zeit hier macht.

“Naja ... Bei mir ist ne Vorlesung verlegt worden und so hab ich eben jetzt schon frei und ich dachte mir so, besuch ich euch mal ...”, antwortet er auf meine Frage und Kain ist so freundlich und beantwortet noch schnell Jays Frage.

“Wir haben jetzt noch drei Stunden. Also ... In zweieinhalb Stunden kannst du noch mal herkommen. Oder aber du wartest... Aber das ist langweilig...”

“Hm ... na toll ... Kann nicht mal so ganz kurzfristig n Lehrer krank werden?”, mosert Jay, gefällt es ihm doch nicht wirklich, dass er noch so lange warten muss.

“Dann fahr ich eben nach Hause und mach schon mal was zu essen und guck mal nach Kai. Und Kain! Du sorgst dafür, dass der Süße hier nachher mit bei uns am Tisch sitzt.”
 

Mit ‘Süßer’ meint er offensichtlich mich, denn er hat mir einen Arm und die Schulter gelegt und mich an sich gezogen.

Und wie ich nun einmal bin, werde ich erst mal rot und die anderen mit dem Lachen nicht mehr fertig.

Nun schmolle ich und Jason versucht mich zu trösten. Doch die anderen, zumindest Josh, Mike und Kathi lachen noch immer leise und ich fauche sie erst mal an.

“Jetzt ist doch mal gut!”

Sofort sind sie ruhig, sehen mich nur verwirrt an, genau so wie Kain und Jay.

“Geht doch...”, grummel' ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Noch eine Weile herrscht Stille und keiner bewegt sich. Doch dann werde ich von Jason wieder richtig umarmt und er streichelt mir über den Kopf.

“Nicht böse sein... War jetzt meine Schuld, dass die angefangen zu lachen...”, entschuldigt er sich und ich schüttel' darauf hin nur den Kopf.

“Schon gut ...”, murmel' ich und kuschel' mich ein kleines bisschen mehr an den Älteren, den das nicht sehr zu stören scheint.
 

Nach einer Weile verabschieden sich Mike und Kathi schon mal, warum auch immer und Kain und Josh sind total in irgendein Gespräch vertieft. Jason und ich dagegen stehen immer noch kuschelnd in der Gegend rum und freuen uns einfach nur still für uns selbst. So mach ich das zumindest.

Irgendwann bricht Jason dann aber die Stille und fragt mich, was wir am Nachmittag machen wollen.

“Wollten wir nicht shoppen gehen?”

“Oh ... Stimmt ja. Dann überleg ich mir zuhause schon mal wohin wir gehen können, wo es tolle Klamotten und so gibt.”, meint er und ich nicke zustimmend.

Ich will nämlich nicht erst quer durch die Stadt laufen um dann kurz vor Ladenschluss den ersten Laden zu finden, wo es sich wirklich lohnt reinzugehen.

Und da Jay schon etwas länger hier wohnt, kann er mir gleich mal gute Läden zeigen.

Da unsere Beschäftigung für den Nachmittag also geklärt ist, widmen wir uns anderen Themen, wie zum Beispiel, dem, dass er mich morgen nicht abholen wird, da die verschobene Vorlesung da stattfindet.
 

“Morgen wollten wir wieder in den Club oder? Also muss ich den Tag morgen schon mal nicht allein verbringen...”

“Auch wenn wir nicht in den Club gegangen wären, wäre ich nach der Vorlesung bei dir aufgekreuzt.”, meint Jay grinsend und ich kann nicht anders, grinse auch.

Einige Minuten später, sehe ich auf die Uhr und stelle fest, dass wir schon wieder los müssen.

“Naja ... Wir müssen dann wieder...müssen noch Französisch, Englisch und Sozialkunde hinter uns bringen...”, kläre ich ihn auf und rufe Kain schon mal, der auch sofort dazu kommt und sich von seinem Bruder verabschiedet, genau wie ich.

Dass wir uns in knapp drei Stunden wieder sehen, ist uns in dem Moment auch erst mal so ziemlich egal.

Kurz darauf sitzen wir im Raum und warten auf unsere Französischlehrerin, die aber nicht die Pünktlichste zu sein scheint, denn sie kommt volle zehn Minuten zu spät.
 

“Und warum haben wir uns so beeilt mit dem reinkommen, sag mal?”, grummel' ich leise zu Kain, der nur mit den Schultern zuckt, mich dann verdutzt ansieht.

“Was?”, frage ich und bekomme auch gleich eine Antwort.

“Jetzt bist du wieder normal ... Wetten Jason hat dich geheilt?”

“Ach red keinen Müll...”, meine ich, werde aber wieder ein wenig rot.

Nun kichert mein Banknachbar und ich verleier bloß die Augen etwas.

Unsere Lehrerin hält es nicht für nötig uns aufzuklären, was in diesem Jahr so abgeht. Nein. Sie fängt erst mal an Vokabeln abzufragen, die wir bereits in den letzten Jahren gelernt haben.

Ich staune über mich selbst, stelle ich doch bei dieser Kontrolle fest, dass ich eigentlich noch ziemlich viel behalten hab über die Sommerferien.

Wieder gehen 45 Minuten recht schnell vorbei und auch Englisch vergeht schnell und auch recht schmerzlos.

Aber Sozialkunde ... Ich sage dazu nur ein Wort. Horror.

Wirklich. Die Lehrerin ist furchtbar und was noch schlimmer ist als die Frau selbst ist ihre Art zu unterrichten.

Da fängt die tatsächlich in der ersten Stunde des neuen Schuljahres mit einer Wiederholung an und zwar von Anfang an.

Ich weiß gar nicht mehr wann Sozialkunde angefangen hat, aber es ist ein paar Jahre her und das sollen wir jetzt einfach mal so wissen? Seit Jahren nicht damit beschäftigt und dann kommt das alles auch noch in der ersten Stunde dran. Wirklich. Super Start.

Also das wäre dann eine Lehrerin die ich weniger als gar nicht mag.

Aber irgendwann klingelt es für uns auch das letzte Mal an diesem Tag und so packen wir schnell unsere Sachen zusammen und verziehen uns aus dem Raum, wollen wir doch alle nur von der Frau weg, sind auch froh, dass wir die nur einmal in der Woche haben.
 

Jetzt bin ich mit Kain auf dem Weg zur Bushaltestelle und dort müssen wir auch gar nicht lange warten und ungefähr eine viertel Stunde später stehen wir vor dem Haus, in welchem die Zwillinge und Jason mit ihren Eltern wohnen.

Kain kramt seinen Schlüssel raus, doch das hätte er sich sparen können, denn die Tür wird uns schon geöffnet und ein wirklich krank aussehender Kai blickt uns entgegen.

“Hey ihr beiden. Kommt rein...”, meint er leise und lässt uns eintreten, schließt hinter uns die, die Tür.

Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen haben, führen mich die Zwillinge in die Küche, wo Jason gerade noch am Herd steht und in ein paar Töpfen rumrühert.

“Sind da.”, meint Kain und Jay dreht sich lächelnd um.

“Fein. Kai... Du gehst wieder fein ins Wohnzimmer und kuschelst dich in die Decke ein und Kain ... Kannst du schon mal den Tisch decken?”

“Aber ich will da drüben nicht allein sein...”, mosert Kai und sieht Jay mit großen Augen an.

“Wir kommen gleich rüber, dann essen wir eben mal im Wohnzimmer, okay?! Dann bist du nicht alleine und nachher bleibt Kain bei dir, dann bist du auch nicht so allein. Und jetzt hopp.”

Ich muss die ganze Zeit lächeln während Jason mit seinem kleinen Bruder spricht. Er ist wirklich ein verdammt lieber Bruder, kümmert sich einfach rührend um seine Geschwister.

Da ich keine ‘Aufgabe’ bekommen habe, frage ich gleich mal nach und sofort werde ich von dem Älteren mit hochgezogener Augenbraue angesehen.

“Du? Machst gar nichts. Kannst schon mal mit zu Kai gehen und es dir bequem machen. Ich komme gleich mit dem Essen rüber.”

Also irgendwie hab ich das Gefühl, ich sollte jetzt nicht widersprechen und so nicke ich einfach nur und gehe zu dem Kranken.

Er sitzt auf Sofa und hat sich in eine Decke eingekuschelt, was total niedlich aussieht, vor allem, weil Kai sonst nicht zu bändigen ist und jetzt sitzt er hier und sagt nichts, bewegt sich auch nicht großartig, sieht einfach nur zum Fernseher der an ist.

Ich setze mich einfach mal mit zu ihm und frage nach wie es ihm geht.

“Naja ... Irgendwie beschissen, aber es ist nicht so schlimm, wie heute früh.”

“Hm ... Wie bei mir ... Hab mich heute Früh auch überhaupt nicht gefühlt. Aber jetzt geht es wieder. Also wird das bei dir auch wieder...”

Ich rutsche noch etwas näher und nehme den anderen kurz in den Arm, lasse ihn dann aber wieder los.

Dann kommen auch schon Kain und Jason mit dem Essen, welches wirklich lecker aussieht.

Als dann jeder einen beladenen Teller vor sich stehen hat, wünschen wir uns einen guten Appetit und beginnen zu essen.

Kain hat sich zu seinem Zwilling gesetzt, was eigentlich klar ist und dass Jason neben mir sitzt, ist auch klar oder?
 

Während des Essens, sind wir eigentlich die meiste Zeit still, nur Jason fragt wie die letzten Stunden waren und Kain erzählt ihm alles.

Als wir mit Essen fertig sind, werde ich von dem Ältesten in der Runde gefragt, ob ich Hausaufgaben auf hab und da ich diese Frage verneine, meint er:

“Na dann können wir ja gleich los, oder?!”

“Also von mir aus. Aber nach Hause muss ich trotzdem kurz. Geld holen und bescheid sagen...”

“Aber klar doch. Dann gehst du schon mal rüber und ich räum hier schnell die Teller und so weg und suche meinen Kram zusammen, dann hole ich dich gleich ab.”

Ich nicke zustimmend und stehe schon mal auf.

“Wir sehen uns...”, sage ich zu Kai und Kain und umarme beide kurz, verschwinde dann in Flur.

“Bis gleich Jay...”

Damit verlasse ich das Haus, gehe zu mir rüber und schließe auf, werde schon wieder von meiner Mama umgerannt.

“Mensch wo warst du denn? Ich hab mir Sorgen gemacht. Das nächste Mal sagst du bescheid, wenn du später kommst!”

“Ja tut mir leid. Ich war bei den Zwillingen und Jason drüben. Mittagessen. Und jetzt wollte ich nur bescheid sagen, dass Jason mich gleich zum shoppen abholt.”

“Na wenigstens das sagst du ... Okay. Ich fahr jetzt mal einkaufen, Richard ist nicht da falls du den suchst, ist mit einem Jack unterwegs und ... Komm nicht allzu spät nach Hause, okay?!”

“Ja Mama...”

Damit drückt sie mir ein Küsschen auf die Wange und geht an mir vorbei, sie will ja einkaufen gehen.

Ich ziehe mir nur schnell meine Schuhe aus, sprinte die Treppe fast nach oben und stürme in mein Zimmer.

Dort lasse ich meinen Rucksack einfach fallen und schnappe mir eine kleine Umhängetasche, verstaue dort mein Geld, Handy und meinen Schlüssel drin und gehe anschließend, etwas langsamer wieder nach unten.

Ich muss auch keine zwei Minuten mehr warten und es klingelt schon.

Ich öffne die Tür und gehe raus, habe ich meine Schuhe doch schon wieder an.

Dann grinse ich Jason an.

“Weißt du mit wem mein Bruder unterwegs ist?”

“Richard? Ähm ... Also wenn du schon so fragst ... Jack eventuell?”

“Genau... Bin mal gespannt was er mir heute Abend erzählt.”, grinse ich und hake mich einfach mal bei den Größeren ein.

“Na dann ... Zeig mir mal ein paar tolle Läden...”

“Wie du willst...”

Meint er und gemeinsam gehen wir zur Bushaltestelle, ist es doch etwas zu weit um in die Stadt um zu laufen.

Etwa eine halbe Stunde später stehen wir schon im Menschengetummel in der Innenstadt.

“So. Hier könnte ich dich jetzt stehen lassen und sagen: Kauf dir was schönes. Weil hier in der Gegend sind eigentlich viele tolle Läden. Und ich finde immer was. Und wenn du nicht extrem wählerisch bist, dann findest du ganz sicher auch was.”

“Okay. Aber wehe du lässt mich wirklich hier stehen. Finde mich doch nicht wieder zurück.”

“Keine Sorge. Ich bleib schon hier.”

Und mit diesen Worten werde ich schon in den ersten Laden gezogen, der mich gleich umhaut.

“Wow...”

Das ist wirklich das Einzige was ich sagen kann. Die Klamotten die ich so auf den ersten Blick sehe, sehen einfach nur total toll aus.

Jason hat mein ‘wow’ natürlich gehört und meinen Blick bemerkt. Ich kann gar nicht so schnell reagieren, da werde ich schon weiter in den Laden geschoben und werde irgendwo abgestellt.

“So. Dann such dir was aus. Dann gehen wir fein zu den Umkleidekabinen und dann spielst du mal Model.”, meint er und bringt mich zum kichern.

“Und du gibst Punkte oder Noten und entscheidest, was ich kaufe und was nicht oder wie?”, frage ich grinsend, fange aber schon mal an, mir was schönes rauszusuchen. Als ich eine ganze Menge auf dem Arm hab und nicht noch mehr nehmen kann, mache ich mich mit Jay auf den Weg zu den Umkleiden und dort nimmt mir mein Begleiter erst mal etwas ab, kann ich ja nicht alles da mit rein nehmen, würde ich mich doch nicht mehr zurecht finden.
 

Also nehme ich nur ein paar Teile mit und beginne damit mich umzuziehen, zeige jedes Kleidungsstück Jason und jedes mal nicke er, meint es steht mir.

Als ich nach etwa einer halben Stunde wirklich alles mal angehabt habe, meine ich:

“Du hast jetzt bei den meisten Sachen gesagt, dass sie mir stehen, aber ich kann ja schlecht alles kaufen. Also musst du mir jetzt bei der Entscheidung helfen. Ich allein bekomm das mit Sicherheit nicht hin. Das dauert sonst Stunden.”

“Oh Gott. Das wird schwer. Das sah eigentlich alles verdammt gut aus. Außer 5 Dinge. Die können wir gleich schon mal wieder wegbringen und dann wird die Auswahl schon kleiner.”

Gesagt, getan. Jason und ich suchen die Sachen raus, die doch nicht so toll ausgesehen haben, wie ich gedacht habe und übrig bleiben dann noch 7 Teile, die alle richtig toll aussehen, aber zum Teil recht teuer sind.

Am Ende entscheide ich mich dann mit Jasons Hilfe für eine dunkle Jeans und für zwei Hemden, die einfach nur zu toll aussehen, als dass ich sie hier hängen lassen würde.

Und so stehen wir ein paar Minuten später an der Kasse und ich bezahle artig, während Jay meinen Einkauf bereits in einer Tüte entgegen nimmt.

Als wir wieder draußen sind, nehme ich Jason die Tüte ab, doch der protestiert sofort.

“Jetzt mecker' nicht! Ich kann dich doch nicht Tüten tragen lassen. Wenn du dir auch was kaufst, dann hast du auch was zu tragen.”, meine ich, grinse ihn frech an und laufe ein paar Schritt vor, doch Jason hat mich schnell wieder eingeholt.

“Dann eben nicht...”

Ich nicke und sehe mich um, ob ich eventuell dieses Mal als erster einen Laden finde. Doch das klappt wieder nicht, denn ich werde schon wieder mitgezogen und stehe bereits im nächsten Laden.

Wieder entkommt mir ein ‘wow’.

“Sag mal habt ihr hier nur solche Läden?”

“Nee ... Das hier ist eine Ausnahme. Also die Straße wo wir gerade sind. Hier kaufen wir eigentlich nur ein und eben in dem Kaufhaus, wo wir uns das erste mal gesehen haben. Da sind auch tolle Läden. Aber anonsten...”
 

Nun sieht sich Jason nach ein Paar Klamotten um und ich tapse auch durch den Laden, halte Ausschau nach wirklich tollen Sachen. Doch irgendwie werde ich dieses Mal nicht fündig, dafür aber Jason um so mehr.

Das merke ich aber auch erst, als ich zu den Umkleidekabinen gezogen werde.

Ich warte davor auf Jay, der sich ganz in Ruhe umzieht und als er vor mir steht fallen mir fast die Augen raus.

Jason trägt ein schwarzes Netzshirt, was ihm einfach verdammt gut steht und einen langen ebenfalls schwarzen Rock.

“Und? ... Bisher ist es noch langweilig ... Aber noch ein paar Accessoires dazu und dann...”

“Das sieht doch nicht langweilig aus! Ich meine ... Wenn noch ein paar Kleinigkeiten dazu kommen, sieht es noch besser aus, aber ... Das sieht so schon verdammt gut aus.”

“Ja? Heißt das ich darf mir das jetzt kaufen?”

“Jay? Was soll denn die blöde Frage? Wenn es dir gefällt kaufst du es natürlich. Da kann ich doch nicht ja oder nein sagen, also weißt du ... Aber da du mich jetzt schon gefragt hast ... Ja! Kaufen! Aber zackzack!”

Sofort zieht sich Jason wieder um und stürmt regelrecht zur Kasse und bezahlt.

Draußen vor dem Laden, grinst er sich einen ab.

“So. Jetzt hab ich das gekauft und...”

“Hast eine eigene Tüte zum tragen.”, vervollständige ich seinen Satz, bevor er auch nur ein Wort mehr sagen kann.

“Ähm ... Ja. Das wollte ich zwar jetzt nicht sagen, aber ... ja stimmt schon.”

Jetzt grinsen wir beide blöd rum und gehen weiter, wobei ich mich bei ihm einhake und mich umsehe, versuche jetzt endlich zuerst einen Laden zu finden.

Und? Ich finde einen. Sogar noch bevor mich Jason in einen neuen Laden ziehen kann.

Zwar ist es dieses mal kein Klamottenladen, aber CDs sind doch auch okay.

Nun bin ich mal an der Reihe und zerre den anderen hinter mir her.

“Was du kannst, kann ich schon lange...”, grinse ich frech und tapse durch die Gänge.

Zwar finde ich eine Menge tolle CDs, aber ich stelle jedes Mal wieder fest, dass entweder Richi die schon hat, oder eben ich selbst. Irgendwann komme ich allerdings bei dem Regal mit den Live-DVDs an und da finde ich wirklich eine, die wir noch nicht zuhause haben.

“Na was hast du da schönes? ... Hm ... Metallica S&M ... Hast du die noch nicht?”

“Nein. Das ist mal ein Wunder, dass weder Richi die hat noch ich.”

“Hm ... Ich hatte mir die nur mal von nem Kumpel ausgeliehen. Ist eigentlich ganz okay.”

“Hm ... Ich glaub die werd ich nehmen...”

Und schon wandere ich den weiten Weg zurück zur Tür, wo sich die Kasse befindet.

Nachdem sich auch Jason eine CD gekauft hat, verlassen wir den Laden wieder und Jay fragt mich, ob wir nicht erst mal ein Eis essen gehen wollen, sozusagen als Stärkung für den Rest des Tages.

Da ich nichts dagegen habe, stimme ich zu und er führt mich zum nächsten Eiscafé.

Dort setzen wir uns hin, bestellen kurz darauf unser Eis.

“Willst du nachher zum Abendessen wieder mit zu mir? Dann bring ich dich danach auch nach Hause. Nicht, dass du dich verläufst, wenn du dann nach Hause gehst. Kann ich ja nicht verantworten.”

“Ja stimmt. Das geht nicht. Da bin ich Stunden unterwegs, wenn ich von dir zu mir laufe und wenn ich mich dann verlaufe ... Nicht auszudenken ... Meine Mama wird dich köpfen, wenn sie erfährt, dass du mich allein hast gehen lassen.”, meine ich ernst, kann ein Kichern aber nicht lange zurückhalten.

Da kommt auch schon unser Eis.

“Aber ich würd gern noch mit zu dir. Natürlich nur, wenn es keine Umstände bereitet und ich nicht störe.”

“Du störst nicht. Sonst hätte ich doch nicht gefragt...”, meint Jason und wagt es mir durch die Haare zu wuscheln.

“Ey! Nicht immer die Haare...”, grummel' ich und sehe Jay schmollend an.

“Oh ... Nicht schmollen...”, meint er, doch ich höre nicht auf ihn, beginne mein Eis zu löffeln.
 

Eine Weile herrscht nun Stille zwischen uns, doch dann fragt der Ältere von uns beiden:

“Wie läuft eigentlich Mathe und Chemie? Verschont Jack dich halbwegs?”

“Naja ... Probleme hab ich bis jetzt noch nicht. Zumindest hat es Jack noch nicht auf mich abgesehen. Noch lebe ich ruhig. Mal sehen ob sich das ändert.”

“Wenn sich das ändert, sagst du es mir... Dann kann er was erleben.”

“Ich renne dann sofort zu dir und heul mich an deiner Schulter aus, versprochen.”

“So ist es fein...”

“Hast du die Tage noch mal mit Jack gesprochen?”

“Nee warum?”

“Na könnte ja sein, dass er dir verraten hat, was er mit Richard unternehmen will.”

“Hm ... Da müssen wir wohl warten, bis die beiden es uns verraten. Vielleicht siehst du dein Brüderchen nachher ja noch. Dann kannst du ihn ausquetschen.”, kichert Jay nun und ich stimme mit ein.

Irgendwann fangen wir an uns gegenseitig mit Eis zu füttern. Fragt mich nicht, wie das angefangen hat. Mir macht es auf jeden Fall Spaß.

Nachdem wir unsere Becher geleert und bezahlt haben, verlassen wir das Eiscafé schließlich und machen uns auf den Weg zum nächsten Laden.

Schmuck. Muss ich mehr sagen? Nein, ich glaube nicht. Außer vielleicht noch die Bemerkung, dass ich mich wie im Paradies fühle. Ich liebe Schmuck. Ketten, Ringe, Ohrringe, Ohrstecker, ect.

Ich glaube wir verbringen etwa eine dreiviertel Stunde in dem Laden, bevor wir uns dann dazu entschließen zurück zu fahren.

Wir beide haben uns mit Schmuck eingedeckt und sind nun wirklich mehr als zufrieden.

Ich hake mich wieder bei Jay ein und wir machen uns auf den Weg zum Bus.
 

~*~*~*~*~
 

Sooooooooooooooooooo~

Hier mache ich erst mal Schluss. Das ist nun mein längstes Kapitel bisher... Mal sehen wie lang die anderen werden ^________^

...

Ich hoffe jetzt zumindest erst mal, dass es euch gefallen hat und über Kommis würde ich mich wieder riiiiiiiiiiiiiiiesig freuen~

...

Bevor ich jetzt wirklich Schluss mache ... Verteile ich noch ganz viele Kekse an meine fleißigen Kommischreiber~ vielen Dank an euch~

Hab mich wieder über eure lieben Kommis gefreut ^.~

Der größte Dank geht aber eben wie immer an mein Betaschatz AngelicDevilDie

*ganz viele schokoriegel kauf*

*dich damit überschütt*

Lass es dir schmecken Mäusl ^.~

...

Sooooooooo jetzt aber gut ... Hoffe es hat euch gefallen

Bis zum nächsten Kapitel

Ich werd mich beeilen ^.~
 

Bis daaaaaaaaaaaaaaaaann

*euch alle knuddel*

Eure KyosSchatten

Ein Kuss und die anschließende Verwirrung

Es tut mir sooooooooooooooooooooooooooooooooooo leid~

sorry sorry sorry sorry~

Ich habe mir dieses Mal echt viel Zeit gelassen *drop*

*gomen*

es tut mir echt leid .... aber ich habe zwischendurch noch an ‘nem Weihnachtsgeschenk gesessen und da bin ich überhaupt nicht zum schreiben gekommen und wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich auch üüüüüüüüüüberhaupt keine Idee wie es weiter gehen sollte ...(trotz Stichpunktzettel -.-)

Aber jetzt hab ich was zustande bekommen und ich hoffe es gefällt euch trotz der langen Wartezeit...

Jetzt labere ich nicht weiter rum und lasse euch lesen~

viel Spaß~
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 11
 

*~*~*~*~*
 

Schmuck. Muss ich mehr sagen? Nein, ich glaube nicht. Außer vielleicht noch die Bemerkung, dass ich mich wie im Paradies fühle. Ich liebe Schmuck. Ketten, Ringe, Ohrringe, Ohrstecker, etc.

Ich glaube wir verbringen etwa eine Dreiviertelstunde in dem Laden, bevor wir uns dann dazu entschließen zurück zu fahren.

Wir beide haben uns mit Schmuck eingedeckt und sind nun wirklich mehr als zufrieden.

Ich hake mich wieder bei Jay ein und wir machen uns auf den Weg zum Bus.
 

*~*~*~*~*
 

Wenige Minuten später sitzen wir beide also im Bus und sind ... na was wohl? ...

Richtig...

Auf dem Weg nach Hause.

Okay. Ähm nicht nach Hause, sondern zu Jason. Also mehr oder weniger nach Hause, ach ist ja auch egal. Wir fahren halt mit dem Bus.

Wieder ein paar Minuten später, steigen wir dann an der richtigen Haltestelle aus und laufen langsam zum Haus von Jasons Familie.

Nebenbei erzählen wir wieder von Gott und der Welt und es ist echt nicht sowas wichtiges, was ich hier erwähnen sollte.

Na obwohl. Er verrät mir, was es zu essen gibt. Das könnte wichtig sein. Also... es gibt irgendwas mit Nudeln.

Und Nudeln sind immer gut, davon kann man nicht genug bekommen, da ist es egal, was es dazu gibt.

Nach ein paar Minuten stehen wir dann schon vor Jason’s Haus und er schließt uns die Tür auf.
 

Kaum, dass die Tür wieder ins Schloss gefallen ist, kommt schon seine Mutter angerannt und strahlt uns an.

“Und? Hast du wieder die Läden leer gekauft Jay? Komm ich will alles sehen...”, fordert sie gleich und lässt uns nicht mal die Zeit damit wir unsere Schuhe ausziehen können.

“Mum ist doch gut. Ich zeig ja gleich alles, aber immer mit der Ruhe, sonst verschanz ich mich gleich mit Aaron in meinem Zimmer und dann bekommt ihr gar nichts zu sehen!”

Ich kichere leise vor mich hin, als ich sehe wie Jay’s Mutter anfängt zu schmollen.

Wenige Sekunden sieht sie noch zwischen uns hin und her und geht dann. Endlich können wir unsere Tüten abstellen und unsere Schuhe ausziehen.

“Sorry, aber meine Mum ist immer so, wenn einer von uns shoppen war. Da ist die nicht mehr zu bremsen und will sofort alles sehen.”, erklärt der Ältere mir grinsend und ich nicke verstehend.

“Ich hab’s gemerkt...”, grinse ich zurück und folge Jason nun, der in die selbe Richtung geht, wie seine Mutter kurz davor.
 

Nun stehen wir im Wohnzimmer und seine Mutter sitzt aufgeregt auf dem Sofa.

“Jetzt zeig doch endlich, sonst nehme ich dir die Tüten weg.”, droht sie und kann gar nicht still sitzen bleiben.

Und ich dachte, meine Familie ist ein bisschen seltsam drauf. Aber wenn ich ehrlich sein soll, ist meine harmlos im Gegensatz zu Jay’s Familie.

Der Größere gibt nun doch auf und setzt sich in den einen Sessel, fordert mich dazu auf, mich zu seiner Mutter auf die Couch zu setzen, um sie festzuhalten.

Ähm ... okay. Ich setze mich erst mal hin, gehe der zweiten Forderung jedoch nicht nach, kann ich doch nicht einfach Jason’s Mutter so festhalten. Zumal ich nicht mal weiß, was das bezwecken soll.

Der Schwarz/Rothaarige beginnt aber noch immer nicht mit dem Auspacken und Zeigen seiner neuen Klamotten, tut rein gar nichts.

Aber dann zucke ich etwas zusammen, als er durch das ganze Haus die Namen seiner Brüder ruft.

Ich sehe ihn teils erschrocken, teils fragend an.

“Ich will nachher nicht noch mal anfangen müssen, nur weil die nicht dabei waren.”, meint er und schon stehen die Zwillinge in der Tür, wobei sich Kai mir sofort um den Hals wirft.

War der nicht noch vor ein paar Stunden mächtig krank? Hm ... was Klamotten nicht so alles bewirken können.
 

Die beiden setzen sich zu uns und nun warten wir alle gespannt auf die ‘Vorführung’ von Jason.

Langsam befördert er nun Kleidungsstück für Kleidungsstück ans Tageslicht und zeigt alles von allen Seiten.

Ich kenne die Sachen ja schon, war ich beim Kauf ja schließlich dabei. Die anderen drei neben mir sind hellauf begeistert, grinsen und strahlen hier nur so um die Wette.

“So. Das war’s. Mehr gibt’s nicht zu sehen.”, meint Jay nun und packt wieder alles zurück in die Tüte und steht dann auf, deutet mir an ihm zu folgen.

Das tue ich auch gleich, schnappe mir meine Tüten die noch im Flur stehen und gehe dann mit dem Älteren nach oben, wahrscheinlich in sein Zimmer.
 

Und? Richtig. Kurz darauf stehe ich in seinen eigenen vier Wänden und sehe mich neugierig um. Der Raum gefällt mir sehr und ich betrachte echt alles, was ich entdecken kann.

Der andere hat sich auf seinem Bett niedergelassen und sieht mir lächelnd zu, wie ich alles ansehe.

“Gefällt es dir?”

“Na aber hallo. Hier könnt ich mich glatt wie zuhause fühlen.”

“Hätte ich nichts dagegen.”

Ich grinse etwas und setze mich dann einfach mal zu ihm.

“Und jetzt?”, frage ich, sehe ihn von der Seite an.

“Hm ... bis zum Abendessen dauert es sicher noch einige Minuten. Du ... könntest ja Model spielen und deine Klamotten noch mal in aller Ruhe zeigen...”, schlägt er vor und ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

“Ähm ... ich werde morgen sicherlich irgendwas davon anziehen, dann kannst du es dir auch ansehen.”

“Nein ... was ist denn, wenn das doch nicht so toll aussieht und du dich dann voll zum Klops machst?! Also ... wenn das alles doch nicht so gut aussieht, dann kann ich dich damit doch nicht auf die Straße lassen.”

“Jason! Das sieht alles gut, sonst hätte ich das alles nicht gekauft...”, meine ich leicht empört, verschränke gleich mal die Arme vor der Brust.

Der will doch nur was zum gucken haben und ist zu ungeduldig um bis morgen zu warten.

“Och menno ... du bist gemein...”, schmollt er nun und ich verdrehe nur etwas die Augen.

“Och Jason. Jetzt schmoll nicht!”, meine ich und lehne mich etwas zu ihm, sehe ihn erst mal mit einem Hundeblick an und bringe ihn damit schon mal wieder zum lächeln, dann gebe ich ihm, warum auch immer, ein Küsschen auf die Wange und zack ... schon strahlt er wie ein Honigkuchenpferd.
 

Ich dagegen, frage mich jetzt warum ich das gemacht habe und werde erst mal rot. Ist ja schlimm, ständig werde ich rot. Das ist echt so langsam nicht mehr lustig.

Aber okay. Ich nehme es jetzt mal so hin und schweige. Genau wie Jason.

Ich merke nach ein paar Augenblicken, wie der Ältere ein klein wenig zu mir ran rutscht und einen Arm um mich legt.

Ich frage mich was das soll, doch eine Antwort find ich nicht, setzt bei mir doch soeben das Denken ein Stück weit aus.

Wir sehen uns eine ganze Weile in die Augen, ich werde wieder ein kleines bischen rot und Jason kommt mit seinem Gesicht, dem meinem immer näher.

Kurz bevor sich auch nur irgendwie unsere Nasenspitzen berühren können, hören wir von unten die Stimme Jason’s Mama, die uns zum Essen ruft.

Wir zucken ganz schön zusammen, rutschen wieder etwas auseinander, stehen schließlich auf und gehen nach unten, reden noch immer kein Wort miteinander.

Ich bin ja der Meinung, dass ich gerade einer Tomate gleiche, aber ich werde von niemanden komisch angesehen oder so, also bilde ich mir das womöglich nur ein.

Auch nicht schlimm. Sieht ja immerhin sehr seltsam aus, wenn ich auf einmal mit hochrotem Kopf am Tisch sitze und die Nudeln in mich reinschaufel.
 

Als wir dann alle mit beladenem Teller am Tisch sitzen, wünschen wir uns einen guten Appetit und essen schweigend. Warum die anderen drei nichts sagen, weiß ich nicht, aber bei Jason und mir, weiß ich den Grund sehr wohl.

Wollte er mich gerade küssen?

Ja ... das ist die einzige Frage die gerade in meinem Kopf herum geistert. Jason scheint auch nachzudenken, bekommt der nämlich nicht mal mit, wie Kain ihn anspricht und fragt, ob alles okay sei.

Ich sehe die ganze Zeit auf meinen Teller, wobei die anderen drei zwischen ihrem Familienmitglied und mir hin und her sehen.

Nach einer Weile sind dann alle fertig mit essen und wir räumen zusammen den Tisch ab. Danach verschwinden Jay und ich wieder nach oben und ich sehe ihn schließlich an.

“Ich ... werd dann wohl mal nach Hause gehen... Nicht dass ... ich noch Ärger oder so bekomme, weil ich nicht Bescheid ... gesagt hab...”, meine ich und der Größere nickt leicht.

“Ich bring dich ...”, murmelt er, nimmt dann meine Tüten und geht vor, ich folge ihm wieder schweigend.

Als wir unsere Schuhe angezogen haben, verlassen wir das Haus. Aber nicht, dass ihr denkt, dass ich einfach so abgehauen bin ... nein ... ich hab natürlich brav Tschüss gesagt.
 

Und nun laufen wir wieder mal schweigend nebeneinander her. Dieses Schweigen ist aber irgendwie unangenehm, doch keiner von uns beiden traut sich etwas zu sagen.

Da wir ja nur ein paar Häuser auseinander wohnen ist der Weg schnell gemeistert und nun stehen wir hier, sehen beide zu Boden und sagen noch immer nichts.

“A-also dann ... ähm ja ... ich meld mich morgen bei dir ... nur abholen kann ich dich nicht ... hab ja ‘ne Vorlesung.”, stottert der Ältere und ich nicke leicht.

“Okay, dann ... ruf einfach an ... oder so.”

Damit nickt nun auch Jay und reicht mir meinen Einkauf, den er ja getragen hat.

“Also dann ... bis morgen...”, murmle ich noch und will mich gerade umdrehen, als ich spüre wie der andere mich am Arm festhält und wieder ein Stück zu sich dreht.
 

Schon wieder sehen wir uns in die Augen, genau wie vorhin. Doch dieses Mal nähert er sich mir nicht langsam, sondern berühert meine Lippen ganz kurz mit seinen, dreht sich dann um und geht schnell zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind.

Ich dagegen stehe da wie angewurzelt. Jason hat mich doch gerade geküsst oder? Zumindest sollte das ein Kuss sein. Warum zum Teufel hat der das jetzt gemacht und haut dann einfach ab?

Ich komm da gerade echt nicht mit.

Vielleicht sollte ich erst mal rein gehen und eventuell mit Richard reden. Der hat hoffentlich eine Antwort auf die Frage ‘warum’.
 

Also schließe ich die Tür auf, zieh mir meine Schuhe aus, lasse meinen Einkauf im Flur stehen und gehe dann sofort nach oben, begrüße weder meine Mutter, noch Robert, den ich sonst ja auch gekonnt ignoriere.

Vor der Tür zu Richis Zimmer bleibe ich allerdings prompt stehen.

Nein! Mein großer Bruder ist ja nicht mal da. Der ist doch mit Jack unterwegs. Och nein. Wenn man ihn braucht, dann ist er nicht da. Was soll ich denn jetzt machen?

Mit den Nerven fast am Ende und vollkommen durch den Wind tapse ich die Treppe langsam und Stufe für Stufe nach unten, gehe zu meinem Einkauf, schnappe die Tüten und gehe ins Wohnzimmer. Dort lasse ich mich erst mal auf den Sessel fallen.

“Schatz was ist denn mit dir passiert?”

“Nichts Mum.”

“Okay ... wenn du reden willst, kommst du zu mir...”

“Jaja...”, brumme ich zum Schluss, starre nun nur auf den laufenden Fernseher.

Irgendwie ist es ja schon von Vorteil, wenn meine Mutter nicht so ‘anhänglich’ ist und alles immer sofort wissen will. Sie lässt uns Zeit und stellt es uns sozusagen frei, ob wir mit ihr darüber reden wollen.

Aber ... im Moment wüsste ich nicht mal was ich zu ihr sagen sollte. Kann sie ja schlecht fragen, ob sie zufällig weiß, warum Jason einfach so abgehauen ist und so.

Da kann sie mir glaub ich auch keine richtige Antwort geben.
 

Ich bleibe etwa eine halbe Stunde im Wohnzimmer sitzen, sehe praktisch durch den Bildschirm des Fernsehers hindurch, interessiert mich die Sendung da doch rein gar nicht.

Irgendwann stehe ich dann auf, nehme meinen Einkauf und gehe dann hoch in mein Zimmer, räume da mehr oder weniger aufmerksam meine Sachen in den Schrank und lasse mich dann ins Bett fallen.

Inzwischen ist es fast 20 Uhr und Richard ist immer noch nicht zurück. Ich entschließe mich dazu erst mal duschen zu gehen, kann das doch nicht schaden.

Also mache ich mich mit meinem Schlafzeug in der Hand auf ins Bad und stehe keine zwei Minuten später unter warmen Wasser.

Ich weiß nicht wie lange ich hier jetzt stehe und nichts tue, aber es ist auf jeden Fall eine ganze Weile. In dieser Zeit denke ich wirklich nur an Jason und an diese kurze Berührung unserer Lippen.

Schließlich stelle ich das Wasser wieder ab und steige aus der Dusche, trockne mich dann ab.

Ich ziehe mir meine Schlafsachen an und schminke mich noch richtig ab.

Danach watschel ich zurück in mein Zimmer und erblicke da tatsächlich meinen großen Bruder auf meinem Bett sitzend.
 

“Hey ... Mama sagte, mit dir stimmt was nicht...”, stellt er nur leise fest und ich gehe zu ihm, setze mich neben ihn und lehne mich etwas an ihn.

“Naja ... ich bin nur verwirrt ... irgendwie...”

“Warum?”

Richard hat seine Arme leicht um mich gelegt und mich etwas näher zu sich gezogen.

“Ich war doch vorhin mit Jason unterwegs ...shoppen und so ... und wir waren noch bei ihm, er hatte mich zum Abendessen eingeladen. Und ... vor dem Essen saßen wir bei ihm Zimmer und naja ... wir hätten uns fast geküsst. Nach dem Essen hat er mich dann auch nach Hause gebracht und dann küsst er mich und haut einfach ab ...”

Damit endet mein Bericht und Richi beginnt mir durch die Haare zu streicheln.

“Und jetzt weißt du nicht, warum er abgehauen ist?!”

Leicht nicke ich als Antwort, seufze traurig auf.

“Hat er irgendwas wegen morgen gesagt?”

Ich sehe ihn fragend an, meine dann aber:

“Er meinte, dass er sich bei mir meldet, mich aber nicht abholen kann, weil er eine Vorlesung hat.”

“Jack meinte vorhin nämlich noch, dass wir morgen wieder in den Club von letzter Woche wollen. Also alle. Auch Jason’s Brüder und so.”

“Hm ... das hatten wir auch überlegt, aber vorhin hat er nicht nochmal was zu gesagt ...”

“Vielleicht sprecht ihr da nochmal miteinander und vielleicht verrät er dir auch, warum er abgehauen ist.”

Damit löst sich Richard etwas von mir und sieht mich aufmunternd lächeln an.

“Das wird schon wieder. Und jetzt ... packst du noch deine Sachen für morgen und gehst dann ins Bett.”

“Ja Papa...”

Nun lachen wir beide und ich bekomme noch ein Küsschen auf die Wange gedrückt und dann bin ich wieder allein in meinem Zimmer, starre wieder eine Weile vor mich hin.
 

Da ich jedoch nicht erst morgen früh meine Schulsachen packen will, stehe ich doch noch mal auf und mache das jetzt gleich.

Ich gehe zu meinem Schrank wo alle Schulsachen drin verstaut sind, nehme meinen Rucksack und packe alles ein, was ich brauche.

Zu meiner Freude hab ich morgen nur sechs Stunden. Aber da es ja nicht so toll bleiben kann, sind zwei Stunden davon gleich mal Mathe. Dann habe ich noch Französisch, Physik, Bio und Deutsch.

Wie toll...

Nachdem der Rucksack nun gepackt ist, stelle ich ihn neben der Tür ab und verkrümle mich ins Bett, kuschle mich in meine Decke ein und mache die Augen zu.
 

Tick tack tick tack tick tack....

Wenn ich jetzt keine Digitaluhr hätte, würde ich dieses Geräusch mit Sicherheit so deutlich hören.

Aber glücklicherweise habe ich einen Digitalwecker, der schön still ist und wirklich keinen Mucks von sich gibt. Welch tolle Erfindung.

Aber trotz der Stille kann ich einfach nicht einschlafen, denke einfach immer wieder an Jason. Und an den Kuss.

Manno. Jetzt kann ich wegen dem nicht mal mehr einschlafen und das nur, weil der abgehauen ist.

Und morgen Abend scheinen wir uns dann ja auf jeden Fall wieder zu sehen. Oh mein Gott.

Will ich das wirklich?

‘Ja natürlich willst du das du Hirni!’

Okay, okay, okay ...

Ja ich will ihn wieder sehen, aber ... ich wette wir reden kein Wort miteinander und das ist dann mindesten so schlimm, als würde ich ihn gar nicht sehen.
 

Ach ist doch alles scheiße hier....

Ich will jetzt schlafen!

Lasst mich schlafen...

...

Einige Minuten ... oder sind es Stunden? ... egal ... kann ich dann doch noch irgendwie einschlafen.
 

~*~*~*~*~
 

Freitag, d. 05.09.
 

Am nächsten Morgen bin ich ungefähr eine halbe Stunde zu früh wach. Mein Wecker hat noch lange keinen Mucks von sich gegeben, aber egal. Ich bin halt wach und hab mich in meine Decke eingemummelt, will erst aufstehen, wenn mich dieses furchtbare Piepen dazu zwingt aufzustehen.

Dummerweise geht eine halbe Stunde recht schnell vorbei, gerade wenn das nicht so sein soll.

Also quäle ich mich 30 Minuten später ins Bad und verrichte dort alle Tätigkeiten, die man am Morgen im Bad halt so verrichtet.

Als ich fertig bin, kommt mir ein ziemlich verschlafender Richard entgegen.

“Was bist du denn schon wach?”, frage ich ihn verwirrt, doch er wedelt nur mit der Hand rum, will mir so wahrscheinlich nur zeigen, dass er sich gleich wieder ins Bett packen wird.

Angezogen und gewaschen gehe ich zurück in mein Zimmer, nehme mir meinen Rucksack und tapse nach unten.
 

“Morgen...”, begrüße ich meine Mum, die gerade dabei ist sich Frühstück zu machen.

“Morgen mein Schatz. Siehst ungewöhnlich wach aus, wenn ich das mal so sagen darf...”

“Danke. Ich bin ja auch halb neun oder so im Bett gewesen, da kann man mal halbwegs ausgeschlafen sein.”

Damit mache ich mir einen Tee, setze mich an den Tisch und knabbere nebenbei auf einem Brötchen herum, welches mir meine Mutter gerade vor dich Nase gehalten hat.

“Hier. Essen.”

“Mach ich doch schon.”

“Aaron? Ich hab gesagt du sollst das essen und nicht nur dran rum knabbern.”

Ohne noch ein Wort zu sagen, beiße ich richtig von dem Brötchen ab, erhalte ein Nicken seitens meiner Mum und es dauert nicht lange da bin ich fertig und verabschiede mich von ihr.

“Ich geh dann mal... bis später.”

“Ja. Viel Spaß. Wenn du nach Hause kommst bin auch da.”

“Okay.”

Damit hab ich meine Schuhe angezogen und verlasse das Haus.
 

Langsam gehe ich in Richtung Bushaltestelle, werde dieses Mal nicht von irgendwem umgerannt.

Als ich an meinem Ziel ankomme, sehe ich auf mein Handy, stelle zum einen fest, dass ich noch ungefähr eine viertel Stunde warten muss und zum anderen, dass ich eine SMS bekommen habe.

Ich öffne sie, lese sie durch und ich glaube ich brauche nicht sagen von wem die Nachricht ist oder?

Jason hat mir nur mitgeteilt, dass er mich heute Abend zusammen mit Jack, Kain und eventuell Kai abholen wird. Und er hat gemeint, dass er dann unbedingt mit mir reden will.

Und ich ahne um was es bei dem Gespräch gehen wird.

Ich lasse mich auf der kleinen Bank vor der Haltestelle nieder und warte auf Kain, der ja eigentlich gleich hier auftauchen müsste.
 

Und was hab ich gesagt?

Keine zwei Minuten später lässt Kain sich neben mir nieder, sieht mich fragend von der Seite an.

“Alles okay bei dir?”

“Hm? ... Ja klar. Warum nicht?”

“Weil Jason sich äußerst merkwürdig benimmt, seit du gestern gegangen bist. Ist irgendwas gewesen?”

Ich überlege ob ich es ihm sagen soll, entscheide mich dann aber erst mal dagegen. Ich würde lieber erst einmal mit Jay reden.

“Später vielleicht okay?”

“Okay. Sag einfach Bescheid, wenn du reden magst...”

Damit ist das Gespräch beendet und wir suchen beide krampfhaft nach einem neuen Gesprächsthema.

“Wie geht es Kai eigentlich?”, frage ich schließlich.

“Naja ... es geht schon wieder. Es ist auf jeden Fall besser als gestern. Er geht nachher noch mal zum Arzt und vielleicht kann er ja dann heute Abend mit uns kommen. Wenn nicht, muss er bis nächste Woche warten. Aber du kommst heute Abend mit oder?!”

“Naja. Dein Bruder hat ja eigentlich schon festgelegt, dass ich mitkomme. Er meinte, er holt mich mit Jack und dir zusammen ab. Also hab ich gar nichts mehr zu sagen oder?”

“Naja. Wenn du nicht magst, dann akzeptiert der das bestimmt auch. Dann ist er zwar für den Abend für nichts mehr zu haben und hängt nur rum, wie ‘n Schluck Wasser, aber er bekommt sich dann auch wieder ein. Zwingen wird er dich zumindest nicht.”

“Hm ... dann komm ich lieber mit. Muss ja nicht sein, dass er nicht zu gebrauchen ist. Sonst macht der Abend ja auch nicht wirklich Spaß.”

“Genau.”, grinst Kain nun zufrieden und steht auf.

Ich sehe ihn erst mal verwirrt an und merke erst ein paar Momente später, dass unser Bus gerade kommt.
 

Somit lassen wir uns also zur Schule kutschieren und traben schließlich langsam in Richtung Klassenraum, wo wir Französisch haben.

Französisch gleich in der ersten Stunde. Wie grausam ist das denn?

Wir setzen uns an unsere Plätze und warten gemeinsam mit unseren Klassenkameraden auf unsere Lehrerin.

Aber... Die kommt nicht. Und kommt nicht. Und kommt nicht.

Nach etwa 20 Minuten des Wartens entschließt sich Ben, einer aus meiner Klasse, dazu zum Lehrerzimmer zu gehen. Als er wieder da ist, meint er nur:

“Die Tante ist krank und es konnte keine Vertretung organisiert werden. Hat sich vorhin erst krankgemeldet.”

“Naaaaaa toll. Da hätte man noch so schön schlafen können.”, meckere ich lautstark, bekomme auch sofort die Zustimmung der gesamten Klasse.

Dass ich schon vor dem Weckerklingen wach war, erwähne ich mal nicht.

“Und jetzt?”, fragt Marie, die eine Bankreihe vor den Zwillingen und mir sitzt.

“Hat wer Karten mit?”, kommt die Frage aus der hinteren Ecke des Raumes.

Wer das jetzt ist, kann ich nicht genau sagen, entfällt mir sein Name doch immer wieder.

“Nicht wirklich. Aber ich glaub in einem der Schränke hier, war mal ‘n Romé-Spiel.”, sagt nun Chris.

“Du willst hier jetzt nicht um diese Zeit Romé spielen oder?”, frage ich dann etwas verwirrt, bin ich doch im Moment noch überhaupt nicht in der Lage zum Kartenspielen und einige andere sehen auch nicht wirklich so aus.
 

“War ja nur ‘n Vorschlag....”

“Blöder Vorschlag. Ich denke mal, die, die hier in der Nähe wohnen können ja noch mal nach Hause und noch mal ‘ne Runde schlafen oder so. Und die, die erst anreisen mussten, die ... ja ... machen es sich hier gemütlich oder so...”, meint nun Kain und ich kann gar nicht so schnell gucken, da haben einige ihre Sachen geschnappt und flüchten regelrecht aus dem Raum.

Okay. Das waren dann wohl die, die nicht anreisen müssen.

Und ja. Jetzt sitzen hier noch zehn Leute und überlegen sich, was man nun tun könnte.

Drei oder vier von meinen Mitschülern gehen erst mal raus, eine Rauchen und wir anderen fangen an uns über Gott und die Welt zu unterhalten. Nach einer Weile klinken sich aus diesem Gespräch dann aber Maik und Julia aus, die anscheinend doch noch müde sind und es sich lieber auf ihren Tischen gemütlich machen.

“Gute Nacht...”, grinse ich und beteilige mich weiter am Gespräch.

Wir bekommen alle gar nicht mit, wie die Zeit vergeht, erschrecken uns deshalb auch ziemlich, als es plötzlich klingelt.

Unter allgemeinem Rumgemecker, dass die Stunde ja schon vorbei ist, packen wir unsere Sachen, wecken unsere zwei Schlafmützen auf und begeben uns dann zum nächsten Raum.
 

“Kain? Was haben wir jetzt noch mal?”

“Mathe... zwei Stunden lang.”

Okay. Warum zum Teufel hab ich ihn eigentlich gefragt? Warum muss man an einem Freitag zwei Stunden nacheinander Mathe haben?

Moment.... zwei Stunden? Nacheinander?

Wollen die mich hier irgendwie mal alle tot sehen oder was geht hier ab? Und das zum Freitag. Dabei wollte ich doch heute Abend noch weg. Und ich wollte noch mit Jason reden und ich würde mich gern von allen verabschieden. Aber irgendwie lässt mir dazu ja keiner Zeit.

Wie grausam kann die Welt eigentlich noch sein?

Sagt es nicht! Ich will es noch nicht wissen. Ich erfahre es eh noch irgendwann... Aber jetzt ... will ich meine Pause noch ein bisschen genießen, die aber auch leider Gottes in fünf Minuten schon wieder Geschichte ist.

Jack ist schon von Anfang an im Raum, hatte er vorher doch eine andere Klasse zum quälen gehabt.

Ich schleiche mich mit Kain zu unseren Plätzen und packe vorsichtig meine Sachen aus.

Fragt nicht. Ich habe keine Ahnung warum ich das mache.
 

Der beste Freund von Jay hat uns allerdings bemerkt und macht sich nun auf den Weg zu uns, stützt sich mit den Händen auf meinem Tisch ab und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an.

“Sag mal Aaron? War gestern was?”

Warum muss Jason ihm das gesagt haben? Warum verdammt nochmal? Und WARUM spricht mich dieser Trottel von Lehrer (sorry....) und anscheinend auch Lover von meinem großen Bruder darauf an? Was hab ich denn getan?

“Ähm ... nö?”

“Da hab ich von Jay aber was ganz anderes gehört...”

Petze!

“Ähm... Naja ... also...”

“Ich höre?”

“Mensch Jack. Aaron würde heut Abend gern nochmal mit Jason über was reden und mir hat er vorhin auch nichts verraten. Also ... vergiss es. Aus dem bekommst du vor heute Abend nichts raus.”

Danke Kain!

Ich könnt dich knutschen!

Oder ... vielleicht doch nicht... andern Mal eventuell...

“Okay. Aber ... wehe Jason hat heute Abend keine spitzen Laune verstanden?”

“Jawohl.”

“Fein.”

Und damit geht er wieder nach vorne, lässt mich tief durchatmen und beginnt dann auch mit dem Unterricht.
 

Ich hab nun keine Ahnung wie, aber ich hab BEIDE Mathestunden überlebt.

Aber wie gesagt. Ich hab keinen blassen Schimmer wie.

Als nächstes haben wir dann Deutsch. Eine Stunde die man aushalten kann. Dann kommen noch Bio und Physik. Die überlebe ich auch noch.

Unbedingt Erwähnenswertes passiert in allen drei Stunden nicht und in den Pausen eigentlich auch nicht.

Darum führe ich das ganze hier jetzt auch nicht weiter aus, langweilt euch nur.

Nachdem wir dann auch die letzten Stunden gut überstanden haben, sind Kain und ich nun auf dem Weg zum Bus, um endlich wieder nach Hause zu können.

“Sag mal... Wann wollt ihr uns dann eigentlich abholen?”

“Ja gute Frage. Keine Ahnung. Ich denke aber so um neun. Da gehen wir sonst immer los.”, erklärt mir Kain und ich nicke nur.

Da hab ich ja noch einige Stunden Zeit um mich seelisch und moralisch auf das Treffen vorzubereiten.

Und um mein Äußeres muss ich mich ja auch noch kümmern, also wird die Zeit wahrscheinlich gerade so reichen.

Kaum kommen wir an der Haltestelle an, da hält der Bus auch schon vor uns und wir steigen ein, lassen uns wieder nach Hause fahren.

Einige Minuten später verabschieden wir uns dann vor meiner Haustür und ich gehe rein.

Dann rufe ich erst mal allen zu, dass ich wieder da bin. Davon abgesehen, ich weiß nicht mal, wer überhaupt zuhause ist.

Mama hat ja gemeint, dass sie da ist und Richard ist bestimmt auch da und Robert... ist egal ob der da ist.
 

“Hallo mein Schatz. Kommst du bitte gleich mal in die Küche?”

“Wenn ich vorher meine Schuhe noch ausziehen darf gerne...”

Und so stehe ich einige Augenblicke später in der Küche und bekomme gleich einen Teller in die Hand gedrückt.

“Bringst du das bitte ins Wohnzimmer?”

“Warum das denn? Steht was besonderes an oder wie?”

“Nein. Richard hat bloß Besuch. Und wenn wir Besuch haben, essen wir doch immer in der Wohnstube.”

“Also doch was besonderes...”

Und so trabe ich also los, in Richtung Wohnzimmer und bleibe erst mal in der Tür stehen.

“Also so einen Job will ich auch mal haben. Wann zum Geier hattest du Feierabend?”
 

Kaum dass ich das erste Wort ausgesprochen hab, dreht sich schon ein grinsender Jack zu mir um.

“Jahaha... ich hatte nach der vierten Schluss und du?”

“Idiot...”, grummle ich nun nur und stelle den Teller vor ihm ab.

“Jetzt wird sich hier aber bitte nicht angezickt, ja?!”

“Nein Brüderchen.”

Damit gehe ich wieder zu meiner Mama zurück, nur um den nächsten Teller in Empfang nehmen zu dürfen.

Okay. Ich verbessere mich. Ich bekomme gleich ZWEI in die Hand gedrückt.

Als ich wieder bei den beiden Turteltäubchen angekommen bin, stelle ich die Teller ab und setze mich. Nun warten wir zusammen auf meine Mutter, die nun auch endlich mal eintrudelt.

Dann beginnen wir zu essen, schweigen zum größten Teil.

Nach einer kleinen Weile sind dann alle fertig und satt und wir räumen ab.

“Jack? Bleibst du gleich bis heute Abend oder haust du noch mal ab?”, frage ich den Älteren.

“Weiß nicht. Wenn dein Bruder mich noch mal loswerden will, damit er sich in Ruhe hübsch machen kann, geh ich irgendwann noch mal. Aber.... jetzt bleib ich erst mal noch. Warum?”

“Och nur so.”

Damit gehen wir drei nach oben und verschwinden in unsere Zimmer. Also ich in meins, Richi in seins und Jack folgt ihm.
 

Und so vergehen nun die Stunden. Ich hocke die ganze Zeit in meinem Zimmer, mache brav meine Hausaufgaben zum Montag und fange irgendwann damit an, mir Klamotten für heute Abend rauszusuchen.

Und da ich gestern erst shoppen war, fällt mir die Entscheidung nicht schwer, ich ziehe einfach meine neue Hose und eins der Hemden an.

Nein. Jetzt noch nicht. Die Sachen leg ich auf einen Stuhl und ich setze mich an meinen Pc, beschäftige mich hier nun auch noch eine Stunden. Ich lese E-Mails und schreibe gleich einige, muss ich doch berichten wie es mir so geht.

Da fällt mir ein, dass ich ja versprochen hab, John jeden zweiten Tag anzurufen und heute sollte ich das wieder tun.

Also suche ich das Telefon und begebe mich auf den Balkon.

Ich wähle Johns Nummer von zuhause und warte, bis dieser rangeht.

Zu meiner Enttäuschung ist nur seine Mutter zuhause und die sagt mir, dass John noch mit ein paar Freunden weggegangen ist.

Sie bietet mir an, meinem besten Freund Bescheid zu sagen, damit der zurückrufen soll, aber da ich ja später nicht mehr da sein werde, meine ich, er soll mir einfach eine SMS schreiben, wenn er zurück ist.

Dann telefonieren wir eben morgen. Oder so.
 

Jetzt hab schlechte Laune. Und ich bin irgendwie traurig.

Als ich auf die Uhr sehe stelle ich fest, das es bereits nach halb fünf ist.

Ob ich jetzt schon langsam anfangen soll mit duschen und so?

Ach ich mach das einfach. Dann bin ich auf jeden Fall fertig, wenn wir abgeholt werden und muss keinen warten lassen.

Also schnappe ich die rausgesuchten Sachen und gehe ins Bad, wo ich die Tür hinter mir abschließe.

Heute hab ich echt keine Lust, dass mir sonst wer Gesellschaft leistet.

Nun stehe ich etwas unschlüssig hier rum, weiß nicht wo ich anfangen soll.

Duschen.

Also entkleide ich mich und stelle mich unter schönes heißes Wasser.

Ohne mich großartig zu bewegen stehe ich einfach unter dem fließendem Wasser ... fange erst eine Ewigkeit später damit an, mich einzuseifen und meine Haare zu waschen.

Endlich wieder von dem ganzen Schaum befreit, verlasse ich die Duschkabine und beginne damit mich abzutrocknen.

Anschließend föhne ich meine Haare trocken, style sie ein wenig. Dann ziehe ich mich schon mal an, lasse das Hemd allerdings noch weg.

Schließlich krame ich mein ganzes Schmink- und Schmuckzeug raus, auch die neuen Dinge.

Der Schmuck ist schnell angelegt, nun fehlt nur noch das Make-up.

Daran halte ich mich nun glaub ich am längsten auf, weil ich mich schon wieder nicht entscheiden kann.
 

Zwischendurch höre ich, wie Jack geht und kurz darauf, wird auch schon an die Tür des Badezimmers geklopft.

“Aaron? Kann ich rein kommen?”

“Warte kurz...”

Damit ziehe ich noch den Lidstrich nach und gehe dann zur Tür um schnell aufzuschließen, kümmere mich dann aber weiter um meine Augen.

Als Richi den Raum betritt, klappt ihm erst mal der Mund auf.

“Sag mal hast du was vor oder so?”

“Öhm ... warum?”

Ich drehe mich zu ihm, sehe ihn verwirrt an, was wohl ziemlich lustig aussehen dürfte, da bisher nur ein Augen vollständig ‘bemalt’ ist.

“Na du... also ich weiß nicht. Du siehst voll toll aus ... und ... ach ich höre lieber auf zu reden.”

“Wäre besser so. Mein werter Lehrer hat dir wahrscheinlich zu sehr den Kopf verdreht...”

Nun läuft er knallrot an und dreht den Kopf zu Seite.
 

Ich muss einfach nur grinsen und fange auch noch an zu kichern, als ich etwas SEHR auffälliges am Hals meines großen Bruders sehe.

“Also Richard, Richard ... das hätte ich echt nicht von dir gedacht...”, kichere ich werde sofort verwirrt angeglubscht.

Ja! Er GLUBSCHT mich an. Könnt ihr mir ruhig glauben.

Um ihm nun aber zu zeigen was ich meine, ziehe ich ihn zum Spiegel und tippe mit dem Zeigefinger an die rote Stelle.

Kommt mir das jetzt nur so vor, oder will mein Bruder gerade wirklich im Erdboden versinken?

“Hey. Brauch dir doch nicht peinlich sein..”

“Ist es mir aber ... ich hab dem Idiot extra gesagt, er soll das nicht machen! Manno!”

Och jetzt schmollt er, wie putzig.

...

Ey! Der schmollt immer noch. Und ich steh immer noch mit nur einem fertigen Auge hier rum.

Also schiebe ich ihn jetzt ohne Rücksicht auf Verluste zur Seite.

“Rutsch mal. Muss fertig werden...”

“Du bist doch eigentlich schon fertig...”, mault Richard und verschränkt die Arme vor dem Oberkörper.

“Ja ey guck mich doch mal an... ich bin nur halbfertig ... kannst ja auch schon mal duschen oder so ich beeil ich mich auch, damit du an den Spiegel kannst.”

Damit widme ich mich wieder dem Schminken und versuche mich nicht zu ‘vermalen’.

Richi wandert währenddessen in sein Zimmer zurück und kommt mit ein paar Klamotten wieder.

“Geh jetzt duschen...”, murmelt er vor sich hin und ich nicke nur.

“Mach das mal...”
 

Damit herrscht Stille im Bad. Man hört nur das leise Rascheln von den Sachen meines Bruders und kurz darauf das Rauschen des Wassers.

Ich konzentriere mich voll und ganz darauf, das zweite Augen dem bereits fertigem anzugleichen, soll ja auch vernünftig aussehen.

Nach einer knappen viertel Stunde bin ich dann fertig mit schminken. Hört sich lange an, nicht wahr?

Jaaaa ... wenn man sich ab und an mal doch vermalt und so gut wie von vorn anfangen muss, ist das kein Kunststück, so lange zu brauchen.

Aber jetzt bin ich ja fertig und Richard ist auch schon dabei sich abzutrocknen.

Perfektes Timing würde ich mal so sagen.

Ich schnappe mir nun mein Hemd, ziehe dieses über und betrachte mich einen Moment im Spiegel.
 

“Richard? Sag mal was. Hier fehlt noch was.”

Ich zupfe hier und da etwas an meinen Sachen herum und werde nebenbei von meinem Bruder begutachtet.

“Hm ... nimm noch irgendeinen Gürtel oder so. Irgendwelches Klimbim kommt immer gut. Und jetzt husch, ich will auch noch fertig werden ... hab nur noch bisschen über eine Stunde, bis Jack wieder kommt.”

“Kommt der nicht mit Jason und so?”

“Nein. Der kommt ein bisschen früher und Jay holt uns dann alle ab.”

Und damit werde ich aus dem Raum geschoben und hinter mir wird die Tür geschlossen.

“Na toll...”, murmle ich und trabe in mein Zimmer.

Dort krame ich nun alle möglichen Gürtel und Kettchen und sonst was raus und verteile alles brav auf dem Boden.

Dann setze ich mich vor den ganzen Kram und suche mir etwas raus.

Glaubt es mir oder nicht... Ich brauche echt über eine halbe Stunde um nun auch das fertig zu bekommen.

Nun stehe ich hier wirklich ausgehfertig in der Mitte meines Zimmers.

“Und nun?”

Schnell habe ich mich dazu entschieden noch meine restliches Sachen zu packen, was so viel heißt wie Handy, Geld, Ausweiß und so weiter.

Dann gehe ich nach unten ins Wohnzimmer, setze mich da noch mit zu meiner Mutter und Robert, der auch eingetroffen ist und starre einfach nur auf den Bildschirm des Fernsehers.
 

Irgendwann klingelt es und ich will gerade aufstehen, um die Tür aufzumachen, da sprintet ein gestylter Richi die Treppe runter und meint ‘ist für mich’.

Und keine Minute später rauscht mein Bruder mit Jack nach oben, wobei der Ältere nur ein ‘da bin ich wieder’ verlauten lassen kann.

“Hmm... ich dachte ihr werdet zusammen abgeholt?”

“Ja ... aber Richard meinte, Jack kommt ein bisschen früher und die anderen holen uns drei dann ab.”

“Ah ja. Na dann... Essen wollt ihr nicht noch mal was?”

“Also ich nicht. Und Richard hat sein Essen jetzt oben.”

Nach dieser Aussage, bekomme ich sofort einen skeptischen Blick von Robert zugeworfen, worauf ich nur mit den Schultern zucke.

“Ja was denn?”

“Äh ... nichts.”, meint er nun nur und ich schüttle den Kopf.

Meine Mama hat verstanden, was ich da gerade gesagt hab und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

“Aaron ... kommst du mit in die Küche. Richard hat vielleicht was, aber ... ihr werdet mit Sicherheit was trinken und das mein Lieber tust du bitte nicht auf nüchternen Magen.”

“Ja Mama...”, stimme ich zu, gehe schon mal in Richtung Küche, werde auch schon verfolgt.

In der Küche angekommen, macht meine Mutter die Tür zu und sieht mich mit großen Augen an.

“Sind die beiden echt zusammen?”

“Weiß ich doch nicht. Zumindest hat Jack Richard schon mal zum Fressen gern. Richard hatte vorhin einige Knutschflecken am Hals. Sagt meiner Meinung nach ziemlich viel.”

Damit krame ich das Toastbrot aus dem Schrank und nachdem ich sie mit irgendwas belegt hab, verschwinden sie schnell in meinem Magen, kann ich mir doch nun nicht mehr so viel Zeit lassen, die anderen werden bald kommen.

Als ich dann also mit dem Essen fertig bin, grinse ich meine Mama noch mal an.

“Und wenn du mehr wissen willst, fragst du bitte deinen älteren Sohn, der sagt dir bestimmt noch ein wenig mehr. Ich werd noch mal hochgehen...”

Damit verlasse ich den Raum, tapse langsam die Treppe nach oben. Als ich dort ankomme ist es ruhig, keine seltsamen Geräusche die auf irgendetwas hindeuten könnten.
 

... Ja ich weiß, ich denke schon wieder Sachen, die ich nicht denken sollte....

Aber egal. Ich begebe mich in mein Zimmer und sehe mich um. Ich entdecke nichts was man vielleicht aufräumen könnte oder so.

Da war ich wohl doch zu schnell fertig.

Mist.

Aber gut. Gucke ich halt nach ob meine Haare und so noch in Ordnung aussehen.

Ja okay das ist eine Beschäftigung für fünf Minuten. Und nun?

Manno. War ich wieder zu voreilig...

Dann setz ich mich eben wieder mit nach unten und schreib John in der Zeit eine SMS.

Gedacht, getan.

Nun sitze ich hier und tippe irgendwas auf meinem Handy herum.

~Hey Süßer. Ich hab vorhin bei dir angerufen, aber du warst ja nicht da. Ich werd gleich ein bisschen Feiern gehen und vielleicht können wir dann ja morgen telefonieren. Hoffe ich zumindest. Würde mich auf jeden Fall riesig freuen. Bis dann. Hab dich ganz dolle lieb Aaron!~

Und damit wird die SMS angeschickt und nun muss ich nur noch zehn Minuten warten, bis Jason mit Kain und vielleicht mit Kai kommen wird.

Dann, tatsächlich zehn Minuten später, klingelt es und ich springe auf, gehe zur Tür und öffne diese.

Wow......
 

~*~*~*~*~
 

*fies grins*

Sooooo ... und hier höre ich nun auf, sonst köpft mich meine Betaleserin noch ... würde sie jetzt wahrscheinlich schon gerne tun, weil es wieder so viel geworden ist xDD

(Ich hab auch schon fast ne Morddrohung von ihr erhalten *versteck*)

Also mache ich lieber das nächste Mal weiter ...

Und ich verspreche auch, dass das nächste Kapi nicht so lange auf sich warten lassen wird!!!!!

Soooo ... dann verliere ich hiermit noch schnell ein gaaaaaaaaaaaaaaaaanz großes Dankeschön an meine lieben Kommischreiber *euch allen ne Keksdose vor die Nase stell* und eine Tüte mit Schokoriegeln geht dann wieder an mein Mausispatzihasi AngelicDevilDie*knuddel*
 

Bis später daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaann~

Ich hoffe euch hat das Kapi gefallen, über Kommis würde ich mich wieder ganz ganz ganz ganz ganz dolle freuen ^__________^
 

Baba~

eure KyosSchatten

*wink*

Zweiter Clubbesuch und die ersten Annäherungen!?

Huhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu~

da ich sein wieder ^_________________^ v

dieses Mal mit dem 12. Kapi, wer hätte das gedacht *kicher*

Joar ... ich würde sagen dieses Mal hebe ich mir das Danke-sagen nicht bis zum Schluss auf, denn ich muss jetzt einfach ma los werden, dass einfach nur völlig baff bin aufgrund der Anzahl der Kommis~

Ich hab mich ja die letzten Male über die 12 Kommis gefreut, aber ... bei dem 11. Kapitel habt ihr mir echt ... 18 Kommis geschrieben *___________________*

hab mich total gefreut, also noch mal ein gaaaaaaaaaaaaaaaanz großes Dankeschön an euch meine Lieben ^.~

*allen Keksdose hinstell*

Ich hoffe ich kann euch mit dem Kapi jetzt wieder zufrieden stellen ... ich hab zwar jetzt ... (06.02.08, um 14:02 Uhr) noch keinen blassen Schimmer was das hier wird, aber ... ich denke es wird nicht so ‘langweilig’ sein wie bisher *hehe*

also dann~ viel Spaß beim lesööööööööööööön~
 


 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 12
 

*~*~*~*~*
 

Und damit wird die SMS angeschickt und nun muss ich nur noch zehn Minuten warten, bis Jason mit Kain und vielleicht mit Kai kommen würde.

Dann, zehn Minuten später, klingelt es tatsächlich an der Tür und ich springe auf, gehe zur Tür und öffne diese.

Wow......
 

*~*~*~*~*
 

Ich glaube ihr wollt gerade nicht sehen, wie ich hier stehe und den Mund einfach nicht mehr zubekomme, vielleicht auch noch total am sabbern bin.

Wie kann man nur so heiß aussehen?
 

Oh. Tut mir leid. Ihr könnt ihn ja gar nicht sehen, also werde ich mal versuchen, euch Jason zu beschreiben.

Also. Der Kerl trägt einmal einen langen, ziemlich schwer aussehenden Lederrock, und dazu ein tolles Netzshirt, was er eigentlich hätte weglassen können, denn man sieht doch alles durch.

Das ist übrigens der Hauptverursacher meiner Sabberei. Nur so als Info.

Ja. Er hat noch Springer an, soweit ich das durch dem Rock erkennen kann. Muss ich jetzt die ganzen Kleinigkeiten noch aufzählen?

Ja? Okay. An seinem Rock sind einige Ketten und Sicherheitsnadeln angebracht, was das ganze gleich noch viel toller aussehen lässt.

Seine Haare sehen so aus, als hätte er dafür am längsten gebraucht, denn er hat sie fein säuberlich zu Spikes aufgestellt.

Seine Augen hat er mit schwarzen Kajal umrandet, wie wir anderen übrigens auch.

Hm. Das ist eigentlich das was ich gerade sehe. Ach so. Ich sollte das umwerfende Lächeln welches seine Lippen ziert nicht vergessen, oder? Denn das bringt mich im Moment einfach nur zum Schmelzen.
 

Was ich AUCH erwähnen sollte: ich stehe immer noch hier vor ihm und habe noch immer KEINEN Mucks von mir gegeben, was irgendwie recht peinlich ist, aber ich kann mich einfach nicht dazu durchringen ihm wenigstens ein ‘Hallo’ entgegen zu bringen.

Aber Jack ist jetzt so nett und übernimmt den Part mit der Begrüßung, sind er und mein Bruder doch soeben nach unten gekommen.

“Hey Jason. Siehst gut aus. Wo sind die Kleinen?”, fragt er, nachdem er den Jüngeren mit einer Umarmung begrüßt hat.

“Die kommen gleich. Kommen heute mit ihren Springern nicht klar. Oder besser gesagt ... sie schnüren die Dinger zur Abwechslung mal. Kann sich also nur noch um Stunden handeln.”, antwortet der Kerl, den ich noch immer ansabbere.

Doch der Anblick wird mir nun verwehrt, denn Richard zieht mich einfach weg, aus dem Blickfeld der anderen beiden.

“Sag mal Aaron? Bekommst du dich auch wieder ein, oder willst du Jay den ganzen Abend nur ansabbern und dafür verantwortlich sein, dass wir alle ersaufen?”, fragt er mich, grinst mich total doof an.

“Was? Ich sabbere doch gar nicht ...”

“Nein. Wie komme ich nur dazu so etwas zu behaupten. Hallo? Brüderchen? Du hast wie angewurzelt vor ihm gestanden und anscheinend noch nicht mal irgendein Wort der Begrüßung heraus bekommen.”

“Ja na und? Hättest du bei Jack auch nicht...”

So. Toll Richard. Jetzt bin ich am rumgrummeln und am schmollen.

Ich kann doch nichts dafür, wenn der so gut aussieht und mich keiner vorwarnt. Ist doch nicht meine Schuld, man.

Ja okay es ist meine Schuld, aber das ist jetzt egal, ich will jetzt endlich mal los, sonst wird das wirklich nichts mehr.
 

Also wende ich mich mal eben schnell von meinem werten Bruder ab und schnappe mir meinen Mantel von der Garderobe, ziehe ihn mir über und widme mich dann den Schuhen.

Jack und Richard tun es mir gleich, während Jay sich schon einige Schritte von uns entfernt, um seine Geschwister abzufangen.

“Meine Güte, überlegt euch das nächste Mal früher, was ihr machen wollt, ist ja schlimm!”, meckerte er ein wenig rum, wuschelte den beiden Jüngeren zur Strafe durch die gestylten Haare, was beiden ein Quieken entlockt.

Richard und ich verabschieden uns noch schnell von unserer Mutter und verschwinden dann aus dem Haus, sind wir doch nun alle zusammen und es kann eigentlich losgehen.

Eigentlich. Jason und seine Brüder haben sich nämlich gerade mächtig in der Wolle.

Und das nur wegen dem Schnüren von Springern?

Na wenn sie meinen, sich deswegen so vollzupflaumen.

So kann ich wenigstens in aller Ruhe Jason noch ein wenig anstarren und es fällt noch nicht mal wirklich auf. Ist doch super oder?
 

Zu meinem Pech, beruhigen sich die drei schließlich wieder und Richard und Jack gehen schon mal los, verfolgt werden sie von Kai und Kain, die noch damit beschäftigt sind ihre Frisuren halbwegs zu restaurieren.

Man kann sie immer noch meckern hören, was ich doch äußerst amüsant finde und deshalb leise vor mich hin kichere, während ich den anderen nun auch folge.

Ich merke nicht, dass sich Jay zu mir gesellt, schrecke erst aus meinen Gedanken auf, als dieser mich anspricht.

“Alles okay bei dir?”

Ich sehe ihn leicht verwirrt an, was ein großer Fehler war, denn so fange ich wieder beinahe an zu sabbern.

Irgendwie schaffe ich es dann doch noch mit Mühe und Not den Blick nach vorn zu wenden und murmle vor mich hin:

“Ja klar ... ähm alles bestens ... Und bei dir?”

“Mhm ... ja klar.”

Ooooookay.

Muss ich erwähnen, dass die Stimmung zwischen uns beiden recht ... angespannt ist? Ich glaube nicht oder?

Ich traue mich kaum zu atmen. Also wenn ich blau anlaufe und umkippe ist es zu spät.
 

Gut. Jetzt schweigen wir uns an. Das war gestern aber noch ganz anders. Und das nur wegen diesem ... diesem Kuss? Menno ... ich werd schon wieder rot. Ist doch fies.

Während ich hier so am grübeln bin und versuche ein Thema zu finden, über was ich mich mit Jay unterhalten könnte, merke ich gar nicht, wie wir uns dem Club nähern.

Doch plötzlich höre ich ein extrem lautes Quietschen und werde auch schon umgerannt.

“Ach was hab ich dich vermisst Kleines! Wie gehst dir denn so? Wie war die Schule? Ach Mensch du musst mir alles erzählen und ach ... du siehst einfach toll aus und ...”

“Phil halts Maul!”, brüllt es auf einmal von mehreren.

Schnell werde ich aus der Umarmung des Blauhaarigen gezogen, der gleich anfängt zu schmollen.

So. Jetzt muss ich das Ganze erst einmal verarbeiten.

Erstens: ich wurde soeben von Phil umgerannt.

Zweitens: der hat mich behandelt als wäre ich Monate weg gewesen.

Drittens: die anderen brüllen Phil an und irgendwer ‘rettet’ mich vor dieser unheimlichen Knuddelattacke.

Muss ich das jetzt verstehen? Ich würd sagen nein. Finde ich doch als erstes mal raus, in wessen Armen ich hier nun liege.

Vorsichtig sehe ich nach oben und laufe sofort rot an, sehe zu Boden.

Na? Ihr könnt es euch denken, nicht wahr?

Natürlich. Jason hat mich gerettet und scheint nicht vorzuhaben mich wieder loszulassen.

Nebenbei hab ich einen gewissen wütenden Blick bei ihm erkannt, der in Richtung Phil ging.

Muss mir das zu denken geben? Ja. Aber nicht jetzt. Jetzt würde ich erst mal recht gern da in den Club und mir was zum Trinken bestellen und so.
 

Als könnten die anderen Gedankenlesen, meint Stan endlich, dass wir doch erst mal reingehen sollten.

Die Wiedersehensfeier kann ja drinnen noch stattfinden.

Die anderen setzen sich in Bewegung und ich will es ihnen gleich tun, doch ich kann mich keinen Schritt vorwärts bewegen, hält mich Jay doch immer noch fest umschlungen.

Fragend sehe ich erneut nach oben, versuche raus zu finden, warum er mich nicht gehen lässt.

Schließlich folge ich seinem Blick.

Und siehe da. Er starrt Philipp noch immer total böse an, wartet sogar bis dieser sich einige Meter von uns entfernt hat, lockert dann erst den Griff um mich, lässt mich gehen, bleibt jedoch an meiner Seite.

Meinen fragenden Blick hat er wahrscheinlich gar nicht bemerkt, ist er doch zu sehr mit dem Blauschopf beschäftigt.

“Jason?”

Wow. Ich hab ihn angesprochen. Bin toll was?

“Hm?”

“Ähm ... was ist los?”

Und ... ich bekomme keine Antwort. Wie toll ist das denn?

Na gut. Muss ich mich mit abfinden, dass er wahrscheinlich nicht mit mir reden will, warum auch immer. Zwingen kann ich ihn ja nicht. Davon abgesehen: ER wollte mit MIR reden. Das wollen wir mal alle nicht vergessen.
 

Nach einigen weiteren Minuten sind wir dann in dem Gebäude und haben auch ein schönes Plätzchen für die ganze Meute gefunden.

Da sitzen wir nun. Jack und Richard haben sich dazu bereit erklärt die ersten Getränke zu holen, haben auch gleich mal festgelegt, dass es zum Anfang für jeden ein Bier sein soll.

Die beiden sind also unterwegs. So. Dann hätten wir da noch ein sehr süßes Pärchen zu präsentieren, die nur mit sich selbst beschäftigt sind und die Finger nicht voneinander lassen können, dann hätten wir den Alex, der sich von Phil belagern lassen muss, da der sich ausheult. Dann hab ich noch Kai und Kain im Angebot, die bereits die Tanzfläche unsicher machen und dann sind da noch Jason und ich.

Ja. Ich hab gar nicht die Chance irgendwas zu tun, denn der andere weicht mir nicht von der Seite.

Ich meine, ich mag ihn ja und ich genieße es auch ihn in meiner Nähe zu haben, aber zum einen müssten wir da noch was klären und zum anderen, hab ich keine Ahnung was das draußen eben sollte.

Irgendwann hab ich dann mein Bier vor mir stehen, nehme auch gleich zum Anfang einen großen Schluck.

Zu Richard brauch ich heute Abend auch nicht gehen, hängt der doch schon wieder an Jack. Obwohl ... Jack hängt eher an Richard. Und zwar an dessen Hals. Meinem Brüderchen scheint das mehr oder weniger zu gefallen.

Da er ganz in der Nähe sitzt, bekomme ich mit, dass er immer wieder versucht Jack von sich zu drücken, was der Lehrer aber nicht zulässt.

Ich fange an leise an zu lachen, ist es doch wirklich sehr amüsant, wie die beiden sich verhalten.

Aber ich freu mich auch für Richi.
 

Plötzlich merke ich, wie mir ein Arm um die Schulter gelegt wird und ich sehe auf, direkt in Phils Gesicht.

“Na Kleines? Vorhin sind wir ja nicht dazu gekommen, aber jetzt kannst mir ja erzählen wie deine Woche war, hm?!

“Ähm ... ja klar ... von mir aus ... aber eigentlich kann ich das ganz kurz zusammenfassen. Schule langweilig, Freizeit sehr schön.”

“Geht das auch etwas genauer, bitte?!”

“Nein geht es nicht und jetzt lass verdammt noch mal die Finger von ihm! Geh zu Alex oder such dir wen hier aus der Masse, aber Finger weg von Aaron verstanden?!”

“Man Jay du bist heute der totale Spielverderber. Alex-Schatz? Komm wir gehen tanzen, Jay mag mich heute nicht!”, mault Phil nun eingeschnappt und verlässt die Sitzecke zusammen mit unserem Papageien, der sich auch Alex nennt.
 

Und jetzt platzt mir doch irgendwie der Kragen. Ich merke die ganze Zeit schon, dass irgendwas nicht stimmt, aber Jason will einfach nicht mit der Sprache rausrücken, also sehe ich ihn nun recht böse an, befreie mich noch schnell aus dessen Arm.

“Sag mal was ist denn heute los sag mal? Warum motzt du Phil die ganze Zeit an? Der hat doch gar nichts gemacht!”, meine ich ziemlich angepisst und auch etwas lauter.

“Nichts gemacht? Sag mal bist du so schwer von Begriff Aaron? Der Kerl macht sich mehr als nur ein bisschen an dich ran! Und ich hab dir schon mal gesagt, dass das eine verdammte Schlampe ist und jeden nur ins Bett kriegen will. Danach bist du uninteressant für den. Und ich will nicht, dass er sich an dir vergreift!”, keift mich Jay nun ebenfalls recht laut an.

Nun bin ich sprachlos. Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll. Irgendwie kommt das für mich so rüber, als sei Jay eifersüchtig oder so.

Kann das sein?

Der Ältere hat nun den Blick abgewandt, sieht auf die Tischplatte vor sich.

“Jason?”

“Was?”

Noch immer keift er mich an, ist aber bei weitem nicht mehr so laut wie eben und seine Stimme ist auch nicht mehr so kräftig.

“Du ... wolltest doch eigentlich mit mir reden oder?”

Ich versuche erst mal von dem Thema hier wegzukommen, können wir das immer noch mal aufrollen, aber jetzt will ich wissen, warum er unbedingt wollte, dass ich heute Abend mit hierher komme und über was er mit mir reden wollte.

“Eigentlich schon ja...”, murmelt er.

Ich bleibe erst mal ruhig, warte einfach ab, ob er vielleicht anfängt von allein zu reden.

Aber da nach einigen Minuten immer noch nichts passiert ist, seufze ich.

“Wenn du mir was sagen willst ... dann musst du das schon tun Jason. Ich kann keine Gedanken lesen oder so...”, meine ich nun, rede ganz ruhig mit ihm, will ihn ja nicht verärgern oder drängen oder so.

“Ich weiß nicht ... wie ich anfangen soll.”, gibt er zu, atmet nun ganz tief durch.

Dann dreht er sich etwas weiter zu mir um, sitzt nun seitlich und zieht mich in seine Arme.
 

Ich weiß erst mal gar nicht, was so wirklich hier passiert, aber ich erwidere fast automatisch die Umarmung.

Noch einmal atmet er tief durch, flüstert mir dann ins Ohr:

“Aaron ich ... ich mag dich total! Ich würde dich am liebsten die ganze Zeit in meiner Nähe haben ... Ich fühle mich einfach wohl, wenn du da bist und ich ...”

Er stoppt, hält mich weiterhin fest.

Ich weiß noch nicht so wirklich was ich dazu sagen soll, schlucke nur schwer, weiß ich doch nicht was jetzt kommt, obwohl das hier schon mal ein super Anfang war, um einem seine Liebe zu gestehen, aber das wird Jason mit Sicherheit nicht tun wollen.

Er zieht mich nun noch etwas mehr an sich und ich spüre, dass er leicht zittert.

Was ist nur los mit ihm? Die letzten Tage war er so selbstbewusst und jetzt scheint er irgendwie verängstigt und sehr unsicher zu sein.

“Ich glaub ich hab mich in dich verliebt Aaron!”, höre ich nach einigen Minuten und ich kann nicht anders, als meine Augen ungläubig weit aufzureißen. Ich bekomme erst mal kein Wort heraus, löse allerdings die Umarmung auch nicht.

Ich weiß überhaupt nicht, was ich darauf nun antworten soll. Ich meine ich mag Jason mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr, als einen guten Freund. Und gestern hat er mich so sehr verwirrt und ich bin ja eigentlich die ganze Zeit dabei an ihn zu denken. Das sind auf keinen Fall Gefühle die für einen Freund gelten. Jason ist auf jeden Fall mehr für mich. Das weiß ich. Aber ... ist das wirklich schon Liebe oder vielleicht doch nur eine Schwärmerei, die ich etwas überschätze?
 

Ich bin so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht merke wie sich Jason leicht von mir löst, mich ansieht.

Leicht streicht er mir über die Wange, was mich etwas zusammenzucken lässt.

Ich sehe ihn an, sehe, dass er total verunsichert ist und noch immer auf eine Antwort wartet.

Mein Blick geht an ihm vorbei und ich denke noch mal nach. Denke an die Nachmittage die wir miteinander verbracht haben und schließlich auch an den Kuss.

Wirklich weiter bringt mich das jetzt zwar nicht, aber ich komme zu dem Schluss, dass ich auf dem beste Wege bin mich in ihn zu verlieben, wenn ich es nicht eigentlich schon bin und es nur noch begreifen muss.

“Sag doch was Aaron ... oder mach irgendwas...”, meint Jay leise und sieht mich nun beinahe verzweifelt an.

Kann ich auch verstehen, immerhin antworte ich ihm einfach nicht.

Moment ... ich antworte ihm nicht? Warum denn nicht? Bin ich doof?

Ich sehe Jason nun wieder an, atme noch mal tief durch und sage dann recht leise:

“Jason ich mag dich auch. Total! Und ... ich bin mir sicher, dass das nicht mehr nur freundschaftlich ist ... ich mag dich mehr aber ... ich bin mir noch nicht sicher! Gibst ... gibst du mir noch etwas Zeit?”

Mit der letzten Frage wird mein Blick bittend, fast flehend. Auf das Gesicht des Älteren legt sich ein leichtes Lächeln und er nickt ganz leicht, zieht mich dann wieder in seine Arme.

“Natürlich gebe ich dir Zeit ... so viel du möchtest!”

“Danke...”, murmel ich leise, bezweifle aber, dass er es verstanden hat, ist die Musik doch seit eben etwas lauter, zumindest kommt es mir so vor.
 

Meine Arme habe ich wieder um Jay gelegt und so sitzen wir nun eine ganze Weile hier, achten gar nicht darauf, was um uns herum passiert.

Irgendwann trudeln dann auch die anderen wieder ein, setzen sich zu uns und unterhalten sich angeregt über irgendwas und trinken eine ganze Menge. Ich hab keine Lust irgendwas zu trinken, aber mein Bier steht ja noch irgendwo hier auf dem Tisch rum.

“Ey sagt mal, was ist denn mit euch los? Klebt ja regelrecht aneinander, hier... Macht mal mit Stimmung!”, meint Alex nach einer Weile.

Ich löse mich ein wenig von Jay, drehe mich zu den anderen um und sehe den Papagei mit hochgezogener Augenbraue an.

“Hast du ‘n Problem mit uns? Sag das mal den andern beiden Paaren hier. DIE kleben aneinander! Wir beide kuscheln nur...”, meine ich, lehne mich dann wieder an den anderen.

Der hat sich allerdings wieder normal hingesetzt, sodass ich nur so halb gegen seine Schulter ‘falle’ und fast wegrutsche.

Jason rettet mich aber noch gerade so und schiebt mich auch wieder richtig hin. Jetzt liegt mein Kopf auf Jays Schulter und dieser krault mich ganz leicht im Nacken, was mich fast zum Schnurren bringt.

Alex und Phil haben sich dazu bereit erklärt wieder Getränke anzuschleppen und das dauert nicht mal sehr lange.

Oh Gott nein. Bitte nicht. Jetzt kommen die schon mit hochprozentigem Kram an. Ich glaub davon lass ich lieber die Finger.
 

Neiiiiin was hab ich euch getan, dass ihr mich so quält?
 

Um euch mal aufzuklären. Nachdem Alex und Phil die Getränke abgestellt haben, sehen alle zu den Gläsern und schauen dann die beiden fragend an.

“Nicht fragen, trinken Jungs!”

Jeder nimmt sich schließlich so ein Glas, nur ich nicht. Jetzt stehen da noch drei Gläser. Zwei sind sicherlich noch für die Zwillinge. Sind die immer noch am tanzen? Ach ... egal.

“Hey Aaron komm schon trink auch was!”

Das war Jack.

“Genau sei kein Spielverderber!”

Das war mein Bruder.

“Na komm hier nimm!”

Das war Phil und dieser hat mir eins von den Gläsern in die Hand gedrückt.

Ich will doch nicht! Ich will sowas nicht. Ich vertrag zwar Einiges, aber ich kann doch nach einem Bier nicht mit dem Zeug anfangen. Was auch immer das ist. Das haut mich doch gleich aus den Socken und dann können die zusehen, wie sie mich nach Hause bekommen.

Wirklich wehren kann ich mich allerdings nicht und so sitze ich hier mit dem Glas in der Hand, lehne weiterhin leicht an Jason, der sein Glas schon geleert hat.

Wie die anderen auch denk ich mal, denn Alex ist schon wieder unterwegs um neues zu holen.

Ich hab bisher nur zwei mal an dem Glas genippt und am liebsten hätte ich das Zeug nur weggekippt, denn es war extrem bitter irgendwie. Und ich bevorzuge die süßen Drinks.

“Hey. Schmeckt dir nicht, hm?!”

Leicht verwirrt sehe ich schräg hoch, in Jasons lächelndes Gesicht.

“Na gib her!”

Damit nimmt er mein Glas weg und stellt es zurück auf den Tisch, reicht mir statt dessen ein Bier.

Das Glas ist noch voll, heißt also, es ist nicht meins.

“Trink das lieber.”

Ich kümmere mich nun nicht weiter darum, von wem das Bier ist oder so, ich trinke einfach einen großen Schluck, stelle es dann auf den Tisch zurück.

“Besser, als das bittere Zeug.”
 

Wieder lehne ich mich an Jason, doch der schiebt mich weiter weg, was mich zum Grummeln bringt.

“Wollen wir ein bisschen tanzen gehen? Ich meine ... ist doch langweilig, die ganze Zeit nur rumzusitzen...”

Tanzen? Warum eigentlich nicht?

Also nicke ich zustimmend, stehe langsam auf und quetsche mich nach vorne, warte dann bis auch Jay da ist und werde von diesem gleich an die Hand genommen und auf die Tanzfläche gezogen.

Wir bleiben allerdings nicht lange ‘allein’, denn irgendwie kleben die Jungs heute an uns.

Phil ist anscheinend schon nicht mehr ganz nüchtern, denn er tanzt gerade alles und jeden in seiner näheren Umgebung an, aber irgendwie hat er bei keinem Erfolg.

Kann einem fast leid tun, der Kerl.

Ähm ... okay. Ich hab nichts gesagt. Alex hat sich breitschlagen lassen und tanzt nun mit dem Blauhaarigen, wobei die beiden die Finger einfach nicht voneinander lassen können.

Vor allem Phil hält sich kein Stück zurück, was mich nur den Kopf schütteln lässt.

“Der kann nichts dafür!”

Huch. Ich hab gar nicht gemerkt, dass sich Jay hinter mich gestellt hat. Dieser legt gerade seine Arme leicht um meinen Oberkörper, sein Kinn platziert er auf meiner Schulter, nebenbei tanzt er weiter und meckert die ganze Zeit über Phil.

“Jason! Ist doch gut. Wenn es ihm Spaß macht.”

“Ja schon, aber an die anderen denkt er kein bisschen!”

“Im Moment ist doch Alex sein Opfer und dem scheint das alles ja zu gefallen.”

“Der steht ja auch drauf. Aber gut lassen wir das ... ich will mich eigentlich nicht aufregen! Und solange der die Finger von dir lässt, ist auch alles okay.”

“Da ist aber jemand eifersüchtig?!”

“Wie kommst du darauf?”

Was? Hä? Oh Gott ... ich glaub ich hab grad etwas zu laut gedacht.

“Ach ... ähm nichts...”

Da ich meine Bewegungen etwas vernachlässigt habe, bewege ich mich wieder passend zur Musik und ich merke wie auch Jay das tut.
 

Wir tanzen wirklich lange, doch irgendwann torkelt ein ziemlich betrunkener Kai an uns vorbei und sofort ist die Tanzstunde beendet und Jason fängt seine Brüder ein.

Kain findet er bei den anderen, dieser scheint noch ganz klar im Kopf zu sein.

“Sagt mal Jungs was habt ihr gemacht man? Kai ist ja total dicht!”

“Der hat vorhin mit irgendwelchen Typen getanzt und die haben ihn noch auf ein paar Drinks eingeladen. Ich bin dann her, aber er scheint mal wieder die Grenze nicht gemerkt zu haben.”, erklärt Kain ganz ruhig, trinkt einen Schluck Cola.

“Na ganz toll. Nach Hause wollte ich eigentlich noch nicht!”, jammert Jason nun rum und sieht dann erst zu mir, dann zu Kai, der mehr in seinen Armen hängt als dass er steht.

“Wegen deiner Dummheit lass ich mir den Abend bestimmt nicht versauen! Nur damit du es weißt. Du bleibst jetzt hier bei Kain. Und du passt auf, dass er nicht wieder abhaut. Jack?!”

...

“Jack?”

Ja ... Jack bekommt nichts mit, der wird nämlich gerade ein ‘kleines bisschen’ von meinem Bruder verwöhnt. Der hängt nämlich am Hals von Jack, was sicher noch nicht SO ablenkend ist, allerdings befindet sich seine Hand unter Jacks Oberteil, wo er den Älteren ein wenig ... ja ... ich denke man kann es so nennen ... Richard reizt Jack gerade mächtig.

“Nehmt euch ‘n Zimmer oder geht nach Hause oder geht aufs Klo, aber nicht hier! Hier sind noch Kinder!... Boar ey, wenn man den mal braucht man...”

“Stan? Könntet ihr noch ein Auge auf mein Brüderchen hier haben?”

“Na sicher! Geh du noch ein bisschen Spaß haben.”

“Ihr seid die Besten!”

Damit geht Jason um den Tisch, drückt den beiden jeweils einen Schmatzer auf die Wange und kommt dann zurück zu mir.

“So? Wieder tanzen?”, fragt er, hält mir seine Hand hin.

“Gerne.”

Damit verschwinden wir wieder zur Tanzfläche, vergessen nach einer Weile wieder alles um uns herum, bewegen uns einfach nur zur Musik.
 

Irgendwann beginnt dann ein ziemlich ruhiges Lied. Jay sieht mich kurz fragend an, dann halte ich ihm meine Arme aber schon entgegen und er versteht.

Er verringert den Anstand zwischen uns beiden und legt die Arme um mich. Meinen Kopf lehne ich gegen seine Brust.

Wir bewegen uns nicht viel, nur minimal, passt es gerade wunderbar zur Musik. Nach diesem Lied entscheiden wir uns dazu zurück zu den anderen zu gehen.

Bei der Sitzecke angekommen, stellen wir sofort fest, dass einige der Jungs fehlen.

Zum einen Jack und Richi. Und zum anderen Alex und Phil, wobei die beiden eventuell noch auf der Tanzfläche sein könnten. Kai ist inzwischen anscheinend eingeschlafen, denn der liegt ruhig in Kains Armen, lässt sich von diesem leicht durch die Haare streicheln.

Ein sehr süßer Anblick, muss ich sagen.

Wir setzen uns dann zu den anderen, trinken erst mal was und Jay fragt Stan dann, wo die anderen hin gegangen sind.

“Ja ... also Jack hat Richard entführt. Ich soll dir übrigens sagen, dass Richard heute nicht nach Hause kommt. Er bringt ihn morgen irgendwann zurück. Und Phil und Alex sind auch vor ein paar Minuten gegangen, meinten sie hätten noch was vor.”

“Na was die vor haben, kann ich mir vorstellen.”, murmelt Jay und ich weiß sofort was er meint.

Und ... Richard wird nicht nach Hause kommen? Hmmm, ich glaub ich will gar nicht wissen, was die beiden noch ‘vorhaben’.

“Na toll ... und was machen wir noch? Ich meine Kai ist nicht mehr zu gebrauchen, Kain bekommt man jetzt nicht mehr von ihm weg, Denny schläft auch schon halb. Wollen wir dann auch aufbrechen? Können ja morgen noch mal herkommen und vielleicht verpissen sich da nicht gleich wieder alle, oder besaufen sich wie sonst was.”

“Also von mir aus ja. Ich glaub aber Denny muss morgen arbeiten. Wir können ja noch mal telefonieren.”

Ich höre bei dem Gespräch nur halb zu, sehe mir lieber das süße Bild an, welches die Zwillinge gerade abgeben.
 

Kai wird nämlich gerade wieder wach, versucht sich ein wenig zu strecken, doch geht das nicht so, wie er gern will, denn er wird ja noch von Kain festgehalten.

Dieser lässt den anderen auch die ganze Zeit über nicht los, weshalb Kai auch ein wenig rummeckert. Doch da er ziemliche Kopfschmerzen zu haben scheint, ist er bald wieder still und kuschelt sich wieder etwas mehr an seinen Bruder.

Echt total süß, sage ich euch.

Die beiden würden auch ein tolles Paar abgeben. Total verschieden, aber sie passen einfach zusammen, meiner Meinung nach, auch wenn es Brüder sind.

Von dem Anblick kann ich mich schließlich erst lösen, als sich die anderen plötzlich erheben.

Stan und Denny verabschieden sich von uns und dann sind wir mit Jays Geschwistern allein.

“Und wie bekommen wir euch jetzt nach Hause? Willst du den tragen Kain?”

“Natürlich. Ist doch nicht schwer!”, meint Kain sofort und schiebt seinen Bruder noch einmal leicht von sich um aufzustehen. Dann nimmt der den anderen hoch, trägt ihn nun wie eine Braut aus dem Club.

“Na wenn er meint...”

Damit nimmt Jason nun meine Hand und schlängelt sich mit mir durch die Masse.

Als wir an der frischen Luft ankommen, hole ich erst mal tief Luft, lehne mich dann wieder mal etwas an den Älteren.

Kain ist schon einige Meter vor uns, scheint wirklich keine Probleme damit zu haben, seinen Bruder bis nach Hause zu tragen.

Langsam folgen wir ihnen, haben wir es doch nicht wirklich eilig nach Hause zu kommen.

“Sag mal Aaron? Was denkst du machen Richard und Jack ge-...”

“Pscht! Ich will es echt nicht wissen! Erfahre ich morgen garantiert auch, wenn Richi wieder nach Hause kommt.”

Leise lacht Jason nun vor sich hin.

“Gut dann bin ich ruhig!”, meint er leicht lächelnd und legt einfach mal frech einen Arm um meine Hüfte, zieht mich etwas näher zu sich ran.

Ich sehe etwas fragend nach oben, werde allerdings nur angelächelt.

Dabei belasse ich es dann auch, sehe lieber wieder nach vorn, immerhin hab ich nicht vor gegen einen Laternenpfeiler oder so zu rennen, wobei Jay mich sicherlich retten würde. Oder?
 

Jetzt laufen wir hier nebeneinander her, reden kein Wort miteinander, beobachten Kain nur, der jetzt anscheinend doch langsam Probleme bekommt seinen Bruder zu tragen.

“Kain? Brauchst du wirklich keine Hilfe?”, ruft Jason seinem kleinen Bruder zu.

“Wenn der hier weiter ruhig schlafen würde, wäre das kein Problem, aber der zappelt so rum und ist der Meinung er kann alleine laufen.”

Damit bleiben wir alle stehen und Kain lässt den anderen erst einmal runter. Kai schwankt allerdings mächtig, kippt gleich wieder gegen seinen Bruder, der ihn auffängt. Nun werden wir hilfesuchend angesehen und gehen einfach mal zu den beiden hin.

“Na Kai? War wohl doch ein bisschen viel was?”

“Dud mir leid ... aba ... isch kann ... alleiiiine laufn ...”

“Sieht man deutlich! Lass dich lieber von Kain stützen, sonst bin ich tot, wenn ich dich halb demoliert zu Hause anbringe. Also ... helfen lassen!”

Damit zieht mich Jay nun einfach weiter und lässt die beiden anderen einfach stehen.

“Du kannst die doch nicht einfach stehen lassen. Die kommen doch nie zu Hause an.”

“Oh doch. Kai lässt sich schon helfen. Irgendwann rafft der es nämlich, dass er allein zu nichts mehr fähig ist. Und von seinem geliebten Zwillingsbruder lässt er sich eh am liebsten helfen, von daher, werde die schon heil ankommen. Warte ja auch dann auf die beiden, wenn wir da sind.”

“Na wenn du meinst...”

Ich gebe mich nun geschlagen, laufe weiterhin neben Jay her, geht das auch gar nicht anders, weil der andere mich immer noch festhält, was ich nun aber nicht wirklich schlimm finde.
 

Eine ganze Weile später kommen wir dann auch in der Straße an, in der wir wohnen. Wir haben eine ganz schöne Weile gebraucht, sind wir doch ziemlich langsam gelaufen, damit die Zwillinge uns nicht doch verloren gehen.

Jason und ich sind inzwischen bei mir zu Hause angekommen, stehen nun vor meiner Haustür.

Der Ältere hat mich noch immer nicht losgelassen, hat jetzt sogar beide Arme um meine Hüfte gelegt, da wir uns gerade gegenüberstehen und das mit einem geringen Abstand.

Wir sehen uns eine ganze Weile in die Augen, sagen nichts, ich wage es nicht einmal wirklich zu atmen.

“Ich melde mich im laufe des Tages bei dir okay? Also ... ob wir Abend noch mal weggehen ... oder vielleicht ... unternehmen wir beide auch was alleine?!”, meint Jay schließlich.

Ich nicke leicht, lächle ihn an.

“Gerne...”, stimme ich leise zu, sehe ihn weiterhin an, kann den Blick einfach nicht von ihm nehmen.

Dann, nach einer Weile der Stille, merke ich, dass mir Jason näher kommt.

Seine Augen sind halb geschlossen und ich tue es ihm unbewusst gleich. Schließlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich halte die Luft an, weiß gerade nicht was ich tun, wie ich reagieren soll.

Doch ich bekomme gar nicht die Chance dazu etwas zu tun, denn Jay löst sich wieder von mir, tritt auch einen Schritt von mir weg, sieht mich verlegen lächelnd an.

“Ich gehe dann erst mal ... Ich melde mich dann!”

Damit dreht er sich um und geht seinen Geschwistern noch ein Stück entgegen, nimmt Kai die letzten Meter auf die Arme.

Ich bin noch immer nicht ins Haus rein gegangen, hab noch nicht mal meinen Schlüssel aus der Tasche gekramt. Ich sehe den Dreien hinterher, wobei mein Blick eigentlich eher auf Jay liegt.

Er hat mich schon wieder geküsst, doch dieses Mal hat es sich ganz anders angefühlt als beim letzten Mal.

Da ich nun aber doch keine Lust mehr hab weiter darüber nachzudenken, schließe ich endlich die Tür auf, ziehe meine Schuhe aus und begebe mich nach oben in mein Zimmer.

Ich ziehe mich noch schnell bis auf die Shorts aus, tapse dann ins Bad, schminke mich dort ab und gehe zurück in mein Zimmer, lasse mich auf mein kuschliges Bett fallen und schlafe auch recht schnell ein.
 

~*~*~*~*~
 

Bevor ich noch das Schlusswort schreibe, hab ich EINE ‘kleine’ Frage an euch ^.^
 

Hättet ihr eventuell Interesse daran, zu erfahren was bei Richard und Jack passiert ist? Wenn ja einfach Bescheid sagen ^.~

Eventuell schreibe ich dann nämlich ein Zwischenkapitel in welchem es dann aber NUR um Richard und Jack gehen wird ....
 

soooooo~

und jetzt~

Aaron geht ins Bettchen und ich mach mal Schluss für dieses Mal ^^

Ist auch nicht so viel geworden wie beim letzten Mal und wirklich zufrieden bin ich mit dem Kapitel auch nicht, aber ... gut ... Vielleicht gefällt es euch ja ein wenig ^.^

Über Kommis würde ich mich wieder gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz dolle freuen~

Für die vielen Kommentare vom letzten Mal hab ich mich am Anfang schon bedankt, nun kommt noch ein großes Danke an meine Beta-Mausi -Cha0tiC_EviL- ^_________^

*viele viele Schokoriegel dalass*
 

und dann sag ich:

bis zum nääääääääääääääääääächsten Kapi ^.^

UND ......................

GROßES SORRY, dass es schon wieder solang gedauert hat *schäm*

aber weder ich kam dazu schneller zu schreiben, noch kam meine Mausi früher dazu den Kram durchzulesen ...

aber jetzt ... saßen wir beide bei unseren Schatzis Zuhause allein ... hatten halt ne Menge Zeit ^_____^

darum dachte ich mir ... lade ich es jetz sofort noch hoch und warte nebenbei auf meine Süße ... und ich wollte euch ja nich NOCH LÄNGER warten lassen *schäm*
 

bis denne~

hab euch liiieb~

*allen noch nen Keks in Mund schieb und einen noch in die Hand drück*

*wink*

eure KyosSchatten

Ein Tag mit einer schönen und einer bösen Überraschung

Oh mein Gott....

*drop*

Wie kann ich das jemals wieder gut machen, dass ich euch SOOOOOO lange kein neues Kapi geliefert habe?

Zuerst war ja mein Praktikum Schuld, dass ich nix zustande gebracht hab ... aber ich hatte jetzt SECHS verdammte Wochen Ferien und JETZT am LETZTEN Wochenende, bekomme ich endlich mal was hin ...

Also irgendwie ... könnte ich mich selbst in den Hintern beißen ... ich hab echt null Plan warum die Wochen jetzt nichts passiert ist T_T

dabei hatte ich es versprochen *schnüff*

Tut mir ganz doll sorry .... aber ich glaub ich verspreche lieber nicht, dass ich mich beim nächsten Mal beeile ... wer weiß, wann dann wieder n neues Kapi on kommt ... -.-

Aber jetzt halte ich einfach mal die Klappe und lass euch das 13. Kapitel lesen ... eigentlich sollte das ja jetzt das Zwischenkapitel werden (Jack x Richard) ... ich hab auch angefangen ... aber irgendwie will mir das nicht wirklich gelingen ...

Also hab ich mir gedacht, schreibe ich erst mal das nächste richtige Kapitel und das Zwischenkapi bekommt ihr nachgereicht *versprech*

ich verspreche aber nicht wann -.- ... wird sonst eh nix T_T

aber ich tu mein Bestes und halt jetzt WIRKLICH meine Klappe und lass euch in ruhe lesen~
 

viel Spaß!!!!!!
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 13
 

*~*~*~*~*
 

Er hat mich schon wieder geküsst, doch dieses Mal hat es sich ganz anders angefühlt als beim letzten Mal.

Da ich nun aber doch keine Lust mehr hab weiter darüber nachzudenken, schließe ich endlich die Tür auf, ziehe meine Schuhe aus und begebe mich nach oben in mein Zimmer.

Ich ziehe mich noch schnell bis auf die Shorts aus, tapse dann ins Bad, schminke mich dort ab und gehe dann zurück in mein Zimmer, lasse mich auf mein kuschliges Bett fallen und schlafe auch recht schnell ein.
 

*~*~*~*~*
 

Samstag, d. 06.09.
 

Genüsslich strecke ich mich, als ich am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen geweckt werde.

Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass es gar nicht mehr ‘Morgen’ ist.

Es ist bereits halb zwei mittags, doch das ist nicht das Einzige was mir mein Handy mitteilt. Nein.

Es teilt mir auch mit, dass ich irgendwann eine SMS bekommen habe.

Wobei.

Nein.

Es sind zwei.

Wer schreibt mir denn?

Um das Rätsel zu lösen, öffne ich die erste Nachricht.

Sie ist von John.
 

~Aaron? Warum hast du mich nicht angerufen? Du hast mir doch versprochen mich jeden zweiten Tag anzurufen! Hast du mich schon vergessen? Bitte! Melde dich!!!!!!~
 

Fragend ziehe ich meine Augenbraue nach oben. Ich soll ihn vergessen haben? Ganz bestimmt nicht!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass John meine SMS nicht bekommen hat und auch seine Mutter ihm nicht gesagt hat, dass ich versucht habe ihn gestern anzurufen.

komisch.

Aber um das Missverständnis aus dem Weg zu räumen, schreibe ich meinem besten Freund sofort zurück.
 

~Hey Süßer! Ich hab gestern bei dir angerufen, aber deine Mum meinte du bist unterwegs und sie würde dir sagen, dass ich angerufen habe und am Abend hatte ich dir auch noch eine SMS geschrieben und dir bescheid gesagt. Aber die scheinst du nicht bekommen zu haben. Ich werde dich nachher anrufen!! HDL~
 

Damit schicke ich die Nachricht ab und lese die zweite.

Die ist von Jay.

Gott ... wann hat der die denn geschrieben?

7:30 Uhr ...

Hat der Kerl nichts zu tun?
 

~Hey Kleiner! Wunderst dich bestimmt, wie ich um diese Zeit schreiben kann... Tja ... mir ist erschreckender Weise eingefallen, dass meine gesamte Familie zum Geburtstag meines Onkels darf. Unsere Mutter rennt grad durchs Haus und versucht Kai und Kain wach zu bekommen. Ich sag dir die hat vorhin SO einen Schock bekommen ... aber erzähl ich dir später ... ich wollte dir eig. nur mitteilen, dass ich dazu verdammt bin, den Tag mit meiner tollen Familie zu verbringen anstatt mit dir *sfz* Ich würde dich allerdings im Laufe des Tages mal anrufen. Mag wenigstens kurz mit dir reden. Ist das okay? Ich liebe dich Jay ;)~
 

Gott ist das süß!!!

Okay. Der Grund warum er geschrieben hat ist nicht süß, der ist ziemlich doof, aber er kann ja nichts dafür.
 

~Guten Morgen du Frühaufsteher ;) du kannst natürlich gern anrufen. Ich freu mich schon! Und dann musst du mir unbedingt erzählen, warum deine Mutter so geschockt war. Hoffe du überstehst den Tag und Kai und Kain auch. Hauptsächlich ja Kai xD freu mich auf deinen Anruf!!!! :-* Aaron~
 

Und damit ist auch diese SMS verschickt und ich mache mich daran langsam aufzustehen, kann ich ja nicht ewig hier rumliegen und faulenzen.

Wobei. Könnte ich schon, aber da macht meine Mutter ja nicht mit. Die schmeißt mich irgendwann aus dem Bett, wenn ich keine Anzeichen einer Krankheit aufweise.

Also kämpfe ich mich mühsam aus der Bettdecke und stehe auf, strecke mich ausgiebig.

Dann sammle ich mir ein paar ‘zuhause-Klamotten’ zusammen und begebe mich ins Bad.

Dort verkneife ich mir erst einmal einen Schrei.

Obwohl ich mich gestern bzw. heute Früh noch abgeschminkt habe, sehe ich nicht wirklich danach aus.

Um mich wieder ansehnlich zu machen, greife ich nach meinen Abschminktüchern und befreie mich von dem noch übrig gebliebenen nun verschmierten Kajal.

Als ich damit fertig bin, hüpfe ich schnell unter die Dusche und nachdem auch das erledigt ist, schrubbe ich meine Zähnchen noch brav.

Als letztes ziehe ich mich noch an. So. Nun kann ich mich vor meiner Familie blicken lassen.
 

Und so begebe ich mich nach unten.

“Ach. Auch schon wach?”

Welch Begrüßung bekomm ich denn bitte da entgegen geschleudert?

Robert scheint ja wieder gut drauf zu sein.

“Dir auch einen guten Morgen, werter ‘Vater’!”, knurre ich ihm entgegen, mache mich dann allerdings auf die Suche nach den anderen.

Die Keiferei meines Stiefvaters überhöre ich gekonnt.

Ich verstehe echt nicht wie unsere Mutter sich DEN angeln konnte. Und ich kann mich heute nicht mal zu Jay verdrücken. Schade.

Im Garten finde ich Mama dann endlich, hocke mich neben sie, darauf bedacht, dass sie mich bisher nicht gesehen oder gehört hat.

Als sie mich bemerkt hat, schreit sie erst mal los.

“Aaron verdammt! Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du dich nicht so anschleichen sollst?! Irgendwann sterbe ich echt noch an Herzversagen!”

“Ach Mama komm schon! So schlimm war’s doch gar nicht! Aber sag mal, was Robert über die Leber gelaufen ist!”

“Nicht schlimm? Na dich erschrecke ich auch mal so! ... Ach. Dem scheint es nicht zu passen, dass Richard nicht nach Hause gekommen ist. Weißt du wo er ist?”

Einen Moment überleg ich angestrengt und da fällt mir wirklich wieder ein, dass mir gestern mitgeteilt wurde, dass Richi mit Jack mitgegangen war.

“Ja der ist so weit ich weiß mit zu Jack. Keine Ahnung, wann er wieder hier auftaucht.”, informiere ich meine Mutter und setze mich erst mal faul ins Gras.

“Naja ... irgendwann taucht er ja wieder auf. Hast du gar keinen Hunger, dass du es dir hier so bequem machst?”

“Nö nicht wirklich. Außerdem ist mir laaaangweilig.”

“Dabei bist du gerade mal aufgestanden! Ist Jason nicht da oder wer anders von den Jungs mit denen ihr weggeht?”

“Nee ... Jay musste zum Geburtstag von seinem Onkel. Ruft mich irgendwann an. Aber ich werd mal John anrufen! Hab ihn gestern ja nicht erreicht.”

Damit rapple ich mich schnellsten auf und gehe wieder nach drin, nehme auch gleich das Telefon an mich, nicht, dass jemand auf die Idee kommt, meine Pläne zu durchkreuzen.

Als ich in meinem Zimmer angekommen bin, sehe ich als erstes auf mein Handy, um festzustellen, dass John mir geschrieben hat.

Nachdem ich die Nachricht gelesen habe, wähle ich schnell die Nummer meines besten Freundes, werfe mein Mobiltelefon auf meinen Schreibtisch und begebe mich mit dem anderem Telefon am Ohr auf meinen kleinen, aber feinen Balkon.
 

//Latton?\\

//Hallo, Marie, hier ist Aaron. Könnte ich mit John sprechen?\\

//Hey Aaron. Aber sicher doch. Warte ich rufe ihn dir.\\

Ich hörte im Hintergrund, wie Marie, Johns Mutter, nach ihrem Sohn ruft.

//Der kommt gleich. Wie gehts dir denn in der neuen Heimat?\\

//Naja... wir haben uns schon etwas eingelebt ... ich hab es mir schwerer vorgestellt, wenn ich ehrlich sein soll. Aber momentan ist es noch auszuhalten und so.\\

//Ich hoffe du kommt uns mal besuchen?\\

//In den nächsten Ferien werde ich bestimmt mal zu euch kommen. Kann ja meinen besten Freund nicht so lang allein lassen!\\

//Das stimmt! Aber warte. John kommt grad die Treppe runter.\\

Als nächstes vernahm ich, wie Marie den Hörer übergibt und John meldete sich.

//Ja?\\

//Hey John, ich bins.\\

//AARON!!!\\

Oh Gott mein Ohr! Seit wann kann der Kerl denn so kreischen, wie ein Mädchen?

//Ja, ich bins. Aber bitte nicht noch mal so kreischen ... sonst fällt mir mein Ohr ab und dann kann ich nicht mehr mit dir telefonieren.\\, lachte ich in den Hörer.

//Tut mir leid ... hab mich nur so gefreut...\\

//Hab ich gemerkt. Freut mich aber. Wie gehts dir denn Süßer? War doof, dass ich dich gestern nicht erreicht habe!\\

//Schon okay. Mein Handy spinnt im Moment und meine Mum hat vergessen mir bescheid zu sagen, als ich wieder zuhause war. Aber jetzt geht es mir wieder gut. Ich sag dir, wenn du uns besuchen kommst, dann werden sich die anderen mächtig bei dir beschweren. Ich hab denen gestern den ganzen Abend die Ohren vollgeheult. Die hatten mich überredet noch wegzugehen, naja. Hab ich dann auch gemacht. Aber wirklich amüsieren war nicht drin...\\

Ich kann ein leises Lachen von ihm vernehmen.

//Es tut mir leid. Ich hätte ja auch früher anrufen können.\\

//Ist doch gut. Jetzt hab ich dich ja am Hörer und dann ist gut. Wie gehts dir denn?\\

//Ich kann nicht klagen! Schule ist öde ... und sonst ... Richi und ich gehen ab und an mit ein paar anderen was trinken. Aber das weißt du ja schon. Richi ist bis jetzt auch noch nicht von meinem werten Lehrer zurückgekommen. Die hatten sich gestern irgendwann verzogen.\\

//Na bei euch gehts ja rund. Läuft da was zwischen denen? Also was so richtig mein ich?\\

//Also Interesse zeigen beide. Ich denke schon, dass die zusammenkommen. Wenn sie es nicht sogar schon sind.\\

//Okay. Da bin ich ja gespannt. Du musst mich auf dem Laufenden halten, ja?!\\

//Na klar. Bin selbst gespannt ob er heute hier noch auftaucht.\\

//Ich glaube, wenn du uns besuchen kommst, musst du Richi, den seinen Lover und deinen gleich mitbringen. Wir wollen doch wissen, auf wen und was ihr euch da einlasst.\\

//Wie meinen Lover?\\

//Na Jason, dachte ich. Mit dem hast du dich doch so gut verstanden. Oder ist irgendwas vorgefallen?\\

Ich kann nichts dagegen machen und fange laut an zu lachen.

//Ach John! Du bist lustig. Ich mag Jay ja. Und er mag mich auch. Sehr sogar. Hat er mir gestern erst gestanden. Aber ... er ist doch nicht mein Lover!\\

//Na noch nicht. Warte mal ab! Sowas geht ganz schnell und bestimmt bist du auch bald schwanger!\\

//John! Sag mal hast du irgendwas genommen? Oder tut dir deine kleine Cousine nicht gut? Ist die überhaupt noch da?\\

Nun ist es an John zu lachen.

//Ich bin nur fest der Meinung, dass das mit euch beiden nicht mehr lange dauert. Wenn er dir schon gesagt hat, dass er dich so doll mag. Hast du eigentlich ein Foto von ihm? Dann könntest du mir das über ICQ schicken oder so. Dann kann ich ihn mir schon mal angucken und sehen, ob der was für dich ist... Und JA, die kleine Nervensäge ist immer noch hier. Aber nur noch bis morgen. Morgen kommt meine Tante und holt sie wieder weg. Gott sei dank. Ich bekomm schon graue Haare wegen ihr!\\

Ich kann den Worten meines besten Freundes nur schwer folgen, spricht er doch wie ein Wasserfall.

//John! Hol doch zwischendurch bitte mal Luft. Sonst muss ich Angst haben, dass du mir hier umkippst, wegen Sauerstoffmangel.\\

//Ach quatsch. Kennst mich doch. So ein bisschen reden, bringt mich nicht um.\\

//Na wenn du meinst! Aber wegen dem Foto. Ich hab leider noch keins. Hab auch von den anderen keins. Kann das aber die Tage mal nachholen. Also, wenn wir wieder weggehen... heute wird das aber bestimmt nichts. Aber, wenn ich ein Foto haben sollte, bevor die nächsten Ferien angefangen haben, dann schick ich dir eins. Wenn nicht, musst du auf meinen Besuch warten. Und erst mal sehen, ob die beiden anderen da überhaupt mitwollen.\\

//Die HABEN mitzuwollen, verstanden?! Und wehe nicht!!!!\\

//Jawohl oh großer Meister. Ich werde sie an mich ketten und zu dir schleifen. Wobei ... um Jack muss sich Richard kümmern. Nicht, dass ich mir am Ende schlechte Noten einfange.\\

Nun müssen wir beide lachen und es dauert eine ganze Weile bis wir uns wieder eingekriegt haben.

//Du Aaron? Ich muss leider schon wieder Schluss machen. Die kleine Prinzessin im Hause verlangt nach meiner Aufmerksamkeit und dem Spielplatz... Man die ist schlimm...\\

//Ach du schaffst das schon! Bist doch ‘n harter Kerl. Also greif sie dir, kette sie an die Schaukel und schaukel sie so lange, bis sie freiwillig sagt: mit dem gehe ich nie wieder auf den Spielplatz!\\

//Meinst du das hilft? Ich bekomme nur ziemlichen Anschiss von ihrer Mutter und von meiner bestimmt gleich noch mit.\\

//Dann schiebst du es auf mich. Ich hatte die Idee.\\

//Okay. DU hast es gesagt! Also mach ich das jetzt. Du meldest dich wieder, ja?!\\

//Na aber sicher doch. Wenn du magst klingel mich einfach an, wenn du Zeit hast. Dann ruf ich dich sofort an und dann weiß ich auch, dass ich dich erreiche! Und wenn was spannendes passiert oder wie auch immer, dann meldest du dich auch, ja?!\\

//Jap. Mach ich. Dann bis später Süßer! Ich liebe dich. Und schöne Grüße an Jason, auch, wenn wir uns noch nicht kennen.\\

//Mach ich. Grüß auch die anderen ja!\\

//Sowieso. Die warten doch nur darauf wieder was von dir zu hören. Okay. Ich mach dann schluss. Bis später. Tschühüss\\

Damit hat John auch schon aufgelegt, seine kleine Cousine habe ich im Hintergrund gehört. Sie scheint es eilig gehabt zu haben.
 

So.

Nun sitz ich hier auf meinem Balkon und hab nichts zu tun.

Toll.

Hausaufgaben habe ich natürlich schon alles gemacht und auch, wenn ich mich mal an Chemie setzen könnte, habe ich darauf keine Lust.

Richard könnte ja mal zurück kommen, dann könnte ich den ausquetschen. Aber nein. Der Herr möchte ja nicht. Warum muss Jay auch ausgerechnet heute zu seinem Onkel fahren? Das ist doch doof.

Ich würde mich ja auch an die anderen wenden, aber ich weiß nicht mal, wie ich die erreichen kann. Habe ja keine Handynummern oder Ähnliches.

Schon blöd.

Na gut. Dann leiste ich meiner Mama eben wieder Gesellschaft.

Mit dem Telefon bewaffnet, gehe ich nach unten, lege das Ding in meiner Hand dahin, wo es hingehört und schleiche mich wieder nach draußen.

Meine Mutter buddelt noch immer in einem Beet, bekommt mich mal wieder nicht mit.

Wieder hocke ich mich neben sie, warte, bis sie mich bemerkt.

Wie jedes mal, wenn ich das tue, kommt die selbe Rektion.

Die schreit laut auf und meckert mich dann voll.

“Dir ist echt mehr zu helfen. Wolltest du nicht mit John telefonieren?”

“Na das hab ich doch gerade eben. Und jetzt ist mir langweilig.”

“Dann ruf Jason an und verklickere ihm, dass er seinen Hintern her bewegen soll!”

“Da macht doch seine Mutter nicht mit.”

“Das ist mir egal. Dann sag eben, dass es um Leben und Tod geht. Sag, dass deine Mutter kurz vor einem Herzinfarkt steht.”

“Ähm ... Mama? Hast du dir grad selbst zugehört? Das ist Schwachsinn!”

“Na, wenn du dich noch mal so anschleichst, dann kannst du mir mit dieser Schaufel hier n Grab buddeln.”

“Mama? Da muss ich ja jetzt schon anfangen, damit es in 40 Jahren oder so, halbwegs nach ‘nem Grab aussieht, weil ich mit der ‘riesen’ Schaufel nicht schneller voran komme. Tief ist das dann aber auch nicht!”

“Du hast auch an allem zu meckern, was? Was passt dir bitte an meiner Schaufel nicht?”

“Mama? Die ist klein. Die ist höchstens 30 Zentimeter lang. MIT dem Griff da wohlbemerkt.”

“Na und. Für meine Zwecke reicht es.”

“Ja aber um dir n Grab zu buddeln, reicht es nicht. Musst du wahrscheinlich doch noch warten, bis du sterben kannst. Und außerdem hab ich dich jetzt schon sooft erschreckt, da musst du doch langsam mal immun dagegen sein.”

“Das glaubst aber auch nur du mein Lieber!”
 

Mit diesen Worten ist das Gespräche nun beendet und mir ist wieder langweilig.

Manno. Ich will keine lange Weile schieben.

Ich sitze nun wieder auf dem Rasen, überlege, was ich denn so anstellen könnte. Da höre ich plötzlich die Haustür zufallen.

Sofort springe ich auf und renne ins Haus, renne dabei fast meinen Bruder um.

“Mensch Richi! Da bist du ja endlich! Komm du musst mir alles erzählen!”

“Nee Aaron jetzt nicht. Ich will nur in mein Bett und schlafen. Bitte! Ich erzähl’s dir heut Abend ja?!”

Und so geht mein werter Bruder nach oben und verschwindet in seinem Zimmer.

Haben sich heut alle gegen mich verschworen?

Jay ist bei seinem Onkel, John muss sich um seine Cousine kümmern, Mama ist der Garten wichtiger und Richard ist müde.

Man. Das ist nicht fair.

Ich will doch nur nicht vor langer Weile sterben!

Seufzend tapse ich die Stufen nach oben, gehe in mein Zimmer und lasse mich vor meinem PC auf den Stuhl fallen.

Dann nutze ich eben mal wieder die tolle Erfindung namens Internet.

Ich muss einige Minuten warten, bis mein PC hochgefahren ist, aber in dieser Zeit versuche ich mir einzureden, dass mir nun nicht mehr langweilig sein wird.

“Hoffentlich...”

Hilfe!

Ich führe schon Selbstgespräche. Ich glaub es geht dem Ende zu. Mir kann man nicht mehr helfen. Und jetzt ... in meinen letzten, schweren Stunden steht mir niemand bei.

...

Okay. Ich bin in der kurzen Zeit, in welcher ich jetzt schon lange Weile habe total verblödet.

Ich bin aber auch ne arme Sau. Aber sowas von.

Ein Glück, dass ich den halben Tag verschlafen hab. So muss ich nur ein paar Stunden rumbekommen und ich kann wieder ins Bett, in der Hoffnung der morgige Tag wird besser.
 

Und nun sitze ich hier und chatte ein wenig.

ICQ und MSN sind schon tolle Erfindungen. Vor allem, weil ich so mit meinen alten Freunden ein wenig schreiben kann.

Und so vertreibe ich mir die Zeit indem ich mit Maik und Caro schreibe.

Wirklich viel Neues erfahre ich nicht, die beiden dafür um so mehr.

Etwas drei Stunden nachdem ich aufgestanden bin, stelle ich fest, dass ich Hunger bekomme.

Also suche ich mir in der Küche was zusammen. Am Ende liegt ein Sandwich vor mir.

Wieder sitze ich vor meinem PC, als plötzlich mein Handy meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Ich angel nach dem klingelndem und vibrierendem Ding und sehe auf den Display.

JASON ruft an.

Oh mein Gott! Endlich!
 

//Jason, wie kannst du mir das nur antun?\\, begrüße ich ihn gleich.

//Hä? Was? Ich hab doch gar nichts gemacht Kleiner!\\

//Du hast mich hier versauern lassen. Mir ist so tierisch langweilig. Keiner mag sich heut mit mir beschäftigen! Ihr seid alle voll gemein!\\

//Och Kleiner! Ich wäre doch viel lieber mit dir unterwegs, als hier rumzuhocken. Ehrlich!\\

//Richard mag mich heute auch nicht. Der ist vorhin nach Hause und wollte einfach nur ins Bett. Der will mir erst heut Abend erzählen, wie es bei Jack war...\\

//Ich kann dir da auch nicht viel sagen, nur, dass sie nicht viel geschlafen haben und sie sehr viel Spaß gemeinsam hatten.\\

Ich höre Jay leise lachen.

//Wie? Hast du schon mit Jack gesprochen?\\

//Nein. Der hat mir vorhin nur eine SMS geschickt. Also wenn die beiden jetzt nicht zusammen sind, dann weiß ich auch nicht...\\

Wieder lacht er.

//Und ich erfahr es als Letztes. Das ist gemein ... Weißt du denn schon, wann du zurück kommst? ... Oh warte mal. Es hat geklingelt...\\

Ich lege mein Handy schnell auf den Tisch und laufe die Treppe hinunter, hören die anderen die Klingel draußen doch nur wieder nicht.

Als ich die Tür geöffnet hab, trifft mich fast der Schlag.

“Was hältst du davon, dass ich schon da bin?”
 

Da steht doch tatsächlich Jason vor meiner Haustür, steckt soeben sein Handy in die Hosentasche und breitet dann seine Arme aus und ohne nachzudenken, hüpfe ich ihm gleich um den Hals.

Ich gebe ganz seltsame Geräusche von mir, kann im Moment gar nicht sprechen.

Ich freue mich total, dass er hier ist.

Nach einigen Momenten, in welchen ich hier mehr oder weniger in Jays Armen hänge, löse ich mich etwas von ihm, strahle ihn glücklich an.

“Seid ihr alle schon zurück?”

“Jap. Kai ging es so dreckig, da hat mein Onkel darauf bestanden, dass wir besser nach Hause sollten und die Feier später noch gemeinsam nachholen sollten. Und ... da bin ich...”

Auch Jason strahlt übers ganze Gesicht, was ich wirklich verdammt süß finde.

“Ach ich freu mich so!”, gestehe ich und hänge mich gleich wieder an den Hals Jasons.

“Ich merk das schon, aber wollen wir vielleicht drinnen weiter kuscheln? Muss ja nicht jeder spannen hier...”, kichert Jay und ohne noch lange nachzudenken, schnappe ich mir die Hand des anderen und ziehe ihn hinter mir her und sofort hoch in mein Zimmer.

Meine Mama muss ja nicht erst mitbekommen, wer gerade gekommen ist, da würde ein doofer Spruch kommen und Robert würde Jay bestimmt gleich wieder rausekeln.
 

Also sind wir bald in meinem Zimmer angekommen und dort lässt sich Jay frecherweise einfach prompt auf mein Bett fallen, streckt die Arme nach mir aus.

“Los herkommen! Hab ne Menge nachzuholen!”, grinst er mich an und ich kann nichts dagegen tun, meine Beine gehen wie von selbst zum Bett und ein paar Sekunden später liege ich halb auf Jason, hat der mich doch einfach ruckartig zu sich gezogen.

Sein einer Arm liegt um meinen Rücken, mit der anderen Hand krault er mich im Nacken.

Meinen Arm hab ich um Jay gelegt und ohne es wirklich zu merken, beginne ich damit über die Seite des Älteren zu streichen.

Ich fühle mich einfach nur pudelwohl, freue mich, dass ich Jay wieder in meiner Nähe hab.

Ich hab ihn echt total vermisst!

Wir liegen ziemlich lange einfach nur so da, sagen nichts, liebkosen den jeweils anderen ganz leicht.

Die Stille wird jedoch durchbrochen, als mein ICQ Alarm schlägt, weil mir jemand geschrieben hat.

Zum Anfang ignoriere ich es einfach, doch derjenige, der mir da schreibt, lässt nicht locker.

Also stehe ich widerwillig auf und tapse zum PC.

Maik.

Man ...

M: »Sag mal sprichst du nich mehr mit mir?«

M: »Hallo Aaaaaaaaaaaaaroooooooooooooooooon!!!!!!!!!«

M: »Rede mit mir!!!!!!!«

M: »Och komm schon jetz ignorier mich nich! Schreib mir!!!! Oder bist du inzwischen vor langer Weile gestorben?«

M: »Sag mal!!! ich organisier gleich die Begräbnisfeier, wenn du nich sofort schreibst!!!!!«

M: »Ich ruf die Pozilei an!!!!! (ach nee ... heißt ja Polizei ... ruf ich die eben an!!!!)«

M: »Aaron man!!!! Ich ruf gleich an!«

M: »Jetzt komm an den scheiß PC hier und quatsch mit mir!!!!!!!!!!«
 

Genervt seufze ich auf, schreibe dann allerdings gnädiger Weise zurück, werfe Jay vorher einen entschuldigenden Blick zu.

A: »MAIK!!!!! Du hast grad voll die schöne Stimmung kaputt gemacht!!! Bist so ein Trampel, echt mal!«

M: »Was soll das denn bitte heißen?«

A: »Ja das soll das heißen, was ich gesagt hab ... Jason ist vor ner knappen halben Stunde hier aufgetaucht. Und ich hab grad so schön mit ihm gekuschelt... *schmoll*«

M: »OHO!!!!!!!!!! Na dann ... sorry ... dann ... geh mal weiter ‘kuscheln’ xDD ...ich will alle Einzelheiten das nächste Mal erfahren, verstanden!«

A: »Wir HABEN nur gekuschelt >< ... und es wird auch nichts weiter passieren!!!!!! Und ich geh jetzt off!!!!! *zunge raussteck*«

M: »Ach komm, sei kein Spielverderber! Mach die Cam an und ich guck zu XP«

A: »O//////O BIST DU NOCH ZU RETTEN, SAG MAL??????????????«

M: »Ach komm du weißt wie ich das meine *ddof rumgrins* Und jetzt geh, sonst wird Jason noch böse! Schreiben die Tage wieder! Viel Spaß noch und mach nichts, was ich nicht auch tun würde!! ^.~

A: »Ach lass mich doch in Ruhe du Spinner >///< bis später!!!!!!!! Und wehe du erzählst irgendeinen Müll rum!!! Ich bin nicht wie DUUUUUU und mach irgendwelche schlimmen Sachen!!!!!! =P «
 

Bevor Maik nun noch irgendwas schreiben kann, gehe ich off und schalte gleich den PC ganz aus, will jetzt nur noch meine Ruhe.

Als ich mich zu Jay umdrehe, sehe ich, dass er es sich richtig bequem gemacht hat.

Er hat sich richtig aufs Bett gelegt und nicht nur so halb, und liegt auf der Seite, stützt sich mit dem einem Arm ab.

“Hey... bist ja ganz rot...”, stellt er leise fest.

Verlegen sehe ich zu Boden und gehe wieder zum Bett, lege mich zu Jay und kuschele mich an ihn, will jetzt nicht sagen, dass Maik sonst was von uns denkt.

Es dauert nicht lange, da merke ich, wie sich auch Jason ganz hinlegt und seinen Arm um mich legt, mich noch etwas an sich zieht.

Ganz leicht fährt seine Hand über meinen Rücken, was dazu führt, dass sich auf meinem gesamtem Körper eine Gänsehaut ausbreitet.

Wäre ich eine Katze, würde ich jetzt wahrscheinlich ganz laut schnurren.

Jasons Hand wandert nach einer Weile in meinen Nacken, krault mich dort sanft, was mir sehr gefällt.

Genießend schließe ich meine Augen, kuschele mich noch mehr an Jay, obwohl das so langsam nicht mehr gehen sollte.

Jason dreht sich nach einer Weile auf den Rücken, zieht mich leicht auf ihn, was mich aufsehen lässt.

Ich sehe ihm nun genau in die Augen und ich kann den Blick nicht abwenden. Ihm geht es wahrscheinlich genau so.
 

Schüchtern nähern sich unsere Gesichter, ganz langsam.

Mein Blick wechselt nun zwischen Jays Augen und dessen Lippen, die meinen immer näher kommen.

Als nur noch wenige Millimeter zu überbrücken sind, schließe ich meine Augen, erwarte mit Spannung, was Jason nun tun wird.

Nach ein paar kurzen Momenten spüre ich schließlich die weichen Lippen des Älteren auf meinen und allein durch diese hauchzarte Berührung, merke ich, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch anfangen Samba zu tanzen.

Es fühlt sich einfach atemberaubend an, obwohl es nur eine so vorsichtige und schüchterne Berührung ist.

Jason hat mich zwar schon zwei mal geküsst, doch das hier ist anders.

Ich kann nicht beschreiben was anders ist, aber es ist einfach wunderschön.

Wenn es nach mir ginge, müssten wir den Kuss hier nie lösen, doch Jay denkt anscheinend anders darüber, denn er zieht sich leicht zurück, streicht liebevoll über meine Wange.

Langsam öffne ich wieder meine Augen, sehe wieder in die des anderen und möchte am liebsten nie mehr etwas anderes sehen.

Jays Hand streicht weiterhin über meine Wange, bis sie schließlich ganz vorsichtig in meinen Nacken wandert und mich wieder weiter nach unten zieht, damit sich unsere Lippen erneut treffen.

Und wieder fangen meine hauseigenen Schmetterlinge an zu tanzen und ich muss gestehen, dass ich sie noch nie so stark gespürt habe.

Zwar war ich schon verliebt, keine Frage, habe auch diese Schmetterlinge gespürt, doch bei weitem nicht so intensiv wie jetzt in diesen Momentan.

Nun wird mir auch klar, dass ich eigentlich keine Zeit mehr brauche, dass ich weiß, dass ich mich in Jason verliebt habe.

Doch noch werde ich den Mund halten, werde ihm nichts von meiner Erkenntnis erzählen.

Während wir uns küssen, sehen wir uns noch immer in die Augen, doch als ich Jays Zunge an meinen Lippen bemerke, schließe ich meine Augen, zögere noch kurz, gewähre der fremden Zunge dann doch noch den gewünschten Einlass.

Als hätte der Ältere Angst, ich würde versuchen abzuhauen, legt er seine Hand, die bisher in meinem Nacken lag, auf meinen Hinterkopf, streichelt dort leicht durch meine Haare und um ganz sicher zu gehen, legt er seinen anderen Arm um meine Hüfte, hält mich so fest.

Das bräuchte er zwar eigentlich nicht, aber ich genieße es, so von ihm gehalten zu werden.

Meine Hand verschwindet ohne mein Zutun in den Haaren Jasons, streicht durch diese.

Noch etwas schüchtern erwidere ich den Kuss die ganze Zeit, werde aber nach und nach sicherer, stupse nun hin und wieder auch die noch fremde Zunge etwas an.

Nach einer Weile löse ich mich dieses Mal, lächle den Schwarz-rothaarigen glücklich an, kuschele mich dann an seinen Oberkörper, mache es mir richtig bequem, schließe zufrieden die Augen.

-Ich bin echt verliebt... und das nicht nur ein bisschen ... oh mein Gott ... aber sagen werde ich es ihm nicht ... noch nicht...-
 

Jason krault mich noch immer und ich fange an es ihm nachzumachen, lasse meine Finger am Anfang nur leicht, dann etwas sicherer über die zarte Haut an Jays Hals entlangfahren.

Wir haben noch nicht wieder ein Wort gesprochen und ich finde diese Stille keineswegs unangenehm.

Ich fühle mich so wohl, wie schon lange nicht mehr.

Und wenn jetzt irgendwer stört ........................ ignorier ich ihn einfach.

Ich will mich hier jetzt nicht vom Platz bewegen, ist es doch so schön gemütlich und kuschelig.

Nach einer ganzen Weile wird die Stille aber doch unterbrochen.

“Ich liebe dich Aaron!”

Diese Worte flüstert Jason nur ganz leise, doch da es so verdammt ruhig ist, verstehe ich jedes Wort und ich bin total glücklich, muss dem Drang wiederstehen zu sagen ‘ich dich auch’.

Ich mag ihn noch etwas zappeln lassen, doch weiß ich jetzt schon, dass ich das nicht lange kann.

Um also nicht zu viel zu sagen, aber auch nicht ganz ruhig zu sein, hebe ich den Kopf ein wenig an, sehe in lächelnd an, drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und zwinge mich dann wieder, mich von ihm zu lösen.

Mit einer leichten Röte im Gesicht, kuschele ich mich wieder an die Brust des Älteren, lausche dessen Herzschlag.
 

So vergeht die Zeit.

Wir merken gar nicht wie Stunde für Stunde vergeht, genießen einfach nur die Nähe des anderen.

Ich liege noch genau so halb auf Jason und dieser hält mich noch immer genauso fest. Nur ein kleines Detail hat sich verändert.

Die Hand, die durch meine Haare gefahren ist, liegt nun auf meinem Rücken, streichelt mich dort. Zuerst verweilt sie noch auf meinem Shirt, doch nach einer ganzen Weile, mogelt sie sich ganz frech unter den Stoff, was mich leise hat kicher lassen, da sie mich einen Moment ziemlich kitzelt, doch ich unternehme nichts, sie dort wegzuschieben, genieße es einfach noch immer die Hand Jays auf meiner Hand zu spüren.

Wir beide achten nicht auf die Zeit, schrecken nur auf, als plötzlich jemand in mein Zimmer stürmt.

Es ist Robert, der uns ziemlich entgeistert ansieht.

Verständlich. Er hatte bis jetzt gerade eben ja keine Ahnung davon, dass ich auf Kerle stehe.

Ups.

Man hätte es ihm schonender beibringen können, aber... zu spät würde ich sagen.
 

Jason stützt sich mit dem Unterarm auf dem Bett ab, hat die andere Hand allerdings noch immer unter meinem Shirt auf meinem Rücken liegen.

Ich dagegen hab mich vor Schreck aufgesetzt, sehe etwas erschrocken zur Tür.

“Schon mal was von anklopfen gehört?”

Stille.

...

Immer noch Stille.

Nervös richtet sich Jason etwas auf, zieht nun auch seine Hand zurück und sieht etwas beschämt aufs Bett.

“Wolltest du mir was mitteilen?”, frage ich nun Robert, doch der läuft plötzlich knallrot an und faucht irgendwas von wegen ‘komm auf der Stelle nach unten und wirf diesen Kerl hier raus’.

Damit stürmt er ebenso aus dem Zimmer, wie er reingekommen war und lässt die Tür ins Schloss knallen.

Ich brülle ihm nur ein ‘die Tür hat nich umsonst eine Klinke’ hinterher, atme dann aber erst mal tief durch.

“Oh Gott ...”

Damit setze ich mich im Schneidersitz gegenüber von Jason hin, fahre mit meinen Händen erst mal durch meine Haare.

“Das wird kein ruhiger Abend glaub ich... Mal sehen wie lange ich noch zuhause wohnen darf ...”, gebe ich leise von mir, bin mir ganz sicher, dass ich in nächster Zeit rausgeworfen und enterbt werde.

“Ist der echt so schlimm?”, fragt mich Jay nun, legt seine Hand in meinen Nacken, zieht mich etwas nach vorn und lehnt seine Stirn gegen meine.

“Naja... er hat eine totale Abneigung gegen Schwule ... Meine Mama ist da das totale Gegenteil. Sie weiß ja auch, dass Richi und ich auf Kerle stehen, aber ihm haben wir das nie gesagt.”

Ich seufze laut, rutsche etwas an Jason ran, lehne mich etwas an ihn.

Der andere legt seine Arme um mich, streichelt leicht über meinen Rücken.

“Soll ich vielleicht hier bleiben? Oder soll ich gehen?”

“Ich mag dich nicht gehen lassen ... aber ich glaube es gibt noch mehr Stress als eh schon, wenn er dich heute noch mal sieht. Vielleicht legt sich das ja wieder, aber heute solltest du ihm lieber nicht mehr über den Weg laufen...”

Manno.

Bis grad eben war alles so toll. Und nun? Der Arsch von Stiefvater hat die ganze schöne Stimmung versaut. Hat alle Schmetterlings glaube ich mit einem Mal in die Luft gejagt.

“Wenn du magst, kannst du dich auch gern zu uns rüber retten, wenn es dir hier zu viel wird. Klingelst du mich einfach an und dann empfange ich dich mit offenen Armen, okay? Kannst auch bei uns übernachten, wenn du magst. Und wenn es Richard zu viel wird, verzieht der sich bestimmt zu Jack. Hm? Wie wärs?!”

Dankend lächel ich Jay an.

“Das ist lieb danke. Ich werd auf dein Angebot zurückkommen. Ich werd mich erst mal in die Höhle des Löwen begeben. Meine Mama ist ja auch da und Richi hat das Theater garantiert auch mitbekommen. Also bin ich nicht mit dem Horst allein. Aber wenn ich darf, komm ich nachher denk ich wirklich vorbei. Allerdings nur, wenn es keine Umstände macht.”

“Sonst hätte ich es doch nicht angeboten, hm?! Würde mich auch freuen, wenn ich noch ein wenig Zeit mit dir verbringen kann.”

Leicht nicke ich, löse mich dann widerwillig von Jason, stehe auf.

“Es ist vielleicht besser, wenn ich jetzt runter gehe. Sonst wird das Theater nur schlimmer ... Ich bring dich noch zur Tür.”

Damit steht auch Jay auf und wir gehen leise nach unten. Dort zieht er seine Schuhe an und macht die Tür auf.

Ich gehe noch zwei Schritte mit nach draußen und umarme ihn dann noch einmal.

“Bis nachher dann?”, fragt er leise, drückt mich etwas an sich.

“Ich denke, ja! Ich sag dir vorher Bescheid!”

Damit löse ich mich wieder von ihm, sehe ihm leicht lächelnd in die Augen.

Er beugt sich etwas zu mir nach unten, ist er ja fast einen Kopf größer als ich und gibt mir einen Kuss auf die Lippen, verweilt einen Moment auch so.

Seine eine Hand liegt in meinem Nacken, hält mich für diesen Moment fest.

Doch er löst sich dann wieder, streicht mir noch mal über die Wange und dreht sich dann um, geht die paar Häuser weiter zu sich.

Zwei Minuten bleibe ich noch draußen stehe, kann jetzt nicht schon da rein.

Doch ich muss und so gehe ich wieder rein und atme tief durch, bevor ich das Wohnzimmer betrete.
 

Dort sitzen Richard, Mama und Robert schon alle parat, warten nur auf mich.

Ich setze mich neben meinen Bruder, der unauffällig nach meiner Hand greift, sie leicht drückt, mir so signalisiert, dass nichts schlimmes passiert.

Dann sehe ich zu unsere Mutter, die mir leicht zunickt. Ich weiß, dass sie zu mir ... zu uns halten wird. Denn wenn Robert jetzt das Wort gegen mich erhebt, so erhebt er es auch gegen meinen großen Bruder und der lässt sich sowas ja nicht gefallen.

Der hat bisher auch immer mit für mich gesprochen, hat auf mich aufgepasst. Doch bisher mussten wir uns noch nicht SO mit unserem Stiefvater auseinander setzen.

Als ich meinen Blick Robert zuwende, schrumpfe ich im ersten Moment etwas, sieht er doch wirklich verdammt sauer aus. So einfach wird das Gespräch hier nicht verlaufen und vergessen wird er das Gesehene auch nicht so schnell, also kann ich es erst mal vergessen Jason mit hierher zu nehmen.

Klasse!

“So junger Mann .... Ich hoffe du hast eine Erklärung parat, was das da oben sollte?!”
 

*~*~*~*~*
 

Und hier mach ich jetzt mal ganz gemeiner Weise Schluss....

Ich weiß das ist unfair, allein schon, weil ihr solange auf das Kapitel hier habt warten müssen, aber ... da nur das Kapitel hier etwas aus der Bahn gelaufen ist, nimmt die FF hier irgendwie einen ganz anderen Weg als ich wollte.

Eigentlich sollte es alles Friede-Freude-Eierkuchen werden, aber da macht mir meine eigene FF nen Strich durch die Rechnung. Ist nicht ok, ist aber anscheinend so *lach*

ich muss mich dem nun beugen und hab dafür allerdings schon so meine Ideen, für die nächsten Kapis ... Ob ich die dann auch so verwirklichen kann, ist eine andere Frage, aber okay~

SOOO und jetzt halt ich mal die Klappe!!!!!!
 

Ich bedanke mich AUF JEDEN FALL noch für die vielen lieben Kommentare beim letzten Kapitel~

*haufenweise Schoki-Kekse verteil*

Ich hoffe ihr hinterlasst mir dieses Mal auch wieder ein Kommi, auch wenn ich euch hab warten lassen *schäm*
 

also dann~

ich hoffe euch gefällt das Kapitel ein wenig und dann halt ich jetzt endgültig meine Klappe und sage nur noch:
 

Bis zum nächsten Kapitel ^.~

hab euch lieb

eure KyosSchatten

*wink*

Robert macht Probleme

Ich sage am Besten zum Anfang gar nichts... ihr musstet ja lange genug auf das Kapi warten

*schäm*

Das Gequatsche kommt dann zum Schluss xD

Nur eine Bemerkung ... das Kapi wurde nicht von meiner Beta-Leserin in die Mangel genommen ... sie hatte zwar angefangen, aber aufgrund stressiger Arbeit und so is sie nich so ganz vorangekommen... aber ich meinte, dass sie das auch später fertig machen kann und ich euch erst mal verpflege
 

»...« - neue Angabe für Telefonate (musste aufgrund neuer Mexx-Regeln geändert werden)
 

Dann viel Spaß~
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 14
 

*~*~*~*~*
 

Als ich meinen Blick Robert zuwende, schrumpfe ich im ersten Moment etwas, sieht er doch wirklich verdammt sauer aus. So einfach wird das Gespräch hier nicht verlaufen und vergessen wird er das Geschehene auch nicht so schnell, also kann ich es erst mal vergessen Jason mit hier her zu nehmen.

Klasse!"So junger Mann... Ich hoffe du hast eine Erklärung parat, was das da oben sollte?!"
 

*~*~*~*~*
 

Wenn man mich schon sowas fragt... am liebsten würde ich dem jetzt an den Kopf werfen, dass man ja deutlich gesehen haben muss, was das war.

Aber bevor ich was sagen kann, fängt meine Mutter an zu reden.

"Vielleicht klärst du mich erst mal auf, Robert?! Ich weiß ja gar nicht warum du mich hier her geholt hast... und ich würde auch gern wissen, warum du Aaron hier so dermaßen anmotzt!"

Ach... danke Mama... so habe ich noch ein paar Momente Zeit um mir eine Erklärung einfallen zu lassen.

Oder soll ich ihm die Wahrheit unter die Nase reiben?

Er soll sich ja auf eine enkellose Zukunft vorbereiten können. Aber was mache ich denn, wenn er mich wirklich rausschmeißt?

Wobei... das lässt meine Mutter nicht zu. Eher fliegt der raus und muss sich was Neues suchen.
 

"Du willst wissen was dein werter, ach so toller Sohn gemacht hat? Er... er lag mir einem anderem Kerl im Bett und hat sich von dem betatschen lassen..."

Jason hat mich nicht betatscht! Er hat mich ganz liebevoll gestreichelt...

Nun herrscht Stille. Keiner von uns sagt etwas, unsere Mutter sieht mich eine Zeit lang einfach nur an, emotionslos. Doch dann lächelt sie, schüttelt kurz den Kopf.

"Und darum machst du hier jetzt so eine Panik? Übertreib mal nicht! Also nein...", wendet sie sich ruhig an Robert, der sie entsetzt ansieht.

Ich glaube jetzt schaue ich meine Mama an, wie eine Kuh, wenn es donnert. Sie zeigt gerade deutlich, dass sie die ganze Zeit über uns Bescheid wusste.

Aber ob das Robert besänftigt? Ich bezweifle es sehr stark.

"Sag mal... warum... Dein Sohn wurde von einem Kerl angefasst! Wer weiß, was da noch passiert wäre, wenn ich da nicht rein gegangen wäre!"

Jetzt übertreibt er gleich.

"Du übertreibst! Er ist alt genug um selbst zu entscheiden was er will. Außerdem ist das normal. Viele Jungs in seinem Alter testen halt aus, was sie wollen und mögen."

Danke Mama, ich glaube langsam immer mehr daran, dass du Gedanken lesen kannst.

"Ich übertreibe? Er testet aus? Du willst doch wohl nicht, dass dein Sohn irgendwann zu diesen abartigen Typen gehört, oder?"

"Jetzt hör aber mal auf! Es geht dich doch nichts an, verdammt noch mal... Ich kann ganz gut selbst entscheiden was ich will, was nicht, was ich mag und was nicht! Da kannst du sagen was du willst!"

War das jetzt etwas zu laut und zu giftig? Nein, oder?! Ich kann ja wohl meine Meinung frei äußern, wozu gibt es denn dieses Grundgesetz?

Wobei ... Robert läuft gerade ziemlich rot an. Ein bisschen Angst macht mir das schon.
 

"Du kannst ansonsten machen was du willst, aber du wirst dir eine anständige Frau suchen, heiraten und dann bekommt ihr Kinder! Dieser Kerl da vorhin wird dieses Haus nicht mehr betreten! Du triffst ihn auch nicht mehr! Wenn ich dich in der Nähe von dem sehe, kannst du was erleben, mein Freundchen!"

Langsam werde ich jetzt doch sauer! Der kann mir doch nicht ernsthaft vorschreiben, wie ich meine Zukunft zu gestalten habe! Und der kann mir nicht verbieten wen auch immer zu treffen! Ich fasse es nicht!

"Ich bezweifle, dass du Aaron vorschreiben kannst, was er zu tun und zu lassen hat!", meldet sich nun auch endlich mal Richi zu Wort.

"Du kümmerst dich besser mal darum endlich eine Lehrstelle zu finden! Du solltest vielleicht auch nicht bei sonst wem die Nacht verbringen!"

"Robert! Hör auf die Jungs hier so zu belehren! Die beiden sind alt genug um zu entscheiden, was sie machen wollen. Richard schreibt Bewerbungen ohne Ende, nutzt nebenbei halt die Zeit um noch ein paar Leute kennen zulernen! Und Aaron verbietest du auch nichts!"

Danke Mama. Aber ich glaube, damit treibst du ihn gerade zur Weißglut.

"Aaron wird diesen Typen hier nicht mehr anschleppen! Mir ist es egal was du dazu sagst!"

Das reicht mir dann doch. Ohne noch was zu sagen stehe ich auf und ziehe Richard mit mir hoch, ziehe ihn dann auch aus dem Wohnzimmer.

Als ich an Robert vorbei will, hält der mich am Handgelenk fest, zischt mir noch ein "wehe ich sehe den Kerl noch einmal in deiner Nähe" zu und lässt mich dann los.
 

In dem Moment platzt mir fast der Kragen, aber bevor ich noch was sagen kann, beugt sich Richard zu Robert runter und flüstert ihm zu:

"Hör auf ihm den Kontakt zu verbieten! Und wenn es dich interessiert... Aaron lässt sich von einem Kerl etwas streicheln, ICH... steige mit einem Kerl ins Bett!"

Damit richtet er sich schnell auf, zieht mich aus dem Wohnzimmer raus und nach oben in sein Zimmer.

Dort angekommen schlägt er mit Wucht die Tür zu und schmeißt sich aufs Bett, meint ruhig, ich solle zu ihm kommen.

Ich folge ihm langsam zum Bett, setze mich auf die Kante und streiche ihm etwas über den Rücken, liegt er doch auf dem Bauch.

"Du scheinst dir gern Feinde zu machen, hm?"

"Na was denn? Der verbietet dir doch nicht einfach irgendwen zu sehen und der macht dich auch nicht einfach so blöd an!"

Ich bin gerade dabei Luft zu holen, um meinem Bruder zu antworten, da klopft es an der Tür und kurz darauf sitzt auch unsere Mutter auf dem Rand von Richis Bett.

Sie sitzt hinter mir, legt mir einen Arm von hinten um meinen Oberkörper und zieht mich an sich.

Ihre andere Hand legt sie ebenfalls auf Richards Rücken.

"Richi? Was hast du ihm erzählt, dass er jetzt da unten sitzt und kurz vorm Platzen ist?"

"Ich habe nur gesagt, dass er sich nicht über Aaron aufregen soll, der sich von nem Kerl streicheln lässt. Ich dagegen war die letzte Nacht mit einem Mann im Bett...", nuschelt mein großer Bruder, vergräbt sein Gesicht nun in seinem Kopfkissen.

"Okay... Dann erklärt das seine Reaktion. Ach Jungs..."

Wir wissen beide, dass sie zu uns steht und krampfhaft nach Worten sucht, um die Stimmung wenigstens etwas aufzulockern.
 

"Mama? Ich geh nachher noch zu Jay, ja?"

"Na klar... hätte ich mitbekommen, dass er hier war... Ich hätte Robert doch versucht unten zu halten..."

"Mach dir keinen Kopf... irgendwann hätte er es eh erfahren... dann vielleicht noch etwas... brutaler..."

"Da hat er recht Mama... dass er ihn beim Kuscheln erwischt hat... war wirklich noch harmlos... stell dir vor die beiden wären beim Sex erwischt worden...", nuschelte Richard aus seinem Kissen heraus und wir haben Mühe ihn zu verstehen.

Daraufhin kichert unsere Mutter leise.

"Das stimmt... Aber schonender wäre es auch gegangen..."

"Ja. Aber ist doch jetzt auch egal oder? Der wird sich wieder einbekommen..."

So hoffe ich zumindest.

"Ich werde dann mal Jason anrufen gehen. Und dann gehe ich zu ihm, ja?!"

"Na kla. Aber sag Bescheid, wann du dann weg bist."

Damit löse ich mich aus der Umarmung meiner Mutter, wuschle Richi noch mal durch die Haare, schlage ihm vor doch Jack anzurufen.

"Ja. Mal gucken. Er wollte aber noch irgendwas für die Arbeit machen."

"Fragen kannst du ihn ja. Umso größer ist die Chance, dass du ihn davon ablenkst sich auf unseren Unterricht vorzubereiten."

Damit gehe ich nun leise lachend aus dem Zimmer, suche auf dem Weg dorthin schon mal Jays Nummer in einem Handy raus.
 

An meinem Ziel angekommen, lass ich mich auf mein Bett fallen und betätige die grüne Taste.

»Ja?«

»Hey Jay... gilt ein Angebot noch?«

»Ja klar. Komm ruhig rüber!«

»Okay. Dann... Darf ich das Wochenende auch... bleiben?«

»Von mir aus kannst du auch gern länger bleiben.«

»Werden wir sehen okay?!«

»Ich erwarte dich dann!«

»10 oder 15 Minuten brauch ich denke ich. Bis gleich.«

Damit lege ich auf, schnappe mit eine Sporttasche und packe ein paar Sachen hinein, die ich brauchen werde. Jedoch erst mal nur so viel, wie ich für den Rest des Wochenendes brauche.

Als ich auch den ganzen Kram aus dem Bad habe, gehe ich nochmal zu meinem Bruder.

"Na? Hast du schon angerufen?"

Richard liegt immer noch auf dem Bett, jetzt allerdings auf dem Rücken und hat die Arme unter dem Kopf verschränkt.

"Nee. Ich bleibe hier denk ich.", meint er leise, lächelt mich etwas an.

"Ist alles okay? Oder... hattet ihr Ärger?"

"Nee, gar nicht! Ich will ihn nur nicht von der Arbeit ablenken. Und ich glaube, wenn ich zu ihm gehen würde... da kommt er nicht zum Arbeiten."

Unwillkürlich fange ich an zu grinsen.

"Ihr würdet wohl nicht die Finger voneinander lassen können?!"

"Nach gestern nicht wirklich... war schon schwer vorhin zu gehen."

"Glaube ich gern. Magst du mir zufällig erzählen wie es gestern war?"

"Wolltest du nicht zu deinem Liebsten?", fragt mich Richi, zieht die Augenbraue fragend nach oben.

"Du willst mir nichts erzählen. Okay! Ich geh ja schon.", grinse ich und stehe auf.

Daraufhin lacht Richard leise, piekt mir in die Seite.

"Du weißt, dass ich das so nicht meinte.", lacht er weiter.

"Jaja, hätte ich an deiner Stelle auch gesagt... Aber ich geh trotzdem erst mal. Ich erfahr es ja noch von dir, nicht wahr, oh großer Bruder?", grinse ich frech.

"Na klar du Spinner! Ich erzähl dir jedes noch so kleine Detail, wenn du willst!"

Nun ist es wieder an mir zu lachen und ich sage nur, dass ich zwar wissen will, wie es war, aber auf kleinste Details durchaus verzichten kann.

Ich grinse Richi noch mal an und verlasse dann sein Zimmer, gehe langsam nach unten und passe dabei auf, dass Robert mich nicht sieht.

Ich versuche meine Mutter zu finden, will ich ihr doch Bescheid sagen, dass ich dann erst mal weg bin.

Da ich sie aber nicht finde, schreibe ich ihr einfach eine SMS, in der Hoffnung, Robert geht nicht an ihr Handy ran.
 

Ich will gerade das Haus verlassen, als ich zurück gerufen werde.

Wobei... gebrüllt passt besser.

Robert scheint wirklich richtig sauer zu sein.

"Wo willst du jetzt bitte schön hin?", knurrt er und hält mich am Arm fest.

Ich habe gar nicht gemerkt, dass der schon hinter mir steht.

"Na? Wohin willst du?"

"Ich wollte zu... den Zwillingen aus meiner Klasse."

"Jetzt noch? Wir wollten jetzt Abendbrot essen! Du bleibst hier! Und nachher bleibst du auch zuhause! Für die nächsten Tage ebenfalls. Nach der Schule kommst du sofort hier her und bleibst auch hier!"

"Willst du mir hier Hausarrest erteilen?"

"Sieht so aus, oder? Ich werde es nicht akzeptieren, dass du diesen abartigen Typen wieder triffst!"

"Jason ist nicht abartig!"

Inzwischen schreien wir uns hier im Flur an.

"Was ist der denn sonst? Der hat dich betatscht!"

"Was ist denn hier schon wieder los?"

Wir werden von meiner Mutter unterbrochen, weshalb ich ihr unheimlich dankbar bin.

"Robert? Was willst du von Aaron?"

"Er soll hier bleiben! Ich verbiete ihm, dass er den Typen noch mal sieht!"

"DU VERBIETEST MIR GAR NICHTS, DU LACKAFFE!"

Ohne noch auf eine Antwort oder so zu warten, stürme ich zur Tür, reiße diese auf, will gerade raus stürmen, als mich Robert wieder zurück zerrt und mir kurzerhand eine saftige Ohrfeige verpasst.

Entsetzt sehen meine Mutter, die sich vor Schreck die Hand vor den Mund gehalten hat, und ich Robert nun an und wie paralysiert fasse ich mir an meine rechte Wange.

Noch einmal bekommt mein Stiefvater einen wütenden Blick entgegen geschleudert, dann verlasse ich endlich das Haus, zische meiner Mutter aber noch ein "schmeiß den raus" zu.
 

Mit einer schmerzenden Wange mache ich mich auf zu Jason, ignoriere das Gebrüll von Robert, der mir anscheinend nur nicht hinterher kommt, weil meine Mutter ihn anbrüllt, mich in Ruhe zu lassen.

Es dauert nicht lange, da stehe ich vor Jasons Haustür und klingle, warte, dass ich reingelassen werde.

Ich merke schnell, dass Jason mich wirklich schon erwartet hat, denn er öffnet die Tür fast sofort.

Ohne, dass ich auch nur ein "Hallo" über die Lippen bekomme, zieht mich Jay schon zu sich in die Arme.

"Was hat der bitte schön mit dir gemacht?", fragt er gleich und ich merke deutlich, dass er sich Sorgen macht.

"Ach so schlimm ist das nicht! Er hat sich nur nicht ohne weiteres beleidigen lassen."

Oh oh... jetzt ist er sauer... jetzt ist er richtig sauer!

"Wenn ich den mal nachts treffe... Ich sage dir ich halte mich kein Stück zurück!"

Ich kann gar nicht anders, als mich an ihn zu lehnen. Ich lege meine Arme leicht um ihn, schließe kurz die Augen.

"Danke! Aber lass das lieber... sonst zeigt der dich noch an. Und das macht der wirklich...", seufze ich, sehe zu ihm hoch und frage nun ob wir nicht rein gehen können, will ich doch nicht, dass Robert uns so sieht, sollte er doch noch hier auftauchen. Immerhin denkt er, ich sei bei wem ganz anderes.

Eine Antwort bekomme ich nicht von Jay, doch er legt seinen Arm um meine Hüfte und zieht mich mit ins Haus.
 

Ich kann gerade noch so meine Schuhe ausziehen, da werde ich beinahe zu Boden gerissen.

"Kai! Jetzt verpiss dich, ey!", höre ich Jason meckern und bin kurz darauf um bestimmt 180 Pfund leichter.

Ich sehe nur noch einen schmollenden Kai davon trotten, in Richtung seines Zwillings, der an der Treppe zu warten scheint.

"Pack den Kerl ins Bett... meine Güte."

"Was ist denn los?"

"Ach der Junge ist furchtbar heute. Hat sich gestern wahrscheinlich noch so einiges an grauen Gehirnzellen weggesoffen."

"Jetzt spiel dich nicht so auf! Nur weil dein Macker da ist!"

"Ey! Sag mal hakt es? Du hast dir anscheinend echt mehr weggesoffen, als ich dachte!"

Ich bin im Moment vollkommen überfordert. Ich weiß echt nicht so wirklich, was sich hier gerade vor meinen Augen abspielt. Demzufolge kann ich auch kein Wort sagen, ich bin viel zu schockiert.

Die ganze Zeit sehe ich zwischen Jay und seinem kleinem Bruder hin und her.

Ich kann nicht verstehen, warum die sich jetzt so anzicken.
 

"Jungs! Was ist denn heute los?", vernehme ich die Stimme von der einzigen Frau des Hauses.

"Nichts!", knurrt Kai und stapft wütend die Treppe hoch und wird auch gleich von Kain verfolgt.

"Kai! Jetzt warte du Zicke!"

Kurz darauf höre ich noch eine Tür knallen und dann herrscht Stille.

"Was ist denn mit euch los?"

"Erzähl ich dir, wenn wir oben sind!"

Und schon werde ich an die Hand genommen und mit nach oben gezogen.
 

Als wir in Jays Zimmer angekommen sind, zieht mich mein ‘Gastgeber’ gleich mit zum Bett, lässt sich mit mir darauf nieder.

Sofort liege ich halb auf ihm und werde festgehalten.

"Weißt du... Kai ist heute ein wenig sensibel und ohne großen Grund sauer auf mich.", meint Jay leise, streichelt über meinen Rücken.

"Warum das denn?

"Weil er glaubt, dass ich unsere Mutter heut morgen in sein Zimmer geschickt habe."

"Und was ist daran so schlimm?"

"Dass unsere Mutter ihre Zwillinge in einem Bett erwischt hat und wenn ich das richtig mitbekommen habe, hatten die beiden so gut wie nichts an und naja ... auch, wenn unsere Mutter nicht wirklich was gegen unsere Neigung hat... sie ist jetzt der Meinung, dass Kai und Kain was miteinander haben. Und weil sie das dann doch nicht dulden würde, war sie so geschockt, dass sie die beiden geweckt hat und Kain in sein Zimmer gescheucht hat. Und jetzt denk Kai -warum auch immer-, dass ich sie zu ihm geschickt habe."

"Okay. Verstehe... irgendwie."

"Naja, der bekommt sich schon wieder ein, aber wenn der auf stur stellt, kann das dauern. Dass wir uns so anfauchen, ist auch erst seit ner Stunde so... keine Ahnung warum er damit angefangen hat."

"Wenn er sich nicht ein bekommt, kannst du ihn ja mal drauf ansprechen..."

Von Jay bekomme ich keine Antwort, statt dessen umarmt er mich noch fester, fängt an, mich im Nacken zu kraulen.
 

Wir schweigen eine ganze Weile, bis er das Wort wieder erhebt.

"Wollen wir deine Wange vielleicht kühlen? Nicht, dass das noch blauer wird, als es sein muss?!"

"Ich merke nichts...", nuschle ich gegen Jays Brust, auf welcher ich ja liege.

"Noch ein Grund mehr! Setz dich mal hin... dann hol ich Eis oder so..."

Jason erwartet, dass ich aufstehe, aber ich bewege mich kein Stück von ihm weg, mache das totale Gegenteil.

Ich schmiege mich noch enger an den Älteren, denke gar nicht daran mich zu erheben.

"Hey... Wenn du nicht freiwillig aufstehst, schmeiß ich dich von mir runter!"

"Machst du eh nicht!", entgegne ich gleich murmelnd auf die Drohung Jasons.

"Na, wenn du dich da mal nicht irrst..."

Ich kann das fiese Grinsen regelrecht spüren und ich will gar nicht wissen, was für eine gemeine Art mich von sich wegzubekommen er sich gerade ausdenkt.

Es dauert nicht wirklich lange, da umfasst Jay meine Oberarme, nur um sich dann mit Schwung umzudrehen, sodass ich nun unter ihm liege.

"Na? Siehst du, wie ich dich von mir schmeißen kann?"

Noch immer grinst er unheimlich fies, was ich jetzt auch sehen kann.

"Du bist gemein!"

Nun bin ich mit schmollen beschäftigt, wende mich von Jay ab, drehe mich ganz einfach zur Wand, an welcher das Bett steht.

Jason fängt an leise zu lachen, piekst mich in die ‘gesunde’ Wange, steht aber kurz darauf auf und verlässt das Zimmer.

Ich bleibe weiterhin so liegen, merke gar nicht wirklich, wie der Ältere zurück kommt.

Erst als er sich neben mich setzt und mein Gesicht zu sich dreht, schrecke ich mehr oder weniger auf.

"So! Und wehe du wehrst dich jetzt, Kleiner!", befiehlt Jay mir und legt vorsichtig ein, in ein Tuch gewickeltes Kühlakku auf die verletzte Wange.

Leise zische ich auf, tut es doch weh, wenn man die Verletzung berührt.

"Dein Alter hat wirklich nicht sanft zugehauen. Das ist ja jetzt schon leicht blau.", stellt mein Gegenüber fest, hält das mit Gel gefüllte Kissen weiter fest, streichelt mit der anderen Hand zärtlich über meine unversehrte Wange.

Wir sitzen eine ganze Weile so da. Oder besser gesagt er sitzt und ich liege.

Nach einer Zeit bevorzugt es Jason aber sich wieder zu mir zu legen, mit der Ausrede es sei doch bequemer.

Dagegen hab ich natürlich nichts einzuwenden, so kann ich mich wieder an ihn kuscheln, wie ich es vor ein paar Minuten schon getan habe.

"Ich wusste schon immer, dass ich bequem bin.", grinst der Ältere und ich nuschle daraufhin nur ein "sei nicht so eingebilde".

Ich vernehme daraufhin noch ein leises Lachen, dann herrscht wieder Stille und ich schließe entspannt meine Augen.
 

Es ist total angenehm, so mit Jason hier zu liegen und einfach nur zu kuscheln. Wir müssen nichts sagen und die Stille ist wahnsinnig angenehm. Beinahe aber auch schon so angenehm und beruhigend, dass ich fast richtig einschlafe.

Doch davon werde ich abgehalten, als sich der Kerl halb unter mir leicht bewegt.

Etwas träge hebe ich meinen Kopf etwas an, öffne meine Augen ein klein wenig und versuche raus zu finden, was der andere da gerade veranstaltet.

Ich erkenne, dass er seinen Arm zum Nachttisch streckt, dort nach etwas zu suchen scheint. Als er merkt, dass ich wach bin, lächelt er mich kurz an, erhebt sich vorsichtig und schnappt sich dann sein Handy.

Erst jetzt merke ich, dass dieses leise vor sich hin vibriert und unaufhörlich blinkt.
 

-Wer stört denn jetzt?-, grummle ich in Gedanken, muss aber dann doch feststellen, dass ich die Worte leise vor mich hingemurmelt haben muss, denn Jason lacht leise.

»Ich soll fragen, wer denn jetzt stört?!«, höre ich ihn lachen, knuffe ihn zur Strafe, dass er sich regelrecht über mich lustig macht, in die Seite.

»Waah hilfe Jack ich werde gefoltert!! Rette mich!!!«

Jetzt weiß ich wenigstens wer stört und so sage ich etwas laute: "Such dir nächstes Mal einen anderen Zeitpunkt zum Stören aus!"

»Ach bei was hab ich denn gestört, wenn ich so ganz ungeniert fragen darf?«

-Och nein, jetzt ist auch noch der Lautsprecher an...-, denke ich grummelnd, weiß dieses Mal ganz sicher, dass ich nur gedacht habe.

»Komm mal zur Sache Jack, was hast du auf dem Herzen, dass du meinen Kleinen hier wecken musst?!«

»Oh. Deswegen ist er so grummlig. Ich verstehe. Morgenmuffel oder so ... nein ... zur Sache soll ich kommen ... Habt ihr Lust heut Abend ein bisschen feiern zu gehen? Richard kommt auch und Phil und Alex eh. Die andern beiden müssen Arbeiten.«

Jason hat den Lautsprecher inzwischen wieder ausgemacht und ich hab mich erneut richtig an ihn gekuschelt und schließe wieder die Augen, in der Hoffnung ich kann mich wieder so entspannen wie noch vor zwei Minuten.

Doch daraus wird erst einmal nichts, denn ich werde angetippt und gefragt ob ich Lust zum Feiern habe.

Kurz überlege ich, stimme dann mit einem leichten Nicken und einem genuscheltem "warum eigentlich nicht" zu.

Es dauert dann nicht lange, dass die beiden wieder auflegen und kurz darauf spüre ich, wie Jason seine Arme sanft um mich legt.

Ich genieße dieses Zusammensein, fange jetzt auch noch nicht davon an, wann wir uns denn fertig machen müssen. Jason wird sich schon bemerkbar machen.
 

Und so war es dann auch eine Weile später.

Wieder bin ich in einen leichten Schlaf gefallen, bis mir leicht der Nacken gekrault wird und man mich so sanft weckt.

Es dauert eine Minute, bis ich meine Umgebung wieder richtig wahrnehme, dann sehe ich zu Jay hoch, der mich lächelnd ansieht.

"Na?! Gut geschlafen?", fragt er sanft.

"Hab nicht wirklich geschlafen.", murmle ich, lächle ihn dann auch noch an.

"Wollen wir uns dann fertig machen? Oder magst du heute ganz ungestylt aufbrechen?"

"Bloß nicht. Versau ich mir ja mein Image!"

Jay lacht leise, scheucht mich dann aber doch noch hoch.

"Hast du auch was mit zum Weggehen, oder soll ich Kai oder Kain mal fragen, ob die dir was leihen?"

"Ne schwarze Hose hab ich, das muss dann heute doch mal reichen, aber n Oberteil wäre nicht schlecht denk ich."

"Dann geh ich die beiden auch mal scheuchen. Du kannst ja erst mal richtig wach werden. Siehst noch etwas ... zerknittert aus.", grinst er, zwinkert mir kurz zu und wuschelt mir durch die Haare.

"Das ist der neue Ausgeh-Look. Du bist nur neidisch!"

"Oh ja. Unheimlich!!"

Damit verschwindet Jason aus dem Zimmer, zu seinen Brüdern.

Ich lasse mich wieder nach hinten auf das Bett fallen, auch wenn ich schon mal auf der Bettkante gesessen habe.

Es ist einfach zu gemütlich in dem Bett, aber muss ich nun feststellen, dass es das nur mit Jay zusammen war.
 

Seufzend erhebe ich mich dann doch noch und strecke ich mich erst mal ausgiebig.

Irgendwann kommt der Dunkelhaarige dann auch wieder, drückt mir ein paar Sachen in die Hand und meint ich soll mir was raussuchen.

"Das ist auch ein langer Rock dabei. Vielleicht passt er dir ja.", meint er lächelnd, schiebt mich dann aber aus dem Zimmer, hinein ins Bad, welches sich gegenüber von dem Zimmer befindet.

"Dann mach dich mal fertig. Bedien dich an dem Schmuck und Schminkzeug und allem. Steht dir alles zur freien Verfügung. Wenn du noch duschen willst, schließ ab. Kai schreckt vor einer normal geschlossenen Tür nicht zurück und stört alles und jeden, der seine Ruhe haben will. Zumindest was das Badezimmer angeht."

Noch immer grinsend verlässt Jason nun auch das Bad wieder, lässt mich etwas betröppelt in dem Raum stehen.
 

Nach zwei Minuten, die ich brauche um mich zu fangen, befolge ich seinen Rat und schließe ab. Bei Richard hab ich ja nicht das Problem, wenn er mit im Bad rumspringt, wenn ich mich fertig mache, aber ansonsten will ich meine Ruhe.

Es dauert am Ende eine halbe Stunde, bis ich fertig vor dem großen Spiegel stehe.

Ich bin bei meiner eigenen Hose geblieben und dazu trage ich ein einfaches schwarzes Hemd, bei welchem ich die ersten Knöpfe offen lasse.

Obwohl es nicht meine eigenen Klamotten sind, fühle ich mich recht wohl, hab mich auch dazu entschieden, mal etwas unauffälliger und dezenter aufzutreten.

Den Schmuck habe ich nach einer Weile gefunden, kann mich aber nicht so wirklich damit anfreunden, es ist eben nicht meins. Aber meine Piercings habe ich zum Glück noch drin, sonst müsste ich ohne welche aus dem Haus gehen. Auf den Schmuck von Jay kann ich also verzichten, nur eine Kette, kann ich nicht so einfach liegen lassen. Die ist so toll, dass ich sie mir gleich anlege. Es ist zwar nur ein einfaches Lederband mit einem Pentagramm dran, aber ich finde es einfach toll.

Meine Augen habe ich nur ein wenig mit Kajal umrandet und meine Haare sind nur etwas toupiert und trotzdem bin ich zufrieden.

Wobei... Es fehlt noch ein Gürtel, der das Ganze abrundet.

Ansonsten bin ich ganz zufrieden mit mir, drehe mich noch ein paar mal vor dem Spiegel hin und her und entscheide mich dann, zurück zu Jason zu gehen.

Als ich mit meinen Klamotten Jays Zimmer betrete, ist der Raum leer.

-Wird sich wohl fertig machen oder so...-, überlege ich, verstaue meine Sachen erst mal in meiner Tasche.

-Kommt Richard eigentlich?-, frage ich mich, setze mich auf das Bett, um auf Jay zu warten.

Ich entschließe mich dann dazu, Richard kurz anzurufen, um ihn zu fragen.
 

»Bruderherz!«, werde ich gleich begrüßt.

»Hey. Du sag mal kommst du nachher auch?«

»Na aber sicher. Ich warte nur noch auf Jack, der mich abholt und dann kommen wir zu euch rüber.«

»Das ist toll. Kannst du mir eventuell den einen Gürtel von mir mitbringen?«

»Na klar. Welchen willst du denn?«

Ich beschreibe meinem Bruder meinen gewünschten Gürtel und dann legen wir auf, sehen wir uns ja eh in ein paar Minuten.

Gerade als ich mein Handy zur Seite lege, geht die Tür auf und ein gestylter Jay betritt den Raum.

"Hey. Heut so dezent?!... Hübsch.", meint er, lächelt mich an und kommt auf mich zu, streicht mir kurz über die Wange, welche einen schönen bläulichen Schimmer angenommen hatte.

Doch ich habe nichts zum überschminken gefunden.

"Wenn wir das hier etwas kaschieren, siehst du einfach nur ... wahnsinnig toll aus. Siehst du sonst zwar auch ... aber das dezente steht dir auch unheimlich gut.", flüstert mein Gegenüber leise, küsst mich auf die Stirn, löst sich dann von mir und geht dann auf eine Kommode zu, die gegenüber vom Bett steht und kramt darin rum.

Als er gefunden hat, was er gesucht hat, setzt er sich neben mich, dreht meinen Kopf leicht und "behandelt" meine Wange mit etwas Make-up.
 

"So. So kannst du gehen, ohne gleich dämliche Fragen zu hören."

Dankbar lächle ich ihn an, überlege kurz, beuge mich dann aber kurz nach vorn und hauche einen schüchternen Kuss auf Jays Lippen.

Obwohl wir uns vorhin schon ganz anders geküsst haben, trau ich mich jetzt doch nicht weiter, kann selbst nicht sagen warum ich plötzlich total schüchtern bin, noch mehr, als ich es in Jays Nähe eh schon immer bin.

"Na komm Hübscher. Wir wollen dann langsam los. Oder brauchst du noch was?", fragt mich Jay leise, lächelt mich weiterhin an, streichelt noch mal über meine Wange.

Leicht schüttel ich den Kopf.

"Richi bringt mir noch einen Gürtel mit, aber sonst bin ich soweit fertig."

Jason steht schon auf und gibt mir so die Chance ihn richtig anzusehen. Auch er ist heute eher unauffällig gekleidet. Eine schwarze Hose mit ein paar Bändern und Ketten, dazu ein ebenfalls schwarzes Muskelshirt. Außerdem trägt er ein paar Lederarmbänder, ein paar Ketten um den Hals und zwei Nietengürtel runden auch bei ihm das Bild ab. Seine Augen hat er ebenfalls nur leicht umrandet, als hätte wir uns abgesprochen. Die schwarz-roten Haare sind nach oben gegelt und ich kann nicht anders, als zu dem Schluss zu kommen, dass wieder mal wahnsinnig gut aussieht.

Da ich noch immer nicht aufgestanden bin, hält Jay mir eine Hand hin um mich hoch zu ziehen. Als ich dann endlich vor ihm stehe, beugt er sich zu mir und küsst mich noch einmal, doch dieses Mal verweilen unsere Lippen länger aufeinander.

"Ich liebe dich!", flüstert er leise, was mich nur zum Lächeln bringt.

Ich schweige dazu aber weiter beharrlich.
 

Noch einen Moment stehen wir hier nah beieinander, bis es an der Haustür klingelt und ich plötzlich lautes Jubeln vernehme.

Jason lacht leise.

"Da erlebst du mal, wie Kai abgeht, wenn es ums Feiern gehen geht. Dabei dachte ich, dass er erst mal geheilt ist."

Bei dem Vollrausch von Kai, den ich gestern mitbekommen habe, dachte ich eigentlich auch, dass der noch mit einem fettem Kater im Bett liegt und sich pflegen lässt, aber anscheinend ist das nicht so ganz der Fall.

Wir gehen nun auch nach unten, wo Kai schon damit beschäftigt ist meinen Bruder und Jack kräftig durch zu knuddeln und ihnen klar zu machen, wie sehr er sich freut feiern gehen zu können.

"Kai! Wenn du dich jetzt nich bald mal zusammenreißen kannst, lass ich dich hier!", droht Jay, ist aber um einiges sanfter dabei, als zu dem Zeitpunkt, als Kai mich so überfallen hat.

"Boar ey halt die Fresse!", kommt es ziemlich angepisst von Kai, was mich ihn erstaunt ansehen lässt. Er scheint sich noch nicht beruhig zu haben.

"Jungs! Ist doch gut. Kai ist der Alkohol nicht bekommen oder wie?"

"Jetzt fängst du auch noch an Jack! Ganz toll. Und nein der Alkohol ist an meiner Stimmung nicht Schuld, aber vielleicht fragst du mal deinen ach so tollen besten Freund!"

"Zicke!", zischt Jay, der sich inzwischen dazu entschlossen hat seine Springer anzuziehen.

Ich mache es ihm nach, will am liebsten so schnell wie möglich an die frische Luft, vielleicht bekommen sich die beiden da ja wieder ein.

Als ich meine Schuhe an habe, reicht Richi mir meinen Gürtel, den ich auch sogleich umlege. Es ist einer mit drei Reihen Killernieten und ein paar Ketten dran. Ich liebe diesen Gürtel einfach, obwohl er doch nichts besonderes ist.

Bis die Zwillinge, Jay und ich dann endgültig fertig sind, schweigen wir alle und nach 5 Minuten können wir endlich das Haus verlassen.
 

Jason hat mich gleich wieder in seine Arme gezogen, denkt gar nicht daran Jack irgendwas zu erklären, der seinen besten Freund inzwischen fragend mustert.

Irgendwann reicht es Jay dann aber auch und er keift leise vor sich hin, darauf bedacht, dass Jack ihn dennoch versteht.

"Mein werter Bruder ist der Meinung ich habe unsere Mutter auf die beiden gehetzt. Nach der Nacht gestern haben die beiden wohl in einem Bett geschlafen und sich mächtig aneinander gekuschelt, keine Ahnung. Und weil wir ja heute zu einer Familienfeier sollten, hat unsere Mutter eben die beiden wecken wollen. Als sie die beiden so zusammen gesehen hat, hat sie den total Schock bekommen und hat die beiden wohl recht brutal geweckt und Kain sofort in sein eigenes Zimmer gescheucht."

"JA! Nachdem DU sie geschickt hast!"

"Verdammt ich hab sie NICHT zu euch geschickt. Denk doch mal nach ey! Was hätte ich denn davon? Denk nach, bevor du mir irgendwas unterstellst Junge!"

"Ich dachte eure Eltern haben nichts dagegen, dass ihr alle drei vom anderem Ufer seid?!", hakt Jack nun vorsichtig nach, befürchtet er doch angemotzt zu werden.

"Sie haben ja nichts dagegen. Wirklich befürworten tun sie es zwar auch nicht, aber sie haben sich mit abgefunden, aber wenn plötzlich die Zwillinge im Haus was miteinander haben, ist die Grenze doch ein "kleines" Stück zu weit überschritten."

"Oh okay. Das ist auch noch was anderes. Aber Kai ... glaubst du echt, dass Jay sowas macht? Eure Mutter wollte euch halt wecken, weil ihr los wolltet."

Nun kommt von Kai gar nichts mehr. Kein einziger Mucks. Er stapft stattdessen grummelnd weiter und Kain folgt ihm, streicht ihm leicht über den Rücken.

“Die beiden haben Recht Kai. Jay hat bestimmt nichts damit zu tun. Sei nicht mehr sauer, bitte!”, kann man Kains Stimme vernehmen, wenn man genau hinhört.

Jetzt scheinen sich alle wieder einbekommen zu haben, auch wenn sie noch nicht miteinander sprechen, das kommt später auch noch.

Den Weg zu dem Club, in dem wir auch die letzten beiden Male waren, beschreiten wir schweigend.

Jay hält mich weiterhin an seiner Seite, was mir rein gar nichts ausmacht, habe ich ihm inzwischen doch auch einen Arm um die Taille gelegt. Jack und Richard machen es uns gleich, nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie sich immer mal wieder küssen. Kai und Kain gehen immer noch vorne weg, jedoch nicht mehr ganz so schnell, wie am Anfang.
 

Als wir dann angekommen sind, bleibt die Stille natürlich nicht bestehen, immerhin treffen wir uns mit den beiden Spaßvögeln der Gruppe, Phil und Alex.

"Da seid ihr ja endlich!!! Wir warten schon seit STUNDEN!!!", ruft uns ein Schlumpf entgegen.

"Lasst euch nicht verarschen. Wir sind grad erst angekommen.", erwidert daraufhin ein Papagei.

"Oller Spielverderber!!", nun schmollt der Schlumpf und wir können ein Lachen nicht unterdrücken.

"Tja Phil. Der Alex ist eben viel zu ehrlich und wagt es sich nicht uns anzulügen!", grinst Jack, begrüßt die beiden.

Wir machen es ihm nach und nachdem wir uns nun alle gegenseitig begrüßt haben, folgen wir dem noch immer schmollenden Phil in das Gebäude hinein.

Schnell haben wir auch einen Platz gefunden, lassen uns dort nieder und es dauert nicht lange, da sind die aufgedrehten Hühner, auch Phil und Alex genannt, plus Kai auf der Tanzfläche.

Jack und Richard machen keinen Hehl daraus, dass sie nun zusammen sind, zumindest entnehme ich das den verliebten Blicken und Kain, Jay und ich grinsen nur so vor uns hin.

"Hört mal auf so dämlich zu grinsen. Kann man auf komische Gedanken kommen.", meint Richi irgendwann an uns gewand, haut mir recht fest auf den Oberschenkel, sodass mir das Grinsen sofort vergeht, ich stattdessen etwas zusammensacke und meinen schmerzenden Oberschenkel reibe.

"Bist du bekloppt? Was haust du deinen Bruder? Der hat heute schon genug Prügel bekommen!", wirft Jay Richard vor, der uns verwirrt ansieht.

Jason zieht mich sofort in seine Arme und knuddelt mich liebevoll durch, bevor ich mich wieder richtig hinsetzen kann.

"Aaron? Was meinte Jay da grade?", fragt mein großer Bruder nun, sieht mich genau an.

Er scheint die überschminkte bläuliche Wange noch nicht bemerkt zu haben und hier bei dem Licht geht das erst recht nicht.

Unsicher sehe ich zu Boden, fasse mir fast automatisch an die Wange, zucke ein wenig zusammen.

"Aaron!", höre ich Richis warnende Stimme.

"Robert hat mir ne saftige Ohrfeige verpasst, als ich vorhin gehen wollte...", nuschle ich dann doch vor mich hin, sehe zu Jay auf, der mich liebevoll anlächelt, mir mal wieder durch die Haare streicht.

"Das ist nicht dein Ernst?! Warum sagst du sowas nicht? Jetzt versteh ich auch, warum Mama den vorhin so rund gemacht hat und er mich auch erst nicht weglassen wollte!"

"Aaron bleibt auch erst mal bei uns! Mal sehen was wir dann machen, wenn euer Vater sich nicht wieder einbekommt ..."

"Ich hab echt gedacht mit dem Gemotze hat das gereicht aber, dass der mal zuhaut...scheiße."

"Ist gut jetzt. Kann man nicht ändern. Ich weiß jetzt nur, dass ich mich ab sofort nur noch mit 3 Metern Luft zwischen uns mit dem anlege."

Ich versuche die Stimmung etwas aufzulockern, doch das scheint nicht ganz zu klappen.

Verzweifelt sehe ich Jay an.

"Gehen wir ein bisschen tanzen?", frage ich leise und werde auch sofort hochgezogen und auf die Tanzfläche verfrachtet.

Dort bleiben wir eine ganze Weile, ein Zeitgefühl hab ich beim Tanzen nie, doch irgendwann begeben wir uns zu den anderen, wo es immer noch Kain, Jack und Richi waren die dort sitzen, wobei sich Kain etwas verloren neben dem frisch verliebtem Pärchen vorkommt.

Als wir uns dazu gesetzt haben, unterhalten wir uns eine Weile mit den dreien, bis Kain sich zu Wort meldet und sich erhebt.
 

"Ich ... ich hol uns mal was zu trinken, ja?!"

Sogleich erhebe ich mich ebenfalls, begleite ihn einfach zur Bar, immerhin wäre es schwer für ihn, für uns alle Getränke zu bringen.

Ich kann Jay gerade noch so davon überzeugen, dass ich ja gleich wieder da sein werde und er warten kann.

Dann gehe ich mit Kain zur Bar und bestelle eine Runde Bier, muss man ja nicht gleich mit den harten Getränken anfangen.

Solange wir nun auf unsere Getränke warten, sehen wir uns auf der Tanzfläche um, entdecken auch gleich den Rest unserer Gruppe.

"Kai scheint sich wieder beruhigt zu haben.", meint Kain leise, lächelt recht verträumt in die Richtung seines Zwillings.

"Kain? Sag mal ... warum hat Kai eigentlich so heftig reagiert? Also auf die Sache heute morgen..."

"Naja ... also... ach ... ich weiß auch nicht...", meint Kain und ich kann ihn beinahe nicht verstehen aufgrund der Musik.

Doch den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen nehme ich wahr, als das Licht einmal recht hell aufleuchtet.

"Ist die Befürchtung eurer Mutter vielleicht nicht ganz ... unbegründet? Haben ihre Zwillinge vielleicht ... wirklich was miteinander?", frage ich leise, stelle mich dabei direkt vor Kain.

Der Rotschimmer nimmt eindeutig zu und mein Gegenüber sieht verlegen zu Boden.

Das ist mir dann doch Antwort genug und ich lächle leicht, lege Kain eine Hand auf die Schulter.

"Weiß Jason das?", frage ich vorsichtig, bekomme als Antwort ein leichtes Kopfschütteln.

"Er kann es sich aber ... denken ...aber gesagt haben wir es ihm auch noch nicht ... es ist auch noch nicht lange so ... also so fest."

Dem Braunhaarigen fallen einige Strähnen ins Gesicht, die ich sanft wieder zur Seite schiebe.

"Vielleicht solltet ihr es ihm mal sagen. Dann kann er euch in Zukunft vielleicht auch 'helfen'."

Ich sehe noch ein leichtes Nicken und ein leichtes Lächeln von Kain, dann wird meine Aufmerksamkeit von dem Barkeeper beansprucht der uns unser Bier zuschiebt.

Etwas schwierig ist es schon zu zweit acht Gläser Bier zu transportieren, aber irgendwie schaffen wir es ohne jemanden anzurempeln oder etwas zu verschütten.

Bis...

...

... ich IHN sehe.

Robert.
 

Er steht tatsächlich an unserem Tisch und macht anscheinend Jason gerade so richtig fertig.

Ich bleibe natürlich ruckartig stehen, was Kain wohl gerade noch so rechtzeitig merkt, denn er bleibt kurz hinter mir stehen.

"Aaron was ist denn los? Fast hätte ich die Gläser fallen lassen."

Ich antworte ihm nicht, stürme stattdessen auf unseren Tisch zu, knalle die Gläser unsanft auf den Tisch und schubse Robert von Jason weg, der schon ziemlich rot angelaufen ist vor Wut.

Jay wäre vermutlich auch gern aufgestanden, aber Robert hatte viel zu dicht gestanden, als dass es möglich gewesen wäre.

Als der Schwarz-rothaarige nun wieder mehr Freiraum hat, springt er sofort auf und stellt sich schützend vor mich.

Robert hat inzwischen auch mitbekommen, wer ihn da so zur Seite gestoßen hat, sieht mich wutentbrannt an.

"Du kleines Miststück hast gelogen! Von wegen zu den Zwillingen! Du warst bei diesem ... diesem widerlichen Arschficker!", brüllt mein Stiefvater mich an, kommt die paar Schritte auf Jay und mich zugestürmt, doch der Ältere bleibt vor mir, schiebt mich mit dem Körper vorsichtig weiter zurück.

Aus dem Augenwinkel nehme ich Richi und Jack wahr, die den ersten Schock nun auch überwunden haben und ebenfalls aufstehen.

"Sie lassen Aaron sofort in Ruhe und verschwinden hier! Sie haben ihm genug weh getan!", droht Jay und zu meinem Erstaunen, ist er recht ruhig. Zumindest nach außen hin.

"Verdammt was willst du eigentlich hier? Bist du hier um uns nach zu spionieren? Um zu sehen was deine beiden kleinen schwulen Söhne so treiben, wenn sie nicht zuhause sind?!"

Richard ist verdammt sauer, was wahrscheinlich auch noch daran liegt, dass er erfahren hat, dass Robert mich vorhin noch geschlagen hat.

"Du bist mal ganz ruhig! Bei dir ist ja eh die ganze Erziehung vor den Baum gefahren, aber Aaron bekomme ich noch zur Vernunft. Der wird nicht so einer wie ... IHR..."

Das letzte Wort hat Robert regelrecht ausgespieen, sieht dabei verachtend zu Jack, Richard und zu gute Letzt auch noch zu Jay, der ja direkt vor ihm steht.

"Du lässt deine dreckigen Griffel von meinem Sohn verstanden, such dir wen anders, den du ficken kannst, aber nicht MEINEN SOHN!"

"ICH BIN NICHT DEIN SOHN VERDAMMT!!!!", brülle ich nun dazwischen, kann es nicht weiter ertragen, dass Robert meinen Jason so niedermacht, auch wenn dieser immer noch vollkommen ruhig vor mir steht.
 

Jason will gerade nach hinten greifen, um meine Hand in seine zu nehmen, doch Robert scheint diese Bewegung gesehen zu haben, denn plötzlich greift er sich Jay an den Schultern und stößt ihn ziemlich heftig in Richtung Tisch, der natürlich erst einmal ein ganz schönes Stück verschoben wird und Jason im ersten Moment gar nicht so recht weiß, was das eben gerade war.

Wir können alle nicht schnell genug reagieren, da hat Robert schon den Arm gehoben und greift mir grob ins Genick, zieht mich von den anderen weg.

Noch einmal sieht er die geschockten Männer an, die da vor ihm stehen, gar nicht wissen was abgeht.

"Finger weg von meinem Sohn! Nehmt euch doch selbst, wenn ihr nichts mit Frauen anfangen könnt!", damit schiebt er mich vorwärts, will anscheinend zum Ausgang.

Ich bekomme keinen einzigen Ton heraus, nicht mal einen Laut des Schmerzes und den verspüre ich wirklich mehr als deutlich.

"Du wirst jetzt mit nach Hause kommen und da wirst du bleiben! Ich werde dich ab sofort zur Schule bringen und dich auch wieder abholen. Du wirst nicht mehr weggehen, wirst schön zuhause bleiben und dich auf deine Prüfungen vorbereitet!", schnauzt mich Robert an und ich kann die Tränen, die langsam aufsteigen nicht mehr unterdrücken, lasse sie still und heimlich über meine Wangen laufen, sieht er es ja eh nicht, da er hinter mir läuft und meinen Kopf eh nach unten drückt.

Hinter uns vernehme ich jetzt doch endlich wieder meine Freunde, meinen Bruder und vor allem Jay.

"Verdammt lassen sie Aaron los! Ich werde sie anzeigen, wegen Körperverletzung und Misshandlung Minderjähriger!", brüllt Jay, fasst Robert grob an der Schulter, doch dieser scheint eindeutig mehr Kraft zu haben, denn er drückt den anderen mit dem freiem Arm weg, drückt seine Finger noch fester in mein Genick, sodass ich in die Knien gehen muss, doch trotzdem nicht mehr als ein leises Jammern über die Lippen bekomme.

"Robert! Jetzt lass ihn los! Du tust ihm weh verdammt! Wenn Mama das mitbekommt...! JETZT LASS IHN LOS DU WICHSER!! Ich mach dich so fertig, wenn du deine Pfoten jetzt nicht endlich von ihm nimmst!"

Auch Richard ist nun an seinen Grenzen angelangt. Sehen kann ich aus meiner Position am Boden nichts, aber nachdem sich der Griff in meinem Nacken nochmals verstärkt hat, wird Robert grob von mir weggezogen und ich sacke endgültig zu Boden.
 

Wenige Sekunden später liege ich in den Armen von Jason, der mir sanft über den Rücken streicht und mich eng an sich drückt.

"Aaron! Gehts dir gut? Süßer komm sieh mich an!", fleht er regelrecht und ich tue was er sagt, hebe vorsichtig den Kopf, auch wenn es unheimlich schmerzt.

Sanft streicht er mir über die Wange.

"Gott Aaron ... Wenn ich den nochmal in die Finger bekomme ... ich mach ihn so fertig...", haucht er mir entgegen, küsst mich leicht auf die Lippen, zieht mich dann in eine schützende Umarmung.

"Danke Kain!", meint er dann zu seinem Bruder, wobei ich aber nicht weiß warum er sich bedankt.

Ich drehe mich ein wenig, sehe mich unsicher um, sehe dann noch, wie Robert von einem Security aus dem Club verwiesen wird.

Erleichtert lehne ich mich gegen Jason, der sich nun langsam erhebt, mich ganz einfach auf den Arm nimmt.

Er trägt mich zu dem Tisch, an welchem wir gesessen haben und setzt sich auf die Couch, lässt mich auf seinem Schoß Platz nehmen, die anderen setzen sich nach und nach zu uns.

"Ich zeig den an Aaron, das sag ich dir!", vernehme ich von Richi.

Ich kann dazu gerade gar nichts sagen, lehne mich Schutzsuchend an Jay, der auch sogleich seine Arme um mich schlingt.

Wir bleiben noch lange so sitzen. Alex, Phil und Kai sind inzwischen auch wieder zu uns gestoßen und werden gerade von Jack und Kain aufgeklärt was los war.

Richard hat sich nah neben Jay gesetzt, streicht mich sanft über den Rücken.

Die Stimmung ist -wie man sich denken kann- vollkommen am Tiefpunkt und wir entscheiden uns zu gehen.
 

Jay und Richard haben beim gehen je einen Arm um mich gelegt, die anderen laufen mit etwas Abstand vor uns, bis auf Phil und Alex, die sich vor dem Club schon verabschiedet haben.

Ohne Probleme kommen wir schließlich bei Jason zuhause an und ich bin unheimlich froh, dass Robert nicht auf dem Weg auf uns gelauert hat oder ähnliches.

"Wir können euch dann allein lassen, ja?!", fragt Jack vorsichtig nach und ich bringe ein leichtes Nicken zustande, dränge mich aber noch etwas mehr an Jay.

Richi gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange, flüstert mir ins Ohr ich solle mich ein wenig von Jay verwöhnen lassen und geht dann mit Jack zu dessen Auto, welches einige Meter entfernt steht.

Es ist gut, dass er mit zu Jack geht und nicht nach Hause. Zu diesem Irren.

"Na kommt gehen wir rein.", meint Jay leise, lässt Kai die Tür aufschließen.

Drinnen ist es Stockdunkel und es bemüht sich auch niemand das Licht anzuschalten. Nach einigen Minuten sitzen Jay und ich in seinem Zimmer auf dem Bett, eng aneinander gekuschelt.

Ich steh noch regelrecht unter Schock, mein Nacken tut höllisch weh und ich will am liebsten nur noch heulen und mich unter der Decke verstecken, um dort nie wieder vor zu kommen.

Jason scheint meine Gedanken zu erahnen, denn er meint leise zu mir, dass es besser ist, wenn wir schlafen gehen.

Da ich mich aber kein Stück bewege, macht er sich daran mich etwas zögerlich von den Klamotten zu befreien.

In anderen Situationen hätte es mich wahrscheinlich gefreut von ihm ausgezogen zu werden, aber jetzt, nehme ich kaum etwas wahr.

Nach ein paar Momenten haben wir beide nur noch unsere Shorts an und kuscheln uns dann auch unter die Decke.
 

Es ist egal, dass wir wahrscheinlich nicht gerade angenehm riechen, dass unsere Schminke total verschmiert ist, vor allem meine, es ist einfach alles egal.

Ich will diesen Abend einfach nur noch vergessen und das so schnell wie möglich.

"Versuch zu schlafen!", murmelt Jason, der mich nah an sich gezogen hat und mir leicht über den Rücken streichelt, dabei aufpasst, dass die Decke nicht verrutscht.

Eigentlich will ich auch nichts lieber als zu schlafen, aber das ist leichter gesagt, als getan, ich hab immer noch das Gefühl, dass Roberts Finger sich fest in meinem Nacken verkrallen.

Unbewusst lasse ich meine Hand an die Stelle wandern, die noch immer so wehtut. Als ich darüber streiche zucke ich heftig zusammen, schmerzt es doch bei der kleinsten Berührung. Ich merke schließlich, wie Jay meine Hand von meinem Genick nimmt und diese festhält.

"Schlaf Kleiner! Das wird dir gut tun.", meinte er leise, streicht leicht mit dem Daumen über meinen Handrücken.

Dieses Mal nicke ich leicht, dränge mich noch näher an den Älteren, auch wenn das vermutlich gar nicht mehr geht und schließe meine Augen, in der Hoffnung bald einzuschlafen.
 

*~*~*~*~*
 

Ich glaube ich sollte mich ganz tief im Erdboden verbuddeln oder?

*gar keine Antwort abwart und gleich ganz tief einbuddel*

Gott das war ne schwere Geburt mit dem Kapitel.

Ab der Stelle als die beiden das erste Mal so schön im Bett gekuschelt haben ging nichts mehr ... ich wollte unbedingt Robert noch ma einbringen und ein bisschen ‘Drama’, damit hier nicht alles so verdammt Friede-Freude-Eierkuchen ist... aber mir ist NICHTS eingefallen, wie ich das umsetzen soll ... da war echt totale Leere in meinem Kopf.

Und DANN ... in der Nacht vom Sonntag zum Montag fällt einem was ein und man kanns gar nicht erwarten, endlich schreiben zu können...

Schlimm sowas ...

Auf jeden Fall hab ich das jetzt auch geschafft und ich hoffe es gefällt euch trotzdem ein wenig, auch wenn es SO LANGE *schäm* gedauert hat .... und mir es selbst teilweise gar nich wirklich gefällt ...

*mich versteck*

ich sag lieber nichts über weitere Kapitel, wie und wann es weitergeht ... *hüstel* ... weiter gehen tut es ... es fragt sich nur wenn *noch weiter einbuddel*
 

Na gut~

dann werde ich am besten schweigen und nur noch ein GANZ GROßES UND DICKES Danke an meine lieben Kommischreiber richten, in der Hoffnung ich hab diese nicht verkrault *euch allen schokikekse ausgeb*
 

So ... dann sag ich noch, dass ich mich über Kommis natürlich jederzeit freue und ja ... bis zum nächsten Kapitel, wann auch immer das erscheint *schäm*
 

hab euch lieb

*wink*

Eure KyosSchatten

Sorgen um Aaron

Ich melde mich auch mal wieder zurück ... Gott ich sollte mich schämen, dass ich hier einfach nicht wirklich voran komme...

Das Geschwafel packe ich wieder an das Ende, damit ihr gleich anfangen könnt zu lesen!
 

... ich hoffe einfach, dass mir ein paar von euch noch treu bleiben, trotz der langen Wartezeit. Es würde mich total freuen
 

... und jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit:
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen

Kapitel 15
 

*~*~*~*~*
 

"Schlaf Kleiner! Das wird dir gut tun.", meinte er leise, streicht leicht mit dem Daumen über meinen Handrücken.

Dieses Mal nicke ich leicht, dränge mich noch näher an den Älteren, auch wenn das vermutlich gar nicht mehr geht und schließe meine Augen, in der Hoffnung bald einzuschlafen.
 

*~*~*~*~*
 

Sonntag, d. 07.09.
 

Irgendwann scheine ich wirklich eingeschlafen zu sein, denn ich werde von leisem Vogelgezwitscher geweckt. Vorsichtig öffne ich die Augen, werde aber nicht wie erwartet von den hellen Sonnenstrahlen geblendet.

Es scheint wohl noch sehr früh zu sein und die Sonne wird sicher gerade erst aufgehen.

Jay hält mich währenddessen fest im Arm, lässt mir gar nicht die Chance dazu mich zu bewegen. Nach und nach nehme ich nun auch meine Umgebung wahr und dazu gehören unglücklicherweise die Schmerzen.

Die spüre ich allerdings nicht nur im Nacken, sondern auch in den Schultern und im Rücken. In der Nacht habe ich allen Anschein nach ziemlich verkrampft dagelegen, weshalb nun viele meiner Muskeln schmerzhaft verspannt sind.
 

Gerne würde ich mich etwas bequemer hinlegen, aber ich will auch Jason nicht wecken, schläft der doch noch friedlich und vor allem tief und fest.

Also schließe ich einfach wieder die Augen, versuche die Schmerzen auszublenden und noch einmal einzuschlafen, was mir aber nicht so recht gelingen will.

Ich kann die Beschwerden nicht einfach so ausblenden, geschweige denn wieder einschlafen. Mein eigener Körper hindert mich gekonnt an meinen Einschlafversuchen, lässt mich leise, aber sehr verzweifelt aufstöhnen.

Dennoch bewege ich mich nicht, reiße mich zusammen.

Nach einigen Minuten lockert Jason seinen Griff dann doch ein wenig und so nutze ich die Gelegenheit und löse mich etwas von ihm.

Bisher habe ich halb auf seinem Oberkörper gelegen, nun suche ich mir eine Position, die nicht ganz so schmerzhaft ist.

Doch so eine Pose ist schwer zu finden und letztendlich befreie ich mich vorsichtig komplett aus Jasons Armen, die noch immer leicht um mich geschlungen sind und setze mich auf.

Sofort wird mir schwindelig und kurz schwarz vor Augen.

Unwillkürlich greife ich mir in den Nacken, hole aber zischend Luft und ziehe die Finger zurück.

Robert ist wirklich ein totales Arschloch.

Ich meine Richard und ich mochten ihn ja wirklich noch nie sonderlich, wissen bis heute nicht, was unsere Mutter an ihm findet.

Wir haben es auch immer hingenommen, wenn er sich mal wieder als Vater aufgespielt hat und versucht hat uns zu ‘erziehen’.

Aber er ist nie gewalttätig geworden.

Bis gestern.

Zuerst verpasst er mir eine saftige Ohrfeige und dann auch noch das.

Irgendwie will ich gern wissen, wo der Kerl abgeblieben ist. Ob er wieder nach Hause gegangen ist oder sich in einer Bar rumgetrieben hat.

Und vor allem interessiert es mich, wie Mum reagiert, wenn sie erfährt, was gestern noch vorgefallen ist.
 

Während ich so nachdenke, bemerke ich nicht, dass Jason aufwacht und mich ansieht.

Erst als seine Hand sanft meinen Rücken auf und ab streicht, schrecke ich aus meinen Gedanken auf, drehe mich fatalerweise ruckartig nach hinten um, um meinen Freund anzusehen.

Sofort zucke ich zusammen, drehe den Kopf wieder nach vorn, beiße mir auf die Lippe, unterdrücke so einen Ton des Schmerzes.

“Ich hole dir am besten ein Kühlakku. Das hilft vielleicht etwas.”, vernehme ich Jays leise Stimme und schon merke ich wie er sich aus der Bettdecke schält und sich erhebt.

“Versuch dich wieder hinzulegen Aaron.”, bittet er mich noch, als er schon fast das Zimmer verlassen hat.

Ich zögere noch einen Moment, bezweifle, dass ich eine angenehme Position finde, aber ich muss auch feststellen, dass es auch nicht angenehm ist, so gekrümmt dazusitzen.

Also lasse ich mich langsam nach hinten sinken, liege schließlich auf dem Rücken. Weil ich mich nicht weiter bewegen will, bleibe ich einfach liegen, merke ich doch gerade im Moment keine allzu großen Beschwerden.

Es dauert ein paar Minuten bis der Ältere wieder zurück ist. In der einen Hand hat er ein Kühlakku und in der anderen eine Flasche Wasser.
 

Vorsichtig legt er sich seitlich zu mir, streicht mir liebevoll über die Wange.

“Wie geht’s dir?”, fragt er leise, lächelt mich ganz leicht an.

“Naja ... ein bisschen, wie durch den Fleischwolf gedreht.”, versuche ich zu scherzen, obwohl ich eigentlich gar nicht in der Stimmung für Scherze bin und das merkt Jason natürlich, weshalb er mich ein wenig gequält anlächelt.

“Lässt du mich deinen Nacken mal angucken?”, werde ich schließlich leise gefragt und ohne eine Antwort zu geben, drehe ich mich auf den Bauch, spüre, dass das zwar sehr angenehm für meinen Rücken ist, aber mein Nacken straft mich.

“Tut dir dein Rücken auch weh?”

“Fühlt sich alles irgendwie extrem verspannt an.”, murmle ich die Antwort nicht sehr verständlich vor mich hin.

Jason scheint es aber verstanden zu haben, verspricht mir, mich später ein wenig zu massieren.

Aber zuerst sieht er sich meinen Nacken an, sagt kein Wort darüber was er sieht oder sonst was, versorgt mich nach einer Weile einfach nur mit dem Kühlakku.

Die Kühle tut wahnsinnig gut und ich schließe prompt seufzend die Augen.
 

“Ich bin gleich wieder da!”

Ich kann gar nichts sagen, schon bin ich allein. Doch nicht sehr lange, denn wenige Minuten später sitzt mein Freund wieder neben mir und streicht mir leicht über den nackten Rücken.

“Soll ich mal versuchen deine Verspannungen ein wenig zu lösen?”, fragt er ganz leise, streichelt mich weiter.

Ich bringe nur ein leichtes Nicken zustande und rücke etwas weiter in die Mitte des breiten Bettes.

Jay rutscht mir hinterher, fragt mich auch noch mal sicherheitshalber ob es so halbwegs bequem ist oder ob mein Nacken streikt.

“Es geht! Das Kühlen hilft ein wenig ... zumindest im Moment.”

“Okay. Wir hätten das vielleicht gestern schon machen müssen.”, gibt Jay leise von sich und es hört sich für mich so an, als würde er sich einen Vorwurf machen, weil er nicht daran gedacht hatte.

Ich beschließe aber erst einmal nichts zu sagen, zum Reden bin ich dann doch noch nicht voll da, fühle mich noch etwas daneben.

“Mal sehen, ob eine Massage deinen Rücken wenigstens wieder hinbekommt.”

Nun wird für eine ganze Weile nichts mehr gesagt. Jason konzentriert sich auf seine ‘Arbeit’ und passt immer darauf auf, dass er mir nicht unnötig wehtut.

Die Massage fühlt sich auch wahnsinnig gut an und nach einiger Zeit merke ich, wie sich langsam die Muskeln wieder lösen und ich mich endlich wieder etwas mehr entspannen kann.

Der Ältere scheint ‘Spaß’ daran gefunden zu haben, mich ein wenig durchzukneten, denn ich habe nicht das Gefühl, dass er in näherer Zukunft aufhören will.
 

Inzwischen bin ich auch schon soweit entspannt, dass ich ein bisschen dösen kann. Schlafen tu ich nicht, dann würde ich ja alles verpassen.

Irgendwann merke ich, wie sich Jay nach unten beugt, mir einen sanften Kuss auf meine Schulter haucht und sich wieder aufsetzt.

“Wie geht’s dir jetzt?”

“Besser! Entspannter auf jeden Fall. Danke!”

“Ist das Kühlakku noch kühl genug, oder soll ich ein neues holen?”

Ich finde es so verdammt süß, wie sich Jason um mich kümmert, dass ich einfach nur lächeln kann.

“Ist noch okay. Legst du dich noch ein bisschen zu mir?”

Ich will noch nicht aufstehen und will lieber noch ein wenig mit meinem Liebsten kuscheln, so kitschig das jetzt auch klingen mag.

Ein paar wenige Augenblicke später, liegen wir wieder so da, wie wir beziehungsweise wie ich aufgewacht bin.

Ich liege halb auf Jason und er hat locker seine Arme um mich gelegt, streicht mir ab und zu leicht über den Rücken oder über die Seiten, was mich immer wieder ein wenig zusammenzucken lässt, da es ein bisschen kitzelt.

“Ich glaub, wenn du wieder okay bist, muss ich deine kleine Schwäche mal ausnutzen.”, meint der Ältere von uns irgendwann leise und ich weiß einfach, dass er ganz furchtbar fies grinst.

“Was meinst du?”, frage ich nach, klinge dabei auch ziemlich unsicher.

“Naja ... du bist kitzlig.”, grinst mich mein ach so lieber Freund an und ich japse erschrocken nach Luft.

“Ich glaube es wird noch furchtbar lange dauern, bis ich wieder voll okay bin.”, nuschle ich in meinen nicht vorhandenen Bart, versuche nebenbei von Jason wegzurutschen.

“Nix da! Du bleibst hier!”, legt er fest, zieht mich wieder an sich, passt dabei aber auf, nicht zu ruppig zu sein.

Also ergebe ich mich meinem Schicksal, seufze und kuschle mich an den größeren Körper, genieße wieder die Nähe zu Jay.

“Kann man eigentlich was gegen die Schmerzen machen?”, will ich wissen.

“Naja. Auf jeden Fall kühlen und ich glaube wir haben noch eine Salbe da, die hilft vielleicht auch ein wenig. Dein Nacken ist auf jeden Fall ziemlich blau. Ich vermute mal, dass es eine gelungene Hautprellung ist. Wir warten einfach mal ab, ob die Schmerzen durch das Kühlen und die Salbe nachlassen. Wenn nicht, suchen wir doch noch einen Arzt auf.”
 

Hab ich schon einmal gesagt, dass es irgendwie praktisch ist einen Medizinstudenten als Freund zu haben? Oder generell einen zu kennen? Auch wenn er noch nicht sehr lange studiert, er kann doch schon hin und wieder mal bei kleineren Sachen sagen, was es sein kann und was man dagegen tun kann.

Fragt mich nicht wie lange wir so aneinander gekuschelt daliegen, es scheint zumindest eine ganze Weile zu sein. Ich bezweifle nämlich, dass Jasons Familie an einem Sonntag so früh auf den Beinen ist.

Nach einer ganzen Zeit merke ich, wie Jay seine Streicheleinheiten einstellt. Ohne ihn ansehen zu müssen, weiß ich, dass er wieder eingedöst ist.

Ich dagegen bin nicht müde, kuschle mich aber trotzdem näher an den warmen Körper heran, schließe die Augen und streichle Jays Brust.

Meine Gedanken schweifen wieder ab, landen bei mir Zuhause. Erst jetzt fällt mir wieder auf, dass meine Mutter ja ganz allein ist.

Was ist, wenn Robert ihr was getan hat? Ist er überhaupt nach Hause gegangen oder wo ist der?

Jetzt kann ich nicht mehr ruhig liegen. Vorsichtig setze ich mich wieder auf und überlege was ich nun machen soll.
 

Wahrscheinlich durch meine fehlende Nähe wacht Jason wieder auf, richtet sich auf und rutscht hinter mich, um mich leicht zu umarmen und meinen Nacken zu küssen.

“Was ist los?”, fragt er leise und klingt wahnsinnig besorgt.

“Ich mach mir Sorgen um meine Mum.”, gebe ich zu, schmuse mich an Jasons Oberkörper.

“Wir gehen nachher mal rüber. Vorher rufen wir noch Richard und Jack an und dann können wir zusammen gehen.”

“Was, wenn Robert da ist?”

Ich hab wirklich Angst noch mal auf ihn zu treffen.

“Er tut dir nichts! Wir sind dann da und dieses Mal überrascht er uns nicht nochmal so. Ich lass nicht zu, dass er dir noch mal zu nahe kommt...”

Leicht nicke ich, aber überzeugt bin ich überhaupt nicht.

“Wollen wir vielleicht langsam frühstücken? Ich bekomm nämlich langsam, aber sicher Hunger.”, meint Jason nach einigen Minuten leise, krault mich leicht im Nacken.

Ich habe die Motivation zwar noch nicht, aber auch bei mir macht sich der Hunger bemerkbar.

“Hier liegen bleiben wäre schöner.”, murmle ich ganz leise.

“Dann mache ich uns schnell was und dann frühstücken wir eben hier!?”

Habe ich schon mal erwähnt, dass dieser Kerl unglaublich süß ist? Wenn nicht hole ich das jetzt nach.

“Du bist süß... aber ist das nicht etwas unhöflich?”, frage ich zweifelnd.

Jason schüttelt den Kopf und meint leise: “Mach dir keinen Kopf, Kleiner! Du ruhst dich noch etwas aus und ich mache uns ein leckeres Frühstück. Dann suche ich auch gleich noch die Salbe und wenn jemand fragt, warum du nicht runter kommst, dann sage ich einfach, dass es dir nicht gut geht, dafür kannst du ja nichts.”

Damit bekomme ich einen leichten Kuss auf die Lippen gehaucht und werde noch einen Moment lang im Nacken gestreichelt. Dann steht mein Freund auf und verschwindet aus dem Raum, lässt mich allein.
 

Tief seufze ich auf, wickel mich etwas in die natürlich noch warme Decke ein und greife mir eins von den Kissen auf dem Bett, schmiege mich ganz fest an meinen ‘Jason-Ersatz’.

Nach einigen Minuten habe ich allerdings das Bedürfnis mal für kleine Jungs im Bad verschwinden zu müssen.

Also winde ich mich aus der Decke, setze mich langsam auf und schwinge die Beine aus dem Bett, wobei ich jedoch schnell feststelle, dass ich solche ruckartigen Bewegungen unterlassen sollte. Die tun meinem Nacken nämlich gar nicht gut.

Muss ich mir wohl merken, langsam aufzustehen. Vorsichtig erhebe ich mich jetzt, doch mich überkommt sofort ein starkes Schwindelgefühl und ich bin mehr oder weniger dazu gezwungen mich wieder zu setzen.

“So eine Scheiße.”, meckere ich leise vor mich hin.

Noch einmal versuche ich mich zu erheben, aber stehen bleiben kann ich wirklich nicht.

Einmal öfter rege ich mich über meinen ach so netten Stiefvater auf, hasse ihn wieder ein Stück mehr.

Nach einigen Minuten kommt auch Jason dann mit einem Tablett beladen wieder ins Zimmer, sieht mich fragend an.

“Ich kann nicht aufstehen.”, meine ich leise, seufze wieder.

“Wo wolltest du denn hin? Ins Bad?”

Seine Frage beantworte ich mit einem Nicken.

“Dann komm her”, meint er liebevoll und hält mir seine Hände hin, nachdem er das Tablett auf dem Nachttisch abgestellt hat.

Langsam zieht er mich hoch, hält mich einen Moment, bis ich einen halbwegs sicheren Stand habe.

Gemeinsam gehen wir zum Bad und als wir beide sicher sagen können, dass ich verhältnismäßig gut laufen kann, ohne gleich umzukippen, lässt Jay mich allein weiter gehen, wartet vor dem Badezimmer.

Nachdem ich mich erleichtert habe und mich noch etwas frisch gemacht habe, tapse ich unsicher aus dem Raum, werde sofort von Jay in Empfang genommen. Zusammen gehen wir in sein Zimmer zurück und ohne meinen -zugegebener Maßen- schwachen Einwand zu beachten, drückt er mich gleich wieder auf das Bett und deckt mich fürsorglich zu.

“Ruh dich noch aus. Ich vermute mal, dass da ein Nerv eingeklemmt ist und dir deshalb so schwindlig ist.”

“Na ganz toll...”, grummle ich leise, aber ziemlich genervt.

Da Jason jedoch gar nichts dafür kann, dass es mir nicht wirklich gut geht, frage ich ihn etwas liebevoller, ob er nicht ins Bett kommen mag.

Immerhin hat er für uns beide ein schönes Frühstück zusammen gestellt.

Und ohne ein Wort zu sagen, hält mir mein Freund das Tablett hin, deutet mir so an, dass ich es doch bitte halten soll. Ich tue natürlich das, worum er mich bittet und warte dann darauf, dass Jason sich mit unter die Decke kuschelt.

So machen wir es uns gemütlich und genießen die Ruhe und das Frühstück.

Jay hat sogar ein wenig Obst vorbereitet und füttert mich nun ab und an mit diesem.

Irgendwann wird unsere Ruhe allerdings gestört, da es nicht gerade zaghaft an der Tür klopft.

“Kai!”, meckert Jay, weiß er doch anscheinend genau, wer da vor der Tür steht und uns stört.
 

Keine 5 Sekunden später stehen auch schon die Zwillinge im Zimmer und Kain sieht mich besorgt an.

“Wie geht es dir Aaron?”, fragt er und setzt sich zu uns aufs Bett.

“Es geht. Hab ja euren Bruder! Der kümmert sich ganz lieb um mich.”

Wie auf Kommando werde ich nun an Jay herangezogen und bekomme einen Kuss auf die Haare gehaucht.

“Ähm... sag mal... willst du den eigentlich anzeigen?”, will Kai nun wissen.

“Ich weiß es nicht. Ich will nachher erst mal noch nach Hause und nach meiner Mum sehen. Ich werde dann mit ihr drüber reden.”

Ich glaube Jason will auch gerade noch was sagen, als es erneut an der Tür klopft.

“Na so ein großes Zimmer hab ich nun beim besten Willen nicht.”, murmelt mein Freund, grinst aber etwas vor sich hin, bittet den ‘Besuch’ herein.

Dieser Aufforderung folgen Richard, Jack und zu meiner Überraschung meine Mum.

Als ich sie sehe, bin ich schon drauf und dran aufzuspringen, bin ich doch wahnsinnig erleichtert, dass sie in Ordnung ist.

Doch mein Nacken und mein Freund machen mir einen Strich durch die Rechnung und

ich muss darauf verzichten, meine Mum stürmisch zu begrüßen.

Dennoch habe ich mich ein wenig zu ruckartig bewegt, jammere leise vor mich hin, kuschle mich dann lieber wieder vorsichtiger an Jason.

Natürlich hat Mum mitbekommen, dass es mir ziemlich dreckig geht und kommt zum Bett.

Kain macht ihr bereitwillig Platz, sodass sie sich zu mir setzen kann.

“Aaron, was machst du denn?”, fragte sie besorgt, streichelte mir dabei leicht durch die Haare.

Ich brauche ihr nicht erklären, was ich mache, immerhin wäre sie nicht hier, wenn Richi ihr nicht schon alles erzählt hätte.

Deshalb nuschle ich nur ein eingeschüchtertes ‘kann doch nichts für’.

Und allein der Gedanke an den letzten Abend bereitet mir Bauchschmerzen und verursacht eine enorme Übelkeit.

Liebevoll werde ich nun ein wenig von Jay und meiner Mum gestreichelt und so getröstet.

So kann ich auch die Gedanken an meinen ach so tollen Stiefvater erst einmal wegschieben. Da werde ich noch lange genug dran erinnert werden und wenn erst mal die Polizei eingeschalten ist, dann muss ich da auch mindestens eine Aussage machen und so wird der ganze Mist schön in meinem Kopf bleiben.

Könnte ich nur zu gern drauf verzichten...
 

Inzwischen haben sich die anderen auch um das Bett herum gesetzt und Kain stellt noch einmal die Frage, welche zuvor sein Zwilling schon angesprochen hat.

“Was machen wir denn jetzt? Also ich meine - ihr! Ihr lasst den doch nicht davon kommen, oder?”

Die Frage war wohl eher an meine Mutter gerichtet, denn weder Richard, noch ich würden auf die Idee kommen nichts zu tun.

Ich hab es so hingenommen, als er mir eine Ohrfeige verpasst hat, aber er wird nicht ungestraft davon kommen, für das, was er mir dieses Mal angetan hat.

Nie im Leben!

Und so sieht das auch meine Mum: “Oh nein! Davon kommt DER nicht! Der fasst meine Jungs nicht noch mal an.”

Genau so finde ich das toll. Der Grundstein ist gelegt. Alle sind der festen Überzeugung, dass etwas unternommen werden muss.

Gott ... Wenn ich nur schon daran denke, dass Robert vielleicht bald verschwunden ist oder besser gesagt uns nichts mehr anhaben kann, da werde ich glatt ein bisschen fröhlicher.

Aber im selben Moment stellt sich mir die Frage: Wie lange wird es dauern, bis die Polizei - die wir auf jeden Fall einschalten werden - etwas erreicht hat? Wir müssen erst mal zu denen hin, ich muss meine Aussage machen, genau so wie alle, die am gestrigen Abend mit dabei gewesen sind. Dann muss man herausfinden, wo sich Robert eigentlich aufhält. Ich weiß nicht einmal, ob der vielleicht bei uns Zuhause auf dem Sofa sitzt und gemütlich Zeitung liest oder ob er sich entgegen seiner Einstellung zum Alkohol (Alkohol = Feind) in der Nacht noch betrunken hat und jetzt vielleicht in einem Straßengraben liegt.

Das würde mich nicht weiter stören, aber wissen würde ich doch gern, wo der abgeblieben ist.

Mum hat schließlich auch noch nichts dazu gesagt.

“Wenn Richard und Jack mir helfen, schaffen wir es recht schnell seine Sachen zu packen. Er war die ganze Nacht nicht zu Hause und wer weiß, wo der jetzt abgeblieben ist. Wenn wir Glück haben, sind wir fertig, wenn er kommt. Und heute Nachmittag statten wir zusammen der Polizei einen Besuch ab!”

Festgelegt!

Keine Widerrede!

Das ist unsere Mum.

Und so habe ich jetzt meine Antwort bekommen und die Hoffnung, Robert liegt doch in einem Straßengraben, steigt.

“Ist es nicht vielleicht besser, wenn wir unsere Sachen packen? Dann sind wir weg und der kann machen was er will. Ich meine Aaron kann hier bei Jay bleiben, ich kann mit zu Jack und dich bekommen wir auch noch unter!”, schlägt mein großer Bruder vor.

Ich würde mich auf jeden Fall nicht beschweren, wenn es heißt ‘bleib mal noch bei Jason’.

So kann ich bei ihm sein und mich von ihm pflegen lassen. Ist ja nun nicht das Schlechteste. Und wenn ich sowas schon durchmachen muss, dann will ich wenigstens eine liebevolle Krankenschwester oder eben einfach meinen Freund.

“Ich soll mich hier einfach einquartieren? Oder am besten noch bei euch beiden Turteltäubchen? Ihr seid doch froh, Jacks Wohnung allein in Beschlag nehmen zu können, da komm ich bestimmt nicht dazu! Ich bleibe zuhause und Robert kann sehen wo er bleibt! Vielleicht überlasse -”

“Darf ich mich einmischen Mrs. Donneley?!”, unterbricht Jason meine Mum.

Aufmerksam hört sie ihm zu, sodass mein Freund weiterreden kann.

“Es ist vielleicht wirklich besser, wenn sie ihre Sachen packen...Das ist für alle sicherer. Ihr Mann wird sich den Rauswurf ja wohl kaum gefallen lassen und wird Terror machen. Solange mit der Polizei noch nichts geklärt ist, sollten sie ihm einfach das Haus überlassen!”
 

Der Reihe nach sehe ich jeden an und stelle fest, dass sich alle diesen Vorschlag durch den Kopf gehen lassen und ihn wahrscheinlich gar nicht so doof finden.

“Ich bin ja der Meinung, dass Jason Recht hat. Und Mum du kannst doch auch hier bleiben. Jays Mum hat sicher nichts dagegen, es ist immerhin ein ... Notfall.”, schalte ich mich nun auch zaghaft ein.

“Ach Aaron ... und wo soll ich schlafen? Dein Jason wohnt hier nicht allein. Das ist eine recht große Familie und da wird wohl kaum noch Platz für mich sein.”

Mum weigert sich?!

Das kann sie vergessen!

Ich lasse es doch nicht zu, dass sie allein in unserem Haus bleibt, wenn dieser Irre immer wieder kommen kann.

Plötzlich räuspert sich Kai leise. War der schon immer so zurückhaltend? Irgendwas ist.

“Ich hätte da den Vorschlag, dass Kain doch einfach bei mir schlafen kann ... und Aaron bleibt eh bei Jason und dann wäre Kains Zimmer frei. So haben sie die Möglichkeit auch hier zu bleiben. Außerdem ... es ist ja nicht für ewig!”

Danke Kai! Mit diesen paar Sätzen lässt sich meine Mum bestimmt überreden, für ein paar Tage hier zu bleiben.

Doch da fällt mir ein ... nach unserem Gespräch gestern an der Bar, kommt Kai diese Sache ja sehr gelegen.

Die Nacht zusammen mit dem geliebten Zwilling zu verbringen ist schon was tolles.

Ich glaube, ich möchte nicht Mäuschen spielen.

Und schon gar nicht, wenn ich Kains Gesichtausdruck sehe. Er schaut nervös mal zur Decke, dann auf den Boden und ein anderes Mal auf seine Finger, die ebenso nervös miteinander spielen.

Und Kai? Kai sieht erwartungsvoll und hoffend alle anwesenden Personen an.

Dann ergreift Jay das Wort.

“Keine schlechte Idee. So wäre ein Zimmer frei und die beiden hängen ja eh ständig zusammen rum, da stört es sie ja nicht, wenn sie auch die Nächte gemeinsam verbringen...”

Höre ich da einen gewissen Unterton heraus?

Für mich hört es sich so an, als würde er ahnen, dass da etwas zwischen seinen Brüdern ist. Und damit meint er sicher nicht, die enge Beziehung zwischen Zwillingen.

Doch mit diesem Thema können wir uns später auseinander setzen.

Jetzt ist es wichtig zu klären, wo nun Richards und meine Mum unterkommt.

Abwartend sehe ich die einzige Frau im Raum also an.

“Komm schon Mum! Es ist wirklich das Einfachste und Sicherste!”, rede ich noch einmal auf sie ein.

Sie zögert, doch am Ende sagt sie doch zu.

“Okay, dann fragt eure Eltern, ob es wirklich in Ordnung ist, wenn Aaron UND ich hier bleiben. Es wird ja nicht für lange sein ... hoffe ich.”

Und kaum hatte meine Mum zugestimmt, springt Kai schon auf und rennt nach unten zu seiner Mutter.

“Und wenn es klappt, dann gehen wir gleich rüber und holen die Sachen. Nicht, dass er dann doch plötzlich in der Tür steht.”, meint Jack und steht schon mal auf. Er scheint der Überzeugung zu sein, dass alles so klappen wird, wie es geplant ist.

Und wenige Minuten später steht Kai wirklich strahlend im Türrahmen und verkündet, dass wir gern hier einziehen können.

“Na dann lasst uns gehen.”

Ohne ein weiteres Wort zu sagen verlassen Richard, Jack und Mum das Zimmer.

Letzte geht aber nicht, ohne mir einen leichten Kuss auf die Wange zu drücken.
 

Als die drei dann schließlich den Raum verlassen haben und wir wenig später auch die Haustür klappen hören, werde ich schon unruhig.

Was ist, wenn Robert doch da ist und die drei gar nicht packen lässt? Oder wenn er sie nicht mehr aus dem Haus lässt? Weder Richard, noch Jack sind körperlich so ausgestattet, dass sie es mit unserem Stiefvater aufnehmen könnten.

Obwohl ich weiß, dass die anderen erst vor wenigen Minuten das Haus verlassen haben, werde ich von Minute zu Minute nervöser, was natürlich auch Jay und die Zwillinge bemerken.

“Aaron? Was ist denn los?”, spricht Jason schließlich die Frage aus, die im Raum hängt.

Ich will nicht antworten und so schüttele ich den Kopf.

Da mir aber im selben Moment klar wird, dass die drei keine Ruhe geben werden, bis sie wissen was mit mir ist, ergebe ich mich freiwillig und teile ihnen doch meine Sorge mit.

“Was ist, wenn Robert doch da ist?”

“Wenn er da ist, dann kommen die drei schon zurück. Die werden ja wohl selbst einschätzen können, ob sie sich mit deinem Stiefvater anlegen oder nicht. Aber versuch positiv zu denken! Sag dir einfach, dass er nicht da ist und deine Mum gesund und munter mit Richard und Jack zurückkommt.”

Schön gesagt Jay, aber es ist schwer meinen Kopf davon zu überzeugen, dass alles gut geht.
 

Kai und Kain haben sich inzwischen an das Fußende des Bettes gesetzt, sehen uns schweigend an.

Beide wissen nicht so recht, wie sie mit der Situation umgehen sollen und was sie sagen könnten.

Sie kennen mich schließlich ganz anders.

Nicht so ‘ängstlich’ oder wie auch immer man meinen Zustand gerade nennen mag.

“Atme tief durch Kleiner... In ein paar Minuten sind sie wieder hier und werden dir sagen, dass alles okay ist. Und du triffst diesen Mann erst einmal nicht. Du bleibst hier und allein gehst du auch nicht raus.”, versucht mein Freund mich aufzuheitern.

Mühsam ringe ich mir ein Lächeln ab, was jedoch mehr einer Grimasse ähneln muss, denn zufrieden sind die drei mit meiner Reaktion nicht.

Seufzend erheben sich dann die Zwillinge.

“Wir lassen euch mal ein wenig allein.”, meint Kain, greift wahrscheinlich unbewusst nach Kais Hand und zieht ihn mit zur Tür.

“Wenn was ist ... wir sind in meinem Zimmer und räumen ein bisschen auf und so.”

Damit verschwinden also auch die beiden aus dem Zimmer.
 

Seufzend sehe ich Jay nun an.

“Ich verscheuche alle, kann das sein?”, frage ich mit einem erneut missglücklichen Lächeln auf den Lippen.

Jason schüttelt nur den Kopf, sagt nichts dazu, fährt nur ganz leicht durch meine Haare.

Und so sitzen wir eine Weile zusammen auf dem Bett, sagen kein Wort, hängen beiden unseren Gedanken nach und überlegen wie es nun weitergeht.

Doch die Stille zwischen uns wird von einem Handy unterbrochen.

Jason greift gleich danach und spricht mit jemanden.

“...warte mal. Ich frag ihn.”

Damit wendet er sich an mich und ich glaube nun zu wissen, dass er mit Jack oder Richi telefoniert.

“Jack fragt ob sie deine Schulsachen mitbringen sollen.”

Kurz überlege ich, stimme dann aber nickend zu, was ich sofort bereue.

Leise aufstöhnend rutsche ich von dem Größeren weg, lege mich richtig aufs Bett und vergrabe mich ein wenig in der Decke.

Ich muss nebenbei vielleicht erwähnen, dass ich sonst nicht so zimperlich bin, wenn ich mich verletzt habe oder so. Aber mein Genick tut echt weh. Das ist nicht mehr schön sage ich euch. Nicht zu empfehlen.

Neben meinen Schmerzen spüre ich kurz darauf auch sanfte Finger, die durch meine Haare streichen und wenige Augenblicke später liegt Jay neben mir. Er scheint wohl alles mit Jack geklärt zu haben.

“Das vergeht bald wieder.”

Bald? Warum nicht jetzt?

Um dem anderem zu zeigen, dass ich mit dem Versprechen unzufrieden bin, murre ich leise vor mich hin.

“Nicht murren. Komm lieber kuscheln.”

Dieser Aufforderung komme ich nur zu gerne nach und schon schmiege ich mich - mal wieder - vorsichtig an Jays Körper, lasse mich umarmen und leicht kraulen.

Ohne etwas dagegen tun zu können fallen mir dann auch die Augen zu und ich schlafe ein, was gar nicht beabsichtigt war.
 

Als ich wieder wach werde, höre ich Stimmen.

Nein. Nicht die, die man hört, wenn man nicht mehr ganz richtig im Kopf ist.

Ich vernehme die Stimmen meines Bruders und meiner Mum und hin und wieder reden auch Jack und Jason.

Erst jetzt fällt mir wieder ein, was vorhin los war und sofort bin ich hellwach, will mich aufsetzen, was aber verhindert wird, indem Jason mich festhält.

“Bleib liegen.”

Jawohl...

Während ich geschlafen habe, scheint mein Freund (also eigentlich ja mein fast-Freund) sich aufgesetzt zu haben. Ich liege nämlich nur noch halb in seinem Schoß, anstatt auf seinem Oberkörper.

Meine Mum setzt sich nun so hin, dass wir uns ansehen können und lächelt mich an.

“Jason hat gesagt, dass du dir einen ziemlichen Kopf gemacht hast, aber wir sind heil wieder zurück gekommen und haben Robert auch nicht angetroffen.”, erklärt sie mir und ich bin wahnsinnig erleichtert.

Ich würde fast schon behaupten mir geht es gleich besser.

“Und was passiert jetzt?”, frage ich nicht nur an meine Mum gerichtet.

Als ich geschlummert habe, scheinen sich die anderen ja unterhalten zu haben und ich bin fest davon überzeugt, dass Robert das Hauptthema gewesen ist. Es muss schließlich geklärt werden, was wir mit ihm machen.

“Wir haben uns überlegt, dass wir nachher Mittag essen und dann zur Polizei fahren. Du hast also noch genug Zeit dich fertig zu machen. Und dann können wir erst einmal nicht viel machen. Das ist dann Arbeit der Polizei. Du sagst ihnen was vorgefallen ist, die anderen Jungs wollen auch noch mitkommen, damit gleich alle Aussagen erfasst werden können. Dann müssen wir warten. Ich weiß nicht wie die Polizei bei sowas vorgeht.”

Zwar hat Mum mich nun aufgeklärt, aber wirklich schlauer bin ich auch nicht.

Wir müssen also wahrscheinlich noch einige Tage warten, bis Robert nicht mehr auf freiem Fuß ist. Aber das hängt dann ja auch davon ab, wie lange es dauert diesen Kerl zu finden...

Am liebsten würde ich mich jetzt wieder in die Decke einwickeln und erst wieder rauskommen, wenn ich sicher sein kann, dass ich auf der Straße nicht auf einmal angefallen werde.
 

*~*~*~*~*
 

Zum Anfang habe ich ja schon erwähnt, dass ich mich schämen sollte und das tue ich hiermit ganz offiziell ............

*in Ecke stell und schäm*

Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich echt über ein Jahr gebraucht habe!

Aber irgendwann habe ich den Bezug zu den Jungs verloren und hatte dann Mühe die Ideen, die ich dann doch irgendwann wieder hatte umzusetzen.

Ich kann euch nicht einmal sagen, warum ich mich mit dem Kapitel so schwer getan habe.
 

Ich entschuldige mich auch gleich, falls das Kapitel nicht wirklich zu den anderen passen sollte. Vom Inhalt vielleicht schon, aber von der Schreibweise her bestimmt nicht.

Das liegt garantiert daran, dass ich so lange nichts gemacht habe und doch hoffe ich, dass es euch ein wenig gefallen hat.
 

Ich bedanke mich ganz doll bei meiner –Kazu– und bei KYOs_PSYCHO_EntchEn!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Die beiden haben sich nämlich durch dieses Kapitel gekämpft.

Vielen Dank! *euch beide ganz doll drück*

Und Zuckerschnecke?! Deine Belohnung bekommst du irgendwann die Tage dann mal ^.~ ist ja versprochen!
 

Zum Abschluss möchte ich mich dann noch bei allen bedanken, die mir beim letzten Kapi ein Kommentar hinterlassen haben! Ich habe mich total darüber gefreut!

*allen Kekse da lass*
 

So ... das war dann also das 15. Kapitel insgesamt, es sei gesagt, dass ich bereits Ideen für die Zukunft habe. Diese lassen sich hoffentlich leichter und vor allem SCHNELLER umsetzen.
 

Dann bis zum nächsten Kapitel (welches auf jeden Fall kommen wird)

eure -_Kibo_-

Richard x Jack - Teil 1

Soooooooooooo und wie ich angekündigt habe, melde ich mich hier mit einem Sonderkapitel zurück.

Es passt nicht ganz in die Reihe, da es mal aus Richards Sicht geschrieben ist.

Ich möchte euch einfach zeigen, wie er den Umzug durchlebt und verarbeitet und wie er zu seinem Jack kommt ^o~

Ich hoffe es gefällt euch trotz dieser abartigen Länge. Nie habe ich gedacht, dass das SO lang wird, aber ich fühle mich hier einfach dazu gezwungen das Kapitel zu spalten, wie ich auch schon in der Info-ENS gesagt hatte. Ich traue mich einfach nicht, euch 20000 Wörter vor den Kopf zu knallen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass das dann irgendwann langweilig werden könnte.
 

Aber so kommt hier erst mal der erste Teil von Richard und Jack und der nächste folgt in ein paar Tagen, wenn ich auch den Rest noch ausformuliert habe.

In diesem Kapitel hier erfahrt ihr wie sich die beiden nach und nach näher und auch zusammen kommen (auch wenn das vielleicht viel zu schnell geht, aber es ist nicht umsonst eine Fantasiegeschichte!).
 

Also, dann viel Spaß erst einmal mit Richard und Jack.
 

Ein Umzug und die nachfolgenden Erinnerungen

Kapitel 16 / I (EXTRA)
 

~*~*~*~*~
 

Wie ich es doch gehasst hatte meinen kleinen Bruder weinen zu sehen.

Das hatte mir wirklich das Herz gebrochen und ich hätte glatt mit heulen können. Ich hatte ihn voll und ganz verstehen können.

Der Umzug war einfach nur gemein!

Auch mir passte er nicht in den Kram. Okay... ich blieb zwar davon verschont meinen Abschluss in einer neuen Stadt zu machen, immerhin hatte ich den bereits hinter mir, aber auch ich ließ meine Freunde hier zurück. Die hatte ich jedoch schon in den letzten Tagen nach und nach verabschiedet. Ich hätte es nicht ertragen, es wie Aaron zu machen und alle am Abreisetag noch einmal zu sehen.
 

Aber auch die ganzen Tränen halfen nicht. Wir standen trotzdem vor unserem neuen Heim und mussten uns irgendwie damit abfinden und das Beste daraus machen.
 

Und so lebten wir nun in San Diego und ich musste mir hier eine Lehrstelle als Gesundheits- und Krankenpfleger suchen. Das war schon immer mein Traum und da konnte mich nichts dran hindern. Auch kein bescheuerter Umzug.

Aaron hatte es da schwerer, der musste die 10. Klasse hier absolvieren und lernte dabei so viele neue Leute kennen und ich hoffte einfach, dass es ihm die Lehrer nicht so schwer machten in den Stoff reinzukommen.
 

Und damit habe ich schon mehr oder weniger eine wichtige Person angesprochen, die eine sehr große Rolle in meinem Leben einnehmen würde.

Es geht um Jack Lavell.
 

Ich sah ihn schon an unserem zweiten Tag in einem Kaufhaus. Ich war mit Aaron dort unterwegs und er mit ein paar Freunden. Von Anfang an zog er meine Blicke magisch auf sich und ich konnte nicht sagen, wie er das schaffte.

Ich hoffte einfach ihn wieder zu sehen, wie auch immer das funktionieren sollte. Es stand eben nur eins fest: Ich war mehr als begeistert von ihm, obwohl ich ihn nicht einmal kannte.

Doch das würde sich bald ändern, wie ich bereits am Abend feststellen durfte.

Mein Bruderherz und ich hatten nämlich beschlossen einen Club aufzusuchen, um etwas Spaß zu haben. Ich war völlig in meinem Element.

Ich liebte es zu tanzen und so störte es mich auch nicht, dass Aaron mich irgendwann allein ließ. Die Zeit verging und ich wollte am liebsten nicht mehr aufhören zu tanzen, bis Aaron bei mir auftauchte und wahrhaftig meinte, er wollte mich ein paar Leuten vorstellen.

Wie der Kleine das immer machte, war mir ein Rätsel. Er lernte verdammt schnell Menschen kennen.

Aber ich ging mit ihm und ich hätte ihn am liebsten geknutscht, als ich sah, WEN er kennen gelernt hatte.

Es waren wirklich diese Jungs aus dem Kaufhaus und zu meiner ganz persönlichen Freude war auch Jack dabei.

Ich konnte die Augen gar nicht von ihm nehmen und es war mir vollkommen egal, was die anderen um mich herum sagten oder taten. Jack war viel, viel interessanter.
 

Und fragt mich nicht, wie ich es geschafft hatte. Aber ich sagte wirklich kein Wort, starrte einfach nur diesen Mann an, den das nicht einmal groß zu stören schien.

Erst als er meinte, wir sollten uns vielleicht mal vorstellen, kam Leben in mich. Wir setzten uns alle auf die Couch und mein Blick haftete sofort wieder an Jack und ich lauschte gespannt seinen Worten.

26 war er. 7 Jahre älter als ich. Und obwohl ich sonst einen Altersunterschied bis 3 Jahre bevorzuge, war mir das im dem Moment völlig egal.

Ich war so fasziniert, dass ich nicht einmal merkte, wie die Vorstellungsrunde weiterging und dann ich an der Reihe war.

-Wie peinlich! -

Aber egal. Ich hatte es doch irgendwann geschafft mitzuteilen wie ich hieß und so wurde der Abend wirklich sehr angenehm. Und nur nebenbei stellte ich fest, dass auch mein Bruder besonderes Interesse an einem bestimmten Kerl zeigte.
 

Während die beiden miteinander beschäftigt waren, verschwanden wir auf der Tanzfläche und es machte wahnsinnigen Spaß mit Jack zusammen zu tanzen.

Wir unterhielten uns nicht wirklich, bewegten uns nur weiter zur Musik, die das Reden einfach unmöglich machte.

Doch nach einer Weile zog mich Jack zur Bar und schob mir einen Drink nach dem nächsten zu, was auch immer er damit bezweckte. Vielleicht sollte ich lockerer werden, denn ich saß ziemlich steif auf dem Barhocker, starrte ihn mal wieder nur an und merkte nicht mal, dass er sich mit mir unterhalten wollte.

Doch nach und nach brachte ich es zustande Worte aneinander zu reihen und so erfuhr er einiges über mich.

Auch er verriet mir etwas über sich. Er war Lehrer an Aarons Schule. Na der würde seinen Spaß haben.

Während wir uns so unterhielten und uns wirklich gut verstanden, merkte ich nicht, was ich alles in mich reinkippte, mir war irgendwann nur ziemlich übel und ich wollte nach Hause.
 

Ich hatte Aaron aufgesucht, zwang diesen förmlich mit nach Hause zu kommen, egal ob der gerade Spaß hatte oder nicht.

Ich wollte in mein Bett. Jack hatte ich schon an der Bar gesagt, dass ich nach Aaron suchen wollte und dann gehen würde. Gefallen hatte es ihm zwar nicht, aber er hat sich von mir das Versprechen geben lassen, dass wir uns wieder sehen würden. Und er hatte sich mein Handy geklaut und mir seine Nummer gegeben.

Der Abend war also ein voller Erfolg gewesen!

Glücklich war ich dann, als wir endlich mit der Hilfe von Aarons Jason zuhause angekommen waren und ich in mein kuschliges Bett fallen konnte.

Mehr wollte ich echt nicht.
 

Die Strafe folgte wie immer am nächsten Morgen. Ich hatte wahnsinnig Kopfschmerzen, aber trotzdem war ich zufrieden.

Mein Gott. Ich hatte Jack wieder getroffen, mit ihm getanzt, geredet UND ich hatte seine Handynummer. Ein Traum!

Der Tag könnte eigentlich auch ganz schön werden, WENN... ja wenn da nicht unser allseits beliebter Stiefvater Robert wäre. Wenn der mit der ‘Familie’ zusammensitzen möchte, endet das jedes Mal in einem Chaos und der Tag war gelaufen. Und so war es dieses Mal genau so.

Unser Thema: Schwule.

Damit kam er noch nie klar und wird es auch nie. Sein Pech. Denn ändern werden WIR uns bestimmt nicht.
 

Ja. Das Leben konnte einerseits wirklich nett zu einem sein. Zu mir zum Beispiel. Ich meine... man hatte mir Jack vor die Nase gesetzt. Was wollte ich mehr?

Richtig. Eine Lehrstelle.

Und das war der Punkt, bei dem das Leben es nicht gut mit mir meinte.

Ich schrieb Bewerbungen non stop und trotzdem wollte mich kein Krankenhaus ausbilden! Das war echt zum Mäuse melken. Dabei wollte ich unbedingt Krankenpfleger werden.

Naja. So ist eigentlich klar, wie ich die Zeit verbrachte, wenn Aaron zur Schule ging, oder?

Genau. Ich saß vor dem Rechner und suchte alle möglichen Adressen raus und tippte mir die Finger fast wund, nur um ein paar neue Bewerbungen fertig zu bekommen.
 

Am Nachmittag bekam hatte ich dann so eine Langeweile, dass ich Jack einfach eine SMS schrieb und ihn fragte, ob er mich nicht eventuell anrufen mochte.

Mein Bruder hatte mich nämlich allein gelassen, war wohl Eis essen.

Aber zu meinem Glück, rief Jack wirklich an und wir unterhielten uns eine ganze Weile.

Dabei erfuhr ich, dass sein bester Freund Jason ziemliches Interesse an Aaron hatte, was ich dem natürlich auch mitteilen würde, wenn er mal wieder hier aufschlagen sollte.

Jack erzählte mir von seiner Arbeit in der Schule und ich klagte ihm mein Leid über die Absagen auf meine Bewerbungen.

Er sprach mir daraufhin gleich Mut zu und ich mochte ihn gleich noch ein Stück mehr. Irgendwann entschuldigte er sich dann aber, weil er sich ja auf den Unterricht am nächsten Tag vorbereiten musste.

Schade eigentlich. Ich konnte mich wirklich wahnsinnig gut mit ihm unterhalten.

Zu meiner Freude jedoch, fragte er mich, ob wir nicht mal etwas miteinander unternehmen wollten. Also nur wir zwei.

Ich war völlig aus dem Häuschen und sagte sofort zu. Er sollte mich einfach anrufen, wenn er mal einen Nachmittag frei haben würde.

Welch ein Traum.

Die Neuigkeit erfuhr Aaron natürlich gleich, als er daheim war und da hatte plötzlich jeder von uns wohl einen Kerl, von dem er schwärmen konnte.
 

Die nächsten Tage hatte Jack nach der Arbeit nie Zeit, da er lange Unterricht gehabt hatte und danach noch einiges vorbereiten musste.

Dafür telefonierten wir aber jeden Tag eine Weile, je nachdem wie sein Zeitplan es erlaubte. So erfuhr ich bei einem Telefonat, dass er Donnerstags zeitig Schluss hatte und wir etwas unternehmen konnten.

Ich war sofort dabei und wir überlegten gleich, was wir anstellen konnten. Mir fielen so einige Dinge ein, die wir irgendwann mal machen könnten, aber zum Anfang entschieden wir uns für ein gemütliches Kennenlern-Picknick in einem Park hier in der Nähe.

Bei der Gelegenheit konnten wir uns unterhalten, uns eben kennen lernen und dazu noch das schöne warme Wetter genießen.

Und mit Jack würde ich glaube ich auch alles machen.
 

Und so konnte der Donnerstag kommen.

Jack hatte gemeint ich sollte doch bitte fertig sein, sobald er Schluss hatte, denn er würde mich direkt von zuhause abholen und dann noch einmal kurz bei sich zuhause anhalten, um die ganzen Leckereien zu holen.

Mittags saßen wir dann im Park, ließen uns alles schmecken, was Jack so besorgt hatte und unterhielten uns einfach über dies und das.

Ich erfuhr einiges über seine Familie, er über meine und er erzählte mir auch einige Geschichten über die Jungs, mit denen wir im Club waren.

“Ich erinnere mich noch genau an die Zeit als wir Alex kennenlernten. Das ist auch schon einige Jahre her, aber schon damals hatte er so schräge Frisuren und ist ständig mit Phil aneinander geraten. So von wegen ‘ich hab die schönere Frisur’. Sie haben sich nur beleidigt und dumm gemacht. Das ging uns solange auf die Nerven, bis wir sie tatsächlich mal an einem Nachmittag allein gelassen haben. Da haben sie sich zwar fast die Köpfe eingeschlagen, aber seit dem... ein Herz und eine Seele.”, erzählte er und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass der Schlumpf und der Papagei sich mal gar nicht leiden konnten.

Die passten viel zu gut zusammen.

So erfuhr ich noch einige amüsante Geschichten über Jacks Freunde und auch über Jason, sodass ich nach einer Weile einfach wusste, dass er super zu meinem Bruder passen würde.

Als wir irgendwann satt waren und ich schon Bauchschmerzen vom Lachen hatte, legten wir uns hin und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.
 

Ich genoss unsere Zweisamkeit richtig und döste ein wenig vor mich hin, bis ich plötzlich spürte, dass mir durch die Haare gestreichelt wurde.

Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich schielte zu Jack, der inzwischen auf der Seite lag, mich ansah und ein wenig kraulte.

Schöner konnte es fast nicht mehr werden.

Im Moment hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich endlich mal wieder Glück mit einem Mann hatte. Es fühlte sich einfach perfekt an, hier mit ihm zu liegen, obwohl wir uns erst ein paar Tage kannten.

Aber das nannte man dann wohl ‘Liebe auf den ersten Blick’.

Bisher hatte ich zu diesem Satz gesagt, dass das doch völliger Schwachsinn sei. Doch durch Jack änderte sich meine Meinung dazu mächtig. Und beschweren wollte ich mich sowieso nicht.
 

Lange lagen wir einfach nur so da. Ich bewegte mich kein Stück, nur mein Begleiter rutschte nach einer Weile ein Stück näher, tat aber weiterhin nichts anderes als leicht durch meine Haare zu streicheln.

Ich wünschte mir die Zeit anhalten zu können, doch irgendwer gönnte mir diesen Luxus leider nicht und so kam irgendwann die Zeit des Aufbruchs. Doch verabschieden taten wir uns noch nicht.

Denn Jack ließ es sich nicht nehmen, mit mir noch zu McDonalds zu fahren und mich anschließend wieder nach Hause zu bringen, was ich im übrigen mehr als süß fand.

Und so packten wir alles wieder ein und schlenderten zum Auto, damit wir da erst mal alles deponieren konnten. Auf dem Weg dorthin, griff Jack irgendwann nach meiner Hand und ich... ich bekam ein dämliches Grinsen nicht mehr von den Lippen. Ich verstrahlte den Mann neben mir schon beinahe, den aber schien es absolut nicht zu stören, denn unglücklich sah er nicht gerade aus.

Nachdem dann alles im Auto verstaut war, erklärte Jack mir, dass unser Ziel nicht weit weg war und wir laufen konnten.

Also liefen wir Hand-in-Hand in Richtung Fastfoodladen, um uns da ein mehr als ungesundes Abendessen zu gönnen.

Ich selbst war aber noch so satt, dass ich nur eine Kleinigkeit bestellte und da es draußen noch warm war, entschieden wir uns auch dazu uns vor McDoof zu setzen und da zu essen.
 

Auch als wir schon fertig waren, blieben wir sitzen. Jack hatte wieder nach meiner Hand gegriffen und schien nicht vorzuhaben sie so schnell wieder los zu lassen. Und ich war mit der Entscheidung einfach nur glücklich.

Während wir hier so saßen, unterhielten wir uns irgendwann über Aaron und Jason. Keine Ahnung wie wir auf die beiden gekommen waren, aber wir fanden beide, dass sie super zusammen passen würden.

“Ich bin ja der Meinung, dass das Meiste von Jay ausgehen muss, wenn aus den beiden was werden soll. Aaron ist da immer etwas schüchtern und wenn ich mir so ansehe, was sie diese Woche schon alles zusammen gemacht haben... Erst waren sie an einem See, dann im Kino, dann shoppen... am Montag waren sie in einem Café.”

Wenn ich über meinen Bruder so nachdachte, musste ich einfach schmunzeln, denn der Kleine hatte wirklich Gefallen an Jason gefunden.

“Vielleicht seid ihr beiden ja bald nicht mehr allein...”, zwinkerte Jack mir da plötzlich zu und im ersten Moment wusste ich gar nicht, was er meinte.

Bis ich auf einmal verstand und rot wie eine Tomate wurde. Doch zu dem Thema sagten wir beide dann nichts mehr. Und da es immer später wurde, entschieden wir uns zu gehen, denn Jack musste sich noch etwas auf den Unterricht am nächsten Tag vorbereiten und davon wollte ich ihn schließlich nicht abhalten.

Also machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto und dabei fanden sich wie von allein wieder unsere Hände.
 

Die Zeit verbrachten wir dann schweigend und das war nicht einmal unangenehm. Auch als wir im Auto saßen und Jack losfuhr, gaben wir keinen Ton von uns, lauschten nur der Musik aus dem Radio.

Und von mir aus hätte die Fahrt ewig dauern können, denn Jacks Hand hatte sich auf mein Knie geschlichen und wich nicht von der Stelle, nur für die kurze Zeit, wenn er mal schalten musste. Ich fühlte mich einfach pudelwohl in dem Moment.

Und so schwärmte und grinste ich vor mich hin, merkte nicht mal, dass wir bereits vor dem Haus meiner Familie standen.

“Wenn du hier nicht raus willst, nehme ich dich einfach mit zu mir.”, hatte Jack mit einem amüsierten Ton in der Stimme gesagt und mich so aus meinen Gedanken geholt.

Ich glaube ich hatte ihn ziemlich verwirrt angesehen, bis er mich darauf aufmerksam gemacht hatte, wo wir eigentlich waren.

“Oh sorry...”

Mehr war aus mir nicht rauszukriegen.

“Was hältst du von einem Besuch in dem Club vom Wochenende? Für morgen Abend meine ich.”

Das nannte man dann wohl einen geschickten und unauffälligen Themenwechsel. Aber es erfüllte seinen Zweck. Ich konnte wieder vernünftig reden.

“Morgen? Gerne. Mit den anderen?”

“Das hatte ich gedacht ja. Macht einfach mehr Spaß, wenn man in einer doch etwas größeren Runde zusammen ist.”

“Dann holt uns doch einfach ab.”

“Also, wenn ich erst am Abend kommen soll, okay, aber... ich habe auch schon zeitig Feierabend. Noch vor Aaron, wenn ich das richtig weiß.”

Was waren DAS für tolle Nachrichten? So konnten wir den ganzen Tag miteinander verbringen, zumindest ab Mittag.

“Magst du dann nach deinem Feierabend zu mir kommen? Dann kannst du bei uns essen und dann... überlegen wir uns was, wie wir die Zeit bis zum Abend verbringen.”

Jack hatte meinem Vorschlag sofort zugestimmt und so war es abgemacht, dass wir uns am Freitag schon wieder sehen würden.
 

Dann musste ich aber doch so langsam aussteigen. Aber Jack ließ mich so schnell nicht gehen, denn als ich die Tür schon aufgemacht hatte, zog er mich noch einmal zurück und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich fühlte mich gleich, als würde ich schweben, grinste den Älteren dabei nur an und gab noch ein schüchterner ‘bis morgen’ von mir.

Anschließend stieg ich wirklich aus dem Auto, schlug die Tür hinter mir zu und eilte zur Haustür.

Noch einmal sah ich zu Jack und winkte ihm noch zu, bevor ich im Haus verschwand.
 

Gott war ich glücklich.

Zu dem Zeitpunkt war ich der Meinung dieses Grinsen nie mehr los zu werden, doch da machte meine Mutter mir einen Strich durch die Rechnung.

“Da bist du ja wieder. Sag mal... kannst du vielleicht mal nach Aaron sehen? Der war ganz komisch, als er vorhin zurückkam.”, meinte sie besorgt und ich zog mir schnell meine Schuhe aus, um danach sofort zu meinem kleinen Bruder zu eilen.
 

Der Kleine sah gar nicht gut aus, als ich sein Zimmer betrat. Und als er mir auch erzählt hatte wegen was er so mies drauf war, wusste ich nicht so wirklich was ich machen sollte.

Jason hatte ihn geküsst. Und war danach dämlicherweise einfach abgehauen. Nun hatte Aaron ein Problem. Zumindest war er der Meinung, dass das ein Problem war.

Denn nach allem, was ich so von Jack über Jason gehört hatte, war der nicht so einer, der einfach mal jemanden küsste und das nicht irgendwie ernst meinte.

Aber ich war auch der Meinung, dass das mein Bruder vielleicht auch selbst klären sollte. Immerhin ging es um Jason, den ER mochte und der IHN ja scheinbar auch sehr gern hatte. Vielleicht würden sie das ja klären können, wenn wir wieder zusammen ausgingen, was ja schon für den nächsten Tag geplant war.

Und bis dahin hatten die beiden Zeit ihre Gedanken zu ordnen und ich hatte die Möglichkeit mit Jack zu reden, immerhin hatte der eigentlich den kompletten nächsten Tag frei und würde auch bei mir sein.

Schließlich ließ ich Aaron wieder allein, immerhin war es doch langsam Zeit für ihn im Bett zu verschwinden, wenn er am Morgen wieder fit sein wollte und auch länger wach bleiben wollte.
 

Ich selbst verschanzte mich in meinem Zimmer und ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Für ein erstes Treffen hätte es eigentlich nicht besser laufen können und wer konnte schon sagen, was die folgenden Tage passieren würde.

Ich würde definitiv nicht nein zu ihm sagen. Und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass es bei Jack selbst genauso war. Und wenn ich noch daran dachte, was er mir gesagt hatte: ‘Vielleicht seid ihr beiden ja bald nicht mehr allein’... Ich fand, dass meine Chancen eigentlich ganz gut standen.

Und da ich mir die schöne Stimmung nun auch nicht mehr versauen wollte, machte ich es meinem kleinen Bruder nach und legte mich einfach schon schlafen.

Das konnte ja nie schaden.

Doch bevor ich einschlafen konnte, machte sich noch mein Handy bemerkbar und ohne es zu wollen, wurde ich total hibbelig.

Und das konnte ich auch sein, denn Jack hatte mir per SMS eine gute Nacht gewünscht und schrieb, dass er sich sehr auf den nächsten Tag mit mir freuen würde.

Wenn DAS keine guten Zeichen waren...
 

Am Freitag war ich dank meiner frühen zu-Bett-geh-Aktion sehr zeitig wach und konnte beim besten Willen nicht mehr einschlafen.

Doch ich sah es auch nicht ein, schon im Haus rumzuwandern. Da blieb ich lieber solange liegen, bis Jack klingen würde.

Und als ich so an Jack dachte, fiel mir ein, dass der mir gar keine Zeit gesagt hatte, wann er Schluss haben würde. Na das könnte ein Problem werden. Denn wenn er wirklich sehr zeitig Feierhabend hatte, dann lag ich vermutlich wirklich noch im Bett und war überhaupt nicht in der Lage dazu Besuch zu empfangen.

Also war das Handy schnell gezückt und einige Worte auf die Tastatur gehämmert. Noch war ja bei Aaron kein Unterricht und so konnte ich den Lehrer ruhig noch etwas von der Arbeit abhalten. Und die Antwort ließ auch nicht lange auf sich warten.

~Dir auch einen guten Morgen. Muss ich mir darüber Gedanken machen, dass du schon wach bist? Aber vielleicht ist es auch gut, dass du nicht bis zum Mittag schläfst. Wobei... ;-) Nein. Ich werde so um 11 bei dir sein denke ich. Freu mich schon! Bis nachher!~
 

Es ist erstaunlich wie glücklich mich eine so einfache SMS machen konnte.

Und ich kam nicht umhin, mich ebenso auf den Besuch von Jack zu freuen. Außerdem war es wirklich gut, dass ich ihn nach der Zeit gefragt hatte, denn sonst hätte er mich wirklich wecken können. Wobei er sicher auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn ich seine SMS richtig verstanden hatte.

Oh Gott, was hatte dieser Mann nur in den wenigen Tagen mit mir gemacht?

Ich war ja schon nach so kurzer Zeit völlig hin und weg von ihm.
 

Ich träumte nun noch eine Weile vor mich hin, überlegte noch eine ganze Weile, ob ich Jack nochmals zurückschreiben sollte, doch als ich mich dazu entschieden hatte, es zu tun, stellte ich fest, dass es ja schon kurz nach um acht war und da saß er garantiert schon im Unterricht. Und da ich ihn da nicht stören oder in Schwierigkeiten bringen wollte, ließ ich es einfach bleiben, immerhin sah ich ihn schon in einigen Stunden wieder.

Bis halb zehn kuschelte ich mich einfach wieder in meine Decke und döste noch etwas vor mich hin, bis ich mich dazu entschied unter die Dusche zu springen.
 

Ein paar Minuten genoss ich das warme Wasser einfach nur, widmete mich dann aber der Reinigung meines Körpers.

Als ich mich richtig fit, munter und vor allem sauber fühlte, trocknete ich mich ab, verzichtete jedoch darauf meine Haare zu föhnen, die trockneten auch so.

So zog ich mir schnell bequeme Sachen an und begab mich dann in die Küche.

So langsam aber sicher hatte sich der Hunger bei mir nämlich bemerkbar gemacht. Und bis zum Mittagessen wollte ich da nun wirklich nicht warten, schließlich wusste ich nicht einmal, wann Aaron kam und es somit Essen geben würde.

Da ich noch immer Zeit hatte, bis mein Besuch eintrudeln würde, aß ich ganz gemütlich eine Schüssel Cornflakes, trank dazu meinen Kaffee und schmökerte ein wenig in der Zeitung.

Nachdem ich dann kurz nach halb elf festgestellt hatte, dass nichts wirklich spannendes passiert war und auch keine neuen Ausbildungsstellen ausgeschrieben waren, räumte ich mein Geschirr weg und ging abermals ins Bad, um mir noch die Zähne zu putzen.
 

Als ich dann zur Uhr sah, bemerkte ich, dass Jack wohl nun Feierabend hatte und sich auf den Weg zu mir machen würde und von Minute zu Minute wurde ich hibbeliger. Aufgeregt ging ich in mein Zimmer, machte noch schnell mein Bett und räumte Sachen, die irgendwo rumlagen schnell in den Schrank.

Zum Glück war meine Mutter noch auf Arbeit, wobei die auch nur einen kurzen Arbeitstag vor sich hatte, so konnte sie mich später nicht aufziehen, wie ich mich hier verhielt.

Punkt um elf hielt dann ein Auto und wenige Augenblicke später... wurde die Tür aufgeschlossen und Mum trat ein.

“Morgen. Wartest du auf jemanden?”, fragte sie und sah mich verwirrt an.

“Ähm ja... Jack kommt gleich.”

“Jack? Mit dem du gestern schon weg warst?”

Warum gefiel mir dieses Grinsen auf Mums Gesicht nicht?

“Ja, genau der!”

Ein weiteres Ausfragen wurde mir aber erspart, denn genau in dem Augenblick, als meine Mutter den Mund wieder aufmachte und zu einer Frage ansetzte, klingelte es an der Tür.

Schnell flitzte ich an ihr vorbei, riss schon beinahe die Tür auf und stand vor einem mich anlächelndem Jack.

“Na du Frühaufsteher!”, neckte er mich, trat aber gleich einen Schritt auf mich zu und küsste mich, wie schon am Abend zuvor auf die Wange.

Und wieder fühlte ich mich so leicht, als würde ich schweben.

“Komm rein...”, forderte ich ihn mit einem verlegenen Lächeln auf.
 

Jack zog sich die Schuhe aus und drehte sich dann zu mir, lächelte mich an.

“Bist du allein, oder...”

“Ähm nein... meine Mum ist auch gerade nach Hause gekommen.”, unterbrach ich Jack schnell und sogleich stand schon die Frau des Hauses in der Küchentür und strahlte den ihr unbekannten Mann an.

“Hallo. Ich bin Richards Mum. Und sie sind Jack?”

“Genau der bin ich. Freut mich.”

“Bleiben sie denn zum Mittagessen?”

Nun mischte ich mich in das Gespräch mit ein und schob währenddessen Jack zur Treppe.

“Ja Jack bleibt zum Mittag und er bleibt denke ich auch danach noch, wenn ich ihn bis dahin nicht vergrault habe oder so.”, lachte ich und ging nun mit dem anderen nach oben in mein Zimmer.

Ich wollte Jack einfach aus der Gefahrenzone bringen, denn ich kannte meine Mutter. Die fand es immer ganz toll, wenn wir ihr jemanden vorstellten und sie wusste aus irgendeinem Grund immer, dass es sich nicht immer nur um Freundschaft zwischen uns handelte.

Mütterlicher Instinkt oder so wahrscheinlich.

Auf jeden Fall sprach sie dann gerne mal Dinge aus, die noch gar nicht angesprochen worden waren oder wie auch immer.

Und Jack hatte sie mit ihrem ‘du passt zu meinem Sohn’-Blick angesehen und wenn das der Fall war, dann dauerte es nie lange, bis sie das auch in irgendeiner Art und Weise aussprach.
 

Als ich schließlich mit Jack in meinem Zimmer angekommen war, begann der erst mal zu lachen.

“Ich glaube unsere Mütter sind sich ziemlich ähnlich.”, lachte er und ließ sich einfach mal auf mein Bett fallen.

“Warum das denn?”

“Ach... meine Mum hat früher auch immer so geguckt, wenn ich jemanden mit nach Hause gebracht hatte. Du glaubst gar nicht, wie froh ich war, als ich endlich meine eigene Wohnung hatte.”

“Ich kann es mir vorstellen...”, nuschelte ich nur und fand es irgendwie peinlich, dass Jack den Blick meiner Mutter durchaus kannte.

Ich wollte gar nicht wissen, was er darüber dachte.

Seufzend setzte ich mich auf meinen Stuhl am Schreibtisch und wandte mich gerade dem anderen zu, als ich bemerkte, dass der mich ziemlich skeptisch ansah.

“Und was wird das?”

“Was? Ich hab mich doch nur hingesetzt.”

“Ja hinsetzen darfst du dich schon, aber... findest du nicht, dass das da etwas weit von mir weg ist?”

Oh mein Gott. Schon wieder brachte dieser Mann mich dazu rot zu werden. Ich war sonst nie so!

“Ich ähm...”

“Ja nicht ‘ich ähm...’. Komm her.”, lachte er und hielt mir seine Hand hin.

Verstand ich das richtig? Ich sollte mich zu ihm setzen?

“Jetzt komm schon! Ich beiße auch nicht. Also nicht, so lange du das nicht willst. Gestern warst du nicht so schüchtern.”
 

Der Mann war ja so gemein. Bei meinen letzten Beziehungen war ich auch nicht so schüchtern und zurückhaltend und keine Ahnung. Und da verhielt ich mich einmal anders und der Kerl zog mich gleich damit auf.

Gut. Er wusste nicht, wie ich sonst war, aber egal!

Eigentlich hatte der es gar nicht verdient, dass ich mich zu ihm setzte, aber da ich ihn dummerweise so toll fand, konnte ich ihm nicht wiederstehen, nahm seine Hand und ließ mich neben ihn ziehen.

Dabei landete ich dann mehr auf, als neben ihn, aber ich hatte auch nicht die Chance weiter von ihm wegzurutschen.

Jack hielt mich nämlich bei sich, legte mir einen Arm um die Schulter und grinste zufrieden vor sich hin.

“So gefällt mir das schon viel besser.”

“Blödmann...”

Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen, aber trotz meiner Sturheit schlich sich auch bei mir allmählich ein Lächeln auf die Lippen und ich zeigte ihm so deutlich, dass es mir auch gefiel so nah bei ihm zu sein.

“Na siehst du. War doch nun nicht schlimm oder?”, lachte er und ließ mich dann doch plötzlich los, um weiter nach hinten zu rutschen.

Er lehnte sich an der Wand an und hielt dann seinen Arm zur Seite.

“Los! Wir üben gleich noch mal.”
 

Hatte ich gesagt er war gemein?

Er war noch viel gemeiner als ich angenommen hatte!

Aber auch dieses Mal hatte ich dem nichts entgegenzusetzen und ich setzte mich einfach ohne zu murren an seine Seite, ließ mich wieder in seine Arme ziehen. Und wenn ich ehrlich war, war das einfach nur wahnsinnig schön und ich konnte nicht anders als mich wohl zu fühlen.

“Du bist doof, weißt du das?”, nuschelte ich an seine Schulter, an die mich inzwischen lehnte.

“Ich bin doof? Warum das? Weil du zu weit von mir weg gesessen hast? Dafür kann ich doch nichts!”

“Ich wusste doch nur nicht ob dir das recht ist, wenn ich mich gleich zu dir setze. Ich meine vielleicht...”

“Sei ruhig!”, unterbrach er mich grinsend, schob mich etwas von sich weg und bevor ich reagieren konnte, lagen auch schon seine Lippen auf meinen.
 

Nach nur wenigen Augenblicken löste er sich wieder von mir. Und dieses Lächeln von ihm, brachte mich fast dazu dahin zu schmelzen.

“Überzeugt, dass es mir sehr recht gewesen wäre, wenn du dich gleich zu mir gesetzt hättest?”

Mit dem Kuss schien er mir die Stimme genommen zu haben, denn ich konnte einfach nur nicken und wie ich feststellen musste, grinste ich auch schon wieder vor mich hin. Zum Glück sagte Jack dazu nichts, strahlte mich ebenfalls nur an und kam mir dann auf einmal wieder sehr nahe.

“Noch mal?”

Ich mochte Jacks Stimme sowieso schon. Aber im Flüsterton, bescherte sie mir eine Gänsehaut vom Feinsten, in meinem Bauch fingen plötzlich die Schmetterlinge so stark an zu flattern, wie ich es bis dahin nicht kannte.

Ich war tatsächlich wahnsinnig aufgeregt, war nervös, fühlte mich so, wie man sich vor dem ersten Kuss fühlte.

Da meine Stimme noch immer nicht zu mir zurückgekehrt war, blieb mir einfach nichts anderes übrig, als auf die mir gestellte Frage erneut zu nicken.

Dann spürte ich den warmen Atem des anderen auf meinen Lippen, wartete schon sehnsüchtig darauf, dass er endlich die letzten Zentimeter überwand.
 

Und als ich dann wirklich die trockenen, aber weichen Lippen auf meinen spürte, schloss ich seufzend die Augen und gab mich einfach diesem Mann hin, was auch immer er mit mir vor hatte. Es war mir egal.

Dieser Kuss ließ es nicht zu, dass ich auch nur über irgendetwas nachdachte. Ich fühlte nur noch die Lippen des anderen, die sich leicht gegen meine bewegten.

Erst nach einigen Momenten war ich schließlich in der Lage es Jack gleich zu tun und so erwiderte ich den Kuss.

Ohne es wirklich kontrollieren zu können, lehnte ich mich weiter zu Jack, wurde von dem anscheinend nur zu gern in die Arme geschlossen.

Dieser so einfache, sanfte Kuss fühlte sich so viel besser an, als vieles, was ich bisher mit meinen Ex-Freunden erlebt hatte. Es war ein Traum.

Wir küssten uns eine ganze Weile, bis sich Jack zurück zog und mich anlächelte.

“Nenn mich verrückt, aber... Liebe auf den ersten Blick scheint es wirklich zu geben!”, flüsterte er dann gegen meine Lippen, küsste mich daraufhin gleich noch einmal und ich konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte.

Dann war ich es, der den Kuss wieder unterbrach.

“Meinst du... das ernst?”

“Natürlich! Ich erzähle nicht jedem, dass ich mich in ihn verliebt habe. Oder... machst du das?”

“Eigentlich nicht... nein. Aber dir muss ich es scheinbar sagen!”, grinste ich glücklich von einem Ohr zum anderen.

Und unser Geständnis schien mich wieder normal gemacht zu haben, denn plötzlich war ich nicht mehr so schüchtern und traute mich selbst die Initiative zu ergreifen.

Ich legte Jack einfach eine Hand in den Nacken, zog ihn zu mir, war dabei noch immer am strahlen und küsste ihn dieses Mal von mir aus. Er schien nichts dagegen zu haben und ging auf das Spiel unserer Lippen ein.
 

Wie glücklich mich dieser Mann doch machen konnte.

Und so küssten wir uns immer wieder, entschieden uns zwischendurch nur dazu uns hinzulegen und so kam es, dass Jack bald halb auf mir lag und ich seinen Nacken kraulte.

Erst nach einer ganzen Weile lagen wir nur noch kuschelnd zusammen. Auch das machte mich überglücklich und ich wollte am liebsten nie mehr aufstehen. Und auch Jack schien das Verlangen nicht zu haben, denn immer mal wieder hatte ich das Gefühl, dass er mich noch näher zu sich zog, was jedoch schon kaum noch möglich war.

“Ich hatte übrigens Recht!”, durchbrach Jack irgendwann die Stille um uns herum.

“Mit was?”

“Dass ihr beiden bald nicht mehr allein seid...”

Ich konnte das Grinsen regelrecht hören! Warum mussten Lehrer immer Recht haben? Ist das so veranlagt?

“Scheinbar... wobei ich mir bei Jason und Aaron da nicht so sicher bin.”

“Meinst du wegen gestern?”

Also hatte Jason seinem besten Freund ebenfalls erzähl was vorgefallen war.

“Ja. Aaron war abends ziemlich fertig, als ich mit ihm gesprochen hab. War völlig durch den Wind der Kleine.”

“Jason war nicht anders. Er hatte mir zuhause auf den AB gesprochen, dass ich ihn verflucht noch mal so schnell es geht zurückrufen sollte, wenn ich schon nicht an mein Handy gehen konnte. Naja. Und das hab ich dann gemacht und er hat mir auch gleich erklärt was los war.”

“Und? Was machen wir jetzt mit den beiden? Ich meine... reden die von allein? Ich hab Aaron nämlich gesagt, dass sie heute Abend ja reden können.”

“Und ich hab ihm vorhin gesagt, er solle dafür sorgen, dass Jay heute Abend blendend gute Laune hat. Also müssen sie reden. Und das werden sie auch. Mach dir da keine Sorgen.”, sagte Jack zuversichtlich, stützte sich mit dem Arm etwas ab und sah mich an.

“Um die beiden brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die vertragen sich schon wieder und dann haben sie sich ganz doll lieb und ich denke, dass sie irgendwann in den nächsten Tagen auch zueinander finden. Und jetzt... denken wir nicht mehr über die beiden nach!”
 

Ich hatte dann gar nicht mehr die Chance noch etwas zu sagen, denn Jack küsste mich einfach wieder, was mich natürlich nicht störte, mir sogar sehr gut gefiel.

Wieder lagen wir eine ganze Weile aneinander gekuschelt da und küssten uns einfach nur. Und da spürte ich, wie Jacks Zunge ganz vorsichtig über meine Lippen leckte und ohne zu zögern öffneten sich auch meine Lippen einen Spalt. Meine Zunge stupste Jacks leicht an und so ging das eine Zeit lang hin und her, bis sich Jack dazu entschied ein wenig die Führung zu übernehmen. Er saugte leicht an meiner Unterlippe, erkundete dann mit seiner Zunge meine Mundhöhle.

Dieser Kuss dauerte lange. Und ganz automatisch hatte ich wieder damit begonnen ihn etwas zu kraulen, was ihm offenbar ganz gut gefiel.
 

Warum auch immer, fiel mir dann etwas ein und ich zog mich aus dem Kuss zurück.

“Sind wir jetzt eigentlich zusammen?”, grinste ich ihn an und er sah mich etwas verwirrt an.

Dann schlich sich auch auf seine Lippen ein leichtes Grinsen und er erhob sich mir, kniete sich neben mich.

So musste auch ich mich etwas aufrichten und prompt hatte er nach meiner Hand gegriffen.

“Richard? Willst du mit mir gehen? Kleiner Tipp: Es gibt nur eine Antwort. ‘Nein’, ‘vielleicht’ und ‘gib mir Bedenkzeit’ sind heute leider... aus.”

Wir süß war dieser Mann eigentlich?

“Lass mich überlegen. Dann kommt ja eigentlich nur noch eins in Frage. ... Ja?”

“Sehr gute Antwort!”

Sehr gute Antwort von mir und eine sehr gute Belohnung von ihm.

Oder als was sonst, hätte ich den folgenden Kuss bezeichnen sollen?!
 

Nachdem also auch diese Frage geklärt war, machten wir es uns wieder gemütlich und kuschelten. So lag dieses Mal ich halb auf meinem Freund und ließ es mir gut gehen.

Und das war für mich dann aber wahrscheinlich so gemütlich und entspannend, dass sich glatt Müdigkeit in mir breit machte und ich immer wieder einnickte. Jack sagte dazu aber nichts, fuhr mir immer nur wieder durch die Haare und streichelte mir über den Rücken.

Da war es dann auch kein Wunder, dass ich wirklich einschlief.
 

Als ich das nächste Mal wieder aufwachte, wurde ich nicht mehr gestreichelt und Jack atmete ganz ruhig.

Vorsichtig hob ich meinen Kopf an, nur um lächelnd zu erkennen, dass der Lehrer vermutlich etwas wenig Schlaf bekommen hatte und ebenfalls eingeschlafen war. Etwas umständlich sah ich dann auf die Uhr und ich registrierte, dass es bereits kurz nach halb 2 war. Und wenn ich mich recht erinnerte, hatte Aaron um 2 Schluss.

Ein paar Minuten hatten wir also noch und die Zeit nahm ich mir und begann nun meinerseits über Jacks Seite zu streicheln.

Ich wollte ihn nicht mit Pauken und Trompeten wecken, das wäre zu gemein. Lieber ließ ich mir Zeit und holte den anderen ganz sanft aus der Traumwelt.

Tatsächlich wachte Jack dann nach einer Weile auf und sah sich irritiert um.

“Schon vergessen wo du bist?”, schmunzelte ich, streckte mich etwas und küsste sein Kinn ganz leicht.

“Hmm... wollte es nur nicht ganz glauben. Sorry, dass ich auch weggepennt bin.”

Er unterdrückte ein Gähnen, war scheinbar noch nicht so ausgeschlafen, wie ich inzwischen.

“Ist doch nicht schlimm. Ich hätte dich auch schlafen gelassen, aber Aaron kommt bald nach Hause und dann wird es auch Essen geben. Langsam wirst du doch auch Hunger haben oder?”

Und wie auf Kommando machte sich Jacks Hunger auch lautstark bemerkbar.

“Siehst du! Und weil du nicht verhungern sollst, stehen wir jetzt besser auf.”

Ein letztes Mal küsste ich ihn noch mal und erhob mich schließlich. Nach einem ausgiebigen Strecken, zog ich auch Jack aus dem Bett.

“Na komm alter Mann!”, lachte ich und sprang gleich zur Tür um vor dem ‘alten Mann’ zu flüchten.

“Ich geb dir gleich alter Mann!”

Und schon war er mir auf den Fersen, bekam mich aber erst zu fassen, als wir unten an der Treppe angekommen waren. Er schlang seine Arme um mich und begann sofort mich auszukitzeln.

“Ooooh nein! Nicht kitzeln! Bitte Jack! Ich sag es nie wieder! ... Ich nehme es auch zurück!”, lachte ich und versuchte dabei den flinken Fingern des Lehrers zu entkommen.
 

“Was macht ihr denn?”, hörte ich plötzlich meine Mutter fragen und Jack ließ sofort die Finger von mir, sah meine Mum unschuldig an.

“Er hat angefangen!”, grinste er dann.

“Jaja... hab ihn geärgert! Das war die Strafe. Sollen wir dir noch helfen oder so?”

“Ihr könnt schon mal Trinken ins Wohnzimmer bringen. Das Essen braucht noch ein paar Minuten, das kommt dann, wenn Aaron auch da ist.”

Gut erzogen wie wir waren, taten wir Mum den Gefallen und bereiteten für jeden etwas zu Trinken vor und brachten das auch gleich ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich auf das Sofa fallen, klopfte auffordernd neben mich, damit Jack sich auch ja zu mir setzte.

“Erzählst du es deiner Mutter eigentlich? Also, von uns beiden?”

“Sie erfährt es ja. Aber nicht jetzt. Aaron soll es als Erster erfahren und meine Mum... denkt sich eh ihren Teil und ahnt sicher schon, dass du nicht nur ein flüchtiger Bekannter von mir bist.”

Mit der Antwort war Jack dann auch zufrieden, schnappte sich meine Hand, die er ja schnell loslassen konnte, sobald jemand kam, der das Ganze nicht sehen sollte.

“Du kannst übrigens froh sein, dass unser Stiefvater arbeiten ist...”, murmelte ich nach einer Weile, immerhin sollte Jack auch wissen, mit was für einem Arschloch wir hier zusammen lebten.

“Warum das?”

“Weil wir dann nicht so hier sitzen könnten und auch nicht so rumalbern könnten, wie wir es vorhin gemacht haben. Und die Zimmertür muss man bei dem auch zuschließen. Sobald wir Besuch haben, wird der nämlich neugierig und will wissen, ob wir auch nichts anstellen oder so.”

“Was ist das denn für einer?”

“Ein... homophobes Arschloch? Ja. Die Bezeichnung passt ganz gut. Wir hatten die Tage jetzt erst eine Diskussion über das Thema. Und wehe dem, wir lernen nicht endlich Mädchen kennen, mit denen wir auch eine Familie gründen können und bla.”, erklärte ich, seufzte auf, als ich an das Gespräch dachte.

“Oh Gott... wie kommt deine Mum an so einen?”

“Das fragen wir uns seit einigen Jahren mein Lieber!”
 

Damit war das Thema dann erst einmal abgehakt, denn wir hörten Aaron nach Hause kommen.

Gleich ließ Jack meine Hand auch los und wenige Momente später stand auch mein Bruder schon geschockt in der Tür und fragte Jack, wann der Feierabend gehabt hätte. Aaron passte das natürlich gar nicht, aber trotzdem war er so lieb und brachte weiter das Essen ins Wohnzimmer. Als auch Mum da war, ließen wir uns die Reispfanne schmecken.

Während des Essens erfuhr unsere Mum dann auch gleich noch, dass Jack Aarons Lehrer war und sofort waren die beiden in ein Gespräch vertieft.

Aaron mochte das gar nicht und ich war froh, dass wir nicht auf Jack und mich zu sprechen kamen.

Nach einer Weile waren wir dann alle satt und meiner Mutter waren alle Fragen beantwortet worden und ich verschwand mit meinem Freund in meinem Zimmer. Satt und träge ließen wir uns wieder auf mein Bett fallen.

“Und was machen wir jetzt noch... vier Stunden lang?”, fragte Jack nach einigen Minuten der Stille.

Das war wirklich eine gute Frage.

Da es sich nicht lohnte noch irgendwo hinzugehen oder so, mussten wir uns wohl hier eine Beschäftigung suchen und als Jack meine DVD-Sammlung entdeckt hatte, hatten wir wohl auch gleich etwas zu tun.

“Darf ich?”

“Mach ruhig. Fühl dich wie zuhause.”, bot ich ihm an und machte es mir auf meinem Bett richtig gemütlich.
 

Jack beschäftigte sich einige Zeit mit großem Interesse meinen DVDs.

“Sind die Dinger interessanter als ich?”, fragte ich irgendwann lachend, da man von Jack gar nichts mehr hörte.

“Pscht! Unterbrich mich nicht in meiner Studie!”

“Alles klar. Dann studier mal weiter. Ich hole uns was zu trinken okay?!”

Schon stand ich auf, beugte mich über meinen Freund, der am Boden saß und eine Hülle nach der anderen inspizierte.

“Okay?”, fragte ich mal, weil er mir keine Antwort gab und da sah er nach oben und grinste.

“Keine Sorge. Ich lauf dir nicht weg.”

Und schon bekam ich einen Kuss. Den vertieften wir aber nicht, statt dessen ging ich nach unten und besorgte uns etwas zu trinken.

Als ich wieder in meinem Zimmer angekommen war, saß Jack breit grinsend auf dem Bett und schien einen Film gefunden zu haben.

“Gucken wir den?”

Mich fragend ansehend, hielt er mir doch tatsächlich ‘Sleepy Hollow’ vor die Nase.

“Bist du denn schon alt genug dafür?”, fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue und er machte es mir nach und meinte nur irgendwas von wegen ‘vorhin war ich noch ein alter Mann’.

Darauf ging ich aber nicht ein, ich kümmerte mich eher darum, dass wir den Film ansehen konnten. Da draußen die Sonne schien wie sonst was, zog ich meine Vorhänge noch zu und setzte mich dann zu Jack, der mich sogleich wieder in seine Arme zog.
 

“Ich finde diesen Film so... zum schießen.”, meinte er leise, hauchte mir einen Kuss auf mein Ohr.

Das ließ mich zusammen zucken, denn an meinem Ohr war ich einfach nur wahnsinnig empfindlich. Da ließ ich normalerweise auch keinen so einfach ran, aber Jack... durfte das.

“Und warum gucken wir den dann?”, nuschelte ich, sah aber weiter zum Fernseher, wo die ersten Minuten des Films liefen.

“Weil ich jetzt nichts gucken wollte, was eine hohe Aufmerksamkeit erfordert.”

Ich fand es erstaunlich, was eine Stimme mit mir anstellen konnte. Jack hatte diese Worte nur ganz leise ausgesprochen und dabei hatte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr gespürt und sofort überzog eine feine Gänsehaut meinen ganzen Körper.

Unwillkürlich lehnte ich mich weiter zu Jack, drehte meinen Kopf auch etwas, dass er leichtes Spiel hatte, um an mein Ohr zu kommen.
 

Ganz sanft knabberte Jack an meinem Ohrläppchen und entgegen meiner Erwartung, konnte ich die Liebkosung richtig genießen. In anderen Beziehungen hatte ich mich immer dagegen gewehrt und keinem erlaubt, das zu machen, aber bei Jack konnte ich nicht nein sagen.

Seine Arme hatten sich währenddessen um meinem Bauch geschlungen und seine Hände streichelten etwas über meinen Bauch.

Er war nicht fordernd oder irgendwas, er war einfach ungemein zärtlich, was mir verdammt gut gefiel. Wenn ich wollte, konnte ich nämlich ein richtiger ‘Schmuskater’ werden und das mochte Jack scheinbar ganz gern.

Nach einer Weile wanderten seine Lippen schließlich hinab zu meinem Hals, an dem er auch seine Zähne einsetzte. Als er an einer Stelle dann aber begann zu saugen, sträubte ich mich doch dagegen.

“Wehe das sieht man!”, knurrte ich leise, denn ich mochte keine Knutschflecken, wenn jeder sie sehen konnte.

“Ich pass schon auf...”

Und wieder beschäftigte er sich mit meinem Hals.
 

Während mich Jack liebkoste, lief der Film unbeachtet nebenher und ich fragte mich, warum wir den eigentlich erst angemacht hatten.

Aber auch ich achtete dann nicht mehr weiter auf Johnny Depp, kümmerte sich doch gerade ein viel interessanterer Mann um mich.

Und wie er sich um mich kümmerte. Ich war so gefangen und genoss es die Lippen zu spüren, dass ich mich ein wenig erschrak, als Jack mich dazu aufforderte mich doch auf den Bauch zu legen.

Verwirrt tat ich was er gewollt hatte und merkte im nächsten Moment, dass er sich einfach auf mich legte.

“Hey! Weißt du eigentlich, dass du schwer bist?”, presste ich lachend hervor und brachte damit auch ihn zum Lachen.

“Also Komplimente hören sich anders an mein Lieber!”

Wenn er versucht hatte mich etwas zu belehren, dann war das mächtig nach hinten losgegangen. Denn da er noch immer lachte, kam die Rüge nicht so an, wie sie vielleicht sollte.

“Das sollte auch kein Kompliment werden du Spinner!”

“Jetzt fängst du schon an mich zu beleidigen! Na du hast ja eine seltsame Art mir zu zeigen, dass du mich ganz furchtbar dolle lieb hast!”

Und was für ein Spinner dieser Mann war. Aber ein süßer Spinner, wie ich fand. Hergeben wollte ich den garantiert so schnell nicht mehr.

“Du bist trotzdem schwer. Da kann ich dich lieb haben wie ich will, das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich ziemlich erdrückt fühle.”
 

Während ich sprach, wollte ich wenigstens meinen Kopf etwas drehen, sodass ich ihn ansehen konnte, aber das ließ Jack nicht zu.

“Liegen bleiben!”, knurrte er, biss mir im nächsten Moment in den Nacken und ich begann sofort mich beschweren.

“Ja hör mal! Ich beleidige dich wenigstens nur. Du erdrückst mich erst und fängst dann noch an zu beißen. Ich bin mir grad nicht mehr so sicher, ob ich dich wirklich SO lieb habe!”

Das Ganze meinte ich natürlich nicht ernst, aber es half, denn Jack setzte sich auf und machte er sich auf meinen Oberschenkeln bequem.

“Endlich! Luft!”, lachte ich und atmete einmal provokativ ganz tief ein.

Dafür bekam ich gleich einen Klapps auf den Hinterkopf.

“Jetzt bist du der Spinner von uns beiden!”

“Einigen wir uns darauf, dass wir beide Spinner sind?”

Ich wollte nicht allein als Spinner da stehen und Jack hatte der Vorschlag auch gefallen, denn er beugte sich zu mir nach vorn und pustete mir frech in den Nacken.

“Na dann passen wir ja super zusammen.”

Ich hatte das Grinsen auf seinen Lippen regelrecht gehört!
 

Und so neckten wir uns noch eine ganze Weile.

Irgendwann hatte mein Freund dann damit angefangen mich etwas zu massieren. Und ich liebte es schon immer massiert zu werden, da wurde ich jedes Mal sehr schnell verdammt schwach.

Jack hätte mich zu dem Zeitpunkt fragen können was er wollte und ich hätte zu allem ja und amen gesagt. Ich lag vollkommen entspannt unter ihm, genoss die kräftigen Hände, die hier und da eine leichte Verspannung lösten.

Als Jack dann plötzlich leise lachte, wusste ich nicht, wie mir geschah, bis er mir schmunzelnd erklärte, dass ich wohl so etwas wie ein Schnurren von mir gegeben hatte.

“Ich bin doch keine Katze!”

“Stimmt! ... Du bist keine Katze, mein kleiner Schmuskater.”

Dieser Mann zog mich schon wieder auf und ärgerte mich. Was hatte ich mir da nur angelacht?

“Du bist fies...”, hatte ich nur in das Kissen genuschelt, genoss dann aber wieder die Massage.
 

Nach einer ganzen Weile hatte ich mal zum Fernseher gesehen und hatte festgestellt, dass der Film schon eine zeitlang vorbei war.

Ich hatte wirklich die Zeit total vergessen und Jack saß immer noch auf mir uns massierte mich. Der hatte eine wahnsinnige Ausdauer.

“Wie spät ist das eigentlich?”

“Es ist kurz nach halb 6."

Wow.

Die Zeit verging wirklich verdammt schnell.

“Wann wolltest du noch mal los?”

“Willst du mich los werden?”

Oh. Nun klang er verletzt. Dabei hatte ich doch nur gefragt, wann er hatte gehen wollen.

Mit etwas Mühe schupste ich Jack von mir und richtete mich dann selbst auf, nur um mich schließlich auf meinen Freund zu setzen.

Jack lag auf dem Rücken und ich setzte mich einfach auf seine Beine, beugte mich nach vorne.

“Wenn ich dich los werden wollte, dann würde ich das sagen!”, versichterte ich ihm und legte dann meine Lippen auf seine.

Das ließ sich Jack nicht zweimal sagen und schnell hatte er seine Arme um meinen Nacken leget, damit ich auch ja nicht abhauen konnte und vertiefte den Kuss, indem er über meine Unterlippe leckte und wartete bis ich meinen Mund einen Spaltweit öffnete. Ich kam dabei seiner Zunge gleich entgegen, mochte ich das Gefühl doch schon längst in so zu küssen.

Ganz sanft umspielten sich untere Zungen und ich bekam wieder eine Gänsehaut.

Das hatte wirklich keiner meiner Ex-Freunde je geschafft und das eine Mädel, mit der ich mal zusammen war erst recht nicht.
 

Als wir beide schon fest unter Sauerstoffmangel gelitten hatte, hatte ich mich wieder etwas aufgerichtet und dieses Mal ließ Jack das auch zu.

Lächelnd sah ich ihn an.

“Hast du jetzt gemerkt, dass ich dich nicht los werden will?”

“Ich glaube ich hab es verstanden ja. Obwohl... so ganz sicher bin ich mir noch nicht. Vielleicht musst du noch etwas deutlicher werden?!”, grinste er und ich schüttelte nur den Kopf, sah dann endlich zur Uhr und stellte fest, dass es schon kurz vor 18 Uhr war.

“Verrätst du mir jetzt wann du nach Hause wolltest?”

“Ich denke ich werde so halb sieben gehen. Dann kannst du dich in Ruhe fertig machen und ich mich auch und ich denke so um acht stehe ich dann wieder vor der Tür und hol euch ab. Oder besser gesagt, wir warten dann hier zusammen auf Jason und die beiden Kleinen.”

Den Vorschlag fand ich okay. Von mir aus hätte Jack natürlich auch bleiben können, aber er wollte sich schließlich auch noch zurecht machen.

Und so stimmt ich ihm zu, dass er nicht mehr lange bleiben würde.

Die verbliebene Zeit verbrachten wir dann noch damit, zu kuscheln. Zumindest bis zum Zeitpunkt, als Jack unbedingt der Meinung war mich wieder auskitzeln zu müssen.

“Jack jetzt hör auf damit!”, lachte ich und versuchte mich mit Händen und Füßen gegen meinen ach so tollen Freund zu wehren.

“Ich rede kein Wort mehr mit dir!”, drohte ich nach Atem ringend, doch alle Drohungen verpufften gleich nachdem ich sie ausgesprochen hatte.

Das war so gemein und ich war wirklich froh, als es dann für Jack Zeit war zu gehen.

“Schade. Hat grad so einen Spaß gemacht!”, beteuerte er, nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es schon fünf Minuten nach halb sieben war und er doch nach Hause wollte.
 

Ich brauchte ein paar Minuten um mich von der Attacke zu erholen und dann erst war ich in der Lage dazu meinen Freund zur Tür zu bringen.

Aber kurz bevor wir mein Zimmer verließen fiel mir noch etwas ein. Mein Stiefvater würde inzwischen garantiert wieder zuhause sein und ich konnte es nicht riskieren, dass er Jack und mich sah.

Also zog ich den anderen noch mal zurück in mein Zimmer und sogleich in meine Arme.

Mussten wir uns eben in meinem Zimmer verabschieden, war ja nun auch nicht tragisch.

“Was passiert eigentlich, wenn dein Alter mitbekommt, was du und dein Bruder so veranstaltet?”, fragte er, kurz bevor ich ihn küssen konnte.

“Ich weiß es nicht. Aber glaub mir: wir wollen es nicht wissen! Und jetzt küss mich. Ich will nicht darüber nachdenken.”, forderte ich, streckte mich etwas, immerhin war ich ungefähr zehn Zentimeter kleiner als Jack.

Und er ging auch auf Forderung ein und küsste mich zum Abschied regelrecht zu Boden. Nachdem er sich nämlich von mir gelöst hatte, hatte ich ganz wabbelige Knien und ich dachte, dass ich gleich umzufallen würde.

Lachend hielt mich Jack aber auf den Beinen.

“Na? Bin ich so... umwerfend?”

“Ach sei doch ruhig! Und jetzt geh! Sonst hab ich nicht genug Zeit mich hübsch zu machen!”

“Du BIST hübsch!”

“Nicht hübsch genug! Ich trag Schlabberklamotten!”

“Oh man... Du benimmst dich wie ein Mädchen!”

“Ich bin doch kein Mädchen!”

“Aber du benimmst dich so!”

Mein Freund lachte mich aus! Kein Scherz. Der machte sich über mich lustig, nur weil ich mich noch etwas zurecht machen wollte.

Aber nicht nur Jack konnte gemein sein. Ich konnte das auch, wenn ich wollte.

Ich sah ihn herausfordernd an.

“Willst du nachprüfen, welchem Geschlecht ich nun angehöre?”

Während er die Frage an den Kopf geknallt bekam, lächelte ihn ganz unschuldig an, streckte mich erneut und knabberte ein wenig an seinem Kinn.

Er sollte ruhig merken, dass man mich nicht so einfach ärgerte. Die Rache kam meistens ganz schnell.
 

“Ich würde das ja wirklich gerne überprüfen, aber ich bezweifle, dass wir dann noch hier weg kommen!”, murmelte Jack und entzog mir sein Kinn nicht.

Er schien es zu mögen, dass ich ihn so anknabberte.

“Dann musst du mir wohl erst einmal glauben, dass ich beim besten Willen kein Mädchen bin und die Kontrolle müssen wir dann auf... später verschieben.”

“Ich nehme dich beim Wort. Also überleg dir lieber was du sagst.”, zwinkerte Jack mir zu, küsste mich dann noch mal und trat dann zur Tür.

Er wollte wohl doch gehen, damit wir uns noch fertig machen konnten. Und lange musste ich ja auch nicht auf ihn verzichten, würde er doch auch noch früher kommen, als Aarons Jason und dessen Geschwister.

Ich begleitete meinen Freund also runter an die Tür und als wir am Wohnzimmer vorbei gingen, meinte er zu meiner Mum nur, dass er wieder kommen würde. Das Lachen konnte ich mir auch nicht verkneifen, hatte ich doch eher auf Robert geachtet, der in einem Sessel in der Ecke saß.

Jack hatte ihn nicht gesehen und das war wohl auch sein Glück, denn sonst hätte er erst einmal erklären müssen wer er denn war.

Schnell hatte Jack seine Schuhe an, öffnete dann die Tür und zog mich noch mal in eine Umarmung und dagegen konnte wohl keiner etwas sagen.

“Ich bin dann in einer Stunde wieder.”, lächelte er und streichelte mit einer Hand vorsichtig über meine Wange, hinab zu meinem Hals.

“Bis nachher!”

Und damit ging er zu seinem Auto und als ich ihn dann nicht mehr sehen konnte, begab ich mich grinsend ins Hausinnere, achtete nicht auf meine Mum, die mich fragend musterte, sondern suchte gleich Aaron auf, den ich schlussendlich im Bad fand.
 

Er war gerade dabei sich fertig zu machen, als ich dazu stieß und ich musste als sein eigener Bruder schon sagen, dass er wahnsinnig gut aussah. Wenn Jason das nicht sah, war er einfach blind und unheimlich bekloppt.

“Sag mal hast du was vor oder so?”, hatte ich ihn nur staunend gefragt und wurde nur ziemlich verwirrt angesehen.

Danach hatte ich so einen Schwachsinn erzählt, dass Aaron die Schuld einfach auf Jack schob, der mit laut meinem Bruder wohl den Kopf gehörig verdreht hatte.

Aber es stimmte ja auch.

Und dann tat Aaron etwas wofür ich ihn und vor allem Jack nur all zu gern den Hals umgedreht hatte. Mein Bruder machte mich nämlich darauf aufmerksam, dass ich einen Knutschfleck am Hals trug.

“Ich hab dem Idiot extra gesagt, er soll das nicht machen!”, hatte ich nur gejammert und musste mich schon am ersten Tag über meinen Freund aufregen.

Das würde er zurückbekommen.

Da fiel mir ein, dass er mir vorhin, als ich ihn verabschiedet hatte, noch den Hals entlang gestreichelt hatte. Der hatte genau gesehen, was er gemacht hatte und fand es scheinbar auch noch toll. Na der sollte mir nur wieder hier auftauchen. Der würde einiges zu hören bekommen.
 

Aber es brachte mir ja dann auch nichts mich aufzuregen, statt dessen begann ich damit mich auch fertig zu machen. Schnell hatte ich ein paar geeignete Klamotten gefunden, nur um kurz danach unter der Dusche zu stehen.

Da ich nicht wie mein Bruder war und stundenlang unter dem Wasser stand, war die Dusche bald beendet und ich konnte mich anziehen.

Zwischendurch musste ich Aaron dann noch helfen, weil der wie üblich nicht komplett mit seinem Äußeren zufrieden war. Ihm fehlten immer noch Kleinigkeiten und da musste ich ihm dann helfen.

Aber er war schnell zufrieden zu stellen und so konnte mich weiter darum kümmern, dass auch ich mal fertig wurde.

Ich trug also ein kurzärmliges schwarzes Hemd und eine schwarze Hose, an welcher ein paar Bände befestigt waren und ein paar Reißverschlüsse der Verzierung dienten.

Das Outfit war demzufolge nichts besonderes, aber ich wusste, dass ich damit auch den Abend unbeschadet überstand.

Dann mussten schließlich meine Haare noch dran glauben.

Wenn ich nicht unterwegs war brauchte ich meine Haare auch nicht stylen und weil sie eh frisch gewaschen und noch feucht waren, hingen sie mir einfach nur am Kopf herunter.

So konnte das natürlich nicht bleiben. Aber mit ein bisschen Gel und Haarspray bekam ich alles hin. Da ich auch recht kurze Haare hatte waren sie auch schnell trocken geföhnt.

Am Ende des Stylingprogammes standen mit die Haare im warsten Sinne des Wortes zu Berge. Und wenn ich Glück hatte, hielt die Frisur auch den ganzen Abend. Es durfte eben nur keiner dran kommen.
 

Schließlich war es kurz nach halb acht, als ich das Badezimmer wieder verließ, um mich noch mit diversen Kleinigkeiten zu schmücken.

Nein, ich war nicht so wie Aaron, der Unmengen von Schmuck besaß, aber auch ich hatte eben eine kleine Sammlung.

In meinem Zimmer legte ich mir einen Nietengürtel und eine nicht sehr auffällig Kette um und dann war ich auch schon mit mir zufrieden. Bei mir ging das immer viel schneller und so kam es auch jedes Mal wieder vor, dass ich schon viel früher fertig war.

Aber sagte mir immer: besser zu früh, als zu spät. Und so konnte ich wenigstens ganz entspannt meinen Freund wieder begrüßen... und zur Sau machen.

Den Knutschfleck sah man nämlich deutlich! Und ich sah es nicht ein einen Rollkragenpulli oder sowas anzuziehen, immerhin was Sommer.

Um die letzten Minuten auch noch zu überbrücken, suchte ich schon ma mein Handy und mein Portemonnaie zusammen, musste ich das ja bei mir haben.

Und dann endlich klingelte es und bevor auch nur ein anderer im Hause ansatzweise aufstehen konnte, sprintete ich schon die Treppe runter und rief ein ‘ist für mich’.

Kaum hatte ich die Tür aufgemacht, begann ich zu strahlen. Jack sah einfach toll aus. Das fand ich so und wer anders darüber dachte war mir egal.

Mein Freund trug eine schwarze Hose, ganz schlicht und dazu ein langärmliges schwarzes Hemd, bei dem er die ersten Knöpfte offen gelassen hatte. Er hatte gar keinen Schmuck angelegt, hatte seine Haare nur mit etwas Gel in ‘Form’ gebracht (wahrscheinlich hatte er einmal alles kräftig durcheinander gebracht und perfekt war die Frisur) und das Beste was ich an Jack entdeckte, war für mich sowieso sein Lächeln.
 

Nachdem ich meinen Freund also begutachtet hatte, zog ich ihn auch schon ins Haus, ließ ihm gerade mal Zeit um sich die Schuhe auszuziehen und zog ihn dann weiter mit mir nach oben. Mir war nämlich gerade wieder eingefallen, dass ich mit diesem Mann ja noch ein Hühnchen zu rupfen hatte.

Er ließ währendessen nur ein ‘da bin ich wieder’ ertönen und wehrte sich nicht dagegen, dass ich ihn einfach so hinter mir her zog.

Erst in meinem Zimmer blieben wir stehen, er schloss noch die Tür hinter sich und dann baute ich mich schon vor ihm auf. Musste toll aussehen, weil ich ja kleiner war, aber egal.

“Bist du eigentlich DOOF?”

Das war noch nett ausgedrückt!

Verwirrt sah mein Freund mich an und schüttelte den Kopf.

“Also eigentlich nicht nein?!”

“Das denke ich aber ganz gewaltig! Was hast du dir dabei gedacht?”, fauchte ich ihn an und deutete auf meinen Knutschfleck.

“Ups?”

“Vergiss es! Das hast du mit Absicht gemacht! Ich hab dir doch extra ge-hmpf...”

Ich konnte nicht weiter schimpfen, denn Jack küsste mich einfach. Wie gemein!
 

Und schon war mein Ärger verraucht und ich ging statt dessen auf den Kuss ein, erwiderte ihn seufzend.

Der Mann machte mich verrückt. Dabei waren wir nicht einmal 24 Stunden zusammen.

“Hast du mich wieder lieb?”, fragte er nach einer Weile gegen meine Lippen und ich konnte nichts anders tun, als zu nicken.

Und wieder wurde ich geküsst und dabei zu meinem Bett geschoben. Aber das bekam ich erst mit, als sich Jack mit mir darauf fallen ließ.

“Du bist immer noch schwer...”, keuchte ich, musste dann aber wieder lachen, da Jack einfach nur den Kopf schüttelte.

“Du bist unmöglich. Aber ich mag dich trotzdem.

“Na da hab ich aber Glück! Was würde ich sonst nur machen?”

Ich bekam keine Antwort mehr, denn der Herr küsste mich lieber wieder, wogegen ich natürlich auch nichts einzuwenden hatte.

So verbrachten wir noch die restliche Zeit, bis es erneut klingelte und dieses Mal bekam Aaron die Chance die Tür zu öffnen, immerhin würde das Jason sein, mit dem er ja noch einiges zu klären hatte.

“Wir sollten dann mal aufstehen!”

“Keine Lust mehr! Außerdem können die beiden da unten bestimmt noch ein paar Minuten ohne uns auskommen...”

Kaum hatte Jack das ausgesprochen widmete er sich meinem Hals und versuchte sich tatsächlich dort festzusaugen.

“Jack hör auf!”, protestierte ich natürlich gleich, immerhin sah ich schon aus, als sei ein Vampir über mich hergefallen und die eine Stelle reichte vollkommen.

Also schupste ich meinen werten Freund von mir runter, stand auf und sah ihn dann auffordernd an.

“Kommst du jetzt? Ich will heute noch los.”

Schnell schnappte ich mir noch Handy und Portemonnaie und verließ mein Zimmer in Richtung Treppe.
 

Von unten hörte ich seltsamer Weise kaum einen Ton. Zumindest nicht von Aaron und Jay.

Seltsam.

Irgendwann war dann Jack auch endlich bei mir und wir gingen gemeinsam zu den anderen, staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass Jay nur angestarrt wurde.

Lachend wandte sich Jack somit seinem besten Freund zu und ich kümmerte mich ein wenig um meinen Bruder, immerhin wollten wir nicht noch stundenlang hier im Flur stehen.

Und ich schaffte es tatsächlich nach einigem hin und her Aaron dazu zu bewegen, sich endlich anzuziehen und als auch mein Freund und ich fertig waren, verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg.

Ich lief mit Jack vorneweg und die anderen folgten uns mehr oder weniger unauffällig. Die ganze Zeit war ich am Grinsen und das verstärkte sich auch noch, als Jack nach meiner Hand griff und wir so weiter die Straße entlang liefen.

Dass Aaron und Jay ganz hinten liefen gefiel mir nicht ganz so, denn immerhin hatten die beiden noch ein Problem aus der Welt zu schaffen. Aber mein Freund beruhigte mich gleich und meinte, dass die beiden wohl alt genug waren um das allein zu klären.

Ich musste ihm da wohl oder über zustimmen und so brachten wir nach und nach den Weg zum Club hinter uns.
 

Fortsetzung folgt...

~*~*~*~*~
 

So und hier mache ich dann erst einmal Schluss.
 

Wie ihr gemerkt habt, ist das der Umzug aus Richards Sicht. Zum Anfang noch nicht so ausführlich, einfach aus dem Grund, weil Jack noch keine Rolle gespielt hatte und es ja grundsätzlich um die beiden gehen sollte.
 

Ich hoffe der erste Teil hat euch gefallen und ihr hinterlasst den ein oder anderen Kommentar. Meine Freude wäre auf jeden Fall riesig ^o^
 

Für eventuelle Fehler entschuldige ich mich schon mal, aber auch wenn ich x-mal mein Rechtschreibprogramm hier drüber gejagt habe und es noch mal durchgelesen habe, wird sich bestimmt mal ein Fehlerchen eingeschlichen haben. Ich hoffe es ist nicht all zu schlimm. Aber inzwischen fällt mir selbst kein Fehler mehr auf xDD
 

Ich bedanke mich dann am Schluss noch für die Kommentare beim letzten Kapitel, auch über die habe ich total gefreut, vor allem nach der langen Pause~
 

Dann bis zum nächsten Teil

eure -_Kibo_-

Richard x Jack - Teil 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fina
2010-09-14T18:29:01+00:00 14.09.2010 20:29
Ich habs endlich geschafft xD
*Fähnchen schwenk*
Das war ein richtig tolles Kapitel <3
Die beiden sind so richtig süß zusammen >//<
Wie sie sich necken und einfach alles!
Im zweiten Teil findet Jack dann wohl heraus ob Richi ein Kerl ist x3
*hehe*
War echt tolles Kapitel udn freu mich das es wieder weiter ging x3
Für das nächste werden ich wohl wieder etwas brauchen bis ich es gelesen hab >O<
aber ich lese, wie du siehst!
*knuddl*

LG
Fina <3
Von:  toya-chan
2010-08-13T15:34:43+00:00 13.08.2010 17:34
huhu fussel =)

also ich muss sagen ich liebe deine ff!!! *_* die beiden sind SO süß~ *begeistert is*
ich mag jack, is ja ein richtiger Frechdachs *gg* Vorallem macht er gern das was Richi nicht will ne?!
Aber tja,
nun weiß wenigstens Richard auf was er sich da eingelassen hat *grinsel*

Bin ja nun gespannt auf das reguläre Kapitel, was wohl als nächstes passieren wird?
Ob Robert wieder aufkreuzen wird? Macht er noch mächtig ärger?

Lass dir soviel Zeit wie du willst =) Ich werd mich im warten sehr in Geduld üben *lach*

hdl
*knuddelflauschknuff*
*küsschengeb*
dein zwilling~
^_~
Von:  toya-chan
2010-07-28T14:44:56+00:00 28.07.2010 16:44
huhu fussel =)

ich find das kapitel klasse!
hat ne sehr schöne länge *gg*
*zwinker*
find´s interessant das ganze mal aus der Sicht von Richi zu lesen. Ich find die ja soooo süß *__*
vorallem das mit dem knutschfleck find ich klasse *lach*
was wohl alles im nächsten extra kapitel passieren wird?
Ob sich Jack davon überzeugen wird das Richi ein richtiger kerl ist?? *gg*
freu mich schon auf das nächste kapitel!!

*knuddelflausch~*
*küsschen geb*
*geduldig wartet*
*wink*
dein zwilling~
Von:  Curupira
2010-06-16T17:08:50+00:00 16.06.2010 19:08
Wow geile ff ;) los schreib bitte bitte schnell weiter ;) bitte und bitte eine ens
Von:  Laniechan
2010-06-10T21:48:21+00:00 10.06.2010 23:48
Aarons Befürchtungen, dass Robert noch da sein könnte, hatte ich schon beim letzten Kai. Hab ich vergessen zu schreiben. Ich hab mir echt Sorgen um seine Mum gemacht. Wer weiß, was in so einem kranken Hirn vorgeht? Hoffentlich ist er wirklich in einem Straßengraben gelandet, oder hat sich das Genick gebrochen *grummel*

Ich will jetzt auch noch ein ganzes Kapi für die Zwillinge >w<, büdddddeeeee!!!!! *lieb anschaut* und das vo Jack und Richi darfst du auch net vergessen

Armer Jason, das mit dem Nacken tut wirklich weh >w< wenigstens hat er seinen Privatdoc xD

Ich geh jetzt schlafen, setz dich ans nächste Kapi! Sofort! Ich mach dir von nun an nämlich Beine. Ich will kein Jahr warten >w< also nerv ich dich so lange, bis das nächste Kapi on is...ENS-Spam xD

Also nächstes Kapi: Polizei und Zwillinge, dann schon viel Jason&Aaron (darf ruhig ein bisschen *mehr* sein xD), nicht zu vergessen Richi&Jack. Ach und ein Kapi mit Phil&Alex wollte ich ja auch noch ...

Meine Wunschliste zum abarbeiten xD

in dem Kapi sind so gut wie keine Fehler, was war denn los? ;P
Von:  Laniechan
2010-06-10T21:17:17+00:00 10.06.2010 23:17
Ich werde Robert eigenhändig umlegen, wenn er Aaron nochmal wehtut! Ich versteh überhaupt nicht, warum die Mutter ihn nicht auf der Stelle rausgeworfen hat. Er hat ihr Kind geschlagen! Wenigstens ist Jay bei Aaron, damit er den Schock erstmal verdauen kann...

Ich hab es geahnt mit den Zwillingen xD (halb hab ich es mir gewünscht, is ja alles Phantasie xDDD)

Richis Spruch gegenüber Robert war genial gekontert!
Von:  Laniechan
2010-06-10T20:27:27+00:00 10.06.2010 22:27
Ich will deine Beta-Leserin auf keinen Fall beleidigen, aber sie hat da so einige Fehler übersehen >w< zuviele um sie einzeln aufzuführen, grobe Punkte:
- Zeitformensprünge, einmal statt Langeweile langer Weile
- irgendwo ist ein seinen zuviel
- viele kleine Fehler...Groß- und Kleinschreibung

Sry, aber das ist mir nur so aufgefallen

Zum Kapi: Robert *ihn erwürg* zerstört die ganze tolle Stimmung -.-
ich hab zum Ende hin ein voll passendes schönes Lied gehört. Als die beiden gejuschelt haben 2AM - 죽 어도 못보내 (juk eodo mosbodae) = Even If I die I can't send you away ^w^

Die Langeweile von Aaron hast du gut rübergebracht xD
Die arme Mutter landet irgendwann wirklich noch im Grab...

Das Jason vor der Tür stand war sooooo süß, mir geht es ein bisschen zu schnell mit den beiden, aber das ist nicht schlimm ^^
Von:  Laniechan
2010-05-30T21:31:20+00:00 30.05.2010 23:31
Meine Antwort auf die Frage kennst du ja schon und ich hoffe ich les in den nächsten Kapiteln was Genaueres über die beiden xD

Die Zwillingen kuscheln *w* wie süß...

Nächstes Kapi les ich morgen...vielleicht ^w^ wenn dann wieder erst spät
Von:  Laniechan
2010-05-30T19:55:48+00:00 30.05.2010 21:55
*Kopfschüttel* Aaron der Schlauchsteher...is doch klar warum Jason ihn geküsst hat. Ich will MEHR davon!!!

Das man so viel Zeit im Bad verbringen ann, find ich unglaublich...ich brauch mximal ne dreiviertel Stunde mit allem drum und dran...und ich bin ein Mädchen ô.o nuja, aber Aaron ist ja was Besonderes xD
Von:  Laniechan
2010-05-30T14:13:39+00:00 30.05.2010 16:13
Sooo erstmal: schönes Kapi

Französisch -.- *würg* HASSFACH NR. 1!!!

Wieso ist ausgerechnet Kai krank ô.o? *grummel* immer auf die Kleinen
Bei Jack und Richi würd ich ja auch gern Mäuschen spielen, aber ich hoffe das wird noch in einem der nächsten Kapitel aufgelöst...

kleine Anmerkungen:
1. Du hast zwischendurch die Zeitformen gewechselt, ist aber nur eine Kleinigkeit, ziemlich am Anfang.
2. Dein Lieblingstippfehler: anstatt "na" schreibst du "an" xD ich hab mich mittlerweile so dran gewöhnt, dass ich den Fehler schon beim lesen korrigiere ohne, dass es mir auffällt ;P
3. Kauft Aaron wirklich "Blusen" und nicht "Hemden"?



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