50 Themes von Lucille (The Wammy Boys) ================================================================================ Kapitel 2: 36 Snow [L] ---------------------- Ein kleiner Junge trat zögernd aus dem Türrahmen hinaus in den Schnee. Es knirschte, als zerbrechliche Füße in schwarzen Lackschuhen den Boden berührten. Die Sonne war grell und die Luft frisch und kühl. Der Tag vertrieb alle Gedanken an staubige Bibliotheken und stickige, alte Zimmer, in denen Stille herrschte, aber man doch nicht alleine war. Die anderen Kinder tobten wild durch das geschmeidige Weiß, lachten, kicherten, schrieen. Sie schrieen und schmissen Schneebälle. Neben der alten Eiche baute ein Mädchen mit blonden Haaren und Sommersprossen einen Schneemann. Auf dem vereisten See liefen ein paar Jungen Schlittschuh und versuchten einander davonzufahren. Ihre Stimmen drangen bis ins alte Gemäuer aus abgenutzten Backsteinen. Der Junge betrachtete die Kinder mit großen Augen. Seine Hand hielt immer noch am Türrahmen fest. Er ging nicht weiter. Er stand da und sah den anderen zu, wie sie spielten, wie sie tobten und Spaß hatten. Irgendwann begann es wieder zu schneien. Kleine, weiße Flocken fielen aus dem grauen Winterhimmel, der mit seiner Wolkendecke den gesamten Himmel überzog, so weit der Junge schauen konnte. Von der Spitze des alten Klosters bis zu den Hügeln am Horizont. Der Junge hob seine blasse, kleine Hand und hielt sie dem Schnee hin. Eine weiße Flocke segelte in seine Handfläche und schmolz direkt gegen seine warme Haut. Als sie sich zu klarem Wasser auflöste, rieb er vorsichtig und langsam die Hände gegeneinander. Dann betrachtete er seine Handflächen. Ein Kind schrie lachend auf. Der Junge sah auf, seine großen, schwarzen Augen ausdruckslos, aber aufmerksam. „L, wo bist du nur? Komm rein, es ist viel zu kalt für dich!“ Eine ältere Schwester fasste ihn an der Schulter und schnalzte mit der Zunge. „Sieh dich an, dein schöner Anzug ist voller Schnee. Und deine Haare erst!“ Sie fuhr ihm entschieden, aber liebevoll durch die wirren, schwarzen Strähnen und er sah zu ihr auf. Die Schwester sah ihn an und lächelte. Dann fasste sie ihn an der Hand und zog ihn sanft wieder in das warme Kloster hinein, weg von der Kälte und dem Schnee. Bevor die schwere Tür ins Schloss fiel, sah der Junge noch, wie die Kinder auf dem Eis begannen, Pirouetten zu drehen. --- Der Schnee war kalt unter seinen nackten Füßen. Er grub sich zwischen seine Zehen und schmolz zu Eiswasser unter seiner Haut. Er sah kurz hinab, sah, wie der Saum seiner Hose sich dunkelblau färbte. Die Autos, die über die glatten Straßen fuhren, spritzten das Wasser an den Bordsteinkanten hoch und die wenigen Fußgänger trugen Schale und Mützen und versuchten sich so tief in ihrer Kleidung zu verstecken, wie sie nur konnten. Einige Grundschüler liefen aufgeregt über den Bürgersteig und warfen sich gegenseitig Schnee entgegen. Die Erwachsen sahen sie missbilligend an. Der junge Mann sah durch seine wirren, schwarzen Haare hindurch auf in den Himmel, der grau und verraucht war. Die Luft roch nach Abgasen und es war laut. Irgendwo ein paar Blocks weiter wurde gebaut. Die großen, schwarzen Augen des Mannes richteten sich auf die Kinder, die stehen geblieben waren und lachten. Ein Auto fuhr scharf an einem jungen Mädchen vorbei, das zu nah an der Fahrbahn stand. Sie wurde nass. Es begann zu schneien. Die Kinder riefen dem Auto wütende Dinge hinterher. Das Mädchen, die geflochtenen, dunklen Haare nass und dreckig, weinte. Die Kinder gingen. Die weißen Flocken nestelten sich in die dichten Haare des Mannes. Fast zögerlich hob er eine Hand und hielt sie dem Schnee hin. Die Flocken schmolzen auf seiner warmen Haut und er blinzelte einmal. Er rieb die Finger gegeneinander, als sich eine Flocke auf seinen Zeigefinger setzte. Das Wasser war kalt. „Ryuuzaki! Was machst du hier draußen?“ Lights Stimme war irritiert, aber auch ein wenig besorgt. Es schneite heftiger. „Komm rein! Es ist viel zu kalt. Du hast noch nicht einmal Schuhe an!“ Der junge Mann sah kurz auf den Schnee, der weiß und still die Einfahrt bedeckte. Seine Augen richteten sich gen Himmel und er musste blinzeln, als das helle Licht in seinen Augen schmerzte. „Komm jetzt.“ Lights Hand auf seiner Schulter war warm. Sie bildete einen Kontrast zu dem kalten Schnee unter seinen Füßen. Der junge Mann mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen sah Light kurz und unbewegt an, dann führte ihn die Hand auf seiner Schulter zurück in das Gebäude. Durch die Glastür konnte er sehen, wie ein Mann begann, seinen Hauseingang freizuräumen. Dann schlossen sich die Aufzugtüren. In between the cover of another perfect wonder Where it's so white as snow Running through the field where all my tracks will Be concealed and there is nowhere to go Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)