Das Schicksal von Luzziemaus (Was ist die stärkste Macht auf Erden?) ================================================================================ Kapitel 3: Setos verwirrende Träume ----------------------------------- Yami hatte sich ganz plötzlich zurückgezogen, nachdem Odion uns von den Red Phoenixs gerettet hatte. Er führte mich nun durch die verwinkelten Gassen und schien dabei genau zu wissen, wo er hin wollte. „Unsere Leute beschäftigen Seth jetzt ein bisschen in einem anderen Teil der Stadt. Er wird uns hier nicht über den Weg laufen. Außerdem sind wir bald bei unserem Hauptquartier.“ Sagte er. Anscheinend hatte er bemerkt, wie ich mich immer wieder unruhig umgesehen hatte. Tatsächlich machte ich mir deshalb große Sorgen. Aber andererseits war ich auch gespannt darauf, wie Yami seine Überraschung aufnehmen würde. Schließlich endete unser Rundgang durch die Stadt vor einem enttäuschend normal aussehenden Haus. Odion trat ein und ich folgte ihm, vorbei an einigen Kapuzenträgern, die sich ehrfürchtig vor mir verbeugten. Irgendwie fühlte ich mich unwohl. Nun nahm Odion eine Fackel von der Wand und verschwand mit mir durch eine Geheimtür.... viele Stufen hinunter... einen langen Gang entlang, verziert mit Hieroglyphen..... und erneut Stufen hinauf.... Ich fühlte mich so erschöpft wie schon lange nicht mehr. Seltsam, kann denn der Geist erschöpft sein? In diesem Fall war es aber wahrscheinlich nicht verwunderlich, schließlich hatte ich gleich mehrere Schocks in ziemlich kurzer Zeit zu überstehen gehabt. Erst die Typen in der Gasse generell, dann die Art und Weise, wie dieser Seth über Mariks Leute Bescheid gewusst hatte und schließlich auch noch der Moment, in dem mich Odion von hinten gepackt hatte. Und natürlich nicht zu vergessen, der Augenblick, in dem ich wieder einmal eine so blitzartige Erinnerung gehabt hatte. Red Phoenix. Ich konnte in meinem Gedächtnis nichts über diese Organisation finden, außer der absoluten Gewissheit, das durch sie Kaiba damals gegen mich aufgehetzt worden war. Warum existierten sie noch? Was war ihr Ziel? Und waren sie vielleicht die dunkle Bedrohung, vor der ich die Welt retten sollte? Noch mehr Sorgen, noch mehr Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten und mich nur noch mehr erschöpften. Themawechsel, ich wollte mich jetzt nicht weiter damit befassen. Zwar sagte mir mein schlechtes Gewissen, das ich diese wichtigen Überlegungen nicht allzu lange vor mir herschieben sollte, aber in diesem Moment war ich dazu nicht in der Lage. Was Seto wohl gerade tat... Entweder er arbeitete immer noch, was ihm ähnlich sehen würde, oder er lag schon im Bett. An was er wohl abends dachte, bevor er in seinem wahrscheinlich riesigem Bett einschlief? ‚Auf jeden Fall nicht an dich, du Träumer!’ zischte die Stimme in meinem Kopf boshaft. Ich lag in meinem riesigem Bett und konnte nicht schlafen. Normalerweise würde ich um diese Zeit noch arbeiten, schließlich ist es erst 2 Uhr und ich bin es gewohnt, mindestens bis 4 Uhr wach zu sein. Aber vorgestern hatte mir Mokuba das Versprechen abgenommen, das ich spätestens um Mitternacht schlafen gehe und damit ich das nicht wie sonst einfach ignoriere, hatte er mir selbst ein Überwachungskamera mit Videorecorder im Zimmer installiert. Er hatte gesagt, das er am jeweils nächsten Tag nachsehen werde, ob ich mein Versprechen halte. Na toll! Der Kleine kann einem echt auf die Nerven fallen, als ob es mich umbringen würde, wenn ich nur am Wochenende länger als 3 Stunden Schlaf bekomme! Ok, gestern hat es echt gut getan, so wach und munter war ich schon lange nicht mehr. Aber heute hätte ich noch so viel zu tun gehabt, was ich alles morgen erledigen werde müssen. Stattdessen lag ich nun hier untätig herum und vertrieb mir die Zeit mit vollkommen unwichtigen Sachen. Zum Beispiel dachte ich nun schon seit einer Stunde über Yugi Muto nach. Irgendetwas an ihm .... brachte mich durcheinander, machte mich unsicher oder erschütterte meine innersten Überzeugungen. Ich konnte es nicht in Worte fassen, es war einfach da und machte mich wahnsinnig. Und das schlimmste war, das dieses etwas an ihm mich unwiderstehlich anzog, obwohl ich wusste, das es nicht gut für mich war, ihm näher zu kommen. Wie die Motte und das Licht. Sie stirbt, wenn sie dem Verlangen nachgibt, dem Licht nahe sein zu wollen. Ein Geschöpf der Dunkelheit, das einen Weg sucht, der Finsternis zu entkommen und am Ende seiner Suche untergeht. Ob die Motte glücklich ist, wenn der helle Schein sie umgibt und schließlich auslöscht? Oh Gott, schon wieder, diese sinnlosen Gedanken, die mich immer wieder im Kreis jagten und doch nie zu einem Ergebnis führten. So...poetisch! Ich hasse Poesie, ich bin ein Mensch der Logik und kann mit diesen zweideutigen Ausdrücken nichts anfangen. Ich brauchte jetzt Arbeit, etwas zu tun, um mich von diesen Gedanken und von der Einsamkeit abzulenken, die immer nach mir griff, wenn ich abends nicht schlafen konnte. Ich konnte nicht mehr einfach so untätig hier rumliegen! „Sorry Mokuba.“ seufzte ich und stand auf. Ich schloss meinen Laptop an den Rechner an, der die Kameraaufzeichnung speicherte und überwand innerhalb von wenigen Sekunden das Sicherheitssystem. ‚Na mein Kleiner, da muss ich dir aber noch einiges beibringen...Wenn er so weiter macht, schafft er es nie, die Firma später mal selber zu leiten.’ Ein paar Änderungen in der Software, und das Video von letzter Nacht würde für diese Nacht einfach noch mal laufen. Die Kamera schaltete ich aus, wahrscheinlich würde Mokuba nichts merken. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch, um mir ein paar Rechnungen anzusehen. Doch selbst dabei glitten meine Gedanken immer wieder ab. Yugi Muto. Warum nur geisterte er ständig durch meine Gedanken? Na gut, er war schon eine faszinierende Persönlichkeit und außerdem mein größter und wahrscheinlich einziger Rivale. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann war das nicht der einzige Grund, warum ich ständig die Konfrontation mit ihm suchte. Ich hatte beobachtet, das sich sein ganzes Wesen im Kampf fast komplett ins Gegenteil veränderte. Sonst war er ein gewöhnlicher kleiner Feigling, der oft heulte, was ich bei Jungen in seinem Alter verabscheute und ansonsten sehr gerne über Freundschaft lamentierte. Aber im Kampf.... Ich schloss seufzend die Augen und legte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme. Wenn Yugi kämpfte oder sich in einer komplizierten oder gefährlichen Situation befand, dann wurde sein Blick stolz, seine kleine Gestalt straffte sich und schien fast ein wenig zu wachsten, sein ganzer Körper drückte plötzlich innere Ruhe und eine unverrückbare Selbstsicherheit aus. Und dann, wenn er mich ansah, konnte ich nicht mehr klar denken, mein Herz schlug schneller und meine Gedanken rasten förmlich durch meinen Kopf, sodass er schmerzte. In diesen Augenblicken, meinte ich meine Verbindung zur Vergangenheit im alten Ägypten zu spüren, doch mein Stolz verbot mir, mir so etwas wirklich einzugestehen. Während mich all diese Gedanken beschäftigten, glitt ich sanft in einen unruhigen Traum hinüber. Ich saß in einem großem Raum, der aus grob gehauenen Sandstein bestand. An den Wänden waren Tausende von Hieroglyphen eingemeißelt und einige wenige Fackeln beleuchteten die Szene schwach. Doch das alles interessierte mich nur am Rande, denn mitten in diesem Raum lag eine Person mit geschlossenen Augen auf dem kahlen Boden. Erst dachte ich, er wäre tot oder ohnmächtig, aber als ich mich unsicher bewegte, fuhr er erschrocken auf. Sein Anblick schien die Luft aus meinen Lungen zu pressen, denn erst als er sich blitzschnell erhoben hatte, konnte ich erkennen, wer es war. Seine Statur war größer und sehniger als Yugis, und doch schien er ihm wie ein Zwilling zu ähneln. Er war genauso schlank und zierlich wie sein Ebenbild, doch wo Yugi eher hilfsbedürftig und tollpatschig in seiner Unsicheren Art wirkte, bewegte er sich schnell, geschmeidig und sicher. Ja, seine ganze Gestalt vermittelte etwas von Stolz und natürlicher Autorität, auch wenn er momentan ziemlich erschöpft zu sein schien. Wer war das? Sicher nicht Yugi, aber wer denn dann? Seine tiefviolette Augen blitzen freudig auf, er schien mich zu kennen. „Oh, DU bist es!“ er lachte. „Wenn du mich noch mal so erschreckst, muss du dir jemand anderen suchen, der dich in seiner Seele wohnen lässt.“ Der Junge, oder war er schon ein junger Mann, ging ruhig auf mich zu, blieb dann vor mir stehen und legte seine Arme um meinen Hals. Und er hatte wirklich Schwierigkeiten damit. Erst jetzt fiel es mir auf. Ich war nicht mehr ich selbst! Ich war ein weißer Drache! Das erklärte allerdings nicht, warum dieser junge Mann mich zu kennen schien, immerhin gibt es wahrscheinlich nicht viele Leute, sie so hingebungsvoll mit einem weißen Drachen schmusen. Mmh... und es fühlte sich echt gut an, wie er sich so nah an mich kuschelte. Moment, nein, solche Gedanken sind nicht gut. Auch wenn er gut aussieht, er denkt immerhin, das ich ein Monster bin...Und außerdem sollte ich nicht Dinge über ihn denken von wegen ‚er sieht gut aus’ und ‚es fühlt sich gut an, wenn er mich so umarmt’. Bin ich denn schwul?! Aber trotzdem...Nein, Stopp! Ich wollte mich lieber wieder auf etwas anderes Konzentrieren. Er wirkte wirklich müde, als er sich von mir löste sah ich die dunklen Ringe unter seinen faszinierenden Augen. Lockend gurrend, wie sollte ich mich auch sonst verständlich machen, ließ ich mich auf den Boden sinken. Er sollte sich wirklich etwas ausruhen, auch wenn ich ihn nicht kannte, er sah gar nicht gut aus. Er belohnte mein Angebot mit einem Lächeln, so echt und ehrlich, wie ich noch nie eines gesehen hatte, und das mich sofort verzauberte. Dann lehnte er sich an mich und seufzte leise. „Weißt du,“ begann er, „Yugi hat sich heute mal wieder richtig Ärger eingehandelt!“ Aha, er kannte Yugi. „Er hat sich mit so ein paar Finsteren Gestalten angelegt und ich durfte ihn da mal wieder raushauen. Aber das seltsame an der ganzen Sache war, das einer vom ihnen die Organisation ‚Red Phoenix’ erwähnte und mir plötzlich klar wurde, das diese Typen mir damals Kaiba auf den Hals gehetzt haben, Seltsam, oder?“ Ich spürte, wie sich mein gewaltiger Leib versteifte. Er kannte mich! Woher? Wenn ich ihm schon einmal begegnet wäre, dann wüsste ich das. Wie hätte ich auch jemanden wie ihn vergessen können.... Er schien bemerkt zu haben, das ich unruhig geworden war, denn er legte den Kopf so weit in denn Nacken, dass er mich ansehen konnte. „Sagt dir das was? Kennst du hier vielleicht einen Raum, in dem ich da was finden kann?“ Nein, den kannte ich nicht. Aber wie er mich da so fragend anblickte, sah er wirklich verdammt süß aus. „Ach Drache! Ich bin ja so müde.“ Er schloss seine Augen wieder. Wie schade. Wie gerne würde ich ihn in den Arm nehmen, damit er all seine Sorgen vergessen konnte. ‚Seto!’ Eine Stimme rief nach mir, wollte mich zurück aus meinem Traum zerren. Nicht jetzt! Ich legte meine Arme um ihn und schmiegte mein Gesicht in sein Haar. Erschrocken sprang der junge Mann auf und blickte mich an. Ich war kein Großer Weißer mehr, ich war ich. Das Erstaunen in seinen Augen stand meinem Eigenen wahrscheinlich in nichts nach. ‚Seto!’ Die Stimme war drängender geworden, wollte mich aus diesem Paradies entführen und ich merkte bereits, wie Konturen verschwammen und die Farben an Intensität verloren. Das letzte was ich wahrnahm war seine Stimme, die leise ‚Kaiba’ flüsterte. Der Drache hatte mich zwar erst sehr erschreckt, aber jetzt war ich froh, das er aufgetaucht war. Ich erzählte ihm von meinem Tag und er schien mir aufmerksam zu lauschen. Nur als ich diese Jahrhundertealte Geheimorganisation erwähnte wurde er unruhig. Ob er vielleicht eine Stelle in meinem Bewusstsein kannte, an der Informationen dazu verborgen waren? Aber eigentlich hatte das noch Zeit. Ich hatte 5000 Jahre hinter mich gebracht, da brauchte ich mich nicht zu hetzten, also lehnte ich mich zurück, um mich noch ein bisschen auszuruhen. Im Nebel , der mein Bewusstsein langsam umfing, begann ich zu spüren, das der Drache hinter mir sich plötzlich zu verändern schien. Vielleicht bewegte er sich einfach, ich konnte es nicht genau einordnen, doch es verwirrte mich reichlich und machte mich unruhig. Und dann schlangen sich plötzlich zwei Arme um meine Hüfte und ich spürte einen heißen Atem im Nacken. Ich war so geschockt, das ich auf den Beinen war, bevor ich nachgedacht hatte. Was ich nun sah, ließ mir den Atem stocken, denn auf dem Boden, wo zuvor noch der weiße Drache gesessen hatte, hockte nun Seto Kaiba höchstpersönlich. Er wirkte nicht weniger erstaunt als ich, blickte mich aus seinen wundervollen Augen ebenso erschrocken an wie ich mich momentan fühlte. Atemlos hauchte ich seinen Namen, da verschwand er plötzlich vor meinen Augen. Wie war er hier her gekommen? Wie lange war er schon da gewesen? Warum.... Weshalb... Ich schreckte hoch. Die Hände, die zuvor an meinen Schultern gerüttelt hatten, zogen sich zurück. „Seto! Du hast es mir doch versprochen!“ Wer sprach da nur? Ich hatte noch immer das Bild dieses Jungen vor Augen, wie er mich aus seinen stolzen Augen erstaunt ansah. Doch die vorwurfsvolle Stimme erinnerte mich an irgendetwas. Als ich mir schließlich mit der Hand über die Augen gefahren war, erblickte ich vor mir einen schwarzen Wuschelschopf, der in einem blauen Pyjama steckte. „Was ist denn Moki? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“ „Genau das ist es ja! Es ist 4 Uhr! Und du wolltest um Mitternacht schlafen! Und du hast die Kamera ausgeschaltet! Und.... Wie hast du mich gerade genannt?“ 4 Uhr schon? Kein Wunder, das ich so müde war. „Wie habe ich dich denn genannt?“ seufzte ich resigniert. „Du hast ‚Moki’ gesagt. So hast du mich seit... seit...“ er schluchzte leise los. Ach, mein Kleiner! „Los, komm schon her.“ Sagte ich leise. Sofort kuschelte er sich an mich. ‚Genauso wie Yugis Zwilling.’ dachte ich. Doch eigentlich musste ich mich jetzt um meinen kleinen Bruder kümmern. Vorsichtig hob ich ihn hoch und wollte ihn in sein Bett zurück bringen, da zupfte er an meinem T-Shirt. „Darf ich bei dir schlafen?“ fragte er mich mit großen, unschuldigen Kinderaugen, denen ich doch immer so schwer wiederstehen konnte. „Wollten wir das nicht abschaffen?“ fragte ich und versuchte dabei genervt auszusehen, doch es gelang mir nicht wirklich. „So kann ich dich besser überwachen, damit du jetzt auch wirklich schläfst!“ erwiderte er und zog eine richtig süße Schnute. Also drehte ich mich um und legte ihn auf mein Bett und ging dann noch einmal zurück. „Was machst du?“ kam es sofort von Mokuba. „Licht aus...“ murmelte ich. Vielleicht würde ich es schaffen, den Traum wiederzufinden, wenn ich jetzt bald wieder einschlief. Als ich mich also in mein Bett legte, kuschelte sich mein kleiner Bruder sofort an mich. „Seto? Weißt du was?“ „Was denn Moki?“ „Ich hab dich lieb!“ lächelnd gab ich ihm einen Gute Nacht Kuss auf die Stirn. „Schluss mit dem Unsinn Kleiner.“ Seltsam, wie warm mir auf einmal wurde. Also gab es in dieser kalten, unbarmherzigen Welt doch noch einen einzigen Menschen, der mich mochte. Ich lag, trotz bleierner Müdigkeit, immer noch wach, als Mokuba längst begonnen hatte, neben mir leise zu schnarchen. Seine Anwesenheit vertrieb die dunklen Gedanken aus meinem Kopf, doch dadurch quälten mich die anderen nur noch mehr. Wer war er? Dieser junge Mann mit den stolzen Augen, dem zierlichen, schlanken Körper... Stop Seto, immer schön sachlich bleiben! Was wusste ich über ihn? So gut wie nichts: Er kannte Yugi und er kannte mich, obwohl ich ihn sicher noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Mit Yugi schien er in direkter Verbindung zu stehen, sonst wüsste er nicht, was er heute erlebt hatte. Aber wenn er ein so enger Freund war, dann wäre er doch sicher bei seinen Duellen dabei gewesen. Außerdem schien es für ihn vollkommen normal zu sein, mit einem weißen Drachen wie mit einem Menschen zu reden. Vielleicht war er verrückt? Aber dafür hatte er viel zu gut ausgesehen....Verdammt! Was war das nur, dieses Gefühl? Ich fühlte mich einsam, kalt und leer, dabei lag doch mein kleiner Moki neben mir und wärmte mich. Aber ich sehnte mich plötzlich nach etwas anderem als der Liebe meines kleines Bruders. Konnte das denn sein? Braucht der Mensch denn wirklich mehr als Karriere, Geld und Familie? Sollte das stimmen, was mir Yugi immer prophezeit hatte, brauchte man wirklich Freunde? Nein, Freundschaft war etwas für Schwächlinge, das brauchte ich nicht. Solange ich Mokuba und die Firma hatte, war ich ausgelastet genug, da brauchte ich nicht auch noch Freunde, die einem sowieso immer nur die Ohren zuheulen. Aber vielleicht waren es auch keine Freunde, nach denen ich mich sehnte. Vielleicht war es noch einmal etwas ganz anderes, aber was? Erneut wanderten meine Gedanken zurück zu ihm, er, der mich so unsicher gemacht hat, der die Dunkelheit in mir, die ich besiegt zu haben glaubte, wieder aufgewirbelt hatte. Und dabei kannte ich nicht einmal seinen Namen! Und doch zog mich eine magische Kraft zu ihm hin und ließ mir keine Ruhe. Warum nur, warum quälte mich die ganze Welt so? Oder war es das Schicksal, das mich zu ihm geführt hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)