Drachenliebe von Akio16 ================================================================================ Kapitel 1: Andere Welt ---------------------- Kapitel 1: Andere Welt Eines Morgens stand sie auf, es war ein warmer und zugleich erfrischender Wind der durch ihr langes schwarzes Haar strich. In ihrem ganzen Leben hatte man sie für nutzlos gehalten, ihre Eltern weil sie ihren Erwartungen nicht entsprach, ihre Lehrer weil sie nie gute Noten schrieb. Und ihre Freunde? Sie hatte gar keine, weil sie anders war. Arina träumte im Gegensatz zu anderen Mädchen nicht von süßen Jungs mit Muskeln. Nein, sie träumte von Drachen und anderen Fabelwesen. Seit sie in einem Buch über Drachen gelesen hatte, war Arina besessen von dem Gedanken einmal auf einem durch die Luft zu fliegen. Aber sie wusste auch, dass es keine Drachen gab. Doch sie kam nicht mehr von diesem Gedanken ab. Die Mädchen hielten sie für verrückt, weil sie dauernd von nichts anderen sprach. Die Jungs nannten Arina sogar Hexe und die Lehrer schimpften mit ihr, weil sie auf ihre Arbeiten immer Drachen malte. Das alles machte ihr nichts mehr aus, sie war es gewöhnt keine Freunde zu haben, denn sie träumte schon seit der Grundschule davon. Damals war es ja noch in Ordnung gewesen, weil alle irgendwelche Phantasie Figuren anhimmelten wie z.B. Super-man oder ähnliches. Aber in der vierten Klasse war das vorbei, die Mädchen fingen an sich für Popstars zu interessieren und die Jungs hörten auf mit Spiel-zeugautos zu spielen. Von da an war sie allein. Sie sammelte alles mögliche über Drachen und Fabelwesen. Aber nun hatten ihre Eltern genug von ihren schlechten Noten und ihrer Ab-artigkeit wie sie es nannten. Sie wollten ihre Tochter zur Vernunft bringen. Sie gingen abends in ihr Zimmer, Arina hatte gerade wieder ein Drachenposter fertig gemalt. Es war das Schönste das sie jemals gezeichnet hatte. Darauf war ein großer Drache abgebildet, der auf einer Klippe saß und dem Betrachter sein Feuer entgegenspuckte. Drei ganze Tage und Nächte hatte sie dafür gebraucht. Ihre Eltern sahen das neue Bild, worauf sie noch wütender wurden. Der Vater nahm ihr das Bild aus den Händen und sagte: „ Arina, wir werden nicht mehr dulden das du dich in deine eigene, kleine Welt zurückziehst. Das mit die-nen Drachen nimmt langsam überhand!“ Und mit diesen Worten zerriss er das schöne Drachenbild. Arina konnte es nicht glauben das Bild wofür sie so lange ge-braucht hatte, lag nun in fetzen vor ihr. Als ob das nicht schon genug wäre, riss ihr Vater auch alle anderen Bilder ab und zerfetzte sie. Sie wollte ihn daran hin-dern, aber ihre Mutter hielt sie fest. „Das ist das Beste für dich!“, sagte ihre Mutter aufmunternd. Sie hörte es nicht, Arina war mit ihren Gedanken nur bei ihren Bildern. Irgendwann waren all ihre Bilder zerstört und ihre Eltern gingen fröhlich raus. Arina saß heulend auf dem Boden. Sie hasste ihre Eltern dafür. Sie fasste einen Entschluss: Sie würde weggehen, man würde sie sowieso nicht ver-missen. Sie hatte ja niemanden. Arina fing sofort an alles für ihre Flucht vorzu-bereiten. Als sie fertig war stellte sie den Wecker auf fünf Uhr und legte sich schlafen. Nun stand sie da im Wind zum Aufbruch bereit. Was würde sie erwarten und wo sollte sie hingehen? Auf alle fälle weg von der Stadt. Arina machte sich auf den Weg ins Ungewisse, an einen Ort wo man sie so wie sie war akzeptieren würde. Sie schaute noch ein letztes Mal zu ihrem Haus wo sie niemand vermissen würde. Dann ging sie endlich los. Vorbei an ihrer Schule und dem großen See wo sie im Sommer immer allein geschwommen und von erfundenen riesigen See-schlangen angegriffen worden war. Vor ihr lag der alte Wald, wie oft hatte sie sich vorgestellt dort von einem Drachen einfach mitgenommen zu werden. Nur noch ein letztes Mal wollte sie auf ihren Lieblingsbaum klettern und die schöne Aussicht bewundern. Als sie oben angekommen war ging die Sonne gerade auf. Einfach schön. °Der Sonne sagt niemand wie sie sich verhalten soll, sie ist frei°, dachte Arina traurig. Sie suchte sich einen schönen Platz im Baum und holte ein Drachenbuch heraus, dass einzige was sie retten konnte. Arina schaute sich noch einmal die Drachen im Buch an, als sie zum ersten Mal bemerkte, dass auf der letzten Seite eine Art Zauberspruch geschrieben stand. Dort stand: DUHUST LUFUST SPURHURSTLU FURST! SONSTHNST LO FONST KNALLST HALLST LA FALLTS! Arina die eh nicht glaubte, dass der Spruch funktionierte sprach ihn laut aus. Nichts geschah, sie schaute wieder traurig zum Sonnenaufgang. Plötzlich fing das Buch an zu leuchten. Geschockt sah sie ins Buch. Das Licht war so hell, dass sie nichts mehr sehen konnte. Als das Licht nachließ und Arina ihre Augen aufmachte, traute sie ihnen nicht. Sie saß zwar immer noch auf ihrem Baum, aber statt den Sonnenaufgang und ihre Stadt, lag vor ihr ein Schlachtfeld mit aber Tausenden von Toten. Sie kletterte vorsichtig den Baum herunter und betrachtete das Massaker das sich ihren Augen bot. Selbst der Himmel war blutgetränkt. Arina ließ ihren Blick über das Schlachtfeld schweifen und entdeckte hinten am Horizont Rauchwolken und viele schwarze Pünktchen am Himmel. Zuerst dachte sie es handle sich um Krähen, aber die Punkte waren aus dieser Entfernung viel zu groß um Vögel zu sein. Sie hatte Angst vor dieser unwirklichen Welt. °Vielleicht ist das Alles nur ein Traum. Ich hoffe ich wache bald auf.°, dachte sie ängstlich. Die schwarzen Punkte am Horizont ließen ihr keine Ruhe. „Wenn das hier nur ein Traum ist kann ich ja mal nachsehen was diese Punkte sind!“ Sie schlich sich über das Schlachtfeld, tief gebückt, damit sie keiner sieht. Was eigentlich völlig unnötig war, weil hier sowie so niemand mehr lebte. Nach einiger Zeit sah sie woher der Rauch kam. °Ein Dorf, ein Dorf° dachte sie erschrocken. Als sie im Dorf ankam waren die schwarzen Punkte weg. Aber dafür sah sie etwas anderes. Überall tote Menschen. Hier gab es einen Unterschied zum Schlachtfeld. Auf dem Schlachtfeld lagen tote Soldaten. Im Dorf lagen auch tote Frauen und Kinder. Arina suchte im ganzen Dorf nach Überlebenden, fand aber niemanden. Sie wollte die Suche schon aufgeben als sie jemanden stöhnen hörte. Das Geräusch kam aus einem halb eingefallenden Haus. Arina suchte nach einem Eingang und ging hinein. Die Luft war stickig und Qualm kam ihr entgegen. Sie hielt sich ein Taschentuch vor Nase und Mund. Das Husten wurde lauter als sie in einen Raum kam, der früher einmal die Küche gewesen sein musste. Dort sah sie jemanden unter einem Tisch liegen. Als sie näher kam erkannte sie, dass es eine Frau war. Die Frau hatte viele Bisswunden von Tieren die Arina nicht kannte und einige Verbrennungen. Arina schob den Tisch beiseite und zog sie heraus, wobei die Frau noch mehr stöhnte. Sie schlep-pte die Frau schnell nach draußen und atmete erst mal tief durch. Sie war wirk-lich schlimm zugerichtet. „Wer hat dir das angetan?“, fragte Arina besorgt. Die Frau blickte Arina an und sagte mit gequälter Stimme: „Du Narr, verschwinde schnell von hier! Sie sind noch hier.“ Arina sah sie mit großen Augen an. „Wer ist noch hier?“ Aber zu spät die Frau war schon tot. °Was hatte sie damit gemeint “sie sind noch hier“, ob sie damit vielleicht diese schwarzen Punkte von vorhin meint?° Auf einmal packte sie eine große Hand von hinten zog sie an den Angreifer heran und hielt ihr den Mund zu. Arina war im ersten Moment wie gelähmt. „Wen haben wir denn da?“ Sagte eine furchteinflössende Männerstimme. Der Kerl war so groß, dass Arina mit ihren Füssen in der Luft hing. „Tja, da haben wir wohl einen Menschen am Leben gelassen, aber das werde ich jetzt ändern!“ Arina hatte Todesangst und dachte °Jetzt bin ich so gut wie Tod!° Der Angreifer drückte immer fester zu, so dass Arina keine Luft mehr bekam. Sie zappelte heftig, aber der Mann war zu stark. Sie hatte bereits mit ihrem Leben abgeschlossen, als er plötzlich losließ und tot nach hinten fiel. Arina saß nach Luft ringend auf dem Boden und sah ihren Retter an. Es war ein stattlicher, großer ungefähr 30 Jahre alter Mann. Er hatte grüne Haare. „Was macht ein seltsam gekleidetes Mädchen wie du an solch einem Ort?, du gehörst nicht zu den Dorfbewohnern,“ fragte der Mann. „Danke für die Rettung, ich weiß auch nicht wie ich hier hergekommen bin.“ Der Grünhaarige betrachtete sie skeptisch. „Komm mit mir, ich bringe dich an einen sicheren Ort. Die Todeszone ist kein guter Ort für ein junges Mädchen wie dich, “sagte er freundlich. Arina nahm dankend an, bloß weg von diesem schrecklichen Ort. „Wie heißt du überhaupt junges Mädchen?, mein Name ist Marco.“ „Mein Name ist Arina und was ist hier gerade passiert?“ „Das erzähle ich dir auf dem Weg“ Arina folgte ihm bis zum Dorfrand. Auf dem Weg erzählte er von einem großen Krieg zwischen den beiden Ländern „Sachelia und Maguli. Die beiden Länder kämpften seit nun 300 Jahren um das grüne Land. Aber dadurch dass die Länder in diesem Land kämpften wurde es zur Todeszone. Angefangen mit dem Krieg hatte Maguli. Denn das grüne Land gehörte ursprünglich Sachelia. Der König Magulis wollte dieses unbedingt haben und griff deshalb an. Dieser König lebt immer noch, was man sich nicht erklären kann. Dort angekommen verband er ihr die Augen und als sie fragte weshalb dies nötig sei sagte er nur: „Es ist zu deinem eigenen Schutz!“ Als sie die Augen verbunden hatte, spürte sie, dass sie auf irgendetwas seltsamen ritt. Marco war auf diesem Ritt nicht da gewesen. Sie hatte aufjedenfall den Eindruck, denn als sie Marco fragte wann sie endlich da wären, antwortete er nicht. Nach einiger Zeit, die ihr wie Tage vorkamen stand sie wieder auf dem Boden. Ihr wurde endlich diese blöde Augenbinde abgemacht. Marco war wieder da und sie fragte: „Wo warst du? Du warst aufeinmal weg und was war das für ein Tier auf dem ich geritten bin?“ Marco antwortete darauf unschuldig: „Ich war die ganze Zeit bei dir und das Tier ist mein Geheimnis. Und jetzt komm wir suchen nach einem Platz für dich.“ „Was heißt das, soll ich hier leben?“, fragte sie empört. „Ja und jetzt folge mir.“ Als Erstes besorgte Marco ihr unauffälligere Kleidung. Schließlich fand er ein altes Pärchen, das Arina aufnahm. Sie war davon nicht gerade begeistert. Aber was sollte sie sonst in dieser seltsamen Welt machen. Marco verabschiedete sich von ihr und ging weiter seines Weges. Dieses neue Leben gefiel ihr genauso wenig wie ihr altes. Denn auch hier war sie unnormal. In der Schule wenn man es denn so nennen konnte (ihre Ziehmutter war die Lehrerin und sie der einzigste Schüler) lernte man ganz andere Sachen als in ihrer Welt. Außerdem viel sie immer durch ihre ungewöhnlichen Ausdrücke wie z.B. SCHEIßE! auf. Die Kleidung aber nervte sie am meisten. Dieses ewige Kratzen und Scheuern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)