Busfahrt mit Folgen von Ren-chan ================================================================================ Kapitel 8: Der Preis für mein Leben. ------------------------------------ >> Während Fugaku bereits mit seinen Intrigen beschäftigt war, ging das Gespräch im Büro des Hokages noch weiter. Ein kräftiger Mann mit Zigarette stand neben dem Schreibtisch und hörte dem älteren aufmerksam zu. „Es ist zum verzweifeln Asuma. Er sieht es einfach nicht, oder er will es nicht sehen. Itachi hat sich verändert, seit damals als er noch dein Schüler gewesen ist.“ „Ich weiß. Ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, was aus dem Jungen geworden ist, den ich damals kennen gelernt habe. Als er aus der Akademie kam, hatte er viel Ähnlichkeit mit seinem Bruder, still und unberechenbar, aber im Grunde ein aufgewecktes Kind. Ich bin sicher Kakashi wird noch viel Spaß mit dem Jungen haben.“ „Vermutlich, aber um Sasuke mache ich mir keine Gedanken. Er und seine Schwester beißen sich schon durch, aber Itachi macht mir Kummer. Ich mache mir langsam Vorwürfe ihn so früh zu den Anbu geschickt zu haben. Er hat sich von der Außenwelt abgeschottet und läßt niemanden, außer seinem Bruder vielleicht, an sich heran. Er verbirgt es zwar sehr gut, doch die Trauer in seinen Augen ist deutlich zu erkennen. Sie wirken manchmal so leer und kühl. Doch seit dieses Mädchen aufgetaucht ist, so scheint es mir, haben sie einen warmen, fröhlichen Glanz.“ „Wie kommt es eigentlich daß ihr euch auf einmal so viele Gedanken um den Jungen macht? Das hat doch sicher einen Grund.“ „Du hast Recht. Vor kurzem kam Sasuke zu mir und wollte mit mir über ihn sprechen. Er macht sich offensichtlich auch Sorgen um seinen großen Bruder. Er hat mir erzählt daß Fugaku und Itachi eine heftige Auseinandersetzung hatten und sein Bruder ihren Vater ohne Vorwarnung angegriffen hat.“ „Ich nehme an es ging um das Mädchen, wie hieß sie noch, Hikari?“ „So ist es. Aber das ist nicht der Punkt der mich so beunruhigt, sondern die Tatsache daß der Junge ihn Angegriffen hat. Ich befürchte etwas ähnliches schon seit längerem und dieser Vorfall bestätigt das.“ „Dann solltet ihr ihn besser aus dem Anbudienst entlassen.“ „Wenn das so einfach wäre, aber ich kann nicht einfach einen unserer Leader ausschließen. Außerdem würde Fugaku das nie im Leben zulassen.“ „Deshalb machst du die Kleine also zu seiner Partnerin und steckst sie in ein Zweierteam.“ Der alte Mann lächelte verschmitzt unter seinem Hut hervor. „Besondere Situationen erfordern eben besondere Maßnahmen. Laß uns abwarten was passiert, mehr kann ich im Moment nicht für ihn tun.“« » Sie hatten es geschafft, endlich. Team sieben war, mehr oder weniger unbeschadet, von ihrer ersten Mission zurückgekehrt. „Endlich sind wir wieder zu Hause. Ich hab schon gedacht wir finden nie zurück, Dattebayo! Also bis dann.“ Naruto, gut gelaunt wie immer, lief der Gruppe voran und machte sich, nach einer kurzen Verabschiedung, auf den weg zu seiner heißgeliebten Nudelsuppen Bude. Mitsuki und Sasuke hatten das nur am Rande wahrgenommen. Den Beiden war einfach unbegreiflich wie diese Nervensäge nach dieser Wanderung noch so gut drauf sein konnte. Nicht daß der Weg besonders anstrengend gewesen wäre, aber ihre Begleiter waren es in jedem Fall. Gemeint waren Kakashi und Asuka, welche sich den gesamten Weg vom Wellenreich bis hin zum Stadttor von Konoha ununterbrochen gestritten hatten. Die ersten fünf Kilometer hatten sie es ignoriert, die nächsten zehn hatten sie es zähneknirschend hingenommen. Etwa acht Kilometer vor dem Dorf waren Mimi-chan und Sakura die Kragen geplatzt und sie hatten sich mit vereinten Kräften auf den Ursprung ihrer nervlichen Folter gestürzt, vergeblich. Nun waren sie bereits seit einer geschlagenen halben Stunde wieder hier und die Beiden lagen sich immer noch in den Haaren. Das war eindeutig zu viel. Er hatte eine Engelsgeduld und war eigentlich nicht der Typ der sich in anderer Leute Angelegenheiten einmischte, aber alles erreichte mal seine Grenzen. Und im Moment war es Sasukes Geduldsfaden der selbige erreichte. „Jetzt haltet verdammt noch mal eure Klappen! Euer Gezeter geht mir langsam aber sicher auf die Nerven. Wenn ihr nicht in den nächsten fünf Sekunden den Mund haltet, dann stopf ich ihn euch mit etwas, von dem ihr garantiert nie wieder aufwacht. Ist das bei euch angekommen, ja? Schön, dann können wir jetzt vielleicht mal nach Hause gehen.“ Betretenes Schweigen. War das gerade eben Sasuke gewesen, der sie so zusammengefaltet hatte? Asuka schauderte, ihr war mit einem Mal nicht mehr nach reden zumute. Auch Kakashi schien nicht sonderlich erpicht darauf zu sein mit der Diskussion vortzufahren. Sasuke hatte nicht einmal die Stimme erhoben, doch sie hatte mit einem Mal einen solch schneidenden Unterton gehabt, daß die Beiden angesprochenen sofort verstummten und ihre Gesichter leicht an Farbe verloren. Seine Sharingan unterstrichen diese Worte gekonnt, niemand zweifelte auch nur eine Sekunde an dem was er gesagt hatte und so löste sich die kleine Gruppe doch recht schnell auf. Kakashi machte sich auf den Weg in Richtung Hokage, vermutlich um seinen Bericht abzugeben. Sakura schlich sich mit einem „Bis morgen“ davon. Der kleine Wutausbruch seitens ihres Schwarms hatte wohl auch bei ihr seine Wirkung nicht verfehlt. Es war aber auch schwierig diesen Jungen richtig einzuschätzen. Man konnte nie wissen was er für Mittelchen mit sich rumtrug. Nachdem ich seine persönliche Giftfabrik, in Form von wunderschönen Blumen, zwei Wochen lang versorgen mußte, traute ich ihm alles zu. Zudem schwor ich mir, nie wieder einem seiner Kunai zu nahe zu kommen, ob er sie nun in der Hand hielt oder nicht. Als das nun geklärt war machten sich die Uchihazwillinge, gefolgt von Asuka auf den Weg zum Anwesen. Die genervten Gesichter die sie bei ihrer Ankunft machten fügten sich sogleich perfekt in die allgemeine Stimmung dort ein. Ich nehme an unser Anblick war einfach atemberaubend, wie wir übersät mit Blutergüssen und Prellungen, auf dem Küchenboden saßen. Umgeben von einem Chaos wie es wohl noch nie zuvor ein Uchiha hier erblickt hatte. Was passiert war wollt ihr wissen? Nun laßt es mich so sagen, es hatte beim Frühstück eine Schlagkräftige Meinungsverschiedenheit gegeben. Itachi und ich waren am Tag zuvor erst spät nach Hause gekommen und hatten so niemanden mehr angetroffen. Wenn ich so darüber nachdenke, war das wohl auch besser so gewesen. Doch als wir nun alle am morgen, gemeinsam am Tisch saßen und essen wollten war es auch schon geschehen. Angefangen hatte alles mit einem unscheinbaren, kleinen Brief den Fugaku mir auf den Teller warf und lediglich mit einem „lies“ kommentierte. Sein Sohn hatte mir dabei neugierig von der Seite über die Schulter geschaut und strahlte über das ganze Gesicht, als er die Nachricht gelesen hatte. Mir selbst verschlug es glatt die Sprache, das konnte er doch nicht ernst meinen. Doch da stand es, Schwarz auf Weiß, die Unterschrift lies ebenfalls keinen Zweifel zu. Verzweifelt sah ich zu meinem Sitznachbarn herüber, ihn schien das Ganze nicht im geringsten zu stören, eher im Gegenteil. Ich glaube ich habe ihn nie so fröhlich gesehen wie in diesem Moment. Das Selbe schien auch der Hausherr zu denken, denn er quittierte das Ganze mit einer abfälligen Bemerkung in meine Richtung. Sofort war das Lächeln auf seinem Gesicht wie weggewischt. Er zischte seinem Vater eine giftige Antwort entgegen, auf die eine nicht weniger freundliche folgte. So nahm das Schicksal seinen Lauf und es kam, wie es kommen mußte. Ein Wort ergab das Andere und der Streit war auch schon in vollem Gange. Ich war wirklich erstaunt gewesen daß Itachi so laut werden konnte. Und seine Mutter erst, die ärmste wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, bei den Schimpfwörtern die ihr Erstgeborener so beherrschte. Fugaku seinerseits hatte auch einiges zu sagen gehabt, ebenfalls so, daß es auch ja jeder mitbekam. Um es kurz zu machen, die Situation sah folgendermaßen aus. Itachi war wütend und zeigte dies auch, sein Blick war wirklich furchterregend. Habe ich schon erwähnt daß ich an diesem Morgen das erste Mal eine Kostprobe des Sagenumwobenen Sharingans zu sehen bekam. Faszinierend und sehr beängstigend, wenn ihr mich fragt. Auch sein Vater hatte die bedrohliche Gabe aktiviert und alles sah nach einem Kampf aus. Doch die Hausherrin warf sich todesmutig zwischen die beiden Kontrahenten und trennte diese. Für den Moment sah es so aus als würden sie sich wieder beruhigen, aber nur für einen kurzen Augenblick. Mikoto hatte sich kurz von ihnen entfernt und wollte mich ins Nebenzimmer bugsieren, da war es auch schon zu geschehen. Fugaku beugte sich zu seinem Ältesten herüber und flüsterte ihm böswillig etwas ins Ohr, das Nächste was ich hörte war ein harter Schlag und Meister Unheils Aufschlag auf dem Boden. Fassungslos standen Mikoto und ich im Raum und starrten die Beiden an. „Sag das noch einmal und ich töte dich.“ Diese Worte lagen im Raum wie Blei. Unfähig etwas zu tun beobachtete ich das Geschehen. Itachi, der Sprecher dieser Warnung, hatte sich zum gehen gewannt und wollte mich gerade bei der Hand nehmen, als ich hinter ihm eine Bewegung ausmachte. Kurz darauf passierte was passieren mußte. Ich kassierte einen Schlag wie ich ihn im Leben noch nicht bekommen hatte. Meine Eltern hatten mich nie etwas von körperlicher Züchtigung gehalten und auch sonst geriet ich nie in solche Situationen, doch diesmal verhielt es sich anders. Es war mehr ein Reflex, denn freier Wille gewesen, der mich im Moment seines Angriffes nach Vorne schnellen lies um dem jüngeren zu helfen. Keuchend ging ich zu Boden und ein kleines Rinnsal Blut floß aus meinen Mundwinkeln. Im nächsten Moment spürte ich, wie mich jemand an den Haaren packte und gewaltsam nach oben zog. „Siehst du? Ich hab dir doch gesagt die Ziege taugt zu nichts. Du solltest endlich aufhören deine Zeit mit diesem Nichtsnutz zu verschwenden.“ Nachdem diese Worte gesprochen waren herrschte absolute Stille im Raum. Unsanft wurde ich fallen gelassen. Die Schmerzen des Schlages waren zunächst nicht besonders stark gewesen, doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Gepeinigt von einer unerträglichen Hitze, die sich über meinen ganzen Körper ausbreitete, lag ich in einer Ecke und wimmerte leise vor mich hin. Eine kochende Wut stieg in mir auf, welche nur noch von dem tiefen Gefühl der Gekränktheit, welche ich den harten Worten Fugakus zu verdanken hatte, übertroffen wurde. Itachi, der das Alles mit angesehen hatte, zitterte vor Anspannung. Ich konnte es regelrecht fühlen, sein Zorn erstreckte sich durch das gesamte Zimmer. Noch ehe ich einmal Blinzeln konnte, stand er auch schon direkt vor seinem Vater. Das Einzige Geräusch das in den nächsten Sekunden zu hören war, war das Zersplittern einiger Knochen. Der Erbe des Uchiha-clans hatte Fugaku grob am Arm gepackt und diesen ohne zu zögern auf dessen Rücken gedreht, bis er schließlich gebrochen war. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht kniete das Clanoberhaupt vor seinem ältesten Sohn, doch so leicht gab er sich nicht geschlagen. Wie aus dem Nichts wurde der gesamte Raum in eine mächtige Gen-jutsu gehüllt. In den nächsten fünf Minuten mußten sowohl Itachi, als auch sein Gegner, eine Menge einstecken. Zwar war mein Verteidiger seinem Angreifer Körperlich absolut überlegen, doch hatte selbiger einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, Erfahrung. Unter enormem Kraftaufwand gelang es ihm letztendlich Itachi zurück zu schlagen, so daß dieser leicht schwankend zu Boden ging. Er wollte sich gerade wieder aufrappeln und erneut auf Fugaku losgehen, da verschwamm mein Blick. Bis zu diesem Punkt des Kampfes, konnte ich mich an jedes Detail genaustens erinnern, doch durch einen erbarmungslosen Stich zwischen den Schultern wurde ich Ohnmächtig. Als ich wieder aufwachte lagen sowohl Itachi, als auch Fugaku und Mikoto bewußtlos am Boden. Die Küche glich einem Schlachtfeld, überall klebte Blut an den Wänden und mein einziger Trost war, daß die anderen Anwesenden ebenfalls kurz nach mir erwachten. Der Verursacher dieses heillosen Chaos, drehte sich wortlos um und marschierte zur Türe hinaus. Ich vermutete er würde wohl zu einem Arzt gehen, so zugerichtet wie er aussah. Mikoto holte, ebenfalls wortlos, Verbandszeug und Desinfektionsmittel. Ich wollte unbedingt wissen was passiert war, doch eine innere Stimme sagte mir ich solle besser den Mund halten. Wie dem auch sei. Etwa eine halbe Stunde später standen also unsere Heimkehrer in der Tür und beobachteten verdutzt das Geschehen vor ihnen. Asuka und Mimi-chan kamen besorgt auf mich zu und zerrten mich kurze Zeit später auf mein Zimmer, Sasuke tat es den Beiden mit Itachi gleich. Einen solchen Empfang hatten sie sich wohl nicht vorgestellt, doch das war für mich zur Zeit eher Sekundär. Ich wollte nur noch ins Bett und den Tag noch mal von vorne beginnen. Und hätte ich gewußt, was er und vor allem die Nächsten, noch so alles für mich bereit hielten, dann hätte ich das auch getan.« » Die Stimmung im Hause Uchiha konnte man mit nur einem Wort beschreiben, ziemlich bedrückt. Meiner Meinung nach hätte es völlig am Boden besser getroffen, doch so viel Blöße gab man sich in dieser Familie nicht. Es hatte ja schließlich nur geschlagene drei Tage gedauert, bis man die beiden Streithähne dazu bewegen konnte, wieder an einem Tisch zu essen. Das hieß ja noch lange nicht, daß man miteinander reden mußte. Überhaupt waren die Mahlzeiten, seit dem Vorfall beim Frühstück, extrem ruhig geworden. Um es genauer zu sagen, niemand sprach auch nur ein Wort. Itachi war viel zu sehr damit beschäftigt seinen Vater zu ignorieren, welcher es ihm gleichtat. Ich saß, noch immer etwas verschüchtert, zwischen den Zwillingen die ihrerseits dabei waren, gemeinsam mit Asuka einen neuen Rekord im „Ich durchbohre Fugaku mit Blicken“ aufzustellten. Offenbar hatte er mit seinem Wutausbruch noch mehr ruiniert, als nur die Kücheneinrichtung. An und für sich wäre die Situation ja noch einigermaßen erträglich gewesen, wäre da nicht Mikoto, sie hatte definitiv das meiste Mitgefühl verdient. Ähnlich einem geprügelten Hund schlich sie nun schon seit geraumer Zeit durchs Haus, jedoch immer darum bemüht sich nichts anmerken zu lassen. Es war einfach nur zum heulen, ich machte mir unheimliche Vorwürfe für das was passiert war. Ein inneres Gefühl sagte mir zudem daß auch die Anderen, allen voran Itachi und Mikoto, im Moment nicht gut auf mich zu sprechen waren. Keiner der Beiden wollte mir mehr in die Augen sehen und auch zum Training war ich seit längerem nicht mehr gegangen. Itachi hatte es vorgezogen ohne mich zu gehen und ließ mich einfach zurück. Etwas schrecklicheres hätte er mir gar nicht antun können, ich haßte es wenn ich mich irgendwo aufhielt wo ich unerwünscht war. Mir war jedes Mal so elend zu mute wenn meine Freundin, die übrigens mittlerweile eine Ausbildung zur Medic-nin machte, das Haus verließ. Kakashi hatte sich beim Hokage für diese Lösung eingesetzt und es schien sich tatsächlich auszuzahlen. Sie war zwar eine unheimlich schusselige Kunoichi, aber als angehende Ärztin blühte sie regelrecht auf, ich freute mich sehr für sie. Auch die Zwillinge ließen mich den Tag über allein, immerhin hatte sich an ihren Trainingszeiten nichts geändert. Ich fühlte mich dann immer so verlassen und in Mikotos Nähe getraute ich mich nicht. So zog ich es vor, mich in Sasukes Gewächshaus zu verschanzen und zu warten bis die Anderen am Abend wieder kamen. Über eine Woche ging das so, eine Woche in der ich mich am liebsten von der nächst gelegenen Brücke gestürzt hätte. Mit einem Mal sehnte ich mich nach der Welt aus der ich gekommen war und jeden Tag den ich alleine zwischen den Blumen verbrachte und nachdachte wurde dieser Wunsch stärker und stärker. Eines Mittags hielt ich es nicht mehr aus und ich begann, mit Tränen überströmtem Gesicht, durch die Stadt zu rennen. Zu meinem Glück regnete es, weshalb sich außer mir kaum noch jemand auf den Straßen aufhielt. Ich achtete nicht einmal darauf wo ich überhaupt hin lief, meine Füße trugen mich einfach und ich wollte nicht darüber nachdenken, solange meine Kräfte mich noch nicht verließen. Es waren bestimmt schon fast zwei Stunden vergangen bis, ich völlig erschöpft stehen blieb und auf die Knie sank. Das hätte ich mal besser gelassen. Da meine Augen noch immer durch eine Flutwelle an Tränen geblendet waren, war ich mir nicht direkt bewußt wo ich war. Ohne es zu wissen, saß ich gerade auf einem See. Mein Chakra mußte sich während des Laufens selbständig gemacht haben und trug mich nun, auf der vom Regen aufgewühlten Wasseroberfläche. Ich wollte mich gerade erheben, als ich plötzlich spürte wie mich das letzte bißchen Kraft verließ und ich unterging. Eigentlich war ich immer eine recht gute Schwimmerin gewesen, doch in diesem Moment war ich vollkommen unfähig mich auch nur zu bewegen. Gelähmt vor Angst schossen mir die Bilder des Busunglücks wieder in den Kopf, die Schreie der Menschen, das zerbersten des Glases und der Druck des unendlich kalten Wassers. Die Dunkelheit drohte mich zu verschlingen, ich konnte es regelrecht spüren. Zunehmend geriet ich in Panik, ich wollte noch nicht sterben. Was für eine Ironie, obwohl ich in einer anderen Welt gelandet war, die mir bisher mehr Kummer gebracht hatte als ich es sonst gewohnt war, war mein Überlebenswille stärker als jemals zuvor. Unter Aufbringung meiner aller letzten Kraft versuchte ich verzweifelt an die Oberfläche zu kommen, doch es war hoffnungslos. Die mir verbleibende Luft war bereits aus meinen Lungen entwichen und ich drohte langsam aber sicher ohnmächtig zu werden. Meine Augenlieder senkten sich und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Da spürte ich plötzlich einen gewaltigen Ruck an meinem Arm, etwas zog mich nach oben. Kurze Zeit später befand ich mich am rettenden Ufer und neben mir saß, naß bis auf die Knochen mein Retter. Er hatte mich also erneut gerettet, Itachi. Eigentlich hätte ich glücklich darüber sein müssen ihn zu sehen, doch das war ich nicht. Noch immer am ganzen Leibe zitternd merkte ich wie er mir seine Hand auf die Schulter legen wollte. Mit einem energischen „Faß mich nicht an“ schlug ich sie jedoch beiseite. Im Bruchteil weniger Sekunden war meine Panik blankem Haß gewichen. Etwas verwirrt sah mein Gegenüber mich an. „Hikari, was ist denn? Geht es dir...“ Klatsch. Noch bevor er aussprechen konnte, hatte ich ihm auch schon eine Ohrfeige verpaßt. „Was geht dich das an? Laß mich in Ruhe! Hast du das verstanden?“ Hatte er offenbar, denn sein Blick wechselte schlagartig von besorgt zu absolut emotionslos. Ich jedoch verstand nicht das Geringste. Meine Lippen bewegten sich, ohne daß ich auch nur das kleinste bißchen Einfluß darauf hatte. Ein mir mittlerweile nur zu gut bekannter Schmerz durchfuhr mich und ich schloß gequält meine Lieder. Dann plötzlich sah ich sie, die Beiden Schlangen denen ich dieses Unglück zu verdanken hatte. „Wer seit ihr und was wollt ihr von mir? Und vor allem, was tut ihr da? Hört auf, so etwas würde ich nie sagen!“ „Aber, aber mein Kind. Du sagst es doch gerade, dein kleiner Freund zumindest scheint es gehört zu haben.“ Hämisch grinste mir dieses weiße Geschöpf entgegen. „Ganz genau. Immerhin ist das hier dein Körper und deine wahren Gefühle.“ „Das ist eine Lüge! Ich will das nicht! Warum tut ihr das?“ „Dummes Mädchen. Das war der Preis dafür, daß wir dich am Leben gelassen haben. Du bekommst unsere Kräfte und wir deinen Körper.“ „Dann wart ihr das also, damals im Wald?“ „Genau. Dieser Anblick war einfach köstlich. Ich liebe den Gesichtsausdruck dieser Würmer wenn sie dem Tod ins Auge sehen und erkennen daß es mit ihnen zu Ende geht.“ Das eben gehörte verschlug mir glatt die Sprache, was sollte ich nur tun. Mein Kopf raste und ich hatte höllische Schmerzen. Sie waren so unerträglich, daß ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wußte nur eines, diese beiden Ungeheuer mußten hier verschwinden. Es war ein seltsames Gefühl, ich sah durch meine Augen und doch wieder nicht. Ich konnte, wie in einem Film sehen wie mein Körper vor Itachi saß und mit ihm redete. Worte, die mit keinem Gift der Welt zu vergleichen gewesen wären, verließen die Lippen dieses Körpers und die Person ihm gegenüber hörte nur stumm zu. Er verbarg es gut, zu gut als daß es jemandem hätte auffallen können. Doch aus meiner derzeitigen Position heraus konnte ich es deutlich fühlen. Seine Enttäuschung und der Schmerz, den ich ihm offensichtlich bereitete. Es lag die selbe Trauer in seinem Blick wie an jenem Tag, an dem er mich gefunden hatte. Nun, wo ich darüber nachdachte fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dieser Ort hier war nur wenige Schritte von jener Stelle entfernt, an der er mich vor etwa drei Monaten aufgefunden hatte. Mit einem Gesichtsausdruck den ich noch nie bei ihm gesehen hatte, gab er dem bösartigen Wesen vor sich Antwort auf dessen Provokation. Darauf war ich nicht gefaßt gewesen, es fühlte sich an als würde im nächsten Moment meine Seele zerrissen. Noch heute steigen mir Tränen in die Augen, wenn ich an seine Worte denke und so wage ich es nicht sie wieder zu geben, aus Angst sie könnten sich doch noch bewahrheiten. Ich wollte daß es endlich aufhörte, ich konnte diesen Anblick nicht mehr länger ertragen. All meine Energie zusammen suchend, stürzte ich mich auf diese Ausgeburten der Hölle, mit Erfolg. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, doch für den Augenblick gelang es mir sie zurückzuschlagen und mein Bewußtsein wieder zu erlangen. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken was ich überhaupt tat, versiegelte ich seine Lippen, aus denen so vieles kam das ich nicht hören wollte, mit den meinen. Der Kuß dauerte nur wenige Sekunden, doch er löste in mir eine Flutwelle von Emotionen aus, die ich nicht beschreiben kann, so etwas erlebte ich zum ersten mal. „Bitte hör auf.“ Schluchzte ich. „Hör auf, du mußt mir zuhören, bitte.“ Verzweifelt hatte ich meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen und krallte mich in seine nasse Kleidung. „Du mußt das Alles vergessen.“ Mit diesen Worten auf den Lippen wurde ich Ohnmächtig. Das letzte was ich heraus bringen konnte war ein „Itachi, du darfst mich nicht hassen.“« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)