Minoru von lightnik (Seltsame Krankheit) ================================================================================ Kapitel 9: Der süße Duft des Todes ---------------------------------- Hallu ^^/)) Na, was meint ihr, wie entwickelt sich die Geschichte? Nun ich denke ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Yumi natürlich nicht so leicht locker lässt ^^ Übrigens ist mir aufgefallen, dass Yumi in diesem Teil der Geschichte ja eigentlich viel häufiger vorkommt, als der Namensgeber Minoru. Das liegt daran, weil Yumi anfangs mehr oder weniger die Schlüsselperson darstellt, aber Minoru wird sicherlich nicht zu kurz kommen ^-^ Tja, was soll ich noch viel sagen? Ich hoffe ihr lest weiter ^.~ *** Als Yumi den Hügel wieder hinabging, vorbei an all den Wachposten, die wie Statuen den Pfad säumten, stand die Sonne schon in voller Pracht über dem Wald und hatte den kühlen, windigen Morgen in einen warmen, wolkenlosen Vormittag verwandelt. Yumi wunderte sich, dass bereits so viel Zeit verstrichen war. Plötzlich kamen ihr die besorgten Ausdrücke in den Gesichtern von Minoru und Kazuya in den Sinn und sie beschloss, die beiden zu besuchen und ihnen von Sasuke und Itachi zu erzählen. Während sie die Häuser nach und nach hinter sich ließ, dachte sie noch ein Mal an den vorherigen Abend und an das unerwünschte Wiedersehen mit den drei seltsamen Männern zurück. Immer noch lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie an die drei dachte. Aber sie hatte nicht vergessen, was einer von ihnen gesagt hatte. Natürlich hatte sie Itachi nicht darauf ansprechen können, denn er würde ihr lediglich versichern, dass es sich wohl um ein Missverständnis gehandelt haben muss, dass er ihnen keineswegs die Erlaubnis zum Wildern gegeben und er sich selbstverständlich auch nicht als der Dorfherr ausgegeben habe. Er wäre nicht so leichtsinnig, ihren Verdacht absichtlich zu erhärten und aus diesem Grund hätte er Yumis Vorwürfe schlichtweg abgestritten. „Aber täuschen kann er mich trotzdem nicht! Als ob ihm jemand seine Besorgnis um Sasuke-sama abkaufen würde!“, dachte Yumi verärgert. Schließlich war Yumi vor dem kleinen Schmiedehäuschen angekommen und klopfte. Minoru öffnete die Tür und bat sie grinsend hinein. „Oh, du lebst, wie schön!“, witzelte er, als er die Tür wieder schloss. „Ha, ha, ha! Natürlich lebe ich, ich hab doch gesagt, ich kann auf mich aufpassen!“, gab Yumi mürrisch zurück. „He, Kazuya, sieh mal wer hier ist!“, rief Minoru und versuchte dabei, das laute Geräusch des Blasebalgs zu übertönen, mit dem Kazuya gerade die Esse neu anheizte. Er drehte sich kurz um, warf Yumi ein fröhliches lächeln zu und murmelte ein „Ich komme gleich!“. Minoru und Yumi setzten sich an den Tisch in der Kochnische. „Und, was hast du zu erzählen?“, wollte Minoru wissen und sah Yumi neugierig an. Jetzt stieß auch Kazuya zu ihnen und wischte sich die rußgeschwärzten Hände an einem Stofflappen ab. „Na ja…Also, ich war heute Morgen bei Sasuke und mir sind ein paar seltsame Dinge aufgefallen.“, begann Yumi. „Es geht ihm immer noch nicht besser – im Gegenteil, ich glaube sogar, sein Zustand hat sich verschlechtert. Das ist ziemlich eigenartig, denn egal was wir machen, es funktioniert nicht! Eigentlich müsste immerhin das Fieber runtergehen, aber das tut es nicht. Außerdem…na ja…es klingt vielleicht merkwürdig, aber irgendwas stimmt mit dem Essen dort nicht.“, setzte sie an. Minoru und Kazuya runzelten zeitgleich die Stirn. „Schmeckt es nicht oder was?“, fragte Minoru verwirrt. „Nein. Als ich da war, hat man Sasuke gerade etwas zu essen gebracht. Er hat geschlafen und hat es deshalb nicht mitbekommen. Aber das Essen hat ganz merkwürdig gerochen, so süß. Viel zu süß! Es hat gar nicht nach irgendeinem Gewürz gerochen, aber ich bin mir sicher, dass ich diesen Geruch kenne. Jedenfalls hat mich das ziemlich irritiert, denn ich weiß genau, dass dieser Geruch da nicht hätte sein dürfen. Der Diener hat behauptet, der Koch hätte eine besondere Zutat reingegeben, aber irgendwas ist daran doch faul!“, erklärte Yumi. „Vielleicht Gift?“, warf Minoru ein und zuckte mit den Schultern. Yumi sah ihn verwundert an. „Ja, das könnte sein. Du bringst mich da auf eine Idee. Ich werde mal Obaasan fragen!“, sagte Yumi und klang plötzlich leicht hysterisch. „Na ja, erzähl lieber erstmal weiter, bevor wir hier wieder mit irgendwelchen Theorien anfangen.“, schlug Kazuya vor. Zuerst wollte Yumi ihn mit einem kalten Blick strafen, weil er ihre Entdeckungen als irgendwelche Theorien abstempelte, doch aus irgendeinem Grund konnte sie ihm einfach nie böse sein. Also fuhr sie fort: „Als nächstes war da noch dieser Diener, Shouta. Der war total seltsam…Als mir der Geruch aufgefallen war, stand er plötzlich hinter mir. Ich habe ihn nichtmal reinkommen hören, das war echt unheimlich. Und dann hat er mir noch gedroht…“ „Gedroht?“, wiederholten Kazuya und Minoru gleichzeitig. „Ja. Er meinte, ich solle meine Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken und sein Blick war so kalt, als würde er keinen Augenblick zögern wollen, seiner Drohung auch Taten folgen zu lassen…“, antwortete Yumi. Die Brüder tauschten einen vielsagenden Blick miteinander. „Und Itachi?“, fragte Minoru. „Der hat mir den besorgten Bruder vorgespielt, aber als ich ihm erzählt habe, dass wir nicht wissen, ob unsere Kräuter Wirkung zeigen, hat er ganz seltsam gelächelt.“, berichtete Yumi. „Und was war nun mit den Männern?“, wollte Minoru wissen. „Als ob ich da einfach hätte reinspazieren können und fragen können Itachi-sama, habt Ihr vielleicht vor, den Platz Eures Bruders einzunehmen und habt ihr den Männern erlaubt, Füchse zu jagen, obwohl diese unter dem Schutz der Fuchsdämonen stehen? !“, sagte Yumi und rollte mit den Augen. Minoru plusterte beleidigt die Wangen auf. „Ja, ja, ist ja schon gut!“, brummte er. Yumi seufzte und fuhr fort: „Und er hat gesagt, wenn Großmutter und ich Sasuke nicht bald heilen können, will er einen anderen Heiler holen.“ „Was? Aber deine Großmutter ist die beste Heilerin hier weit und breit und du stehst ihr in nichts nach!“, protestierte Kazuya. „Ja ich weiß. Aber was soll ich schon dagegen machen?“, seufzte Yumi hilflos. „Hm…Sehr seltsam.“, murmelte Kazuya. Yumi nickte und stand auf. „So, ich muss jetzt leider wieder los. Ich wollte euch nur schnell die Neuigkeiten erzählen. Obaasan hat viel zu tun, ich muss ihr helfen. Dabei fällt mir ein: Wollt ihr nicht morgen Abend zu uns kommen? Obaasan macht wieder ihr berühmtes Reisgericht.“, fragte Yumi. Plötzlich wurde Minoru hellhörig und vergaß, dass er ja eigentlich beleidigt war. „Was? Natürlich kommen wir, was für eine Frage!“, antwortete er begeistert. Kazuya grinste. „Ja, wir kommen gern.“, stimmte er zu. „Obwohl du deiner Großmutter ausrichten solltest, dass unser kleiner Vielfraß hier bestimmt eine Extraportion braucht!“, fügte er hinzu und knuffte Minoru in die Seite. Dieser streckte seinem Bruder die Zunge raus und knuffte zurück. „Oh nein, nicht schon wieder! Wie die Kleinkinder!“, kicherte Yumi und verabschiedete sich von den Brüdern, die sich tatsächlich wie Kleinkinder balgten. „Ich bin dann mal weg!“, rief Yumi den beiden Jungs noch zu, doch wahrscheinlich hatten sie ihr Verschwinden erst mitbekommen, als die Haustür hinter Yumi zufiel. „Ich bin wieder daaaa!“, rief Yumi, als sie zu Hause ankam. Es kam keine Antwort. Nachdenklich legte sie ihre Kräutertasche beiseite und wollte sich gerade in der Küche einen Tee kochen, als sie ein lautes Rumpeln aus den Gedanken riss. Erschrocken fuhr sie herum – das Geräusch kam aus dem Lagerraum im hinteren Teil des Hauses. Sofort kamen Yumi die drei unheimlichen Männer in den Sinn. Waren sie etwa zurückgekommen, um sich für die verlorene Beute nun an Yumi zu rächen? Oder hatten sie doch keine Erlaubnis zum Wildern bekommen und wollten nun ihre Zeugin zum Schweigen bringen? „Oh nein, Großmutter!“, dachte Yumi Angst erfüllt, griff nach dem nächstbesten Messer und stürmte Richtung Lagerraum. Als sie nur noch wenige Schritte von der Tür zum Lagerraum entfernt war, ertönte ein erneutes, lautes Rumpeln und gleich darauf das gequälte Stöhnen von Yumis Großmutter. Yumis Atem ging schwer und sie fürchtete, ihr überlauter Herzschlag würde sie verraten. Sie nahm all ihren Mut zusammen, sprang hinein und erblickte…ihre Großmutter umgeben von einem riesigen Chaos aus Schriftrollen. Chiyoko drehte sich verwundert um, als ihre Nichte durch die Tür sprang. „Yumi? Was machst du denn da mit dem Messer?!“, wollte sie wissen und runzelte die Stirn. Yumis Blick glitt hinab zu der Klinge in ihrer Hand, wanderte dann weiter zu ihrer Großmutter und anschließend noch einmal durch den ganzen Raum. „Ich ähm…Ich wollte die…Wilderer davon abhalten, dich zu töten.“, entgegnete Yumi mehr kleinlaut als überzeugt. „Du wolltest was?“, Chiyoko lachte los. „Ha, ha! Ich finde das gar nicht lustig!“, grummelte Yumi. Chiyoko stand auf und bahnte sich ihren Weg durch ein Meer von Schriftrollen. „Ach Kind“, sagte sie und umarmte Yumi „du musst doch keine Angst um mich haben! Aber ich finde es lieb, dass du dir Sorgen um mich machst!“ Yumi seufzte und wechselte das Thema. „Was ist das überhaupt hier für ein Chaos?“, fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. Chiyoko kratzte sich am Hinterkopf. „Ich habe doch gesagt, dass ich viel zu tun habe! Nun ja, ich wollte meine alten Schriftrollen sortieren. Du weißt ja, hier habe ich mein ganzes Wissen über Kräuter niedergeschrieben! Neulich habe ich nach meinen Aufzeichnungen über einen bestimmten Pilz gesucht und zwar fast den ganzen Vormittag!“, erklärte Chiyoko und schüttelte den Kopf. „Hm…Na gut, ich helfe dir.“, versprach Yumi und legte das Messer zur Seite. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Sag mal, Obaasan, hast du hier auch irgendwas über Gifte?“, wollte sie wissen. Chiyoko runzelte die Stirn und strich sich eine lange, Graue Strähne hinters Ohr. – „Ja, wieso?“ „Ich will mal was nachgucken, aber ich bin mir auch noch nicht so ganz sicher, wonach ich suche.“, entgegnete Yumi. „Aha. Na ja, jede Schriftrolle enthält die Information über ein Kraut, einen Pilz oder was auch immer. Ich habe fast immer auch getrocknete Blüten oder ähnliches hineingelegt, siehst du?“, Chiyoko hob eine Schriftrolle auf und rollte sie auf. Darin lag eine getrocknete Blüte und daneben stand alles, was man über diese Pflanze wissen musste: Aussehen, Verbreitungsgebiete, Wirkung usw. Dann deutete sie auf ein kleines, gelbes Band an der rechten Seite der Schriftrolle. „Daran erkennst du, worum es sich handelt. Pilze haben ein grünes Band, Kräuter und Wurzeln ein gelbes, Gifte ein rotes.“, erklärte Chiyoko. „Oh, danke! Dann werd ich mich gleich mal an die Arbeit machen!“, sagte Yumi begeistert. Gesagt, getan. Zwar brauchte Yumi fast den ganzen Tag, um alle Schriftrollen nach gelben, grünen und roten Bändern zu sortieren, doch schließlich hatte sie es geschafft. Chiyoko entließ sie von der Arbeit und sortierte die Schriftrollen mit den gelben und grünen Bändern in die Regale ein. Die roten allerdings – ein recht beachtlicher Stapel – nahm Yumi vorerst mit in ihr Zimmer. Sie wollte Minorus Theorie nachgehen, denn je mehr sie über Sasukes Krankheit nachdachte und über all die Versuche, ihn zu heilen, erschien ihr diese Theorie nicht mehr ganz unwahrscheinlich. Es dauerte fast den ganzen Abend, um den riesigen Haufen an Schriftrollen durchzuarbeiten. Yumi las viele der Dokumente durch, um möglichst viel über die verschiedenen Gifte zu erfahren. Die Schriftrollen enthielten auch Informationen über Wirkung der Gifte und über die Anzeichen, an denen man die Vergiftung daran erkennen konnte. Was für Sasukes Erkrankung in Frage kam, legte Yumi zur Seite. Als es draußen bereits dunkel und Yumi schon ziemlich müde war, hatte Yumi nur noch fünf Schriftrollen vor sich. Erschöpft griff sie nach einer der letzten Schriftrollen. Als sie diese aufrollte, bemerkte sie sofort den einnehmenden, süßen Geruch, den die getrocknete Blüte darin verströmte. Der Duft war unverkennbar derselbe, der Yumi auch bei Sasuke aufgefallen war. Aufgeregt schnappte Yumi nach Luft und begann, Chiyokos Notizen zu Lesen: „Die Yámaiblume. Wächst am Fuße der nördlichen Gebirgskette. Der Blütenstaub ist giftig und kann in großen Mengen eingeatmet sofort zum Tod führen. In kleineren Mengen eingeatmet oder anders eingenommen, verursacht der Staub Ohnmacht, Fieber, Atemnot… Heilmittel: “ Yumi betrachtete die weiße Blüte, deren süßlicher, aber tödlicher Duft noch immer in der Luft hing. „Die Yámaiblume…Das muss es sein! Sasuke ist vergiftet worden!“, rief Yumi aus. Doch dann sah sie noch ein Mal auf die leere Zeile nach Heilmittel und musste erneut nach Luft schnappen. Gab es wirklich keine Möglichkeit, dieses Gift zu stoppen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)