Pale von Dianeczka ================================================================================ Kapitel 2: Past --------------- So, und hier der nächste Teil, wie vorrausgesagt in deutsch XD Enjoy ~~~~~~~ Past „Nanako!!“, schallte die kindliche Stimme eines fünf jährigen Jungen durch die hauptsächlich dunklen, nur partiell beleuchteten Straßen Tokios. Keine Antwort folgte. Nur das Geräusch das Motors eines gelegentlich vorbeifahrenden Autos, oder das Kläffen von heimatlosen Hunden, welche sich um einen Überrest an Nahrung, den irgendwer weggeworfen hatte, stritten, ertönte. Begleitet von einem dumpfen Echo, das von den eng aneinander gereihten Häusern sofort wieder abgefangen wurde. Das Licht einer Straßenlaterne flackerte in der Ferne, bis es schließlich gänzlich den Kampf um das Überleben verlor und erlosch. Einige Minuten herrschte Stille, alles schien wie gewohnt, bis wieder das Rufen die Ruhe durchschnitt. „Nanako!“ Diesmal wirkte die Stimme verzweifelter, ängstlicher. Schnelle Schritte folgten auf dem Asphalt, tapsten unkoordiniert von Gasse zur Gasse. Es war der gleiche kleine Junge, der nach seiner zwölf Monate jüngeren Schwester suchte. Dessen bisheriges Rennen verwandelte sich zu einem schnellen Spaziergangtempo. Er bog in eine andere Seitenstraße ein, ließ die zierlichen Finger an der Backsteinwand entlangstreichen. „Nanako, du kannst rauskommen. Ich will nicht mehr Verstecken spielen. Komm, Mama wartet schon.“, sprach das Kind vor sich hin, während es langsam weiter einen Fuß vor den Nächsten setzte. Er konnte nicht verstehen, warum seine Schwester weiter spielen wollte, sich nicht zeigen wollte, war sich dem Ernst, die diese Situation annehmen konnte kaum bewusst. Sie hatten vor wenigen Stunden noch zusammen fröhlich gespielt, waren mit ihrer Mutter auf dem Spielplatz gewesen um den späten und warmen Herbstabend draußen zu verbringen, bevor es Winter wurde und man nicht mehr die Möglichkeit nutzen konnte am Abend mit seinen Kindern ausgelassen den Tag ausklingen zu lassen ohne, dass man fror. Kein Lüftchen wehte, die Bäume verloren allmählich ihr Laub, das bunt zu Boden rieselte und diesen mit Farbenreichtum bemalte. Die beiden Geschwister hatten in diesem Meer an Rot-, Gelb- und Brauntönen getobt, gelacht und gealbert. Die Mutter hatte sich an ihren Sprößlingen erfreut, erlaubte ihnen sogar in der Dämmerung noch ein wenig zu bleiben. Nun war es bereits nach Mitternacht und die kleine Familie noch immer draußen. Doch nicht mehr so unbeschwert. Die Jüngste hatte sich zu gut versteckt, ließ Mutter und Bruder überall nach ihr suchen, hinter jedem Busch und Strauch, in jeder Gasse und Ecke. Doch nirgends wurden sie fündig. Noch wollte die Welt das Mädchen nicht offenbaren, hielt sie verborgen in den dunklen Gängen des Straßennetzes. Der ältere Sproß hörte aus mehreren Metern Weite seine Mama rufen, den gleichen Namen, den er auch immer wieder nannte. Bedächtig lief er weiter, bis sich eine Weggabelung vor ihm auftat. Der Kleine aber zögerte nicht lange, bog rechts ein und blieb verwundert stehen. Da war seine Schwester, aber in Begleitung. Sie lag in den Armen eines Mannes, welcher am Boden kniete, sah aus als würde sie schlafen. Ihre Augen waren geschlossen, der kleine Mund geöffnet. Das kleine Mädchen sah so lieb aus, so hübsch wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe. Und der Mann ... er küsste ihren Hals in einem sanften gute Nacht Kuss. „Nanako?“, fragte der Junge leise, trat einen vorsichtigen Schritt nach vorn. Konnte er seine Schwester denn jetzt mitnehmen, wo sie doch so friedlich schlief? Plötzlich richtete sich der Blick des Fremden auf ihn, dunkle Augen trafen ihn wie tausend scharfe Messer, schienen seine Gedanken lesen zu können und direkt dessen Seele zu durchbohren. Der Kleine taumelte ängstlich einige Schritte zurück, spürte ein Gefühl von Panik in ihm aufsteigen, doch gleichzeitig kamen ihm seine Beine schwer wie Blei vor. Etwas ließ ihn nicht gleich die Flucht ergreifen. Als der Mann jedoch den Kopf hob und an seinen sinnlichen Lippen eine kleine Spur roter Flüssigkeit, Nanakos Lebensflüssigkeit, im Mondlicht aufblitzt, schrie er aus Leibeskräften nach seiner geliebten Mutter. Im nächsten Moment war all der Spuk vorbei. Kaoru Niikura, 22 Jahre und Grafik Student im 8. Semester, saß mit rasendem Herzen aufrecht im Bett in seiner kleinen Wohnung. Wieder dieser Traum, der gleiche Ort, das selbe Geschehen. Schon seit Wochen kehrte er Nacht für Nacht wieder, zerrte an den Nerven des jungen Mannes. Doch dieser Traum gehörte nicht nur der blühenden Phantasie seines Unterbewusstseins an. Es war eine Geschichte, die vor langen Jahren tatsächlich stattgefunden hatte. Damals als er noch ein kleines Kind war, das kleine Kind, welches nach seiner Schwester gesucht hatte, und sie fand ... in den Armen eines Mannes. Tot. Er hatte sie umgebracht, ihr das Lebenselixier genommen. Kaoru wusste es genau, hatte es geglaubt als kleiner Junge, war davon überzeugt gewesen, dass diese Person einem alten Mythos entsprungen war, dem die erwachsenen Menschen keinen Glauben mehr schenkten. Lange hing er an seiner Überzeugung, wurde auch nie vom Gegenteil überzeugt. Das Mysterium, wie seine Schwester starb aber, wurde nie öffentlich aufgedeckt. Dem kleinen Kind, welches immer versucht hatte zu erklären, wen es gesehen hatte, den „Mörder“, wurde nie zugehört. Alles schien nur ein Streich seiner Selbst gewesen zu sein, ließ ihn Dinge sehen und herbeirufen, die er heimlich in vielen Horrormärchen gesehen hatte. Später fing Kaoru selbst an zu verdrängen, dass es dieses Wesen tatsächlich gab. Warum sonst wäre der Mann plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen, von einem Wimpernschlag auf den anderen, und seine Schwester lag leblos am Boden, weggeworfen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Kaoru fuhr sich mit einer fahrigen Handbewegung durch die halblangen, seidigen Haare. Er hatte den Verlust von Nanako bis heute nicht verarbeitet. Ein kleines Seufzen entwich seinen Lippen. Der Japaner schlug die Decke zurück und stand auf. Jetzt war an schlafen am allerwenigsten zu denken. Langsam schlurfte er in seine Küche, bemerkte schon, als er über die Schwelle trat, dass etwas nicht stimmte. Es war, als wäre die Luft um einige Grade gesunken, als stünde die Zeit still. Eine seiner zierlichen Hände tastete nach der kleinen Leuchte, die am Küchenschrank angebracht war. Sekunden danach leuchtete die Lampe auf, hüllte den Raum in ein zartes Licht. Etwas Außergewöhnliches war auf den ersten Blick keineswegs zu entdecken. Aber Kao spürte es. Ein eisiger Schauder durchfuhr seinen Körper und die feinen Härchen auf seinen Armen stellten sich auf, wie das Fell einer Katze, die Gefahr witterte. Kalte Luft drang an seinen Nacken.. erschrocken wirbelte der junge Mann herum und starrte in ein Gesicht, welches er nie vergessen hatte. Es sah noch genauso makellos aus, wie vor 17 Jahren., hatte sich kein Stück verändert. Die tiefbraunen Augen bschauten ihn mit dem gleichen mystischen Ausdruck an, wie damals in der dunklen Gasse, als er noch ein kleiner Junge war. Kaoru konnte sich nicht rühren, geschweige denn war er in der Lage etwas zu sagen. Er war wie in einen Bann gezogen, wie in jener Nacht, gleichzeitig fasziniert als auch verängstigt. Würde er jetzt genauso enden, wie Nanako damals? Hilflos und verlassen? ~~~~~~ Nun ja~ soviel zu dem ^_^ Kommis sind natürlich gern willkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)