Verheerende Erinnerungen von Diavolino (Harry Potter) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7: Die nächsten Tage verlaufen ziemlich gut, doch der Unterricht bei Snape ist die Hölle! Immer wenn er mir nur einen Blick zuwirft, färben sich meine Wangen leicht rot und ich senke sofort den Kopf. Ich versuche nicht auf ihn zu achten, doch das ist wesentlich schwerer, als erwartet, denn ich kann genau fühlen, wie meine Sehnsucht nach ihm steigt und es mir immer schwerer fällt, auch nur eine Sekunde an etwas anderes zu denken. Trotz allem versuche ich mich weiterhin auf den Trank zu konzentrieren, denn es ist kein einfacher. Auch Snape hat anscheinend bemerkt, dass ich nicht wirklich bei der Sache bin, denn plötzlich kommt er auf mich zu, mustert meinen Trank und meint dann: „Das sieht ja schrecklich aus! Sie können gleich noch mal beginnen! Zehn Punkte Abzug für Gryffindor, für die Verschwendung von Zutaten.“ Es fällt mir schon so schwer genug, und dann auch noch seine Nähe... Aber das ist wohl der Gipfel. Mein Blick hat sich nicht von dem Kessel erhoben, doch jetzt schwankt er rüber ins Buch. 'Es kann doch nicht sein, dass ich den Trank so verdorben habe, auch wenn ich etwas neben der Spur bin!', geht es mir durch den Kopf, und da wird mir auch gerade klar, was ich falsch gemacht habe. 'Den Trank gleich neu beginnen also? Das ist ein winziger Fehler, der leicht zu beheben ist!' Meine Gedanken kreisen, und Wut kocht in mir hoch. Doch ganz gelassen schaue ich zu ihm hoch und erwidere nur: „Ich hab nur eine Zutat vergessen, deswegen muss ich den Trank nicht gleich neu brauen... Im Übrigen können Sie den Abzug zurück nehmen, den Trank hab ich schnell wieder in Ordnung.“ Sein Blick lässt mir das Blut gefrieren. Eisige Kälte spiegelt sich in seinen Augen, und ich erschauder schlagartig. Sofort bereue ich meine vorlaute Klappe, doch jetzt ist es zu spät... Zu meiner Verwunderung zeigt sich plötzlich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Er geht um den Tisch, stellt sich hinter mich, neigt sich leicht vor und flüstert mir dann ins Ohr: „Dann zeigen Sie mir doch, wie schnell Sie das können!“ Mein Herz beginnt zu rasen, und wieder durchzuckt es meinen ganzen Körper. Langsam greife ich nach der Schlafbohne, die ich vergessen habe und lese nach, was mit ihr zu tun ist. 'Klein hacken und den Saft in den Trank geben', lese ich in Gedanken mit. Sofort nehme ich ein Messer und drücke die Bohne mit der Spitze ein, sodass die Flüssigkeit direkt in den Trank fliesst. „Das entspricht nicht der Anweisung im Buch!“, faucht mich Snape an, und wieder einmal mehr fahre ich zusammen bei seiner Stimme. „Es ist das was ich gelernt habe, und ich hatte einen guten Lehrer. Dazu ist es viel effizienter als wenn man die Bohne zerhackt...“, erwidere ich in gleicher Lautstärke. „Ach, und wer hat dir das beigebracht?“, kommt es auch gleich zurück, diesmal aber in leicht sarkastischem Tonfall. Ich kann mich nur zu gut an jene Person erinnern, die mich in meine Kindheit gelehrt hat, so zu brauen. „Das waren Sie!“ Prompt richtet Snape sich auf, schaut mich verdutzt an und scheint wortlos. Ein leises Knurren ist zu vernehmen, dann wendet er sich von mir ab und streift weiter durch die Reihen. Erleichtert seufze ich auf und mache mir weiter an meinem Trank zu schaffen. Diese Situation eben kommt mir gerade recht, denn jetzt fällt es mir bedeutend einfacher, mich auf das zu konzentrieren, was ich tue, und schon bald habe ich die anderen meiner Klasse wieder aufgeholt. Kaum ist die Stunde beendet, ist auch schon ein Tumult los, denn alle wollen sich auf das Wochenende vorbereiten... Alle, ausser mir. Wie schon die Woche zuvor muss ich auch diesen Samstag bei Snape Strafarbeit absitzen. Mit wenig Begeisterung mache ich mich auf den Weg zu seinem Büro. 'Das wird bestimmt wieder anstrengend!' Nicht besonders scharf darauf, klopfe ich gegen die Tür und warte, bis Professor Snape öffnet. Bei meinem Anblick huscht ihm ein Grinsen übers Gesicht. „Ich habe Sie erwartet... Treten Sie ein!“ Widerwillig folge ich ihm. Sofort fällt mir das Buch auf, das sich neben zahlreichen anderen auf dem Tisch befindet. Es ist das Buch, das ich bereits das letzte Mal gesehen habe, welches mir Bilder meiner Vergangenheit gezeigt hat. „Was stehen Sie da rum? Es gibt viel zu tun!“, fährt Snape mich an. Unsicher wandert mein Blick zu seinem Gesicht. Nicht eine Miene ist zu erkennen, kein einziger Ausdruck.. „Was soll ich denn tun?“, frage ich vorsichtig, da ich ihn nicht schon wieder verärgern will. Mit der Hand verweist er auf ein Gestell hinter mir an der Wand. Die Regale sind voll gestopft mit den verschiedensten Zutaten. Von Affrodilwurzel über Erumpenthorn bis hin zu Runespoor-Eiern ist alles vorhanden, selbst Zutaten, die ich noch nie gesehen habe. „Füllen Sie die Zutaten in neue Gläser und Fläschchen ab. Dabei können Sie auch gleich überprüfen, welche davon noch brauchbar sind und welche nicht.“ Ich nicke kurz, wende meinen Blick jedoch nicht vom Gestell ab. Die Sammlung fasziniert mich so sehr, dass ich mich sogar beinahe darauf freue, alle auszusortieren. Als erstes räume ich alle Regale aus und platziere die Gefässe auf dem Boden neben mir. 'Am einfachsten ist es wohl, wenn ich gleich nach dem Alphabet gehe, dann ist es übersichtlicher...', überlege ich und suche nach allen Zutaten, die mit A beginnen. Nachdem ich alle sortiert und umgefüllt habe, mache ich mich an die Zutaten mit B. Fortlaufend arbeite ich mich von Buchstaben zu Buchstaben. Bei den Dingen, die ich nicht kenne, frage ich Snape nach einer ausführlichen Auskunft. Etwas genervt erklärt er mir ihre Wirkungen und wie zu entscheiden ist, ob sie noch gut sind, oder bereits verdorben. Interessiert merke ich mir jedes einzelne Wort von ihm. Als ich dann endlich fertig bin, ist es bereits wieder dunkel draussen. Müde kehre ich in mein Schlafzimmer zurück. Kiana ist auch da, und gespannt wartet sie darauf, dass ich ihr erzähle, was ich heute so getan habe... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)