Harry Potter und das Geheimnis seiner selbst von Zauberlehrling ================================================================================ Kapitel 1: Der Auftakt ---------------------- Teil 1 Mein Name ist Harry Potter. Ich hatte diesen Namen für eine ganze Weile vergessen, während dieser Zeit war mein sehnlichster Wunsch herauszufinden wer ich bin, doch jetzt wo ich es wieder weiß, wünschte ich, ich könnte es vergessen. Ich bin Harry Potter, der Junge der lebt... Ein Jahr zuvor Weißgraue Nebelschleier zogen durch den Ligusterweg. Es war dunkel, denn nicht einmal das Licht der Straßenbeleuchtung vermochte es, diese zu durchdringen. Es war spät, weit über Mitternacht hinaus und so störtesich niemand an dem Nebel und der Finsternis die sich ausbreiteten. Einzig in einem Haus brannte noch Licht, im Ligusterweg Nr.4. Das Zimmer indem dieses Licht brannte, gehörte einem Jungen, dieser saß an seinem Fenster und betrachtete die verlassene Straße.Ein Seufzen entfuhr dessen Lippen, bei dem Gedanken daran wie gut diese Szenerie zu ihm passte, dunkel, trostlos und verlassen. Wenn jemand den Jungen hätte beschreiben müssen, hätte wohl das Wort ‚Mitgenommen’ am ehesten gepasst. Tiefe, dunkle Ringe lagen unter dessen Augen, sein Gesicht war unnatürlich bleich und auch seine ganze Gestalt wirkte ausgezerrt. Kräftig war sein Körperbau nie gewesen, doch sah man ihm deutlich an, das er innerhalb kürzester Zeit viel Gewicht verloren hatte. Dieser Junge war Harry Potter, auf dessen Schultern die Hoffnungen einer ganzen Welt, einer Welt von Hexen und Zauberern, lasteten. Für gewöhnlich mochte Harry diese Zeit, wenn die kleine Welt um ihn herum schlief und er so ungestört seinen Gedanken nachhängen konnte, am Liebsten. Es war jetzt fast drei Wochen her, seit sein fünftes Schuljahr auf Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, geendet hatte, doch war indiesem Jahr ein weiteres Stück Hoffnung für Harry, mit dem Tod seines Paten Sirius Black gestorben. Harry verdrängte den Gedanken daran und konzentrierte sich wieder darauf, den aufziehenden Nebel zu beobachten. Harry runzelte die Stirn, was war das? Hatte er sich das nur eingebildet oder waren da unten im Nebel wirklich Gestalten aufgetaucht? Er schüttelte den Kopf, das konnte nicht wahr sein! Nicht hier, nicht jetzt. Harry keuchte. Da unten waren mehr als zwanzig Personen die sich auf das Haus zu bewegten, zwanzig Personen in dunklen Kapuzenumhängen, Todesser! Harry zwang sich dazu ruhig zu atmen, aber was konnte er jetzt tun? Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Dumbledore hatte das Haus geschützt,aber wie lange würde das diese Kerle aufhalten? Mit einem Satz sprang Harry auf und rannte zu seinem Schreibtisch auf dem er seinen Zauberstab liegen hatte. Gehetzt sah er sich in seinem Zimmer um, sein Blick blieb an dem leeren Käfig seiner Eule hängen und eine Welle der Erleichterung durchfuhr ihn. Wenigstens war Hedwig in Sicherheit, doch seine Erleichterung hielt nicht lange an, er musste seine Verwandten wecken, doch was dann? Panik überkam ihm, wie sollte er es alleine mit so vielen Todessern aufnehmen? Die erste Erschütterung traf das Haus, als Harry sein Zimmer verlies und zu dem eilte, welches seine Tante und sein Onkel teilten. „POOOTTTTEEEERRR!“ Der Schrei seines Onkels wurde durch eine weitere Erschütterung des Hauses untermalt. Harry riss die Tür auf und sah wie sein Onkel sich vom Boden erhob,seine Tante brachte ein Wimmern hervor und im Nebenzimmer hörte er seinen Cousin aufschreien. „Onkel Vernon, wir müssen weg, kommt schon, bewegt euch!“ Ohne weiter auf die beiden zu achten rannte Harry zu seinem Cousin. „Dudley, beweg deinen fetten Hintern aus dem Bett! Komm schon!" Als er wieder auf den Flur hinaustrat hörte er Holz bersten. Seine Verwandten sahen ihn aus Schreck geweiteten Augen an. „Was p-passiert hier?“ Brachte sein Onkel stotternd heraus. Harry hob seine Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Geht in mein Zimmer, los!“ Harrys Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Vernon, Petunia und Dudley ließen sich das nicht zweimal sagen und rannten sich förmlich selbst über den Haufen. Und jetzt? Harry brach der Schweiß aus, in seinem Zimmer waren sie gefangen, er schluckte und sah seine Familie an, die Todesser wollten nur ihn, das war ihm klar. Es bestand die kleine Chance, dass Harry zumindest die drei retten konnte. Er konnte nicht noch einmal zulassen das ein anderer starb, nur damit er selbst überlebte, selbst wenn es die Dursleys waren. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich entschieden. Er würde sich nicht kampflos ergeben und so trat er entschlossen auf die Treppe zu. Was war das für ein Geruch? Gas. Bei dem Angriff auf das Haus mussten die Gasleitungen beschädigt worden sein. Nur ein einziger Funke und sie alle würden in kleine Stücke gesprengt werden. Plötzlich kam Harry ein Gedanke, die Gasleitungen befanden sich im Keller des Gebäudes, wenn diese jetzt entzündet würden, würde vielleicht nicht alles explodieren. Er schluckte. Was, wenn es schief ging? Doch in Harrys Augen trat ein entschlossenes Funkeln. Wenn er nichts unternahm wären er und die Dursleys sowieso geliefert, Voldemort würde es nicht noch einmal zulassen, das er entkam und was seine Verwandten anging, sie als Muggel hatten eh keine Chance diesen Angriff zu überleben. Mit langsamen Schritten ging Harry die Stufen hinab, gerade als er auf der untersten angekommen war, gab die Vordertür mit einem Bersten, dem Fluch der sie getroffen hatte nach und sprang auf. Harry stand nun zwei verhüllten Gestalten gegenüber. „Na, wenn das nicht der kleine Potter ist, sieh an.“ Harry hatte die Stimme erkannt. Es war Lucius Malfoy. „Malfoy, schon wieder aus Askaban heraus?“ Harrys Stimme klang sicherer als er sich fühlte. „Potter, beweg dich und lass den Zauberstab unten! Gegen uns alle kannst du eh nichts ausrichten!“ Bei seinen Worten war Lucius Malfoy langsam zurück und Harry war gleichzeitig weiter auf den Ausgang zugetreten. Nur noch ein Stück, der Gasgeruch war hier unten noch intensiver und Harry richtete seinen Stab hinter sich während er ging. Er musste nur noch ein Stück weiter aus dem Haus heraus, um der Explosion zu entgehen. Es passierte gleichzeitig das Harry auf Malfoy zusprang und den Feuerzauber in Richtung Ligusterweg 4 rief. Die Hölle brach los, als Harry von der Druckwelle mitgerissen wurde und das Haus in Flammen aufging. Die Todesser die nicht mit einer Explosion und schon gar nicht mit einer von solchem Ausmaß gerechnet hatten, wurden allesamt von den Füßen gerissen, doch das bekam Harry nur noch am Rande mit. Mit seinen Gedanken war er ganz bei seinen eigenen Schmerzen, die sich in seinem Körper auszubreiten begannen. Er musste weg, an einen Ort wo ihn niemand finden würde. Dies war sein letzter Gedanke als es schwarz um ihn wurde und er in Ohnmacht fiel. XxxxXXXxxxX Aidan Carson und seine Frau Penelope waren auf der Heimfahrt von einer Geburtstagsfeier. Sie fuhren auf einer Landstraße und weit und breit war kein anderer Verkehrsteilnehmer auszumachen. Den Weg kannte Aidan auswendig, schließlich fuhr er ihn mindestens zweimal täglich, wenn er zu Arbeit musste. Er war müde und bei dem Gedanken an sein Bett fühlte er sich schon gleich um vieles besser, um so mehr erschrak er, als seine Frau neben ihm plötzlich seinen Namen rief: „Aidan pass auf“, bei diesen Worten hatte sie ihm ins Lenkrad gegriffen und das Auto kam ins schleudern. Aidan keuchte. Irgendetwas war gerade gegen ihr Auto geknallt, doch das nahm er nur am Rande war, denn seine restliche Aufmerksamkeit brauchte er, um das Auto wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als er es endlich geschafft hatte und das Auto mit quietschenden Reifen zum Stehen gekommen war, musste er erst einmal schlucken. „Penny, alles klar“ bei diesen Worten sah er sich zu seiner Frau um die mit vor Schreck geweiteten Augen neben ihm saß. „Oh Gott, Aidan, der Junge!“ Mit diesen Worten war sie auch schon von ihrem Sitz aufgesprungen und aus dem Auto gehechtet. Ohne wirklich zu begreifen was seine Frau meinte, löste nun auch er seinen Gurt, um ihr zu folgen. „Penelope, welcher Junge denn? Da war doch weit und brei...“ Was er sah verschlug ihm die Sprache. Seine Frau war über den leblosen Körper eines Jungen gebeugt und fühlte gerade dessen Puls. „Aidan, steh nicht so rum verdammt, ruf einen Notarzt! Und hol den Erste Hilfe Koffer aus dem Auto!“ Was den jungen Mann antrieb, war wohl nur der scharfe Ton in dem seine Frau zu ihm gesprochen hatte, denn er selbst war noch wie betäubt von den Anblick des blutenden Jungen gewesen. Schmerzen. Alles tat ihm weh. Langsam öffnete der Junge die Augen. „Ganz ruhig, beweg dich nicht! Hilfe ist unterwegs“ Diese Stimme, sie klang so sanft, doch bevor er das Gesicht richtig erkennen konnte, war er schon wieder Ohnmächtig geworden. Penelope war froh um diese Ohnmacht, sie hatte sich in der Zwischenzeit seine Wunden angesehen, sein Bein war wohl gebrochen und auch eine oder zwei gebrochene Rippen waren dabei, doch am meisten machte sie sich um die Kopfverletzung und über die Verletzungen am Rücken des Jungen Sorgen. Wie es mit inneren Verletzungen aussah konnte sie nicht sagen, aber bei der Geschwindigkeit mit der sie ihn getroffen hatten, konnte sie wohl nur hoffen. Penelope war Ärztin, doch ohne weiteres konnte sie nichts Genaueres feststellen. Nach einer Ewigkeit wie es ihr erschien, traf dann auch der Krankenwagen ein und die Notärzte versorgten den Jungen weiter. Mit zitternden Fingern erhob sie sich und trat zu ihrem Mann, der noch immer völlig verstört schien. „Aber Penny, die Straße... sie war leer... wo kam er denn so plötzlich her?“ Auch sich selbst hatte sie diese Frage gestellt und keine Antwort gewusst. Es war, als ob der Junge plötzlich vor ihrem Auto aufgetaucht wäre. „Ich weiß es nicht...“ Penelope sah auf als ein Polizist an sie herantrat. „Mam, wie ist ihr Name bitte?“ Der Polizist hatte ruhig gesprochen und sah sie mit einem distanzierten Gesicht an. „Ich bin Penelope Carson und das ist mein Mann Aidan.“ Der Polizist nickte und notierte sich ihre Angaben auf einem kleinen Block. „Können sie mir erklären wie es zu diesem Unfall kam?“ Nun war es Aidan der sich zu Wort meldete. „Wir kamen von einer Feier... , ich bin gefahren und plötzlich schrie meine Frau auf, griff mir ins Lenkrad... ich verstehe das nicht, wo kam der Junge so plötzlich her?“ Aidan hatte mit ausdrucksloser, brüchiger Stimme gesprochen und Penny legte ihm ihre Hand auf die Schulter. „Ich habe ihn da liegen sehen und habe ganz instinktiv ausweichen wollen, aber es war wohl schon zu spät.“ Sie schluckte. Wieder nickte der Polizist. „Wenn sie die Frage gestatten, haben sie heute Alkohol zu sich genommen?“ Penny blitze den Mann wütend an. „Nein! Mein Mann und ich, wir trinken keinen Alkohol!“ Wieder nur ein Nicken. „Hören Sie, es war ein Unfall! Mein Mann und ich sind mit den Nerven am Ende, können wir das nicht morgen besprechen?“ Endlich sah der Mann Penelope an. „Nun gut, ich denke das reicht auch erst einmal. Geben Sie mir noch eine Adresse unter der wir sie erreichen können, dann können sie gehen.“ Penelope seufzte erleichtert und auch Aidan atmete auf. Nachdem sie ihm ihre Adresse und Telefonnummer genannt hatte, drehte sich der Polizist weg, doch Penny hielt ihn am Arm zurück. „In welches Krankenhaus wurde der Junge gebracht?“ Der Mann runzelte die Stirn, doch dann trat wieder der distanzierte Ausdruck auf das Gesicht des Beamten, welches er die ganze Zeit über aufgesetzt hatte. „Marien Hospital“ Damit drehte er sich endgültig um und ging zu seinen Kollegen zurück. XxxxXxxxX Müde fuhr sich Penelope über ihr Gesicht, was für eine Nacht. Statt nach Hause, wie sie es dem Polizist mitgeteilt hatte, waren sie zum Krankenhaus gefahren. Schlaf hätten Aidan uns sie eh nicht gefunden und es war für sie beide wichtiger sich nach dem Jungen zu erkundigen. „Penny, was machst du denn hier?“ Der Mann der gesprochen hatte war einer ihrer Kollegen und auf ihr Gesicht trat ein freudloses Lächeln. „Wir hatten einen Unfall...“ Die Augen des Mannes wurden groß. „Geht es euch gut?“ Sie nickte. „Uns schon, aber wir haben jemanden angefahren und wie es ihm geht wissen wir noch nicht.“ „Ach, ihr meint den Jungen der vor ner knappen halben Stunde eingeliefert wurde?“ Seine Miene wurde ernst. „Er ist gerade im OP, Dr. Lionne kümmert sich um ihn.“ Aidan sah auf. „Und wie geht es ihm? Ich meine, wird er wieder gesund?“ Der Junge Mann blickte ernst in die Gesichter seiner Kollegin und ihres Mannes. „Das können wir noch nicht hundertprozentig sagen, ich meine seine Brüche werden heilen und innere Verletzungen scheint er wie durch ein Wunder nicht davon getragen zu haben. Was uns Sorgen bereitet sind die Verbrennungen an seinem Rücken und seine Kopfverletzung. Aber Genaueres werden wir wohl in kurzer Zeit wissen.“ Penny seufze. „Er sah so schlimm aus, ich war mir nicht sicher...“ „Nana Penny, das wird schon wieder. Du selbst bist eine unserer besten Ärztinnen hier. Also, Kopf hoch! Was ich nicht verstehe, ihr habt ihn angefahren sagtest du?“ Penny nickte und wischte sich die Träne von der Wange. „Ja, aber was verstehst du denn nicht?“ „Sein Rücken ist verbrannt, ich verstehe nicht woher er die Verbrennungen hat!“ XxxxXXXxxxX Albus Dumbledore, Leiter der Schule für Hexerei und Zauberei, seufzte. Wie hatte es nur dazu kommen können? Vor wenigen Minuten war er noch im St. Mungos Hospital gewesen, in welches man Harry Potters Verwandten gebracht hatte. Ihnen war soweit nichts geschehen, doch bei Harry sah die Sache schon etwas anders aus. Es schien, als ob er einfach verschwunden wäre. Aus den Dursleys war nicht mehr herauszubekommen gewesen, als das Harry sie in Sicherheit gebracht hatte und dann verschwunden war. Kurze Zeit später war wohl die Explosion losgegangen. Arabella Figg, die einzige die in Harrys näherer Umgebung etwas mit der Zaubererwelt zu tun hatte, hatte ihn sofort verständigt. Als er im Ligusterweg eingetroffen war, hatte er mit Erstaunen bemerkt, dass noch einige der Todesser bewusstlos im Vorgarten des Hauses lagen. Das Haus stand in Flammen und Dumbledore war es eiskalt den Rücken hinunter gelaufen, als er verzweifelte Schreie aus den oberen Stockwerk gehört hatte. Er war mit gezogenem Zauberstab in das Haus geschritten und hatte zu seinem Erstaunen die Dursley in einem der oberen Zimmern gefunden. Doch von Harry war keine Spur gewesen. Als er die Tore Hogwarts erreichte, trat ihm Minevera McGonagall entgegen, sorgenvoll betrachtete er seine langjährige Vertraute. Er hatte nicht lange gezögert als Arabella Figg ihn verständigt hatte. Sofort hatte er einer Hauselfe aufgetragen die Stellvertretende Schulleiterin zu wecken und war auch schon verschwunden gewesen. „Albus, was ist geschehen?“ „Todesser. Sie haben Harry Potter angegriffen...“ erschrocken sog die Lehrerin die Luft ein. „Geht es ihm gut? Albus, wie konnte das passieren?“ kummervoll schüttelte der Schulleiter den Kopf. „Bei den Göttern, ist er ...“ „Nein, er ist nicht Tod, jedenfalls glaube ich das nicht. Minevera benachrichtige bitte die anderen Mitglieder des Phönixordens. Wir müssen uns Treffen.“ Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Direktor um und ging in Richtung seiner Räume davon. Verdutzt blieb die Angesprochene stehen, so niedergeschlagen hatte sie den Direktor selten erlebt. Der Morgen brach an, doch für einige war diese Nacht keine erholsame gewesen. „Du meinst also, das Potter sich nicht in der Gewalt des dunklen Lords befindet?“ Müde nickte der Direktor. Vor wenigen Minuten waren alle Mitglieder des Orden des Phönix in Hogwarts aufgetaucht. Man hatte sich in die Große Halle begeben die zurzeit, ohne die Schülerscharren recht verlassen wirkte. Man saß zusammen an einem langen Tisch und ähnlich wie in den Weihnachtsferien waren die Haustische verschwunden und durch einen einzelnen, etwas kürzeren Tisch ersetzt worden. „Ja, der Ligusterweg sah nicht so aus, als ob für die Angreifer alles nach Plan gelaufen wäre. Ich meine die Dursleys waren noch am leben, kein Symbol Voldemorts war über dem Haus und die bewusstlosen Todesser geben mir Rätsel auf.“ Die meisten Anwesenden waren bei der Erwähnung Voldemorts zusammengezuckt, doch nickten sie. „Ich verstehe was du meinst, aber wo ist der Junge denn nur hin?“ Es war Remus Lupin der das Wort ergriffen hatte. Eine unangenehme Pause trat ein, bis der Schulleiter das Schweigen brach. „Ich habe nachgedacht. Es kommt vor, das Zauberer und Hexen in Notsituationen etwas anwenden was sie nicht gelernt haben, so war es zum Beispiel auch als Neville Longbottom seine Fähigkeit zu zaubern entdeckte. Sein Onkel hielt ihn aus dem Fenster und um sich zu schützen, wand Neville Magie an.“ Albus Dumbledore schwieg einige Sekunden ehe er fortfuhr. „Es wäre möglich das Harry appariert ist.“ Molly Wesleys Kopf fuhr hoch. „Du meinst er könnte in Sicherheit sein?“ Albus nickte. „Jedoch, konnte Harry seinen Weg sicher nicht bestimmen und somit wissen wir weder wo er sich befindet, noch ob es ihm gut geht. Unsere Aufgabe ist es ihn ausfindig zu machen und das so schnell wie möglich!“ Zustimmendes Gemurmel erhob sich. XxxxXXXxxxX Nur langsam kam er zu sich. Sein Rücken schmerzte, eigentlich tat ihm alles weh... Da waren Stimmen, irgendwie fern und doch nah. Wo war er? Was war passiert? Wer war da bei ihm? „Und es hat sich noch niemand gemeldet? Aber er muss doch von jemanden vermisst werden!“ „Nein, niemand.“ Langsam öffnete er die Augen, nur um sie schnell wieder zu schließen, zu hell... das war wohl der erste klare Gedanke den er fassen konnte. Die Schmerzen die das Licht in seinem Kopf hervor riefen, ließen ihn aufstöhnen. „Aidan, er wacht auf!“ Penelope beugte sich erleichtert vor, die Ärzte hatten nicht sicher sagen können, wie lange ihr Patient noch ohne Bewusstsein bleiben würde. „Na? Endlich aufgewacht?“ Diese Stimme, er hatte sie schon einmal gehört, um einiges vorsichtiger als bei seinem ersten Versuch öffnete er erneut die Augen. Verwirrt blickte er um sich, er befand sich in einem weißen Zimmer und lag in einem weißen Bett, neben ihm saß eine Frau und ein Mann. „Wo..., wo bin ich hier?“ Erstaunt sahen sich die beiden Fremden an, doch dann lächelte die Frau und sah ihn wieder an. Englisch, der Junge war ein Engländer. „In einem Krankenhaus.“ Der Junge runzelte die Stirn, als ob er sich krampfhaft daran zu erinnern versuchte wie er hier her gekommen war. „Wer...sind sie?“ Seine Stimme hörte sich brüchig und rau an. „Mein Name ist Penelope Carson und das hier ist mein Mann Aidan.“ Der Junge runzelte noch immer die Stirn. „Wie heißt du?“ Aidan hatte sich erhoben und war hinter seine Frau getreten. „Ich... ich heiße..., mein Name ist...“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht...“ betretenes Schweigen folgte. XxxxXXXxxxX Sanfter Feuerschein fiel auf das bleiche Gesicht eines jungen Mannes mit silberblondem Haar. Dieser befand sich in einem heruntergekommenem Zimmer. Vor langer Zeit, war dieses wohl in einem weit aus besseren Zustand gewesen, doch die Jahre in denen das Gebäude nicht bewohnt gewesen war, sah man ihm deutlich an. Die Wände waren vom Schimmel befallen und an vielen Stellen kam das Mauerwerk unter dem Putz zum Vorschein. Die Fenster waren zwar ganz, dennoch ließen sie die Kälte beinahe ungehindert in den Raum dringen. Der Kamin, vor langer Zeit schien auch er für Behaglichkeit gesorgt zu haben, doch diese Fähigkeit schien restlos verloren, denn nicht einmal das lodernde Feuer schaffte es die Kälte zu vertreiben und den Raum zu beleuchten. „Draco mein Sohn, ich freue mich dich hier zu sehen.“ Bei diesen Worten wandte sich der Angesprochene seinem eintretenden Vater zu. Zuvor hatte er sich mit abfälligem Blick in den heruntergekommenem Raum umgesehen. „Sohn, es wird nicht immer so bleiben. Sicher, für den Moment muss ich mich hier wie ein gewöhnlicher Verbrecher verstecken, aber bald, wenn der dunkle Lord seine Macht endgültig zurückerlangt hat, werde ich zehnfach für diese Schmach entlohnt werden!“ Ein diabolisches Lächeln umspielte bei diesen Worten seine Lippen. Lucius Malfoy hatte den Blick seines Sohnes sehr wohl bemerkt und dieser Blick entfachte Hass auf diejenigen, welche dem, dessen Name nicht genannt werden durfte, im Weg standen, aufs neue. „Junge, deine Weihe steht kurz bevor. Der Tag auf den ich seit Jahren hinarbeite. Du und ich, Vater und Sohn unter dem dunklen Lord vereint.“ Ergeben nickte der junge Mann. „Ja, Vater!“ Zufrieden nickte dieser und sah sich sein Werk an. Vor ihm stand sein Sohn und ein zukünftiger Diener seines Herrn. „Vater...“ fragend zog Lucius Malfoy seine Augenbraue in die Höhe. „Ja?“ Der Junge senkte seinen Blick. „Was...was, wenn ich kein...kein Todesser werden wollte?“ „Crucio!“ Unter Schmerzen sank der Junge zu Boden. Kalt blickte sein Vater zu seinem Sohn hinab. Lucius Malfoy ließ einige Sekunden verstreichen, bevor er den verbotenen Fluch wieder aufhob. „Ich sage es dir nur einmal, also merke es dir gut! Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich und wer gegen mich ist, ist auch gegen den dunklen Lord! Ich rate dir, dass nächste Mal genau zu überlegen was du äußerst, denn es könnte das letzte sein was du je von dir gibst! Verschwinde!“ Noch einmal sah er die gekrümmte Gestallt am Boden auskalt glitzernden Augen an, dann wandte er sich ab und verließ mit wehendem Umhang das kalte Zimmer. XxxxXXXxxxX „Noch immer nichts neues?“ traurig schüttelte der Schulleiter von Hogwarts den Kopf. Seit dem Angriff auf Harry und seine Verwandten waren nun schon vierzehn Tage vergangen und die anfängliche Hoffnung das Harry unverletzt geblieben war, war mit jedem weiteren Tag geringer geworden. „Nein... “ Wo konnte der Junge nur sein? „Albus, das neue Schuljahr rückt immer näher, was sollen wir bloß tun?“ Der Schulleiter erhob sich mit einer müden Bewegung und trat an eines der Fenster seines Büros. Die Aussicht die sich ihm bot war schier atemberaubend und normalerweise vermochte sie es, ihn aus düsteren Gedanken zu rütteln, doch in den letzten Tagen hatte er vergeblich darauf gewartet. Der See mit seiner schier endlosen Weite, die sanften grünen Hügel Schottlands, die Schule selbst schaffte es nicht, die Besorgnis um seinen Schützling zu vertreiben. „Nichts Minerva, wir können nichts weiter tun als weiter nach ihm zu suchen und zu hoffen. Sollte der Fall eintreten, dass wir ihn bis zum Schuljahresbeginn nicht gefunden haben, werden wir nicht umhin kommen, die Öffentlichkeit mit einzubeziehen.“ Wieder aller Erwartungen war es dem Minister gelungen den Angriff auf Harry geheim zu halten. Doch sollte Harry nicht zu Beginn des Schuljahres auf Hogwarts sein, kam man nicht mehr um die Fragen nach dessen Verbleib herum. Doch Albus Dumbledore wollte alles dran setzen, diesen Fall nicht eintreten zu lassen, denn er befürchtete eine Massenpanik. Wenn schon nicht mal mehr Harry Potter sicher war, wer dann? „Und Severus?“ Nur ein resigniertes Seufzen erhielt Minevera McGonagall zur Antwort, doch dies schien ihr auch Antwort genug. Seit etwa zwei Jahren, seit bekannt war, dass Voldemort seine Macht wieder erlangt hatte, war Severus Snape, Lehrer für Zaubertränke und ein Meister seines Faches, wieder als Spion unter Voldemorts Befehl zurückgekehrt. Zu Beginn der Ferien war er zu diesem befohlen worden und seither hatte man nichts mehr von ihm gehört. Albus Dumbledore machte sich Sorgen. Sorgen um Harry, Sorgen um Severus und um die ganze Welt. Im Moment fühlte er sich älter als jemals zuvor in seinem Leben. XxxxXXXxxxX Die Gedanken und Sorgen seines Verbleibens betreffend erahnend, trat Severus Snape auf den dunklen Lord zu. „My Lord?“ eine dünne, dunkle Gestalt hob seinen Blick von verschiedenen Pergamenten, die sie zuvor studiert hatte. „Ah, mein Giftmischer... “ entschlossen trat der Meister der Zaubertränke näher an den Dunklen Lord heran. Wieder erwarten schien der Lord bester Laune zu sein, seit der misslungenen Entführung von Potter war Voldemort außer sich gewesen. Er hatte diejenigen die es gewagt hatten zu ihm zurück zu kommen bestraft und diejenigen die verschwunden geblieben waren, hatte er kurzerhand umbringen lassen. Voldemort hob eines der vor ihm liegenden Papiere und warf sie Snape bei dessen Nähertreten entgegen. Severus Snape hatte es noch rechtzeitig aufgefangen und war verblüfft, als er eine Titelseite des Tagespropheten in den Händen hielt. „Na Snape dann zeig mal ob du wirklich so schlau bist wie ich denke, was fällt dir auf?“ Auf diese Frage hin sah sich Snape die Seite etwas genauer an, neben dem Bild eines zerstörten Hauses war ein Artikel über die neusten Vermutungen hinsichtlich des Verbleibs des Dunklen Lords, ansonsten waren nur die neusten Opfer von Todesserübergriffen und kurze Berichte, was genau wo passiert war. Severus sah auf das Datum der Zeitung und hob erstaunt die Augenbrauen. Er hielt die Titelseite der Zeitung in der Hand die am Morgen nach dem Angriff auf Potter erschienen war, doch mit keinem Wort wurde dieser auch nur erwähnt. „Ich sehe, ich habe dich nicht überschätzt. Warum hält Dumbledore die erfolgreiche Rettung seines Schützlings geheim? Gerade zu dieser Zeit, wo die Menschen sich nach etwas Hoffnung sehnen?“ Ein diabolisches Lächeln trat auf das schlangenartige Gesicht. „Er hat ihn nicht, Dumbledore hat ihn nicht!“ Aus dem Lächeln wurde ein dunkles, bedrohliches, kaltes Lachen, welches Snape einen eisigen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. „Snape, ich möchte das du deine Posten auf Hogwarts wieder beziehst und sobald es etwas zu berichten gibt, melde dich.“ Severus Snape nickte ergeben und verließ erleichtert den Raum. „So Dumbledore du alter Narr, wollen doch mal sehen wer den Jungen zuerst findet.“ Und wieder erklang das böse Lachen, doch dieses Mal blieb es ungehört. XxxxXXXxxxX Mit zügigen Schritten durchbrach Penelope Carson die Ruhe des Krankenzimmers. Ein entschlossenes Funkeln ließ ihre Augen aufleuchten. Seit fast vier Wochen lag der englische Patient nun schon deprimiert in diesem Zimmer. Anfangs hatte er noch viele Fragen gestellt, doch da kaum jemand sie ihm richtig beantworten konnte, zum einen weil die Antworten fehlten und zum anderen, weil die unterschiedliche Sprache doch ein Hindernis darstellte. Obwohl Englisch die Weltsprache war, sprach noch lange nicht jede deutsche Schwester Englisch. Bei Aidan und ihr war das etwas anderes. Sie beide waren selbst Engländer und nur wegen Aidas Job für einige Jahre nach Deutschland gezogen. Nur noch ein knappes halbes Jahr würden sie hier leben und dann endlich wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Die Gedanken an England abschüttelnd trat Penelope auf das Krankenbett zu und mit einer schnellen Bewegung zog sie die Decke von diesem herunter. Der Junge der Penelopes treiben bisher kommentarlos und desinteressiert mit angesehen hatte, stöhnte unwillig auf. „Hey, was sind denn das für Töne? Ich wünsch dir auch einen schönen guten Morgen!“ Doch statt einer Antwort schloss ihr Patient nur genervt die Augen. Dieses Ritual war seit einigen Tagen jeden Morgen von den beiden praktiziert worden und der Junge wusste genau, das er in der schlechteren Position war. „Nun komm schon, ich hab dir etwas mitgebracht! Seit Tagen grübelst du schon vor dich hin.“ Nachdem klar geworden war, dass niemand wusste wer, noch woher der Junge kam, hatte er eine Mauer um sich errichtet die nicht so leicht wieder niedergerissen werden konnte. Weder im Ausländermeldeamt, noch sonst irgendwo tauchte etwas über den Jungen auf. Dabei hatte Penelope gehofft das die Narbe auf dessen Stirn es erleichtern würde, denn wenn das nicht mal ein einzigartiges Merkmal war, eine Narbe die wie ein Blitz geformt war. Der Junge hatte wiederwillig die Augen geöffnet. Es war wohl beiden klar, dass Penny nicht so schnell wieder gehen würde. „Na also, geht doch! Hier probier sie mal an!“ Mit diesen Worten hatte Penelope eine Brille neben den Jungen gelegt. Schnell war den Ärzten klar gewesen, das er eine Brille benötigte und so hatten sie kurzerhand einen Sehtest gemacht, um die Stärke zu messen und hatte eine Brille anfertigen lassen. Der Junge runzelte die Stirn, griff jedoch nach der Brille und zog sie an. „Na, so ist es doch sicher gleich viel besser, oder? Der Augenarzt sagte, du würdest nur verschwommen sehen.“ Ein kurzes Lächeln erhellte das junge Gesicht und das aufmerksame umherblicken bestätigte die junge Ärztin in ihrer Annahme. Penny trat näher an den Jungen heran. „Meine Kollegen und ich denken das du langsam wieder aufstehen könntest. Natürlich solltest du es noch nicht übertreiben, aber deine Wunden heilen fast unnatürlich schnell und etwas Bewegung wird dir sicher gut tun.“ Es stimmte, seine Verbrennungen waren letztendlich nicht so schlimm gewesen, wie sie auf den ersten Blick schienen und was bei anderen Patienten vielleicht die doppelte Zeit für die Heilung beansprucht hätte, war bei ihm schon fast nicht mehr zu sehen. Ein weiteres Rätsel das sich um den Fremden englischen Jungen rankte. Es war Zeit, den eigentlichen Grund ihres Kommen anzusprechen und so räusperte sich die junge Ärztin und sah den Jungen aus freundlich blickenden Augen an. „Weißt du, ich habe mit meinem Mann gesprochen, wenn deine Wunden weiter so rasch verheilen, könntest du in wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden.“ Endlich brach der Junge das umherblicken ab und sah Penelope in die Augen. „Ich wüsste nicht wohin ich sollte...“ Die Stimme des Jungen hatte mehr als resigniert geklungen. „Das ist der Grund weswegen ich Heute schon so früh zu dir komme. Wenn du möchtest könntest du vorerst zu Aidan und mir ziehen.“ Ungläubig riss der Junge die Augen auf. „Meinen Sie das ernst?“ Er konnte es nicht glauben. Die beiden Carsons waren seit er in diesem Krankenhaus aufgewacht war oft bei ihm gewesen und hatten mit ihm gesprochen, manchmal war der Mann, Aidan, alleine da gewesen, doch meistens in Begleitung seiner Frau. Penelope Carson hatte er natürlich noch öfter gesehen, alleine deshalb weil sie seine behandelnde Ärztin war. Doch warum sollten zwei Menschen einen wild Fremden bei sich aufnehmen? Jemanden der nicht einmal wusste wer er war, oder woher er kam. Doch er kannte die Antwort, sie fühlten sich schuldig. „Das müssen Sie nicht, man hat mir schon staatliche Hilfe angeboten. “Nun runzelte die junge Frau ihre Stirn. „So, erst einmal hörst du jetzt endlich mit diesem albernem Gesiezte auf. Ich habe dir schon einmal gesagt du sollst mich Penelope, oder noch besser Penny nennen! Zweitens, das Aidan und ich dich nicht aufnehmen müssen wissen wir, aber wir wollen es gerne!“ Nun lächelte sie wieder und trat einen Schritt von dem Jungen weg. „Du hast ja noch ein paar Tage, also überleg es dir. Wir wollten dich nur wissen lassen, dass du selbst ohne zu wissen wer du bist, jemanden hast an den du dich wenden kannst.“ Der Junge nickte nur. „So und jetzt lass mal sehen wie dein Rücken heute morgen aussieht!“ Das entnervte aufstöhnen ihres unwilligen Patienten entlockte Penelope ein freudiges Auflachen. Viel zu überlegen gab es für den Jungen ohne Vergangenheit nicht, nach der langen Zeit im Krankenhaus sehnte er sich nach einer anderen Umgebung und so kam es schließlich, dass er das Angebot der Carsons annahm. „So, da wären wir!“ Neugierig sah der Junge aus dem Fenster des Wagens. Es war Samstag und die Sonne schien warm auf die kleine Vorstadtgegend in der sie sich befanden. Der Wagen hatte vor einem mittelgroßem, gelbgestrichenem Haus gehalten. Im Vordergrund erstreckte sich eine kleine Rasenfläche, welche von einem weißen Zaun umrandet wurde. Das Tor, welches zum Haus führte, wurde von einer gelben Rosenranke umklettert. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine große Pferdekoppel auf der mehrere Stuten grasten. Aidan, der dem neugierigen Blick seines Gastes gefolgt war, lächelte. „Die Pferde gehören uns. Als ich das Angebot für den Deutschland Job bekam wollte ich mich nicht von ihnen trennen und so haben wir sie kurzerhand mitgenommen.“ Der Junge nickte. „Es sind unheimlich schöne Tiere!“ Die Stuten schienen sich nicht an ihnen zu stören, denn sie grasten ruhig weiter. Ohne zu wissen warum, fühlte sich der Junge zu den Pferden hingezogen. „Wenn du möchtest können wir mal ausreiten. Natürlich nur, wenn Frau Doktor hier neben mir keine Einwende erhebt.“ Penelope lachte auf. „Nein, ich denke die frische Landluft wird ihm gut tun! Und in diesem Jahr scheint auch das Wetter erstaunlich gut zu sein. Letztes Jahr hatten wir zu dieser Zeit mehr Regen als alles andere!“ Das Wetter war wirklich schön für Ende August, es versprach ein warmer und vor allem trockener Spätsommer zu werden. „Wir sollten dir jetzt wohl erst einmal dein Zimmer zeigen!“ Mit diesen Worten stiegen sie aus und wandten sich dem Haus zu. Sie betraten das Haus durch eine wunderschön gearbeitete Glastür, welche einen blaugelben Schmetterling darstellte. Der Eingangsbereich wurde von sanft einfallendem Licht erhellt. Rechts neben der Tür befand sich ein kleines Gästebad und dahinter wand sich eine Treppe aus hellem Holz in die obere Etage. Von dem Flur gingen drei weitere Türen ab, eine führte in ein gemütliches Wohnzimmer, das dazu einlud vor dem Kamin platz zunehmen, oder einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher zu genießen. Die zweite führte in eine geräumige Küche, beherrscht wurde diese von der Arbeitsfläche die sich mitten im Raum befand. An den Wänden zogen sich eine Spüle, der Herd, ein Kühlschrank und verschiedene Schränke endlang. Die Schränke waren aus dunklem Holz gearbeitet und die anderen Gegenstände, wie zum Beispiel der Herd und der Kühlschrank, aus Chrom. Von der Küche aus konnte man den letzten Raum, das Esszimmer, ebenso wie durch den Flur betreten. Das Esszimmer war ein sehr heller Raum mit vielen Fenstern, die das Licht ungehindert in den Raum dringen ließen. Besonders schön war eine Ecke des Zimmers gearbeitet, denn statt zwei aufeinander treffenden Wänden, hatte der Architekt einen aus Fenstern bestehenden, sechseckigen, zusätzlichen Raum geschaffen. Der Boden war aus warmen Parkett gearbeitet und insgesamt wirkte alles sehr gemütlich und einladend. Doch dies sollte der Junge erst später sehen, denn nun ging er direkt in die Erste Etage. Diese war etwas dunkler als die untere was wohl daran lag das fast alle Türen geschlossen waren. Anders als unten gingen hier fünf Türen von einem sehr viel kleineren Flur ab. Eine führte in ein großes Badezimmer, ausgestattet mit Dusche und Badewanne. Die zweite führte in ein kleines, aber gemütliches Arbeitzimmer. Im dritten befand sich das gemeinsame Schlafzimmer der Carsons und im vierten ein nichtgenutztes Zimmer, welches als Abstellraum diente. Das Zimmer vor dem Aidan hielt war das Gästezimmer. Dieses war in weiß gehalten und mit Parkett ausgelegt. Ein Teppich sorgte dafür das es die nötige Wärme erhielt. An den Wänden befand sich ein Bett und an der gegenüberliegenden Wand ein Schrank, neben dem sich ein Schreibtisch befand. Licht viel von einem hohem Fenster in den Raum. Dieses Fenster entpuppte sich bei näherem betrachten als Balkontüre. Das Zimmer lag über dem Esszimmer und der Balkon lag an der Stelle, wo sich unten der sechseckige Raum befand. Im ganzen Haus waren Pflanzen verteilt die dafür sorgten, das es nicht steif, sondern lebendig wirkte. „Hey, was hältst du eigentlich von dem Namen John?“ Fragend sah der Junge seine Gastgeberin an. „Nun ja, es ist üblich Menschen die ihr Gedächtnis verloren haben Jane, oder in deinem Fall John Doe zu nennen. Zumindest steht dieser Name jetzt in deiner Krankenakte, aber so richtig kann ich mich nicht damit anfreunden.“ Der Junge nickte, lies sich mit der Antwort jedoch etwas Zeit. „Nein, mir gefällt er auch nicht!“ John, der Name war so nichts sagend, nur weil er nicht wusste wer er war musste er doch nicht auch noch einen Namen tragen der nichts weiter sagte. „Das dachte ich mir. Ich habe ein wenig nachgeforscht. Der Name ist zwar nicht sehr anders, aber was hältst du von James? Der Name bedeutet Ersatzperson und ich dachte das passt genau zu deiner Situation.“ Der Kopf des Jungen ruckte hoch, James...James da war etwas, aber erkonnte die Erinnerung nicht greifen, es war, als ob man versucht mit bloßen Händen Wasser aufzufangen, je mehr man sich anstrengte, desto schneller ging es verloren. „Was ist los?“ Penelope hatte den Gesichtsausdruck des Jungen bemerkt. „Ich weiß nicht, es ist so als ob mir der Name etwas sagen sollte, aber ich... ich weiß nicht was!“ Wütend schüttelte der Junge den Kopf, es war zum verrückt werden, aber er schaffte es einfach nicht die Erinnerungen zu fassen. „Das wird schon wieder. Du kannst es nicht erzwingen, lass dir Zeit!“ Penelope konnte die Verzweiflung des Jungen in seinem Gesicht ablesen. Nach einigen Minuten seufzte er resigniert und gab auf. „Ja, vielleicht solltet ihr mich so nennen, der Name... irgendwas ist mit ihm!“ Penelope nickte und ein zaghaftes lächeln trat auf ihr Gesicht. „Hallo James...“ Auch der Junge lächelte nun, selbst wenn dies nicht sein Name sein sollte, so hatte er doch sicher etwas mit seiner Vergangenheit zu tun, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Es war ein Anfang, ein Anfang auf den dunklen Weg in seine Vergangenheit. tbc Hi, bekomme ich vielleicht ein Kommi? By Zauberlehrling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)