Legenden ändern sich manchmal... von abgemeldet (Wenn man nur zulässt, dass sie sich ändern...) ================================================================================ Kapitel 8: *Gespräch im Heu* ---------------------------- Erstmal ein großes Sorry, dass ich sooo lange nicht weiter geschrieben habe, aber ich hatte auch wirklich verdammt viel Stress! Na ja, jetzt hab ich Gott sein Dank Osterferien und wieder mehr Zeit! Viel Spaß… -------------------------------------------------- *Gespräch im Heu* Fragen über Fragen häuften sich in Eungyos Kopf… Wieso war Noah auf einmal abgehauen und warum hatte er sie überhaupt zurückgehalten und umarmt? Plötzlich bekam sie wackelige Knie und musste sich aufs Bett sinken lassen. Oh Mann, wieso musste immer alles so kompliziert sein? Was sollte sie denn jetzt tun? Einfach hier bleiben und warten? Sie schüttelte den Kopf. Das würde sie wohl kaum aushalten… Aber Noah jetzt zu suchen? Nein,…das kam schon überhaupt nicht in Frage! Aber was… Weiter kam das Mädchen nicht mehr, denn mit einem Mal wurde die Tür stürmisch aufgerissen und ein wütender Hodong brauste ins Zimmer. „Das gibt es doch nicht! Dieser Idiot! Dieser dämliche, fette Sack!“, schrie er zornig und schubste Eungyo grob vom Bett um sich selbst darauf zu schmeißen. (Entschuldige für die Schimpfwörter!) „Es gibt kein zweites Zimmer nur den Heuboden! Elendiger Lügner!“, zeterte er. „W…was ist denn los?“, fragte die Fünfzehnjährige vorsichtig, erhielt als Antwort aber nur einen grimmigen Blick. „S…soll ich dich alleine lassen?“, schlug sie versöhnlich vor und diesmal machte auch der Junge den Mund auf: „Ja, das wäre jetzt vielleicht besser!“, seltsamerweise bildete sich ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen. Mit einem heftigen Satz sprang er auf, schnappte sich Noahs Tasche, drückte sie dem Mädchen in die Hand und schubste sie sogleich aus dem Zimmer um sofort darauf die Tür zu verriegeln. Verdutzt starrte Eungyo auf das Holz vor sich. Was war denn mit dem los? Also langsam fingen hier alle echt zum spinnen an… Seufzend wandte sie sich um und stieg die Treppen hinunter um nach dem Hauswirt zu sehen. Sie fand ihn an der Theke. „Entschuldigung, ähm…gibt es vielleicht noch ein zweites Zimmer? Nur für mich?“, fragte sie ihn, denn erstens hatte sie auch keine Lust zu dritt in einem Bett zu schlafen (schon gar nicht mit einer gewissen Person…*na wer das wohl ist?*), zweitens brauchte sie Zeit für sich und drittens würde Hodong sie vermutlich sowieso nicht vor morgen Früh wieder ins Zimmer lassen. „Sag mal seid ihr drei alle schwerhörig? Nein, zum tausendsten Mal! Es gibt nur mehr den Heuboden! Und jetzt lass mich in Frieden!“, knurrte er missmutig. Das Mädchen zuckte sichtlich zusammen. Na, der war ja gut gelaunt… „A…achso, danke!“, verabschiedete sich und schaute das sie wegkam. Gut, dann musste sie sich eben mit pieksendem Heu zufrieden geben… Sie seufzte abermals. Wieso konnte Gott nur kein Erbarmen mit ihr haben? „Der Waschraum ist gleich links um die Ecke, aber wehe du verbrauchst zu viel Wasser und machst alles nass und dreckig!“, rief ihr der Mann noch hinter her, dann war sie auch schon darin verschwunden. Die Aufschrift: „Waschraum“ war ja auch nicht zu übersehen gewesen und eine kleine Erfrischung würde ihrem erhitzen Körper jetzt auch ganz gut tun. Eine viertel Stunde später kam sie mit etwas besserer Laune wieder heraus und stieg viele, viele dünne, wackelige Treppen zum Heuboden hinauf. Dort oben war es stockdunkel, aber ansonsten schön warm und es roch auch nicht schlecht. Nach Heu eben… Da fiel ihr ein, dass sie ja noch Noahs Tasche in der Hand hatte. Ob er sie wohl brauchte diese Nacht? Wohl eher nicht, und wenn doch sollte er sie gefälligst selber suchen, sie war doch nicht seine Mutter, die ihm alles nachtrug! Eungyo tapste sich langsam vorwärts…und erstarrte als sie etwas berührte, was eindeutig nicht unbedingt auf einen Heuboden gehörte. Es war viel zu menschlich. Zitternd strichen ihre Finger über eine warme Hand vor ihr. Was…? Das Mädchen kreischte auf. Eine Leiche, spukte es in ihren Gedanken, hier oben ist eine Leiche!!! Doch dann müsste es schon eine sehr lebendige Leiche sein, denn plötzlich raschelte es vor ihr und jemand japste erschrocken auf. Eungyo wollte auf und davon, schnell wegrennen und ab nach Hause (Hilfe, ein Zombie!!), aber die andere Person dachte gar nicht daran sie gehen zu lassen. Mit einer Blitzgeschwindigkeit raste etwas Silbernes auf das Mädchen zu und stoppte kurz vor ihrem Hals. Eine Hand packte sie im Nacken und hielt sie fest: „Wer bist du? Was willst du hier?“, zischte eine Stimme die Eungyo irgendwie bekannt vorkam. Und dann wusste sie es: „Noah?“, krächzte sie mühsam. Der Schock saß noch immer tief. Die Person sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und auf einmal erhellte eine kleine Lampe den Heuboden. Als der Junge erkannte wem er da gerade ein Messer an den Hals hielt, keuchte er ungläubig auf: „Eungyo? Was…was machst du denn hier?“ Die Fünfzehnjährige sagte erstmal gar nichts, sondern deutete nur leicht auf das Messer an ihrer Haut. Hastig ließ Noah sie los und steckte die Waffe weg: „Entschuldige…nur eine Vorsichtsmaßnahme…“ Erleichtert sank Eungyo in sich zusammen. Mann, hatte der ihr einen Schrecken eingejagt! „Ich muss hier schlafen. Hodong hat mich ausgesperrt!“, sie reichte dem Sechzehnjährigen seine Tasche: „Hier, er war so freundlich mir das mitzugeben…“ „D…danke!“, total perplex nahm er seinen Proviant entgegen. Was? Eungyo musste hier schlafen? Bei ihm?? Oh mein Gott! Ich verrecke gleich, dachte er sich kopfschüttelnd. Wieso tut man mir das an? (tja mein lieber, weil ich es einfach liebe dich zu quälen…*gg*) Ich wollte doch Zeit für mich!! Ohne sie! Schnaubend ließ er sich zurück ins Heu fallen um weiter zu schlummern. Am besten ich ignoriere sie einfach…, damit löschte er die Lampe und schloss seine Augen. Eungyo sah ihn nachdenklich an. Was hatte er denn jetzt wieder? Was soll’s. Das Mädchen zuckte mit den Schultern, dann versuchte sie es sich ebenfalls bequem zu machen. Was ihr natürlich nicht gelang. Gedanken und unbequeme Lagen hinderten sie daran. Oh Gott, wieso tut man mir das nur an, fragte sie sich betrübt. Ich wollte doch nicht zu Noah! Genervt setzte sie sich wieder auf. So konnte sie mal definitiv nicht schlafen! Verstohlen schielte sie zu dem Jungen hinüber. Regungslos lag er da, nur sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Wie gern sie jetzt in seinen Armen liegen würde… Halt! Was dachte sie da schon wieder? Hörte das denn nie auf? Wieso musste ausgerechnet sie sich in ihn verlieben? Da bemerkte sie dass sie beobachtet wurde. Noah schaute sie durchdringend an. Eungyo wurde etwas mulmig zu Mute: „W…was ist denn?“ „Du kannst nicht schlafen oder?“, fragte der Junge. Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht…“, gestand Noah und setzte sich ebenfalls auf. Schweigend saßen sie da. Ein kühler Windstoß fegte durch die Ritzen des Daches. „Erzähl mir was…“, sagte Noah schließlich. Eungyo schaute ihn verwirrt an. „Über dein Zuhause, deine Familie und Freunde…“, fuhr der Junge fort: „Und…über dich!“, fügte er noch leise hinzu. Er wurde etwas rot dabei, doch durch die Dunkelheit konnte Eungyo das Gott sei Dank nicht sehen. Erstaunt brachte diese allerdings kein Wort heraus. Seit wann interessierte Noah das denn? Er hatte sich wohl wirklich verändert…aber in so kurzer Zeit? „Eungyo?“, holte Noah sie in die Wirklichkeit zurück. Sie schreckte auf, fand aber gleich wieder zu sich. „Entschuldige ich war in Gedanken…“ „Du musst nichts sagen, wenn du nicht willst!“ „Nein, nein, schon gut!“, wehrte die Fünfzehnjährige ab: „Ich erzähle dir gerne etwas!“ Und damit begann sie. Berichtete ihm von verschiedenen Erlebnissen, lustigen und traurigen. Von ihrer besten Freundin, ihrer chaotischen Familie und über ihre freche Klappe in der Schule. Noah hörte ihr aufmerksam zu, lachte manchmal oder nickte zustimmend. „Tja, und den Rest seit dem Tag, an dem du mich entführt hast, kennst du ja schon…“, endete Eungyo. Mittlerweile war sie schon etwas müde geworden. Noah sah sie einen Augenblick auf eine seltsame Art an, dann schüttelte er plötzlich den Kopf: „Nein, den ganzen Rest kenne ich noch nicht…“ Verständnislos schaute Eungyo auf: „Was meinst du?“ „Was hast du in der einen Woche gemacht, als du wieder zu Hause warst?“, fragte der Junge geradeheraus. Augenblicklich war die Fünfzehnjährige hellwach. Mich nach dir gesehnt, geweint und wie ein Häufchen Elend in der Ecke gehockt, wollte sie am Liebsten sagen, tat es aber natürlich nicht. Stattdessen wich sie aus: „Nichts Besonderes…“ Etwas enttäuscht senkte der Sechzehnjährige den Blick. Er hatte gehofft sie würde etwas anderes sagen… (was den wohl?^^) „Ach so…“ „Warum hast du mich vorhin umarmt?“, platzte es aus Eungyo heraus. Gleich darauf hätte sie sich am liebsten geohrfeigt. Wieso um Himmels Willen konnte sie nicht mal leise denken? Der Junge zuckte sichtlich zusammen. Was sollte er jetzt nur antworten? „Ich…weiß nicht…“ Tolle Antwort Noah, dachte er sich wütend. Konnte er nicht mal etwas Gescheiteres sagen? „Wie du weißt es nicht?“, Eungyo verstand nicht ganz. „Na, ich weiß es halt nicht, verdammt!“, zornig sprang der Sechzehnjährige auf, bereute es aber gleich wieder. Wieso war er so empfindlich? Erschrocken machte das Mädchen große Augen. Was ging denn mit dem? „Beruhig dich, ist ja schon gut!“, beschwichtigend hob sie die Hände. „Nein, gar nichts ist gut und ich werde mich auch nicht beruhigen!“, herrschte er sie unwillkürlich an, was ihm sofort wieder Leid tat. Doch jetzt reichte es auch Eungyo. Anschreien brauchte er sie nun wirklich nicht! Schnaubend sprang sie ebenfalls auf und machte einen Schritt auf ihn zu: „Jetzt halt mal den Rand! Ich weiß zwar nicht was mit dir in letzter Zeit los ist, um ganz ehrlich zu sein, versteh ich dich überhaupt nicht mehr, aber ich weiß, dass du angespannt bist wegen deiner Schwester und so, aber deswegen brauchst du mich nicht gleich so anzufahren nur weil ich frage warum du nicht weißt warum du mich umarmt hast! Was ist das eigentlich für eine Antwort?“, warf Eungyo ihm an den Kopf und stampfte böse auf. Männer! „Das ist vielleicht eine blöde Antwort, aber ich weiß es wirklich nicht! Vielleicht habe ich mich einfach nur nach Wärme eines anderen gesehnt oder vielleicht habe ich mich alleine gefühlt. Ich bin nicht so hart oder kalt wie du eventuell denkst! Verdammt, ich hab auch Gefühle. Vielleicht war ich dir auch einfach nur dankbar, dass du mir deine Hilfe angeboten hast oder vielleicht hab ich dich auch einfach nur umarmt weil ich dich mag!“ Eungyo schaute ihn fassungslos an. Hatte er das gerade wirklich alles gesagt? Auch Noah sah genauso ungläubig drein. Oh je, was hatte er nun schon wieder angestellt? Gleich wird sie hochgehen wie eine Bombe! Aber das tat das Mädchen nicht. „Bist du dir sicher, dass du nicht weißt ob du mich magst?“, fragte sie stattdessen schüchtern und schaute verlegen auf ihre Fußspitzen. Hilflos suchte Noah nach einem passenden Satz, fand aber keinen. Ihm fehlten die Worte. Er wollte sie auf keinen Fall verletzten, das wäre jetzt das Schlimmste was er machen könnte, aber er wollte seine Gefühle auch nicht zu sehr zeigen. Es war ihm noch ein wenig zu peinlich ihr zu sagen, dass er sich in sie verliebt hatte. Moment mal…, er stockte. Woher wusste er das auf einmal so sicher? „T’schuldigung, ich wollte nicht…“ „Nein!“, unterbrach der Junge Eungyo schnell. „Nein?“, fragte diese zitternd: „Ist das deine Antwort?“ „Nein!“, erschrocken japste Noah auf: „Nein! Ich meine, nein…, nein das ist nicht meine Antwort! Ich wollte damit sagen, dass du schon das Recht hast mich danach zu fragen…“ „Aber du weißt es trotzdem nicht stimmt’ s?“, flüsterte die Fünfzehnjährige traurig. Damit hatte sie gerechnet… Stille Sekunden verstrichen. Beide rangen mit ihren Gefühlen… „Doch!“, brachte der Sechzehnjährige schließlich etwas mühsam heraus. Sollte er ihr sagen wie sehr er sie mochte? Es würde einiges leichter machen, aber auch vieles schwerer. Er seufzte und schaute Eungyo, die inzwischen hoffnungsvoll ihren Kopf erhoben hatte, fest in die Augen. Erstaunt blickte er in ihre grünen Pupillen. Was sah er da? War das etwa Hoffnung? Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Es freute ihn ein wenig, nein…es freute ihn sehr, dass Eungyo anscheinend auch ein bisschen was für ihn empfand. Es machte ihn mutiger… „Eungyo…“, begann er langsam: „Wenn ich dich nicht mögen würde, hätte ich dich ganz bestimmt nicht umarmt…und ich will auf keinen Fall, dass dir hier etwas passiert! Ich habe dir doch versprochen dich heil wieder nach Hause zu bringen und das halte ich auch! Außerdem würde es mir ganz und gar nicht gut gehen, wenn dir etwas geschieht! Auch wenn du mir am Anfang wirklich auf die Nerven gegangen bist, mittlerweile hat sich das wohl geändert. Du bist mir irgendwie wichtig geworden…“, bei seinen Worten wurde er knallrot im Gesicht. Hoffentlich hatte er jetzt nichts Falsches getan… Plötzlich schmiss sich das Mädchen stürmisch in seine Arme. Ihm wurde ganz heiß und kalt, er wusste zuerst nicht was er jetzt machen sollte, doch dann legte er vorsichtig seine Arme um ihre Schultern. „Ich mag dich auch Noah…sehr gern sogar!“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Erschrocken schob Noah sie etwas von sich: „Warum weinst du denn jetzt?“ „Weil…ich weiß nicht…“, lächelte das Mädchen entschuldigend. Der Junge kicherte: „Du bist verrückt!“, lachend wuschelte er ihr durchs Haar. „Ich bin nicht verrückt!“, empört hob Eungyo etwas Heu auf und schmiss es auf Noah. Dieser starrte erstmal etwas verdutzt, doch dann schlug er zurück. Eungyo kreischte vergnügt auf und wehrte sich verbissen. Rasch schaufelte sie viel Heu zusammen und rieb Noah damit ein. Plötzlich glitzerten Noahs helle Augen schelmisch. Mit einem gewaltigen Satz war er aus ihrem Blickfeld verschwunden. Noch bevor sie sich ganz herum drehen konnte, packte sie etwas und wirbelte sie mitten in einen Heuhaufen. Gleich darauf spürte sie ein Gewicht auf ihrem Becken. Noah hockte über sie gebeugt und grinste süffisant: „Na? Was jetzt?“ ----------------------------------------------- Ich weiß, ich bin gemein hier aufzuhören, aber was wäre ein Kapitel ohne ein spannendes Ende? Richtig! Kein spannendes Kapitel… (Gott was schreib ich da?) Jedenfalls würde ich mich natürlich wieder über Kommis freuen! Ach ja und Noah, werde ich jetzt doch wieder etwas weicher werden lassen, ist irgendwie witziger…^^ Bussale Rose~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)