Destiny von DirrtyHaruka (Die Sterne lügen nicht.) ================================================================================ Kapitel 2: Kleine Notlügen -------------------------- Das Wochenende war eigentlich ziemlich schnell vorbei gewesen und Setsuna war ehrlich froh wieder nachhause zu können. Bei Dr. Tomoe war immer viel Freizeitgestaltung und Setsuna wollte eigentlich einfach mal nur die Füße hochlegen. Gemeinsam mit Hotaru stieg sie aus dem Taxi, das an der Ecke gehalten hatte. Noch ein paar 100 Meter und sie wären daheim. Was sie allerdings sah als sie das Haus schon sehen konnte ließ sie kurz stehen bleiben. War das eben Michiru die das Haus verlassen hatte und die Straße hinunterging? Was hatte sie hier gemacht? Schnelleren Schrittes eilte sie zum Haus und schloss die Tür auf. Hotaru rannte gleich in ihr Zimmer um ihr neues Kuscheltier zu den anderen auf das Regal zu stellen. Sie hatte Michiru gar nicht gesehen. "Haruka? Bist du da?", rief Setsuna. Setsuna’s Stimme ließ Haruka ruckartig aus dem Schlaf hochfahren. Michiru war weg, das war in diesem Moment gut. Sie schlüpfte in ihr Schlafshirt und die Boxershorts und verließ das Schlafzimmer. "Ihr seid früh zurück", begrüßte sie Setse. "Ich wollte weg bevor Dr. Tomoe noch etwas einfällt was man noch hätte Unternehmen können. Schönes Wochenende gehabt?" Setsuna betonte die Frage ziemlich. Michiru verließ das Haus und Haruka stand in Shorts und Shirt vor ihr. Das ließ sie nicht gerade an ein Gespräch denken. "Ging so...Frühstück?" Haruka wollte nicht sofort damit rausplatzen das sie sich mit Michiru ausgesprochen hatte. Setsuna schien genervt genug zu sein. "Später vielleicht. Ich habe eben etwas Interessantes beobachtet." "Und was?...Willst du wenigstens Kaffee dann stell ich eine ganze Kanne an." Haruka wandte sich gähnend in Richtung Küche. "Gut Kaffee ist in Ordnung." Setsuna folgte Haruka in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle. "Als ich eben mit Hotaru ankam, verließ Michiru das Haus. Kannst du mir sagen wieso?" Haruka befasste sich erst mal mit der angesagten Kanne Kaffee. Als die Maschine loslegte holte sie tief Luft. "Es war eigentlich alles ein Zufall." "Und was wäre dieser Zufall?" Setsuna sah Haruka an. "Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in einer Kneipe. Michiru hat mich dann hergebracht und dann haben wir uns eine Weile unterhalten...Sie hat Probleme mit Reiko und ist übers Wochenende hier geblieben." "Bitte? Haruka sie hat uns Verraten und dann lässt du sie hier bleiben weil sie dir vielleicht einmal geholfen hat, ihr euch unterhalten habt und sie Probleme mit Reiko hat die ja zudem das größte Problem war. Und das soll ich jetzt nachvollziehen können?" "Weißt du, ihr tut es wirklich leid. Und ganz nachvollziehen kann ich es immer noch nicht. Aber sie hat wirklich Reue gezeigt." "Und das glaubst du ihr? Das kann auch eine Finte gewesen sein." "Was hätte sie denn noch davon?" "Ja das weiß ich doch nicht." Eigentlich war das Setsuna auch egal. "Sie weiß dass sie Mist gebaut hat und sie will es wieder gut machen. Und mich hat sie überzeugt." Haruka stellte sich hinter Setsuna und massierte ihr die Schultern. "Gib ihr doch wenigstens eine vorsichtige Chance." "Wenn dann wirklich nur eine sehr vorsichtige..." Setsuna schloss kurz die Augen. "Haruka?" Sie ließ dieser Gedanke nicht los. Gerade wo sie erfahren hatte das Michiru das ganze Wochenende da gewesen war. "Lief was zwischen dir und Michiru?" "Ist das wichtig?" "Ich zwinge dich nicht mir das zu sagen, wenn du nicht willst. Es könnte nur...Relevant sein was die Prophezeiung betrifft." Und für Setsuna's eigene Gefühlen. "Du fragst doch sonst auch nicht." Haruka ging zur Kaffeemaschine und schenkte zwei Becher aus, die sie auf den Tisch stellte und sich dann wieder Setsuna’s Nacken widmete. "Sonst ist es auch nicht Michiru." "Eifersüchtig?" Setsuna stieg ein wenig die Röte ins Gesicht. Sie fühlte sich ertappt. "Wie kommst du auf diese Schnapsidee?" Sie griff nach ihrem Kaffeebecher und nahm einen Schluck. "Gut...Außerdem ich dachte die Prophezeiung wäre nach der Sache mit dem Kampf hinfällig." "Sieht ja nicht so aus. Wenn Michiru schon wieder hier ein- und ausgeht." "Was heißt denn ein- und ausgeht? Sie war zwei Tage hier. Ich bin nicht gern allein und sie brauchte einen Tapetenwechsel. Das war eine Zweckgemeinschaft nichts weiter." "Zweckgemeinschaft? Auf meine Frage hast du immer noch nicht geantwortet. Musst schon sagen wenn du es nicht sagen willst." "Wie kommst du auf die Idee das was gelaufen ist?" "Nur so eine Ahnung. Du kennst mich doch." "Dann glaub doch deiner Ahnung und frag nicht." "Manchmal sollte man sicher gehen. Aber gut." Setsuna hatte es ja gewusst. Haruka und Michiru alleine in diesem Haus. Anders hätte es gar nicht sein können. "Jetzt lass uns deswegen nicht streiten. Ich wusste ja nicht dass dir das so gegen den Strich geht." "Wir waren uns einig das sie nicht mehr zu uns gehört. Und dann ist man mal ein Wochenende nicht da und auf einmal änderst du deine Meinung." Setsuna nahm erneut einen Schluck von ihrem Kaffee. "Wir hatten ihr keine Möglichkeit gegeben die ganze Sache zu erklären. Die hatte sie Freitagabend und sie konnte mich zumindest soweit überzeugen dass es ihr Leid tut und sie es gern wieder gut machen will." "Ich bin gespannt wie." "Sie hat emotional gehandelt, ohne nachzudenken. Sie weiß selbst dass es falsch war, aber die böse Absicht die vor allem ich ihr unterstellt hab, war wirklich nicht gegeben." "Wie hat sie dich denn davon überzeugt?" "Sie hat es mir erklärt, verbal, falls du darauf hinaus willst." "Das war es eigentlich nicht worauf ich hinaus wollte. Aber gut zu wissen." "Wieso bist du so bockig? Nur weil ich meine Meinung geändert habe, musst du es ja nicht. Ich hab sie auch nicht in unser Team zurückgeholt oder sonst was." "Ich bin ein wenig angespannt. Das ist alles. Tut mir leid." Die Eifersucht die in Setsuna brannte wollte sie Haruka nun wirklich nicht preisgeben. "Wenn du Michiru nicht hier haben willst, dann sag es." "Haruka, darum geht es nicht." Setsuna stand auf. Es ging sich wirklich nicht allein um Michiru. Sondern überhaupt um alle Frauen die Haruka anflirtete und mit denen auch mehr gelaufen war. Nur das konnte sie ihr nicht sagen. "Um was dann? Hab ich was angestellt?" Haruka nahm Platz und nahm sich nun ihren Becher Kaffee, jetzt war er wohl kalt genug und nahm einen Schluck. "Nein schon gut. Lass mich ein wenig entspannen dann geht es schon wieder. Das Wochenende war anstrengend." Setsuna nahm ihre Tasse vom Tisch, trank sie aus und brachte sie zur Spüle. "Nimm erst mal ein heißes Bad. Ich kümmer mich später um das Mittagessen." "Gut. Danke." Mit diesen Worten verließ Setsuna die Küche und machte sich daran sich ein Bad einzulassen Zwischenzeitlich kam Michiru in dem Haus an das sie mit Reiko bewohnte. Sie legte den Schlüssel auf die Kommode und hängte ihre Jacke auf. Auch wenn es zwischen ihr und Reiko im Moment gar nicht funktionierte und sie auch kein richtiges Interesse mehr an dieser Beziehung hatte: Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich zwar mit Haruka aussprechen wollen aber soweit hatte es nicht kommen sollen. Allerdings war es nun zu spät. Zu ändern war es nicht mehr. "Wo warst du?" Reiko kam zu ihr. "Ich hab mir Sorgen gemacht", fügte sie etwas leiser hinzu. "Ich war..." Michiru überlegte einen Moment. "...bei einer Freundin. Ich brauchte einen Tapetenwechsel. Entschuldige. Ich hätte Bescheid sagen sollen." Prima, jetzt log sie auch noch. Aber es wunderte sie das Reiko überhaupt mitbekommen hatte das sie weg war. "Ich dachte...du wärst gegangen...für immer." "Ich bin ja wieder da wie du siehst." Michiru sah Reiko etwas mitleidig an. Sie hatte sich Sorgen gemacht und sie hatte nichts Besseres zu tun als mit Haruka zu schlafen. Das machte ihr schlechtes Gewissen nicht gerade besser. Aber das es soweit gekommen war lag ja nun nicht nur an ihr. Vielleicht hätte sie das Interesse nie verloren wenn Reiko nicht so abweisend gewesen wäre. "Es tut mir Leid...Dass ich dich so schlecht behandelt habe." Reiko sah sie immer noch nicht an. Michiru war ein wenig verdutzt. "Das...Schon gut..." Was hätte sie sonst sagen sollen? "Nein, ist es nicht. Ich hab dich immer wieder zurück gewiesen obwohl du mir nur helfen wolltest." "Allerdings." Michiru ging an Reiko vorbei und setzte sich auf die Couch. Das konnte doch nicht wahr sein. Jetzt wo es zu spät war entschuldigte Reiko sich. "Was hast du?" Reiko klang besorgt. "Ich...bin etwas müde..." Nein, sie konnte Reiko doch nicht weiter belügen. Wie sollte es denn weitergehen? So auf jeden Fall nicht. Aber sie konnte ihr auch jetzt nicht einfach vor den Kopf werfen das sie, sie nicht mehr liebte und sie zudem betrogen hatte. Vor allem war Reiko noch so labil. Sie hatte zwar das Chaos in den Spiegel gebannt aber war das eine Versicherung dass es sich nicht befreien könnte und wieder Herr über Reiko wurde? "Dann leg dich etwas hin." "Ist vielleicht keine schlechte Idee." Schlafen, wenn Michiru schlafen könnte wäre das wohl eine Wohltat. Dann bräuchte sie nicht nachzudenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)