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Magic Game – Wenn aus einem Spiel Realität wird

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Die Entwicklung eines Spieles, von dem niemand wusste, dass es sich als gefährlich entpuppen würde

Es war zu einer Zeit, noch lange bevor diese Geschichte begann. Wissenschaftler konnten aus der Magie der Welt ein einzigartiges Spiel entwickeln. Zu dieser Zeit war die Magie im Alltag etwas ganz normales. Viele Menschen sorgten für das Voranschreiten der Erforschung.

Eines Tages gelang es ihnen endlich dieses Spiel zu erschaffen. Es war so einfach zu spielen.

„ Dieses Spiel ist die neuste Errungenschaft der Regierung. Man spielt es mithilfe von solchen Karten.“ Ein Nachrichtensprecher hielt eine leere Karte hoch. „Bis jetzt scheint sie noch leer zu sein. Doch sobald man es anfängt zu spielen, erscheint ein Bild. Das Ziel des Spieles ist es mithilfe der Karten seinen Gegner zu besiegen. Zagawa-san wird ihnen diese Regeln erklären.“ Der Nachrichtensprecher gab an eine Außenreporterin ab. Sie zeigte auf ein Terrain, wo sich 4 Menschen befanden. Zwei auf jeder Seite dieses Spielfeldes. „ Wie sie hier sehen, wird dieses Spiel in Mannschaften ausgetragen. Natürlich kann es auch nur zu zweit gespielt werden. Jeder Mitspieler egal welchen Teams erhält eine gewisse Anzahl von Karten. Die Anzahl ändert sich, je nachdem wie viele Leute mitspielen. Gestartet wird das Spiel mit den Worten „Magic Start“. Warten sie, wir demonstrieren ihnen dies einmal.“ Die Kamera zoomte sich an das Spielfeld heran. „Magic Start.“, riefen alle 4 im Chor. „Team Rot.“, riefen 2 der Menschen, die auf einer Seite standen. „Team Blau.“, riefen die anderen beiden. „Wie sie gehört haben, müssen sie sich benennen, sonst kann das Spiel nicht gespielt werden.“ Plötzlich tauchte in jeder Hand eine leere Karte auf. „Noch sind die Karten leer.“, erklärte die Reporterin, „doch gleich erscheint ein Bild.“ „Angriff.“, brüllte einer aus Team Rot. Er verwandelte sich in ein komisches Wesen. Und attackierte ein Mitglied aus Team Blau. Auf der Karte, die er gerade benutzt hatte, erschien ein Bild. „Der Clou des Spiels ist es, als erstes Angreifen zu können, ehe die gegnerische Mannschaft zum Zuge kommt. Sicherlich fragen sich sie jetzt, wie soll das funktionieren, wenn man nicht weiß, was auf der Karte ist. Richtig. Man muss sich aus einem Repertoire aus Karten, genau die Richtige heraussuchen. Repertoire an Karten? Mit dem Spiel erscheint auch eine für das Spiel entwickelte Kartenansammlung. Bevor man also das Spiel spielen kann, muss man sich Karten kaufen. Jedoch ist nicht jede Karte einsetzbar. Es gibt 3 Kategorien an Karten Angriff, Verteidigung und Neutralisierung. Angriffskarten enthalten immer Monster. Es gibt zig Arten davon. Jedes Monster hat eine bestimmte Anzahl von MBs. Man nennt es Magie und Bewegung. Die Höchstzahl der MBs beträgt 15. Doch es gibt bis jetzt nur zwei Monster, die so eine hohe Anzahl an MBs haben. Je mehr MBs ein Monster hat, desto höher ist seine Klasse. Auch wenn ein Monster eine hohe Klasse hat, muss es nicht bedeuten, dass es gut ist. Jedes Monster hat bestimmte Eigenschaften. Es kann eine niedrige Bewegung haben, aber dafür eine gute Magier. Oder auch umgekehrt. Es gibt selten Monster die ausgeglichen sind. Dieses Monster hier, hat eine sehr gute Bewegung. Doch die Magie, die es einsetzt ist eher schwach, obwohl es ein ranghöheres Monster ist. Es kann mit einer einfachen Verteidigung abgewehrt werden.“

Sie zeigte auf das Spielfeld. Das Mitglied des roten Teams sprang auf ein Team Blau Mitglied zu, doch dieses Mitglied blockte den Angriff mit einer Mauer ab, die er beschworen hatte. „Sehen sie. So leicht ist der Angriff abgeblockt. Das andere Mitglied des Teams kann die Verteidigung des Teams Neutralisieren, wenn es das will, muss es aber nicht tun. Das lohnt sich nur, wenn die Magie des Monsters hoch genug ist, Schaden anzurichten. Jetzt fragen sie sich sicherlich, woher nehmen sie dich Karten? Sehen sie neben den Spielern die kleinen Rechtecke? Das sind die Karten, die den Spielern zur Verfügung stehen. Sie werden in jeder Runde neu gemischt. Die Karte, die als erstes erscheint, ist die, die man gerade Spielen kann. Es ist also reine Glücksache, welche Karte gerade gespielt werden kann. Man kann nur verteidigen, wenn man auch eine Verteidigungskarte besitzt. Deshalb ist es wichtig ein gut ausgeglichenes Deck zu besitzen. Der Schaden, nun, der wird von der Energie der Spieler abgezogen. Jeder Spieler besitzt eine bestimmte Energie. Geht diese verloren, ist der Spieler besiegt. Ein Team hat nur dann verloren, wenn alle Mitglieder gesiegt worden sind.“ Die Reporterin zeigte noch einmal auf das Spielfeld. Man zeigte den Verlauf des Matches. „Man kann noch viel mehr damit anstellen. Doch weiteres erfahren sie, wenn sie sich das Spiel gekauft haben. Damit gebe ich wieder ab ins Studio.“ Der Außenreport schaltete sich ab und der Nachrichtensprecher war wieder zu sehen. „Ich danke ihnen Zagawa-san. Und hiermit ist auch unsere Sondersendung zum Magic Game beendet. Wenn sie weitere Informationen erhalten möchten, rufen sie unsere Hotline an, oder begeben sie sich auf unsere Homepage. Natürlich können sie auch in jedes Fachgeschäft gehen, wo dieses Spiel angeboten wird. Einen schönen Abend wünscht ihnen noch ihr Nachrichtenteam des Studios Kagashimas.“

1. Kapitel

Die Geschichte beginnt im Krankenhaus.

Ich weiß immer noch nicht, warum ich dort lag. Ich habe mein Gedächtnis verloren, sagte man mir. Ich kann mich wirklich an nichts mehr erinnern. Nur noch an einen Kuss, doch nicht an die Person. Alles ist weg.

„Warum nur?“, ich fluchte, „Niemand kann es mir sagen, alle schweigen. Was ist passiert?“ Ich starrte ein Mädchen an. Ihr Name war Chitose Hibiki. So stellte sie sich mir zumindest vor. Wir sollen Freunde gewesen sein. „Bitte beruhige dich Amaya-san.“ Sie weinte. „Wieso sollte ich mich beruhigen. Ich will endlich wissen, was hier passiert ist.“ Ich fluchte weiter. „Wieso? Wieso sind eure Lippen so verschwiegen? Was ist so schlimm, dass ihr es mir verschweigt? Ich will es endlich wissen.“ Wild herumschlagen konnte ich nicht. Man hatte mich ans Bett gefesselt. Den Grund wusste ich nicht. „Schnell holt einen Arzt.“, hörte ich sagen, doch ich achtete nicht darauf. Ich starrte immer noch dieses Mädchen an. Weinerlich saß sie neben mir. Sie hielt meine Hand. Ab und zu strich sie mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Amaya-san, glaube mir, alles wird gut.“ Sie umarmte mich. Ich konnte nichts dagegen machen. „Aber, ich will doch nur wissen, was passiert ist. Chitose-san.“ Wieso sprach ich sie an, als wäre sie meine Freundin? Warum war ich so freundlich zu ihr. Ich verstand es nicht. Ich kannte sie nicht einmal. Auch alle anderen, die hier im Raum standen, waren mir nicht bekannt. Sie lächelten mich alle an, wenn ich zu ihnen sah. Wenn ich wegschaute, ließen sie ihre Köpfe hängen, ich konnte es aus den Augenwinkeln erkennen. Chitose war die einzigste, die mir wirklich nahe kam. Der Rest hielt Abstand von mir. Was war so schrecklich gewesen? Die Frage ließ mir keine Ruhe.

Es klopfte. Ein Arzt kam herein. Wie immer hielt er eine Beruhigungsspritze in der Hand. Es war jedes Mal das Gleiche, fragte ich nach, kam der Arzt und gab sie mir. „Warum?“, es war immer die gleiche Frage, bevor ich einschlief. „Es tut mir so leid, Amaya-san. Aber es ist besser, wenn du es nicht weißt. Für uns alle.“ Ich verstand diese Worte nur noch so halb, dann war ich weggetreten.

Ich wachte spät in der Nacht auf. Schweißgebadet. Mich verfolgten sinnlose Ausschnitte aus irgendwelchen Kämpfen. Immer sah ich dort eine Frau, die mir verblüffend ähnlich sah. Doch ich wachte immer wieder auf.

„Du suchst doch sicherlich die Antwort auf deine Frage?“ Ich schreckte auf. Ein Junge saß auf dem Fensterbrett. Er war hübsch. Er war der einzigste, der mir wirklich bekannt vorkam. Ich nickte nur. „Ich kann dir die Antwort darauf geben.“, sprach er. „Ja?“, in meiner Stimme war Hoffnung. „Ja, dass kann ich.“ Er lächelte, dann sprang er vom Fensterbrett in mein Zimmer. Er löste meine Fesseln, die mich am Bett hielten. Zum ersten Mal konnte ich meine Arme und Beine wieder frei bewegen. „Ich weiß nicht, warum sie das machen.“ Ich sah ihm in die Augen. Diese Augen. Sie leuchteten. „Sie haben Angst vor dir.“ „Angst, aber ich versteh es nicht?“ Er lächelte wieder. „Angst, dass das, was passiert ist, wieder passiert.“ Er befreite mich gerade von dem Tropf. „Was passiert?“ Ich war so aufgeregt. „Das erklär ich dir, wenn wir hier weg sind. Kannst du aufstehen oder haben die dich so sehr voll gepumpt mit diesem Zeug?“ In seiner Stimme klang Abschaum. Ich trat auf, sackte jedoch zusammen. „Sie haben. Diese Schweine.“ Er war sauer. „Warum bist du so sauer?“ Ich hatte regelrecht Angst vor ihm. „Sie unterdrücken damit deine Kräfte. Sie waren es, die dir deine Erinnerungen raubten. Sie waren es, denen du das hier jetzt verdankst. Sie waren es, die mich dir wegnahmen.“ Es nahm mich hoch und trug mich zum Fensterbrett und setzte mich dort ab. Dann sprang er drauf, ließ sich aus dem Fenster fallen und breitete seine wunderschönen Flügel aus. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Er flog den Himmel empor, dem Vollmond entgegen und er strahlte. Dann kam er zurück. Nahm mich wieder auf und flog mit mir in die Nacht hinein.

Wir flogen weit. Ich wusste nicht wie weit, denn zwischendurch schlief ich immer wieder ein. Die Mittel, die sie mir gegeben hatten, hatten mich entkräftet. Eine ständige Müdigkeit überfiel mich immer wieder. Als wir landeten wachte ich wieder auf. Er hatte seine Flügel eingezogen. Leisen Schrittes bewegte er sich auf eine Hütte zu. Ich sah ihm nur ins Gesicht. Er hatte ein so unglaublich gut geschwungenes Profil. Er hatte sehr lange schwarze Haare. Sie waren zum Zopf zusammengebunden. Seine Augen erstrahlten in einem warmen blutroten Ton. Wir kamen in der Hütte an. Er bettete mich auf ein Sofa, deckte mich zu, setzte sich neben mich und schaute mich an. „Wie fühlst du dich?“, war in seiner Stimme Besorgtheit zu vernehmen? „Ganz gut. Ich bin nur müde, unglaublich müde.“ Er lächelte. „Das sind immer noch diese Mittel. Du solltest dich erst einmal richtig ausschlafen, Amaya-san.“ Er strich ein paar Strähnen meines langen braunen Haares aus dem Gesicht. „Wie schön du bist.“, sagte ich. „Ja? Das hast du oft zu mir gesagt.“ Ich vernahm in seiner Stimme ein Glücksgefühl. Dann küsste er mich. „Du solltest nun schlafen, Amaya-san. Morgen ist auch noch ein Tag.“, sprach er zu mir. „Bevor ich schlafe, sage mir wenigstens noch deinen Namen.“ Ich lächelte ihn an. „Minoru. Mein Name ist Minoru. Doch jetzt schlafe.“ Er küsste mich noch einmal und ich schlief mit seinem Namen in Gedanken ein.

2. Kapitel

Die Tage vergingen. Die meiste Zeit schlief ich. Zwischendurch kam Minoru vorbei. Sprach mit mir. Gab mir etwas zu essen, doch dann schlief ich wieder. Minoru kümmerte sich liebevoll um mich. Er lächelte mich immer an. Nie sah ich ihn traurig. Aber warum machte er das? „Minoru-kun, warum kümmerst du dich um mich?“ Es war wieder einer der Zeitpunkte, wo er zu mir kam und mit mir sprach. „Warum hast du mich zu dir geholt?“ Wie immer lächelte Minoru. „Amaya-san. Ich liebe dich, deshalb bist du bei mir. Ich konnte nicht zusehen, wie sehr sie dich vergiften. Wie sich dich immer mehr deiner Kräfte berauben. Wie sie dieses Ereignis verschleiern.“ Zum ersten Mal sah ich tiefe Traurigkeit in seinen Augen. Zum ersten Mal vernahm ich so eine Bedrücktheit aus seiner Stimme. „Welches Ereignis?“ „Das Ereignis, was dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist.“ „Was…“ Doch da klopfte es plötzlich an der Tür. „Aufmachen. Sofort aufmachen. Sie sind beschuldigt die gesuchte Person bei sich zu verstecken. Sofort aufmachen oder wir sind gezwungen die Tür aufzubrechen.“ Minoru löste sich von mir. Sein Blick verhärtete sich schlagartig. Er war nicht mehr freundlich, sondern wütend und Angst einflössend.“ „Ja?“ Er öffnete vorsichtig die Tür und streckte nur seinen Kopf heraus. „Sie werden verhaftet. Sie wurden bezichtigt Mizuyama Amaya aus dem Kagashima Krankenhaus entführt zu haben und sie hier festzuhalten.“ Minoru lachte. „Ach ja? Und was machen sie dann?“ „Ihnen wird das lachen noch vergehen. Sie wissen welchen Preis sie zahlen müssen.“ Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er war schlagartig still. Die Tür wurde ganz aufgerissen. Ich sah nur wie Chitose auf mich zu gerannt kam. „Amaya-san, endlich haben wir dich gefunden. Wir sind so froh.“ Sie lächelte. „Endlich wird alles wieder gut. Hat er dich gut behandelt? Ich hoffe doch.“ Sie ließ mich nicht zu Wort kommen. Sie redete mit einem Wortschwall auf mich ein. Ich verstand noch nicht einmal die Hälfte, die sie mir erzählte, denn ich dachte immer nur an Minoru. Was wird mit ihm passieren? „Du kommst jetzt zu uns. Ich bin ja so glücklich.“, erst jetzt hörte ich ihr wieder zu. „Zu euch? Chitose-san?“ Sie nickte. „Ja. Zu uns.“ Sie umarmte mich. „Aber was wird aus Minoru-kun?“ „Mach dir keine Sorgen. Die Regierung wird ihn für dieses Verbrechen schon bestrafen.“ „Welches Verbrechen? Ich verstehe das nicht. Er hat sich so liebevoll um mich gekümmert. Er war so nett zu mir, wie kann das ein Verbrechen sein?“ Chitose strich mir wirsch eine Strähne weg. „Er hat dich entführt. Er wollte dir Lügen auftischen. Aber jetzt bist du wieder bei uns. Er kann dir nichts mehr tun.“ Sie umarmte mich wieder. Chitose benahm sich komisch. Wen sollte ich nun glauben schenken? Chitose, die meine Freundin war, zumindest gab sie es vor, oder Minoru, der mich hierher brachte und mich liebte? Ich wusste es nicht. „Ah, siehst du? Da ist dein Bruder. Koiji-kun?“ Sie rief ihn zu sich. Ich konnte mich nicht erinnern einen Bruder gehabt zu haben. Der Junge namens Koiji kam auf uns zu. Er lächelte, doch ich empfand, dass sein Lächeln falsch war. Nur Minorus Lächeln war ehrlich, oder hat er es einfach nur perfekt rüber gebracht? Ich war verwirrt. „Imōtosan, schön dich zu sehen.“ Also war er älter als ich. Er nahm mich auf und trug mich aus der Hütte hinaus. Als wir bei Minoru vorbeikamen, blieb er stehen. „Geschieht dir Recht.“, sagte er zu ihm. Ich verstand ihn nicht. Ich sah Minoru nur traurig an. Ich konnte nicht glauben, dass er mich anlog. Ich traute mir nicht, etwas zu sagen, deshalb rief ich nur in Gedanken nach ihm. „Amaya-san, wir werden uns wieder sehen, glaube es mir. Ich werde hier entkommen und dich wieder holen. Das verspreche ich dir.“ „Halt deinen Mund. Du lügst sie doch nur an.“ Koiji war aufgebracht. Warum hacken sie alle so auf Minoru rum? Solang sie mir nichts sagten, würde ich es wohl nie wissen. „Amaya-san. Glaube ihnen nicht. Sie sind es, die dir Lügen erzählen.“ Er sagte das nicht wirklich, sondern ich hörte nur seine Gedankenstimme. „Sie lügen mich an?“, antwortete ich ihm genauso zurück. „Ja. Deshalb warte auf mich. Ich komm hier schon irgendwie wieder raus.“ Ich konnte sehen wie er mir zulächelte. Ich sah auch wie Koiji ihn ansah. Koiji ging weiter. „Bitte, warte auf mich. Ich liebe dich.“ Ich erkannte ein letztes Lächeln, denn dann wurde er abgeführt. „Ich dich auch.“, rief ich ihm in Gedanken zu, aber ich war mir nicht sicher, ob er meine Worte noch hören konnte. Ich wandte mich meinem angeblichen Bruder zu. „Was werden sie mit Minoru-kun machen?“ Meine Stimme klang wohl ein wenig verzweifelt, weil er mich dann komisch ansah. „Er wird mit dem Leben büßen müssen.“, Koiji klang irgendwie erleichtert. „Mit dem Leben? Minoru-kun wird sterben?“ Ich merkte wie Tränen in mir hoch krochen. „Ja. Das wird er. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Er hat es verdient. Glaub es mir.“ „Aber…“ „Kein aber. Denk nicht darüber nach. Es ist die richtige Entscheidung. Lass die Regierung handeln. Hauptsache du bist in Sicherheit.“ Wieder bekam ich dieses falsche Lächeln zu Gesicht. Mehr sprachen wir nicht. Ich wurde in ein Auto gesetzt und fuhr mit ihnen in eine unbekannte Zukunft.

4. Kapitel

Es war so sinnlos hier. Chitose hing die ganze Zeit bei mir. Wie eine Klette. Sie verließ mich nur, wenn sie in die Schule musste, aber da kümmerte sich jedoch Koiji um mich. Ich war also in ständiger Gesellschaft. Es war so grauenhaft. Schnitt ich dieses eine Thema an, wurde nur diese eine Antwort gegeben: „Sie froh, dass du es nicht mehr weißt. Damals waren harte Zeiten.“ Auch von Minoru hatte ich lange nichts mehr gehört, doch dies sollte sich schon bald ändern.

Ich saß wieder einmal vor dem Fernseher. Chitose kämmte mir meine Haare, spielte mit ihnen rum und kreierte irgendwelche seltsamen Frisuren. Sie liebte sie. Gerade kamen die Nachrichten. Ich hörte nur so halb zu, wie ich es immer tat, doch plötzlich schreckte ich hoch. Minorus Name wurde in den Nachrichten genannt. Ich verstand nicht viel. Chitose hatte kurz nachdem sie Minorus Namen gehört, den Fernseher ausgeschaltet. Dann sprang sie auf und rannte aufgewühlt aus dem Zimmer. Dies war das erste Mal seit Tagen, dass ich alleine war. Ich atmete seufzend aus. Dieses Gefühl war so angenehm, so entspannend. Doch leider war es nicht von Dauer. Ich weiß nicht was Chitose mit Koiji besprochen hatte oder warum sie beschlossen hatten, sich jetzt beide gleichzeitig um mich zu kümmern, aber es war nervig ihre Gesellschaft ertragen zu müssen. Sie machten mich kirre. Dazu noch die Tabletten, ich war nervlich am Ende. Deshalb schwieg ich die ganze Zeit vor mich hin.

Minorus Name in den Nachrichten hatte mir Hoffnung gemacht. Die Bilder, die ich gesehen hatte, sie wirkten auf mich wie ein Ausbruch. Hatte Minoru es geschafft? War er ausgebrochen? Würde er mich zurückholen? Würde ich endlich die Wahrheit erfahren? Es wäre so schön.

„Wieso schweigst du so, Amaya-san? Du bist doch sonst so gesprächig gewesen.“ Chitose lächelte mich an. Ich schaut sie nur an, sagte aber nichts. Worüber sollte ich auch reden? Dann jedoch rutschte mir diese eine Frage raus, über dich ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht hatte, aber die mir brennend auf den Lippen lag. „Wie war ich früher? Chitose-san?“ Sie glubschte mich überrascht an. Auf diese Frage war sie nicht vorbereitet gewesen. „Wie du früher warst?“ Sie musste ernsthaft nachdenken, was sie sagen wollte. „Ja. Ich kann mich nicht an mein früheres Leben erinnern. An gar nicht. Deshalb frage ich dich Chitose-san als meine beste Freunde, wie war ich früher?“ Ich machte zudem ein fröhliches Gesicht, um sie noch mehr zu verwirren. „Wieso willst du was wissen? Du lebst jetzt und nicht früher.“, Koiji hatte mich jetzt irritiert. „Aber...“ „Kein aber!“ Er war es immer, der mich liebevoll in meinen Worten unterbrach. „Du sollst dein Ich jetzt leben und dir nicht sagen, wie du früher einmal warst. Das ist unwichtig. Es zählt das heute und das morgen, nicht das gestern.“ Er lächelt, aber dieses Lächeln war echt. Nicht dieses verlogene, was ich sonst immer zu Gesicht bekam. Was war plötzlich so anders bei ihm? Ich verstand es einfach es. Er nahm mich in den Arm. Irgendwas sagte mir, dass er meine Nähe suchte, aber ich weiß nicht, was er war. War das Koiji? Nein, so war er nie gewesen. So würde zwar seine Antwort lauten, aber nicht so freundlich. Seine silbernen, strubbeligen Haare spürte ich an seinem Hals. Seine Augen waren in diesem blau, wie ich sie hasste. Chitose schielte zu uns rüber. Irgendwas in ihrem Gesichtsausdruck sagte mir, das sie ziemlich überrascht war und auch nicht verstand, was mit ihm geschehen ist.

Es war Abend geworden. Koiji hatte die ganze Zeit dieses warme und sanfte Lächeln drauf. Er war so anders. Wir legten uns früh ins Bett. Chitose musste morgen früh raus, deshalb schliefen wir immer so früh. Chitose war wirklich früh eingeschlafen. Ich wusste nicht woran es lag, aber sie brauchte sonst immer Stunden. Ich lag wach, wie immer. Ich konnte nie schlafen. Ich sah, wie Koiji zu mir hinüberstierte. Ich sah ihn ebenfalls an. „Schläfst du schon?“, flüsterte ich. Er schüttelte den Kopf. „Will ich auch nicht.“, die Nachricht empfing ich in meinem Kopf. „Minoru-kun? Bist du das?“ Er nickte. „Aber wie kommst du hierher? Was hast du mir Koiji-kun gemacht?“ Ich sah ihn entsetzt an. Ich fragte mich warum ich das machte. „Er schläft für eine Weile.“ Er lächelte. „Schön, dass du wieder da bist.“, sagte ich nach einer kleinen Pause. „Ja? Freut mich zu hören. Es war nicht leicht, da raus zu kommen.“ Er seufzte. Gerade als ich fragen wollte, wie er es denn geschafft hatte, wurde die Tür aufgerissen. Der wahre Koiji stand aufgeregt in der Tür. Minoru verwandelte sich in sein wahres Ich zurück. „Chitose-san! Wach auf. Minoru ist hier.“ Sie wedelte nur mit einer Hand. Ihr war es eigentlich egal, bis sie dann Minorus Stimme vernahm. „Eigentlich solltest du länger schlafen. Hab ich mich wohl geirrt.“ Er belächelte seinen Fehler. Jetzt war Chitose hellwach. Sie stand blitzartig auf und stellte sich neben Koiji. „Wir werden dir schon zeigen, was es heißt sich mit uns anzulegen.“, sagte Chitose verbissen, aber noch richtig tranig. „Das möchte ich sehen.“, meinte Minoru. Sollte das jetzt ein Kampf werden? Ich hatte Angst.



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